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Seekamp_Endlich leben_12_2-Vers.09_korrigiert_Seekamp, Endlich leben 13.12.11 16:26 Seite 48 48 Auswertung des Fragebogens KPD 38: Klebe dein Ergebnisblatt hier ein, so findest du an dieser Stelle deine Selbsteinschätzung immer wieder. Später in Schritt 4, 9 und 12 wirst du den KPD 38 wiederholfen und vergleichen können, • welche Symptome sich verändert haben und/oder • inwiefern die Intensität der Symptome abgenommen hat. Symptome werden in 6 Themenfeldern (Skalen) zusammengefasst: 1. körperbezogenen Beeinträchtigungen oder Möglichkeiten 2. psychische Beeinträchtigungen oder Möglichkeiten 3. soziale Probleme oder soziale Möglichkeiten 4. Handlungsinkompetenzen oder -kompetenzen 5. allgemeine Unzufriedenheit oder Zufriedenheit mit dem Leben 6. soziale Beziehungen zwischen Isolation oder Unterstützung Gesamtwert als Durchschnitt aller Themenfelder: Ein Gesamtwert beschreibt deine Gesamtverfassung zwischen (links) ganz schlecht und (rechts) eine gute Gesamtverfassung. Literaturangabe: Selbsttest Symptome (KPD 38) Zur Auswertung gehe jetzt über www.fragebogen.endlich-leben.net Wenn du keinen Internetzugang besitzt, kannst du alle Fragebögen zur Selbstreflexion trotzdem nutzen, bekommst aber keine weiteren Vergleiche und Erklärungen über dein Antwortverhalten (vgl. S. 244). KPD-38 - Klinisch-Psychologisches Diagnosesystem 38 2005 Dr. Hans Kordy, Forschungsstelle für Psychotherapie am Zentrum für Psychosoziale Medizin des Universitätsklinikums Heidelberg, Bergheimer Straße 54, D-69115 Heidelberg
Seekamp_Endlich leben_12_2-Vers.09_korrigiert_Seekamp, Endlich leben 13.12.11 16:26 Seite 56 56 Schritt 2 Nicht mehr allein! Es gibt unterschiedliche Definitionen für »Gesundheit». Hintergrundinfo: Was ist eigentlich seelische Gesundheit? Uns geht es vor allem um die seelische Gesundheit (die natürlich mit körperlicher Gesundheit eng zusammenhängt). Eine umfassende Definition lautet so: »Gesundheit ist eine dynamische Seinsart des Individuums und der Gesellschaft, ein Zustand des körperlichen, seelischen, geistigen, wirtschaftlichen, politischen und sozialen Wohlbefindens, der Harmonie mit den anderen, mit der materiellen Umwelt und mit Gott» (Christian Medical Commission CMC des Weltrats der Kirchen 1989). • Was meint „dynamische Seinsart“? »Niemand ist zu einem bestimmten Zeitpunkt ganz gesund oder ganz krank, sondern wir befinden uns immer in einem Zustand von mehr oder weniger gesund und krank. Jede/-r von uns hat zu jedem Zeitpunkt gesunde und kranke Anteile.» • »Gesundheit wird nicht ausschließlich individuell gefasst, sondern auch auf die Gesellschaft und die Stellung des Individuums in der Gemeinschaft bezogen. Es geht bei Heilung nicht nur darum, dass es Einzelnen gut geht, sondern auch das Wohl der Gemeinschaft muss beru!cksichtigt werden.» • »Die geistige bzw. spirituelle Dimension von Gesundheit wird beru!cksichtigt. Der Begriff der Harmonie ist aufgenommen und weist auf die Wichtigkeit intakter Beziehungen hin. Fu!r ein christliches Versta!ndnis von Gesundheit ist die Beziehung zu Gott ein wesentlicher Faktor.» Zitiert aus: Gesundheit, Heilung und Spiritualität. Zur Zukunft des heilenden Dienstes in Kirche und Diakonie. Ein Grundsatzpapier aus ökumenischer, diakonischer und missionstheologischer Perspektive; Peter Bartmann, Beate Jakob, Ulrich Laepple, Dietrich Werner Difam – Deutsches Institut fur Ärztliche Mission (S. 11f). Die Begriffe „Abhängigkeiten und Probleme“ (Schritt 1) oder „geistige Gesundheit“ (Schritt 2) haben eins gemeinsam: Es gibt eine Spannung zwischen deinen persönlichen Zielen und der Umsetzung deiner Ziele in der Praxis. – Dein Ideal passt nicht zu deinem Ist-Zustand. Dein konkret erlebter Alltag passt nicht zu deinen Wünschen im Kopf und Herzen. Klar, das baut Spannung auf. Etwas ist „unangepasst“. Wir nennen diese Spannung in unserer Alltagssprache oft »Stress» oder »Frust». Wenn du ständig mit Frust rumläufst, hat das zwangsläufig die Folge, dass deine menschlichen Grundbedürfnisse nur ungenügend befriedigt werden können. Einer der bekanntesten Vertreter der Psychotherapieforschung, Professor Klaus Grawe (Bern), benutzte hier als Fachwort den Begriff „Inkongruenz“ (was eben »Unangepasstheit» bedeutet). Er hat auf diese Weise ein überzeugendes Modell für seelische Gesundheit bzw. seelische Krankheit mit seinem sogenannten »Inkongruenz-Modell» beschrieben. Sein Schlüssel zum Verständnis von seelischer Krankheit sind also die menschlichen Grundbedürfnisse. Er definiert 4 Grundbedürfnisse. Grundbedürfnisse? Er nennt viele gute Gründe für seine Annahme von genau vier Grundbedürfnissen (vgl. Klaus Grawe, Neuropsychotherapie, 2004). Dass Menschen viele andere Bedürfnisse haben, bleibt natürlich unwidersprochen. Genau diese vier Grundbedürfnisse aber sollten nach Grawe für das seelische Wohlbefinden nie unbefriedigt bleiben, sonst werden Menschen krank. In diesem Sinne sind sie grundlegend wichtig und eben Grundbedürfnisse seelischer Gesundheit. Für Christen stellt sich die Frage: Steht es eigentlich in der Bibel, dass Gott den Menschen mit solchen Grundbedürfnissen schuf, die jeder und jede notwendig stillen muss, um glücklich, zufrieden und gesund zu leben? Wir wollen das hier nicht ausführlich begründen oder diskutieren (mehr dazu im Mitarbeiterhandbuch). Einige kurze Hinweise mögen erst einmal zeigen: Gott – so wie wir ihn jedenfalls verstehen – hilft die nun im Folgenden beschriebenen vier Grundbedürfnisse angemessen zu stillen:
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