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Diät-Er - hundkatzepferd

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Pferdeorthopädie<br />

mit Durchblick<br />

Computertomografie verschafft dem behandelnden Arzt einen detailgetreuen Blick in den Körper,<br />

der durch herkömmliche Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen nicht möglich ist.<br />

Dr. Eberhard Mettenleiter, Anke Köster und PhD Dr. Bianca Carstanjen stellen dar, dass die<br />

<strong>Er</strong>gebnisse von Computertomografieuntersuchungen des Pferdes bei bestimmten Krankheitsbildern<br />

– insbesondere aber bei orthopädischen Indikationen – eine schnellere und präzisere Diagnose<br />

und somit eine gezieltere Behandlung ermöglichen.<br />

Als Conrad Wilhelm Röntgen 1895 die nach<br />

ihm benannten Strahlen entdeckte, begann<br />

eine neue Ära der Medizin. Zum ersten Mal<br />

konnte der Mediziner in den Körper blicken,<br />

ohne ihn aufzuschneiden. Da bei<br />

Röntgenaufnahmen der dreidimensionale<br />

Körper auf eine zweidimensionale Fläche<br />

abgebildet wird, gehen jedoch räumliche<br />

Informationen verloren und verschiedene<br />

Abbildungsschichten überlagern sich. Die<br />

Medizin löste dieses Problem ansatzweise<br />

durch Röntgenaufnahmen aus verschiedenen<br />

Blickwinkeln, ideal wäre jedoch eine<br />

vollständige dreidimensionale Darstellung.<br />

Zu Lebzeiten Röntgens wurden zwar die<br />

hierfür erforderlichen mathematischen Verfahren<br />

entwickelt. Die Verarbeitung der aus<br />

vielen verschiedenen Blickwinkeln aufgenommenen<br />

Röntgenaufnahmen zu einem<br />

hochaufgelösten, überlagerungsfreien Bild<br />

des Körperinneren erforderte jedoch zuerst<br />

die Verfügbarkeit leistungsfähiger Computer<br />

und digitaler Aufnahme- und Datenspeicherungstechnologien.<br />

In den 70er-Jahren des vergangenen<br />

Jahrhunderts war es soweit und die Computertomografie<br />

eröffnete der Medizin Einblicke<br />

in den Körper, wie sie vorher nicht<br />

möglich waren [1]. Nicht nur, dass die Geräte<br />

virtuelle „Schnitte“ (sog. Schichten)<br />

durch den Körper darstellten, in denen<br />

kleinste Details erkennbar waren, ohne<br />

dass Überlagerungen den Einblick störten.<br />

Mit der Zeit wurden leistungsfähigere Generationen<br />

von Computertomografie-Geräten<br />

entwickelt, die Schichtbilder zu dreidimensionalen<br />

Bildern zusammensetzten<br />

(Abb. 1). Mittlerweile werden mit Computertomografie<br />

standardmäßig Schichtaufnahmen<br />

nahezu aller Körperregionen aufgenommen<br />

und nicht nur Knochen,<br />

sondern auch Weichteilgewebe visualisiert<br />

(Abb. 2). Neben den abbildenden Funktionen<br />

kann auch die Knochendichte mit<br />

hoher Genauigkeit vermessen werden. Ein<br />

Vorteil der Computertomografie, die beim<br />

Pferd noch eine Rolle spielen wird, ist die<br />

hohe Aufnahmegeschwindigkeit. In der<br />

Humanmedizin werden zum Beispiel bereits<br />

heute sehr schnelle Computertomografen<br />

routinemäßig in der Diagnostik<br />

und Therapie von Herz- und Gefäßerkrankungen,<br />

<strong>Er</strong>krankungen von Oberbauchorganen,<br />

zur virtuellen Endoskopie oder<br />

bei polytraumatisierten Patienten eingesetzt.<br />

In der Pferdeheilkunde wird die Computertomografie<br />

erst seit den späten 80er-<br />

Jahren eingesetzt, da der Patient Pferd den<br />

Mediziner vor besondere Herausforderungen<br />

stellt. Der Aufbau medizinischer<br />

Computertomografiegeräte ist auf Menschen<br />

ausgerichtet, sodass zunächst die<br />

Größe und das Gewicht des Pferdes (ein<br />

12 <strong>hundkatzepferd</strong> 02 |11<br />

Foto: © iStockphoto.com erin pheil

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