Jahresbericht 2007 - Deutsches Jugendherbergswerk

Gesamtentwicklung des Deutschen Jugendherbergswerkes 1909 bis 2007
Ein Rückblick: 98 Jahre Deutsches Jugendherbergswerk
Jugendherbergen im Kontext der Geschichte
Kurz vor dem 100. Geburtstag präsentiert sich das Deutsche Jugendherbergswerk als
ein zukunftsorientiertes und innovatives „Gemeinschaftsunternehmen“. Trotz vieler Turbu-
lenzen – politischer, wirtschaftlicher oder kultureller Art – hat sich das DJH seit seiner Grün-
dung im Jahr 1909 als eine nicht mehr wegzudenkende gemeinnützige Institution etabliert.
Dabei haben sich im Laufe der Jahrzehnte DJH-intern einige Trends abgezeichnet: Bis zum
Beginn des 2. Weltkriegs gab es bereits 1.700 Jugendherbergen mit insgesamt 8.900.000
Übernachtungen. Der Aufwärtstrend wurde durch die Naziherrschaft jäh unterbrochen und
konnte erst nach 1945 fortgesetzt werden. 1960 erreichte die Zahl der Jugendherbergen
mit 723 den bisherigen Höchststand der Nachkriegsgeschichte. Danach ging der Trend zu
weniger Jugendherbergen bei einer gleichbleibend hohen Anzahl von Betten. 1990 erhöhte
sich die Zahl der Jugendherbergen kurzfristig im Zuge der Wiedervereinigung um 122 auf
643, hat sich aber in den letzten Jahren im Bereich der 550 stabilisiert.
Steigende Übernachtungszahlen
Die Entwicklung der Übernachtungszahlen startete nach dem 2. Weltkrieg auf niedrigem
Niveau und hat sich – nach einem Rekord 1979 (11.003.312 Übernachtungen) und einer
kurzen Schwächephase Mitte der 80er Jahre – im Bereich der Zehn-Millionen-Marke
gefestigt. Der Grund für diese erfolgreiche Entwicklung: Zunächst haben die Jugend-
herbergen ihre Aktivitäten im Laufe der 70er Jahre, bedingt durch die geburtenstarken
Jahrgänge, im Bereich der Kinderfreizeiten und im Schulsektor verstärkt und in den
Folgejahren ihr Programmangebot für Familien ausgebaut.
Anzahl Jugendherbergen 1909–2007
2.000
1.600
1.200
800
400
1909 1933 1960 1979 2000 2007
Auslastung – erfolgreich und effizient
Die Auslastungsquote der Jugendherbergen hat sich seit der Gründung des DJH sehr
positiv entwickelt, unterlag aber dennoch starken Schwankungen: Nach einem Rekord-
hoch von 154 Übernachtungen je Bett in den Jahren 1978/79 – in diesen Zeitraum fällt
auch der erste Übernachtungsrekord mit 11.003.312 – reduzierte sich die Auslastungs-
quote wieder und pendelte sich um die Jahrtausendwende dann bei rund 134 Übernach-
tungen je Bett ein.
Kompakt
Nach fast 100 Jahren und zwei überstandenen Weltkriegen haben sich sowohl die Über-
nachtungszahlen als auch die Auslastungsquoten der Jugendherbergen auf höchstem
Niveau stabilisiert.
Übernachtungsentwicklung 1909–2007
10 Mio.
8 Mio.
6 Mio.
4 Mio.
2 Mio.
1909 1933 1960 1979 2000 2007