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2008 - ITCA

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Wasser,<br />

Wetter, Wettbewerb!<br />

Irgendwie gibt es auf dem Neusiedlersee<br />

ein paar eigenartige Wellchen<br />

(ungefähr jede fünfte bis siebte), die einem im Trapez<br />

stehend völlig unangemeldet kräftig in die Sprunggelenke prügeln.<br />

Die dadurch leicht reduzier te Standfestigkeit wollte ich zunächst<br />

der geballten Wucht meiner überragenden Segelerfahrung<br />

von bislang zwei Jahren und fünf Regatten zuschreiben. Nachdem<br />

ich mich dann aber an den erfolg reichen Rodeo-Ritt im Trapez<br />

auf der Ostsee im Rahmen der Travemünder Woche erinnert hatte,<br />

war der Ehrgeiz geweckt, diese Dinger ein für allemal in den Griff<br />

zu kriegen. Was nach kurzer Übungszeit reproduzierbar gelang.<br />

Nun konnte es also losgehen, und das tat es auch:<br />

Nach anfangs zögerlichen Platzierungen kamen wir meinem persönlichen<br />

Ziel immer näher, dieses Jahr endlich das ungarische<br />

Schiff HUN 2255 am Ende hinter uns zu lassen. Meine Skipperin<br />

Frauke ist nach außen in solchen Äußerungen etwas<br />

zurückhalten der, aber ganz sicher genauso ehrgeizig. Um es vorwegzunehmen:<br />

Das Unterfangen ist misslungen, wir landeten mit<br />

vier Wertungspunkten Abstand direkt hinter den Ungarn. Martin<br />

und Peter, mit denen wir uns in vielen Wettfahrten ausgeglichene<br />

Duelle liefern konnten, haben stellvertretend für uns die Platzierung<br />

direkt vor dem ungarischen Schiff eingenommen. Überhaupt<br />

hat diese Euro gezeigt, dass wir derweilen im Mittelfeld<br />

doch ein wenig bei der Musik sind und jedes Jahr besser werden.<br />

So macht‘s mächtig Spaß. Geholfen haben dabei auch einige<br />

Tipps der Profis, die von einigen offensichtlich gerne gegeben<br />

wurden (verrat ich hier aber nicht, denn entweder wusste das sowieso<br />

schon jeder, nur ich wieder nicht oder…). Mein persönliches<br />

Ziel, am Ende unter den ersten 20 Schiffen zu sein, haben<br />

wir mit Platz 22 auch nur knapp verfehlt. Die Tipps der Profis kamen<br />

halt etwas spät.<br />

Auch eine offensichtlich bekannte Technik mittels K2-Bugspitzen<br />

auf dem Grund des Neusiedlersees zu graben, haben wir erfolgreich<br />

geprüft. Wenn dann nach erneuter Fahrtaufnahme der<br />

Schlamm nicht beseitigt ist, hilft erneutes Tieftauchen, diesmal<br />

aber ohne Grundberührung. Dabei wird die Geschwindigkeit<br />

auch gleich wieder auf ein Maß reduziert, das eine eingehende<br />

Inspektion auf Sauberkeit ermöglicht. Das haben wir dann also<br />

gleich mal ausprobiert.<br />

Wie wir überhaupt Vieles ausprobiert haben: So z.B. auf Platz 14<br />

fahrend (für uns gigantisch!) ca. 300 m vor der Ziellinie zu steigen,<br />

steigen, steigen…, ja und tatsächlich wieder runter und<br />

durch‘s Ziel zu kommen. Ich bin recht sicher, kurz das Riesenrad<br />

vom Prater gesehen zu haben. War ‘n echtes Adrenalin-High-<br />

Light, da uns die Mitbewerber um diese tolle Platzierung dicht<br />

auf<br />

den Spiegeln<br />

waren. Die Segler auf<br />

dem vor uns fahrenden Cat waren<br />

auch sehr angetan von diesem Schauspiel, eigentlich<br />

wollten wir die beiden noch einholen!<br />

Vom üblichen Flautentag fand ich es sehr freundlich, sich wirklich<br />

auf einen Tag zu beschränken. An diesem Mittwoch hatte ich<br />

dann auch bei nettem Catering und Musik vom Feinsten den<br />

oben angesprochenen Info-Tag. Zielsetzung: Ab Donnerstag soll<br />

alles besser werden, und: …es wurde besser!<br />

Es kam der Tag der zweiten Liga im K2-Feld: Am Donnerstag hatten<br />

wohl alle Teams der aktuellen Plazierungen 20 und höher<br />

beschlos sen, einmal ins Top-Ten-Feld zu fahren. Wir haben das<br />

tatsächlich auch gemacht! Tolles Gefühl, von einigen Cracks sogar<br />

noch bei der zweiten Gate-Durchfahrt einer Wettfahrt mit erhobenem<br />

Daumen aus zehn Metern Abstand gelobt zu werden! Aber<br />

das war ja auch schon beim Versuch der Profi-Tipp-Umsetzung.<br />

Bis hierhin hatte das Junior-Kamerateam von Andreas Tremmel<br />

bereits gigantisches auf die Festplatte gebracht. Nach jedem Wettfahrttag<br />

konnten schon am selben Abend eindrucksvolle Szenen<br />

vom Fight mit und auf dem Wasser professionell intoniert und<br />

gecutted bewundert werden. Die resultierende Top-CD/DVD-Selection<br />

<strong>2008</strong> der Topcat-EM <strong>2008</strong> ist eine Klasse-Werbung für das<br />

Katamaranfahren. Danke, das habt Ihr toll gemacht!<br />

Mit der rundum gelungenen Abschlussveranstaltung, an der auch<br />

Ralph Siegel und Bernd Meinungen ihre Freude gehabt hätten<br />

(war das Coaching der „New Dschinghis Khan“ von den beiden?),<br />

ging ein tolles Event zu Ende.<br />

Dass Fraukes Trophy-Board und mein Kaminsims nun auch mit<br />

K2-Segeltrophäen strahlen können, ist wirklich super! Nicht nur,<br />

dass der Anblick mindestens bis zur nächsten Saison schöne<br />

Erinne rungen aufruft. Nein! Jeder, der sie sieht, fragt: „Was ist das<br />

denn?“ „Ich zeig es euch.“ Und dann kommen DVD- und Foto-<br />

Vorführungen und selbstverständlich immer wieder die Geschichte<br />

von Platz 14 auf dem Wüppsteert III hoch in der Luft!<br />

Mit sehr viel Vorfreude auf die nächste Saison wünsche ich allen<br />

Lesern mit wassersportlichem Gruß ruhig Blut:<br />

Der Winter geht vorüber!<br />

Wolfgang vom Wüppsteert III.

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