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Meine Voreltern Hasenjaeger und Streitz aus Stargard in Pommern

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17 Bauern <strong>und</strong> 2 Frauen aufgeführt, unter den Bauern s<strong>in</strong>d Matth. Haasenyeger <strong>und</strong> Hans<br />

Hasenyeger je von 3 Hufen „nachstellig“ <strong>in</strong> der Pacht.<br />

Die nächste Nachricht steht <strong>in</strong> den Akten P.II. Tit. 19 Nr. 36a vol. 1 Fol. 38 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Mühlenregister<br />

<strong>aus</strong> Wodarge vom 21. Februar 556. Als die Bauern der alten Saatziger Amtsdörfer <strong>in</strong><br />

Zachan Korn mahlen liessen, stellte sich her<strong>aus</strong>, dass die von ihnen angegebenen Mahlmetzen<br />

67 <strong>aus</strong> Roggen bestanden, „darunter der Kornworm gewesen“. Der Herzog befahl, das<br />

schlechte Korn nach Kolbatz zu schaffen, <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Beamten, der Zöllner Joachim Spon <strong>in</strong><br />

<strong>Stargard</strong> (e<strong>in</strong> früherer Priester, der sich verheiratet hatte) <strong>und</strong> der Rentmeister Cyriacus 68 Gerhardt<br />

zu Saatzig führten den Befehl <strong>aus</strong>. Zu den Bauern <strong>aus</strong> Wudarge, die schlechtes Korn<br />

geliefert hatten, gehört auch der Vollbauer Michel Hasenjeger.<br />

Die folgenden Angaben f<strong>in</strong>den sich im Zachaner Schöffenbuch. Danach lebte 1577 <strong>in</strong> Jakobsdorf,<br />

das heute zur Wudarger Kirche gehört, e<strong>in</strong> Joachim Hasenjeger. Er wird als Bruder e<strong>in</strong>er<br />

<strong>in</strong> Altenwedel 69 gebürtigen Ursula Hasenjeger bezeichnet, die mit Tomas [sic] Hardratt verheiratet<br />

ist <strong>und</strong> zwei Töchter hat. 1582 ist e<strong>in</strong> Kaspar Hasenjeger ohne Angabe se<strong>in</strong>es Wohnorts<br />

e<strong>in</strong>getragen; vielleicht ist dies der 1588 für Wudarge genannte Jaspar.<br />

In e<strong>in</strong>em Aktenstück über die Mast <strong>in</strong> der Saatziger Amtsheide P.I.Tit. IX werden am 25. Januar<br />

1588 drei Namensträger genannt, die Bauern Jaspar <strong>und</strong> Michel <strong>Hasenjaeger</strong> <strong>in</strong> Wudarge<br />

sowie e<strong>in</strong> Kossät 70 Teves <strong>Hasenjaeger</strong> <strong>in</strong> Saatzig. 1599 gibt es <strong>in</strong> Wudarge auch e<strong>in</strong>en<br />

Kossäten <strong>Hasenjaeger</strong>, se<strong>in</strong> Vorname wird nicht genannt.<br />

Weitere Nachrichten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Akten Rep. I. tit. 112 Nr. 5 vol. I. Matrikel Wudarge enthalten.<br />

Danach gab es 1601 e<strong>in</strong>en Diaconus Caspar <strong>Hasenjaeger</strong>, also e<strong>in</strong>en Kirchenvorsteher;<br />

er muss damals schon im vorgerückten Lebensalter gewesen se<strong>in</strong>, denn er war schon seit 1581<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Kirchenamt. Weiter heisst es, dass er 5 fl [Gulden] Schulden gehabt habe. Auch<br />

Marten <strong>und</strong> Chim <strong>Hasenjaeger</strong> s<strong>in</strong>d 2 fl schuldig; Marten ist Pfarrkotze (Pächter des Pfarrlandes).<br />

Es waren 1601 also drei <strong>Hasenjaeger</strong> <strong>in</strong> Wudarge ansässig. In der Kirchenmatrikel<br />

vom 23. November 1601 wird bei der Besoldung des Küsters vermerkt: Der Küster hat zu<br />

Wudarge e<strong>in</strong> Wohnh<strong>aus</strong> zwischen dem Schulzen <strong>und</strong> Jochem <strong>Hasenjaeger</strong>. Diese Hofstelle<br />

lässt sich noch feststellen. Der frühere Freischulzenhof nebem dem Pfarrgr<strong>und</strong>stück ist heute<br />

geteilt <strong>und</strong> besteht nicht mehr <strong>in</strong> alter Grösse. Dann folgt die Schule. Das Gehöft h<strong>in</strong>ter der<br />

Schule gehört dem Bauer Marten. Es ist der alte <strong>Hasenjaeger</strong>hof, den 1601 Joachim <strong>Hasenjaeger</strong><br />

besass. Das jetzige Wohnh<strong>aus</strong> ist e<strong>in</strong> Neubau, die altertümliche Scheune auf dem Hof<br />

trägt die Jahreszahl 1764. Von den anderen beiden Hofstellen liegen ke<strong>in</strong>e Nachrichten vor.<br />

In der Folgezeit ist <strong>in</strong> Wudarge ke<strong>in</strong>e Familie <strong>Hasenjaeger</strong> mehr nachzuweisen, weder <strong>in</strong> den<br />

Akten über E<strong>in</strong>quartierungslasten <strong>und</strong> sonstige Kriegsdrangsale 1633-1636 (P. II Tit. 9<br />

Nr. 67), noch <strong>in</strong> den mit 1637 beg<strong>in</strong>nenden Pfarrakten. Wo die drei um 1600 noch vorhan-<br />

67 E<strong>in</strong>e Metze ist e<strong>in</strong> Hohlmaß, meist für Getreide, aber auch zur Abmessung von anderen Feldfrüchten <strong>und</strong> Flüssigkeiten.<br />

E<strong>in</strong>e Mahlmetze ist e<strong>in</strong>e Metze Getreide von jedem Scheffel als Entgelt für das Mahlen, auch umgewandelt<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Geldleistung, später auch die Bezeichnung der Verbrauchssteuer auf Getreide, die beim<br />

Mahlen <strong>in</strong> der Mühle erhoben wird <strong>und</strong> schließlich das geeichte Meßgefäß zur Bestimmung der Mahlmetze.<br />

Näher Deutsches Rechtswörterbuch.<br />

68 Cyriacus (griechisch Kyriakos) ist die late<strong>in</strong>ische Form von Cyriak, dem Namen e<strong>in</strong>es um 300 durch Enthauptung<br />

getöteten Heiligen der katholischen <strong>und</strong> der orthodoxen Kirche, e<strong>in</strong>em Märtyrer <strong>aus</strong> der Zeit der<br />

Christenverfolgung <strong>in</strong> Rom.<br />

69 Geme<strong>in</strong>de im ehem. Kreis Saatzig.<br />

70 Kossät, Kossat oder Kotsasse (<strong>und</strong> viele weitere regionale Bezeichnungen) waren Dorfbewohner, die e<strong>in</strong>en<br />

Kotten bzw. e<strong>in</strong>e Kate besaßen. Ihre Höfe waren meist am Dorfrand angesiedelt oder von alten Höfen abgeteilt.<br />

Da der Ertrag häufig nicht für den Lebensunterhalt <strong>aus</strong>reichte, verrichteten sie meist zusätzlich handwerkliche<br />

Arbeiten oder arbeiteten im Tagesdienst auf Bauern- <strong>und</strong> Herrenhöfen. Ihr Landbesitz betrug meist e<strong>in</strong>e<br />

achtel bis zu e<strong>in</strong>er halben Hufe, sie besaßen wenig Vieh <strong>und</strong> höchstens e<strong>in</strong> Pferd.<br />

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