Selbsttest - Endlich Leben Netzwerk
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Seekamp_<strong>Endlich</strong> leben_12_2-Vers.09_korrigiert_Seekamp, <strong>Endlich</strong> leben 13.12.11 16:26 Seite 120<br />
120<br />
Erklärungen zu Schritt 5<br />
„Wir gaben … unsere Fehler zu“<br />
Mit Schritt 4 fingen wir an, unsere Muster deutlicher wahrzunehmen. Es waren gute und problematische<br />
Muster dabei. Mit Schritt 5 geht es darum, ehrlich zu uns zu stehen – vor Gott und im Beisein von mindestens<br />
einem Menschen. Durch diesen Menschen bekommen wir zugesprochen: Gott nimmt dich ganz so wie<br />
du bist in Liebe an. Dies stärkt die Selbstachtung und hilft uns, auf die Schritt 6 und 7 zuzugehen, wo wir Gott<br />
bitten werden, unsere Unzulänglichkeiten wegzunehmen.<br />
Warum spricht Schritt 5 nun von »Fehlern»?<br />
Der Begriff „Fehler” weist hier nun auf deinen<br />
Schuldanteil bei deinen Mustern hin. Aber Achtung!<br />
Damit meinen wir nicht, dass du an schrecklichen<br />
Erlebnissen, Umständen oder problematischen Mustern<br />
deiner Familie die Schuld trägst. Vielmehr bist du<br />
untrennbar in die Schuld deiner Familie mit verstrickt.<br />
Dein Schuldanteil ist also machmal minimal oder oft<br />
gar nicht herauszufinden. Klar ist nur, dass eine große<br />
Störung passiert ist.<br />
In der Bibel (im Alten und Neuen Testament) gibt<br />
es eine Vielzahl von Worten, die benutzt werden, um<br />
die große Störung zwischen Menschen untereinander<br />
und zwischen Mensch und Gott zu bezeichnen: Fehltritte,<br />
Übertretungen, Frevel, Schuld, Übeltaten,<br />
Ungehorsam… Diese Worte bezeichnen aktive Verhaltensweisen.<br />
Die passiven Leiden, erlittenes<br />
Unrecht, z.B. Gewalterfahrungen, sind damit nicht<br />
gemeint. Durch Gottes Anwesenheit kannst du nun<br />
mehr und mehr Licht in deine Mustererkenntnis bringen.<br />
Vielleicht entdeckst du Anteile, für die du Verantwortung<br />
übernehmen willst. Das sind dann deine<br />
„Fehler”.<br />
In unseren Beziehungs-<strong>Netzwerk</strong>en (Familie,<br />
Gemeinde, Freunde) ist Gott für religiöse Menschen<br />
die Schlüsselperson. Christen vertrauen darauf, dass<br />
Gott gerecht und uns gegenüber freundlich handelt.<br />
An Gott und seinem Wesen zeigt sich darum, was<br />
„Gerechtigkeit” meint. Wir verstehen auch nur, was<br />
„Sünde” bezeichnet, wenn wir an den Erzählungen<br />
über Gott in der Bibel Maß nehmen. Gerechtigkeit,<br />
Gebote, Gesetze sowie Gott und <strong>Leben</strong> stehen darum<br />
auf der guten Seite – Ungerechtigkeit, Übertretungen,<br />
Sünde und Tod auf der bösen anderen Seite der<br />
Wirklichkeit.<br />
Zuspruch zählt vor Gott<br />
Schritt 5 <strong>Endlich</strong> dazu stehen<br />
Wir lesen nun den unglaublichen Zuspruch in der<br />
Bibel: „Es gibt keine Verdammnis mehr für die, die an<br />
Jesus Christus glauben!“ Deswegen ist der Weg offen,<br />
auch die schlimmsten Erlebnisse oder auch Taten Gott<br />
anzuvertrauen. Paulus beschreibt es im Brief an die<br />
Römer, Kapitel 8 ab Vers 32, sehr anschaulich so: Der<br />
Ankläger (so wird biblisch der Teufel auch bezeichnet)<br />
ist vom Thron Gottes vertrieben worden. Damit kann<br />
er uns nicht mehr anklagen. Jesus ist an seine Stelle<br />
gestellt und nunmehr wie ein Anwalt zu unserem Fürsprecher<br />
geworden. Jesus ist für uns!<br />
Das hat Folgen: Nichts kann dich mehr trennen von<br />
der Annahme und Liebe Gottes! Wenn es stimmt und<br />
der Ankläger also seine Rechte verloren hat, vor Gott<br />
zu sprechen, wer kann dich dann noch verklagen?<br />
Kein Mensch! Das ist die Grundlage dafür, dass eine<br />
Liebesbeziehung zu Gott möglich ist.<br />
Paulus und anderen urchristlichen Theologen<br />
bedeutete der Tod Jesu am Kreuz deshalb so viel, weil<br />
nach ihrem Verständnis sich dort die Weltgeschichte<br />
für immer entschieden hat. Jesus hat sich zwischen<br />
die gottfeindliche Macht (Sünde/Satan) und Gott<br />
gestellt – das hat ihn zerrissen und ihm das <strong>Leben</strong><br />
gekostet.<br />
Als unser Stellvertreter wurde er von Gottes Zorn<br />
über alle teuflische Bosheit und Rebellion getroffen.<br />
Als Gottes Stellvertreter war er der Gemeinheit und<br />
Gewalt der Menschen und der hinter ihnen wirkenden<br />
geballten satanischen Macht ausgeliefert. So<br />
wurde er grausam getötet. Darum steht nach christlicher<br />
Überzeugung Jesus als ein Vermittler zwischen<br />
Menschen und Gott. Schließlich hat Gott Jesus aus<br />
dem Tod auferweckt und damit dokumentiert: Die<br />
Macht von Tod und Teufel ist besiegt.<br />
Das hat Folgen für uns Menschen: Solange wir verwickelt<br />
in unsere Schuld wie Sklaven der Sünde unfähig<br />
zur Veränderung waren, lebten wir wie im<br />
Gefängnis. Die gute Nachricht kommt aus Jesu Mund:<br />
Dein Schuldgefängnis ist offen. Alle, die durch den<br />
Ungeist in dieser Welt zu Rebellen gegen Gott wurden,<br />
dürfen jetzt aus ihren Zellen treten. Nichts hält<br />
sie mehr. Die Anklage gegen sie ist gefallen. Warum?<br />
Der Urheber aller Gottesfeindschaft, der Teufel, ist<br />
aufgeflogen und als Macht besiegt. Darum ist jeder<br />
Schuldbrief zerrissen. Darum hat sich jede Anklageschrift<br />
erledigt. Das ist Grundlage für die Macht göttlicher<br />
Vergebung (mehr dazu später im Kolosserbrief).