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<strong>elde</strong><br />

Liberale Depesche 03 | 2012<br />

Erfolgreiche Wahlen<br />

Liberale in Schleswig-Holstein und<br />

Nordrhein-Westfalen im Landtag<br />

Die FDP-Bundestagsfraktion<br />

startet die Informationsreihe<br />

„Freiheit bewegt“<br />

Pro & Contra zu einem Boykott<br />

der Fußball-EM in der Ukraine<br />

Aufbruchstimmung in der FDP<br />

Neuer Mut und Selbstvertrauen<br />

motiviert die liberale Familie<br />

Foto: Picture-Alliance


Mehr Freiheit für mehr Menschen<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Freundinnen und Freunde,<br />

in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein<br />

haben unsere Spitzenkandidaten<br />

Christian Lindner und<br />

Wolfgang Kubicki mit toller Unterstützung<br />

durch die Parteifreunde vor Ort<br />

zwei herausragende Wahlerfolge errungen.<br />

In Schleswig-Holstein haben<br />

wir das zweitbeste Wahlergebnis der<br />

FDP in der Geschichte des Landes er-<br />

>> Wir machen Politik für<br />

Deutschland – für mehr Wachstum,<br />

für mehr Bildung, für mehr Toleranz,<br />

für mehr Chancen für jeden.


Inhalt<br />

Bundestag<br />

4 Baustellen der Koalition<br />

6 Informationsreihe „Freiheit bewegt“ nimmt Fahrt auf<br />

8 Den demografischen Wandel als Chance begreifen<br />

9 Lärm ist nicht gleich Lärm<br />

10 MdB-Ticker<br />

11 Eine offene Gesellschaft ist Ziel liberaler Integration<br />

Nach der Wahl<br />

12 Ein großes Ergebnis für Nordrhein-Westfalen<br />

13 FDP im Landtag von Schleswig-Holstein<br />

Thema: Aufbruchstimmung in der FDP<br />

14 Neuer Mut und Selbstvertrauen<br />

16 Die Karlsruher Freiheitsthesen:<br />

Ein gemeinsamer Kraftakt<br />

18 Wachstum stärkt Europa<br />

Regierung<br />

19 Für die gesicherte Zukunft der Pflege<br />

Europa<br />

20 Auf dem Weg zu den Vereinigten Staaten von Europa<br />

FDP-Antrag auf ELDR-Tagung beschlossen<br />

Aktion des Monats: Vom Abgeordnetenhaus ins Klassenzimmer<br />

Vor der achten Klasse in der Kepler-<br />

Schule in Berlin steht Mieke Senftleben.<br />

Viele Schüler beschäftigen sich<br />

mit sich selbst, wenige hören zu. Vertretung<br />

in Mathematik steht auf dem<br />

Stundenplan. Es ist der letzte Tag eines<br />

dreimonatigen Vertretungs-Einsatzes<br />

der Berliner Bildungspolitikerin. Zehn<br />

Jahre saß Mieke Senftleben im Berliner<br />

Abgeordnetenhaus. Nach der bitteren<br />

Wahlniederlage der FDP traf die Liberale<br />

Wolfgang Lüdtke, Rektor der Kepler-Schule<br />

in Neukölln, eine der Brennpunktschulen<br />

der Stadt. Seine überraschende<br />

Frage, ob sie nicht Lust hätte,<br />

eine Vertretung für eine Mathelehrerin<br />

zu übernehmen, beantwortete die gelernte<br />

Pädagogin mit einem Ja. Nach<br />

nur 14 Tagen Vorbereitung stand sie<br />

vor der Klasse.<br />

Internet<br />

21 Die Liberalen im Internet<br />

Liberales Leben<br />

Titelseite: Glückwünsche von FDP-Chef Philipp Rösler an Christian Lindner und Wolfgang Kubicki zu den Wahlergebnissen in Nordrhein-<br />

Westfalen und Schleswig-Holstein.<br />

Mieke Senftlebens Entscheidung fand<br />

große Aufmerksamkeit in der Politik<br />

und in den Medien. Der Neuköllner<br />

Bürgermeister Heinz Buschkowsky hat<br />

mit ihr gewettet: Einmal in dieser Zeit<br />

müsse sie sich bestimmt den Begriff<br />

„deutsche Schlampe“ anhören. Sie hat<br />

gewonnen, das Wort fiel nicht. Trotzdem<br />

gab es viele Situationen, in denen<br />

sie entscheiden musste, lieber über<br />

den Dingen zu stehen, statt sich auf<br />

eine Diskussion einzulassen. Was<br />

bleibt: „Die Lehrer an diesen Schulen<br />

brauchen mehr Anerkennung und Unterstützung“,<br />

fordert Mieke Senftleben.<br />

Nicht mehr Lehrer, sondern flexiblere<br />

Strukturen und mehr Möglichkeiten,<br />

sich mit freien Lehrkräften Freiraum<br />

zu verschaffen. Und die Elternarbeit<br />

muss kontinuierlicher laufen. Als stell-<br />

22 Holger Krahmer im Kino: Bulb Fiction<br />

23 Wahlerfolge in Thüringen, Sachsen und Hessen<br />

24 Neumitgliedertreffen in Berlin<br />

Irmgard Schwaetzer zum 70. Geburtstag<br />

25 60 Jahre Baden-Württemberg<br />

Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit<br />

26 Ein Mensch alleine kann nicht frei sein<br />

27 Organisierter Liberalismus – live!<br />

Pro & Contra<br />

28 Hilft ein politischer Boykott der Fußball-EM<br />

in der Ukraine?<br />

Argumente<br />

29 Die umstrittenste Richtlinie in der Geschichte Europas<br />

Ausgefragt<br />

30 <strong>elde</strong> will’s wissen: Michael Georg Link<br />

Kontakt<br />

31 Leserbriefe/Impressum<br />

Mieke Senftleben in einer achten Klasse in Berlin.<br />

vertretende FDP-Landesvorsitzende<br />

will die Bildungsexpertin ihre Erfahrungen<br />

auch weiterhin einbringen.<br />

Roland Kowalke<br />

Inhalt 3<br />

Foto: Mike Wolff


Baustellen der Koalition<br />

Die Regierungskoalition hat in den kommenden Monaten viel zu tun. Bei zahlreichen<br />

Themen geht es darum, mit vernünftiger Politik einen gemeinsamen Konsens zu finden,<br />

der eine Mehrheit erhält. Politische Baustellen von Schwarz-Gelb im Klärungsprozess.<br />

Wer kennt das nicht: Die Taschen<br />

sind gepackt, das Auto<br />

beladen, die Kinder mit Spielzeug<br />

und Süßigkeiten versorgt, die Vorfreude<br />

auf den Urlaub ist groß und die<br />

Abfahrt erfolgte extra in den frühen<br />

Morgenstunden, damit die Straßen noch<br />

frei sind. Und dann hakt es doch auf der<br />

Autobahn. Grund? Baustellen. Sie kosten<br />

Zeit, der Verkehr kommt nicht richtig<br />

voran, mitunter gibt es mal einen<br />

kleinen Stau und es dauert, bis die Baustellen<br />

wieder verschwunden sind.<br />

So ähnlich läuft das auch in der Politik.<br />

Auch hier gibt es einige politische Baustellen<br />

der Koalition, die Schwarz-Gelb<br />

in den nächsten Monaten angehen wird.<br />

Dabei geht es nicht um die Auseinandersetzung<br />

um des Streits willen. Nein, es<br />

geht darum, dass am Ende eine vernünftige<br />

Politik stehen muss, die mehrheitsfähig<br />

ist.<br />

Ein kurzer Überblick über fünf<br />

große Baustellen der Koalition:<br />

Ratifizierung<br />

des Fiskalpakts<br />

Die Staatsschuldenkrise<br />

in Europa ist entstanden,<br />

weil die Schuldenstände einzelner<br />

Länder zu hoch waren. Die Finanzmärkte<br />

haben in Frage gestellt, ob<br />

diese Schuldenberge wieder abgetragen<br />

werden können. So wurde aus der<br />

Staatsschuldenkrise eine Vertrauenskrise<br />

in unsere Währung. Durch den auf<br />

europäischer Ebene vereinbarten Fiskalpakt<br />

verpflichten sich die Regierungen<br />

in Europa nach dem Vorbild in<br />

Deutschland, nationale Schuldenbremsen<br />

einzuführen. Die Bundesregierung<br />

hat dafür in Europa gekämpft und war<br />

erfolgreich: „Wir wollen raus aus der<br />

Schuldenpolitik hier bei uns in<br />

Deutschland und in Europa, weil wir<br />

der Überzeugung sind, dass das Anwerfen<br />

von Notenpressen, das Drucken von<br />

Geld keine Antwort sein kann“, so Bundesaußenminister<br />

Dr. Guido Wester-<br />

4 Bundestag<br />

welle im Deutschen Bundestag. Der Fiskalpakt<br />

muss in Deutschland mit einer<br />

grundgesetzändernden Zweidrittelmehrheit<br />

beschlossen werden. Die SPD-<br />

Bundestagsfraktion hat signalisiert,<br />

dass ihre Partei den Fiskalpakt unterstützt,<br />

wenn die Zustimmung zum Fiskalpakt<br />

mit ergänzenden Wachstumselementen<br />

verknüpft werde. FDP-Fraktionschef<br />

Rainer Brüderle stellte klar,<br />

dass es bei einem solch elementaren<br />

europapolitischen Thema keinen Kuhhandel<br />

geben kann. Es gehe beim Fiskalpakt<br />

um einen Anti-Schuldenpakt,<br />

der als Konsequenz aus der Schuldenkrise<br />

unverzichtbar ist. Unter ihrer Regierungsverantwortung<br />

hat die SPD die<br />

Maastricht-Kriterien als erstes Land<br />

aufgeweicht. Für uns Liberale ist<br />

Wachstum der zentrale Punkt, um die<br />

Probleme zu lösen. Die Regierung erarbeitet<br />

dementsprechend derzeit einen<br />

Plan für mehr Wachstum in Europa. So<br />

könnten zum Beispiel die Krisenländer<br />

Treuhandanstalten nach deutschem<br />

Muster oder Privatisierungsfonds einrichten,<br />

um ihre zahlreichen Staatsbetriebe<br />

zu verkaufen.<br />

Abbau der kalten<br />

Progression<br />

Wegen der so genannten<br />

kalten Progression<br />

kassiert der Staat bei jeder Lohnerhöhung<br />

übermäßig mit. Wenn der durchschnittlich<br />

verdienende Arbeitnehmer<br />

mit einem Bruttomonatseinkommen<br />

von 3.200 Euro eine Lohnerhöhung von<br />

2,5 Prozent bekommt, erhöht sich seine<br />

Steuerbelastung gleichzeitig um 4,3<br />

Prozent. Bei einer Inflationsrate von<br />

zwei bis drei Prozent aufs Gesamteinkommen<br />

verbleibt ihm vom zusätzlichen<br />

Einkommen nichts. Das ist nicht<br />

fair und muss geändert werden. Die Arbeitnehmer<br />

haben sich die Lohnerhö-<br />

>> Wir wollen raus aus der Schuldenpolitik hier bei<br />

uns in Deutschland und in Europa, weil wir der Überzeugung<br />

sind, dass das Anwerfen von Notenpressen,<br />

das Drucken von Geld keine Antwort sein kann.


schuss angerufen. Dort werden Union<br />

und FDP versuchen, eine Lösung zu finden.<br />

„Die SPD nimmt auf unverantwortliche<br />

Weise die Arbeitnehmer in die<br />

Zange und das ganze Land in Haftung.<br />

Sie verweigert durch ihre Blockadepolitik<br />

im Bundesrat mehr Steuergerechtigkeit<br />

für die Mitte“, kritisierte FDP-Fraktionschef<br />

Rainer Brüderle die Entscheidung.<br />

Die jüngste Steuerschätzung hat wieder<br />

ein Plus bei den zu erwartenden Steuereinnahmen<br />

prognostiziert. Der Abbau<br />

der kalten Progression führt auch nicht<br />

zu strukturellen Steuermindereinnahmen,<br />

sondern bedeutet den Verzicht<br />

auf nicht gewollte Steuererhöhungen.<br />

Aufgrund der notwendigen Sparanstrengungen<br />

in den Ländern übernimmt<br />

der Bund einen höheren Anteil<br />

als eigentlich vorgesehen. Die Länder<br />

tragen nur den Anteil an den finanziellen<br />

Auswirkungen, die durch die verfassungsrechtlich<br />

notwendige Anhebung<br />

des steuerfreien Grundfreibetrags entstehen.<br />

>> Nachdem das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe<br />

das alte Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung<br />

von SPD und Union für verfassungswidrig erklärt hat,<br />

wollen wir eine Neuregelung, die auch vor unserem<br />

Grundgesetz Bestand hat.


FDP-Bundestagsfraktion startet Informationsreihe<br />

Freiheit ist das Einzige, was zählt“,<br />

singt Marius Müller-Westernhagen<br />

in seinem wohlbekannten Hit. Der<br />

Ohrwurm ist nicht mehr populär – das<br />

Thema Freiheit aber ein Evergreen. Zumindest<br />

unter Liberalen. Denn diese<br />

eint das Grundverständnis, dass Freiheit<br />

bewegt. So lautet denn auch das<br />

Schlagwort der Informationsreihe, mit<br />

der die FDP-Bundestagsfraktion 2012<br />

über ihre Politik informiert. In mehreren<br />

Anzeigenmotiven werden die liberalen<br />

Kernanliegen Freiheit und Verantwortung<br />

als Selbst- und Weltverständnis<br />

der Abgeordneten vermittelt. Im<br />

Fokus dabei: das „Lebensgefühl Freiheit“.<br />

Im Alltag meist als selbstverständlich<br />

vorausgesetzt, soll die Informationsreihe<br />

ein Bewusstsein dafür<br />

schaffen, dass freiheitliche Politik aber<br />

immer wieder aufs Neue hart erarbeitet<br />

und im Parlament errungen werden<br />

muss. Zugleich soll die Informationsreihe<br />

das Ziel liberaler Politik vermitteln,<br />

dass alle Bürger ihr Zusammenleben<br />

in einer offenen Gesellschaft frei<br />

gestalten können.<br />

6 Bundestag<br />

Das zentrale Motiv der Dachkampagne<br />

zeigt einen Jungen, der ein Flugzeug in<br />

den Himmel steigen lässt. Weitere erste<br />

Plakatmotive sprechen die Themen Generationengerechtigkeit,<br />

Abbau der<br />

Neuverschuldung, Bildung und Selbst-<br />

>> Die Fraktion will deutlich machen, dass Freiheit<br />

nicht nur ein abstrakter Begriff ist, sondern dass sich<br />

Freiheit in vielen Lebensbereichen widerspiegelt.


desweit über die Politik der FDP-Bundestagsfraktion.<br />

Auf YouTube haben<br />

den Film bislang rund 3.000 Menschen<br />

gesehen. Für den Auftritt der FDP-Bundestagsfraktion<br />

auf dem Bundesparteitag<br />

der FDP in Karlsruhe wurde ein Informationsstand<br />

entwickelt, der auch<br />

am Tag der Ein- und Ausblicke im Bundestag<br />

zum Einsatz kommt. Hier können<br />

die Besucher mit einer Carrera-<br />

Bahn durch eine Themenlandschaft<br />

fahren, die die Erfolge der liberalen<br />

Bundestagsfraktion in der bisherigen<br />

Regierungsarbeit verdeutlicht, und darüber<br />

ins Gespräch kommen. Die zentrale<br />

Kampagnenwebsite erläutert interaktiv<br />

die Themen Soziale Marktwirtschaft,<br />

Bildung, Bürgerrechte und<br />

Soziales.<br />

www<br />

Mehr Informationen im Internet unter<br />

www.freiheit-bewegt.de<br />

www.fdp-fraktion.de<br />

Der Tourbus kommt<br />

auch zu Ihnen.<br />

Give-away<br />

Trinkflasche<br />

„Freiheitsdurst“.<br />

Vorläufige Termine der Deutschlandtour<br />

Die Informationsreihe geht auf Deutschlandtour:<br />

An 70 Stationen, von Hamburg bis München, Saarbrücken<br />

bis Bautzen, macht die FDP-Bundestagsfraktion halt.<br />

06.07.12 Augsburg/Land<br />

07.07.12 Radolfzell<br />

Konstanz<br />

Schwerin<br />

08.07.12 Regensburg<br />

09.07.12 Düsseldorf<br />

Hannover<br />

10.07.12 Mühlheim<br />

Leer<br />

11.07.12 Gütersloh<br />

Münster<br />

12.07.12 Seeligenstadt<br />

13.07.12 Halle<br />

Zeven<br />

14.07.12 Meißen<br />

Euskirchen<br />

15.07.12 Pforzheim<br />

16.07.12 Nürtingen<br />

Braunschweig<br />

17.07.12 Karlsruhe<br />

Ratzeburg<br />

18.07.12 Göppingen<br />

Lüneburg<br />

19.07.12 München<br />

Waldbröl<br />

20.07.12 München<br />

Frankfurt a. M.<br />

21.07.12 Altdorf<br />

Fellbach<br />

22.07.12 Forchheim<br />

Saarbrücken<br />

23.07.12 Rottweil<br />

24.07.12 Offenburg<br />

26.07.12 Memmingen<br />

27.07.12 Bottrop<br />

Gelsenkirchen<br />

Augsburg<br />

28.07.12 Krefeld<br />

Baden-Baden<br />

29.07.12 Hamburg<br />

30.07.12 Oldenburg<br />

Dortmund<br />

31.07.12 Gera<br />

01.08.12 Berlin<br />

02.08.12 Wuppertal<br />

Heidelberg<br />

03.08.12 Bielefeld<br />

Schwäbisch Hall<br />

04.08.12 Essen<br />

Bad Homburg<br />

05.08.12 Magdeburg<br />

09.08.12 Cottbus<br />

10.08.12 Bad Arolsen<br />

Garmisch-P.<br />

11.08.12 Bad Bergzabern<br />

Mannheim<br />

12.08.12 Brake<br />

14.08.12 Steinfurt<br />

Aue<br />

15.08.12 Lüdenscheid<br />

Bautzen<br />

16.08.12 Erfurt<br />

Zwickau<br />

Plauen<br />

17.08.12 Kohlscheid<br />

18.08.12 Sindelfingen<br />

Mainz<br />

Worms<br />

19.08.12 Hamburg<br />

Bundestag 7


Jedes Alter zählt<br />

Den demografischen Wandel als Chance begreifen<br />

Baby-Boom in Berlin, viele junge<br />

Spanier und Griechen, die zuwandern<br />

– trotzdem: Deutschlands<br />

Bevölkerungszahl schrumpft. Die<br />

Bundesregierung legt daher vermehrt<br />

ihr Augenmerk auf den demografischen<br />

Wandel.<br />

Im Herbst wird es erstmals einen „Demografiegipfel“<br />

geben. Vertreter von<br />

Ländern, Kommunen, Wirtschaft, Wissenschaft,<br />

Gewerkschaften und Verbänden<br />

werden Strategien beleuchten,<br />

um die alternde Gesellschaft zukunftsfest<br />

zu machen. Sind derzeit 49,8 Millionen<br />

Menschen im erwerbsfähigen<br />

Alter, wird diese Zahl nach Vorausberechnung<br />

des Statistischen Bundesamtes<br />

bis 2030 um 6,3 Millionen sinken.<br />

Wie aber können unsere sozialen Sicherungssysteme<br />

stabil und gleichzeitig<br />

bezahlbar bleiben? Und Familie und<br />

Beruf besser vereinbart werden? Die<br />

Arbeitswelt so gestaltet werden, dass<br />

Beschäftigte länger gesund bleiben?<br />

Wie gelingt es in ländlichen Räumen,<br />

die ärztliche Versorgung sicherzustellen?<br />

Und wie müssen intelligente Mobilitätskonzepte<br />

aussehen, damit diese<br />

Räume trotz sinkender Einwohnerzahlen<br />

lebenswert bleiben?<br />

Themen, auf die die vom Kabinett verabschiedete<br />

Demografiestrategie einen<br />

Blick wirft. Unter dem Titel „Jedes Alter<br />

zählt“ werden darin nicht nur laufende<br />

Maßnahmen gebündelt, sondern neue<br />

Initiativen erdacht. Das Ziel: übergreifend<br />

handeln. Denn auf dem Land geht<br />

es beispielsweise nicht nur darum, ob<br />

genügend Ärzte vorhanden sind. Sondern<br />

auch, dass Menschen mit Bussen<br />

oder Bahnen zu diesen gelangen können.<br />

Gesellschaft, Wirtschaft, Arbeitsmarkt<br />

müssen modernisiert und an die<br />

neuen Herausforderungen angepasst<br />

werden.<br />

8 Bundestag<br />

Mit 66 Jahren, da<br />

fängt das Leben an,<br />

singt Udo Jürgens<br />

frohgemut. Was ein<br />

jeder unter Anfangen<br />

versteht, ist<br />

indes doch sehr<br />

verschieden. Für<br />

die einen ist es der<br />

wohlverdiente Ruhestand.<br />

Endlich<br />

Reisen, ein Ehrenamt<br />

– oder vielleicht<br />

doch lieber<br />

Weiterarbeiten.<br />

Ideen vom Leben<br />

nach der Arbeit gibt<br />

es viele. Die FDP-<br />

Bundestagsfraktion<br />

setzt sich für maximale<br />

Wahlfreiheit ein.<br />

Beim Übergang vom Berufsleben in die<br />

Rente oder bei der Entscheidung, zur<br />

Rente dazuzuverdienen, bei Pflege oder<br />

Vorsorge – immer geht es darum, Spielräume<br />

offen zu halten. Soziale Teilhabe<br />

soll in jedem Lebensabschnitt<br />

möglich sein. Im europäischen Jahr des<br />

Alters zeichnen die Liberalen an einem<br />

facettenreicheren Bild der älteren Generation.<br />

Wichtig ist ihnen beispielsweise<br />

mehr Prävention im Bereich der<br />

Medizin, bessere Aufklärung über gesundheitliche<br />

Risiken wie auch eine<br />

Neustrukturierung der Pflegesysteme.<br />

Zudem wollen die Liberalen auch in<br />

der Pflege eine Lockerung bei der Zuwanderung<br />

von qualifizierten Kräften<br />

aus dem Ausland sowie geringere Gehaltsgrenzen<br />

erwirken. Auch setzen sie<br />

sich für eine Stärkung der Forschungsmittel<br />

in Geriatrie, Gerontologie und<br />

Alterspsychologie ein. Zudem spielt<br />

bürgerschaftliches Engagement eine<br />

wichtige Rolle sowie die Weiterentwicklung<br />

von neuen Wohnformen.<br />

>> Sind derzeit 49,8 Millionen<br />

Menschen im erwerbsfähigen Alter,<br />

wird diese Zahl nach Vorausberechnung<br />

des Statistischen Bundesamtes bis<br />

2030 um 6,3 Millionen sinken.


Foto: fotolia<br />

Lärm ist nicht gleich Lärm<br />

Lärm spaltet die Gesellschaft. Es<br />

gibt die Lärmverursacher und die<br />

von diesem Lärm Betroffenen.<br />

„Unsere Aufgabe ist es, Lärm differenziert<br />

zu betrachten und einen Kompromiss<br />

zu finden, mit dem beide Seiten<br />

leben können“, so die Berichterstatterin<br />

für Lärmschutz der FDP-Bundestagsfraktion,<br />

Judith Skudelny.<br />

Denn Lärm ist nicht gleich Lärm:<br />

Durch die Novellierung des Bundes-<br />

Immissionsschutzgesetzes wird Kinderlärm<br />

nicht mehr als schädliche<br />

Umwelteinwirkung betrachtet, sondern<br />

als zwingender und damit hinnehmbarer<br />

Teil der kindlichen Entwicklung.<br />

„Mit der Gesetzesänderung<br />

ist der Weg frei für eine kinderfreundlichere<br />

Gesellschaft. Die in jüngster Zeit<br />

erhobenen Klagen gegen den Bringund<br />

Abholverkehr vor geplanten Kitas<br />

untergraben diese Privilegierung. Ange-<br />

Anzeige<br />

Du hast es in der Hand.<br />

sichts des allgemeinzunehmendenVerkehrsaufkommens<br />

sind sie<br />

außerdem vollkommenweltfremd“,<br />

erklärt Skudelny.<br />

Anders sieht es beim Schienenbonus<br />

aus. Für seine Abschaffung setzt sich<br />

die FDP nachdrücklich ein. Skudelny<br />

argumentiert, dass „die bestehende Privilegierung<br />

des Bahnlärms gegenüber<br />

anderen Lärmquellen nach neueren<br />

Gutachten durch die massive Zunahme<br />

des Bahnverkehrs nicht mehr<br />

der heutigen Realität entspricht und<br />

deswegen nicht mehr zu rechtfertigen<br />

ist, da sie auf wissenschaftlichen Studien<br />

der 1970/80er Jahre beruht. Aus<br />

diesem Grund steht die Abschaffung<br />

des Schienenbonus ganz oben auf unserer<br />

politischen Agenda. Denn alle<br />

Tetra Pak Getränkekartons liefern gute Gründe, warum sie zu den ökologisch<br />

vorteilhaften Verpackungen zählen: Sie be stehen überwie gend aus dem nachwachsenden<br />

Rohstoff Holz aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern<br />

und werden in Deutschland mit Öko strom hergestellt. Und noch ein weiterer<br />

von vielen Vorteilen für unsere Umwelt: Nach dem Gebrauch sind Tetra Pak<br />

Getränkekartons vielseitig wieder verwertbar.<br />

tetrapak.de<br />

Schienenanrainer haben ein Recht auf<br />

angemessenen Lärmschutz.“<br />

Somit hat nicht nur Lärm, sondern<br />

auch Lärmschutz zwei Seiten: Schutz<br />

der Bewohner vor Lärmbelastung, aber<br />

auch Schutz des notwendigen Lärms<br />

von Kindern. Denn nur durch Kompromisse<br />

beim Lärm(schutz) ist die Gesellschaft<br />

für alle gleichermaßen lebenswert.<br />

Julia Möbus<br />

www<br />

Mehr Informationen im Internet unter<br />

www.fdp-fraktion.de<br />

www.judith-skudelny.de<br />

Foto: ddp


+++ MdB-Ticker +++ MdB-Ticker +++ MdB-Ticker +++ MdB-Ticker +++ MdB-Ticker +++<br />

Hartfrid Wolff: +++ Fachkräfte-Zuwanderung<br />

verbessert Lage bei Mangelberufen<br />

+++ „Die Koalition hat mit ihrem<br />

Neuanfang in der Zuwanderungspolitik<br />

längst überfällige Entscheidungen getroffen“,<br />

berichtet Hartfrid Wolff. Der<br />

Vorsitzende des Arbeitskreises für<br />

Innen- und Rechtspolitik der FDP-Bundestagsfraktion<br />

sagt, dass Deutschland<br />

im eigenen wirtschaftlichen und demografischen<br />

Interesse gut ausgebildete<br />

Zuwanderer brauche. „Deshalb schaffen wir im Zusammenhang<br />

mit der europäischen Blauen Karte eine neue Kultur des<br />

Willkommens“, so Wolff, der sich darüber freut, dass es den<br />

Liberalen gelungen ist, einen pragmatischen Ansatz in der<br />

Zuwanderungsfrage zu finden. „Statt bürokratischer Hemmnisse<br />

wird zukünftig Zuwanderung nach klaren Kriterien gesteuert“,<br />

so Wolff. Zugleich habe Schwarz-Gelb mit der EU-<br />

Richtlinie zur Hochqualifiziertenzuwanderung auch das Aufenthaltsrecht<br />

für Studenten und Hochschulabsolventen<br />

verbessert. Denn die Einstellung von ausländischen Hochqualifizierten<br />

und Fachkräften sorge für weitere Investitionen<br />

in Arbeitsplätze. www.hartfrid-wolff.de<br />

Manfred Todtenhausen: +++ Paul<br />

Friedhoff scheidet aus dem Bundestag<br />

aus +++ Für Paul Friedhoff, der aus persönlichen<br />

Gründen aus dem Bundestag<br />

ausscheidet, rückt Manfred Todtenhausen<br />

nach. Der Wuppertaler ist FDP-<br />

Stadtverordneter im Rat der größten<br />

Stadt im Bergischen Land und stellvertretender<br />

Vorsitzender des FDP-Bezirksvorstands<br />

Düsseldorf. Der Elektromeister<br />

und Geschäftsführer wird sein Mandat im Rat der Stadt<br />

Wuppertal auch als Bundestagsabgeordneter behalten. „Ich<br />

bin mir bewusst, dass ich als Paul Friedhoffs Nachrücker nun<br />

in sehr große Fußstapfen trete“, sagt Todtenhausen, der sein<br />

kommunalpolitisches Know-how in die Arbeit im Bundestag<br />

einbringen will. Der neue FDP-Bundestagsabgeordnete wird<br />

ordentliches Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Technologie<br />

und im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages.<br />

www.manfred-todtenhausen.de<br />

Stephan Thomae: +++ Keine Kultur<br />

ohne Urheberrecht +++ „Mehr denn je<br />

müssen wir für den Schutz und Erhalt<br />

des Urheberrechts kämpfen“, sagt Stephan<br />

Thomae. Anlässlich des Welttages<br />

des Urheberrechts erklärte der zuständige<br />

Berichterstatter der FDP-Bundestagsfraktion,<br />

dass viele Äußerungen<br />

aus der Piratenpartei und die Debatte<br />

um ACTA zeigten, dass manche Menschen<br />

bereit seien, geistiges Eigentum grundsätzlich in Frage<br />

zu stellen. „Dem sollten wir unsere gewachsene Rechtskultur<br />

gegenüberstellen“, so Thomae. Der Kemptener erklärt, dass<br />

10 Bundestag<br />

das Urheberrecht inmitten eines sich beständig ändernden<br />

Umf<strong>elde</strong>s stünde, an dessen Änderungen es sich anpassen<br />

müsse. Dabei sei das geistige Eigentum aber ein Teil der verfassungsmäßigen<br />

Eigentumsordnung und damit auch der rechtsstaatlichen<br />

Ordnung. www.stephan-thomae.de<br />

Christian Ahrendt: +++ Bundestag beschließt<br />

Stärkung der Pressefreiheit<br />

+++ „Mit den Stimmen von FDP und<br />

CDU/CSU hat der Bundestag dem Gesetz<br />

der Bundesregierung zur Stärkung der<br />

Pressefreiheit im Straf- und Strafprozessrecht<br />

zugestimmt“, berichtet der rechtspolitische<br />

Sprecher und Parlamentarische<br />

Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion.<br />

Mit dem Gesetz werde der<br />

Quellen- und Informantenschutz in Form des investigativen<br />

Journalismus gestärkt. „In unserem Verständnis von einem<br />

Rechtsstaat ist dies eine der Grundvoraussetzungen für das<br />

Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in eine unbeeinflusste<br />

Berichterstattung“, so Ahrendt. Mit dem neuen Gesetz würden<br />

Journalisten besser geschützt. Wenn sie ihnen zugespieltes<br />

vertrauliches Material veröffentlichten, dürften sie künftig<br />

nicht mehr strafrechtlich verfolgt werden. Nach der bisherigen<br />

Rechtslage konnten Redakteure in diesem Fall ins Visier von<br />

Strafverfolgungsbehörden geraten. Dadurch wurde es den Medien<br />

erschwert, staatliches Handeln zu kontrollieren und Missstände<br />

aufzudecken. www.christian-ahrendt.de<br />

Christine Aschenberg-Dugnus +++ FDP-<br />

Bundestagsfraktion würdigt Arbeit der<br />

Krankenhäuser +++ „Der FDP-Bundestagsfraktion<br />

ist bewusst, wie wichtig und<br />

wertvoll die Krankenhäuser und ihre<br />

Mitarbeiter für eine gute Versorgung der<br />

Patienten sind“, so Christine Aschenberg-<br />

Dugnus. Damit diese nicht gefährdet<br />

würden, sei gemeinsam mit der Union<br />

vereinbart, die aufgrund hoher Tarifabschlüsse<br />

gestiegenen Belastungen bei der Krankenhausfinanzierung<br />

stärker zu berücksichtigen. „Mit diesem Schritt würdigen<br />

wir die gute Arbeit, die die Krankenschwestern und Krankenhausärzte<br />

jeden Tag für die Patienten leisten“, sagt die<br />

pflegepolitische Sprecherin. Die aktuellen Tarifabschlüsse sollen<br />

bereits Bestandteil diesjähriger Verhandlungen sein und<br />

somit umgehend zu einer Stärkung der Krankenhausfinanzen<br />

führen. Eine Rationierung bei Gesundheitsleistungen gäbe es<br />

mit den Liberalen aber nicht, erklärt die Rechtsanwältin.<br />

www.christine-aschenberg-dugnus.de<br />

www<br />

Aktuelle Mitteilungen finden Sie immer unter<br />

www.fdp-fraktion.de


Eine offene Gesellschaft<br />

ist Ziel liberaler Integration<br />

Fußball, Feuerwehr und Fachkräftemangel<br />

haben auf den ersten<br />

Blick wenig gemeinsam. Schaut<br />

man genauer hin, verstecken sich hinter<br />

diesen Begriffen wahre Integrationsmotoren.<br />

>> Es zählt, was einer kann<br />

und nicht, wo einer herkommt.


Ein großes Ergebnis für<br />

die FDP in Nordrhein-Westfalen<br />

Christian Lindner: „Der Wähler hat<br />

Prinzipientreue belohnt, die Liberalen<br />

sind wieder attraktiv.“<br />

„Das ist ein großes Ergebnis für die FDP in Nordrhein-Westfalen“,<br />

so der Landesvorsitzende der FDP<br />

NRW Christian Lindner am Wahlabend unter dem<br />

Jubel von rund 250 Gästen im Düsseldorfer Zollhof.<br />

Mit 8,6 % ziehen die Liberalen erneut in den Landtag<br />

von NRW ein. Mitte März war die Landesregierung<br />

gescheitert, weil die FDP dem<br />

rot-grünen Schuldenhaushalt<br />

die Zustimmung verweigert<br />

hat. „Der Wähler<br />

hat Prinzipientreue belohnt,<br />

die Liberalen sind<br />

wieder attraktiv. Prinzipienfestigkeit<br />

in der Politik ist<br />

keine Dummheit, Prinzipienfestigkeit<br />

in der Politik<br />

ist Ausdruck von Tugend<br />

und Charakter“, so Lindner Christian Lindner<br />

weiter. Das Ergebnis sei<br />

kein Dank für Geleistetes,<br />

sondern ein Auftrag.<br />

Mit diesem Ergebnis zieht<br />

die FDP mit 22 Abgeordneten<br />

in den neuen Düsseldorfer<br />

Landtag ein. In der<br />

vergangenen Wahlperiode<br />

bestand die FDP-Fraktion<br />

aus 13 Abgeordneten. Zwei<br />

Tage nach der Landtagswahl<br />

ist erstmals die neue<br />

FDP-Landtagsfraktion zusammengekommen.<br />

Zum<br />

Fraktionsvorsitzenden<br />

wählten die 22 Abgeordneten<br />

einstimmig FDP-Landeschef<br />

Christian Lindner.<br />

In seiner neuen Funktion<br />

als Fraktionsvorsitzender<br />

folgt Christian Lindner auf<br />

Gerhard Papke, der seit<br />

2005 Fraktionsvorsitzender<br />

war. Papke wurde von der<br />

FDP-Fraktion als neuer Vizepräsident<br />

des Landtags<br />

nominiert. Moritz Kracht<br />

www<br />

Mehr Informationen<br />

im Internet unter<br />

www.fdp-nrw.de<br />

12 Nach der Wahl<br />

Herzliche Glückwünsche vom Bundesvorstand für die Wahlsieger.<br />

Dr. Gerhard Papke Angela Freimuth Dr. Robert Orth Ralf Witzel Kai Abruszat<br />

Dr. Joachim Stamp Marcel Hafke Dr. Ingo Wolf Yvonne Gebauer Henning Höne<br />

Thomas Nückel Marc Lürbke Susanne Schneider Ingola Schmitz Ulrich Alda


Wolfgang Kubicki schafft den Erfolg<br />

für die FDP Schleswig-Holstein<br />

Wolfgang Kubicki Dr. Heiner Garg Anita Klahn Dr. Ekkehard Klug Christopher Vogt Oliver Kumbartzky<br />

8,2 Prozent der Wählerstimmen – dieses<br />

deutliche Endergebnis erzielte die<br />

FDP Schleswig-Holstein mit ihrem Spitzenkandidaten<br />

Wolfgang Kubicki bei<br />

den Landtagswahlen am 6. Mai 2012.<br />

Das ist das zweitbeste Ergebnis in der<br />

Geschichte des Landesverbandes. „Ich<br />

bin froh und stolz auf alle, die für<br />

diesen Erfolg gekämpft haben. Ich bin<br />

Dietmar Brockes Christof Rasche<br />

Holger Dietwulf Ellerbrock Dirk Wedel<br />

Karlheinz Busen Ralph Bombis<br />

stolz auf die Mitglieder, die so unglaublich<br />

engagiert Wahlkampf geführt<br />

haben. Und ich bin stolz, dass ich seit<br />

41 Jahren Mitglied der FDP in Schleswig-Holstein<br />

bin“, sagte Wolfgang<br />

Kubicki noch am Wahlabend.<br />

Landeschef Dr. Heiner Garg lobte den<br />

Spitzenkandidaten für seinen engagierten<br />

Wahlkampf. „Das ist ein Riesenerfolg<br />

für ihn und für die FDP“, so Garg.<br />

„Wir alle wissen: Ohne den Einsatz von<br />

Wolfgang Kubicki wäre ein so deutliches<br />

Ergebnis nicht erreichbar gewesen.<br />

Er hat es geschafft, mit seiner<br />

Glaubwürdigkeit und seiner Authenti -<br />

zität die Menschen zu überzeugen.“ In<br />

einem Brief an die Mitglieder und Untergliederungen<br />

der FDP Schleswig-Holstein<br />

bedankte sich Dr. Heiner Garg für<br />

den äußerst engagiert geführten Wahlkampf.<br />

„Sie haben sich von den Umfragen<br />

nicht entmutigen lassen, sondern<br />

durch Ihre Teilnahme an Wahlkampfständen,<br />

am Plakatieren, am Verteilen<br />

von Informationsmaterialien, beim Or-<br />

Zahlen und Fakten<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Wahlberechtigte 13.264.231,<br />

Wahlbeteiligung 59,6 %,<br />

Gültige Zweitstimmen 7.794.126,<br />

davon für die FDP 669.971,<br />

entspricht 8,6 %.<br />

Bestes Zweitstimmenergebnis<br />

im Wahlkreis 30, Bonn II<br />

(Dr. Joachim Stamp): 15,8 %.<br />

ganisieren von Veranstaltungen, an<br />

Diskussionen mit den Mitmenschen<br />

und nicht zuletzt durch Spenden zum<br />

großen Erfolg beigetragen“, heißt es in<br />

dem Schreiben.<br />

Mit Wolfgang Kubicki, Dr. Heiner Garg,<br />

Anita Klahn, Dr. Ekkehard Klug, Christopher<br />

Vogt und Oliver Kumbartzky formiert<br />

sich nun eine schlagkräftige FDP-<br />

Landtagsfraktion, die wichtige Impulse<br />

für die Zukunft Schleswig-Holsteins<br />

setzen wird. Die Abgeordneten werden<br />

sich auch weiterhin dafür einsetzen,<br />

dass Schleswig-Holstein den eingeschlagenen<br />

Kurs der Haushaltskonsolidierung<br />

einhält, damit die Menschen<br />

eine Perspektive haben.<br />

Susann Wilke<br />

www<br />

Mehr Informationen im Internet unter<br />

www.fdp-sh.de<br />

Schleswig-Holstein<br />

Wahlberechtigte 2.240.148,<br />

Wahlbeteiligung 60,2 %,<br />

Gültige Zweitstimmen 1.327.672,<br />

davon für die FDP 108.902,<br />

entspricht 8,2 %<br />

Bestes Zweitstimmenergebnis<br />

im Wahlkreis 31, Stormarn-Süd<br />

(Anita Klahn): 10,4 %.<br />

Nach der Wahl 13


Mit frischem Mut und neuem Selbstvertrauen<br />

Eingefangen von Nina Mautner gemeinsam mit allen Pressesprechern<br />

der Landesverbände: Die aktuelle Frühlingsstimmung an der Basis<br />

Es wird Sommer. Die Temperaturen steigen. Ebenso und vor<br />

allem dank der grandiosen Wahlergebnisse in Schleswig-<br />

Holstein und Nordrhein-Westfalen endlich auch wieder die<br />

Umfragewerte insgesamt – und mit ihnen die Stimmung für<br />

die FDP. Die Liberalen<br />

mussten<br />

lange warten, am<br />

6. und 13. Mai<br />

aber wurden ihre<br />

hochmotivierten<br />

Wahlkämpfer und<br />

alle Mitglieder belohnt:<br />

Die FDP<br />

zieht in Schleswig-<br />

Holstein mit 8,2<br />

und in Nordrhein-<br />

Westfalen mit 8,6 Prozent wieder in die Landtage ein. „Die<br />

Talsohle ist durchschritten“, so Gerhard Kier, Kreisvorsitzender<br />

in der Region Hannover. Oder wie Stefan Lange aus<br />

Mecklenburg-Vorpommern sagt: „Es geht wieder aufwärts.<br />

Liberale Politik und wir Freien Demokraten werden an allen<br />

Ecken und Enden dieser Bundesrepublik gebraucht.“<br />

Es war bereits in den Wochen vor den beiden Landtagswahlen<br />

spürbar, wie sich die Stimmung auch in den Gliederungen<br />

verbesserte: Die große Beteiligung an der Debatte zum<br />

neuen Grundsatzprogramm, die engagierte Diskussion auf<br />

dem Bundesparteitag und schließlich der Beschluss der<br />

Karlsruher Freiheitsthesen. Die Entscheidung der nordrheinwestfälischen<br />

FDP, dem rot-grünen Schuldenhaushalt die<br />

Zustimmung zu verweigern und damit „Lieber neue Wahlen<br />

als neue Schulden“ zu bekommen. Aber auch Entscheidungen<br />

auf Bundesebene, die die liberale Handschrift der Regierung<br />

klar zu erkennen gab – all das verhalf zu neuem Mut<br />

und Selbstvertrauen. Günther Radtke aus Bad Doberan<br />

bringt es auf den Punkt: „Ich sehe die FDP wieder in einem<br />

positiven Licht. Mit Gauck, Schlecker und der Vorratsdatenspeicherung<br />

hat die FDP Farbe bekannt. Die Erfolge in<br />

Schleswig-Holstein und NRW haben den Kurs bestätigt.“<br />

14 Thema<br />

>> Jetzt reden nicht nur<br />

alle davon, dass es aufwärts<br />

geht, jetzt kommen die<br />

Liberalen wirklich zurück!


Durch die Wahlen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-<br />

Westfalen ist auch in Gesprächen mit Nichtmitgliedern ein<br />

wesentlich verbessertes Ansehen der FDP zu verspüren, da<br />

viele Bürger, insbesondere auch Geschäftsleute, die FDP wieder<br />

als gute Alternative für anstehende Wahlen sehen. Das gibt<br />

uns den nötigen Rückenwind und die Kraft für die anstehenden<br />

Projekte vor Ort.


Foto: Roland Kowalke<br />

Die Karlsruher Freiheitsthesen:<br />

Ein gemeinsamer Kraftakt<br />

Auf dem Bundesparteitag in Karlsruhe wurde<br />

das neue FDP-Grundsatzprogramm beschlossen.<br />

Wie der Partei das Gemeinschaftswerk gelang.<br />

Die historische Verabschiedung eines neuen FDP-<br />

Grundsatzprogramms auf dem 63. Ord. Bundesparteitag<br />

in Karlsruhe war nicht selbstverständlich. Als Patrick<br />

Döring am Samstagabend kurz nach 18.00 Uhr mit seiner<br />

Einbringungsrede die Antragsberatung eröffnete, lagen<br />

vor den Delegierten 41 Seiten Antragstext – und fast 800 Änderungsanträge.<br />

Die Debatte begann mit über einer Stunde<br />

Verzug, die vorgesehenen sechseinhalb Stunden Beratungszeit<br />

schienen unrealistisch. Erfahrungswerte vorangegange-<br />

>> Um 13.47 Uhr beschloss der 63. Ord. Bundesparteitag in<br />

einer offenen Abstimmung mit nur 23 Gegenstimmen das<br />

neue Grundsatzprogramm der FDP, das Gemeinschaftswerk<br />

von über 5.000 Beteiligten in 20 Monaten Beratungszeit.


Gegenstimmen das neue Grundsatzprogramm der FDP: „Verantwortung<br />

für die Freiheit. Karlsruher Freiheitsthesen der<br />

FDP für eine offene Bürgergesellschaft.“ Das Gemeinschaftswerk<br />

von über 5.000 Beteiligten in 20 Monaten Beratungszeit<br />

war vollendet.<br />

Richard Boeck<br />

Ein klares, kraftvolles Bild einer funktionierenden Bürgergesellschaft<br />

Die Karlsruher Freiheitsthesen im Spiegel der Presse<br />

Lisa Caspari („Die Zeit“):<br />

„Die sogenannten Freiheitsthesen (...)<br />

sind in einem warmen, ermutigenden<br />

Ton geschrieben. Sie setzen sich deutlich<br />

ab vom Stakkato der Wiesbadener<br />

Grundsätze, mit der die FDP 1997 den<br />

Beginn ihres rhetorischen Steuersenkungswahns<br />

einleitete. Das neue Programm<br />

könnte somit durchaus das gewünschte<br />

Ziel der FDP erreichen. Das<br />

neue Programm hat Potenzial.“<br />

Michael Bröcker („Rheinische Post“):<br />

„Wer sich das Grundsatzprogramm der<br />

FDP durchliest, mag kaum verstehen,<br />

warum der politische Liberalismus so in<br />

Verruf geraten ist. Da wird ein klares,<br />

umfassendes Bild einer Gesellschaft<br />

skizziert, die auf den Einzelnen setzt,<br />

aber das Ganze im Blick hat. Für eine<br />

Wachstums- und Wissensgesellschaft ist<br />

der mündige Bürger die entscheidende<br />

Bedingung. Mehr denn je verweist die<br />

FDP aber darauf, dass die Verantwortung<br />

des Individuums für die Freiheit aller die<br />

hinreichende Bedingung für eine funktionierende<br />

Bürgergesellschaft ist. Es<br />

braucht den Ordnungsrahmen, um das<br />

Kraftvolle des Liberalismus zur Geltung<br />

kommen zu lassen.“<br />

Ulf Poschardt („Die Welt“):<br />

„Auch wenn es sich in vielen hämischen<br />

Kommentaren zum Elend der FDP eingeschlichen<br />

hat, haben die Verfasser der<br />

Thesen den Freiheitsbegriff derart radikal<br />

(aber nicht extrem) definiert, dass<br />

alle Versuche anderer Parteien, sich zum<br />

Erbe des Liberalismus in Deutschland<br />

machen zu wollen, anmaßend, ja grotesk<br />

erscheinen. Weder der selbst er-<br />

Nachwahlen in den Bundesvorstand<br />

Auf dem 63. Ord. Bundesparteitag in Karlsruhe<br />

standen neben der Verabschiedung des Grundsatzprogramms<br />

Nachwahlen in den Bundesvorstand<br />

auf der Tagesordnung.<br />

Patrick Döring wurde mit 72,05 Prozent zum Generalsekretär<br />

der FDP gewählt. Dieses Amt bekleidete<br />

er seit dem Rücktritt von Christian Lindner im Dezember<br />

2011 kommissarisch durch einen Beschluss<br />

des Bundesvorstands. Nach Dörings Wahl galt es,<br />

den Posten des Bundesschatzmeisters neu zu besetzen,<br />

den er bis dahin ausübte. Als einziger Kandidat<br />

trat Otto Fricke an, der 97,77 Prozent der Delegiertenstimmen<br />

erhielt. Neue Beisitzer im Bundesvorstand<br />

sind Sylvia Canel (80,21 Prozent) und Dr.<br />

Joachim Stamp (89,86 Prozent). Canel folgt auf Rolf<br />

Salo, der zu Beginn des Jahres als Landesvorsitzender<br />

der FDP Hamburg zurücktrat. Stamp rückt für<br />

Dr. Werner Hoyer nach. Hoyer ist seit dem 1. Januar<br />

2012 Präsident der Europäischen Investitionsbank.<br />

Richard Boeck<br />

www<br />

Mehr Informationen im Internet unter<br />

www.fdp.de<br />

klärte Sozialliberale Sigmar Gabriel noch<br />

die Netzaktivisten der Piraten würden<br />

mit diesem Programm in den Wahlkampf<br />

ziehen wollen.“<br />

Jan Kercher („campaignwatchers.de“):<br />

Eine einfache und schnelle Möglichkeit,<br />

die Inhalte des alten und neuen Grundsatzprogramms<br />

zu vergleichen, ist ein<br />

Vergleich der 100 häufigsten Wörter in<br />

beiden Programmen anhand einer sog.<br />

Wordcloud oder Wortwolke (jeweils erstellt<br />

mit wordle.net). Betrachtet man<br />

die beiden Wortwolken im Vergleich, so<br />

sticht zunächst ins Auge, dass es im Programm<br />

von 1997 v.a. um „Bürger” ging,<br />

während es 2012 v.a. um „Menschen”<br />

geht. Auch die „Bürgergesellschaft”, die<br />

im Programm von 1997 noch eine zentrale<br />

Rolle spielte, wird im neuen Programm<br />

vergleichsweise selten erwähnt.<br />

Thema 17


Wachstum stärkt Europa<br />

Anlässlich des EU-Sondergipfels in Brüssel enthüllte Generalsekretär Patrick Döring<br />

ein neues Motiv der Wachstumskampagne vor der Parteizentrale in Berlin<br />

Der Slogan „Wachstum stärkt Europa“ unterstreicht die<br />

Position der FDP: Wir Liberale stehen für Wachstum<br />

statt Schulden – in Deutschland und Europa. Mit<br />

einer soliden Haushalts- und gesunden Wachstumspolitik sichern<br />

wir Wohlstand und Freiheit für die Menschen in<br />

Europa. Mit der Schuldenbremse in Deutschland und dem<br />

Fiskalpakt in Europa stoppen wir die Abwärtsspirale des<br />

Schuldenmachens. Zentrales Ziel ist, den deutschen Bundeshaushalt<br />

bis 2014 von neuen Schulden zu befreien. So gehen<br />

wir mit gutem Beispiel in Europa voran.<br />

Wir wollen die Chancen auf Bildung und sozialen<br />

Aufstieg verbessern. Bisherige Instrumente,<br />

Programme und Subventionen im Bereich<br />

der Bildung müssen auf ihre Effizienz<br />

geprüft werden. Eine Steuerbremse soll die<br />

Belastungen der Menschen begrenzen, indem der Staat maximal<br />

die Hälfte des zu versteuernden Einkommens erhält.<br />

Zukunftsinvestitionen in Forschung, Infrastruktur sowie<br />

Energie- und Kommunikationsnetze müssen zusätzlich getätigt<br />

werden.<br />

Mit einer europäischen Agenda 2020 wollen wir für mehr<br />

Wettbewerb sorgen. Märkte für Unternehmensgründungen<br />

18 Thema<br />

>> Man kann es nicht allen<br />

Bürgern recht machen. Aber<br />

mit einer klaren Linie und einer<br />

authentischen Darstellung<br />

erreichen wir mehr als mit<br />

weichgespülten Themen, die<br />

keinem wehtun. > Wir Liberale stehen für Wachstum statt ist das sechste<br />

Motiv der Wachs-<br />

Schulden – in Deutschland und Europa. > Ich freue mich über den Wahlerfolg<br />

der FDP NRW. Durch die<br />

Persönlichkeit von Christian Lindner<br />

haben wir bereits verschlossene<br />

Türen wieder geöffnet und<br />

knüpfen an liberale Traditionen<br />

und freiheitliche Werte an.


Für die gesicherte<br />

Zukunft der Pflege<br />

Verbesserungen für Demenzkranke und ihre Angehörigen und Stärkung der Vorsorge<br />

Der Entwurf des Pflege-Neuausrichtungs-Gesetzes<br />

(PNG)<br />

wurde Ende März in erster Lesung<br />

im Deutschen Bundestag beraten.<br />

Nun folgt das weitere parlamentarische<br />

Verfahren. Die Neuregelungen<br />

werden Anfang 2013 in Kraft treten.<br />

Mit dem PNG werden demenziell erkrankte<br />

Menschen künftig höhere Leistungen<br />

aus der Pflegeversicherung erhalten.<br />

Außerdem werden die Maßnahmen<br />

der ambulanten Pflege, die<br />

bisher Grundpflege und hauswirtschaftliche<br />

Versorgung umfassen, hinsichtlich<br />

der besonderen Bedürfnisse<br />

von Demenzkranken um Betreuungsleistungen<br />

erweitert. Pflegebedürftige<br />

und ihre Angehörigen können dann<br />

nach individuellen Erfordernissen Leistungen<br />

wählen und dabei auch häusliche<br />

Betreuungszeit in Anspruch nehmen.<br />

Über die kurzfristigen Leistungsverbesserungen<br />

für Demenzkranke<br />

hinaus erarbeitet der auf eigenen<br />

Wunsch wieder eingesetzte Expertenbeirat<br />

die Umsetzung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs.<br />

Die neue Definition<br />

soll stärker auf den Grad der<br />

Selbstständigkeit der Pflegebedürftigen<br />

ausgerichtet sein, nicht nur körperliche<br />

Beeinträchtigungen berücksichtigen<br />

und damit insbesondere Menschen<br />

mit eingeschränkter Alltagskompetenz<br />

zugutekommen.<br />

Gegenwärtig werden etwa zwei Drittel<br />

der Pflegebedürftigen zu Hause betreut.<br />

Viele in der Familie sind damit<br />

aber überfordert und brauchen dringend<br />

Unterstützung. Deshalb sollen<br />

auch die pflegenden Angehörigen<br />

durch das PNG spürbar gestärkt werden.<br />

Künftig wird das Pflegegeld zur<br />

Hälfte weitergezahlt, wenn Angehörige<br />

eine Kurzzeit- oder Verhinderungspflege<br />

in Anspruch nehmen. Außerdem<br />

sollen sie in der Krankenversicherung<br />

bei anstehenden Rehabilitationsmaßnahmen<br />

entsprechend berücksichtigt<br />

werden. Auch die rentenrechtliche An-<br />

rechnung wird verbessert. Darüber hinaus<br />

sollen Selbsthilfegruppen stärker<br />

gefördert werden, damit Angehörige<br />

einfacher Rat und Unterstützung bekommen<br />

können. Entsprechend dem<br />

Wunsch vieler Pflegebedürftiger, nicht<br />

in einem Pflegeheim zu leben, werden<br />

auch alternative Wohnformen, wie betreutes<br />

Wohnen oder Wohngruppen,<br />

stärker unterstützt. Vorgesehen ist ein<br />

Initiativprogramm zur Gründung ambulanter<br />

Wohngruppen. Sie erhalten<br />

zusätzliche Hilfen für den Umbau der<br />

Wohnung und außerdem verbesserte<br />

Bedingungen für den Einsatz selbstständiger<br />

Pflegekräfte in eben diesen<br />

Wohngruppen. Darüber hinaus werden<br />

die Rechte der Pflegebedürftigen und<br />

ihrer Angehörigen gegenüber den Pflegekassen<br />

und dem Medizinischen<br />

Dienst gestärkt. Die Beratung von Antragstellern<br />

muss künftig innerhalb<br />

von zwei Wochen erfolgen. Zeitnahe<br />

Entscheidungen der Pflegekassen sollen<br />

durch neue Fristsetzungen herbeigeführt<br />

werden. Außerdem sind mehr<br />

Vereinbarungen zwischen Heimen und<br />

Ärzten bzw. Zahnärzten vorgesehen,<br />

um die medizinische Versorgung der<br />

Menschen in den Pflegeheimen zu verbessern.<br />

Für die Finanzierung der Leistungsverbesserungen<br />

wird der Beitragssatz in<br />

>> Mit dem neuen Gesetz erhalten an Demenz<br />

erkrankte Menschen höhere Leistungen aus der<br />

Pflegeversicherung sowie bei der ambulanten<br />

Pflege und hauswirtschaftlichen Versorgung.


Die FDP bekennt sich in Karlsruhe zu „mehr Europa“<br />

Auf dem vergangenen Bundesparteitag<br />

in Karlsruhe hat sich die<br />

FDP mit den „Karlsruher Freiheitsthesen“<br />

ein neues Grundsatzprogramm<br />

gegeben und damit auch ihre<br />

Vision für die Zukunft Europas beschrieben.<br />

Deutlicher als je zuvor beschreibt<br />

die FDP damit ein Europa der<br />

Bürger mit klaren Kompetenzen und<br />

Strukturen und dem Wunsch nach<br />

einem europäischen Bundesstaat.<br />

Schon immer war die FDP die Europapartei<br />

und hat in ihren 44 Jahren der<br />

Regierungsbeteiligung auf Bundesebene<br />

maßgeblich zur europäischen<br />

Integration beigetragen. Nicht nur bei<br />

der Mitgliederbefragung im vergange-<br />

nen Jahr, sondern auch jetzt auf dem<br />

Bundesparteitag zeigt die FDP, dass für<br />

sie Europa nicht das Problem, sondern<br />

Teil der Lösung der aktuellen Schuldenkrise<br />

in Europa ist. Für die Liberalen<br />

gehört die europäische Einigung<br />

zur Staatsräson, denn wir sind überzeugt,<br />

dass es ohne Europa keine gute<br />

Zukunft für Deutschland geben kann.<br />

Mag Deutschland in Europa relativ<br />

groß sein, so ist es in der Welt relativ<br />

klein und daher liegt es im ureigenen<br />

deutschen Interesse, für ein Mehr an<br />

Europa zu streiten. Eine vertiefte europäische<br />

Integration ist die Versicherung<br />

für Freiheit, Frieden, Demokratie<br />

FDP-Antrag zur fiskalpolitischen Disziplin erfolgreich<br />

Nach teilweise kontrovers geführter Debatte wurde der von der FDP eingebrachte<br />

und geringfügig veränderte Dringlichkeitsantrag „Fiscal discipline as<br />

precondition for economic growth in the EU“ vom ELDR-Rat am 11. Mai in<br />

Eriwan (Armenien) angenommen. Allen keynesianischen Anwandlungen innerhalb<br />

der ELDR-Mitgliedsparteien, durch neue Schulden wirtschaftliches<br />

Wachstum zu generieren, wurde eine deutliche Abfuhr erteilt und die bisherige<br />

maßgeblich von der FDP beförderte Beschlusslage der ELDR zur fiskalpolitischen<br />

Solidität bekräftigt. Auch wenn das Eingeständnis wehtut, dass<br />

in allen EU-Mitgliedstaaten über Jahrzehnte über die Verhältnisse gelebt und<br />

deutlich mehr ausgegeben als erwirtschaftet wurde, kann nach Überzeugung<br />

der europäischen Liberalen nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum nur über<br />

mutige Strukturreformen und gestärkte Wettbewerbsfähigkeit erreicht werden.<br />

Die FDP hatte zum ELDR-Rat mit Blick auf den Wahlausgang in Griechenland<br />

und Frankreich, die sich verschärfende Bankenkrise in Spanien und die aufkommende<br />

Debatte über einen zum Fiskalpakt komplementären (schuldenfinanzierten)<br />

Wachstumspakt diese Resolution eingebracht. Alle Unterzeichnerstaaten<br />

des am 2. März in Brüssel vereinbarten Fiskalpakts sollen diesen<br />

schnellstmöglich ratifizieren. Manfred R. Eisenbach<br />

20 Europa<br />

Auf dem Weg<br />

zu den Vereinigten Staaten<br />

von Europa<br />

und Wohlstand. Sie ist die Bedingung<br />

für das Durchsetzen von europäischen<br />

Interessen in der Globalisierung. Vieles,<br />

was uns heute als selbstverständlich<br />

gegeben zu sein scheint – die Möglichkeit,<br />

überall in Europa zu leben, zu arbeiten,<br />

mit einer gemeinsamen Währung<br />

zu bezahlen, ohne Kontrollen von<br />

einem Land ins andere zu fahren – das<br />

gilt es jeden Tag aufs Neue zu verteidigen.<br />

Daher ist es konsequent, dass sich<br />

die FDP nun zu einem europäischen<br />

Bundesstaat bekennt. Wir Liberalen<br />

wollen mehr als eine lose Föderation<br />

nationaler Staaten mit einem gemeinsamen<br />

Binnenmarkt. Europa ist für uns<br />

mehr als Währung und Wirtschaft. Wir<br />

wollen die politische Union, die unsere<br />

Werte im Inneren garantiert und nach<br />

außen hin für sie wirbt. Am Ende des<br />

Tages werden dies die Vereinigten Staaten<br />

von Europa sein mit einem starken<br />

Europäischen Parlament, mit einer<br />

gleichberechtigten zweiten Kammer, in<br />

der die Mitgliedsstaaten ihr Mitspracherecht<br />

wahrnehmen, und mit einer<br />

europäischen Regierung, die die politischen<br />

Mehrheiten im Europäischen<br />

Parlament widerspiegelt.<br />

Aktuelle Debatten zeigen, dass Europa<br />

seinen Preis hat. Es ist die FDP, die<br />

deutlich macht, dass Europa vor allem<br />

seinen Wert hat.<br />

Alexander Vogel<br />

www<br />

Mehr Informationen im Internet unter<br />

www.fdp.de<br />

www.chancen-fuer-morgen.de<br />

www.eldr.eu


FACEBOOK<br />

Partei: www.facebook.com/FDP<br />

Fraktion: www.facebook.com/<br />

fdpbundestagsfraktion<br />

Stiftung: www.facebook.com/<br />

StiftungFreiheit<br />

VZ<br />

Partei:<br />

www.studivz.net/fdp<br />

>> Seit über einem<br />

Jahrzehnt kann jeder<br />

an unseren<br />

Wahlprogrammen<br />

online mitarbeiten.


22 Liberales Rubrik Leben<br />

Holger Krahmer<br />

im Kino: Bulb Fiction<br />

Der Dokumentarfilm Bulb Fiction bringt Licht ins<br />

Dunkel des Glühbirnenverbots – Lobbyarbeit für<br />

das Ende der Glühbirne, verharmloste Risiken<br />

durch das Quecksilber in der Sparlampe und deren<br />

gar nicht so brillante Umwelt- und Energiebilanz.<br />

Einer der Protagonisten des Films: Holger Krahmer,<br />

FDP-Europaabgeordneter aus Leipzig, der im Frühjahr<br />

2009 vergeblich eine Initiative im Europäischen<br />

Parlament startete, um das Glühbirnenverbot<br />

zu stoppen. „Dass meine politische Arbeit im Europäischen Parlament in<br />

einem Kinofilm verewigt wird, war das Letzte, das ich erwartet hätte. Vielleicht<br />

hilft der Film bei der Verbreitung einer Erkenntnis, die ich in Brüssel<br />

gewonnen habe.“ Der Film startet am 31. Mai 2012 in den deutschen Kinos.<br />

Mehr im Internet unter www.bulbfiction-derfilm.com.<br />

7. Liberal International Day in Berlin<br />

Zum siebten Mal haben die<br />

Deutsche Gruppe der Liberalen<br />

Internationale (DGLI) und die<br />

Friedrich-Naumann-Stiftung<br />

für die Freiheit in das Atrium<br />

der Deutschen Bank in Berlin<br />

zum LI-Day eingeladen. Unter<br />

dem Thema „Arabischer Aufbruch<br />

– Chancen und Herausforderungen<br />

in Europa“ erlebten<br />

fast 300 Teilnehmer unter<br />

der Moderation von Dr. Ronald Meinardus, dem Leiter des FNF-Regionalbüros<br />

Mittelmeerländer, einen fulminanten Tag. Die ganze Facette der aktuellen<br />

Diskussion skizzierten in ihren beiden Impulsreferaten die Staatsministerin<br />

im Auswärtigen Amt, Cornelia Pieper, und Prof. Dr. Peter Scholl-Latour,<br />

der im Anschluss seinen Bestseller „Arabiens Stunde der Wahrheit“ signierte.<br />

90. Geburtstag von Richard Wurbs<br />

Beim Geburtstagsempfang in Kassel für Richard Wurbs (2.v.r.) würdigte<br />

Bundestagsvizepräsident Hermann Otto Solms (rechts) den Liberalen als<br />

„eine herausragende liberale Persönlichkeit“. Solms selbst sieht sich als<br />

„politischen Erben“ Richard Wurbs' – und das in vielfacher Hinsicht. Beide<br />

bekennen sich klar zur Sozialen Marktwirtschaft und zur freiheitlichen Demokratie.<br />

Aber er war immer weit mehr als ein bloßer „Interessenvertreter“:<br />

1979 wurde er auf Vorschlag der FDP<br />

in der Nachfolge von Liselotte Funcke<br />

zum Vizepräsidenten des Bundestags<br />

gewählt und 1981 übernahm<br />

er nach der Ermordung von Heinz-<br />

Herbert Karry das Amt des Bundesschatzmeisters<br />

der FDP. Beides übte<br />

er bis zu seinem Rückzug aus der Politik<br />

Ende 1984 aus. Auf dem Foto<br />

links Wolfgang Gerhardt sowie die<br />

Ehefrau von Richard Wurbs.<br />

Ernst Mittendorf<br />

erhielt Ehrenbürgerwürde<br />

Eine seltene Ehrung wurde dem ehemaligen<br />

FDP-Regionsabgeordneten und langjährigen<br />

stellvertretenden Bürgermeister<br />

in Gehrden zuteil. Aus den Händen des<br />

Bürgermeisters Hermann H<strong>elde</strong>rmann<br />

nahm Ernst Mittendorf die Ehrenbürgerwürde<br />

der Stadt Gehrden entgegen. Im<br />

Alter von 74 Jahren und nach 43 Jahren<br />

ununterbrochener Mitgliedschaft als FDP-<br />

Ratsherr im Rat der Stadt Gehrden hatte<br />

Mittendorf im letzten Jahr seine aktive,<br />

kommunalpolitische Arbeit beendet. Seit<br />

1986 war er zudem Mitglied des Kreistages<br />

des ehemaligen Landkreises Hannover<br />

und nach der Gründung der Region Hannover<br />

von 2001 bis 2006 als Mitglied der<br />

Regionsversammlung tätig.<br />

Heinz-Peter Hausteins<br />

Tag des Mittelstandes<br />

Unter dem Motto „Wirtschaft. Wachstum.<br />

Wohlstand – Auf den Mittelstand kommt<br />

es an!“ richtete der Vorsitzende des Vereins<br />

Freier Mittelstand Saxonia, Heinz-<br />

Peter Haustein (2.v.r.), einen Tag ganz im<br />

Zeichen des Mittelstandes aus. Dazu hatte<br />

er den Bundesvorsitzenden des Liberalen<br />

Mittelstandes, Thomas L. Kemmerich<br />

(rechts), eingeladen. Gemeinsam mit dem<br />

Bürgermeister von Großschirma, Volkmar<br />

Schreiter (links), besuchten sie die dort<br />

ansässige Firma „Fenster & Türen Bretschneider<br />

GmbH“. In einem persönlichen<br />

Gespräch mit dem Inhaber Torsten Bretschneider<br />

hörten sie sich die Probleme des<br />

Mittelstandes in der Region an.


Weibliche Doppelspitze in Hamburg<br />

Die Hamburger FDP hat auf ihrem 92.<br />

Landesparteitag Sylvia Canel (linkes Foto)<br />

zur neuen Landesvorsitzenden gewählt.<br />

Damit führen mit Fraktionschefin Katja<br />

Suding und Sylvia Canel zwei Frauen die<br />

Hamburger Liberalen an. Für die FDP eine<br />

Premiere. Die 53-jährige Bundestagsabgeordnete<br />

setzte sich im ersten Wahlgang<br />

mit 50,4 Prozent gegen den stellvertretenden<br />

Landesvorsitzenden Gerhold Hinrichs-Henkensiefken<br />

durch. In ihrer Bewerbungsrede hatte Canel versprochen,<br />

die FDP auch im Bereich der Kultur- und Sozialpolitik zu profilieren.<br />

Wahlerfolge in Thüringen, Sachsen und Hessen<br />

Bei Kommunalwahlen in Thüringen sind drei FDP-Kandidaten erneut Bürgermeister<br />

geworden: Bernhard Schönau gewann die Wahl in Bad Langensalza.<br />

Franka Hitzing wurde in Friedrichsthal, Uwe Schäfer in Rastenberg wiedergewählt.<br />

Der FDP-Landesvorsitzende Uwe Barth zeigte sich erfreut: „Insbesondere<br />

dort, wo FDP-Bürgermeister mit teils sehr guten Ergebnissen wiedergewählt wurden,<br />

zeigt sich, dass auch liberale Politiker mehrheitsfähig sind.“ Auch in Sachsen<br />

gab es Grund zur Freude: Gewonnen hat die Bürgermeisterwahl in Bernsdorf im<br />

Landkreis Zwickau die FDP-Kreisrätin Roswitha Müller mit sensationellen 97,63 %.<br />

2000 Wahlberechtigte waren aufgerufen, über einen neuen ehrenamtlichen Bürgermeister<br />

abzustimmen. Erfolg auch in Hessen: Bad Wildungens Bürgermeister<br />

Volker Zimmermann (In der Fotoleiste die oben erwähnten Bürgermeister<br />

v.l.n.r.) ist mit 59,8 Prozent der Stimmen in seinem Amt bestätigt worden.<br />

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Glückwünsche zum 100.<br />

Der älteste Liberale Sachsens, Karl<br />

Schnalke, feierte am 28. März 2012 in<br />

Treuen/Vogtland seinen 100. Geburtstag.<br />

Schnalke, ein Schriftsetzer-Meister,<br />

der 1950 in die LDPD eingetreten ist,<br />

saß für die Liberalen viele Jahre im<br />

Treuener Stadtrat und im Kreistag, war<br />

zwischenzeitlich sogar Bürgermeister in<br />

Schreiersgrün. Noch heute nimmt er an<br />

den Veranstaltungen seines FDP-Ortsverbandes<br />

teil und hat viele gute Vorschläge<br />

zur Verbesserung der Lebenssituation<br />

der Menschen in seiner Heimat.<br />

„Diesen Mann kann man nur bewundern“,<br />

sagt Bundestagsabgeordneter<br />

Joachim Günther. „Wie er sich jahrzehntelang<br />

ehrenamtlich engagiert hat, ist<br />

einfach vorbildlich – in der Feuerwehr,<br />

im DRK, in der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft<br />

und natürlich in unserer<br />

Partei. Auch mit seiner Freiheitsliebe<br />

ist er ein Vorbild.“ Martin Treeck<br />

(im Foto links), Kreisvorsitzender im<br />

Vogtland, gratulierte dem Jubilar und<br />

wünschte ihm viel Gesundheit.


Der 1. Mai gehörte den Neumitgliedern<br />

Über 200 Neumitglieder der FDP fanden am 1. Mai 2012 den<br />

Weg in das Thomas-Dehler-Haus, um sich in der FDP-Bundesgeschäftsstelle<br />

ein eigenes Bild von der Arbeit der Service-<br />

Zentrale zu machen. Alle Abteilungen der FDP-Bundesgeschäftsstelle<br />

und die Dienstleister der FDP stellten sich den<br />

neuen Parteifreunden vor. Während eines gemeinsamen Frühstücks<br />

hießen der FDP-Bundesvorsitzende Philipp Rösler, der<br />

FDP-Generalsekretär Patrick Döring und die FDP-Bundesgeschäftsführerin<br />

Gabriele Renatus die Gäste herzlich willkommen.<br />

Patrick Döring betonte, dass das vergangene Jahr nicht<br />

einfach für die Liberalen gewesen sei. „Insbesondere auch für<br />

Sie vor Ort, die Sie mit Ihrem Namen und Ihrem Ansehen für<br />

diese Partei einstehen.“ Für den Rückhalt und die Unterstützung<br />

bedankte er sich ausdrücklich. Im Konferenzraum konnten<br />

die Neumitglieder dann an zahlreichen Ständen direkt<br />

Kontakt aufnehmen und die vielen Mitmach-Angebote kennenlernen.<br />

Bei einem Rundgang in der Bundesgeschäftsstelle<br />

standen das Präsidiumszimmer, die Räume des Bundesvorsitzenden<br />

und des Generalsekretärs offen und FDP-Pressesprecher<br />

Wulf Oehme erklärte die Geheimnisse der Pressearbeit.<br />

Irmgard Schwaetzer zum 70. Geburtstag<br />

Ihren 70. Geburtstag feierte kürzlich die erste Generalsekretärin der FDP, Irmgard<br />

Schwaetzer. Der FDP-Bundesvorsitzende Philipp Rösler dankte ihr für ihr nachhaltiges<br />

Wirken als Generalsekretärin, als stellvertretende Vorsitzende und Bundesschatzmeisterin<br />

unserer Partei. Er erinnerte an ihre verdienstvolle Tätigkeit<br />

als langjährige Bundestagsabgeordnete, als Staatsministerin im Auswärtigen Amt<br />

für Europafragen und danach als Bundesministerin für Raumordnung, Städtebau<br />

und Bauwesen. „Sie haben Bleibendes geleistet für die soziale Tragfähigkeit liberaler<br />

Politik, wofür wir Ihnen besonders dankbar sind. Und Sie haben in Ihrer Parlaments-<br />

und Regierungsarbeit beharrlich die schwierigen Aufgaben angepackt, die<br />

am Beginn des deutschen Vereinigungsprozesses auf der Agenda standen“,<br />

schrieb Rösler. Insbesondere dankte er der Jubilarin für ihr engagiertes Wirken in<br />

der Frauen- und Seniorenpolitik.<br />

Mit hohem Engagement arbeitet sie auch bei der Friedrich-Naumann-Stiftung für<br />

die Freiheit, wo sie zunächst im Kuratorium saß und seit 2003 dem Vorstand angehört.<br />

Heute ist sie Vorsitzende des Domkirchenkollegiums des Berliner Doms.<br />

24 Liberales Leben<br />

Ladies Night in Berlin<br />

Eine Nacht in Berlin, das hatten sich die Liberalen Frauen am<br />

Vorabend des 1. Mai vorgenommen und die Parteifreundinnen<br />

zu einer spannenden Zeit in der Hauptstadt eingeladen. Patrick<br />

Döring gab den Startschuss, gute Ratschläge und ein Glas Sekt<br />

zum Anstoß der Diskussion. Philipp Rösler stellte sich den Fragen<br />

der Parteifreundinnen und lud zu einem kurzen Nacht-Dinner<br />

ein. Ansonsten standen der Erfahrungsaustausch, lockere<br />

Gespräche und Spaß an der politischen Arbeit im Mittelpunkt<br />

der langen Nacht im politischen Berlin. Zum Abschluss besuchten<br />

die Liberalen Frauen das Neumitgliedertreffen im Thomas-<br />

Dehler-Haus, um weitere Mitstreiter unter den weiblichen Neumitgliedern<br />

zu begeistern.


Birgit Homburger in Aserbaidschan<br />

Birgit Homburger war kürzlich in ihrer Funktion als zuständige<br />

Berichterstatterin der FDP-Bundestagsfraktion für die<br />

Kaukasusregion in Aserbaidschan. Dort traf sie u. a. mit Isa<br />

Gambar, Vorsitzender der liberalen Oppositionspartei Müsavat,<br />

zu Gesprächen zusammen.<br />

Neue Gedenkstätte in Potsdam eröffnet<br />

Die für die Aufarbeitung des<br />

DDR-Unrechts zuständigen<br />

FDP-Politiker, die Brandenburger<br />

Landtagsabgeordnete<br />

Linda Teuteberg und der Bundestagsabgeordnete<br />

Patrick<br />

Kurth, haben an der Eröffnung<br />

der neuen Dauerausstellung in<br />

der Gedenk- und Begegnungsstätte<br />

Leistikowstraße in Potsdam<br />

teilgenommen. Nun kann<br />

sich endlich jeder umfassend<br />

über die Geschichte des letzten<br />

in Deutschland erhaltenen<br />

KGB-Gefängnisses informieren,<br />

so die beiden Liberalen.<br />

Ernst Pfister Ehrenbürger in Trossingen<br />

Der langjährige baden-württembergische Wirtschaftsminister<br />

Ernst Pfister ist von seiner Heimatstadt Trossingen zum<br />

Ehrenbürger ernannt worden. Im Rahmen einer Feierstunde<br />

würdigten zahlreiche Redner die Verdienste und das politische<br />

Engagement des heute<br />

65-Jährigen. Staatssekretär<br />

Ernst Burgbacher, den eine<br />

jahrzehntelange persönliche<br />

und politische Freundschaft<br />

mit Ernst Pfister verbindet, verwies<br />

in seiner Festrede auf das<br />

vielseitige Wirken Pfisters, dessen<br />

Heimatverbundenheit,<br />

seine stete Präsenz im Wahlkreis<br />

und sein Engagement in<br />

örtlichen Vereinen. Bürgermeister<br />

Clemens Maier (links)<br />

überreichte die Ehrenurkunde.<br />

60 Jahre Baden-Württemberg<br />

60 Jahre Baden-Württemberg sind gerade für die FDP ein<br />

Grund zu feiern, denn der erste Ministerpräsident Reinhold<br />

Maier war ein Liberaler.<br />

Vor 300 Gästen erläuterte Landesvorsitzende Birgit Homburger<br />

den maßgeblichen Anteil der Liberalen an der<br />

Landesgründung, aus der ein<br />

Vorzeigemodell in Deutschland<br />

entstanden sei. Prof. Dr.<br />

Ulrich Goll (rechts), Vorsitzender<br />

der Reinhold-Maier-<br />

Stiftung, betonte den entscheidenden<br />

Beitrag Maiers<br />

zum Wiederaufbau. Höhepunkt<br />

des Abends war die<br />

Festrede von Werner Birkenmaier<br />

(links), dem ehemaligen<br />

Ressortleiter Politik der Stuttgarter Zeitung. Unter<br />

dem Titel „60 Jahre Baden-Württemberg – ein Erfolgs -<br />

modell in der Bewährung“ hob er die liberalen Anstöße<br />

aus dem Südwesten hervor.<br />

Ausschreibung „Das liberale Rathaus“<br />

Der Kommunalpolitikerpreis „Das liberale Rathaus“<br />

wird auch im Jahr 2012 für beispielhafte liberale Aktionen<br />

und Initiativen auf kommunaler Ebene vergeben.<br />

Der Preis wird von der Vereinigung Liberaler Kommunalpolitiker,<br />

der Freien Demokratischen Partei und der<br />

Zeitschrift „das rathaus“ gemeinsam verliehen. Vorschläge<br />

können von allen FDP-Ratsfraktionen, Orts- und<br />

Kreisverbänden der FDP, den Landesvorständen der VLK<br />

und von den Jungen Liberalen eingereicht werden. Die<br />

Vorschläge sind schriftlich zu begründen. Der Sieger des<br />

Wettbewerbs erhält zusammen mit dem Wanderpreis<br />

„Das gläserne Rathaus“ 1250 Euro als Zuschuss zur Verbandsarbeit.<br />

Für den zweiten und dritten Preis sind 500<br />

bzw. 250 Euro vorgesehen. Der Preis wird während der<br />

Bundesdelegiertenversammlung der VLK am 5./6. Oktober<br />

2012 verliehen. Einsendeschluss für die Bewerbungsunterlagen<br />

an die VLK-Bundesgeschäftsstelle,<br />

Postfach 040349, 10062 Berlin ist der 1. September 2012.<br />

Das 3. Golfturnier „Liberal Open“ findet am 25. August<br />

2012 im GC „Am Donner Kleve“, St. Michaelisdonn, Alte<br />

Landstraße 1 statt. Kanonenstart ist um 11.00 Uhr, Eintreffen<br />

der Spieler um 10.00 Uhr. Der Austragungsmodus<br />

ist Stableford, 18 Loch, vorgabenwirksam. Als Verpflegung<br />

werden Frühstück, Halfway und ein Grillbuffet angeboten.<br />

Die Startgebühr beträgt 30 Euro, für Schüler<br />

15 Euro. Die maximale Teilnehmerzahl beträgt 88 – nach<br />

Eingang der Anmeldung. Alle Anmeldungen bitte an<br />

veronika.kolb@t-online.de oder per Fax 04832 2994.<br />

Liberales Leben 25


„Ein Mensch alleine<br />

kann nicht frei sein“<br />

6. Rede zur Freiheit am Brandenburger Tor<br />

mit Karl Kardinal Lehmann<br />

Was hält eine freie Gesellschaft<br />

zusammen, was verleiht der<br />

Freiheit des Einzelnen Verantwortung<br />

für die Anderen? Anlässlich<br />

der 6. Berliner Rede zur Freiheit am<br />

Brandenburger Tor benannte Karl Kardinal<br />

Lehmann in seiner Rede Freiheit,<br />

Verantwortung und Ethik als einander<br />

bedingende Pfeiler einer moralischen<br />

Gesellschaft. Das Allianz Forum am Pariser<br />

Platz war bis auf den letzten Platz<br />

besetzt.<br />

Wolfgang Gerhardt, der Vorsitzende des<br />

Vorstandes der Friedrich-Naumann-<br />

Stiftung für die Freiheit, erinnerte in<br />

seiner kurzen Eröffnung daran, dass es<br />

Menschen gibt, die der Freiheit misstrauen:<br />

„Manche fürchten, dass sie anderen<br />

mehr nutzt, als ihnen selbst, und<br />

scheuen die Verantwortung.“ Aber Freiheit<br />

bedeute eben nicht die Freiheit des<br />

Stärkeren gegenüber dem Schwächeren,<br />

sondern sie ist auch immer eingebettet<br />

in ein Gefühl der Verantwortlichkeit<br />

für seine Mitmenschen. Wichtig sei<br />

es daher, für die Freiheit zu werben, so<br />

Gerhardt, ehe der Bischof von Mainz<br />

und ehemalige Vorsitzende der Deut-<br />

26 Stiftung für die Freiheit<br />

schen Bischofskonferenz ans Rednerpult<br />

trat.<br />

Lehmann warnte, dass Freiheit immer<br />

in Gefahr sei, verloren zu gehen. In unserer<br />

Zeit, der Zeit des internationalen<br />

Terrorismus und der damit einhergehenden<br />

Sicherheitsmaßnahmen, gelte<br />

dies besonders für das Spannungsverhältnis<br />

zwischen Freiheit und Sicherheit.<br />

„Die größere Sicherheit kann oft<br />

nur auf Kosten der Freiheit des einzel-<br />

>> Der Akt der Freiheit ist<br />

ein Vollzug, der immer<br />

schon in einem<br />

Verhältnis zur Mit- und<br />

Umwelt steht.


Organisierter Liberalismus – live!<br />

Stipendiaten der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit beim Bundesparteitag<br />

25 Stipendiaten und 60 Teilnehmer der<br />

Internationalen Akademie für Führungskräfte<br />

waren im Rahmen eines Begleit -<br />

seminars live beim Bundesparteitag in<br />

Karlsruhe dabei. Sie konnten Einblicke in<br />

kontroverse Wachstums-Diskussionen<br />

und ernsthafte Grundsatzprogramm-<br />

Entscheidungen gewinnen, ihre vor Ort<br />

gesammelten Eindrücke mit der Medienberichterstattung<br />

vergleichen und sich<br />

innerhalb der liberalen Familie vernetzen.<br />

Höhepunkte des Begleitseminars waren<br />

die von Stipendiaten moderierten Gesprächsrunden<br />

mit Delegierten am Informationsstand<br />

der Stiftung für die<br />

Freiheit. Neben Wolfgang Gerhardt und<br />

Patrick Döring stellten sich unter anderem<br />

Martin Lindner, Michael Link und<br />

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger<br />

den Fragen der Stipendiaten. Im Vordergrund<br />

standen dabei kritische<br />

Nachfragen zur aktuellen Wachstumsstrategie<br />

sowie zum neuformulierten<br />

Grundsatzprogramm, konkretisiert u.a.<br />

an den Themen deutsch-französische<br />

Europapolitik, Bürgergesellschaft, innerparteiliche<br />

Demokratie, Grundsätze<br />

der Marktwirtschaft.<br />

Die Stipendiaten setzten die kontroversen<br />

Diskussionen anschließend untereinander<br />

fort und gaben im kleinen<br />

Kreis ein Beispiel dafür, dass in der liberalen<br />

Familie trotz gemeinsamer<br />

Grundsätze in Detailfragen fair um die<br />

überzeugendere Position gerungen<br />

wird. Das Begleitseminar wird im Rah-<br />

men der ideellen Förderung von der Begabtenförderung<br />

zu jedem Bundesparteitag<br />

angeboten und mit Mitteln des<br />

Bundesministeriums für Bildung und<br />

Forschung sowie des Auswärtigen<br />

Amtes unterstützt.<br />

Anke Ziemer<br />

www<br />

Stipendiaten am Stand<br />

der Stiftung für die<br />

Freiheit auf dem Bundesparteitag<br />

in Karlsruhe.<br />

Sie stellten sich der Diskussion:<br />

Patrick Döring, Martin<br />

Lindner, Wolfgang Gerhardt,<br />

Michael Link und Sabine<br />

Leutheusser-Schnarrenberger.<br />

Mehr Informationen im Internet unter<br />

www.freiheit.org<br />

Stiftung für die Freiheit 27


Julia Timoschenko und viele andere politische Gefangene<br />

sitzen in der Ukraine im Gefängnis. Die Menschenrechte<br />

dort wurden zum Streitobjekt hier:<br />

Hilft ein politischer Boykott<br />

der Fußball-EM in der Ukraine?<br />

Gudrun Kopp, ParlamentarischeStaatssekretärin<br />

beim<br />

Bundesminister für<br />

wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und<br />

Entwicklung<br />

Menschenrechte sind<br />

nicht verhandelbar<br />

28 Pro & Contra<br />

Der politische Boykott, wie ihn die EU-<br />

Kommission, Bundesminister Dirk Niebel<br />

und zahlreiche Staatschefs in Form<br />

von Reiseabsagen zur EM in der Ukraine<br />

bereits erklärt haben, hat seine Wirkung<br />

nicht verfehlt. Die ukrainische Regierung<br />

hat die Minimalforderungen der internationalen<br />

Kritiker erfüllt und Julia Timoschenko<br />

nun doch die dringend benötigte<br />

medizinische Behandlung zukommen<br />

lassen. Zugleich hat der Fall ein<br />

Schlaglicht auf viele weitere ungenannte<br />

Opfer von Menschenrechtsverletzungen<br />

geworfen, deren Schicksal weiter ungewiss<br />

ist.<br />

Der Druck auf die ukrainische Regierung<br />

sollte daher aufrecht erhalten werden.<br />

Wir müssen die Menschenrechte gerade<br />

auch in unserer europäischen Nachbarschaft<br />

ernst nehmen, indem wir Druck<br />

auf deren Umsetzung ausüben, sonst<br />

machen wir uns mitverantwortlich für<br />

die Folgen. Die Ukraine hat sich vertraglich<br />

an internationale Menschenrechtsabkommen<br />

gebunden und strebt ein EU-<br />

Assoziierungsabkommen an, das derzeit<br />

auf Eis liegt. Für eine weitere Integration<br />

muss die Ukraine ihrer Verpflichtung zu<br />

menschenrechtlichen und demokratischen<br />

Mindeststandards nachkommen.<br />

Ganz klar war und ist für mich: Die EM<br />

soll auf jeden Fall stattfinden! Es wäre<br />

jedoch unklug gewesen, eine mögliche<br />

Verlegung der EM-Spiele von vornherein<br />

auszuschließen. Wer meint, dass Fans<br />

und Besucher der EM ihrem Protest ungestört<br />

Ausdruck verleihen dürften, der<br />

könnte böse Überraschungen erleben.<br />

Die Regierung in der Ukraine sollte sich<br />

in der Frage der Menschenrechte noch<br />

vor den EM-Spielen weiter bewegen. Nur<br />

so kann „gemeinsame Geschichte“ geschrieben<br />

werden.<br />

Pr0 Contra<br />

Nicht hier bleiben,<br />

hinfahren ist die richtige<br />

Antwort<br />

Nein. Boykotte bringen nichts. Siehe<br />

Olympia, Moskau 1980. Wer aus politischen<br />

Gründen einen Austragungsort<br />

verhindern will, muss früher aufstehen.<br />

Schließlich ist Präsident Janukowitsch<br />

seit 2010 im Amt. Schnell war klar,<br />

dass von der „Orangenen Revolution“<br />

nicht viel übrig bleibt. Kurz vor dem<br />

Sportereignis eine Boykottdiskussion<br />

vom Zaun zu brechen, ist nur popu -<br />

listisch.<br />

Nicht hier bleiben, hinfahren ist jetzt<br />

die richtige Antwort. Nutzen wir die<br />

Zeit der medialen Aufmerksamkeit für<br />

die Ukraine für Gespräche mit der dortigen<br />

Opposition und Menschenrechtsgruppen.<br />

Machen wir sie zu Spielern<br />

auf der Weltbühne. Rücken wir die<br />

Situation der Gefangenen, die unbefriedigende<br />

Menschenrechtslage und die<br />

mangelnde Pressefreiheit ins gleißende<br />

Scheinwerferlicht der Weltöffentlichkeit.<br />

Und meiden Janukowitsch. So wird<br />

Protest gegenüber der ukrainischen<br />

Innenpolitik wirkungsvoll artikuliert.<br />

Das hat Bundespräsident Joachim<br />

Gauck mit seiner Absage für die geplante<br />

Konferenz europäischer Staatschefs<br />

in Jalta eindrucksvoll unter Beweis<br />

gestellt.<br />

So wird nicht den Sportlern und Fans,<br />

sondern dem ukrainischen Präsidenten<br />

Viktor Janukowitsch der Spaß vergehen.<br />

Wer Mitglied des Europarats ist und<br />

näher an die EU heranrücken will,<br />

muss bestimmte Standards erfüllen.<br />

Übrigens: Wer dem letzten Diktator<br />

Europas, Alexander Lukaschenko in<br />

Weißrussland, mit der Eishockey-Weltmeisterschaft<br />

2014 zurecht keine<br />

Bühne zur Selbstdarstellung geben will,<br />

muss jetzt aktiv werden. Nicht 2014.<br />

Abstimmungsergebnis<br />

zum Thema „Brauchen wir<br />

ein NPD-Verbotsverfahren?“:<br />

Pro: 33 %<br />

Contra: 67 %<br />

Stimmen Sie zu diesem Pro &<br />

Contra auch im Internet<br />

unter www.fdp.de ab und<br />

kommentieren Sie<br />

das Thema!<br />

Birgit Homburger,<br />

stellvertretende<br />

Bundesvorsitzende<br />

der FDP und Mitglied<br />

des Auswärtigen<br />

Ausschusses<br />

des Deutschen Bundestages<br />

www<br />

Mehr Informationen<br />

im Internet unter<br />

www.fdp.de<br />

www.fdp-fraktion.de


Die umstrittenste Richtlinie<br />

in der Geschichte Europas<br />

Vorratsdatenspeicherung: Muss Deutschland mit Strafzahlungen rechnen?<br />

Mehr als zehn Jahre dauert die Diskussion über die Vorratsdatenspeicherung<br />

in Europa. Dazwischen wurde eine Richtlinie<br />

durch die Europäische Kommission auf den Weg gebracht,<br />

die in einer Reihe von Ländern zu Verfassungsgerichtsentscheidungen,<br />

Protesten und politischen Umsetzungsproblemen<br />

führte. Der Deutsche Bundestag hatte sich 2002, 2004<br />

und 2005 über die Fraktionsgrenzen hinweg – auch mit Stimmen<br />

von Union und SPD – gegen eine anlasslose Vorratsdatenspeicherung<br />

ausgesprochen. Als die Große Koalition 2006<br />

einer europäischen Richtlinie den Weg ebnete, formierte sich<br />

als Gegenreaktion eine starke gesellschaftliche Bewegung,<br />

sogar eine neue Partei entstand, die Piraten.<br />

Die Klage von zahlreichen Liberalen führte zwar zu einem Erfolg<br />

vor dem Bundesverfassungsgericht. Doch das Bundesverfassungsgericht<br />

legte die Richtlinie nicht dem Europäischen<br />

Gerichtshof vor. Eine Überprüfung der Richtlinie am Maßstab<br />

der Europäischen Grundrechtecharta kam daher nicht zustande.<br />

Das wird sich in Kürze ändern: Der Irische High Court<br />

hat angekündigt, Klage gegen die Richtlinie einzureichen.<br />

Es ist fraglich, ob die bestehende Richtlinie mit der Grundrechte-Charta<br />

vereinbar ist. Die Richtlinie kam vor dem Inkrafttreten<br />

des Lissabonner Vertrages in Rekordtempo zustande.<br />

Sie dient dem Wortlaut nach der Binnenmarktharmonisierung.<br />

Wenn es aber nur um Binnenmarktstörungen geht,<br />

ist auch dieser Zweck mit den breiten Grundrechtseingriffen<br />

abzuwägen, die eine anlasslose Speicherung von Kommunikationsdaten<br />

nun einmal mit sich bringt. Entweder Binnenmarktordnung<br />

oder Strafverfolgung – man darf bei dieser Abwägung<br />

nicht unter der Hand die Perspektive wechseln, je<br />

nachdem, ob man sich gerade vor Gericht befindet oder in der<br />

öffentlichen Debatte. Diese Abwägung könnte sogar zur Nichtigkeit<br />

der Vorratsdatenspeicherung führen.<br />

© Bundesministerium der Justiz<br />

Leider spielt die EU-Kommission bewusst herunter, dass die<br />

bestehende Richtlinie auf europarechtlich unsicherem Funda -<br />

ment steht. Aus einem einfachen Grund: Die EU-Kommission<br />

selbst hat massive Mängel der bestehenden Richtlinie diag-<br />

>> In einem Vertrags -<br />

verletzungsverfahren<br />

muss der deutsche Steuerzahler<br />

aber erst einmal<br />

nichts befürchten.


<strong>elde</strong><br />

will’s wissen:<br />

Michael Georg Link,<br />

Staatsminister<br />

im Auswärtigen Amt<br />

Was ist Ihr Lebensmotto?<br />

Mach Licht, statt über die Dunkelheit<br />

zu meckern!<br />

Ihr Lieblingsprojekt?<br />

Das Vereinte Europa – föderal, dezentral,<br />

liberal.<br />

Als Kind wollten Sie sein wie …?<br />

Am liebsten Kapitän und Pirat zugleich…<br />

Und heute?<br />

Jedenfalls nicht Pirat.<br />

Was können Sie richtig gut?<br />

Mich auf Neues einlassen, nachts arbeiten,<br />

Sprachen.<br />

Was können Sie absolut nicht?<br />

Tanzen.<br />

Was können Sie absolut nicht leiden?<br />

Rücksichtslosigkeit, Berufs-Zyniker<br />

und Ego-Trips.<br />

Mit wem würden Sie gern mal die<br />

Rolle tauschen?<br />

Mit einem Segelchampion. Der kann<br />

das, was ich gerne besser beherrschen<br />

würde und wofür ich gerne<br />

mehr Zeit hätte.<br />

Und mit wem nicht?<br />

Mit der Opposition. Das hatten wir<br />

bereits.<br />

Wo zappen Sie konsequent weg?<br />

Dschungelcamp und Reality-Soaps.<br />

Wie konsequent sind Sie überhaupt?<br />

Sehr – aber bitte keine Prinzipienreiterei.<br />

Was sagt man Ihnen nach?<br />

Dass ich mir zuweilen ein akademisches<br />

Viertel nehme.<br />

30 Ausgefragt<br />

Michael Georg Link (48) absolvierte nach dem Abitur am Elly-Heuss-<br />

Knapp-Gymnasium in Heilbronn seinen Wehrdienst im Panzerbataillon<br />

364, Külsheim. Nach dem Studium an den Universitäten Augsburg, Lausanne/Schweiz<br />

und Heidelberg arbeitete er als Übersetzer für Russisch<br />

und Französisch und bis 2005 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Deutschen<br />

Bundestag, (Enquete-Kommission Deutsche Einheit, Referent bei<br />

Dr. Klaus Kinkel, Fraktionsreferent im FDP-Arbeitskreis Internationale<br />

Politik).<br />

Michael Georg Link war von 1989 bis 1995 Bundesschatzmeister und<br />

stellvertretender Bundesvorsitzender der Jungen Liberalen und ist Mitglied<br />

im Landesvorstand der FDP Baden-Württemberg und Schatzmeister<br />

der FDP Baden-Württemberg sowie Mitglied im Bundesvorstand.<br />

Seit 2005 ist er Mitglied des Deutschen Bundestages und seit Januar 2012<br />

Staatsminister im Auswärtigen Amt.<br />

Was sollte man Ihnen nachsagen?<br />

Dass man sich auf mich verlassen<br />

kann.<br />

Was war Ihr schönstes Geschenk?<br />

Dass ich gute Freunde habe, die mit<br />

mir durch dick und dünn gehen.<br />

Welches Geschenk von Ihnen hat<br />

die größte Freude ausgelöst?<br />

Erwiderte Freundschaft, auch wenn<br />

ich sie zur Zeit berufsbedingt manchmal<br />

weniger intensiv pflegen kann.<br />

Was würden Sie auf eine Robinson-<br />

Insel mitnehmen?<br />

Gute Bücher, gute Musik, guten Wein<br />

– und vor allem ein gutes Segelboot,<br />

denn man will dann ja auch mal wieder<br />

weg!<br />

Wie entspannen Sie?<br />

Bei Brahms, Beethoven, Schumann,<br />

Schubert, Mozart und Bach und bei<br />

guter Musik aller Stilrichtungen und<br />

Zeitalter.<br />

Was wäre Ihre Traumreise?<br />

Mit dem Auto von Istanbul nach Jerusalem,<br />

durch ein friedliches und<br />

freies Syrien und ein mit Israel versöhntes<br />

Palästina.<br />

Was haben Sie zuletzt geträumt?<br />

Zum Glück kann ich schnell abschalten.<br />

Träume jedoch bleiben privat.<br />

Wovor fürchten Sie sich?<br />

Dass Wähler in Europa mehr<br />

und mehr auf Populisten<br />

aller Art hereinfallen könnten.<br />

Dagegen kämpfe ich.<br />

Ein Stichwort für den Autor<br />

Ihrer Nobelpreis-Laudatio?<br />

Lobhudelei mag ich nicht.<br />

Ihr Leibgericht?<br />

Saltimbocca Romana.<br />

Können Sie das auch kochen?<br />

Klar …aber nicht so gut wie mein<br />

Lieblings-Italiener.<br />

Mit wessen Hilfe am liebsten?<br />

Selbst ist der Mann.<br />

Ihr schrägster Einkauf?<br />

Maultaschen in Australien. Baden-<br />

Württemberger handeln global und<br />

mögen’s lokal.<br />

Was bereuen Sie?<br />

Dass ich nicht früh eine Familie gegründet<br />

habe.<br />

Wer putzt Ihre Schuhe?<br />

Natürlich ich selbst.<br />

www<br />

Mehr Informationen im Internet unter<br />

www.michael-georg-link.de<br />

www.fdp-fraktion.de


Leserbriefe<br />

Zu: Leserbriefe<br />

Klares Deutsch reden<br />

Weshalb bin ich Mitglied bei der FDP?<br />

Auch, um gehört zu werden. In diesem<br />

Sinne ein Gruß an Petra Kannegießer<br />

(Leserbriefe <strong>elde</strong> 2/12), die Mitglieds<br />

Stimme vermisst. Ein zweiter Punkt ist<br />

die Präsenz der FDP in den Medien:<br />

Parteiprogramme, schön und gut, aber<br />

die „Leute draußen“ wollen in verständlicher<br />

Sprache angesprochen<br />

werden. In vielen Gesprächen stößt<br />

man nur auf die zementierten Vorurteile<br />

gegenüber der FDP, die Leistungen<br />

von Rösler und Co. in der Regierung<br />

gehen unter oder werden verzerrt<br />

transportiert. Also redet ein klares,<br />

plastisches Deutsch. Das wäre vielleicht<br />

ein Anfang.<br />

Zu: Liberales Leben<br />

Elisabeth Sonnentag, Ulm<br />

JuLis verdienen mehr<br />

In der aktuellen Ausgabe der <strong>elde</strong> berichten<br />

Sie in Wort und Bild von Künstlern,<br />

Kickboxern und Kommunalpolitikern.<br />

Die Wahl des Bundesvorstandes<br />

der Jungen Liberalen ist eine unbebilderte<br />

Randnotiz. In Anbetracht der personellen<br />

und vor allem inspirierend –<br />

vorantreibenden Stärke der JuLis eine<br />

meines Erachtens etwas sehr geringe<br />

Würdigung!<br />

Christian Wieland, Bremen<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Rainer Brüderle<br />

und Patrick Döring;<br />

Chefredakteur: Wulf Oehme;<br />

Stellvertretende Chefredakteurinnen:<br />

Beatrix Brodkorb, Kathrin Klawitter;<br />

Redaktion: Roland Kowalke;<br />

Redaktionelle Mitarbeit:<br />

Thomas Diener, Christopher Gohl,<br />

Csilla Hatvany, Julia Kranz, Daniel Kölle,<br />

Andreas Pauker, Gabriele Renatus,<br />

Carsten Reymann, Thomas Volkmann;<br />

Zu: Organspende rettet Leben<br />

Ausweis für alle<br />

Die Idee ist ja gut, den Organspende-<br />

Ausweis im Blatt abzudrucken, damit<br />

jeder weiß, wie er aussieht. Besser<br />

wäre gewesen, darauf hinzuweisen, wo<br />

man den Ausweis erhalten kann. Wenn<br />

wir uns als FDP schon dafür engagieren,<br />

dann sollten wir unsere Mitglieder<br />

auch damit ausrüsten.<br />

Manfred Pennthaus, München<br />

Wir haben den Ausweis mit Absicht<br />

mit der Vorder- und Rückseite abgedruckt.<br />

Sie können ihn ausschneiden,<br />

falten und ausfüllen. So ist er als Organspende-Ausweis<br />

gültig. Die Ausweise<br />

erhalten Sie sonst bei Ihrer Krankenkasse,<br />

bei der Deutschen Stiftung<br />

für Organtransplantation oder im Internet<br />

unter www.organspende-info.de.<br />

Zu: ACTA auf den Prüfstand<br />

<strong>elde</strong>-Redaktion<br />

Dank an Justizministerin<br />

ACTA ist gestoppt. Vielen Dank an<br />

unsere Justizministerin, die als Jeanne<br />

d’Arc den Kampf gegen Bürokratie und<br />

Einschränkung der Freiheitsrechte aufgenommen<br />

hat. Die Absicht, die Diskussion<br />

ergebnisoffen wieder aufzunehmen,<br />

ist ein Schritt in die richtige Richtung.<br />

Weiter so! Bleiben Sie standhaft,<br />

Frau Leutheusser-Schnarrenberger!<br />

Marcel Handenrock, Hannover<br />

Anschrift der Redaktion:<br />

Thomas-Dehler-Haus,<br />

Reinhardtstr. 14, 10117 Berlin,<br />

Postfach 04 03 49, 10062 Berlin,<br />

E-Mail: Roland.Kowalke@liberalverlag.de,<br />

Telefon: (030) 27 57 28 79,<br />

Telefax: (030) 27 57 28 80;<br />

Verlag: Universum Kommunikation<br />

und Medien AG;<br />

Anzeigen: Universum Kommunikation<br />

und Medien AG, Reinhardtstraße 16,<br />

10117 Berlin;<br />

E-Mail: renate.metzenthin@liberalverlag.de;<br />

Zu: Thema Grundsatzprogramm<br />

Ein-mal-Eins beherrschen<br />

„Schlecker“: Für die Presse wieder ein<br />

gefundenes Fressen, um die Politik in<br />

die Pfanne zu hauen. War nicht vor<br />

allzu langer Zeit noch ein Boykottaufruf<br />

gegen das Unternehmen angesagt?<br />

Und zwar von denen, die nun am Lautesten<br />

jammern! Ein Unternehmen<br />

kann nicht die Warnzeichen des Marktes<br />

übersehen und anstatt sich gesund<br />

zu schrumpfen darauf vertrauen, dass<br />

es die Zeitung und der Staat schon<br />

richten werden. Und wo bleiben die<br />

Selbstheilungskräfte des Marktes? Den<br />

Großen der Branche sollte das Lachen<br />

darüber vergehen. Der nächste Preiskampf<br />

wird nämlich einen von ihnen<br />

von der grünen Wiese fegen. Anstatt in<br />

freie Gewerbeflächen in stadtnaher<br />

Lage zu investieren, bleibt man unter<br />

sich, selbstherrlich auf dem eigenen<br />

„Gehöft“. Das Denken setzt wohl erst<br />

wieder ein, wenn der Sprit über 2 Euro<br />

kostet und sich die Anfahrt dahin nicht<br />

mehr lohnen kann. Dieses Ein-mal-Eins<br />

muss ein Wirtschaftsminister in Baden-<br />

Württemberg beherrschen, bevor er<br />

zum Halali bläst, um danach seinen<br />

Frust bei der Opposition abzuladen.<br />

Günther Hammer, Stuttgart<br />

Telefon: (030) 27 57 28 75,<br />

Telefax: (030) 27 57 28 80;<br />

Gestaltung: Cicero Gesellschaft für Werbung<br />

und Kommunikation mbH, Wiesbaden;<br />

Druck: altmann-druck GmbH, Berlin;<br />

Gesamtherstellung: Universum Kommunikation<br />

und Medien AG Berlin.<br />

<strong>elde</strong> erscheint fünfmal in diesem Jahr und<br />

wird für die FDP-Mitglieder im Rahmen der<br />

Mitgliedschaft ohne Erhebung eines besonderen<br />

Bezugspreises geliefert. Jahresbezugspreis<br />

sonst 25 Euro inkl. MwSt. und Versand.<br />

Kontakt 31


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Think Blue: weiter denken, weiter kommen.<br />

Think Blue.<br />

Einen guten Gedanken zu haben ist das eine. Ihn umzusetzen das andere. Beides zusammen bedeutet<br />

für uns „Think Blue.“: die Idee, gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft zu sorgen. Menschen<br />

zu verantwortungsvollem Verhalten zu bewegen. Zu entdecken, dass ökologisches Handeln<br />

Spaß machen kann. Und nicht zuletzt die stetige Verbesserung unserer Technologien. Wie das aussehen<br />

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