Selbsttest - Endlich Leben Netzwerk
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Seekamp_<strong>Endlich</strong> leben_12_2-Vers.09_korrigiert_Seekamp, <strong>Endlich</strong> leben 23.12.11 17:28 Seite 243<br />
Begriffserklärungen (Glossar)<br />
Familiensystem<br />
Einzelpersonen (in Familien oder Gruppen) funktionieren nach typischen<br />
Gesetzen. Das wichtigste ist das Gleichgewichtsprinzip. Dabei<br />
entwickeln Menschen bestimmte »Rollen» (Muster), die meist nur in<br />
dieser Gruppe/Familie sinnvoll sind.<br />
Geist<br />
…christlich, die die 3. Person Gottes, der Heilige Geist. Darunter verstehe<br />
ich: Gott, insofern er in uns oder zwischen uns aktiv ist, also<br />
wirkt. Viele verstehen unter »Geist» das Denken und unter »Seele»<br />
die Gefühole des Menschen. Nach biblischer Vorstellung hat »Geist»<br />
aber mehr mit einer Kraftwirkung zu tun als mit Gedanken.<br />
Un-Geist<br />
Das Gegenwort zu »Geist». Eine Kraftwirkung, die Beziehungen zu<br />
sich, anderen oder Gott verhindert, auflöst und damit zerstörerisch<br />
für alles <strong>Leben</strong> wirkt. Hauptsymptom: Isolation. Die Bibel erklärt solche<br />
Wirkungen mit dem Bezug zum »Teufel» oder »Satan».<br />
Gesundheit, seelische/körperliche<br />
Seelische Gesundheit bezieht sich – anders als körperlicher Gesundheit<br />
– auf alles, was die Gedanken (Kognitionen), Gefühle (Emotionen)<br />
und Verhalten (Aktionen) des Menschen positiv bewegt und fördert.<br />
Krankheiten werden insofern als »Störungen» der Gesundheit<br />
betrachtet. Auflösung dieser Störungen führt zur Heilung.<br />
Schmerz, seelischer Grundschmerz<br />
Ein Spannungszustand oder Gefühl, das darauf hinweisst, dass die<br />
Grundbedürfnisse nicht ausreichend befriedigt werden. Durch Nachdenken<br />
lässt sich der ursprüngliche Auslöser manchmal erinnern (vgl.<br />
Trauma), manchmal bleibt es ein nicht greifbarer, diffuster Zustand.<br />
Grundbedürfnis<br />
Es gibt viele Bedürfnisse. Nach der Definition von Klaus Grawe orientiert<br />
sich jeder Mensch in seinen Sehnsüchten oder Motivationen (=<br />
das, was ihn antreibt) unbewusst an vier Grundbedürfnissen:<br />
•Bindung/Beziehung, • Kontrolle/Orientierung,<br />
• Selbstwertschutz/Selbstwert-Erhöhung,<br />
• Vermeidung von Unlust oder Gewinn von Lust. Wer diese vier gut<br />
befriedigen kann, verbessert seine seelische Gesundheit.<br />
Kongruenz (Passung)<br />
…beschreibt die Wirkung der Außenwelt auf die Erwartungen und<br />
Wünsche: Wenn die erwartete Wirkung (Verhalten anderer,<br />
Umstände) eintreten, erleben wir das seelisch als passig (kongruent)<br />
und befriedigen, bzw. bestätigen damit unser Kontrollbedürfnis.<br />
Konsistenz (Vereinbarkeit)<br />
243<br />
…ist ein Zustand des Organismus. Er meint die Übereinstimmung<br />
bzw. Vereinbarkeit der gleichzeitig im Hirn ablaufenden neuronalen<br />
(biochemischen) Vorgänge (die man in der Regel nicht bewusst wahrnehmen<br />
kann) und der seelischen Abläufe und Vorgänge (die man<br />
zum Teil bewußt, zum Teil nur halbbewußt wahrnimmt).<br />
Konsistenz-Prinzip<br />
Die innere Übereinstimmung der verschiedenen Abläufe im Hirn<br />
erzeugt immer einen Gleichgewichtszustand (grie.Homöostase).<br />
Muster<br />
…(grie.»Schema») ermöglichen es dem Menschen, sich in jeder Situation<br />
schnell und mühelos zurechtzufinden und sinnvoll zu verhalten.<br />
Nur in überraschenden oder besonders wichtigen Situationen werden<br />
nicht Muster, sondern ein kontrolliertes, bewusstes Verhalten handlungsleitend.<br />
Diese Automatisierung des Verhaltens hat den Nachteil,<br />
dass viele Menschen problematische Muster nicht erkennen, sondern<br />
hilflos unter den Folgen (Symptomen) leiden.<br />
Sucht (Abhängigkeit)<br />
»Sucht ist ein unabweisbares Verlangen nach einem bestimmten<br />
Gefühls-, Erlebnis- und Bewusstseinszustand.» (Suchtforscher Werner<br />
Groß). Der Begriff „Sucht“ wurde früher oft mit dem Konsum einer<br />
speziellen „Droge“ (chemische Stoffe) in Verbindung gebracht. Das ist<br />
schon lange nicht mehr der Fall.<br />
Da der Begriff „Sucht“ schwer zu definieren war, hat die Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) 1968 vorgeschlagen, ihn durch den Begriff<br />
»Abhängigkeit» zu ersetzen.<br />
Suchtverhalten<br />
Verhaltens- oder Beziehungssüchte, sogenannte »Alltags-Süchte», lassen<br />
sich durch biochemische Stoffwechsel im Hirn erklären. Das<br />
Gehirn orientiert sich bei allen Süchten an seiner obersten Leitlinie:<br />
ein inneres Gleichgewicht (Homöostase) im Hirn soll aufrechterhalten,<br />
wiederhergestellt oder erstmalig erreicht werden (Konsistenz-Prinzip).<br />
Trauma (plural: Traumata)<br />
Seelische Verletzungen, die durch Katastrophen, Erlebnisse von Tod<br />
und extremer Gewalt spezielle Störungsbilder erzeugen. Manche<br />
Menschen erleben aufgrund traumatischer Verletzungen längst vergessene/vergangene<br />
Erinnerungen (Bilder, Gefühle, Gerüche) oder<br />
Gefühle (Zorn, Wut, Angst) im Heute erneut durch.