Zerstörerischer Kampf Zerstörerischer Kampf - Kabeg
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LKH aktuell<br />
Wirklich leiden<br />
muss niemand<br />
Komprimierte Hilfe für Schmerzpatienten im LKH Klagenfurt:<br />
ZISOP hat als Center of Excellence für Schmerztherapie und<br />
Palliativmedizin den Betrieb aufgenommen.<br />
Wir müssen davon ausgehen,<br />
dass etwa 50.000 Menschen<br />
in Kärnten an chronischen<br />
Kopfschmerzen oder Rückenbeschwerden<br />
leiden und an die 1.200 Bewohner<br />
des Landes Schmerzen haben, die<br />
durch Tumorerkrankungen verursacht<br />
werden – Tendenz steigend.“ Diese<br />
ernüchternde Bilanz zieht Univ.-Doz. Dr.<br />
Rudolf Likar. Der engagierte Intensivmediziner<br />
hat die Schmerzambulanz im<br />
LKH Klagenfurt als das Schmerzzentrum<br />
im Süden Österreichs etabliert und leitet<br />
nun das neu eingerichtete Zentrum<br />
für Interdisziplinäre Schmerztherapie,<br />
Onkologie und Palliativmedizin, kurz<br />
ZISOP genannt. Für den Bereich On-<br />
Seite 8 • Visite 54 • Dezember 2004<br />
kologie ist OA DDr. Johann Klocker<br />
organisatorisch verantwortlich.<br />
Lebensqualität sichern<br />
„Wirklich leiden muss niemand<br />
mehr”, ist Dr. Likar überzeugt. Die<br />
Schmerzforschung sei zwar noch eine<br />
junge Wissenschaft, biete heute aber<br />
bereits ausgezeichnete Möglichkeiten,<br />
die Schmerzen der Patienten deutlich<br />
zu lindern und damit deren Lebensqualität<br />
bis ins hohe Alter zu sichern.<br />
Genau dies sei auch das Ziel des neuen<br />
Schmerzzentrums ZISOP, das mit<br />
besonderer Unterstützung seitens der<br />
Kärntner Krankenanstalten-Betriebsgesellschaft<br />
eingerichtet werden konn-<br />
„Schmerzen sind gut linderbar,“ so<br />
Univ.-Doz. Dr. Rudolf Likar.<br />
te und seit 1. Dezember im Gebäude<br />
der Dermatologie in Betrieb ist.<br />
„Mit diesem Schritt in die Zukunft<br />
der Schmerzmedizin hat das LKH Klagenfurt<br />
bundesweit eine Vorreiterrolle<br />
übernommen,” zeigt sich Likar erfreut.<br />
Und er setzt auf die interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit mit Neurologen,<br />
Neurochirurgen, Orthopäden, Onkologen,<br />
Radiologen, Rheumatologen<br />
und klinischen Psychologen.<br />
Neben der Versorgung in der<br />
Schmerzambulanz können Patienten<br />
mit akuten oder chronischen Schmerzen<br />
nun im ZISOP auch tagesklinisch<br />
bzw. stationär aufgenommen werden.<br />
Fünf Betten stehen für die ambulante<br />
Überwachung zur Verfügung und<br />
14 Betten für die Palliativmedizin. „Als<br />
interdisziplinäres Team von Spezialisten<br />
bieten wir für jeden unserer Patienten<br />
‚maßgeschneiderte’, ganzheitliche<br />
Betreuung”, so Dozent Likar. Sechs,<br />
sieben Ärzte und mehr als zwanzig Mitarbeiter<br />
im Pflegebereich werden sich<br />
um die Schmerzpatienten kümmern.<br />
Schrittmacherfunktion<br />
Das neue Zentrum soll aber auch<br />
eine Schrittmacherfunktion für den<br />
Ausbau der Schmerzbehandlung im<br />
extramuralen Bereich, also bei den<br />
niedergelassenen Ärzten, sowie in<br />
anderen Krankenhäusern haben. Die<br />
dafür notwendigen mobilen Palliativteams<br />
werden ebenfalls vom ZISOP<br />
am LKH Klagenfurt aus koordiniert. ■<br />
www.lkh-klu.at<br />
Ständige Verbesserungen<br />
„Im Mittelpunkt unseres Bemühens<br />
stehen die Erhaltung und Verbesserung<br />
der Lebensqualität unserer<br />
Patienten”, versichert Dozent Dr.<br />
Rudolf Likar. Nach wie vor gebe es<br />
viele vor allem ältere Menschen, die<br />
trotz Einnahme von Medikamenten<br />
oder anderer Behandlungen ihre<br />
Hoffnung aufgegeben hätten, dass<br />
ihre Schmerzen jemals wieder weniger<br />
werden. „Das muss nicht sein”,<br />
ist Likar überzeugt und begründet<br />
damit auch sein Bemühen, den medizinischen<br />
Standard bei Schmerzbehandlungen<br />
ständig zu verbessern. ❑<br />
FOTOS: MONIKA ZET (2)