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Gemeindebrief Nr. 21 als PDF (1.4 mb)

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Doch rüber müssen sie, denn von der anderen Seite rückt der Russeimmer näher. Der Zeitpunkt ist günstig. Ein dicker Nebel bewahrt sievor Angriffen und Beschüssen aus der Luft. Tapfer folgen sie einemTrupp von ungefähr 50 verwundeten Soldaten. Die Erwachsenen sindangespannt und hoffen möglichst unbeschadet die Nehrung zuerreichen. Die Kinder sind abgelenkt, denn sie freuen sich über einengefundenen Schlitten. Auf diesem dürfen sie abwechselnd sitzen undwerden von den Erwachsenen gezogen.Wohlbehalten erreichen alle die Nehrung. Die Freude darüber wiederfesten Boden unter den Füßen zu haben ist groß, doch hält sie nichtlange an, denn wie soll es nun weitergehen? Es ist kalt, nass undmatschig. Sie gehen auf der Nehrung Richtung Kahlberg undTrübsal macht sich breit. Als ein LKW geladen mit Munition und mitdeutschen Soldaten vorbei kommt, gilt es schnell zu handeln, dennder LKW hält nicht an. Er fährt langsam weiter und nur wer esschafft schnell hinauf zu klettern wird mitgenommen. OhneÜberlegung und ohne Absprache schaffen es Elsa, Karl, Jochen undErhard auf den LKW. Erst <strong>als</strong> sie auf dem LKW sitzen und sehen, dass dieanderen es nicht schaffen, wird ihnen die Situation bewusst. Elsa istvon ihrem Sohn getrennt und hat dafür die Kinder ihrerSchwester dabei. Karl ist nun ohne Minna unterwegs. Frieda und Minnastehen innerhalb von Sekunden allein mit den beiden Kleinen (Renateund Wolfgang) auf der Nehrung und schauen dem LKW hinterher, dermit dem Rest der Familie davonfährt. Hilflos sind sie derSituation ausgeliefert. „Wie kommen die anderen weiter? Kommt nochein Auto, das uns mitnimmt? Werden wir uns jem<strong>als</strong> wiedersehen?“Nicht nur diese Fragen quälen Elsa. Die Ungewissheit ist fastunerträglich, doch sie weiß, dass sie stark sein muss. Zum Glückhaben sie vorher einen Treffpunkt, für den Fall, dass sich ihreWege unbeabsichtigt trennen sollten, verabredet. Das Erzgebirge,genauer das Haus von Fridas Schwester ist der Treffpunkt und dieAdresse, um etwas voneinander zu erfahren. Ihr Gottvertrauen gibtihr Stärke und lässt sie nicht verzweifeln. Die Hoffnung auf einWiedersehen gibt sie niem<strong>als</strong> auf.35

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