Schweizer Kunst - Koller Auktionen
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<strong>Schweizer</strong> <strong>Kunst</strong><br />
3029<br />
SEGANTINI, GIOVANNI<br />
(Arco 1858 - 1899 Schafberg bei Pontresina)<br />
Hundegespann. 1886 - 1888.<br />
Öl auf Leinwand. 52 x 98,5 cm.<br />
Dieses Gemälde ist im <strong>Schweizer</strong>ischen Institut<br />
für <strong>Kunst</strong>wissenschaft als eine eigenständige<br />
Arbeit von Giovanni Segantini registriert.<br />
Gutachten:<br />
- Originalgutachten von Gottardo Segantini,<br />
Maloja, 9. November 1948.<br />
- Gutachten von Dr. Annie-Paule Quinsac, 22.<br />
Januar 1975.<br />
Provenienz:<br />
- Sammlung Max Knöll, Basel, 1942 - 1956.<br />
- Sammlung Casiraghi, Mailand.<br />
- Privatbesitz Schweiz.<br />
Ausstellungen:<br />
- Mailand 1899, Comitato per le onoranze a G.<br />
Segantini; Espositione di alcune opere di<br />
Segantini.<br />
- St. Moritz, 1949, Esposizione commemorativa<br />
di Giovanni Segantini.<br />
- St. Gallen, 1956, Ausstellung Giovanni<br />
Segantini, <strong>Kunst</strong>museum.<br />
- Innsbruck, 1981, Ausstellung Giovanni<br />
Segantini, Tiroler Landesmuseum<br />
Ferdinandeum.<br />
| 18<br />
Literatur:<br />
- Nicodemi, G.: Giovanni Segantini, Mailand,<br />
1956.<br />
- Fiori, Teresa: Archivo del Divisionismo, Rom,<br />
1969, Band II, Nr. 201.<br />
- Gozzoli, Maria Cristina: L’opera completa di<br />
Segantini, Mailand, 1973, Nr. 261.<br />
- Quinsac, Annie-Paule: Segantini, Catalogo<br />
generale, Mailand, 1982, S. 538, Nr. 638.<br />
Das hier angebotene Werk, bekannt unter dem<br />
Titel „Zigeunergespann“ (Equipaggio di<br />
Zingari), ist eine Arbeit von Giovanni Segantini,<br />
welche um das Jahr 1888 entstanden ist.<br />
Nachdem Segantini in Mailand verschiedene<br />
Auftragarbeiten für das Grossbürgertum ausführte,<br />
liess er sich mit seiner Familie in<br />
Savognin im Haus „Peterelli“ nieder, wo er bis<br />
1894 mit seiner Familie lebte. Zahlreiche seiner<br />
grossformatigen Werke entstanden hier und<br />
zum ersten Mal experimentierte Segantini mit<br />
der Technik des Divisionismus. In den savogniner<br />
Jahren baute sich Giovannis künstlerische<br />
Karriere weiter aus und seine internationale<br />
Präsenz, vor allem in Deutschland, bestätigte<br />
sich weiter: An der Weltausstellung 1886 in<br />
London bei der „Italian Exhibition“ war<br />
Segantini einer der bestvertretenen Künstler<br />
und 1889 wurde er im Rahmen der<br />
Weltausstellung in Paris mit der Goldmedaille<br />
ausgezeichnet.<br />
Höchstwahrscheinlich handelt es sich bei dieser<br />
Arbeit um ein unvollendetes Werk, das der<br />
Maler aufgab, um das gleiche Motiv auf einer<br />
grossformatigen Leinwand wieder aufzunehmen.<br />
Allerdings konnte diese verschwundene<br />
Arbeit bis jetzt noch nicht ausfindig gemacht<br />
werden (vergleiche dazu das Gutachten von<br />
Frau Dr. Annie-Paule Quinsac, 1975). Gerade<br />
diese Unvollkommenheit macht diese Arbeit<br />
sehr interessant, da sie nicht nur äusserst<br />
modern in Auffassung und Maltechnik ist, sondern<br />
auch die Arbeitsweise von Giovanni<br />
Segantini offenbart.<br />
„Die Art der Komposition, der Ausdruck des<br />
Hundes und die lebhafte Malweise sind die<br />
ästhetischen Werte dieses Bildes, welches auch<br />
unabhängig davon für den Wissenschaftler insofern<br />
von Bedeutung ist, in dem es [...] einen<br />
Blick in die Arbeitsweise des Künstlers<br />
gewährt.“ (Dr. Annie-Paule Quinsac, 1975).<br />
CHF 70 000.- / 90 000.-<br />
(€ 46 360.- / 59 600.-)