Diät-Er - hundkatzepferd
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Ausbildung von Studentengruppen an gefährlichen Grosskatzen in riskantem Umfeld erfordern besondere<br />
Sicherheitsvorkehrungen.<br />
Standard Operating Procedures<br />
(SOPs) wie in der Zoo-Welt<br />
sind in diesem diversen Umfeld<br />
nur begrenzt hilfreich, müssen<br />
aber dennoch soweit als möglich<br />
befolgt werden. Rasches<br />
Reaktions- und Adaptationsvermögen,<br />
anhaltende Lernbereitschaft,<br />
immense Geduld<br />
und enorme Toleranzbreite,<br />
kritische, ausgewogene Selbsteinschätzung<br />
und viele, viele<br />
Jahre <strong>Er</strong>fahrung sind lebenswichtige<br />
Voraussetzungen für<br />
den Interventionserfolg in dem<br />
engen, aber extremen Aktionsraum<br />
zwischen Angriff und<br />
Flucht; dies gilt noch mehr für<br />
das Team als für Patienten.<br />
Wenn immer möglich, sollten<br />
Risiken minimiert werden. Oft<br />
aber sind solche Optionen<br />
schon längst vorher ohne <strong>Er</strong>folg<br />
von andern ausgelotet<br />
worden, z.B. der Fang in der<br />
Falle eines oder mehrerer Kon-<br />
flikt-Löwen oder -Leoparden.<br />
Uns bleibt dann als letzter<br />
Instanz die Qual der Wahl, sich<br />
gegen den Todesschuss und für<br />
das Überleben des eigentlichen<br />
Opfers zu entscheiden. Dies<br />
bedeutet oft, aus allernächster<br />
Nähe in schwierigstem Terrain<br />
zu immobilisieren und sich<br />
nicht auf die militaristisch ausgebildeten<br />
Ranger zu verlassen.<br />
Mental Checklists<br />
In den beiden Listen sind die<br />
wesentlichsten Komplexe als<br />
Übersicht kondensiert dargestellt.<br />
Der eigentliche Interventionserfolg<br />
wird sowohl von<br />
den Vorbereitungen als auch<br />
durch adaptives Handeln und<br />
Lernen in der Nachbereitung<br />
bestimmt. Aufgrund der äußerst<br />
diversen Interventionsgründe<br />
und Szenarien lassen sich Narkoseempfehlungen<br />
für Immobi-<br />
Foto: © Lena Stahl-Rosen (Cornell Vet School)<br />
lisierung und Transport deshalb<br />
nur als Bandbreite darstellen.<br />
Wenn Sicherheitserwägungen<br />
überwiegen (z.B. Präsenz vieler,<br />
unerfahrener Studenten, Filmteams,<br />
Wissenschaftstouristen)<br />
oder schmerzhaftere Eingriffe<br />
anstehen, wird generell höheren<br />
Dosierungen der Vorzug gegeben.<br />
Wenn immer möglich, ziehen<br />
wir die Narkose tagsüber<br />
vor, weil dann der Nachschlaf<br />
zumindest bei Löwen und Leoparden<br />
keine unnötige Aufmerksamkeit<br />
bei Kontrahenten<br />
erweckt und Gefahren wie Nilpferde,<br />
Elefanten etc. eher bemerkt<br />
werden. Im Fall hoher<br />
Dosierungsraten muss nach der<br />
Narkoseumkehr die angemessene<br />
sensorische und motorische<br />
Reaktion auf mögliche<br />
Gefahren (Elefanten etc.) jedenfalls<br />
sichergestellt werden; erst<br />
dann darf das Tier sich selbst<br />
überlassen werden.<br />
<strong>hundkatzepferd</strong> 02|11 33