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44 | 45 HSE-JAHRESBERICHT 2012 UMWELTSCHUTZ | EMISSIONENWissenswert:Emissionsrechtehandel von A bis Z.Der Ausstoß von Treibhausgasen soll kontinuierlich verringert werden,um eine weitere Klimaerwärmung abzuwenden. Im Kyoto-Protokoll,das fast 200 Staaten unterzeichnet haben, wurden verbindliche Emissionsminderungenfestgeschrieben. Darauf aufbauend hat sich dieEuropäische Union ehrgeizige Klimaziele gesetzt: Bis zum Jahr 2020sollen Treibhausgasemissionen und der Primärenergieverbrauch um21 Prozent gegenüber 2005 sinken. Erreicht werden soll dies durchden Ausbau erneuerbarer Energien und durch mehr Energieeffi zienz,und das zu möglichst geringen volkswirtschaftlichen Kosten. Die EUhat deshalb im Jahr 2005 als marktwirtschaftliches Klimaschutz instrumentden Handel mit Emissionsberechtigungen eingeführt. Er sollInvestitionen in klimaschonende Technologien und Prozesse fördern.Das europäische Emissionsrechtehandelssystem (ETS) beschränktdie Menge der zulässigen Emissionen durch Zuteilung von Emissionsberechtigungen,auch „Verschmutzungsrechte“ genannt. Die Zertifi kate können europaweit am Markt gehandelt werden. Auf dieseWeise bekommen Unternehmen einen Anreiz, ihren Treibhausgasausstoßzu senken. Wenn entsprechende Maßnahmen allerdings derteurere Weg wären, kann ein Anlagenbetreiber stattdessen auchBerechtigungen zukaufen. Hierbei handelt es sich um Zertifi kate,die ein anderes Unternehmen nicht selbst benötigt. Durch den Verkauferhält es Geld, um seinerseits Emissionen zu senken. Reduziertwird also dort, wo es am effi zientesten ist.Emissionshandelspfl ichtig sind Energie- und Industrieanlagen, dieeinen Feuerungswärmegrad von mehr als 20 Megawatt erreichen.Im Jahr 2012 fi elen gut ein Dutzend Anlagen der Wintershall-Gruppeunter die Regelung: zwei Förderplattformen in der niederländischenNord see, die Verdichterstationen am deutschen Leitungsnetz, derErdgasverdichter am Speicher Rehden sowie die Dampffl utanlageder Erdölwerke Emlichheim. Jede Anlage wird einzeln erfasst und erhältvom Staat eine festgelegte Zahl an Emissionsberechtigungen.In der Vergangenheit wurden sie weitgehend kostenlos zugeteilt.Ab 2013 jedoch, wenn die dritte Handelsperiode des ETS in Krafttritt, müssen die Emissionsrechte zunehmend am Spot- und Terminmarktersteigert werden. Die Einnahmen fl ießen an die Mitgliedsstaatenund in Klimafonds. Für Anlagenbetreiber bedeutet das Modellhöhere Kosten, verbunden mit einem höheren Anreiz Emis sionen undsomit Kosten zu senken. Werden im Jahr 2013 noch 80 Prozent derZertifi kate gratis vergeben, so sind es 2020 nur noch 30 Prozent.Im Jahr 2027 sollen dann sämtliche Berechtigungen versteigert werden.Zugleich sind insgesamt immer weniger Emissionsberechtigungenauf dem Markt, denn die Ausschüttung soll um 1,74 Prozentpro Jahr zurückgefahren werden. Es wird erwartet, dass sichdurch die Verknappung der Zertifi kate deren Preis erhöhen könnte.Wintershall hat in der Vergangenheit bereits zahlreiche Maßnahmenzur Reduzierung von Emissionen umgesetzt, so etwa die Erneuerungbzw. Umrüstung von Anlagen oder die effi ziente Nutzung vonErdölbegleitgas.Über Angebot und Nachfrage wird der Emissionsrechtehandel mittelfristigeine Minderung der Treibhausgasemissionen bewirken.Gleichzeitig allerdings verteuert das System den Anlagenbetrieb,und es macht ein komplexes Antrags- und Monitoringverfahren erforderlich.Zum Beispiel müssen Unternehmen für jede betroffeneAnlage einen spezifi schen Plan entwickeln, in dem die Methode derEmissionsüberwachung beschrieben wird. Zuständige Kontrollbehördefür Deutschland ist die Deutsche Emissionshandelsstelle(DEHSt). Bei ihr müssen auch die Emissionsberechtigungen je Anlagebeantragt und jährlich die tatsächlichen Emissionen nachgewiesenwerden.

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