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<strong>elde</strong><br />
Liberale Depesche 02 | 2012<br />
FDP-Grundsatzprogramm<br />
Endspurt beim Formulieren<br />
liberaler Freiheitsthesen<br />
Nordrhein-Westfalen und<br />
Schleswig-Holstein vor der Wahl:<br />
Große Chance für die Liberalen<br />
Parlamentarischer Erfolg der FDP<br />
beim Thema Organspende<br />
Erfolgreiche Kampagne<br />
Wir halten Deutschland<br />
auf Wachstumskurs
Wir müssen zusammenstehen<br />
und unsere Kräfte bündeln<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
liebe Freundinnen und Freunde,<br />
„Wählen Sie doch, was Sie wollen“, dieser<br />
provokante Satz ziert Plakate, mit denen<br />
Wolfgang Kubicki um Stimmen an der<br />
Förde wirbt. In Schleswig-Holstein sorgt<br />
die Kampagne konsequent für Aufsehen.<br />
Doch auch zu Christian Lindner, der tief<br />
im Westen wahlkämpft, passt der mutige<br />
Satz. Denn wie kein Zweiter bringt er unsere<br />
liberale Grundhaltung auf den Punkt.<br />
Mit „Wählen Sie doch, was Sie wollen“<br />
meinen wir nicht, dass uns die Menschen<br />
im Land egal sind. Im Gegenteil: Das Wohlergehen<br />
der Menschen liegt uns am He<strong>rz</strong>en.<br />
So sehr, dass wir auf die Verantwortung<br />
jedes Einzelnen nicht nur vertrauen,<br />
sondern darauf bauen. Und auf die Fähigkeit<br />
jedes Einzelnen, selbst zu wissen, was<br />
>> Für ihren Wahlkampf haben<br />
Wolfgang Kubicki und Christian Lindner<br />
meine volle Unterstützung.
Inhalt<br />
Bundestag<br />
4 Deutschland braucht eine neue Sicherheitsarchitektur<br />
5 <strong>elde</strong>-Gespräch mit Prof. Eckart Müller<br />
6 Schuldenschnitt in Griechenland<br />
8 Reform der Landwirtschaftlichen Sozialversicherung<br />
9 Die FDP kämpft für Bildungskonten<br />
10 Bildung ist die soziale Frage unserer Zeit<br />
Rahmenbedingungen der Kindertagespflege verbessern<br />
11 Vaterglück trotz Trennung<br />
12 MdB-Ticker<br />
Initiativen<br />
13 Solarförderung mit Vernunft und Augenmaß<br />
Gratulationen<br />
14 Glückwünsche für Hans-Dietrich Genscher<br />
Kampagne<br />
15 Wachstum ist überall!<br />
Vor der Wahl<br />
16 Schleswig-Holstein wählt<br />
18 Christian Lindner führt die FDP NRW in<br />
Richtungswahlkampf<br />
Bundespräsident<br />
20 Gauck - der Präsident, den wir brauchen<br />
Titelseite: Der designierte FDP-Generalsekretär Patrick Döring stellt das neue Motiv zur Wachstumskampagne vor.<br />
Aktion des Monats: Mitgliede<strong>rz</strong>uwachs im Emsland<br />
In Niedersachsen demonstriert der<br />
FDP-Ortsverein Emsland-Mitte, wie<br />
Wachstum funktioniert. Innerhalb von<br />
fünf Jahren ist die Mitgliede<strong>rz</strong>ahl von<br />
fünf auf 40 angestiegen, die meisten<br />
davon wohnen im beschaulichen Apeldorn.<br />
In dem Dorf mit knapp 800 Einwohnern<br />
hat es der stellvertretende<br />
FDP-Ortsvorsitzende Tobias Kemper<br />
gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten<br />
Hans-Michael Goldmann mit<br />
Engagement und Tatkraft geschafft,<br />
vor allem junge Menschen von der FDP<br />
zu übe<strong>rz</strong>eugen. Wenn man in Apeldorn<br />
nach den Gründen für den Erfolg fragt,<br />
wird schnell deutlich, dass es Kempers<br />
unermüdlicher Einsatz für die Anliegen<br />
der Apeldorner ist. Seinem Engage-<br />
ment ist es zu verdanken, dass es mittlerweile<br />
einen Supermarkt, einen Imbiss<br />
und einen Geldautomaten im Ort<br />
gibt. „Die Menschen hier haben erkannt,<br />
dass wir immer bereit sind,<br />
über Probleme zu reden und jedem<br />
Einzelnen Gehör zu schenken“, so<br />
Kemper. Bei der letzten Kreistagswahl<br />
konnte der Liberale über 50 Prozent<br />
der Stimmen auf sich vereinigen.<br />
Vor allem viele junge Menschen haben<br />
in den letzten Wochen den Weg zur<br />
FDP gefunden. „Sie haben erkannt,<br />
dass eine freie Meinung, politische<br />
Transparenz und eine hohe Eigeninitiative<br />
Grundlage für eine bürgergerechte<br />
Politik sind“, so Kemper.<br />
Roland Kowalke<br />
Thema: Grundsatzprogramm<br />
21 Wachstum durch Selbstbestimmung<br />
22 Reaktionen auf den Entwurf der Freiheitsthesen<br />
23 Fragen und Antworten zum Grundsatzprogramm<br />
24 Tagesordnung 63. Ord. Bundesparteitag<br />
25 Der Weg zu unseren Freiheitsthesen<br />
Regierung<br />
27 Rückhalt für „Arabischen Frühling“<br />
28 Menschen mit Behinderungen integrieren<br />
29 Westerwelle: Europa erklären und diskutieren<br />
30 ACTA auf dem Prüfstand<br />
Liberales Leben<br />
31 Enttäuschung für die Liberalen im Saarland<br />
32 Martin Lindner führt die FDP Berlin<br />
33 Medientreff im Alten Postfuhramt<br />
Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit<br />
34 Freiheitssymposium: Mehr Vertrauen in Europa<br />
Landespolitik<br />
35 FDP-Projekt „Staatsmodernisierung“ in Sachsen<br />
36 Darf der Staat alles, auch Religion?<br />
Argumente<br />
37 Organspende rettet Leben<br />
Ausgefragt<br />
38 <strong>elde</strong> will’s wissen: Wolfgang Kubicki<br />
Tobias Kemper<br />
hat es geschafft:<br />
Im beschaulichen<br />
Apeldorn<br />
vertraut man<br />
der FDP.<br />
www<br />
Mehr Informationen im Internet unter<br />
www.fdp.de<br />
www.fdp-emsland.de<br />
Inhalt 3
Deutschland braucht eine<br />
neue Sicherheitsarchitektur<br />
Die Enthüllung rechtsextremer<br />
Gewalttaten hat das Vertrauen der<br />
Bevölkerung in die Sicherheits -<br />
behörden nachhaltig beschädigt.<br />
Wie konnte eine den Behörden<br />
bekannte Gruppe rechtsextremer<br />
Gewalttäter in den Untergrund<br />
gehen und dort viele Jahre lang<br />
agieren? Wären die Mordtaten zu verhindern<br />
gewesen, wenn die früheren<br />
Delikte richtig aufgeklärt und die Täter<br />
festgenommen worden wären? Haben<br />
die zuständigen Landesbehörden<br />
pflichtgemäß an die entsprechenden<br />
Bundesämter berichtet?<br />
Nicht nur diesen Fragen stellt sich der<br />
2. Untersuchungsausschuss des Deutschen<br />
Bundestages, in den die FDP-Bundestagsfraktion<br />
den Vorsitzenden ihres<br />
Arbeitskreises Innen- und Rechtspolitik,<br />
Hartfrid Wolff, als Obmann entsandt<br />
hat. Er fragt auch nach der besseren<br />
Vernetzung der Sicherheitsbehörden<br />
generell. „Das Nebeneinanderher der<br />
Sicherheitsbehörden muss der Vergangenheit<br />
angehören. Auch die Zahl der<br />
Landesverfassungsschutzämter darf<br />
kein Tabu sein“, sagt Hartfrid Wolff und<br />
betont: „Wir brauchen mehr Effizienz<br />
bei den Sicherheitsbehörden des Bundes.“<br />
Wolff spricht sich dafür aus, die<br />
Verantwortung für den Zoll aus dem<br />
Finanzministerium auf das Innenministerium<br />
zu übertragen und sie auf den<br />
entsprechenden Ebenen mit der Bundespolizei<br />
zu synchronisieren. Das Zollkriminalamt<br />
soll unter Leitung des<br />
Bundeskriminalamts mit diesem zusammengelegt<br />
werden.<br />
Die FDP hat im Bereich Innen- und<br />
Rechtspolitik erstaunlich viel in der<br />
Koalition durchsetzen können. Die Einigung<br />
bei den Anti-Terror-Gesetzen im<br />
Sommer 2011 war ein großer Erfolg für<br />
4 Bundestag<br />
die Liberalen. Wolff ist stolz auf die<br />
Ergebnisse der von ihm geführten Verhandlungen<br />
zur Inneren Sicherheit: „Bei<br />
den Anti-Terror-Gesetzen ist es weder,<br />
wie ursprünglich von Union und auch<br />
SPD verlangt zu einer pauschalen Entfristung,<br />
noch zu weitreichenden Verschärfungen<br />
gekommen. Bestimmte<br />
Maßnahmen, insbesondere Eingriffe in<br />
das Post- und Fernm<strong>elde</strong>geheimnis,<br />
wurden ersatzlos gestrichen.“ Zu seinen<br />
Zielen für die verbleibende Legislaturperiode<br />
gehört die Prüfung, wo Doppelstrukturen<br />
abgebaut werden können.<br />
Dabei wird auch der Militärische Abschirmdienst<br />
in den Blick genommen,<br />
dessen Aufgaben auch von Bundesnach -<br />
richtendienst und Verfassungsschutz<br />
wahrgenommen werden können.<br />
Gefahren für die Innere Sicherheit<br />
gehen aber nicht nur von Terror und<br />
krimineller Gewalt aus, sondern auch<br />
von Unfällen und Naturkatastrophen.<br />
Katastrophenschutz ist in Deutschland<br />
Ländersache oder kommunale Aufgabe.<br />
Großschadensereignisse können örtliche<br />
Kräfte schnell überfordern. Wenn<br />
durch Computerviren oder -würmer industrielle<br />
Kontroll- oder Kühlsysteme<br />
von Kernkraftwerken lahmgelegt werden,<br />
großflächig der Strom länger ausfällt<br />
oder eine Pandemie sich ausbreitet,<br />
handelt es sich um eine nur noch national<br />
oder sogar weltweit zu bekämpfende<br />
Katastrophe. Das ist ein Ergebnis<br />
des von Hartfrid Wolff initiierten Berichtes<br />
des Büros für Technikfolgenab-<br />
>> Bei den Anti-Terror-Gesetzen ist es weder<br />
zu einer pauschalen Entfristung noch zu<br />
weitreichenden Verschärfungen gekommen.
Gründlich analysieren<br />
und Schlüsse ziehen<br />
<strong>elde</strong>: Was wollen Sie mit Ihrem Engagement<br />
in der Bund-Länder-Kommission<br />
bewirken?<br />
Es geht um die Aufklärung möglicher<br />
Versäumnisse bei der Zusammenarbeit<br />
der unterschiedlichen Landes- und<br />
Bundesbehörden in der Vergangenheit<br />
und darum, konsequente Schlussfolgerungen<br />
für die Zukunft zu ziehen. Es<br />
war bisher undenkbar, dass sich Geschehnisse,<br />
wie sie der Zwickauer Terro<strong>rz</strong>elle<br />
zugeschrieben werden, in der<br />
Bundesrepublik überhaupt ereignen<br />
können, und es muss für die Zukunft<br />
ausgeschlossen werden, dass sich Ähnliches<br />
wiederholt.<br />
<strong>elde</strong>: Gibt es bereits jetzt Konsequenzen<br />
für die Zusammenarbeit der Sicherheitsdienste?<br />
Für die Beantwortung dieser Frage ist<br />
Gespräch mit Prof. Dr. Eckhart<br />
Müller, Mitglied der Bund-<br />
Länder-Regierungskommission<br />
zur Aufarbeitung<br />
des Rechts terrorismus<br />
es noch zu früh. Das<br />
Ziel der Kommission<br />
ist gerade nicht,<br />
schnelle Antworten<br />
zu liefern, sondern<br />
aufgetretene Probleme<br />
zu identifizieren<br />
und zu analysieren.<br />
Das braucht Zeit<br />
und die nehmen wir<br />
uns.<br />
Bund-Länder-Regierungskommission<br />
Der Bundesinnenminister hat am 8. Februar auf Beschluss<br />
des Bundeskabinetts eine Bund-Länder-Regierungskommission<br />
zur Aufarbeitung des Rechtsterrorismus<br />
eingesetzt. Die vierköpfige Kommission hat zum<br />
Ziel, im Sinne eines Gesamtbildes die Formen der Zusammenarbeit<br />
zwischen den Sicherheitsbehörden der<br />
Länder und den Bundesbehörden insbesondere bei der<br />
Bekämpfung des gewaltbereiten Extremismus zu analysieren<br />
und zu bewerten.<br />
Die Bundesregierung hat für den Bund als Mitglieder<br />
den Münchner Rechtsanwalt Prof. Dr. Eckhart Müller<br />
(FDP) und den früheren Bundesanwalt beim Bundesge-<br />
<strong>elde</strong>: Ist ein Verbot der NPD in diesem<br />
Zusammenhang eine Option?<br />
Die Bund-Länder-Kommission Rechtsterrorismus<br />
hat andere Aufgaben. Wir<br />
sehen uns an, wie die unterschiedlichen<br />
Sicherheitsbehörden in Bund und<br />
Ländern kooperiert oder eben nicht kooperiert<br />
haben. Hier gilt es, Verbesserungsvorschläge<br />
zu erarbeiten.<br />
Eine Trauertafel mit den Namen der vermutlich von der<br />
rechtsextremen Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“<br />
(NSU) Getöteten steht im Rathaus von Zwickau.<br />
<strong>elde</strong>: Wie bewerten Sie die bisherige<br />
Arbeit der Bund-Länder-Kommission?<br />
Die Zusammensetzung der Kommission<br />
verspricht eine außerordentlich<br />
fruchtbare Zusammenarbeit. Wenn die<br />
zugesagte Unterstützung durch Bund<br />
und Länder erfolgt ist, werden gute Ergebnisse<br />
erarbeitet werden können.<br />
Die Fragen stellte Christopher Hauss.<br />
richtshof Bruno Jost benannt. Die Länder entsenden als<br />
Mitglieder Berlins ehemaligen Innensenator Dr. Ehrhart<br />
Körting und den ehemaligen Hamburger Innensenator<br />
Heino Vahldieck.<br />
Bundestag 5
Wir sind nicht über<br />
den Berg – wir kommen<br />
aber voran<br />
Direkt nach dem erfolgreichen Schuldenschnitt, den weiteren Sparpaketen in Griechenland<br />
und dem neuen Hilfspaket waren die positiven Auswirkungen an den Finanzmärkten spürbar.<br />
Das Thema Griechenland ist zur<br />
Zeit ein gefundenes Fressen für<br />
die Spaßmacher und Kabarettisten<br />
der Nation. Aber das Thema ist zu<br />
ernst. Griechenland hat die Debatte der<br />
vergangenen Monate beherrscht. Die<br />
Lage der Hellas-Republik ist schwierig.<br />
Nach Jahren verpasster Reformen, einer<br />
immensen Staatsverschuldung, immer<br />
höheren Zinsen für staatliche Kredite<br />
und einer quasi nicht funktionierenden<br />
Verwaltung musste das Land bereits<br />
2010 um Hilfen von EU und IWF bitten,<br />
die auch mit dem ersten Griechenland-<br />
Hilfspaket bewilligt wurden.<br />
Seither hat Griechenland sich bemüht,<br />
Reformen eingeleitet und versucht,<br />
den Anschluss an die europäischen<br />
Nachbarn zu finden. Es gab Rückschläge,<br />
Ankündigungen, die nicht eingehalten<br />
wurden, aber auch harte Beschlüsse,<br />
deren Auswirkungen die Griechen<br />
spürbar trafen. Die anhaltenden<br />
Proteste in Griechenland zeigen dies<br />
deutlich. Dennoch zeichnete sich seit<br />
einigen Wochen neuer Handlungsbedarf<br />
ab: „Es hat sich im Laufe der letzten<br />
zwei Jahre herausgestellt, dass das<br />
erste Griechenland-Paket nicht ausreicht,<br />
weil die strukturellen Änderungsnotwendigkeiten<br />
so umfassend<br />
sind, dass wir dafür mehr Geld, aber<br />
auch mehr Zeit brauchen“, so der Vorsitzende<br />
des Arbeitskreises für Wirtschaft<br />
und Finanzen der FDP-Bundestagsfraktion,<br />
Hermann Otto Solms.<br />
Nach vielen Diskussionen in Europa<br />
entschieden sich die EU und der IWF,<br />
dem Land noch einmal ein Hilfspaket<br />
zur Verfügung zu stellen. Der Deutsche<br />
Bundestag stimmte diesem Paket<br />
schließlich mit den Stimmen der Koalition,<br />
der SPD und der Grünen zu. Das<br />
6 Bundestag<br />
130-Milliarden-Euro-Paket von IWF<br />
und EU besteht aus Krediten und Garantien<br />
für das in der Krise steckende<br />
Land. Voraussetzung für das Paket<br />
waren eine positive Schuldentragfähigkeitsanalyse,<br />
weitere harte Sparmaßnahmen,<br />
die Gläubigerbeteiligung und<br />
die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit.<br />
In der Plenardebatte legte FDP-<br />
Fraktionschef Rainer Brüderle Wert auf<br />
die Rolle der Bemühungen in Griechenland:<br />
„Die Troika aus IWF, Europäischer<br />
Kommission und EZB überwacht permanent<br />
die Reformen. Es gibt kein<br />
Geld ohne Fortschritte.“<br />
Parallel zum Hilfspaket verhandelte<br />
die griechische Regierung mit den<br />
Gläubigern über den notwendigen<br />
Schuldenschnitt. Dieser gelang: Über<br />
177 Milliarden Euro an Anleihen wurden<br />
in neue Papiere getauscht. Die<br />
Gläubiger ve<strong>rz</strong>ichteten dabei auf mehr<br />
als 70 Prozent ihrer Forderungen.<br />
Grundlegendes Ziel dabei war, den<br />
Schuldenstand des Landes von heute<br />
160 auf 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts<br />
bis 2020 zu drücken.<br />
Direkt nach dem erfolgreichen Schuldenschnitt,<br />
den weiteren Sparpaketen<br />
in Griechenland und dem neuen Hilfspaket<br />
waren die positiven Auswirkungen<br />
an den Finanzmärkten spürbar.<br />
So korrigierte bspw. die Ratingagentur<br />
Fitch die Bewertung Griechenlands<br />
deutlich: Statt mit der Note „RD“ („teilweiser<br />
Zahlungsausfall“) bewerten die<br />
Bonitätswächter das Land jetzt mit der<br />
Note „B-“, was einen Sprung in der<br />
Kreditwürdigkeit nach oben bedeutet.<br />
Rainer Brüderle sagte dazu: „Wir sind<br />
noch lange nicht über den Berg, aber<br />
wir sind ein gutes Stück vorangekommen.“<br />
Das ist zumindest ein Grund für<br />
ein Lächeln und das ganz ohne sich<br />
über die Situation der Griechen lustig<br />
zu machen.<br />
Daniel Kölle<br />
>> Die Troika aus IWF, Europäischer Kommission<br />
und EZB überwacht permanent die Fortschritte.<br />
Es gibt kein Geld ohne Fortschritte.
Think.<br />
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Grafik: dpa<br />
Reform der<br />
landwirtschaftlichen<br />
Sozialversicherung<br />
ist ein großer Erfolg für<br />
den ländlichen Raum<br />
Der tiefgreifende Strukturwandel<br />
in der Landwirtschaft macht<br />
eine Reform der landwirtschaftlichen<br />
Sozialversicherung (LSV) unausweichlich,<br />
will man die Beiträge stabil<br />
und die LSV eigenständig halten. Verglichen<br />
mit 1950 ist die Zahl der Betriebe<br />
um mehr als zwei Drittel gesunken.<br />
Während ein Landwirt damals<br />
zehn Menschen mit Nahrungsmitteln<br />
versorgte, ernährt er 59 Jahre später<br />
schon 140 Menschen, also das Vie<strong>rz</strong>ehnfache.<br />
Die durchschnittlichen Betriebsgrößen<br />
haben sich mehr als verdoppelt,<br />
viele Haupterwerbsbetriebe<br />
sind zu Nebenerwerbsbetrieben geworden.<br />
Und inzwischen kommen auf 100<br />
aktive Beitragszahler in der landwirtschaftlichen<br />
Rentenkasse rund 250<br />
Rentenempfänger. Das ist der tiefgreifende<br />
Strukturwandel, den die Landwirtschaft<br />
hinter sich hat. Und das war<br />
die Herausforderung, der sich die Regierungskoalition<br />
zu stellen hatte.<br />
8 Bundestag<br />
Mit der Verabschiedung des Gesetzes<br />
zur Neuordnung der Landwirtschaft -<br />
lichen Sozialversicherung ist es<br />
Schwa<strong>rz</strong>-Gelb gelungen, die agrarsoziale<br />
Sicherung auf ein solides, bezahlbares<br />
und zukunftsfestes Fundament<br />
zu stellen. „Das ist ein großer Erfolg<br />
der christlich-liberalen Koalition – und<br />
ein starkes Signal für den ländlichen<br />
Raum“, bewertet der Agrarexperte und<br />
Berichterstatter der FDP-Fraktion, Dr.<br />
Edmund Geisen, die Reform. „Damit<br />
haben wir als FDP unser Ziel erreicht,<br />
eine eigenständige Sozialversicherung<br />
für die ,grünen Berufe‘ zu erschwinglichen<br />
Beiträgen zu sichern.“ Dank der<br />
Zustimmung der Haushälter wird<br />
diese Organisationsreform mit insgesamt<br />
150 Mio. Euro zusätzlich<br />
flankiert. Darin<br />
zeigt sich das eindeutige<br />
Bekenntnis dieser Bundesregierung<br />
zur Landwirtschaft<br />
und dem<br />
ländlichen Raum. Dem<br />
vorausgegangen waren<br />
intensive Gespräche der<br />
Koalitionspolitiker mit<br />
den beiden zuständigen<br />
Ministerien, den Sozialversicherungsträgern,<br />
den Beschäftigten und dem<br />
Berufsstand. Seitens der FDP-Fraktion<br />
nahmen Heinrich Kolb als Sozialpolitiker<br />
und Edmund Geisen für die Agrarpolitiker<br />
an den Gesprächen teil.<br />
Besonders freut sich Geisen darüber,<br />
dass die Koalition die Anregungen und<br />
Verbesserungsvorschläge des Berufsstandes<br />
weitgehend in das Gesetz aufnehmen<br />
konnte. „Viele Ängste, auch<br />
seitens der Beschäftigten, konnten wir<br />
so entkräften“, so der FDP-Politiker. Als<br />
besonderen Erfolg wertet er, dass die<br />
FDP-Fraktion die Besonderheiten des<br />
Gartenbaus angemessen in die neue<br />
Struktur einbringen konnte: So kann<br />
der Gartenbau mithilfe eines eigenen<br />
Fachausschusses seine vorbildliche<br />
Präventionsarbeit ebenso fortführen<br />
wie seinen besonderen Beitragsbemessungsmaßstab.<br />
Auch müssen die Gartenbauer<br />
nicht auf ihre bundesweite<br />
fachliche Betreuung in Kassel ve<strong>rz</strong>ichten.<br />
Jetzt ist ein Stück weit die Solidarität<br />
gefragt: Wenn alle Akteure auch in der<br />
Selbstverwaltung weiter auf Kompromiss<br />
statt auf Konfrontation setzen,<br />
bietet die jetzige Reform eine echte Zukunftsperspektive.<br />
Das Fundament<br />
hierfür ist gelegt.<br />
Jutta Lieneke-Berns<br />
>> Der FDP ist es gelungen, eine<br />
eigenständige Sozialversicherung<br />
für die ,grünen Berufe‘ zu erschwing -<br />
lichen Beiträgen zu sichern.
Foto: fotolia<br />
Die FDP kämpft<br />
für Bildungskonten<br />
Patrick Meinhardt: Bildungssparen muss<br />
selbstverständlich wie Bausparen werden.<br />
Die Ankündigung des Bundesbildungsministeriums, dass<br />
das Thema Bildungssparen nicht mehr auf der Agenda<br />
für diese Legislaturperiode stehen soll, rief sofort den bildungspolitischen<br />
Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion<br />
Patrick Meinhardt auf den Plan: „Es gibt eine klare Koalitionsvereinbarung,<br />
die sich<br />
für die FDP definitiv nicht<br />
erledigt hat. Immerhin<br />
haben wir Liberale die drei<br />
zentralen bildungspolitischen<br />
Projekte Deutschlandstipendium,Bildungssparen<br />
und Wissenschaftsfreiheitsgesetz<br />
in diesen<br />
Koalitionsvertrag hineinverhandelt.“<br />
Und Patrick<br />
Meinhardt ist da voller<br />
Energie. „Wir werden als<br />
FDP das Projekt Bildungskonto jetzt selbst vorantreiben.“<br />
Für Patrick Meinhardt gilt das Wahlprogramm der Liberalen<br />
zur letzten Bundestagswahl. Dort heißt es: „Die<br />
FDP will … den Aufbau von privatem Bildungskapital<br />
stärken. Analog zur Bausparförderung sollen Bildungssparkonten<br />
gefördert werden, die für Aus- und Weiterbildung,<br />
Hochschulbildung oder sonstige Formen der Erwachsenenbildung<br />
verwendet werden dürfen.“ Die AG<br />
Bildung und Forschung der FDP-Bundestagsfraktion<br />
stellt jetzt alle Erkenntnisse aus Stiftungen und Gutachten<br />
zusammen, erarbeitet internationale Vergleiche, wird<br />
einen Fachkongress vorbereiten und ein Bildungssparkonzept<br />
erarbeiten. „Denn der wirkliche Einstieg in das<br />
Bewusstsein für ein lebenslanges Lernen in Deutschland<br />
ist ein attraktives und intelligentes Bildungssparen. Bildungssparen<br />
muss genauso selbstverständlich wie Bausparen<br />
in Deutschland werden“, so der FDP-Bildungspolitiker<br />
Patrick Meinhardt.<br />
Jens Schmid<br />
www<br />
Patrick Meinhardt,<br />
bildungspolitischer<br />
Sprecher der FDP-<br />
Bundestagsfraktion<br />
Mehr Informationen im Internet unter<br />
www.fdp-fraktion.de<br />
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Bundestag 9
Bildung ist die soziale Frage unserer Zeit<br />
Eine Investition in Wissen bringt<br />
immer noch die besten Zinsen.“<br />
So zitiert Heinz-Peter Haustein<br />
den amerikanischen Politiker und Naturwissenschaftler<br />
Benjamin Franklin<br />
und freut sich sichtlich, wenn er über<br />
die bildungspolitische Bilanz der Bundesregierung<br />
spricht. Der für den Etat<br />
des Bildungs- und Forschungsministeriums<br />
zuständige Haushaltspolitiker weiß,<br />
wovon er redet und fordert zu Recht,<br />
die Bundesregierung müsse den großen<br />
Erfolg in der Bildungs- und Forschungspolitik<br />
viel stärker betonen. Denn alle<br />
Parteien verweisen gerne auf die große<br />
Bedeutung von Bildung und Forschung.<br />
Doch wenn es ernst wird, trennt sich<br />
schnell die Spreu vom Weizen.<br />
Die Bundesregierung weiß nicht nur<br />
um die besondere Bedeutung der Bil-<br />
Wenn bis 2013 eine flächendeckende<br />
Kinderbetreuung in<br />
Deutschland erreicht werden<br />
soll, wird das nicht ohne den Ausbau<br />
der Kindertagespflege gelingen. Darüber<br />
waren sich alle Teilnehmer des Expertengesprächs<br />
einig, zu dem Miriam<br />
Gruß als familienpolitische Sprecherin<br />
der FDP-Fraktion am 7. Februar in den<br />
Bundestag einlud. „Momentan ist<br />
Deutschland beim Thema Tagesmütter<br />
und -väter leider noch ein Flickenteppich",<br />
so Gruß. In einigen Kommunen<br />
herrschten hervorragende Bedingungen,<br />
in anderen gelte die Kindertagespflege<br />
leider immer noch als elitäre Be-<br />
10 Bundestag<br />
dungspolitik. „Bildung ist die soziale<br />
Frage unserer Zeit, ist Wachstums- und<br />
Innovationsmotor und wesentlicher<br />
Wirtschaftsfaktor. Und im Gegensatz<br />
zu früheren Bundesregierungen spiegelt<br />
sich das auch im Haushalt des<br />
Bundesbildungsministeriums wider,<br />
trotz des harten Konsolidierungskurses“,<br />
erklärt Heinz-Peter Haustein.<br />
Und Haustein kann seine Worte auch<br />
mit Zahlen unterlegen: „Zwischen 1998<br />
und 2005 wuchs der Bildungsetat unter<br />
Rot-Grün in sieben Haushaltsjahren<br />
von 7,6 Mrd. Euro um magere 908 Mio.<br />
Euro. Die christlich-liberale Bundesregierung<br />
hat seit 2009 drei Haushalte<br />
aufgestellt. Der Bildungsetat wuchs<br />
dabei von 10,2 Mrd. Euro um 2,7 auf<br />
12,9 Mrd. Euro in 2012. Das ist nach<br />
nur drei Jahren ein größerer Zuwachs,<br />
treuungsform. Bei dem Expertengespräch,<br />
an dem auch Nicole Bracht-<br />
Bendt, Sibylle Laurischk, Sylvia Canel<br />
und Judith Skudelny teilnahmen, ging<br />
es darum, wie der Bund zu einer Besserstellung<br />
der Tagespflege beitragen<br />
kann. Anlass ist ein Antrag, den die<br />
FDP-Fraktion gegenwärtig auf Initiative<br />
von Miriam Gruß vorbereitet.<br />
Dr. Eveline Gerszonowicz vom Bun -<br />
desverband für Kindertagespflege e.V.<br />
forderte den Abbau bürokratischer<br />
Hürden. Rosa Hochschwa<strong>rz</strong>er vom<br />
Verband Kinder in Tagespflege Bayern<br />
bemängelte zudem die schlechte Be-<br />
als ihn alle Vorgängerregierungen zwischen<br />
1998 und 2009 zusammen in elf<br />
Jahren geschafft haben.“<br />
Christoph Greiner<br />
www<br />
Mehr Informationen im Internet unter<br />
www.fdp-fraktion.de<br />
www.heinz-peter-haustein.de<br />
Rahmenbedingungen<br />
der Kindertagespflege<br />
verbessern!<br />
zahlung: Bei Stundenlöhnen um die<br />
drei Euro müsse sich keiner wundern,<br />
wenn es an geeigneten Interessenten<br />
fehle. Uwe Lübking vom Deutschen<br />
Städte- und Gemeindebund sah beim<br />
Ausbau vor allem die Bundesländer in<br />
der Pflicht: Entgegen den Absprachen<br />
würden diese teilweise keinerlei Förderg<strong>elde</strong>r<br />
für die Tagespflege an die<br />
Kommunen weiterreichen.<br />
Dominik Ohlig<br />
www<br />
Heinz-Peter Haustein,<br />
Mitglied im Haushaltsausschuss<br />
des<br />
Deutschen Bundestages<br />
Mehr Informationen im Internet unter<br />
www.fdp-fraktion.de<br />
www.miriam-gruss.de
Vaterglück trotz Trennung<br />
Das Bundesjustizministerium legt einen<br />
Gesetzentwurf zur Reform des Sorgerechts vor.<br />
Es könnte alles so schön sein. Ein<br />
glückliches Paar auf dem Zenit seiner<br />
Liebe möchte Kinder bekommen<br />
und für den Rest des Lebens zusammenbleiben<br />
– ohne Trauschein. Kein<br />
seltenes Bild in der heutigen Gesellschaft.<br />
Allein im Jahr 2007 hatten<br />
33 Prozent aller Kinder unverheiratete<br />
Eltern und die Zahl steigt weiter<br />
an. Doch für den Mann bedeutete<br />
diese Form des Zusammenlebens auch<br />
ein Risiko in seinem Vaterdasein. Denn<br />
ohne Trauschein hatten unverheiratete<br />
Väter bis dato wenig Rechte für die<br />
gemeinsamen Kinder, wenn die Beziehung<br />
letztendlich doch in die Brüche<br />
ging.<br />
Im Jahr 2009 klagte ein betroffener<br />
Vater vor dem Europäischen Gerichtshof<br />
für Menschenrechte (EGMR). In<br />
Deutschland war die Chance, dass dem<br />
Vater das gemeinsame Sorgerecht zugesprochen<br />
worden wäre, gleich Null.<br />
Der EGMR gab ihm aber Recht.<br />
Die Notwendigkeit, das Sorgerecht zu<br />
reformieren, ist für die FDP schon länger<br />
gegeben, denn Familien haben<br />
heutzutage mehrere Gesichter. Die<br />
„Frankfurter Allgemeine“ spitzt es in<br />
einem Artikel aus dem Jahr 2009 sogar<br />
wie folgt zu: „Wenn Kinder zwei Mütter<br />
haben oder drei Stiefgeschwister, wenn<br />
die WG-Mitbewohnerin zur Ersatzoma<br />
wird oder Eltern keinen Trauschein<br />
wollen – dann sind wir angekommen<br />
in Deutschlands Wirklichkeit. Das alles<br />
ist heute Familie.“ Deshalb musste die<br />
Politik den rechtlichen Rahmen für Familien<br />
ohne Trauschein neu abstecken.<br />
Seit insgesamt zwei Jahren arbeitet die<br />
Koalition an einer gemeinsamen Lösung<br />
für die Neuregelung des Sorgerechts<br />
und stand damit vor keiner einfachen<br />
Aufgabe. Am 4. Mä<strong>rz</strong> 2012 kam<br />
es dann zu einer Einigung des Koalitionsausschusses.<br />
„Das neue Gesetz soll<br />
vor allem Kindern zugute kommen:<br />
Kinder haben Anspruch auf beide Elternteile.<br />
Es ist ein großer Tag für die<br />
Foto: fotolia<br />
Liberalen“, so der zuständige Berichterstatter<br />
der FDP-Bundestagsfraktion im<br />
Rechtsausschuss, Stephan Thomae.<br />
„Die Tatsache, dass die Union von<br />
einem weitaus traditionelleren Familienbild<br />
geprägt ist, hat die Verhandlungen<br />
schwer gemacht.“<br />
Für viele Single-Väter hat das Warten<br />
auf eine Reform des Sorgerechts bald<br />
ein Ende. Mitte Mä<strong>rz</strong> hat Bundesjustizministerin<br />
Sabine Leutheusser-Schnar-<br />
renberger einen ersten Entwurf für das<br />
neue Gesetz an die zuständigen Verbände<br />
verschickt. Stephan Thomae<br />
rechnet damit, dass das neue Gesetz<br />
zur Reform des Sorgerechts schon im<br />
Mai ins Parlament kommt. „Wir wollen<br />
das Gesetz jetzt zügig in die parlamentarischen<br />
Beratungen bringen, damit<br />
die betroffenen Väter keine wertvolle<br />
Zeit mehr verlieren müssen“, sagt der<br />
Familienrechtsexperte Stephan Thomae.<br />
Zur Zeit sieht die rechtliche Lage so<br />
aus: Der Vater, der zusammen mit der<br />
Mutter das gemeinsame Sorgerecht<br />
ausüben will, muss beweisen, dass die<br />
gemeinsame Sorge dem Kindeswohl<br />
entspricht. Wenn er dafür keine hinreichenden<br />
Beweise liefert, bleibt das alleinige<br />
Sorgerecht bei der Mutter. Für<br />
viele Väter eine aussichtslose Situation.<br />
Union und FDP haben sich jetzt<br />
darauf geeinigt, die Beweislast umzudrehen.<br />
Der Vater beantragt das Sorgerecht<br />
bei Gericht: Wenn die Mutter<br />
damit nicht einverstanden ist, muss sie<br />
vor Gericht beweisen, dass es nicht im<br />
Sinne des Kindes ist, wenn sie mit dem<br />
Vater das gemeinsame Sorgerecht ausübt.<br />
Natascha Trivisas<br />
>> Die Tatsache, dass die Union von einem<br />
weitaus traditionelleren Familienbild geprägt<br />
ist, hat die Verhandlungen schwer gemacht.
++ MdB-Ticker +++ MdB-Ticker +++ MdB-Ticker +++ MdB-Ticker +++ MdB-Ticker +++<br />
Martin Neumann: +++ Koalition stärkt<br />
außeruniversitäre Forschungseinrichtungen<br />
durch Wissenschaftsfreiheitsgesetz<br />
+++ „Mit dem Wissenschaftsfreiheitsgesetz<br />
stärken FDP und CDU/CSU<br />
die außeruniversitären Forschungseinrichtungen<br />
für den internationalen<br />
Wettbewerb“, erklärt der forschungspolitische<br />
Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion,<br />
Martin Neumann. Der Koalitionsausschuss<br />
hat beschlossen, das Gesetzesvorhaben<br />
durch die Bundesregierung noch in diesem<br />
Jahr vo<strong>rz</strong>ulegen und umzusetzen. Wie im Koalitionsvertrag<br />
vereinbart, wird den Forschungseinrichtungen nun mehr<br />
Freiheit und Verantwortung übertragen. „In allen Bereichen<br />
soll den Einrichtungen größerer Handlungsspielraum ermöglicht<br />
werden“, so Neumann. Zudem sollen nicht verbrauchte<br />
Mittel ins folgende Jahr übertragen werden können.<br />
www.martin-neumann.de<br />
Claudia Bögel: +++ Ländlichen Raum<br />
nicht von Breitband-Ausbau abkoppeln<br />
+++ Die neue Sprecherin der FDP-<br />
Bundestagsfraktion für den Mittelstand,<br />
Claudia Bögel, setzt ihren<br />
Schwerpunkt in der gemeinsamen Arbeitsgruppe<br />
von Union und FDP „Leben<br />
auf dem Land muss Zukunft haben“ bei<br />
der informationstechnischen Infrastruktur.<br />
„Noch immer liegen viele Regionen<br />
außerhalb der städtischen Ballungszentren beim Ausbau<br />
leistungsfähiger Internet-Verbindungen zurück“, erklärt<br />
die Mittelstandsbeauftragte. „Der ländliche Raum darf nicht<br />
abgekoppelt werden“, so Bögel. Mit der schwa<strong>rz</strong>-gelben Novelle<br />
des Telekommunikationsgesetzes setze die Koalition<br />
Anreize für den Breitband-Ausbau. Dynamik und Wettbewerb<br />
im Markt müssten erhalten werden. Davon würden viele mittelständische<br />
Unternehmen, die im Netzausbau in der Fläche<br />
aktiv sind, profitieren. www.claudia-boegel.de<br />
Joachim Spatz: +++ Fiskalpakt ist eine<br />
historische Chance +++ „Die Stabilität<br />
der Euro-Zone liegt im ureigensten Interesse<br />
Deutschlands“, erklärt der neue<br />
europapolitische Sprecher der FDP-<br />
Bundestagsfraktion, Joachim Spatz. Aus<br />
diesem Grund sei die Unte<strong>rz</strong>eichnung<br />
des Fiskalvertrags ein großer Erfolg und<br />
ein weiterer Schritt in die richtige Richtung,<br />
hin zu einer neuen Stabilitätsarchitektur.<br />
„Im Fiskalpakt ist es gelungen, fast alle Länder in<br />
Europa zur Aufnahme der Schuldenbremse in die jeweilige<br />
Verfassung zu bewegen und die Einhaltung vor dem Europäischen<br />
Gerichtshof einklagen zu können“, so Spatz. Der Liberale<br />
sieht darin einen Riesenerfolg, weil damit zukünftig<br />
Haushaltsdisziplin in den Mitgliedstaaten der Europäischen<br />
Union sichergestellt werde. www.joachim-spatz.de<br />
12 Bundestag<br />
Christian Lindner: +++ Zukunftsbranche<br />
Digitale Wirtschaft weiter stärken +++<br />
Die Informationstechnologie ist für den<br />
neuen technologiepolitischen Sprecher<br />
der FDP-Bundestagsfraktion, Christian<br />
Lindner, ein Wachstumstreiber. „Sie erleichtert<br />
den Alltag, bietet Menschen Arbeitsplätze<br />
und steigert die Produktivität<br />
in allen Wirtschaftsbereichen“, erklärt<br />
Lindner zum Auftakt der weltgrößten<br />
Computermesse Cebit in Hannover. Für<br />
die FDP sei der IT-Sektor die Schlüsselbranche für die Entwicklung<br />
von Gesellschaft und Wirtschaft. Zudem setze sich die<br />
FDP-Bundestagsfraktion dafür ein, die Digitale Wirtschaft zu<br />
stärken. www.christian-lindner.de<br />
Gisela Piltz: +++ Nachrichtendienste dürfen<br />
Maß und Ziel nicht aus den Augen<br />
verlieren +++ 2010 wurden fünfmal so<br />
viele E-Mails durchleuchtet wie im Vorjahr.<br />
Für Gisela Piltz, innenpolitische<br />
Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion,<br />
„ein eklatantes Missverhältnis zwischen<br />
37 Millionen überwachten Nachrichten<br />
und nur 213 tatsächlichen Anhaltspunkten“.<br />
Für die stellvertretende Vorsitzende<br />
der FDP-Bundestagsfraktion ist diese Praxis nicht nur rechtsstaatlich<br />
fragwürdig, sondern stellt auch die Effektivität der Arbeit<br />
der Nachrichtendienste in Frage. Ein derart grobes Raster<br />
wie die Verwendung von Wörtern wie „Bombe“ sei ersichtlich<br />
ineffektiv und könne wirklich jedermann einer Überwachung<br />
aussetzen, so die Liberale. www.gisela-piltz.de<br />
Christel Happach-Kasan: +++ Länder zu<br />
lasch bei Monitoring von antibiotikaresistenten<br />
Keimen +++ Die FDP-Bundestagsfraktion<br />
hat das Bundesministerium<br />
für Ernährung, Landwirtschaft und<br />
Verbraucherschutz um einen Bericht im<br />
zuständigen Ausschuss für Verbraucherschutz<br />
gebeten. Antibiotika-resistente<br />
Keime auf Fleischprodukten haben die<br />
Öffentlichkeit beunruhigt. Untersucht<br />
wurden Proben entlang der gesamten Produktionskette von<br />
Lebensmitteln. Die Funde zeigen, dass Handlungsbedarf besteht.<br />
„Die Zunahme von antibiotika-resistenten Keimen muss<br />
mit einem repräsentativen Monitoring überwacht werden“, erklärt<br />
die agrar- und ernährungspolitische Sprecherin der FDP-<br />
Bundestagsfraktion, Christel Happach-Kasan. Happach-Kasan<br />
forderte die Länder dazu auf, die Überwachung der Lebensmittelsicherheit<br />
zu verstärken und ihren Verpflichtungen nachzukommen.<br />
www.happach-kasan.de<br />
www<br />
Aktuelle Mitteilungen finden Sie immer unter<br />
www.fdp-fraktion.de
Reform der Solarförderung<br />
mit Vernunft und Augenmaß<br />
Dr. Philipp Rösler, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie<br />
Wir stehen vor einem grundlegenden<br />
Umbau unserer Energieversorgung<br />
bis 2050. Zugleich<br />
ist die Energiewende eines der<br />
bedeutendsten Infrastruktur- und Modernisierungsprojekte<br />
der kommenden<br />
Jah<strong>rz</strong>ehnte. Mit den Beschlüssen zur<br />
Energiewende haben wir uns ambitionierte<br />
Ziele gesetzt. Wir wollen die Erneuerbaren<br />
Energien weiter ausbauen,<br />
den Energieverbrauch deutlich reduzieren<br />
und die Energieeffizienz erhöhen.<br />
Entscheidend ist dabei, dass Wachstum<br />
und Wohlstand in Deutschland eine<br />
zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung<br />
brauchen.<br />
Die deutsche Photovoltaik-Industrie<br />
zählt zu den internationalen Technologieführern.<br />
Im ersten Halbjahr 2011 lag<br />
der Anteil der Strome<strong>rz</strong>eugung aus Erneuerbaren<br />
Energien in Deutschland<br />
erstmals bei über 20 Prozent. Die hohe<br />
Zubaumenge verursacht aber auch<br />
hohe Kosten im EEG, die über die EEG-<br />
Umlage den Stromverbraucher, also<br />
Millionen Kundinnen und Kunden, Millionen<br />
Haushalte und mittelständische<br />
Unternehmen belasten. Als Wirtschafts-<br />
und Energieminister setze ich<br />
mich dafür ein, dass die Energiepreise<br />
stabil bleiben. Wir müssen uns daher<br />
genau ansehen, ob die Förderstrukturen<br />
für Erneuerbare Energien wirt-<br />
schaftlich und effizient sind. Wenn bei<br />
einem Anteil von drei Prozent an der<br />
Stromproduktion über sieben Milliarden<br />
von 14 Milliarden Euro der EEG-<br />
Umlage, also mehr als die Hälfte für die<br />
Photovoltaik-Förderung eingesetzt werden,<br />
dann ist das nicht wirtschaftlich.<br />
Vor diesem Hintergrund haben wir uns<br />
in der Bundesregierung gemeinsam mit<br />
den Koalitionsfraktionen auf Neuregelungen<br />
zur Solarstromförderung verständigt.<br />
Mit den Änderungen zur Photovoltaik-Förderung<br />
werden wir die<br />
subventionierte Zubaumenge und<br />
damit die Kosten wirksam begrenzen.<br />
Wir haben einen Systemwechsel mit<br />
mehr marktwirtschaftlichen Instrumenten<br />
beschlossen. Wir werden eine<br />
Marktprämie als erstes marktwirtschaftliches<br />
Element in das EEG einfügen.<br />
Damit stabilisieren wir die Stromkosten<br />
und ermöglichen neue Innovationen<br />
in der Branche. Um den<br />
künftigen subventionierten Zubau zurückzuführen,<br />
wird eine deutliche Einmalabsenkung<br />
der Vergütungshöhe für<br />
neue Anlagen<br />
vorgenommen.<br />
Der Stichtag 1.<br />
April 2012 verhindert<br />
die Endspurt-Rallye<br />
und<br />
stärkt zugleich<br />
den Vertrauensschutz.Zusätzlich<br />
sorgen wir<br />
mit einer kontinuierlichenVergütungsdegression<br />
dafür, dass<br />
bisherige Jahresendrallyes<br />
vor<br />
einem weiteren<br />
Absenkungsschrittvermie-<br />
den werden. Um Photovoltaik-Anlagen<br />
stärker an den Markt heranzuführen,<br />
soll nur noch ein bestimmter Prozentsatz<br />
der in der Anlage produzierten<br />
Strommenge förderfähig sein. Mit die-<br />
>> Wir stabilisieren die Stromkosten und ermöglichen<br />
neue Innovationen in der Branche.
Hans-Dietrich Genscher hat als<br />
„Architekt der Einheit“ nicht nur<br />
die Teilung unseres Vaterlandes<br />
zu überwinden geholfen, er hat auch,<br />
von der KSZE bis hin zum Festhalten<br />
am Ziel der Abrüstung, die Einheit<br />
Europas entscheidend befördert. Für die<br />
Liberalen war es der FDP-Bundesvorsitzende<br />
Philipp Rösler, der aus Anlass des<br />
85. Geburtstages dem Ehrenvorsitzenden<br />
neben persönlichem Glück und Zufriedenheit<br />
insbesondere viel Gesundheit<br />
wünschte. „Hans-Dietrich Genscher<br />
ist sicher eines der bekanntesten Gesichter<br />
der FDP und wird in der deutschen<br />
und europäischen Bevölkerung<br />
geschätzt und verehrt“, so Rösler. „Wie<br />
kein anderer hat er als Außenminister<br />
der deutschen Wiedervereinigung noch<br />
immer die Gabe, Menschen für Politik<br />
und für die Freiheit zu begeistern.“<br />
Durch seine Verdienste bei der deutschen<br />
Wiedervereinigung habe er Geschichte<br />
geschrieben. Viele Menschen<br />
rühre es nach wie vor, wenn sie sich die<br />
Bilder auf dem Balkon der Prager Bot-<br />
Anzeige<br />
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Glückwünsche für den<br />
„Architekten der Einheit“<br />
Hans-Dietrich Genscher feiert seinen 85. Geburtstag<br />
schaft in Erinnerung rufen. Sein Satz<br />
„Wir sind heute zu Ihnen gekommen,<br />
um Ihnen mitzuteilen...", der im Meer<br />
des Jubels der Menschen untergeht, sei<br />
legendär, so der Bundesvorsitzende.<br />
Für die Bundesregierung würdigte Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel den früheren<br />
Außenminister als „Glücksfall für<br />
uns Deutsche“. „Dass Deutschland<br />
seine Einheit friedlich und in vollem<br />
Einvernehmen mit seinen Partnern in<br />
Ost und West wiedererlangen konnte,<br />
verdanken wir auch Hans-Dietrich Genschers<br />
kluger und unermüdlicher Diplomatie“,<br />
so die Kanzlerin.<br />
Bundesaußenminister Guido Westerwelle<br />
erklärte, dass der Beitrag Genschers<br />
zur Wiedervereinigung Deutschlands<br />
und zur Einigung Europas nicht<br />
hoch genug geschätzt werden könne.<br />
Der Jubilar sei „ein großer Staatsmann<br />
und genauso ein he<strong>rz</strong>licher Mensch<br />
und ausgezeichneter Ratgeber". Westerwelle<br />
weiter: „Ich wünsche Hans-Die-<br />
trich Genscher zu seinem Geburtstag<br />
vor allem Gesundheit und dass<br />
Deutschland noch viele Jahre auf seinen<br />
Rat und seine Unterstützung zählen<br />
kann." FDP-Fraktionschef Rainer<br />
Brüderle bezeichnete Genscher als Vorbild<br />
und wünschte ihm baldige Genesung.<br />
Bundestagspräsident Norbert Lammert<br />
(CDU) betonte, Genscher habe sich „als<br />
erfolgreicher und gefeierter Virtuose auf<br />
der politischen Klaviatur erwiesen“.<br />
Und der SPD-Chef Sigmar Gabriel erklärte:<br />
„Ihre selbstlose Rolle während<br />
der schrecklichen Geiselnahme in München<br />
1972 wird dieser Tage ebenso gewürdigt<br />
werden wie Ihr Einsatz für eine<br />
Entspannungspolitik mit dem Ziel, die<br />
Deutschen zu einem Volk der guten<br />
Nachbarn nach innen und nach außen<br />
zu machen.“<br />
Zu den prominenten Gratulanten zählen<br />
auch Henry Kissinger, Eduard Schewardnadse<br />
und Michail Gorbatschow.<br />
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Foto: Roland Kowalke<br />
Die laufende Kampagne zeigt:<br />
Wachstum ist überall!<br />
Nach zwei wirtschaftlich erfolgreichen<br />
Jahren und Wachstumsraten<br />
von drei Prozent allein<br />
im Jahr 2011 haben so viele Menschen<br />
eine Arbeit wie nie zuvor seit der<br />
Wiedervereinigung Deutschlands. Es<br />
sind die Menschen in diesem Land, die<br />
durch ihre Willenskraft, Leistung und<br />
Kreativität ermöglichen, dass unsere<br />
Gesellschaft wächst.<br />
Andere Parteien wollen uns glauben<br />
machen, dass Wachstum schlecht ist.<br />
Dass wir Angst haben sollten – um die<br />
Sicherheit, den Wohlstand und die Zukunft<br />
Deutschlands in Europa und der<br />
Welt. Wer Wachstum in Frage stellt,<br />
lähmt jedoch die freie Entfaltung des<br />
Einzelnen und die gesunde Entwicklung<br />
der Gesellschaft. Die FDP setzt<br />
sich für Wachstum ein, denn wir sind<br />
übe<strong>rz</strong>eugt: Das ist die Basis für Wohlstand.<br />
Wir arbeiten daran, soziale Sicherheit<br />
heute zu stärken und Zukunftschancen<br />
für morgen zu schaffen.<br />
Mit unserer Kampagne „Wir halten<br />
Deutschland auf Wachstumskurs“ wollen<br />
wir für die positiven Impulse von<br />
Wachstum für unsere Gesellschaft<br />
werben. Wir wollen zeigen, dass es<br />
Deutschland gut geht – nicht zuletzt,<br />
weil die FDP auf die Kraft der Sozialen<br />
Marktwirtschaft und auf eine starke<br />
Mitte setzt. Liberale wachstumsorien-<br />
tierte Politik schafft Chancen für Menschen<br />
und Unternehmen, für ihre<br />
Ideen und ihre Innovationen.<br />
Den Auftakt der Kampagne machte der<br />
designierte Generalsekretär Patrick Döring<br />
im Januar mit der Plakatenthüllung<br />
zur Internationalen Grünen<br />
Woche in Berlin. Nach und nach folgen<br />
seitdem Plakatmotive, die Wachstum<br />
in all seinen Facetten und Bereichen<br />
des Lebens veranschaulichen.<br />
Bereits heute finden Sie auf<br />
www.fdp.de/wachstum Flugblätter<br />
zum Thema Wachstum und die Motive,<br />
Postkarten und E-Cards der bereits veröffentlichten<br />
Plakate. Zudem können<br />
Sie die Wachstumsseite über ein Banner<br />
auf Ihrer eigenen Internetseite verlinken<br />
und die Signatur der Wachstumskampagne<br />
für Ihren Schriftverkehr<br />
nutzen.<br />
Weitere Motive sowie Kleinwerbemittel<br />
und Argumentationshilfen folgen. Geplant<br />
sind Plakatmotive, Postkarten<br />
und E-Cards, Aktionsvorschläge, <strong>Online</strong>maßnahmen<br />
und -aktionen sowie<br />
verschiedene Werbemittel wie z. B. ein<br />
„Wachstumslexikon“, Ansteckbuttons<br />
und Bierdeckel.<br />
Halten Sie sich auf dem Laufenden:<br />
Über den „frei-brief“ informieren wir<br />
Sie über die neuesten Kampagnenele-<br />
Patrick Döring bei der Plakatenthüllung<br />
des Kampagnenmotivs "Wachstum ist<br />
wie Frühling" vor dem Thomas-Dehler-<br />
Haus.<br />
>> Wir wollen zeigen, dass<br />
es Deutschland gut geht –<br />
nicht zuletzt, weil die FDP<br />
auf die Kraft der Sozialen<br />
Marktwirtschaft und auf<br />
eine starke Mitte setzt.
Schleswig-Holstein wählt!<br />
Liberale im Norden strotzen vor Energie, Tatkraft und Motivation<br />
Wählen Sie doch, was Sie wollen“<br />
– so lautet der Slogan,<br />
unter dem die FDP Schleswig-Holstein<br />
Ende Februar ihre Werbekampagne<br />
für den Wahlkampf zur<br />
Landtagswahl am 6. Mai 2012 der<br />
Presse vorgestellt hat. Im Mittelpunkt<br />
der Kampagne: Wolfgang Kubicki, Spitzenkandidat<br />
der Nordliberalen und<br />
Vorsitzender der FDP-Fraktion im<br />
Schleswig-Holsteinischen Landtag.<br />
„90 Prozent der Schleswig-Holsteinerinnen<br />
und Schleswig-Holsteiner<br />
kennen ihn und wissen,<br />
wofür er steht“, sagte der FDP-<br />
Landesvorsitzende Dr. Heiner<br />
Garg dazu. „Kein anderer schleswig-holsteinischer<br />
Politiker ist<br />
so präsent wie er.“<br />
Wolfgang Kubicki zur Wahlkampfkampagne:<br />
„Wir wollen<br />
deutlich machen, dass die Menschen<br />
die Wahl haben und sich<br />
nichts diktieren lassen müssen.“<br />
Auf den Wahlplakaten ist der<br />
liberale Spitzenmann vor einer<br />
Betonwand und auf einem<br />
schlichten Holzfußboden abgelichtet.<br />
„Wir haben uns für eine<br />
moderne, ansprechende Kampagne<br />
entschieden und ve<strong>rz</strong>ichten<br />
absichtlich auf den üblichen<br />
Küstenkitsch mit Leuchtturm<br />
und weißen Wölkchen“, sagt Kubicki<br />
weiter. „Wir sind bodenständig,<br />
unsere Politik ist zukunftsgerichtet.<br />
Genau das sagt<br />
unsere Kampagne aus.“<br />
16 Vor der Wahl<br />
Inhaltlich konzentrieren sich die Liberalen<br />
im Wahlkampf auf die drei Themenschwerpunkte<br />
Wachstum, Bildung<br />
und Arbeit. „Eine wirkliche Wahlfreiheit<br />
wird es für die Menschen nur mit<br />
der FDP geben“, erläutert Kubicki. „Für<br />
eine bessere Bildungsqualität mit<br />
einem flächendeckenden Angebot für<br />
einen achtjährigen UND einen neunjährigen<br />
Gang zum gymnasialen Abitur.<br />
Für die Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf mit einem verbesserten An-<br />
gebot für die Betreuung, auch der unter<br />
Dreijährigen und dafür, dass auch<br />
künftig auf dem Land eine Grundversorgung<br />
sichergestellt ist. Die Freiheit,<br />
sich zu entscheiden, bekommen die<br />
Menschen nur mit einer starken FDP.“<br />
Dass die Liberalen im Norden vor Energie,<br />
Tatkraft und Motivation nur so<br />
strotzen und mit Umfragewerten unterhalb<br />
von fünf Prozent umgehen<br />
können, haben sie in den letzten Wo-
Wir sind bodenständig, unsere Politik ist zukunftsgerichtet.<br />
Genau das sagt unsere Kampagne aus. > Wir wol -<br />
len deutlich<br />
machen,<br />
dass die<br />
Menschen<br />
die Wahl<br />
haben und<br />
sich nichts<br />
diktieren<br />
lassen<br />
müssen.
Christian Lindner<br />
führt NRW-Liberale in<br />
Richtungswahlkampf<br />
Nach dem Scheitern der rot-grünen Minderheitsregierung unter Hannelore Kraft wurde in<br />
NRW der Landtag aufgelöst. Dem voraus ging die Ablehnung des Schuldenhaushalts der<br />
Landesregierung, die nicht bereit war, die Neuverschuldung abzusenken. Jetzt stehen Neuwahlen<br />
im bevölkerungsreichsten Bundesland vor der Tür.<br />
Wir wären bereit gewesen,<br />
einen Haushalt, in dem wir<br />
vieles kritisch sehen, mitzutragen,<br />
wenn die Schulden wirklich<br />
deutlich gesunken wären. Rot-Grün<br />
konnte oder wollte das nicht“, so Daniel<br />
Bahr, Landesvorsitzender der FDP<br />
NRW am Tag der Landtagsauflösung.<br />
„Die FDP hat Mut bewiesen und eine<br />
klare Haltung und ihre Prinzipien nach<br />
vorne gestellt. Eine so maßlose Neu-<br />
>> Die FDP hat Mut bewiesen<br />
und eine klare Haltung und ihre<br />
Prinzipien nach vorne gestellt. > Diese Landtagswahl markiert ein<br />
neues Denken über NRW hinaus.
Finger weg vom Ladenschluss<br />
Finger weg vom Ladenschluss.“<br />
Mit diesem Motto starten die<br />
Liberalen in NRW mit einer<br />
breiten Infokampagne gegen die geplante<br />
rot-grüne Novelle des Ladenöffnungsgesetzes.<br />
Zur Debatte stehen<br />
die Öffnungszeiten unter der<br />
Woche, die künftig stärker reguliert<br />
werden sollen. Joachim Stamp, Generalsekretär<br />
der FDP NRW, sieht keinen<br />
Handlungsbedarf für eine Neuauflage<br />
des Gesetzes von 2006 –<br />
nicht zuletzt deswegen, weil die aktuell<br />
gültige Regelung bei den Bürgern<br />
auf sehr hohe Akzeptanz gestoßen<br />
ist. Der einzige Grund, das Ladenöffnungsgesetz<br />
zurückzudrehen,<br />
sei „Ideologie und rot-grüne Besser-<br />
wisserei“, kritisierte Stamp den Vorstoß.<br />
Daher haben die Liberalen in<br />
Nordrhein-Westfalen eine landesweite<br />
Kampagne für den Erhalt der<br />
bisherigen Regelung gestartet. Beispielsweise<br />
ist auf einem Plakat eine<br />
Tankstelle abgebildet, darunter der<br />
Schriftzug: „Rot-Grüner Supermarkt<br />
nach 18.30 Uhr.“ Mit solchen Aktionen<br />
wollen die Freidemokraten in Erinnerung<br />
rufen, wie verbraucherunfreundlich<br />
die streng reglementierten<br />
Öffnungszeiten vor 2006<br />
gewesen sind.<br />
In der Woche vom 23. Februar bis<br />
zum 4. Mä<strong>rz</strong> fanden in ganz NRW<br />
über 120 Veranstaltungen und Info-<br />
Geradlinigkeit wird honoriert<br />
„Wir meinen es ernst und das wird offensichtlich<br />
honoriert“, kommentierte FDP-Generalsekretär<br />
Joachim Stamp die aktuelle<br />
Wahlumfrage des Forschungsinstituts<br />
„forsa“. Demnach würde die FDP bei der<br />
Landtagswahl vier Prozent e<strong>rz</strong>ielen, wenn<br />
am kommenden Sonntag Wahltag wäre. „Mit<br />
der Nominierung von Christian Lindner zum<br />
Spitzenkandidaten zur NRW-Landtagswahl<br />
haben wir Liberale politisches Gewicht zurückgewonnen“,<br />
freut sich Stamp. Die Zustimmungswerte<br />
der Bevölkerung für die Liberalen<br />
steigen damit erstmals seit Monaten<br />
wieder an. Der Generalsekretär der Liberalen<br />
in NRW sieht in der Geradlinigkeit der FDP<br />
den Grund für den „kräftigen Rückenwind“.<br />
stände statt. Die FDP hatte für diese<br />
Kampagne vier Motive entwickelt,<br />
die landesweit zum Einsatz gekommen<br />
sind. Eine mobile Großfläche,<br />
die durch NRW tourte, unterstützte<br />
als Blickfang das Anliegen der FDP.<br />
Auch bei Facebook wirbt die FDP für<br />
die bisherige Regelung: Hier kann<br />
jeder „Fan“ der Seite werden und den<br />
Protest gegen die rot-grünen Pläne<br />
stärken.<br />
www<br />
Mehr Informationen im Internet unter<br />
www.fdp-nrw.de<br />
www.facebook.de/offenbleiben<br />
Vor der Wahl 19
Die 15. Bundesversammlung<br />
wählte am 18. Mä<strong>rz</strong> 2012 den<br />
ehemaligen DDR-Bürgerrechtler<br />
Joachim Gauck im ersten Wahlgang mit<br />
991 der insgesamt 1.228 Stimmen zum<br />
neuen Bundespräsidenten der Bundesrepublik<br />
Deutschland. Der Wunschkandidat<br />
der Liberalen hat sich damit<br />
deutlich gegen seine Mitnominierten<br />
Der Präsident,<br />
den wir<br />
brauchen<br />
Von Philipp Rösler,<br />
FDP-Bundesvorsitzender<br />
Deutschland hat mit Joachim<br />
Gauck den richtigen Präsidenten.<br />
Er hat einen auf Freiheit<br />
ausgerichteten unerschütterlichen<br />
Kompass – und das wird unserem Land<br />
gut tun. Er ist nicht verengt auf dieses<br />
Thema und er verengt auch nicht das<br />
Thema: Er fragt stets nach Freiheit für<br />
und zu etwas – das gibt ihm und uns<br />
Orientierung.<br />
Joachim Gauck ist ein zutiefst bürgerlicher<br />
Mensch. Er war es natürlich auch<br />
schon bei seiner ersten Kandidatur.<br />
Dass wir Liberale damals mehrheitlich<br />
nicht ihn gewählt haben, heißt nicht,<br />
er sei für uns nicht wählbar gewesen.<br />
Wir achten das Verdienst derjenigen,<br />
die ihn damals vorgeschlagen und<br />
ihm immer die Treue gehalten haben –<br />
über Parteilager hinweg. Ich kann mich<br />
auch gut erinnern, dass Wolfgang<br />
20 Bundespräsident<br />
durchgesetzt. FDP-Fraktionschef Rainer<br />
Brüderle ist davon übe<strong>rz</strong>eugt, dass<br />
Gauck der Richtige für diese Aufgabe<br />
ist. „Ich glaube, dass wir und die Gesellschaft<br />
für die nächsten Jahre von ihm<br />
wichtige Impulse erwarten können."<br />
Joachim Gauck nahm die Wahl zum<br />
Bundespräsidenten mit „unendlicher<br />
Kubicki ihn schon 2003 für dieses Amt<br />
vorgeschlagen hat.<br />
Für mich hat die Bürgerlichkeit eines<br />
Menschen nichts mit einer Parteizugehörigkeit<br />
zu tun, wohl aber mit seiner<br />
Ablehnung Heil versprechender Ideologien.<br />
Und mit dem stetigen Erinnern<br />
an die eigenen Kräfte, mit Selbstbestimmung<br />
und dem Wirken für Chancengerechtigkeit<br />
als Basis des gesellschaftlichen<br />
Zusammenlebens. Joachim<br />
Gauck sagt deshalb auch: „Wir<br />
sind erst auf der sicheren Seite, wenn<br />
wir allen totalitären Bestrebungen widerstehen.“<br />
Joachim Gauck<br />
zum neuen<br />
Bundespräsidenten<br />
gewählt<br />
Dankbarkeit“ an. Er erinnerte an das<br />
„Glück der Mitgestaltung“ nach den<br />
„politischen Wüsten des 20. Jahrhunderts“<br />
in Deutschland. „Ich werde mit<br />
all meinen Kräften und meinem He<strong>rz</strong>en<br />
ja zu der Verantwortung sagen, die<br />
Sie mir heute übertragen haben", sagte<br />
der neue Bundespräsident.<br />
Da hat er Recht und ist doch kein<br />
Rechthaber. Anecken kann er dennoch<br />
gut. Er ist offen für den Diskurs, ermutigend<br />
wirksam für Lernstreben, mehr<br />
bürgerschaftliches Engagement, mehr<br />
europäischen Wagemut, das Ausschöpfen<br />
der großen liberalen Traditionen<br />
unseres Volkes.<br />
Wir haben einen Kandidaten gesucht,<br />
der in der Lage ist, dem Amt und dem<br />
Land verloren gegangenes Vertrauen<br />
wieder zurückzugeben. Und wir haben<br />
den Präsidenten bekommen, den das<br />
Land braucht.
Die Botschaft des neuen Grundsatzprogramms:<br />
Wir sichern,<br />
was Deutschland stark macht.<br />
Wachstum durch<br />
Selbstbestimmung<br />
Von Patrick Döring, designierter<br />
Generalsekretär der FDP<br />
Jeder Mensch in Deutschland hat die Chance, ein selbstbestimmtes<br />
Leben zu führen. Darum geht es Deutschland<br />
so gut: weil unsere liberale Grundordnung individuelle<br />
Initiative und Anstrengung belohnt. Aber die Liberalität<br />
unseres Landes ist vielfach gefährdet und unvollendet.<br />
Deutschland braucht eine konsequent liberale Partei, die die<br />
Kraft der Selbstbestimmung freisetzt. So sichern wir die<br />
Chancen der Zukunft – durch Ordnungspolitik für die Freiheitsordnungen<br />
des Rechtsstaats, der Sozialen Marktwirtschaft<br />
und der Demokratie, und durch Chancenpolitik für<br />
den Einzelnen, die zum selbstbestimmten Leben ermutigt,<br />
ermächtigt und befähigt.<br />
Das ist die Grundmelodie unseres neuen Grundsatzprogramms,<br />
der Freiheitsthesen. Wir Liberalen sind die einzige<br />
Partei, die konsequent auf die Selbstbestimmung des Einzelnen<br />
setzt. Denn die Freiheit des Einzelnen ist zugleich<br />
Grund wie Grenze unserer Politik. Die Geschichte gibt uns<br />
Recht: Wo immer sich eine Gesellschaft für eine freiheitliche<br />
Grundordnung entscheidet, wird die Freiheit des Einzelnen<br />
zum Antrieb für Fortschritt, Gemeinwohl und eine bessere<br />
Zukunft. Es sind die Ideen und die Tatkraft, die Arbeit und<br />
das Engagement, das Wissen und die Werte der Menschen in<br />
Deutschland, die unser Land groß gemacht haben. Das vergessen<br />
wir nicht.<br />
In dieser Gewissheit kämpfen wir als FDP darum, unserem<br />
Land eine liberale Zukunft zu sichern. Deutschland braucht<br />
die FDP, weil wir sichern, was Deutschland stark macht:<br />
Wachstum durch Selbstbestimmung. Wir setzen auf das<br />
Wachstum einer starken Volkswirtschaft, aber auch auf persönliches<br />
Wachstum und das Wachstum einer lebendigen<br />
Bürgergesellschaft. Dafür wollen wir unsere Haushalte entschulden<br />
und Infrastrukturen sichern. Dafür wollen wir<br />
Chancen durch individualisierte Bildung für jeden, und<br />
dafür wollen wir Rechtsstaat, die Soziale Marktwirtschaft<br />
und die Demokratie als Freiheitsordnungen internationalisieren<br />
und für eine globalisierte und digitalisierte Gesellschaft<br />
fortschreiben.<br />
Selbstbestimmung in Freiheit sichert Wachstum und Chancen<br />
für die Zukunft – das ist deshalb die Botschaft unserer<br />
Freiheitsthesen. Sie bestimmt unsere Haltung als Partei. Wir<br />
allein setzen gegen alle Katastrophenfurcht, Rückschrittwünsche,<br />
Wachstumskritik und Zukunftsängste unser Vertrauen<br />
in die Menschen, im Rahmen einer freiheitlichen<br />
Grundordnung eine friedliche, freie und gerechte Welt zu<br />
schaffen. Wer das Vertrauen in den mündigen Menschen<br />
verliert, verliert am Ende auch die Freiheit.<br />
Alle anderen politischen Kräfte setzen auf den planenden<br />
Staat. Sie befördern den Eindruck, man dürfe von Staat und<br />
Gesellschaft mehr erwarten als von sich selbst. Sie betreiben<br />
Gefälligkeitspolitik für eine Anspruchsgesellschaft. Aber<br />
damit verspielen sie die Zukunft: Sie bremsen Wachstum,<br />
>> Fortschritt heißt, mehr Chancen<br />
für mehr Menschen zu schaffen.<br />
Dieser Fortschritt entsteht<br />
durch Wachstum und nachhaltige<br />
Entwicklung.
Lob und Kritik:<br />
Reaktionen auf den Entwurf der Freiheitsthesen<br />
Die Grundsatzkommission veröffentlichte am 6. Februar<br />
2012 den ersten Entwurf des neuen Grundsatzprogramms.<br />
In den vier Wochen bis zum 8. Mä<strong>rz</strong><br />
2012 erreichten den designierten Generalsekretär Patrick<br />
Döring über 230 Stellungnahmen von Fachgremien, Gliede-<br />
rungen und einzelnen Mitgliedern mit insgesamt ca. 1500<br />
konkreten Kommentierungen und Änderungsvorschlägen.<br />
Auf der Basis dieser Rückmeldungen haben die Grundsatzkommission<br />
und die Redaktionsgruppe an etwa 350 Textstellen<br />
Präzisierungen, Anpassungen, Streichungen und Umstellungen<br />
vorgenommen. Am 19. Mä<strong>rz</strong> 2012 beschloss der<br />
Bundesvorstand, den überarbeiteten Entwurf der Freiheitsthesen<br />
als Leitantrag zum Bundesparteitag einzubringen.<br />
Eine Auswahl der Kommentierungen zur ersten Fassung<br />
der Freiheitsthesen:<br />
>> Hervorragende Arbeit! Ich finde es gut, den Gedanken<br />
der Freiheit als zentrales Element zu positionieren und alle<br />
Programmpunkte an diesem Gedanken auszurichten.<br />
Aber es erscheint mir unerlässlich, klar zu definieren, wo die<br />
Freiheit ihre Grenzen finden muss. > Es sind auffällig viele Wiederholungen in verschiedenen<br />
Kapiteln zu finden. Statt eines Märchenbuches für alles<br />
Gute und Schöne, sollten Konkretisierungen vorgenommen<br />
werden, auch solche, an denen man sich reibt. > Ich habe meine politischen Übe<strong>rz</strong>eugungen im Entwurf<br />
wiedergefunden und zwar in einer Vielschichtigkeit,<br />
die die FDP in meinen Augen zu selten vermittelt. > Für liberale Politik gilt das Leitmotiv der Freiburger Thesen<br />
von 1971 noch heute: Der größtmöglichen Zahl von<br />
Menschen die größtmögliche Freiheit. Der Entwurf der<br />
Grundsatzkommission ist so etwas wie eine aktualisierte,<br />
den heutigen Anforderungen an liberale Politik entsprechende<br />
Neuauflage der damaligen Thesen. Das ist gut so.<br />
Allerdings erscheint mir der vorliegende Entwurf zu umfangreich,<br />
weniger wäre auch hier mehr; denn die meisten<br />
Menschen sind heute nicht mehr bereit, so viel zu lesen. > Der Leitsatz „Die Freiheit des Einzelnen ist Grund und<br />
Grenze liberaler Politik.“ bedarf der wichtigen Ergänzung:<br />
„Diese Grenze zieht die Achtung vor der Freiheit Anderer<br />
sowie vor Leben, Würde und Wohl von Mensch,<br />
Tier und Natur.“ > Das Motto Wachstum als neues Leitmotiv der FDP finde<br />
ich sehr gut. Allerdings sollte auch immer hervorgehoben<br />
werden, dass die Wirtschaft für die Menschen und für das<br />
Volk da ist und nicht umgekehrt. > Dieser Text ist ein im guten Sinne des Wortes<br />
radikaler Gegenentwurf zu allen politischen<br />
Konkurrenten: Wir setzen auf Freie, die Verantwortung<br />
übernehmen – die setzen auf Untertanen, die Taschengeld<br />
annehmen. Chapeau!
Fragen und Antworten<br />
zum neuen Grundsatzprogramm<br />
1. Wozu brauchen wir überhaupt ein neues Grundsatz -<br />
programm?<br />
Die Prinzipien des Liberalismus ändern sich nicht, wohl aber<br />
die Probleme, die er lösen will. Deswegen nimmt sich die<br />
FDP alle zwölf bis 15 Jahre Zeit für den großen Blick auf<br />
langfristige Projekte über Legislaturperioden hinaus. Die<br />
Welt, wie wir sie kennen, hat sich seit dem Beschluss der<br />
Wiesbadener Grundsätze 1997 tiefgreifend verändert. Damals<br />
war Helmut Kohl noch Bundeskanzler, Oskar Lafontaine<br />
war noch Vorsitzender der SPD, und Arbeitsminister<br />
Norbert Blüm hielt die Renten für „sicher“. Und über 60 Prozent<br />
der heutigen Mitglieder<br />
der FDP sind erst nach<br />
1997 eingetreten. Der 60.<br />
Bundesparteitag hatte deshalb<br />
im Mai 2009 beschlossen,<br />
dass sich die FDP bis<br />
zum Bundesparteitag 2012<br />
ein neues Grundsatzprogramm<br />
geben soll.<br />
2. Was unterscheidet ein<br />
Grundsatzprogramm von<br />
einem Wahlprogramm?<br />
Ein Grundsatzprogramm<br />
verbindet Grundsätze mit<br />
einem längerfristigen Programm.<br />
Liberale Prinzipien<br />
und Perspektiven werden<br />
erläutert und mit Problemlösungen<br />
und Prioritäten<br />
verknüpft. Im Ergebnis werden die Haltung der Partei sowie<br />
zusammenhängende Projekte liberaler Politik für die nächsten<br />
15 bis 20 Jahre beschrieben. Ein Wahlprogramm gibt<br />
Auskunft darüber, für welche konkreten Ziele in einer Legislaturperiode<br />
es die FDP Wähler mobilisieren möchte.<br />
3. Was waren die Themen der Grundsatzdebatte?<br />
Die vier Grundfragen der Debatte lauteten: Probleme: In<br />
welchen Zeiten leben wir heute – wo ist die Freiheit heute<br />
bedroht, wo hat sie Chancen? Perspektive: Wo wollen wir<br />
hin – wie beschreiben wir unsere Vision einer liberalen Gesellschaft<br />
in zeitgemäßen Bildern? Prinzipien: Welchem in-<br />
neren Kompass folgen wir in die Zukunft – welche Werte<br />
und Prinzipien der Freiheit sind uns besonders wichtig?<br />
Prioritäten: Wie gestalten wir Markt, Staat und Gesellschaft<br />
– welche strategischen und programmatischen Prioritäten<br />
müssen wir setzen?<br />
4. In welcher Tradition steht der Entwurf der Freiheits -<br />
thesen?<br />
Der Entwurf modernisiert die gesamte Vielfalt der liberalen<br />
Tradition. In der Tradition der Freiburger Thesen (1971) gibt<br />
der Entwurf zeitgemäße Antworten für das gesellschaftliche<br />
Aufstiegsversprechen. Außerdem<br />
beschreibt er ein<br />
zeitgemäßes Verständnis<br />
der Verantwortung für<br />
Mitwelt, Umwelt und<br />
Nachwelt: In der Tradition<br />
des Liberalen Manifestes<br />
(1985) vertrauen wir der<br />
enormen Kraft der Selbstbestimmung<br />
des Einzelnen<br />
zur Gestaltung der Zukunft.<br />
In der Tradition der<br />
Wiesbadener Grundsätze<br />
(1997) kritisieren wir die<br />
Gefälligkeitspolitik, die<br />
eine Anspruchsgesellschaft<br />
zur Folge hat, in der<br />
die Menschen vom Staat<br />
und Anderen mehr erwarten<br />
als von sich selbst. Wie<br />
1997 sind Verantwortung, Vielfalt und Fortschritt zentrale<br />
Begriffe für die Vision der Wiesbadener Grundsätze von<br />
einer offenen Bürgergesellschaft.<br />
5. Welche Alleinstellungsmerkmale der FDP werden genannt?<br />
Nur die FDP stellt die Freiheit des Einzelnen konsequent in<br />
den Mittelpunkt ihrer Politik. Nur die FDP vertraut nicht auf<br />
staatliche Bevormundung, sondern auf selbstbestimmte<br />
Bürger in Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft. Andere<br />
fördern Ängste und Ansprüche, nur wir fördern Selbstverantwortung<br />
und Eigenleistung.<br />
Thema: Grundsatzprogramm 23
Vorläufige Tagesordnung des 63. Ordentlichen<br />
Bundesparteitags in Karlsruhe<br />
Samstag, 21. April 2012<br />
11:00 – 11:45 Delegiertenbesprechungen<br />
12:00 Eröffnung des Bundesparteitags<br />
Birgit Homburger, stellv. Bundesvorsitzende, Vorsitzende<br />
der FDP Baden-Württemberg<br />
Bericht des Wahlprüfungsausschusses<br />
Feststellung der Beschlussfähigkeit des Bundesparteitags<br />
Wahl des Tagungspräsidiums<br />
Totenehrung<br />
Grußwort des Oberbürgermeisters der Stadt Karlsruhe,<br />
Heinz Fenrich<br />
Wahl der Zählkommission<br />
Bericht der Antragskommission<br />
Grußwort<br />
Wolfgang Kubicki, Spitzenkandidat der FDP zur Landtagswahl<br />
Schleswig-Holstein<br />
Grußwort<br />
Christian Lindner, Spitzenkandidat der FDP zur Landtagswahl<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Vorlage und Erörterung des Rechenschaftsberichtes für das<br />
Jahr 2010<br />
Patrick Döring, Bundesschatzmeister<br />
Rede des Bundesvorsitzenden der FDP und Bundesministers<br />
für Wirtschaft und Technologie, Dr. Philipp Rösler<br />
Aussprache<br />
24 Thema: Grundsatzprogramm<br />
Nachwahlen zum Präsidium und Bundesvorstand<br />
Beratung von satzungsändernden Anträgen<br />
Einbringung des Grundsatzprogrammentwurfs<br />
Patrick Döring, Vorsitzender der Grundsatzkommission<br />
Generalaussprache zum Grundsatzprogrammentwurf<br />
Beratung des Grundsatzprogrammentwurfs<br />
Beratung weiterer Anträge<br />
ca. 20:30 Unterbrechung des Bundesparteitags<br />
anschließend Baden-Württemberg-Abend<br />
Sonntag, 22. April 2012<br />
9:00 Fortsetzung des Bundesparteitags<br />
Bericht aus der Gruppe der FDP im Europäischen Parlament<br />
Alexander Graf Lambsdorff<br />
Grußwort<br />
Sir Graham Watson, Präsident der ELDR<br />
Wahl der Vertreter der FDP im Rat der ELDR<br />
Fortsetzung der Antragsberatung<br />
Bericht aus der Arbeit der Bundestagsfraktion<br />
Rainer Brüderle, Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion<br />
Fortsetzung der Antragsberatung<br />
ca. 14:00 Schlusswort des Generalsekretärs
Tausende Mitglieder und andere interessierte Bürger waren dabei<br />
Der Weg zu unseren Freiheitsthesen<br />
Der organisierte Dialog war ein erfolgreiches Experiment demokratischer Meinungsbildung.<br />
Parteien müssen neue Wege der innerparteilichen Beteiligung<br />
gehen – nicht nur, weil Mitglieder und Bürger<br />
das heute selbstverständlich erwarten. Sondern auch,<br />
weil der organisierte Dialog ein Lernprozess für alle Beteiligten<br />
ist, in dem neues Wissen entsteht. „Wir wollen die<br />
Chance nutzen, einen neuen Dialog mit Liberalen auch außerhalb<br />
der FDP zu führen und unsere Positionen an den Argumenten<br />
von Skeptikern und Gegnern zu stärken“, heißt es<br />
im Beschluss des FDP-Bundesvorstandes zur Erarbeitung<br />
eines neuen Grundsatzprogramms vom 28. Juni 2010. Deshalb<br />
wurden Parteigliederungen, insbesondere Bundes- und<br />
Landesfachausschüsse, Mitglieder und liberale Bürger ohne<br />
Parteibuch immer wieder gezielt aufgerufen, sich am Wettbewerb<br />
der liberalen Ideen zu beteiligen. Mit über einem<br />
Dutzend Beteiligungsangeboten in insgesamt 20 Monaten<br />
war der Beteiligungsprozess zum Grundsatzprogramm der<br />
größte und vielfältigste informelle Beteiligungsprozess irgendeiner<br />
Partei. Der Prozess wurde über Leitfäden und<br />
(vier) Leitfragen strukturiert. Zwi-<br />
schenergebnisse wurden dokumentiert.<br />
Alles war für jedermann<br />
seit Oktober 2010 öffentlich zugänglich.<br />
Über 5000 Parteifreunde und Interessierte haben sich insgesamt<br />
in die Debatte eingeschaltet. Schon am 2. Oktober 2010<br />
fanden sich 900 Teilnehmer – Liberale mit und ohne Parteibuch<br />
– im Berliner Congress Center (bcc) am Alexanderplatz<br />
ein, um auf einem Freiheitskongress mit 40 Referenten und<br />
Moderatoren ins Gespräch zu kommen. Auf den sechs<br />
Grundsatzwerkstätten im September 2011 diskutierten rund<br />
1500 Teilnehmer über 20 Thesen aus der Arbeit der Grundsatzkommission.<br />
Auf dem Podium mit dabei: Vertreter von<br />
Arbeitskreisen auf lokaler Ebene oder Landesebene, die sich<br />
zur Grundsatzdebatte eigens gegründet hatten und<br />
Deutschland-Salons (über 60), Programmwerkstätten (über<br />
40) und öffentliche Veranstaltungen durchführten. Besonders<br />
aktiv war der Arbeitskreis Neues Liberales Grundsatzprogramm<br />
in München: Als die Grundsatzwerkstatt der<br />
Bundespartei im September 2010 Station in der bayerischen<br />
Landeshauptstadt machte, war das bereits die 26. Veranstaltung<br />
zum neuen liberalen Grundsatzprogramm vor Ort.<br />
>> Über 1500 Kommentierungen<br />
und Änderungsvorschläge<br />
zeigten, wo Verbesserungsbedarf<br />
bestand.
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Philipp Rösler und Dirk Niebel<br />
bringen den „Arabischen Frühling“ voran<br />
Hohe Jugendarbeitslosigkeit und wirtschaftliche<br />
Stagnation – auch das<br />
waren neben dem Wunsch nach Frei-<br />
>> Unsere Erfahrungen werden den<br />
Ländern des Arabischen Frühlings<br />
angeboten, damit Freiheit und Wohlstand<br />
auch dort Wu<strong>rz</strong>eln schlagen.
Menschen mit<br />
Behinderungen<br />
in weltweite<br />
Entwicklungsprojekte<br />
integrieren<br />
Weltweit leben etwa 690 Millionen<br />
Menschen mit Behinderungen, davon<br />
etwa 80 Prozent in Entwicklungs -<br />
ländern. Dort werden sie häufig dis -<br />
kriminiert und sind in der Folge vom<br />
politischen, wirtschaftlichen und<br />
sozialen Leben ausgeschlossen.<br />
Nur etwa ein bis zwei Prozent<br />
von ihnen haben Zugang zu<br />
medizinischen Rehabilitationsmaßnahmen.<br />
90 Prozent der Kinder<br />
mit Behinderungen in Entwicklungsländern<br />
gehen nicht zur Schule, wobei<br />
Mädchen und Frauen besonders benachteiligt<br />
sind. Dieser Zustand ist,<br />
nicht nur aus liberaler Sicht, ein eklatanter<br />
Verstoß gegen die grundlegenden<br />
Menschenrechte.<br />
Die Ursachen für Behinderungen in<br />
Entwicklungsländern sind unter anderem<br />
Krankheiten, Ernährungsmängel,<br />
falsche oder fehlende Behandlung,<br />
physische und psychische Gewalt,<br />
Krieg und Umweltbelastungen. Experten<br />
gehen davon aus, dass etwa die<br />
Hälfte aller Behinderungen vermieden<br />
werden könnte und als direkte Folge<br />
von Armut anzusehen ist. Armut und<br />
Behinderung bilden somit einen Teufelskreis.<br />
Es ist schwer, dem aufgrund<br />
gesellschaftlicher Barrieren zu entkommen.<br />
Zumal werden Behinderungen,<br />
je nach regional-kulturellem Hintergrund,<br />
noch allzu oft als „Strafe Gottes“<br />
angesehen werden.<br />
Unter dem Motto „Inklusion durch Partizipation“<br />
lud Gudrun Kopp, Parlamentarische<br />
Staatssekretärin beim<br />
Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung (BMZ),<br />
28 Regierung<br />
Foto: ddp<br />
Anfang Februar zu einer Fachkonferenz<br />
ins BMZ nach Bonn ein. Hintergrund<br />
ist, dass Betroffene bislang von<br />
den meisten Vorhaben der Entwicklungszusammenarbeit<br />
nicht profitieren<br />
können. Unter liberaler Führung des<br />
Ministeriums gehört Deutschland zu<br />
den ersten europäischen<br />
Ländern, die sich einen eige-<br />
nen Aktionsplan zur Stärkung<br />
der Rechte von Menschen<br />
mit Behinderungen<br />
im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit<br />
geben. Gudrun Kopp ist<br />
übe<strong>rz</strong>eugt: „Die Rechte von<br />
Menschen mit Behinderungen<br />
auf selbstverständliche Teilhabe<br />
sind bei jedem Projekt in der Entwicklungszusammenarbeit<br />
mitzudenken,<br />
zu planen und auszuführen. Bei unserer<br />
Fachkonferenz konnten wir auf die<br />
Expertise eines breiten Teilnehmerkreises<br />
aus Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft<br />
und Fachministerien zurückgreifen“,<br />
so Kopp.<br />
Einen wichtigen Aspekt sieht Gudrun<br />
Kopp auch in der Konzeption eines<br />
nachhaltigen Tourismus, in den selbstverständlich<br />
auch Menschen mit Behinderungen<br />
einbezogen werden. Hierbei<br />
geht es vor allem um den Aufbau<br />
einer touristischen Infrastruktur und<br />
des gesamten touristischen Angebots<br />
für barrierefreies Reisen. „Hie<strong>rz</strong>u sind<br />
wir mit deutschen Touristikunternehmen<br />
im kontinuierlichen Austausch“,<br />
sagte Kopp. Auch hier gilt: „Menschen<br />
sind nicht behindert, sie werden meist<br />
behindert – durch ihr Umfeld!“<br />
Volker Hey<br />
>> Menschen sind nicht behindert,<br />
sie werden meist behindert – durch<br />
ihr Umfeld!
Europa erklären und diskutieren<br />
Von Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister des Auswärtigen<br />
Wer heute nach der Zukunft<br />
Europas fragt, der meint in<br />
der Regel: Wird es gelingen,<br />
die Schuldenkrise zu überwinden? Gerade<br />
heute müssen wir Europa aber<br />
auch über die Krise hinaus denken und<br />
uns fragen: Wie führen wir das politische<br />
Projekt Europa in die Zukunft?<br />
>> Für jeden Einzelnen<br />
bedeutet Europa faire<br />
Chancen in einer<br />
leistungsfähigen<br />
Sozialen Marktwirtschaft<br />
zu haben. > Ohne Europa verurteilen wir uns selbst zur<br />
Bedeutungslosigkeit in der Welt von morgen.
ACTA auf<br />
dem Prüfstand<br />
Die Debatte über ACTA eröffnet die Möglichkeit, über die Zukunft des Urheberrechts ergebnisoffen<br />
zu diskutieren – aber auch unberechtigte Vorurteile gegen das Abkommen zu zerstreuen.<br />
Im Zuge der politischen und öffentlichen<br />
Debatte über die Folgeabschätzung<br />
von ACTA hat die Bundesjustizministerin<br />
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger<br />
die Initiative<br />
ergriffen und in der Bundesregierung<br />
die Aussetzung der Zeichnung von<br />
ACTA durchgesetzt. Jetzt haben die Europäische<br />
Union und ihre Institutionen,<br />
die das Urheberrechtsabkommen<br />
maßgeblich verhandelt haben, die<br />
Möglichkeit, die schon früher notwendige<br />
politische Folgeabschätzung nachzuholen.<br />
Im Netz, in den Parlamenten,<br />
den Medien und überall findet jetzt die<br />
transparente Debatte statt, auf die das<br />
Bundesjustizministerium schon 2010<br />
gedrängt hat.<br />
Die Aussetzung der Ratifizierung gibt<br />
den Raum, um die bislang juristisch<br />
geführte Debatte um die notwendige<br />
politische Dimension zu erweitern.<br />
Dazu ist ein Blick auf den Inhalt von<br />
ACTA notwendig. Das internationale<br />
Abkommen befasst sich mit dem besseren<br />
Vorgehen gegen Produkt- und<br />
Markenpiraterie, die zu erheblichen<br />
Schäden der Unternehmen in Deutschland<br />
führen. Es enthält auch unbestimmt<br />
formulierte Regelungen zum<br />
Vorgehen gegen Urheberrechtsverletzungen.<br />
Danach muss nichts am deutschen<br />
Urheberrecht geändert werden.<br />
Mit ACTA wird aber nicht die Chance<br />
ergriffen, das Urheberrecht fit für das<br />
digitale Zeitalter des 21. Jahrhunderts<br />
zu machen.<br />
30 Regierung Rubrik<br />
In der EU-Kommission wird im Geleitzug<br />
von ACTA eine Novellierung der<br />
Richtlinie zur Rechtsdurchsetzung diskutiert.<br />
Dazu werden anlässlich der<br />
Umsetzung von ACTA in europäisches<br />
Recht neue Warnhinweismodelle<br />
und eine<br />
Inanspruchnahme der<br />
Provider diskutiert,<br />
die über eine neue<br />
Rechtsdurchsetzungslinie<br />
(IPRED II) implementiert<br />
werden<br />
könnten.<br />
Nach Vorstellungen<br />
der Kommission sollen die Vorschriften<br />
über die Herausgabe von Daten durch<br />
die Provider „klarer gefasst" werden,<br />
um die hinter der vermeintlichen Urheberrechtsverletzung<br />
stehenden Personen<br />
identifizieren zu können. Im Europäischen<br />
Parlament wird befürchtet,<br />
dass Provider verpflichtet werden, als<br />
quasi „Hilfssheriffs" Daten zu speichern<br />
und Inhalte darauf zu screenen,<br />
ob sie legal erworben worden sind.<br />
Damit könnte ACTA die unter der Vorgängerregierung<br />
stark ausgeweiteten<br />
Auskunftsverpflichtungen auf Kosten<br />
der Wirtschaft und auf dem Rücken<br />
der Userinnen und User nochmals ausdehnen.<br />
ACTA ist außerdem problematisch,<br />
weil nicht sicher ist, dass die Vorgaben<br />
des Abkommens mit den europäischen<br />
Grundrechten vereinbar sind.<br />
Die Europäische Kommission wird<br />
daher das Abkommen dem Europäi-<br />
schen Gerichtshof zur Begutachtung<br />
u. a. auf Übereinstimmung mit dem<br />
Recht auf Informationsfreiheit vorlegen<br />
und das Europäische Parlament<br />
prüft eine eigene Vorlage.<br />
>> Mit ACTA wird nicht die Chance<br />
ergriffen, das Urheberrecht fit für das<br />
digitale Zeitalter des 21. Jahrhunderts<br />
zu machen.
Enttäuschung für die<br />
Liberalen im Saarland<br />
Die Liberalen im Saarland haben den Wiedereinzug in<br />
den Landtag am 25. Mä<strong>rz</strong> 2012 verpasst.<br />
Nur 1,2 Prozent der Wähler, die<br />
ihre Stimme abgegeben hatten,<br />
votierten für die FDP. Nach dem<br />
Bruch der Jamaika-Koalition haben sich<br />
die Bürger bei der vorgezogenen Landtagswahl<br />
für eine große Koalition unter<br />
der Führung der CDU entschieden. FDP-<br />
Landeschef Oliver Luksic hat das Ergebnis<br />
für die FDP als ganz herbe Enttäuschung<br />
bezeichnet. „Wir haben alles gegeben",<br />
sagte der FDP-Politiker. Luksic<br />
räumte ein, dass die Saar-Liberalen über<br />
längere Zeit kein gutes Bild abgegeben<br />
hätten. Nach Einschätzung von Luksic<br />
sind offenbar viele FDP-Wähler zu<br />
Hause geblieben. Er kündigte an, weiter<br />
Glückwunsch, Wolfgang Kubicki!<br />
Seinen 60. Geburtstag feierte Wolfgang<br />
Kubicki am 3. Mä<strong>rz</strong> in Kiel mit rund<br />
200 geladenen Gästen, darunter unter<br />
anderem der Bundesvorsitzende Philipp<br />
Rösler, Außenminister Guido Westerwelle,<br />
Bundestagsfraktionschef Rainer<br />
Brüderle. Sie alle lobten die Eigenständigkeit<br />
und Authentizität des<br />
Spitzenliberalen. Philipp Rösler über<br />
Wolfgang Kubicki: „Du hast im Norden<br />
Flagge gezeigt wie kein anderer für<br />
Freiheit, Soziale Marktwirtschaft, Bürgerrechte<br />
und Chancengerechtigkeit.“<br />
als Landesvorsitzender für die FDP zu<br />
arbeiten. Dabei könne er auf eine starke<br />
kommunale Basis setzen.<br />
Die FDP sieht in dem Abstu<strong>rz</strong> bei der<br />
Wahl im Saarland kein Omen für die<br />
nächsten Landtagswahlen. In beiden<br />
Ländern sei die landespolitische Situation<br />
eine andere als an der Saar, sagte<br />
der designierte FDP-Generalsekretär<br />
Patrick Döring. Der saarländische<br />
Wahlkampf habe in einem schwierigen<br />
Umfeld stattgefunden. Die FDP habe<br />
versucht, das Blatt mit neuen Politikern<br />
zu wenden. Angesichts der landespolitischen<br />
Belastungen sei dies in<br />
Corinna Isabell Würfel malt Thomas Dehler<br />
Ein Porträt von Thomas Dehler brachte Corinna Isabell<br />
Würfel mit, als sie im vergangenen Jahr in den Räumen<br />
des Thomas-Dehler-Hauses eine Ausstellung unter<br />
dem Thema „Die Fülle des Lebens“ präsentierte. Das<br />
Porträt hat inzwischen einen guten Platz in der FDP-<br />
Zentrale erhalten. Zu der Ausstellung sagte die FDP-<br />
Bundesgeschäftsführerin Gabriele Renatus: „Corinna<br />
Würfel holt das Geheimnis der Farben und des Lichts<br />
in ihre Bilder. Ihre Bilder sind erstaunliche Zeugen für<br />
die Intensität, mit der Corinna Würfel ihre Umwelt sieht.“ In der Tat sind die lebendigen<br />
Farben, die die Künstlerin, die Tochter der langjährigen Bun destag -<br />
abgeordneten Uta Würfel (rechts), einsetzt, ein großes Erlebnis für das Auge.<br />
der Kü<strong>rz</strong>e der Zeit aber nicht möglich<br />
gewesen. Döring schaut jetzt nach<br />
vorn. Die Liberalen gingen „guten<br />
Mutes und mit Kampfeslust" in die<br />
Landtagswahlkämpfe in Schleswig-<br />
Holstein und in Nordrhein-Westfalen,<br />
so Döring. „Wir werden dort zeigen,<br />
dass der organisierte Liberalismus in<br />
beiden Ländern stark genug ist, im Parlament<br />
und in Verantwortung eine<br />
wichtige Funktion zu haben. Bis dahin<br />
heißt es, auch in Berlin solide und vertrauensvoll<br />
zusammenzuarbeiten",<br />
sagte Döring.<br />
Roland Kowalke<br />
6. Liberaler E<strong>rz</strong>gebirgs-<br />
Ski-Cup in Holzhau<br />
Bereits zum sechsten Mal haben Sachsens<br />
Freidemokraten Anfang Mä<strong>rz</strong><br />
ihren traditionellen E<strong>rz</strong>gebirgs-Ski-Cup<br />
in Holzhau ausgetragen. Über 60 Teilnehmer<br />
und Gäste sorgten beim alpinen<br />
Riesenslalom und auf dem Geschicklichkeitsparcours<br />
für ausgelassene<br />
Stimmung – nicht nur beim<br />
Siegerteam von Aues FDP-Chef Uwe<br />
Stübner (im Foto Mitte, gelbe Jacke).<br />
Die Piste jagten unter anderem Sachsens<br />
Generalsekretär Torsten Herbst,<br />
zwei Staatssekretäre und einige Landtagsabgeordnete<br />
hinunter. „Der Ski-<br />
Cup hat Tradition und ist längst ein<br />
gesetzter Termin im Veranstaltungs -<br />
kalender der sächsischen FDP.“<br />
Nach der Wahl/Liberales Leben 31
Martin Lindner führt FDP Berlin<br />
Die Liberalen in der Hauptstadt haben auf<br />
ihrem Parteitag Anfang Mä<strong>rz</strong> einen neuen Landesvorstand<br />
gewählt. Neuer Landeschef der<br />
FDP Berlin ist Martin Lindner, stellvertretender<br />
Vorsitzender und wirtschaftspolitischer Sprecher<br />
der FDP-Bundestagsfraktion. Mit 236 von<br />
349 Stimmen wurde er zum Nachfolger von<br />
Christoph Meyer gewählt, der nach der Wahlniederlage<br />
im September sein Amt zur Verfügung<br />
gestellt hatte. Lindner ist übe<strong>rz</strong>eugt, dass die Partei den nötigen Elan hat,<br />
um jetzt neu durchzustarten.<br />
Seine Stellvertreterin ist die FDP-Bildungspolitikerin Mieke Senftleben. Schatzmeister<br />
bleibt Lars Lindemann, Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestags.<br />
Auch inhaltlich standen die Zeichen auf Neustart. Die Liberalen fassten<br />
unter anderem den Beschluss „Zum liberalen Selbstverständnis“, der die<br />
Grundgedanken und zentralen Anliegen der FDP umreißt. In einem weiteren<br />
Antrag fordern die Freidemokraten die Abschaffung des Solidaritätszuschlages<br />
zum 1. Januar 2013 oder eine vollständige Verwendung der Einnahmen zum<br />
Abbau der Staatsschulden zu verwenden.<br />
Bundeskongress der Jungen Liberalen<br />
Auf ihrem Bundeskongress in Saarbrücken haben die Jungen Liberalen Lasse<br />
Becker als Vorsitzenden bestätigt. Mit engagierten Debatten warben die Nachwuchspolitiker<br />
für einen konsequenten Sparkurs. „Wir dulden nicht, dass<br />
künftige Generationen auf Schuldenbergen spielen müssen", sagte Tobias<br />
Raab, Landesvorsitzender der JuLis Saar.<br />
Erich Küpker verstorben<br />
Im Alter von 78 Jahren verstarb am 15. Mä<strong>rz</strong> 2012 unser Parteifreund Erich<br />
Küpker. Er trat bereits im Jahre 1956 in die FDP in Niedersachsen ein. Als Kreisvorsitzender<br />
der Jungdemokraten in Kiel, als Landesvorsitzender des Liberalen<br />
Studentenbundes sowie als Kreis-, Bezirks- und stellvertretender Landesvorsitzender<br />
der FDP hat Erich Küpker stets Verantwortung für die liberale Sache<br />
übernommen. Er war insgesamt 16 Jahre Mitglied des Niedersächsischen<br />
Landtages und hat als Minister für Wirtschaft und Verkehr der Landesregierung<br />
unter den Ministerpräsidenten Alfred Kubel (SPD) und Ernst Albrecht<br />
(CDU) angehört.<br />
Rumänische Liberale in Berlin<br />
Der Vorsitzende der liberalen Partei PNL Rumäniens, Crin Antonescu<br />
(2.v.r.), war Ende Februar gemeinsam mit seinem politischen Berater<br />
Dr. Dan Mihalache (rechts) auf Einladung der Friedrich-Naumann-<br />
Stiftung für die Freiheit zu Gast in Berlin. Über eine intensivere Zusammenarbeit<br />
sprachen die rumänischen Liberalen mit dem FDP-<br />
Bundesvorsitzenden und Wirtschaftsminister Philipp Rösler (2.v.l.),<br />
der Staatsministerin im Auswärtigen Amt Cornelia Pieper, dem Bundestagsabgeordneten<br />
Joachim Günther und dem designierten Generalsekretär<br />
Patrick Döring. Die Bundesgeschäftsführerin Gabriele Renatus<br />
führte die Gäste durch das Thomas-Dehler-Haus und bekräftige<br />
die weitere enge Zusammenarbeit der liberalen Parteien. In<br />
Rumänien finden im November 2012 Parlamentswahlen statt. Die<br />
PNL hat dabei große Chancen auf eine Regierungsbeteiligung.<br />
32 Liberales Leben<br />
Liberale Bürgermeister<br />
Mit knapp 60 Prozent der Wählerstimmen<br />
wurde Peter Wolff (53) deutlich<br />
zum neuen Bürgermeister der Stadt<br />
Gersfeld (Rhön) gewählt.<br />
Der Liberale,<br />
stellvertretender<br />
Kreisvorsitzende der<br />
FDP Fulda und bis zu<br />
seiner Nominierung<br />
Ortsvorsitzender in<br />
Fulda, wurde von<br />
einem breiten Bündnis<br />
aus FDP, CDU,<br />
BWG und Bündnis<br />
90/Die Grünen ins<br />
Rennen geschickt. Mit der Wahl zum<br />
Bürgermeister der „Rhönhauptstadt"<br />
endet eine 30-jährige Epoche von SPD-<br />
Bürgermeistern. Da die Wasserkuppe<br />
auf Gersf<strong>elde</strong>r Gemarkung liegt, ist<br />
nun ein Liberaler „Hessens höchster<br />
Bürgermeister".<br />
Klarer Sieg für Rupert Metzler auch bei<br />
der Bürgermeisterwahl in Hilzingen.<br />
Der stellvertretende<br />
Vorsitzende der FDP<br />
im Bodenseekreis hat<br />
auch im zweiten<br />
Wahlgang zur Bürgermeisterwahl<br />
in Hilzingen<br />
mit 38,8 Prozent<br />
am meisten Stimmen<br />
erreicht. „Als Erstes<br />
werde ich daran<br />
gehen, die Verwaltung<br />
noch bürgerfreundlicher<br />
zu gestalten. Insbesondere das<br />
beim Hilzinger Bürger vorhandene Gefühl<br />
beseitigen, im Rathaus als ,Bittsteller‘<br />
aufzutreten“, so Metzler.
Medientreff im Alten Postfuhramt<br />
Von den Wänden des alten Gemäuers bröckelt der Putz, darauf<br />
leuchten gelbe Poster, die den Medientreff der FDP-Bundestagsfraktion<br />
bewerben. „Gute Ideen…brauchen Freiraum“,<br />
steht da in blauen Lettern geschrieben – das Motto<br />
des jährlich stattfindenden Treffens von Medienmachern<br />
und Politikern. „Wir beobachten uns wechselseitig kritisch“,<br />
sagt Fraktionschef Rainer Brüderle augenzwinkernd in die<br />
Menge unter der Kuppel des beeindruckenden Baus des<br />
Alten Postfuhramts in Berlin-Mitte. Dicht gedrängt stehen<br />
Medienvertreter, Mitarbeiter und Abgeordnete an den mit<br />
Tischdecken und Ke<strong>rz</strong>en geschmückten Tischen. In der Kuppel<br />
strahlt das Logo der Liberalen, ein Schriftzug mit dem<br />
Reihe „Digitale Liberale:<br />
Netzpolitik ist…“ gestartet<br />
Am 28. Mä<strong>rz</strong> ist die neue Netzpolitische Veranstaltungsreihe der<br />
FDP-Bundestagsfraktion unter dem Motto „Netzpolitik ist…Wirtschaftspolitik“<br />
gestartet. Ziel ist es, Netzpolitik als Querschnittsthema<br />
zu etablieren und liberale Lösungen für das Internet als<br />
Ort der Chancen zu vermitteln. Und zu zeigen, dass Netzpolitik<br />
die verschiedensten F<strong>elde</strong>r berührt, von Bildung und Forschung<br />
über Sicherheit, Gesundheit und Verbraucherschutz. Den Auftakt<br />
machte die Schnittstelle Wirtschaft und Internet. Dazu gab es in<br />
der Kalkscheune in Berlin-Mitte verschiedene Podien und Referenten.<br />
Fraktionsvorsitzender Rainer Brüderle und die Netzpolitiker<br />
Sebastian Blumenthal, Manuel Höferlin und Jimmy Schulz<br />
begrüßten die Gäste. Dr. Philipp Rösler, Bundesminister für Wirtschaft<br />
und Technologie, stellt die wirtschaftspolitischen Aspekte<br />
der Netzpolitik heraus. Im Anschluss diskutierten u. a. die Gründerin<br />
des Betahaus Berlin, Madeleine Gummer von Mohl, und<br />
Gunnar Bender (E-Plus; Facebook) über die Vorteile des Internets<br />
für den Mittelstand. Über Chancen und Risiken neuer Geschäftsmodelle<br />
mit Daten(spuren) im Internet tauschten sich der Berliner<br />
Beauftragte für Datenschutz, Alexander Dix, und Hannah<br />
Seiffert, Leiterin Politik des eco-Verbands der deutschen Internetwirtschaft,<br />
aus. Mehr dazu unter www.digitale-liberale.info.<br />
Wort „Freiheit“ schwebt, durch<br />
Scheinwerfer projiziert über den<br />
Köpfen der Gäste. Spontan zieht<br />
Fraktionschef Brüderle den schleswig-holsteinischenSpitzenkandidaten<br />
Wolfgang Kubicki zu sich, um<br />
ein paar Grußworte zu sprechen.<br />
Auch Katja Suding, die zuvor an der<br />
Vorstellung von Joachim Gauck in<br />
der Fraktionssitzung teilgenommen<br />
hat – flankiert die beiden.<br />
Der Mann von der Förde e<strong>rz</strong>ählt verschmitzt,<br />
er habe in letzter Zeit<br />
sechs Kilo abgenommen. „Genau das Quäntchen, was meine<br />
Partei im Norden noch zulegen wird.“ Danach zieht es den<br />
Freigeist gemeinsam mit seinen Landsmännern und -frauen<br />
zum Kicker-Duell in ein nebenliegendes Séparée. Das ARD-<br />
Kamerateam, das zuvor den Tischfußball spielenden Fraktionsvorsitzenden<br />
für den Bericht aus Berlin aufgezeichnet<br />
hat, entspannt derweil im Flur auf einem alten Sofa. Als Partei-Chef<br />
Philipp Rösler eintrifft, springen die Kameramänner<br />
schnell auf, um den Wirtschaftsminister „einzufangen“.<br />
Rösler schreitet den langen Flur durch Omega-Rundbögen<br />
hindurch zum Kuppelsaal. Ein paar Journalisten zücken ihr<br />
Notizbuch und schreiben mit. Auch wenn der Medientreff<br />
eigentlich Freizeit ist – gibt es die bei einem solchen Treffen<br />
beider Zünfte? Julia Kranz<br />
Baker Barakat neu in der FDP<br />
Mit Baker Barakat gewinnt die FDP in Nordrhein-<br />
Westfalen ein Neumitglied, das den Weltmeister -<br />
gürtel im Kickboxen,<br />
Thaiboxen<br />
und K1 trägt. Der<br />
31-jährige Leiter<br />
eines Fitnessstudios<br />
in Euskirchen<br />
bestreitet nicht<br />
nur regelmäßig<br />
Kämpfe, sondern<br />
steigt ab sofort<br />
auch für die Liberalen<br />
in den Ring.<br />
Barakat ist gebürtige<br />
Syrer und<br />
daher mit Fragen<br />
der Integration in<br />
Deutschland vertraut.<br />
Mit sechs<br />
Jahren kam er als<br />
politischer Flüchtling<br />
nach<br />
Deutschland und<br />
hat sich seitdem seine Existenz aufgebaut. Um auch<br />
anderen Kindern und Jugendlichen Chancen zum<br />
Aufstieg zu geben, will er sich für die Kinder- und<br />
Jugendarbeit in seiner Stadt einsetzen<br />
Liberales Leben 33
Wolfgang Gerhardt, Rainer Brüderle, Rolf Berndt<br />
Gerade jetzt einmal über Europa<br />
sprechen, ohne sich auf Schuldenkrise<br />
und Euro zu beschränken<br />
– das war das Anliegen des Freiheitssymposiums<br />
in Berlin, bei dem<br />
Hans-Dietrich Genscher, Heinrich August<br />
Winkler, John Kornblum und Sir<br />
Graham Watson auf dem Podium des<br />
mit 400 Gästen voll besetzten dbb-Forums<br />
saßen. In den letzten Monaten ist<br />
in Vergessenheit geraten, welche „historischen<br />
Trümmer Europa einmal bei-<br />
>> Gleichberechtigung<br />
ist ein Schlüssel<br />
für den Erfolg der<br />
Einigung Europas.
FDP-Projekt<br />
„Staatsmodernisierung“<br />
in Sachsen<br />
Es sind die so genannten Sonntagsreden,<br />
in denen Politiker allzu<br />
gern über „Zukunftsfähigkeit“<br />
oder „Generationengerechtigkeit“ sprechen.<br />
Doch von den wohlklingenden<br />
Worten bleibt in der praktischen Politik<br />
oft nicht viel übrig: wachsende Schuldenberge<br />
und steigende Verwaltungsausgaben<br />
trotz vielerorts sinkender Bevölkerungszahlen.<br />
In Sachsen gehen<br />
Union und FDP seit zweieinhalb Jahren<br />
einen anderen Weg.<br />
Und wohin dieser Weg führen soll,<br />
haben beide Partner schon in ihrem<br />
Koalitionsvertrag deutlich gemacht,<br />
denn darin blickte Schwa<strong>rz</strong>-Gelb da-<br />
mals weit über die Wahlperiode hinaus:<br />
„Wir wollen die Weichen dafür stellen,<br />
dass Sachsen im Jahr 2020, nach dem<br />
Auslaufen des Solidarpaktes, finanziell<br />
auf eigenen Beinen steht“, formulierten<br />
der CDU-Landesvorsitzende Stanislaw<br />
Tillich und Sachsens FDP-Chef Holger<br />
Zastrow.<br />
Doch was zunächst einfach und nachvollziehbar<br />
klingt, ist in der politischen<br />
Praxis ein gewaltiger Kraftakt. Im letzten<br />
Doppelhaushalt hat die sächsische<br />
Regierung insgesamt eine Milliarde<br />
Euro weniger ausgegeben<br />
als zuvor<br />
– bei einem Gesamtetat<br />
von 16<br />
Milliarden Euro.<br />
Doch trotz 10.000<br />
Demonstranten<br />
vor dem Landtag<br />
in Dresden, scharfer<br />
Kritik in den<br />
Medien, wütenden<br />
Briefen und Protest von Gewerkschaften<br />
blieb Schwa<strong>rz</strong>-Gelb standhaft. Und<br />
auch für den anstehenden Haushalt<br />
haben die Sachsen neue Schulden bereits<br />
ausgeschlossen. „Wir haben den<br />
Mut, auch unpopuläre Entscheidungen<br />
>> Wir haben den Mut, auch unpopuläre Entscheidungen<br />
zu treffen und den Widerstand auszuhalten.
Foto: ddp<br />
Die rot-grüne Landesregierung in<br />
Nordrhein-Westfalen liegt nicht<br />
nur bei der Haushaltspolitik<br />
oder den Ladenöffnungszeiten falsch.<br />
Ideologisch motivierte (Fehl-)Entscheidungen<br />
ziehen sich wie ein roter Faden<br />
durch alle wichtigen Politikf<strong>elde</strong>r, bis<br />
hin zur Integrations- und Bildungspolitik.<br />
NRW will für den islamischen Religionsunterricht<br />
das sogenannte Beiratsmodell<br />
einführen. Das Gespann<br />
Kraft/Löhrmann setzt auch beim<br />
Thema Religion auf den Staat und<br />
schafft damit einen gefährlichen Präzedenzfall<br />
im Umgang mit Religionen.<br />
Die darum geführte Debatte zeigt eindrücklich,<br />
warum es einer liberalen<br />
Kraft in Deutschland bedarf.<br />
Wir erleben in den letzten Jahren eine<br />
höhere Sensibilität der deutschen Gesellschaft<br />
im Umgang mit Menschen<br />
mit Migrationshintergrund, aber auch –<br />
und das sehe ich als Erfolg der Integrationspolitik<br />
– eine emanzipiertere und<br />
selbstbewusster auftretende Community.<br />
Die Diskussion um die Einführung<br />
des islamischen Religionsunterrichtes<br />
durchbricht jedoch die üblichen integrationspolitischen<br />
Debatten. Es geht<br />
auch um das verfassungsrechtliche<br />
Selbstbewusstsein der Aufnahmegesellschaft.<br />
Darf man für das gut gemeinte Ziel der<br />
Integration verfassungsrechtliche Zugeständnisse<br />
machen? Als Liberaler bin<br />
ich bei dieser Frage reichlich unentspannt.<br />
Mir scheint, dass Sozialdemokraten<br />
und Grüne die Orientierung verloren<br />
haben. Religionsunterricht, das<br />
36 Landespolitik<br />
Darf der Staat alles,<br />
auch Religion?<br />
Von Jörg-Uwe Hahn, Minister der Justiz, für Integration und<br />
Europa und stellvertretender Ministerpräsident des Landes Hessen<br />
sagt Art. 7 Abs. 3 S. 2 GG, wird in Übereinstimmung<br />
mit den Grundsätzen der<br />
Religionsgemeinschaften erteilt. Hinter<br />
diesem schlichten Grundsatz verbirgt<br />
sich ein liberales Selbstverständnis,<br />
der Grundsatz der staatlichen Neutralität<br />
gegenüber Religionen.<br />
Religionsgemeinschaft im Sinne des<br />
Grundgesetzes zu sein heißt, der (inneren)<br />
Verfasstheit und der Zahl der Mitglieder<br />
nach die Gewähr zu tragen, auf<br />
Dauer Ansprechpartner des Staates zu<br />
sein. Diese legitimierende Funktion hat<br />
nicht zuletzt einen strukturell-beugenden,<br />
aussiebenden Charakter. Für die<br />
Offenheit unseres Landes ist diese Arbeitsteilung,<br />
Strukturanforderungen<br />
für die Anbieter und Neutralität des<br />
Staates, essentiell. Sie ermöglicht erst<br />
ein friedliches Nebeneinander vieler<br />
Kulturen und Religionen. Indem der<br />
Staat eine Mittlerrolle einnimmt, garantiert<br />
er erst die positive Religionsfreiheit<br />
in der Gesellschaft und an den<br />
Schulen.<br />
Worin liegt der Verstoß im NRW-Beiratsmodell?<br />
Es ersetzt<br />
die Religionsgemeinschaft<br />
durch ein staatlich<br />
gebildetes Gremium<br />
aus Vertretern<br />
von islamischen Verbänden<br />
und Mitarbeitern<br />
des Staates, dem<br />
Beirat. Der Staat selbst<br />
beruft somit die Personen, die dann<br />
den Ersatz für etwas darstellen müssen,<br />
das nach der Forderung des<br />
Grundgesetzes vom Staat strikt unabhängig<br />
zu sein hat. Mehr noch, er entlässt<br />
die muslimischen Verbände aus<br />
ihrer Verantwortung, Religionsgemeinschaft<br />
im Sinne des Grundgesetzes zu<br />
werden. Die essentielle Arbeitsteilung<br />
wird aufgehoben.<br />
Der Staat begibt sich in eine Konsensstruktur<br />
mit ausgewählten Religionsvertretern<br />
und muss schon deshalb Zugeständnisse<br />
machen. Mit solchen Zugeständnissen<br />
bezieht er Stellung und<br />
läuft Gefahr, sich für eine bestimmte<br />
Deutung des heterogenen Islam zu entscheiden.<br />
Auf der anderen Seite wird<br />
der Staat zum Lenker, der Islam zur gelenkten<br />
Religion.<br />
Aus liberaler Sicht bedarf es zur Einführung<br />
des islamischen Religionsunterrichts<br />
weder Sonderkonditionen<br />
noch einer Übergangslösung. Zehn verschiedene<br />
Religionsgemeinschaften<br />
bieten etwa in Hessen bekenntnisorientierten<br />
Religionsunterricht an, seit zwei<br />
Jahren auch die Aleviten, die weitläufig<br />
zu den islamischen Religionsgemeinschaften<br />
gezählt werden. Zwei weitere<br />
muslimische Gruppen wollen als Religionsgemeinschaft<br />
anerkannt werden.<br />
Das Grundgesetz wirkt und ist in seiner<br />
Offenheit faszinierend modern.<br />
Es zeigt sich – wenn auch an unerwarteter<br />
Stelle –, dass eine liberale Kraft in<br />
Deutschland gebraucht wird. Es sind<br />
allein die Liberalen, die sich gegen<br />
staatliche Allmachtsfantasien zur<br />
Wehr setzen. Der Staat darf eben nicht<br />
alles, schon gar nicht Religion!<br />
>> Das Grundgesetz stellt somit klar,<br />
dass Religionsunterricht gerade keiner<br />
staatlichen Lenkung offensteht.
Organspende rettet Leben<br />
Von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr<br />
In Deutschland stehen etwa 12.000 Patientinnen und Patienten<br />
auf der Warteliste für eine Organtransplantation.<br />
Eine Organspende ist für diese Menschen lebenswichtig.<br />
Niemand von uns weiß, ob er nicht selbst einmal durch einen<br />
Unfall oder durch eine Krankheit auf ein Organ angewiesen<br />
sein wird. Deshalb ist es wichtig, dass es genug Organspender<br />
gibt, also Menschen, die sich für eine Organspende entschieden<br />
haben und dies mit einem Organspendeausweis dokumentiert<br />
haben. Organspende geht uns damit alle an.<br />
>> Jede Erklärung muss das<br />
Ergebnis eines informierten<br />
und freiwilligen Entscheidungsprozesses<br />
sein<br />
und im wahrsten Sinne des<br />
Wortes eine Spende
<strong>elde</strong><br />
will’s wissen:<br />
Wolfgang Kubicki,<br />
Spitzenkandidat der<br />
FDP zur Landtagswahl<br />
in Schleswig-Holstein<br />
Was ist Ihr Lebensmotto?<br />
Freiheit ist die Möglichkeit, ungebunden<br />
zu sein und nicht kommandiert<br />
zu werden, seine Maßstäbe zu bestimmen<br />
und selbst zu setzen.<br />
Ihr Lieblingsprojekt?<br />
Die FDP Schleswig-Holstein in Regierungsverantwortung<br />
gebracht zu<br />
haben.<br />
Als Kind wollten Sie sein wie …?<br />
Unabhängig.<br />
Und heute?<br />
Bin ich es.<br />
Was können Sie richtig gut?<br />
Recht und Gesetz.<br />
Was können Sie absolut nicht?<br />
Ein Blatt vor den Mund nehmen.<br />
Was können Sie absolut nicht leiden?<br />
Dummheit und Gewalt.<br />
Mit wem würden Sie gern mal die<br />
Rolle tauschen?<br />
Ich bleibe ich.<br />
Und mit wem nicht?<br />
Allen anderen.<br />
Wo zappen Sie konsequent weg?<br />
Bei Romanzen und Schnulzen.<br />
Wie konsequent sind Sie überhaupt?<br />
Konsequent Schleswig-Holstein.<br />
Was sagt man Ihnen nach?<br />
Vieles.<br />
38 Ausgefragt<br />
Wolfgang Kubicki ist seit 1996 Vorsitzender der FDP-Fraktion<br />
im Landtag von Schleswig-Holstein und seit 1997 Mitglied des<br />
FDP-Bundesvorstands. Er studierte Volkswirtschaftslehre und<br />
Rechtswissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität<br />
in Kiel. Neben seiner Tätigkeit als Politiker arbeitet er seit 1985<br />
als Rechtsanwalt in eigener Sozietät in Kiel. Die Liberalen in<br />
Schleswig-Holstein wählten ihn mit über 94 Prozent der Stimmen<br />
zum Spitzenkandidaten zur Landtagswahl am 6. Mai 2012.<br />
Was sollte man Ihnen nachsagen?<br />
Dass ich etwas bewegt habe.<br />
Was war Ihr schönstes Geschenk?<br />
Meine Töchter Helen und Anneka.<br />
Welches Geschenk von Ihnen hat<br />
die größte Freude ausgelöst?<br />
Viele, da kann ich nicht ein einzelnes<br />
nennen.<br />
Was würden Sie auf eine Robinson-<br />
Insel mitnehmen?<br />
Da würde ich nie hinfahren.<br />
Wie entspannen Sie?<br />
Beim Schauen von Kriegsfilmen. Ich<br />
kämpfe mit und schlafe darüber ein.<br />
Was wäre Ihre Traumreise?<br />
Eine Motorradtour auf der Route 66.<br />
Was haben Sie zuletzt geträumt?<br />
Darüber rede ich nicht.<br />
Wovor fürchten Sie sich?<br />
Stillstand.<br />
Ein Stichwort für den Autor Ihrer<br />
Nobelpreis-Laudatio?<br />
Er hatte Recht.<br />
Ihr Leibgericht?<br />
Kohlrouladen.<br />
Können Sie das auch kochen?<br />
Ich würde es gar nicht erst<br />
versuchen.<br />
Mit wessen Hilfe am liebsten?<br />
Ehrlich gesagt, gehe ich am liebsten<br />
essen.<br />
Ihr schrägster Einkauf?<br />
Eine Krawatte, auf die mich der damalige<br />
CDU-Fraktionschef Christian<br />
von Boetticher mit den Worten „Ist<br />
bei Dir Fasching?“ angesprochen hat.<br />
Er sollte an dem Tag nicht der Einzige<br />
bleiben.<br />
Was bereuen Sie?<br />
So viel Zeit habe ich nicht.<br />
www<br />
Mehr Informationen im Internet unter<br />
www.fdp-sh.de<br />
www.konsequent-sh.de
Leserbriefe<br />
Zu: Neue Kampagne Wachstum<br />
Wir müssen vernünftige<br />
Politik machen<br />
Wachstum und Wohlstand waren für<br />
ku<strong>rz</strong>e Zeit ein Traum. Er ist geplatzt.<br />
Wir wissen inzwischen, dass wir damit<br />
das Klima auf unserer Erde beschädigt,<br />
unsere Umwelt vielfach zerstört und<br />
unsere Ressourcen in großem Maße<br />
bereits verbraucht haben. Es kann deshalb<br />
nicht heißen: „Weiter so". Vielmehr<br />
muss ein Richtungswechsel<br />
stattfinden. Vom Immer-mehr zum<br />
Immer-besser, von der Maximierung<br />
zur Optimierung. Auch das bedeutet<br />
Wachstum. Aber anders: qualifiziertes,<br />
nachhaltiges Wachstum. Das muss Ziel<br />
einer Partei sein, die sich auf ihre Fahnen<br />
schreibt, „vernünftige Politik" zu<br />
machen.<br />
Jörg Schleifer, Meerbusch<br />
Zu: Gastbeitrag Prof. Hüther<br />
Mehr publik machen<br />
Der Artikel von Prof. Dr. Michael Hüther<br />
in der jüngsten Ausgabe der <strong>elde</strong><br />
sollte publik gemacht werden. Besser<br />
kann man die Soziale Marktwirtschaft<br />
nicht beschreiben. Ganze Abschnitte<br />
davon könnten ins neue Programm<br />
übernommen werden.<br />
Gottfried Plazotta, Nürnberg<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Rainer Brüderle<br />
und Patrick Döring;<br />
Chefredakteur: Wulf Oehme;<br />
Stellvertretende Chefredakteurinnen:<br />
Beatrix Brodkorb, Kathrin Klawitter;<br />
Redaktion: Roland Kowalke;<br />
Redaktionelle Mitarbeit:<br />
Thomas Diener, Christopher Gohl,<br />
Csilla Hatvany, Julia Kranz, Daniel Kölle,<br />
Andreas Pauker, Gabriele Renatus,<br />
Carsten Reymann, Thomas Volkmann;<br />
Zu: Pro & Contra<br />
Lasst diese Diskussion<br />
Die Diskussion über die Möglichkeit<br />
eines NPD-Verbotes ist ein Dauerbrenner.<br />
Die Innenministerkonferenz berät<br />
die Frage regelmäßig, weil sich immer<br />
wieder ein Innenminister findet, der<br />
ein Verbot fordert. Jetzt ist auch noch<br />
der rechtspolitische Sprecher der FDP<br />
für ein Verbot. Die Diskussion führt zu<br />
nichts und ist letztlich nur eine Werbeveranstaltung<br />
für die NPD. Die Hürden<br />
für ein Parteiverbot sind hoch. Schon<br />
bei den rechtlichen Voraussetzungen<br />
dürfte es beim Bundesverfassungsgericht<br />
schwer werden. Auf die V-Mann-<br />
Problematik kommt es dann schon<br />
nicht mehr an. Selbst wenn das Bundesverfassungsgericht<br />
wider Erwarten<br />
dem Antrag stattgeben würde, dürfte<br />
es beim Europäischen Gerichtshof für<br />
Menschenrechte an Art. 11 der Europäischen<br />
Menschenrechtskonvention<br />
scheitern. Also: Lasst diese Diskussion.<br />
Zu: Neues Layout<br />
Karl Peter Brendel, Marsberg<br />
Staatssekretär a.D.<br />
Modern und frisch<br />
Das neue Layout ist frisch, modern<br />
und lesefreundlich. Vor allem die vielen<br />
Zusatzinformationen sind sehr informativ.<br />
Petra Mausner, Göttingen<br />
Anschrift der Redaktion:<br />
Thomas-Dehler-Haus,<br />
Reinhardtstr. 14, 10117 Berlin,<br />
Postfach 04 03 49, 10062 Berlin,<br />
E-Mail: Roland.Kowalke@liberalverlag.de,<br />
Telefon: (030) 27 57 28 79,<br />
Telefax: (030) 27 57 28 80;<br />
Verlag: Universum Kommunikation<br />
und Medien AG;<br />
Anzeigen: Universum Kommunikation<br />
und Medien AG, Reinhardtstraße 16,<br />
10117 Berlin;<br />
E-Mail: renate.metzenthin@liberalverlag.de;<br />
Gratuliere zu <strong>elde</strong> 01/2012!<br />
Christian Weyert, Detmold<br />
Ich bin überrascht: Endlich mal was<br />
Modernes bei der Mitgliede<strong>rz</strong>eitung.<br />
Die Schrift ist viel besser lesbar, die Gestaltung<br />
ist optisch gelungen. Weiter<br />
so!<br />
Manfred Büttner, E-Mail<br />
Auch ein neues Layout macht die Zeitung<br />
nicht moderner. Lasst endlich<br />
mehr Mitglieder zu Wort kommen und<br />
hört auf, das ganze Heft mit den Mitgliedern<br />
des Präsidiums, Ministern und<br />
Staatssekretären zu füllen.<br />
Petra Kannegießer, Mannheim<br />
Allen Beteiligten zum Gelingen des<br />
neuen Layouts meinen Dank. Frisch,<br />
frech, modern, wohltuend anders. Ein<br />
gelungener Wurf.<br />
Ernst Greczmarek, Berlin<br />
Telefon: (030) 27 57 28 75,<br />
Telefax: (030) 27 57 28 80;<br />
Gestaltung: Cicero Gesellschaft für Werbung<br />
und Kommunikation mbH, Wiesbaden;<br />
Druck: <strong>altmann</strong>-druck GmbH, Berlin;<br />
Gesamtherstellung: Universum Kommunikation<br />
und Medien AG Berlin.<br />
<strong>elde</strong> erscheint fünfmal in diesem Jahr und<br />
wird für die FDP-Mitglieder im Rahmen der<br />
Mitgliedschaft ohne Erhebung eines besonderen<br />
Bezugspreises geliefert. Jahresbezugspreis<br />
sonst 25 Euro inkl. MwSt. und Versand.<br />
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