ließ, als ob er in seinem Schädel statt eines Gehirns einen Cluster vonPulsarsternen beherbergte. Sie war ja für Erforschung – verdammt,das war ja einer der Hauptgründe gewesen, warum sie überhaupt derSternenflotte beigetreten war: um ihren Blick und ihre Hände aufetwas Neues zu legen. Das Problem bestand darin, dass der Kriegeinen an den Rausch gewöhnte, an die beständige Möglichkeit einesAngriffs oder <strong>des</strong> To<strong>des</strong> durch einen Feind. Erforschung, reine Erforschung,war oftmals sehr langsam und grausam still.Es erforderte Zeit, die Konturen eines exotischen stellaren Phänomensaufzuzeichnen, oder offene diplomatische Beziehungen miteiner Spezies zu unterhalten, die kein Verständnis <strong>des</strong> Begriffs»Ich« hatten. Es erforderte Zeit und Konzentration und koordinierteBemühungen. Koordination wiederum erforderte Einheit undEinheit erforderte – nun, bis zu dieser Aufgabe hatte sie gedacht, siewüsste, was Einheit bedeutete. Das Leben auf der Titan hatte allihre Ansichten diesbezüglich aus der Luftschleuse katapultiert. Inletzter Zeit hatte sie immer, wenn die Titan ihrer Aufgabe der Erforschungnachkam, ein wachsen<strong>des</strong> Gefühl <strong>des</strong> Grauens, während siedas nächste katastrophale Problem erwartete, das eher von innenals von außen kommen würde. Je länger sich die Titan in der Stilleaufhielt, <strong>des</strong>to be sorgter wurde sie.Ihre Nerven hatten sich mal wieder an ihren Haaren gerächt.Immer, wenn sie zu lange unter Anspannung stand, färbte sie. Wennsie zu lange auf das Unerwartete wartete, ließ sie schneiden. Zurzeithatte sie beide Probleme, also …Sie sind zu rot, dachte sie, als sie ihr Spiegelbild in der poliertenOberfläche <strong>des</strong> Raumteilers erhaschte. Das sieht aus wie risanischeSchimmertinte.Die Länge war schon in Ordnung. Sie mochte einen strengenSchnitt, aber zusammen mit dem Rot ihrer Uniform … nun, mankonnte es wohl am besten mit zu viel beschreiben. Sobald sie eineStunde frei hatte, würde sie wieder zu irgendeinem Blondton übergehen.48
Vale hatte die Counselor-Räume mit Absicht gemieden, seit sieihren Dienst auf der Titan angetreten hatte. Nicht nur, dass sie esnicht mochte, wenn andere Leute in ihrer Psyche umherstocherten,telepathisch oder nicht, sondern sie bevorzugte es auch, mit DeannaTroi lediglich in ihrer Eigenschaft als diplomatischer Offizier <strong>des</strong>Schiffes zu tun zu haben. Dort gab es eine klare Beschreibung ihrerjeweiligen Aufgaben und weniger Potential für Grenzüberschreitungen.Die Befehlsstruktur gab es aus einem guten Grund, und solcheKniffe, die sie eintrübten, wie das Beispiel eines Senior-Offiziers,der mit dem Captain verheiratet war, wie es bei Troi und Riker derFall war – nun, trüb war noch der harmloseste Ausdruck dafür.Vales Pflichten als Erster Offizier und Trois andere Kompetenzals Senior-Counselor schufen eine automatische – und nicht immerbequeme – Überschneidung. Überschneidung bedeutete Verwirrung.Verwirrung bedeutete einen Leistungsabfall, etwas das sichein Schiff mit einer so unterschiedlichen Mannschaft wie die Titannicht leisten konnte.Hier hing ziemlich wortwörtlich das Leben von Harmonie zwischenden Spezies und zwischen den Abteilungen ab. Das war ein andererGrund dafür, warum das Plötzlicher-Angriff-Durch-Aliens-Szenariozunehmend attraktiv erschien. So etwas löste die normalen Spannungenzugunsten der Pflicht. Ohne dieses Andere als verbindendephysische Bedrohung? Nun ja.Nicht zuletzt bewiesen ihr diese Spannungen, was sie schon längstvermutet hatte: egal, von welchem Planeten, die Leute waren imGrunde alle gleich. Nur leider war das keine Garantie für ein friedlichesMiteinander.Eine gewisse Menge chronischer Uneinigkeit war unvermeidbarbei Langzeit-Weltraumerforschungen, selbst unter Mitgliedernder gleichen Spezies. Man konnte einfach nicht so viele Leute fürso lange in etwas zusammenpferchen, was im Grunde eine riesigeMetalldose war, und nicht erwarten, dass sich die Gemüter erhitzen.49
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