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Das Rechnungsbuch der Stadt Düsseldorf aus dem Jahre 1540/41.

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C. von Looz-Corswarem "<strong>Das</strong> <strong>Rechnungsbuch</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Düsseldorf</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>1540</strong>/41" 4<br />

Nun besitzen nicht alle <strong>Stadt</strong>rechnungen die gleiche Aussagekraft. Wie hoch <strong>der</strong> Quellenwert<br />

einer mittelalterlichen o<strong>der</strong> frühneuzeitlichen <strong>Stadt</strong>rechnung ist, hängt von verschiedenen<br />

Faktoren ab, von denen die Zuständigkeit <strong>der</strong> die Rechnung führenden Stelle und die Art und<br />

Sorgfalt <strong>der</strong> Rechnungslegung die wichtigsten sind. In den deutschen Städten gab es vor 1800<br />

in <strong>der</strong> Regel kein einheitliches H<strong>aus</strong>halts- und Kassenwesen, sodaß es vor allem in größeren<br />

Städten zusätzlich zu <strong>der</strong> "Haupt"-Rechnung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>kasse noch verschiedene an<strong>der</strong>e Kassen<br />

und Rechnungen, z.B. für die Einnahmen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> direkten Steuer (in <strong>Düsseldorf</strong> Steuerrechnung<br />

o<strong>der</strong> Bürgermeisterrechnung genannt), für das Bauwesen, das Renten- und Schuldenwesen etc.<br />

gab. 13<br />

Meist noch nicht in den Bereiche <strong>der</strong> städtischen Zuständigkeit gehörte <strong>der</strong> gesamte soziale<br />

Sektor mit <strong>dem</strong> Hospital- und Armenwesen, <strong>der</strong> jedenfalls in den katholisch gebliebenen Städten<br />

häufig durch kirchliche Institutionen bzw. Stiftungen unter städtischer Aufsicht abgedeckt<br />

wurde. Für <strong>Düsseldorf</strong> sind glücklicherweise Rechnungsserien des Gasth<strong>aus</strong>es bzw. Hubertus-<br />

Hospitals erhalten, das den Bereich <strong>der</strong> Armen- und Krankenfürsorge abdeckte. Die noch<br />

erhaltenen Unterlagen sollen in naher Zukunft erschlossen werden. 14 Auch dann, wenn weite<br />

Aufgabenbereiche, wie z.B. <strong>der</strong> Unterhalt <strong>der</strong> Befestigungen o<strong>der</strong> <strong>aus</strong>wärtige Beziehungen in<br />

den Zuständigkeitsbereich des Landesherren gehörten, erfahren wir davon nichts in den<br />

Rechnungen <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>.<br />

Bestimmte <strong>der</strong> Aufgabenbereich des <strong>Stadt</strong>rats den Quellenwert einer Rechnung, so sind <strong>der</strong><br />

1973; vgl. zum Methodischen auch: <strong>Stadt</strong> und frühmo<strong>der</strong>ner Staat. Beiträge zur<br />

städtischen Finanzgeschichte von Luxemburg, Lunéville, Mainz, Saarbrücken und<br />

Trier im 17. und 18. Jahrhun<strong>der</strong>t, Hrsg. v. Kl<strong>aus</strong> Gerteis (Trierer Historische<br />

Forschungen, Bd. 26), Trier 1994; Manon van <strong>der</strong> Heijden, Stadsrekeningen,<br />

stedelijke financien en historisch on<strong>der</strong>zoek, in: Ne<strong>der</strong>lands economisch<br />

historisch archief. Bulletin voor economische geschiedenis 13, 1999, S. 129 -<br />

166.<br />

13 Zum H<strong>aus</strong>haltswesen <strong>der</strong> Städte vgl. allgemein: Eberhard Isenmann, Die<br />

deutsche <strong>Stadt</strong> im Spätmittelalter 1200 - 1500. <strong>Stadt</strong>gestalt, Recht, <strong>Stadt</strong>regiment,<br />

Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft, Stuttgart 1988, S. 140ff.; Kl<strong>aus</strong><br />

Gerteis, Die Deutschen Städte in <strong>der</strong> frühen Neuzeit. Zur Vorgeschichte <strong>der</strong><br />

'bürgerlichen Welt', Darmstadt 1986, S. S. 88ff.; Heinz Schilling, Die <strong>Stadt</strong><br />

in <strong>der</strong> frühen Neuzeit, München 1993, S. 79f.<br />

14 <strong>Das</strong> Archiv des St. Hubertus-Hospitals wurde <strong>dem</strong> <strong>Stadt</strong>archiv 1929 als<br />

Depositum übergeben, vgl. Hugo Weidenhaupt, 75 <strong>Jahre</strong> <strong>Stadt</strong>archiv <strong>Düsseldorf</strong><br />

(wie Anm. 2), S. 25; Die von 1421 mit Unterbrechungen bis 1849 reichenden<br />

Rechnungen, sowie die Belege und Akten werden z.Zt. im Rahmen eines DFG-<br />

Projektes erschlossen.

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