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Das Rechnungsbuch der Stadt Düsseldorf aus dem Jahre 1540/41.

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C. von Looz-Corswarem "<strong>Das</strong> <strong>Rechnungsbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Düsseldorf</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>1540</strong>/41" 31<br />

Bürgermeister und Ratsfreunden vom 16. März 1542, daß die Rechnungslegung im ersten<br />

Viertel und <strong>der</strong> wirkliche Zahlungs<strong>aus</strong>gleich zwischen <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>kasse und <strong>dem</strong> Privatvermögen<br />

des im Rechnungsjahres amtierenden Bürgermeisters spätestens im zweiten Viertel des <strong>dem</strong><br />

Rechnungsjahr folgenden <strong>Jahre</strong>s zu erfolgen habe, lässt darauf schließen. 86<br />

Im <strong>Rechnungsbuch</strong> sind die Ziffern in römischen Zahlzeichen geschrieben. Obwohl sich in <strong>der</strong><br />

ersten Hälfte des 16. Jahrhun<strong>der</strong>ts auch im Rheinland <strong>der</strong> Gebrauch von arabische Ziffern<br />

langsam <strong>aus</strong>breitete, wurde doch bei offiziellen Schriftstücken, wie es eine <strong>Stadt</strong>rechnung war,<br />

noch lange <strong>der</strong> Gebrauch <strong>der</strong> römischen Ziffern beibehalten. 87 Nur sehr vereinzelt sind arabisch<br />

Zeichen in <strong>der</strong> Rechnung verwendet worden. Dies ist jeweils geson<strong>der</strong>t angemerkt. Es zeigt dies,<br />

daß <strong>der</strong> Schreiber, vielleicht in seinen privaten Aufzeichnungen, schon arabische Zahlzeichen<br />

benutzte. Die römischen Zahlzeichen wurden immer kursiv in Kleinbuchstaben, häufig kursiv<br />

geschrieben. Beim Gebrauch <strong>der</strong> römischen Ziffern gibt es überdies einige von <strong>der</strong> klassischen<br />

Form abweichende Beson<strong>der</strong>heiten: z.B. erscheint das Zeichen für Hun<strong>der</strong>t (c) und T<strong>aus</strong>end (m)<br />

auch in <strong>der</strong> Zusammensetzung mit Einern, so z.B. iii c = dreihun<strong>der</strong>t, ii m = zweit<strong>aus</strong>end. Auch<br />

sonst gibt es abweichende Formen, wie z.B. xlix = neunundvierzig. Aus Gründen <strong>der</strong><br />

einfacheren Lesbarkeit sind in <strong>der</strong> folgenden Edition alle römischen Zahlzeichen in arabische<br />

umgesetzt worden.<br />

Die Sprache <strong>der</strong> Rechnung entspricht wohl <strong>der</strong> gängigen Umgangssprache in <strong>Düsseldorf</strong> um<br />

<strong>1540</strong>. Die Schreibweise ist sehr uneinheitlich, <strong>der</strong> gleiche Name, <strong>der</strong> gleiche Begriff wird auf<br />

einer Seite ganz unterschiedlich geschrieben, durchgängig werden die rheinischen<br />

86 Vgl. unten im Text folio 17r. Wahrscheinlich war <strong>der</strong> von <strong>dem</strong><br />

Bürgermeister des Rechnungsjahres 1539/40, Derich Woulters, <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> zu<br />

zahlende Überschuß Anfang 1542 noch nicht gezahlt, sodaß er deswegen auch<br />

nicht in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>rechung von <strong>1540</strong>/41 erscheint.<br />

87 Bei den <strong>Düsseldorf</strong>er Gasth<strong>aus</strong>rechnungen wird erst zwischen 1622 und<br />

1624 durchgängig auf arabische Zahlzeichen umgestellt. Zur Verbreitung <strong>der</strong><br />

arabischen Ziffern vgl. Thomas Schilp, Anleitung zum Rechnen mit arabischen<br />

Ziffern: Überlegungen zur Edition einer Handschrift <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Mitte des 16.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts, in: Irmgard Hantsche (Hrsg.), Der "mathematicus". Zur<br />

Entwicklung und Bedeutung einer neuen Berufsgruppe in <strong>der</strong> Zeit Gerhard<br />

Mercators (Duisburger Mercator-Studien, Bd. 49), Duisburg 1996, S. 183 - 199.

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