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28 <strong>KUV</strong>-<strong>Jahresbericht</strong><br />
eine nachfolgende Reha-Leistung, die bei belastungsfähi-<br />
gen und selbstständigen Patienten zum Einsatz kommt. Das<br />
Bochumer Reha-Zentrum des „Bergmannsheil“ etwa betreibt<br />
zur Durchführung der BGSW seit <strong>2011</strong> eine Kooperation mit einem<br />
Reha-Zen trum direkt auf Schalke; und die BG Kliniken<br />
Bergmannstrost Halle eröffnen im Juni 2012 in Halle sogar ein<br />
eigenes „BGSW-Patientenhotel“. Die „Erweiterte Ambulante<br />
Physiotherapie (EAP)“ als ambulante Therapieform umfasst<br />
ein muskuläres Aufbautraining, welches die gesetzliche<br />
Unfallversicherung aus der Rehabilitation mit Leistungssportlern<br />
entwickelte; es unterstützt die intensivierte physiothe-<br />
rapeutische Behandlung.<br />
Zurück in den Job<br />
Während es in den genannten Therapieformen vor allem um<br />
die weitestgehende Beseitigung oder Kompensierung von Funktionseinschränkungen<br />
und Strukturstörungen im Rahmen einer<br />
überwiegend medizinischen Rehabilitation geht, integriert die<br />
„Arbeitsplatzbezogene Muskuloskelettale Rehabilitation (ABMR)“<br />
auch arbeitsplatzrelevante Aktivitäten in die Therapie. Durch<br />
eine spezifische Arbeitsorientierung werden arbeitskritische<br />
Anforderungen ermittelt, um eine ausreichende funktionelle<br />
Belastbarkeit zu trainieren und die vollständige Rückkehr des<br />
Patienten an seinen gewohnten Arbeitsplatz zu erreichen. Vo raussetzung<br />
ist eine gewisse medizinische Belastbarkeit und die<br />
Aussicht, dass binnen vier bis sechs Wochen die Arbeitsfähigkeit<br />
wiedererlangt werden kann. Als Grundlage für eine ambulante<br />
oder stationäre ABMR dient – neben weiteren Anforderungen<br />
der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) –<br />
die EAP- oder BGSW-Zulassung.<br />
Ist eine vollständige Rückkehr an den bisherigen Arbeitsplatz<br />
voraussichtlich nicht möglich, lässt sich das individuelle Fähigkeitsprofil<br />
des Patienten mithilfe einer „Evaluation der funktionellen<br />
Leistungsfähigkeit (EFL)“ ermitteln. Dazu absolviert der<br />
Patient an zwei aufeinanderfolgenden Tagen insgesamt 29<br />
standardisierte funktionelle Leistungsaufgaben wie das Heben,<br />
das Tragen, das Überkopfarbeiten, das Treppensteigen. Das<br />
Ergebnis ist eine realitätsnahe und detaillierte Erfassung seiner<br />
körperlichen Fähigkeiten und Defizite zur weiteren Planung<br />
seiner beruflichen Rehabilitation und Reintegration zusammen<br />
mit Ärzten, Therapeuten und Reha-Managern.<br />
Mit der berufsspezifischen und belastungsorientierten Rehabilitation<br />
im Rahmen der ABMR kann der Patient an einem realitätsnahen<br />
Arbeitsplatz seinen Wiedereinstieg trainieren: Auf<br />
Innen- und Außentherapieflächen der Kliniken, in deren eigenen<br />
Werkstätten sowie dank der Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern<br />
lässt sich eine Vielzahl verschiedener Berufsbilder praxisnah<br />
üben. Dazu hat die BG Unfallklinik Duisburg zusammen<br />
mit einem Partner das B.O.R-Reha-Zentrum ins Leben gerufen:<br />
Hier können im Rahmen der berufsorientierten Rehabilitation<br />
berufsbildspezifische Bewegungsabläufe nahezu realitätsgetreu<br />
trainiert und analysiert werden, denn es stehen zahlreiche<br />
Simulationsmodule zur Verfügung, wie zum Beispiel ein Lkw-<br />
Modul, ein Übungsdach sowie etliche Module aus Industrie<br />
und Handwerk. Das BG Unfallkrankenhaus Hamburg arbeitet<br />
seit <strong>2011</strong> im Bereich der Arbeitstherapie mit dem Berufsförderungswerk<br />
Hamburg und mit dem Ausbildungszentrum für<br />
Bau zusammen. In Tübingen kooperiert man unter anderem<br />
eng mit der Tübinger Bildungsakademie der Handwerkskammer<br />
Reutlingen und in Halle sind für 2012 Kooperationen mit dem<br />
Bauausbildungszentrum Holleben sowie dem Bildungs- und<br />
Technologiezentrum der Handwerkskammer in Halle-Osen-<br />
dorf vorgesehen.<br />
Sport verbindet<br />
Sport hat als integrierendes Element – weit über die Behandlung<br />
während der Therapie hinaus – in den BG-Kliniken einen<br />
besonderen Stellenwert. Dabei fördert die Sporttherapie abhängig<br />
von der Indikation des Patienten seine Leistungsfähigkeit<br />
und unterstützt zugleich seine sozialen Kontakte. Gerade<br />
beim Sport lässt sich erfolgreich in Patientengruppen arbeiten.<br />
Die Interaktion und die Vorbildfunktion der Patienten untereinander<br />
wirken vorteilhaft auf den individuellen Behandlungsverlauf.<br />
Daher verfügen die Kliniken über umfassende Sportangebote,<br />
mit Turnhalle, Schwimmhalle, Kegelbahn, Bogenschießanlage,<br />
Basketballfeld, Spacecurl, Kletterwand, Kardiogeräten und<br />
vielem mehr.<br />
Als medizinischer Partner des Profi-, Amateur- und Breitensports<br />
versteht sich auch das BG Unfallkrankenhaus Hamburg. Dessen<br />
Sportkompetenz-Netzwerk fördert Akutmedizin, Rehabilitation,<br />
Leistungsdiagnostik und Gesundheitsanalyse. International<br />
aktive Vereine, Mannschaften oder Individualsportler aus dem<br />
Profi- und Amateurbereich vertrauen auf die interdisziplinäre<br />
Betreuung des Hamburger Sportkompetenz-Netzwerkes.<br />
Ausgezeichnete Qualität<br />
Neben dem Erfolg bei Rehabilitation und beruflicher Wiedereingliederung<br />
der Patienten unterstreichen unabhängige Qualitätssiegel<br />
und Zertifizierungen die Leistungsfähigkeit und das Qualitätsmanagement<br />
in den Reha-Abteilungen der BG-Kliniken. So<br />
haben beispielsweise die Rehabilitationsbereiche des BG Unfallkrankenhauses<br />
Hamburg <strong>2011</strong> das Zertifikat „Kooperation für<br />
Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen (KTQ)“ im Rahmen<br />
einer vernetzten Zertifizierung des Hauses erhalten. Auch<br />
die „Klinik für Physikalische und Rehabilitative Medizin“ der<br />
BG Kliniken Bergmannstrost Halle sowie die zugehörigen Rehabilitationsbereiche<br />
haben im März 2012 die Zertifizierung erfolgreich<br />
bestanden. Und die BG Unfallklinik Duisburg strebt mit<br />
ihrem „BG Zentrum für Rehabilitation“ für 2012 ebenfalls die KTQ-<br />
Zertifizierung an. Als erste BG-Klinik wurde die BG Unfallklinik<br />
Frankfurt am Main bereits 2010 mit dem Qualitätssiegel „Exzellente<br />
Qualität in der Rehabilitation – EQR“ des Instituts für<br />
Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen ausgezeichnet.