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Jahresbericht 2011 - KUV

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Faktor Zeit, und dann ein möglichst optimales Behandlungsmanagement<br />

– von der Erstversorgung an der Unfallstelle bis<br />

zur Weiterbehandlung in der Klinik.<br />

Für die qualifizierte Polytraumaversorgung in Deutschland<br />

spielen die BG-Kliniken von jeher eine zentrale Rolle: dank ihres<br />

umfassenden Know-hows, aber auch aufgrund ihrer beispielhaften<br />

personellen und technischen Ausstattung. Ein eigener<br />

Hubschrauberlandeplatz, Schockraum, Ganzkörper-CT (teils<br />

im Schockraum selbst) und Not-OP-Säle in Schockraumnähe gehören<br />

ebenso zum Standard wie die 24-Stunden-Verfügbarkeit<br />

des Fachpersonals sowie klar definierte Kommunikationswege<br />

zwischen Rettungsdiensten und Kliniken (Stichwort: Traumatelefon).<br />

Nicht umsonst haben die BG-Kliniken in den Traumanetzwerken<br />

zumeist die führende Funktion und erfüllen als überregionale<br />

Traumazentren alle Kriterien einer Maximalversorgung<br />

(zu Traumazentren s. S. 14).<br />

Die ersten 60 Minuten entscheiden<br />

Zentrale Herausforderung eines erfolgreichen Polytraumamanagements<br />

ist es, den Zeitraum zwischen Verletzung und klinischer<br />

Versorgung so kurz wie möglich zu halten. Als Richtwert<br />

gilt die sogenannte „Golden Hour of Shock“: Danach soll der Verletzte<br />

binnen 60 Minuten in eine geeignete Klinik gebracht werden,<br />

um eine Verschlechterung seines Zustands, wie ein Organvorsagen,<br />

zu verhindern. Auch im Schockraum gilt es keine<br />

Zeit zu verlieren, denn jede Minute kann über Leben oder Tod<br />

des Patienten entscheiden. Doch Zeit sparen bedeutet nicht<br />

schneller und hektischer zu arbeiten, sondern sich gezielt auf<br />

die Abwendung unmittelbar lebensbedrohlicher Gefahren zu<br />

konzentrieren.<br />

Standardisierte Handlungsabläufe<br />

Mit exakt festgelegten, perfekt eingeübten Behandlungsabläufen,<br />

wie sie an den BG-Kliniken praktiziert werden, wird genau<br />

dies erreicht: die zeitkritische Schockraumversorgung<br />

Ca.140<br />

<strong>KUV</strong>-<strong>Jahresbericht</strong> 13<br />

des Patienten wird optimiert und verkürzt. Ein sogenannter<br />

Schockraum-Algorithmus gibt ein verbindliches Schema vor,<br />

welche Handlungsabfolgen typischerweise bei der Polytraumaversorgung<br />

umzusetzen sind – je nach Zustand des Patienten<br />

und Behandlungsanforderungen. International etablierte Ausbildungs-<br />

und Behandlungskonzepte wie zum Beispiel das<br />

„Advanced Trauma Life Support (ATLS)“ im initialen Traumamanagement<br />

kommen zum Einsatz. Mit diesem Standard kön-<br />

nen die schwerwiegendsten Verletzungen identifiziert und Störungen<br />

der Vitalfunktionen zeitnah behandelt werden. Mithilfe<br />

spezieller Arbeitsgruppen und Qualitätszirkel sorgen die BG-Kliniken<br />

dafür, dass ihre Arbeitsabläufe im Sinne eines permanenten<br />

Qualitätsmanagements ständig überprüft werden, um Verbesserungspotenziale<br />

zu identifizieren und für eine leitliniengerechte<br />

Umsetzung zu sorgen. Regelmäßig stattfindende interdisziplinäre<br />

Fortbildungen gewährleisten, dass die jeweiligen Mitarbeiter<br />

immer auf dem neuesten Kenntnisstand sind.<br />

Baulich und technisch „State of the art“<br />

Aber auch hinsichtlich baulicher Struktur und technischer Ausstattung<br />

streben die BG-Kliniken beständig vorwärts: Das Unfallkrankenhaus<br />

Berlin baut beispielsweise derzeit seine Rettungsstelle<br />

auf einer Fläche von 1.600 Quadratmetern nach modernsten<br />

Standards um: 156-qm-Schockraum mit neuem CT, 33 Behandlungsplätze,<br />

„Chest Pain Unit“ und Zentralmonitoring. Am BG Universitätsklinikum<br />

Bergmannsheil Bochum entsteht ein neuer<br />

Funktionstrakt mit komplett modernisierter Notfallaufnahme mit<br />

zwei Schockräumen, OP-Zentrum mit 14 Sälen, Intensivstationen,<br />

Radiologie und Zentrallabor. Die BG Unfallklinik Duisburg<br />

hat, wie andere BG-Kliniken zuvor, die digitale Radiologie eingeführt,<br />

um die bildgebende Diagnostik zu verkürzen. Und das<br />

„Bergmannstrost“ in Halle hat einen modernen Mehrzeilen-<br />

CT direkt im Schockraum installiert, um die Behandlungsdauer<br />

in der kritischen Versorgungsphase zu verkürzen. Alle Maßnahmen<br />

tragen dazu bei, die besondere Rolle der BG-Kliniken beim<br />

Polytraumamanagement auch in Zukunft zu sichern.<br />

Mitarbeiter haben täglich Bereitschaftsdienst,<br />

um die 24-Stunden-Versorgung in den Schockräumen<br />

der BG-Kliniken zu gewährleisten.

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