Jahresbericht 2011 - KUV

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24 KUV-Jahresbericht sität Witten/Herdecke: Die Zusammenarbeit dient dem Austausch zwischen Pflegepraktikern und -wissenschaftlern. Zum einen bildet sie den Rahmen für die Realisierung von Forschungsthemen und -projekten im klinischen Kontext. Zum anderen haben Pflegefachkräfte so die Möglichkeit, ihr Praxiswissen in die wissenschaftliche Arbeit einzubringen. Neue Berufe in der Pflege Gesellschaftlicher Wandel und medizinischer Fortschritt werden auch in Zukunft das Berufsbild in der Pflege verändern und für die Entstehung neuer Tätigkeitsfelder sorgen. Beispielsweise prüfen die BG-Kliniken aktuell den Einsatz anästhesietechnischer Assistenten zur Vorbereitung, Durchführung und Nachsorge von Narkosen. Die BG Klinik Tübingen bildet in diesem Bereich sogar schon aus und plant ab 2012 in Zusammenarbeit mit der Dualen Hochschule Karlsruhe zusätzlich eine Weiterbildung zum Physician Assistant. Zwei OP-Pflegefachkräfte der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Frankfurt am Main absolvieren derzeit einen Bachelor-Studiengang zum Physician Assistant mit Schwerpunkt Orthopädie und Unfallchirurgie an der Steinbeis-Hochschule Berlin, an dessen Konzipierung der Ärztliche Direktor der BG Unfallklinik Frankfurt am Main maßgeblich beteiligt war. Einen vergleichbaren Studiengang hat in 2011 auch die BG Klinik Ludwigshafen gestartet. Derzeit absolvieren zwei Pflegekräfte den Bachelor-Studiengang in Zusammenarbeit mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Karlsruhe. Auch „Operati- 44 onstechnische Assistenten (OTA)“ werden bereits in einigen BG- Kliniken aus gebildet und eingesetzt. Gleichzeitig verlagern sich ursprünglich pflegerische Aufgaben auf andere Berufsgruppen, wie etwa bei den im Unfallkrankenhaus Berlin eingesetzten Servicekräften. Diese übernehmen seit 2007 in den Normalstationen überwiegend Hilfstätigkeiten, die nicht von Pflegefachkräften geleistet werden müssen, und haben meistens eine gastronomische Ausbildung. Auch im „Bergmannsheil“ werden im OP und in den Intensivstationen Versorgungsassistenten eingesetzt, die die Pflegefachkräfte entlasten. Beide Kliniken planen einen Ausbau dieses Versorgungskonzepts. Hygiene wichtiges Thema Aber auch bestehende Pflegeberufe expandieren: durch das neue Infektionsschutzgesetz von 2011 steigt in einigen BG-Kliniken der Bedarf an Hygienefachkrankenschwestern. Auf politischer Ebene wird aktuell die im Februar 2012 vom Gesundheitsministerium verabschiedete „Ausgestaltung der Richtlinie zu Modellen nach § 63 (3 c) SGB V“ diskutiert. Diese neue Richtlinie regelt die Erweiterung des Aufgabenspektrums für Pflegefachkräfte und soll die Realisierung einer neuen Aufgabenverteilung zwischen Ärzten und Pflegepersonal ermöglichen. In einem Punkt besteht aber schon heute Einigkeit: Die Pflegekräfte der BG-Klinken werden sich auch zukünftig den neuen Herausforderungen dieses interessanten und anspruchsvollen Berufs stellen und ihren Beitrag zum Erfolg des Klinikverbunds leisten. Pflegekräfte an den BG-Kliniken verfügen über die Zusatzqualifikation „Pain Nurse“.
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