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Jahresbericht 2011 - KUV

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um die medizinische Behandlungskette optimal auf dessen<br />

individuelle Bedürfnisse abzustimmen. Dazu gehören eine systematische<br />

Fallsteuerung, die Kodierassistenz und die Dokumentation<br />

ebenso wie die Koordinierung der Abläufe zwischen<br />

Klinik, Hausarzt, Krankenkassen und Reha-Einrichtungen. Viele<br />

BG-Kliniken beschäftigen bereits seit mehreren Jahren Casemanager,<br />

die in den meisten Fällen sowohl eine pflegerische<br />

Ausbildung als auch einen akademischen Abschluss besitzen.<br />

Aber auch nach der Entlassung ist der Versorgungsauftrag der<br />

BG-Kliniken noch nicht beendet: Sogenannte Pflegefachberater<br />

ermitteln und koordinieren gemeinsam mit den Reha-Beratern<br />

der Berufsgenossenschaften den häuslichen Versorgungsbedarf<br />

des BG-Patienten, damit dieser auch nach der Rückkehr in seinen<br />

häuslichen Alltag nicht auf sich allein gestellt ist. Der Berater<br />

analysiert die individuelle Pflege- und Wohnsituation, hilft Gefahren<br />

und Risiken zu vermeiden, sorgt für eine ausreichende<br />

Hilfsmittelversorgung und gibt Empfehlungen für eine stabile,<br />

qualitativ hochwertige und gleichzeitig wirtschaftliche Pflege des<br />

Patienten. Allein die BG-Kliniken in Tübingen und Ludwigshafen<br />

führten seit 2005 jeweils bereits bis zu 20 Pflegefachberatungen<br />

im Jahr durch. Im Unfallkrankenhaus Berlin waren es seit 2008<br />

insgesamt 28 Beratungen.<br />

Zu einer optimalen Pflege gehört auch die professionelle Versorgung<br />

bestehender Wunden. Hierfür gibt es in den BG-Kliniken<br />

die sogenannten „Wundexperten“ – auch sie haben überwiegend<br />

einen pflegerischen Hintergrund. Sie beurteilen und versorgen<br />

chronische Wunden, erstellen in Absprache mit den behandelnden<br />

Ärzten Versorgungspläne für den Patienten und<br />

engagieren sich in der interdisziplinären Fort- und Weiterbildung<br />

der Krankenhausmitarbeiter.<br />

Von den Pflegefachkräften lernen<br />

Viele BG-Kliniken verfügen über einen eigenen Rettungshubschrauber.<br />

Häufig stellen sie auch das gesamte medizinische<br />

Personal, das im Helikopter mitfliegt. Dazu gehören auch Pflegekräfte,<br />

die dank Zusatzausbildung als Rettungsassistent für diesen<br />

speziellen Fall geschult sind. Im Unfallkrankenhaus Berlin<br />

etwa sind insgesamt vier Mitarbeiter aus Intensivstationen, Zentraler<br />

Notaufnahme und Anästhesie entsprechend qualifiziert,<br />

eine von ihnen sogar als leitende Rettungsassistentin.<br />

Auch die sogenannten Mega-Code-Trainer sind häufig ausgebildete<br />

Pflegefachkräfte der Intensivstationen oder der Anästhesie-Abteilungen.<br />

Sie qualifizieren regelmäßig die Mitarbeiter<br />

verschiedener Funktionsbereiche in der Herz-Lungen-Wiederbelebung.<br />

Darüber hinaus planen unter anderem das Unfallkrankenhaus<br />

Berlin und die BG Klinik Tübingen dieses Angebot auch<br />

für externe Nutzer, wie zum Beispiel das Rettungsfachpersonal,<br />

auszuweiten.<br />

<strong>KUV</strong>-<strong>Jahresbericht</strong> 23<br />

Pflegefachkräfte sind tagtäglich auf den Stationen „vor Ort“ im<br />

Einsatz; sie kennen die Abläufe im Klinikalltag sowie die Ängste<br />

und Nöte der Patienten wie kaum ein anderer. Von ihrer pflegerischen<br />

und organisatorischen Kompetenz profitieren nun auch<br />

die Verwaltungsbereiche der BG-Kliniken. In mehreren Häusern<br />

arbeiten die Pflegekräfte im Einkauf mit und bringen ihre Expertise<br />

bei der Beschaffung von Medizinmaterial ein. In der BG<br />

Klinik Ludwigshafen sind zudem vier Pflegefachkräfte im sogenannten<br />

Patientenmanagement eingesetzt, dessen Hauptaufgabe<br />

die Durchführung von administrativen Maßnahmen im<br />

Vorfeld einer Operation ist.<br />

Im Trend: Pflegefachkraft mit akademischer Zusatzausbildung<br />

Die Akademisierung in der Pflege schreitet voran: Studiengänge<br />

für Pflegefachkräfte haben eindeutig Konjunktur – mittlerweile<br />

bieten zahlreiche Hochschulen in Deutschland in Vollzeit<br />

oder berufsbegleitend akademische Zusatzausbildungen für<br />

Pflegefachkräfte an. In den BG-Kliniken verfügen mittlerweile<br />

rund vier Prozent der entsprechenden Mitarbeiter über einen<br />

Hochschulabschluss, Tendenz steigend. So sind dort neben<br />

den Casemanagern zum Beispiel auch die internen Prozessberater<br />

und die Qualitätsmanager häufig Pflegekräfte mit akademischer<br />

Zusatzausbildung.<br />

Die BG-Kliniken arbeiten hierfür eng mit den Universitäten zusammen:<br />

In Berlin etwa kooperiert das Unfallkrankenhaus seit<br />

Jahren mit der Alice-Salomon-Hochschule, einer renommierten<br />

Hochschule, die innovative Bachelor- und Masterstudiengänge<br />

in den Bereichen „Soziale Arbeit, Gesundheit sowie Erziehung<br />

und Bildung im Kindesalter“ anbietet. Und das BG Universitätsklinikum<br />

Bergmannsheil Bochum nimmt an einem völlig neuen,<br />

bislang einzigartigen Ausbildungskonzept teil: Es ist Kooperationspartner<br />

der neuen Hochschule für Gesundheit mit Sitz in<br />

Bochum, der deutschlandweit ersten staatlichen Hochschule<br />

für Gesundheitsberufe. Dort werden seit dem Wintersemester<br />

2010/11 grundständige Studiengänge unter anderem in den Bereichen<br />

der Ergotherapie, der Logopädie, der Pflege und der<br />

Physiotherapie angeboten.<br />

Die praktischen Teile ihrer Ausbildung absolvieren die Studierenden<br />

des neuen Studiengangs „Pflege“ am BG Universitätsklinikum<br />

Bergmannsheil Bochum sowie an weiteren Standorten<br />

des Universitätsklinikums der Ruhr-Universität Bochum. Die theoretischen<br />

Inhalte vermittelt die Hochschule für Gesundheit.<br />

Mit der Beendigung des achtsemestrigen Studiums haben die<br />

Absolventinnen und Absolventen sowohl einen klassischen Berufsabschluss<br />

in der Gesundheits- und Krankenpflege als auch<br />

einen anerkannten Hochschulabschluss erlangt.<br />

Darüber hinaus kooperiert das „Bergmannsheil“ bereits seit<br />

vielen Jahren mit dem Institut für Pflegewissenschaft der Univer-

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