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Zerstörerischer Kampf Zerstörerischer Kampf - Kabeg

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Coverthema<br />

körpereigenem Gewebe verhalten sie<br />

sich tolerant, man spricht hier von der<br />

Autotoleranz. Diese wird bereits im<br />

Embryonalstadium und in den ersten<br />

Lebensmonaten aufgebaut. Sie ist<br />

dafür verantwortlich, dass Körpereigenes<br />

geschützt und Körperfremdes<br />

bekämpft wird.<br />

Die Toleranz dem eigenen Körper<br />

gegenüber wird bei Autoimmunerkrankungen<br />

durchbrochen. Warum<br />

das so ist, weiß man nicht. Tatsache ist,<br />

dass das Immunsystem einen zerstörerischen<br />

<strong>Kampf</strong> mit dem Körper ausficht,<br />

den es eigentlich beschützen will.<br />

Schilddrüsenunterfunktion<br />

„Ich habe mich über Monate hinweg<br />

müde und schlapp gefühlt”, erzählt die<br />

42-jährige Angestellte Sabine Müller.<br />

Die Gewichtszunahme in dieser Zeit<br />

schrieb sie ihrer Energieschwäche und<br />

Antriebslosigkeit zu. Als ihr Zustand<br />

trotz gesunder Lebensweise, Vitaminkapseln<br />

und Powerdrinks nicht besser<br />

werden wollte, suchte sie ihren Internisten<br />

auf. Dieser stellte eine Schilddrüsenunterfunktion<br />

fest, Folge der<br />

Autoimmunerkrankung Hashimoto<br />

Thyreoiditis. Bei dieser Erkrankung erkennt<br />

die Körperpolizei die eigene, ge-<br />

Info<br />

Müde und schlapp. Schuld war<br />

Schilddrüsenunterfunktion.<br />

Die häufigsten<br />

Autoimmunerkrankungen:<br />

❑ Hashimoto Thyreoiditis<br />

(Schilddrüsenunterfunktion)<br />

❑ Diabetes mellitus Typ I<br />

(Zuckerkrankheit)<br />

❑ Primär chronische Polyarthritis<br />

(„Gelenksrheuma”)<br />

Mehr zum Thema Autoimmunerkrankungen<br />

unter<br />

❑ www.m-ww.de/krankheiten/<br />

autoimmunerkrankungen<br />

❑ www.autoimmun.org<br />

❑ www.medizinfo.de<br />

Hilfe zur Selbsthilfe:<br />

❑ Selbsthilfegruppen zu den<br />

unterschiedlichen<br />

Autoimmunerkrankungen finden<br />

Sie im Internet unter:<br />

www.selbsthilfe-kaernten.at<br />

Seite 16 • Visite 54 • Dezember 2004<br />

sunde Schilddrüse nicht mehr als zum<br />

eigenen Körper gehörend und bildet<br />

Antikörper gegen sie.<br />

„Von der Entzündung selbst habe ich<br />

überhaupt nichts bemerkt”, erzählt Frau<br />

Müller, deren Schilddrüse seit der Entzündung<br />

zuwenig Schilddrüsenhormon<br />

produziert. Dieser Mangel ist Schuld an<br />

den beschriebenen Symptomen.<br />

Mittlerweile nimmt Frau Müller täglich<br />

Schilddrüsenhormon in Form von<br />

Tabletten zu sich und hat dank der Hormonsubstitution<br />

ihre alte Aktivität wieder<br />

gefunden. Sie weiß, dass sie auf ihre<br />

Medikamente ein Leben lang wird<br />

angewiesen sein und auch, dass ihre<br />

Schilddrüse nicht mehr gesund wird.<br />

Bereits Kinder können von einer<br />

Fehlreaktion des Immunsystems getroffen<br />

werden. Am häufigsten durch<br />

Diabetes mellitus Typ I.<br />

„Im Gegensatz zu anderen Autoimmunerkrankungen<br />

bemerken wir bei<br />

dieser eine langsame, aber stetige Zunahme”,<br />

sagt Dr. Harald Kenzian. An<br />

zweiter Stelle bei Kindern und Jugendlichen<br />

rangiert die juvenile idiopatische<br />

Arthritis, eine rheumatische<br />

Erkrankung, die es in unterschiedlichsten<br />

Ausprägungen und Erscheinungsformen<br />

gibt.<br />

Ungeklärte Ursachen<br />

Der Entstehungsmechanismus für<br />

Autoimmunerkrankungen ist bis heute<br />

nicht abschließend geklärt. Es wird<br />

aber unter anderem von einer genetischen<br />

Prädisposition ausgegangen. Es<br />

ist bekannt, dass bestimmte Autoimmunerkrankungen<br />

in einigen Familien<br />

gehäuft auftreten. Bislang finden sich<br />

in der wissenschaftlichen Literatur noch<br />

FOTOS: MONIKA ZEIT (2)

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