Die vierte Dimension - St. Nicolai Kirche - Gifhorn
Die vierte Dimension - St. Nicolai Kirche - Gifhorn
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MT: Was sagst Du, wenn einer<br />
dich fragt: Soll ich mich taufen lassen?<br />
J-H: Ich würde sagen: Mach’ s<br />
auf jeden Fall, weil du dann richtig<br />
dazu gehörst und es ein besonderes<br />
Erlebnis ist.<br />
Meine Verbindung zu Gott ist<br />
stärker geworden. Ich habe mir Gedanken<br />
über meine Taufe gemacht<br />
und mir selbst einen Taufspruch<br />
ausgesucht. Das war toll. Ich rate<br />
das jedem.<br />
Fotos (2): Michael Thiel<br />
Frau Margarete Schwannecke,<br />
95 Jahre, wohnt im Ackmannhaus<br />
MT: Frau Schwannecke, Sie sind<br />
1915 in der <strong>St</strong>. <strong>Nicolai</strong> <strong>Kirche</strong> getauft<br />
worden. Welche Bedeutung<br />
hat diese Taufe für Sie?<br />
MS: (mit einem verschmitzten<br />
Lächeln) Ich bin getauft auf deinen<br />
Namen. Gott Vater Sohn und heilger<br />
Geist, ... . <strong>Die</strong>ses Lied (EG 200)<br />
drückt das gut für mich aus. Das ist<br />
wichtig für mich. Mit der Taufe gehöre<br />
ich zu Gott.<br />
MT: Wie hat ihr Glaube dann<br />
nach der Taufe Platz in Ihrem Leben<br />
bekommen?<br />
MS: Als Kind habe ich bei meiner<br />
Mutter zu Hause beten gelernt,<br />
und wir sind zur <strong>Kirche</strong> gegangen.<br />
Das habe ich für meine Kinder auch<br />
so gemacht.<br />
In der Taufe hat mein Glauben<br />
seinen Anfang, darum ist das für<br />
mich das Wichtigste.<br />
MT: Vielen Dank.<br />
Interviews: Michael Thiel<br />
<strong>Die</strong> Nottaufe – Taufe<br />
ohne Pastorin oder Pastor<br />
Bei der Nottaufe darf es auch improvisiert zugehen.<br />
Foto: Andreas Behr<br />
Für Menschen in Lebensgefahr,<br />
die noch nicht getauft<br />
sind, kennt unsere <strong>Kirche</strong> die so<br />
genannte Nottaufe.<br />
Jeder getaufte Christenmensch<br />
hat im Notfall das Recht zu taufen,<br />
wenn ein Pastor oder eine Pastorin<br />
nicht zu erreichen ist. Voraussetzung<br />
ist natürlich, dass die Eltern eines<br />
Kindes oder der Täufling selbst<br />
das wünschen.<br />
Meist wird eine Nottaufe im<br />
Krankenhaus gefeiert. Dann ist ein<br />
Arzt oder die Hebamme gefragt,<br />
die Taufe zu gestalten. In Ländern,<br />
in denen der christliche Glaube verfolgt<br />
wird, wie z. B. in der früheren<br />
Sowjetunion waren es Tante,<br />
Onkel oder Großeltern, die getauft<br />
haben, weil ein Pastor selten oder<br />
nie zu erreichen waren. <strong>Die</strong> Nottaufe<br />
ist voll gültig und muss lediglich<br />
dem zuständigen Pfarramt gemeldet<br />
werden.<br />
Zur Nottaufe braucht es nicht<br />
viel: In schlichter Form den Segen<br />
mit dem Kreuzeszeichen und die<br />
Wassertaufe, bei der Vater, Sohn<br />
und Heiliger Geist genannt werden.<br />
<strong>St</strong>eht mehr Zeit zur Verfügung,<br />
kommen der Taufbefehl, das Glaubensbekenntnis<br />
und das Vater Unser<br />
dazu. Im Evangelischen Gesangbuch<br />
ist der Ablauf der Nottaufe<br />
unter der Nummer 791 zu finden.<br />
Viele Jugendliche lernen die<br />
Nottaufe im Konfirmandenunterricht<br />
durchzuführen, damit auch in<br />
Zukunft ein Mensch notfalls ohne<br />
Pastorin oder Pastor getauft werden<br />
kann.<br />
Thorsten Niehus<br />
Taufpate –<br />
Das besondere Amt<br />
Thema<br />
In diesem Jahr wird mein Patenkind<br />
konfirmiert. Ich werde<br />
dann zwar weiterhin sein Pate<br />
sein, aber es wird sich neu klären<br />
müssen, was das eigentlich<br />
bedeutet.<br />
Als ich vor dreizehn Jahren das<br />
Patenamt übernahm, fühlte ich<br />
mich sehr geehrt, dass die Eltern<br />
mich fragten.<br />
Mir war dabei gar nicht bewusst,<br />
dass auch die <strong>Kirche</strong> mich mit<br />
einem besonderen Amt ehrte:<br />
Eigentlich müsste die <strong>Kirche</strong>ngemeinde<br />
bei jedem Täufling darauf<br />
achten, dass nichts gegen die Taufe<br />
spricht, und dass nichts das Glaubensleben<br />
des Täuflings behindert.<br />
Weil die Gemeinde das nicht leisten<br />
kann, beauftragt sie Paten, die diese<br />
Aufgabe übernehmen.<br />
Ich habe dieses Amt Ernst genommen<br />
und meinem Patenkind<br />
immer wieder die Begegnung mit<br />
Glaube und <strong>Kirche</strong> angestoßen.<br />
Ich habe eine gute Kinderbibel<br />
gefunden und verschenkt.<br />
Eine besondere Freude war es<br />
mir, wenn mein Patenkind einmal<br />
meinen Gottesdienst besucht hat.<br />
Leider hat es auf Grund meines Berufes<br />
nicht geklappt, dass wir einfach<br />
mal gemeinsam in einen Gottesdienst<br />
gegangen sind.<br />
Zu Weihnachten habe ich immer<br />
eine Weihnachtsgeschichte<br />
geschrieben und auf diese Weise<br />
christliche Themen angesprochen.<br />
Nebenbei habe ich mein Patenkind<br />
natürlich auch mit Abenteuerbüchern,<br />
Computerzeugs und Spielen<br />
versorgt. Das gehört schließlich<br />
auch dazu.<br />
Im Mai werde ich mein Patenamt<br />
beenden. Natürlich werde ich als<br />
Ansprechpartner für mein Patenkind<br />
auch weiterhin da sein. Aber<br />
das kirchliche Amt läuft aus - der<br />
Konfirmierte kann jetzt selbst seinen<br />
Weg mit der <strong>Kirche</strong> gehen.<br />
Andreas Behr<br />
<strong>Die</strong> <strong>vierte</strong> <strong>Dimension</strong> 02/2011<br />
So spricht der<br />
Herr, dein Gott:<br />
Ich will dich nicht<br />
verlassen noch<br />
von dir weichen.<br />
Sei getrost und<br />
unverzagt!<br />
Josua 1,5-6:<br />
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