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Kindergärten kommen in Bewegung, Sportjugend NRW - Sichere Kita

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Unser Leitbild vom bewegten Menschen<br />

4. UNSER LEITBILD VOM BEWEGTEN MENSCHEN<br />

Unser Menschenbild und das Bild vom K<strong>in</strong>d s<strong>in</strong>d die Ausgangslage für die Zielsetzung der Arbeit<br />

<strong>in</strong> der E<strong>in</strong>richtung.<br />

� Welches Bild vom Menschen haben wir?<br />

� Wovon ist das Bild bee<strong>in</strong>flusst?<br />

� Gibt es das e<strong>in</strong>e Menschenbild, an dem wir uns für unser erzieherisches Handeln orientieren<br />

können?<br />

� Woran können sich <strong>Bewegung</strong>sk<strong>in</strong>dergärten orientieren?<br />

Zum e<strong>in</strong>en wird unser Bild geprägt durch die Er<strong>in</strong>nerungen an die eigene K<strong>in</strong>dheit, an positive<br />

oder negative Ereignisse. Fühlten wir uns gleichberechtigt, unterdrückt, ernst genommen?<br />

Zum anderen ist das Bild bee<strong>in</strong>flusst von unserer E<strong>in</strong>schätzung, ob wir den E<strong>in</strong>fluss auf die k<strong>in</strong>dliche<br />

Entwicklung mehr der Vererbung oder der Umwelt zuschreiben und ob wir das K<strong>in</strong>d als unfertiges<br />

Wesen oder aktiv handelnder Partner ansehen.<br />

Im Leitbild des LandesSportBundes und der <strong>Sportjugend</strong> <strong>NRW</strong> bekennt sich die Sportorganisation<br />

zum humanistisch geprägten Menschenbild, das die Würde und Freiheit der Person wahrt.<br />

„Sport dient dem Menschen zur bewegungs- und körperorientierten ganzheitlichen Entwicklung<br />

der Persönlichkeit und trägt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>takten Umwelt zur Gesundheit <strong>in</strong> physischer,<br />

psychischer und sozialer H<strong>in</strong>sicht bei.“<br />

(LandesSportBund <strong>NRW</strong>, 2000b.)<br />

Dieses Verständnis ist auch die Grundlage für die Konzeption <strong>Bewegung</strong>serziehung des Landes-<br />

SportBundes <strong>NRW</strong>. Die Entwicklung der Konzeption hat sich orientiert an Piaget, dessen Theorie<br />

e<strong>in</strong> Menschenbild zugrunde liegt, welches das K<strong>in</strong>d als neugieriges und entdeckungsfreudiges Wesen<br />

betrachtet. Für Piaget ist Entwicklung e<strong>in</strong> selbstkonstruktiver Prozess, konzipiert als Interaktion<br />

zwischen Subjekt und Umwelt. In se<strong>in</strong>em Konzept der Äquilibration 3 beschreibt<br />

Piaget die Fähigkeit des K<strong>in</strong>des <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Situation e<strong>in</strong>es Ungleichgewichtes,<br />

Widersprüche und Konflikte durch Umstrukturierung<br />

und Neuaufbau von Strukturen, eigenständig <strong>in</strong> e<strong>in</strong> neues<br />

Gleichgewicht zu br<strong>in</strong>gen.<br />

Diese Äquilibrationsprozesse versteht er als Lernprozesse,<br />

die ohne äußere Anleitung durch Erziehende aus dem K<strong>in</strong>d<br />

selbst heraus erfolgen. Diese Lernprozesse bedürfen nach Piaget<br />

jedoch e<strong>in</strong>er Umwelt, die es dem K<strong>in</strong>d ermöglicht zu forschen,<br />

zu experimentieren, etwas auszuprobieren. Deutlich<br />

wird dieses Verständnis <strong>in</strong> den zahlreichen Beschreibungen<br />

Piagets beobachteter Situationen, <strong>in</strong> denen das K<strong>in</strong>d alle<strong>in</strong><br />

durch e<strong>in</strong> äußeres Ereignis zu selbständigen Handeln und aktiven<br />

Experimentieren herausgefordert wird. Je jünger die K<strong>in</strong>der<br />

s<strong>in</strong>d, so existentieller ist es für sie, sich ihre Welt über aktive<br />

Wahrnehmung und <strong>Bewegung</strong> zu erobern (vgl. Montada 1988 <strong>in</strong><br />

Oerter/Montada: Entwicklungspsychologie, 518ff.).<br />

3 F<strong>in</strong>dung von Gleichgewicht, Auflösung von Widersprüchen

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