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34 | 35 HSE-JAHRESBERICHT 2012 UMWELTSCHUTZ | NO FLARING POLICYWir fackeln nicht – No Flaring Policy umgesetzt.Das weltweite Abfackeln von Erdölbegleitgas vernichtet wertvolle Energieressourcen. Gleichzeitig werden großeMengen an Treibhausgasen in die Atmosphäre emittiert. Um ein Zeichen für den verantwortungsvollen undnachhaltigen Umgang mit Ressourcen und der Umwelt zu setzen, hatte es sich Wintershall zum Ziel gesetzt,dass routinemäßige Abfackeln von Begleitgas bis Ende 2012 einzustellen. Die freiwillige Selbstverpfl ichtunggeht weit über Gesetze und Standards hinaus und ist einzigartig in der Branche.Wenn Erdöl gefördert wird, gelangen Begleitgase mit an die Oberfläche. Lange galten sie als unverwertbares Nebenprodukt, vor allemin Gebieten ohne bestehende Gasinfrastruktur. Es war gängigePraxis, das Erdgas an Ort und Stelle ungenutzt zu verbrennen. VieleMenschen verbinden deshalb mit der Ölförderung eine brennendeGasfackel. Doch das Abfackeln (Flaring) wird inzwischen als ökonomischund ökologisch bedenklich angesehen. Denn die im Begleitgasgebundene fossile Energie geht dabei für die Nutzung verloren.Zudem werden in großem Umfang Treibhausgase freigesetzt. DieserAusstoß macht einen hohen Anteil der Gesamtemissionen der E&P-Industrie aus.Wintershall hat vor einigen Jahren begonnen, nach Alternativen zusuchen. Dank Investitionen in innovative Technik konnte das Unternehmenseither an seinen Produktionsstandorten das Abfackelnkontinuierlich zurückfahren. Zuletzt wurden bereits mehr als 95 Prozentdes Begleitgases effi zient zur Strom- oder Wärmeproduktiongenutzt und auf diese Weise jährlich rund zwei Millionen TonnenCO 2 -Äquivalente eingespart. Die Reduzierung ist größer als dieTreibhausgasmenge, die Wintershall aktuell noch weltweit emittiert.Im Jahr 2012 wurde das Unternehmensziel die „No Flaring Policy“vollständig umgesetzt: An keiner Förderanlage mehr wird im RegelbetriebBegleitgas abgefackelt. Flaring kommt nur noch in Ausnahmefällenzum Einsatz, etwa beim Testen einer Bohrung oder imZuge von Wartungs- und Reparaturarbeiten. Alle neuen Anlagenwerden mit einer Einheit zur Nutzung des Begleitgases errichtet,Altanlagen wurden entsprechend umgerüstet.Vorreiter in Libyen.Damit ist es dem Unternehmen gelungen, die Nachhaltigkeit seinerAktivitäten erheblich zu verbessern. Den größten Anteil an der effi zientenNutzung von Begleitgas machen die Aktivitäten in Libyen aus.Ausschlaggebend war die Entwicklung des Ölfeldes As Sarah, durchdie Wintershall die Produktion stark ausbaute: Da in der entlegenenWüstenregion das Abfackeln bis dahin die einzige Möglichkeit war,um das ausströmende Begleitgas sicher abzuleiten, hätten die Auswirkungenfür die Umwelt signifi kante Ausmaße angenommen.Wintershall baute stattdessen eine spezielle Anlage zur Gasverwertung.In dem Gas Utilization Plant (GUP) nahe Jakhira wird das Erdgasaufbereitet, so dass es zur Stromerzeugung eingesetzt werdenkann. Ein Teil der Gasmenge dient dazu, die Kapazitäten des unternehmenseigenenKraftwerks zu steigern. Überschüssiges Gas wirdweiterverkauft und kommt der Stromerzeugung für die Region unddie Hauptstadt Tripoli zugute. Gleichzeitig wird das bei der Gasaufbereitunganfallen de Kondensat über Pipelines zu einem Terminal derlibyschen Ölgesellschaft Zueitina geleitet und dort weiterverarbeitet.Darüber hinaus setzt Wintershall im As-Sarah-Feld eine Gasliftanlageein. Mit ihrer Hilfe wird das Begleitgas verdichtet und so in dieTiefe zurückgepresst. Die nach oben drängenden Blasen erhöhendie Ölausbeute. Anschließend kann das Gas zur Energieerzeugungverwendet werden. Weil auch die übrigen libyschen Produktionsstandortean die zentralen Prozessanlagen der Felder As Sarah sowieNahkla angeschlossen wurden, kann Wintershall seit einigen Jahrenganz auf das Abfackeln verzichten und das Begleitgas vollständignutzen – als erstes Öl produzierendes Unternehmen in Libyen.

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