Jahresbericht 2008 (PDF, 1 MB) - Integrierte Psychiatrie Winterthur ...
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Impressum<br />
Herausgeberin ipw <strong>Integrierte</strong> <strong>Psychiatrie</strong> <strong>Winterthur</strong><br />
Redaktion Dr. med. Toni Berthel, Christine Gäumann, Susanne Gimmi, Peter Roth<br />
Visuelles Konzept und Layout formerei gmbh Felicitas Högger<br />
Fotos Niklaus Spoerri, Fotoarchiv ipw<br />
Korrektorat TExTARBEIT, Sonja Brunschwiler<br />
Druck und Ausrüstung Bühler Druck AG
Anstelle von ausführlichen Berichten aus den Bereichen der ipw widmet sich unser<br />
<strong>Jahresbericht</strong> einem Thema aus der <strong>Psychiatrie</strong>. In der Ausgabe <strong>2008</strong> beschäftigen<br />
wir uns mit dem weit verbreiteten Leiden der Depression.<br />
Vertrauen bringt Erfolg – und umgekehrt 2<br />
ipw – eine Organisation in ständiger Veränderung 3<br />
Depression – ein bedeutender diagnostischer Faktor, nicht nur in der <strong>Psychiatrie</strong> 5<br />
Was ist Depression? 6<br />
Braucht es einen Klinikaufenthalt bei einer Depression? 8<br />
Depression im Alter 10<br />
Ist Depression weiblich? 13<br />
Depression in der hausärztlichen Praxis 14<br />
«Ich dachte, mich könne nichts umhauen» 16<br />
«Man weiss nicht, was man tun soll» 18<br />
Streiflichter 20<br />
Kennzahlen 22<br />
Betriebsrechnung 24<br />
Personalstatistik 25<br />
Leitende Mitarbeitende 26<br />
Geschäftsleitung ipw 28<br />
1
Vertrauen bringt Erfolg –<br />
und umgekehrt<br />
2 Wenn ich das Jahr <strong>2008</strong> mit dem Fokus «<strong>Integrierte</strong> Psy-<br />
chiatrie <strong>Winterthur</strong>» Revue passieren lasse, treten zwei<br />
Ereignisse besonders deutlich hervor: die Diskussion um<br />
das Angebot «Assessmentstation» in der Gerontopsychi-<br />
atrie und das neue Versorgungskonzept für die Psychi-<br />
atrieregionen <strong>Winterthur</strong> und Zürcher Unterland (WZU).<br />
Beide Ereignisse haben in meinen Augen denselben Kern:<br />
erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />
Die Assessmentstation verdeutlicht dies in zweifacher<br />
Hinsicht: Sie steht für ein integriertes, interdiszipli-<br />
näres Angebot, wie es in den letzten Jahren in der psy-<br />
chiatrischen Versorgung an Bedeutung gewonnen hat.<br />
Patientinnen und Patienten werden umfassend betreut,<br />
die Unterstützung erfolgt aus verschiedenen Diszipli-<br />
nen, alles geht Hand in Hand. Wie wichtig dieses inte-<br />
grierte Angebot ist, zeigte sich deutlich, als im August<br />
die Aufhebung der Assessmentstation thematisiert wur-<br />
de. Eine Lösung zur Weiterführung der Assessment-<br />
station konnte schliesslich am «runden Tisch» mit den<br />
betroffenen Partnern gefunden werden – dank der Be-<br />
reitschaft zur Zusammenarbeit.<br />
Für diese Zusammenarbeit möchte ich allen Mitarbeiten-<br />
den der ipw danken und sie weiterhin dazu ermuntern. Im<br />
Hinblick auf die Umsetzung des Projekts WZU gewinnt<br />
die Zusammenarbeit über bisherige Institutionen hin-<br />
weg an Bedeutung. Mit der Bekanntmachung des neu-<br />
en Versorgungskonzepts wurde Ende <strong>2008</strong> ein wichtiger<br />
Grundstein gelegt. Ich bin überzeugt, dass künftig er-<br />
folgreich darauf aufgebaut werden kann, wenn alle Be-<br />
teiligten bereit sind, «am selben Strick zu ziehen». Dazu<br />
braucht es vor allem eins: gegenseitiges Vertrauen. Gute<br />
Zusammenarbeit findet dort statt, wo eine gemeinsame<br />
Vertrauensbasis vorhanden ist. Und genau das sind wir<br />
den Patientinnen und Patienten im Kanton Zürich schul-<br />
dig: eine vertrauensvolle und damit erfolgreiche Zusam-<br />
menarbeit über Institutionen hinweg, zwischen verschie-<br />
denen Berufsgruppen und vor allem mit den Patientinnen<br />
und Patienten selbst.<br />
Regierungsrat Dr. Thomas Heiniger,<br />
Gesundheitsdirektor des Kantons Zürich
ipw – eine Organisation<br />
in ständiger Veränderung<br />
In meinem Vorwort zum <strong>Jahresbericht</strong> 2007 berichte-<br />
te ich über die ipw-Strategie für die Jahre 2009 bis 2012.<br />
Mit dem Entscheid des Regierungsrats zum Zusammen-<br />
schluss der Betriebe «<strong>Psychiatrie</strong>-Zentrum Hard» und<br />
«<strong>Integrierte</strong> <strong>Psychiatrie</strong> <strong>Winterthur</strong>» zu einer Organisa-<br />
tion für die psychiatrische Versorgung der Region Win-<br />
terthur und Zürcher Unterland (WZU), wurde den im Psy-<br />
chiatrieverbund weiter entwickelten strategischen Zielen<br />
entsprochen. Seit März <strong>2008</strong> konzentrieren sich alle An-<br />
strengungen auf dieses Projekt. Die im Strategiepro-<br />
zess ipw gewonnenen Erkenntnisse dienten in der Fol-<br />
ge als wichtige Grundlage für die Erarbeitung des neuen<br />
Versorgungskonzeptes.<br />
Aufbau, Umbau, Abbau sind Themen, welche die ipw seit<br />
ihrer Entstehung 2001 ständig begleiten. Trotzdem löste<br />
die Kommunikation zum weiteren Bettenabbau in der Ge-<br />
rontopsychiatrie Ende August Betroffenheit aus: 31 Mitar-<br />
beitende auf zwei Stationen waren davon tangiert. Dank<br />
einer umsichtigen Prozessführung fanden glücklicher-<br />
weise fast alle Mitarbeitenden einen neuen Arbeitsplatz<br />
innerhalb der ipw, und das Netzwerk hat die Versorgung<br />
praktisch nahtlos übernommen.<br />
Bewährt hat sich die Adoleszentenstation in der Klinik<br />
Schlosstal. Seit ihrer Eröffnung Ende 2007 haben ihre Mit-<br />
arbeitenden bei der Behandlung der 14- bis 18-jährigen<br />
psychisch erkrankten Jugendlichen zahlreiche aufwän-<br />
dige Kriseninterventionen geleistet.<br />
Mein Vorwort kann ich nicht abschliessen, ohne allen ipw-<br />
Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern meinen herzlichen<br />
Dank für ihre grosse, engagierte Arbeit im Versorgungs-<br />
alltag auszusprechen. Trotz der Ungewissheit, wie sich<br />
die Zukunft entwickeln wird, haben sie ihre Arbeit in der<br />
gewohnten hohen Qualität geleistet, sich in der Projekt-<br />
arbeit engagiert und die Weiterentwicklung des Versor-<br />
gungssystems ipw vorangetrieben. Der Dank geht auch<br />
an die Partner im <strong>Psychiatrie</strong>netzwerk. Die enge Zusam-<br />
menarbeit ist eine zwingende Voraussetzung für das Ge-<br />
stalten und Leben einer integrierten <strong>Psychiatrie</strong>.<br />
Peter Roth, Verwaltungsdirektor ipw<br />
3
Depression – ein bedeutender diagnostischer Faktor,<br />
nicht nur in der <strong>Psychiatrie</strong><br />
Die Depression ist zur grossen Volkskrankheit geworden<br />
und ins Zentrum der Gesundheitsversorgung gerückt. Un-<br />
ter den anderen Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Er-<br />
krankungen, Krebs, Diabetes oder Rheuma rangiert sie<br />
weit oben. In ihren volkswirtschaftlichen Folgen durch Be-<br />
hinderungen, Sterblichkeit und Kosten steht sie an zweiter<br />
Stelle, dicht nach den koronaren Herzkrankheiten. Die Pu-<br />
blic Health zielt heute immer stärker auch auf die Depres-<br />
sion, wenn es darum geht, gesundheitspolitische Mass-<br />
nahmen zu erwirken. Umso mehr, als dass Depressionen<br />
mit anderen häufigen Störungen, wie z.B. den Angst- oder<br />
Suchterkrankungen, einhergehen und über hormonelle<br />
Stressentgleisungen manche somatischen Volkskrank-<br />
heiten mitverursachen.<br />
So ist heute die Depression ein bedeutender diagnostischer<br />
Faktor nicht nur in der <strong>Psychiatrie</strong>, sondern in der Medizin<br />
überhaupt. Es erstaunt darum nicht, dass sich im Projekt<br />
«GeWint» für eine moderne Gesundheitsregion <strong>Winterthur</strong><br />
die Verantwortlichen der Ärzteschaft, Spitäler, Sozialbe-<br />
hörden und Leistungsfinanzierer auch mit der Depressi-<br />
on befassen. Für integrierte Behandlungspfade zur Ver-<br />
sorgungsverbesserung ist die Depression gleich nach der<br />
koronaren Herzkrankheit ins Auge gefasst – Ausdruck ei-<br />
ner neuen Offenheit in der Medizin gegenüber psychischen<br />
Störungen. Unübersehbar befördert die Depression die<br />
Gleichstellung von <strong>Psychiatrie</strong> und Medizin. Begünsti-<br />
gt von einer Aera der versachlichten, ökonomischen und<br />
sozialen Gesundheitsversorgung verbessert sie Behand-<br />
lungschancen und Entstigmatisierung von psychiatrischen<br />
Leiden. Über ihre Variante Burn-out verweist sie auf die<br />
arbeitsmedizinische Bedeutung und verschafft sich Aner-<br />
kennung als Gesundheitsproblem, vor welchem sich nie-<br />
mand mehr zu verstecken braucht.<br />
Depression hat viele Gesichter<br />
In der rationalen Public-Health-Perspektive klingt die<br />
Krankheit Depression allerdings klarer, als sie ist. Nur<br />
schon von Depression in der Einzahl zu sprechen, vermit-<br />
telt eine falsche diagnostische Eindeutigkeit und täuscht<br />
darüber hinweg, dass <strong>Psychiatrie</strong> und Medizin einem viel-<br />
fältigen Syndrom gegenüberstehen, mit sehr unterschied-<br />
lichen Ursachen, Bedingungen, Ausprägungen, Behand-<br />
lungsansätzen und Verläufen bei den betroffenen Menschen.<br />
Die Schattierungen von Depressionen reichen bekanntlich<br />
von milden und einfachen bis zu nicht mehr nachfühlbaren<br />
schwersten Bildern, vom chronobiologisch übersteuerten<br />
Energie- und Stimmungsabfall bis zur todesstarren psy-<br />
chotischen Entleertheit aller Vital- und Sozialgefühle. Un-<br />
terschiedlichste Erlebnisse in der Kindheit, in Beziehungen,<br />
im Geschäft, im Krieg werden zu höchst individuellen Ge-<br />
schichten von Depressionen. Ganze Nationen und Gene-<br />
rationen zeigen nach traumatischen historischen Ereig-<br />
nissen jahrzehntelange depressive Muster. Depressionen<br />
finden verschiedenste Gesichter, von Schwermut, Schmer-<br />
zen und Sucht bis zur Aggression und Delinquenz. Je nach<br />
Lebensphase, Geschlecht und Herkunft disponiert man<br />
sich unterschiedlich. Und die vulnerable genetische und<br />
charakterliche Ausstattung gibt mitunter einen entschei-<br />
denden Ausschlag.<br />
Vielschichtigkeit verlangt spezialisierte Angebote<br />
Die <strong>Integrierte</strong> <strong>Psychiatrie</strong> <strong>Winterthur</strong> versucht, für die<br />
Tausenden von depressiv Erkrankten gute Zugangswege<br />
für eine rasche qualifizierte Behandlung zu öffnen. Ein<br />
Zusammenspiel von ärztlicher, therapeutischer und so-<br />
zialer Primärversorgung mit unseren Angeboten ist da-<br />
zu unabdingbar. Eine permanente Fort- und Weiterbil-<br />
dung im Netzwerk der Versorgerschaft und ein regionales<br />
Disease-Management sollen weiterentwickelt werden. Die<br />
Vielschichtigkeit der depressiven Störungen verlangt in<br />
komplexen und schweren Fällen Expertenwissen in spe-<br />
zialisierten und hoch spezialisierten Angeboten. Die ipw<br />
fördert sie innerhalb einer Angebotsgliederungen nach Al-<br />
terspopulationen (ältere Jugendliche und junge Erwach-<br />
sene, zweites, drittes und viertes Lebensalter) und profi-<br />
liert spezifische Kompetenz über Spezialsprechstunden,<br />
ambulante und tagesklinische Gruppenprogramme und<br />
Schwerpunktstationen. Der <strong>Jahresbericht</strong> gibt einen Ein-<br />
blick in unsere Bemühungen.<br />
Dr. med. Andreas Andreae, Ärztlicher Direktor<br />
5
Was ist Depression?<br />
6 Depressive Erkrankungen wurden bereits im Altertum be-<br />
schrieben und sind wohl so alt wie die Menschheit selbst.<br />
Die hippokratische Medizin prägte den Begriff der Me-<br />
lancholie. 1621 veröffentlichte der englische Arzt Robert<br />
Burton sein noch heute lesenswertes Buch «Die Anato-<br />
mie der Schwermut». Laut den gültigen Diagnosekrite-<br />
rien der WHO gelten heute die depressive Verstimmung,<br />
Interesseverlust und Freudlosigkeit sowie Antriebsver-<br />
lust als die Leitsymptome einer Depression.<br />
Eine depressive Episode ist zu diagnostizieren, wenn über<br />
einen Zeitraum von zwei Wochen zwei dieser Symptome<br />
bestehen. Weitere typische Symptome einer Depression<br />
sind Schlafstörung, verminderter Appetit, Selbstmord-<br />
gedanken, gestörte Konzentration, vermindertes Selbst-<br />
wertgefühl, Schuldgefühle und Hoffnungslosigkeit.<br />
Die Grenze zwischen normaler Traurigkeit und Depres-<br />
sion wird wissenschaftlich diskutiert. So schliesst etwa<br />
das nordamerikanische Diagnosemanual DSM-IV entspre-<br />
chende depressive Zustände im Rahmen einer Trauerre-<br />
aktion ausdrücklich von der Diagnose einer Depression<br />
aus. In ihrem Buch «The loss of sadness» argumentie-<br />
ren die Soziologen Allan Horwitz und Jerome Wakefield,<br />
dass durch die Verwendung reiner Symptomlisten – oh-<br />
ne die aktuellen Lebensbedingungen der Betroffenen zu<br />
berücksichtigen – eine Pathologisierung normaler Trau-<br />
rigkeit und Verstimmungszustände stattfindet.<br />
Ursachen<br />
Als Ursache zur Entstehung von Depressionen wird heute<br />
allgemein ein integratives biopsychosoziales Modell an-<br />
erkannt. Dieses geht davon aus, dass Depressionen im<br />
Wechselspiel genetischer Veranlagungen mit entwick-<br />
lungspsychologischen Einflüssen und aktuellen sozialen<br />
Lebensbedingungen entstehen. Bei der biologischen De-<br />
pressionsforschung ist insbesondere die Bedeutung einer<br />
gestörten Regulation des kortisonvermittelten Stress-<br />
systems gut belegt. Diagnostisch und therapeutisch ver-<br />
wertbare Laborparameter konnten aber trotz intensiver<br />
Forschungsbemühungen bisher nicht gefunden werden.<br />
Verschiedene epidemiologische Studien konnten die Be-<br />
deutung sozialer Faktoren wie soziale Isolation, Arbeits-<br />
losigkeit und niedrige soziale Stellung als Risikofaktoren<br />
für Depressionen nachweisen. Als psychologisch bedeut-<br />
same Faktoren gelten aktuelle Verlusterlebnisse sowie<br />
der Einfluss von Traumatisierungen während der Kind-<br />
heit. Eine wichtige Rolle spielen darüber hinaus belastete<br />
Partnerschaften.<br />
Therapie<br />
Entsprechend haben sich eine Reihe biologischer und<br />
psychologischer Therapien etabliert. Neben speziellen<br />
Verfahren wie der Lichttherapie und der Elektrokrampft-<br />
herapie, sind seit den 50er-Jahren eine Reihe antidepres-<br />
siv wirksamer Medikamente entwickelt worden. Mit der<br />
Einführung einer neuen Klasse von Antidepressiva, den<br />
sogenannten Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern, hat<br />
im letzten Jahrzehnt die Verschreibung antidepressiver<br />
Medikamente erheblich zugenommen, was auch zuneh-<br />
mend zu kritischen Stimmen führte. Anfang <strong>2008</strong> kamen<br />
zwei unabhängige, in renommierten Fachzeitschriften ver-<br />
öffentlichte Metaanalysen übereinstimmend zum Ergeb-<br />
nis, dass die Überlegenheit der modernen Antidepressi-<br />
va gegenüber Placebo relativ klein ist.<br />
Psychotherapeutische Ansätze spielen eine wichtige Rol-<br />
le bei der Behandlung der Depression. Die besten Wirk-<br />
samkeitsnachweise liegen vor für die kognitive Verhal-<br />
tenstherapie und für die interpersonelle Therapie, bei der<br />
es um die Beziehungen zu anderen Menschen geht. In<br />
den letzten Jahren konnte auch für paartherapeutische<br />
Behandlungen die Wirksamkeit in mehreren Studien be-<br />
legt werden. Besondere Aufmerksamkeit erhält aktuell<br />
ausserdem die unter dem Namen CBASP (Cognitive Be-<br />
havioral Analysis System of Psychotherapy) verbreite-<br />
te Behandlung. Diese Psychotherapie wurde speziell für<br />
Depressionen von mehr als zwei Jahren Dauer, die bis-<br />
lang als psychotherapeutisch schwer behandelbar gal-<br />
ten, entwickelt und hat sehr positive Resultate erbracht.<br />
In der Praxis kommt darüber hinaus eine Vielzahl ande-<br />
rer Methoden zur Anwendung.<br />
Dr. med. Thomas Heinsius, Oberarzt,<br />
Psychiatrische Poliklinik
8<br />
Braucht es einen Klinikaufenthalt bei einer Depression?<br />
Die Depression ist eine häufige Erkrankung, und die Mehr-<br />
heit der betroffenen Patientinnen und Patienten können<br />
ambulant behandelt werden. Manchmal aber sind Be-<br />
troffene in einer schweren depressiven Episode so be-<br />
einträchtigt, dass sie nicht mehr in der Lage sind, sich zu<br />
versorgen. Sogar Körperpflege und Nahrungsaufnahme<br />
werden dann zu unüberwindbaren Aufgaben. Wenn diese<br />
Menschen zusätzlich unter Wahnvorstellungen oder Suizid-<br />
impulsen leiden, ist eine ambulante Therapie nicht mehr<br />
ausreichend. Eine Hospitalisation kann in diesem Fall für<br />
den Patienten oder die Patientin lebensrettend sein und<br />
entlastend für die Angehörigen, welche dem Leiden oft<br />
hilflos gegenüberstehen.<br />
Depressionen sind auch häufige Begleiterscheinungen<br />
von Menschen mit Persönlichkeitsstörungen oder akzen-<br />
tuierten Persönlichkeitszügen. Aufgrund ihrer dauerhaft<br />
gestörten Gefühlswahrnehmung und -steuerung, erleben<br />
sie immer wieder Konflikte mit sich und ihrer Umwelt,<br />
kommen in schwierige Situationen und reagieren darauf<br />
schliesslich depressiv. Eine stationäre Behandlung dient<br />
auch dazu, krank machende Verhaltensmuster zu benen-<br />
nen und verfahrene Situationen zu klären. Beispiele wä-<br />
ren der patriarchale Firmenchef, der nur in seiner Arbeit<br />
Bestätigung findet und wegen der Trennung seiner Frau<br />
suizidal wird; oder die junge Frau, der es nach Gewalt-<br />
erfahrungen in der Kindheit nicht gelingt, ihren Alltag zu<br />
bewältigen, ebenso wie die perfektionistische Kranken-<br />
schwester, die sich nur nach den Bedürfnissen anderer<br />
richtet, bis sie eines Tages «zusammenklappt».<br />
Eine etwas andere Form der Depression zeigt sich bei<br />
den Migrantinnen und Migranten: Sie leiden meist unter<br />
chronischen Schmerzen verschiedener Art, für die kein<br />
somatisches Korrelat gefunden wird. Diese Patienten füh-<br />
len sich sehr krank und werden uns nach einer Odyssee<br />
somatischer Abklärungen und erfolgloser somatischer<br />
Therapien von den Hausärzten zugewiesen, weil keine<br />
Intervention Besserung brachte. Nebst den migrations-<br />
spezifischen Themen bestehen oft soziale Probleme wie<br />
Familienkonflikte, Arbeitslosigkeit und Geldsorgen.<br />
«Es macht mich stolz, meinen eigenen Bilderrahmen<br />
zu planen und zu gestalten. Ich merke,<br />
dass meine Konzentration wieder besser wird.»<br />
Ergotherapie: Depressionsspezifische<br />
ergotherapeutische Massnahmen<br />
stärken Eigenverantwortung,<br />
Entscheidungsfähigkeit, Selbstvertrauen<br />
sowie Handlungskompetenzen –<br />
über strukturierte handwerklich-<br />
gestalterische und kognitive Tätigkeiten<br />
oder über das Anknüpfen an lebenspraktische<br />
Fähigkeiten. Ergotherapie<br />
unterstützt dabei, das eigene Handeln<br />
in Relation zur sozialen und beruflichen<br />
Rehabilitation zu reflektieren.<br />
Wiedergefundene oder neu entdeckte<br />
Fähigkeiten des Patienten werden<br />
durch die Erarbeitung einer<br />
Tagesstruktur im Alltag installiert.
Stationäre Therapie<br />
Die Behandlung auf der Depressions- und Angststati-<br />
on hat zum Ziel, Patientinnen und Patienten durch ver-<br />
schiedene Therapieformen auf ein «Funktionsniveau» zu<br />
bringen, sodass sie wieder zu Hause wohnen und sich im<br />
ambulanten Rahmen weiter behandeln lassen können. In<br />
der Psychotherapie werden Wissen und Fertigkeiten im<br />
Umgang mit der Depression vermittelt und individuelle<br />
Behandlungsstrategien erarbeitet. Bei Bedarf werden<br />
Psychopharmaka eingesetzt, massgeschneidert auf die<br />
Bedürfnisse des einzelnen Patienten. Weiter wird abge-<br />
klärt, in welchem Umfeld der Patient sich befindet und<br />
wie er damit umgeht. Dazu gehören gemeinsame Ge-<br />
spräche mit Familienmitgliedern, Arbeitgeber usw. Zur<br />
stationären Therapie gehören auch die sogenannten Spe-<br />
zialtherapien, die jeweils einzeln oder in Gruppen statt-<br />
finden: Ergo-, Kunst-, Bewegungs- und Physiotherapie,<br />
Medizinische Trainingstherapie und Entspannungsme-<br />
thoden. Auch durch das Zusammenleben mit anderen<br />
Menschen auf der Station erhalten die Patientinnen und<br />
Patienten wieder Zugang zu ihren eigenen Ressourcen.<br />
Ein geregelter Tagesablauf mit Aktivitäten und Ruhepha-<br />
sen wirkt entlastend und hilft, Antrieb und Stimmung zu<br />
verbessern. Eine sehr wichtige Funktion kommt hier den<br />
Pflegefachkräften zu, welche die Erkrankten dabei unter-<br />
stützen, ihren Alltag zu bewältigen.<br />
Orientierung, Nutzung, Ablösung<br />
Ein stationärer Aufenthalt bei schweren Depressionen<br />
dauert durchschnittlich sieben Wochen. Er verläuft in<br />
drei Phasen: Orientierung, Nutzung und Ablösung. Gera-<br />
de die letzte Phase ist für die Betroffenen oft sehr schwie-<br />
rig und angstbesetzt. Daher beginnen die Vorbereitungen<br />
für den Austritt bereits mit dem Eintritt. Das heisst, die<br />
Wiederintegration zu Hause hat von Beginn an hohe Pri-<br />
orität, damit beim Verlassen der beschützenden Umge-<br />
bung nicht nur die weitere Therapie organisiert ist, son-<br />
dern Patienten bereits vorher wieder erste Schritte in ihr<br />
Lebens- und Arbeitsumfeld unternommen haben.<br />
Dr. med. Barbara Hernandez, Oberärztin,<br />
und Dipl. Psych. Angela Müller, Psychologin,<br />
Depressions- und Angststation<br />
«Wegen meiner starken Schmerzen habe ich<br />
so gut wie nichts mehr gemacht.<br />
Mein Körper gefällt mir auch gar nicht mehr.<br />
Dass die Physiotherapeutin mich immer wieder<br />
motiviert und lobt, hilft mir.»<br />
Physiotherapie: Durch aerobes Aus-<br />
dauertraining in der Physiotherapie<br />
wird vermehrt Serotonin ausgeschüttet.<br />
Dies führt zu einer antidepressiven<br />
Wirkung. Erkennbare Leistungs-<br />
verbesserungen steigern das Selbst-<br />
wertgefühl und Selbstvertrauen.<br />
Der Patient lernt, dass Bewegung<br />
ein wichtiges «Medikament» ist, das<br />
im Alltag integriert werden muss<br />
und ein Teil der Tagesstruktur ist.<br />
9
10<br />
Depression im Alter<br />
Schlechter Schlaf, sozialer Rückzug, das Aufgeben<br />
von Interessen und fehlende Lebensfreude würden, so<br />
meinen viele, zum Alter dazugehören. Diese Altersste-<br />
reotypen machen das Erkennen und Diagnostizieren<br />
von Depressionen bei älteren Menschen schwer. Den-<br />
noch weiss man, dass sie die häufigsten psychischen<br />
Erkrankungen im höheren Lebensalter auftreten.<br />
«Beim Gestalten werden die schlimmen Gedanken<br />
weniger, und ich kann mich entspannen.<br />
Die Kunsttherapeutin hilft mir, damit ich mir zu<br />
Hause meine eigene Malecke einrichten kann.»<br />
Kunsttherapie: Das Experimentieren<br />
mit verschiedenen Farben, Formen<br />
und Materialien in einem leistungs-<br />
freien Raum erweitert die Ausdrucks-<br />
möglichkeiten und die Eigenwahr-<br />
nehmung. In der gestalterischen,<br />
prozessorientierten Auseinander-<br />
setzung finden Angst, Trauer und Wut,<br />
Ausdruck, bieten einen Weg aus<br />
Isolation und Sprachlosigkeit und<br />
stärken das Ich-Bewusstsein.<br />
Wichtige Punkte bei einer Depression.<br />
Bis zu 40 Prozent der depressiven Patientinnen und Pa-<br />
tienten in diesem Lebensabschnitt werden nicht kor-<br />
rekt diagnostiziert, da häufig somatische Symptome im<br />
Vordergrund stehen, verbunden mit hypochondrischen<br />
Befürchtungen, Ängsten, einer klagenden Grundstim-<br />
mung und kognitiven Störungen. Depressive Ratlosig-<br />
keit und Hemmungen können rasch als Gedächtnisstö-<br />
rung oder Desorientiertheit missverstanden werden,<br />
sodass der Verdacht einer dementiellen Entwicklung<br />
näher liegt.<br />
Alter kein Risiko<br />
Eine Fülle von Studien wurde metaanalytisch ausge-<br />
wertet; dabei zeigte sich, dass das Alter an sich kein Ri-<br />
sikofaktor für eine Depression darstellt. Risikofaktoren<br />
für eine Depression in diesem Lebensabschnitt sind<br />
aber Partnerverlust, persistierende Schlafstörungen,<br />
körperliche Leiden (besonders Herzerkrankungen und<br />
Parkinson) sowie kognitive Beeinträchtigungen und<br />
weibliches Geschlecht. In einigen Untersuchungen zeigt<br />
sich auch, dass ein früher Verlust eines Elternteils und<br />
andere kindliche traumatische Erfahrungen das Risiko<br />
für das Auftreten einer Depression erhöhen.<br />
Die Reaktivierung eines Traumas ist bis ins höhere Le-<br />
bensalter möglich und erzeugt eine höhere Anfälligkeit<br />
für psychische Leiden in späteren Lebensabschnitten.<br />
Depressionen im Alter und ihre Chronifizierung sind so-<br />
mit auch eine Folge ungenügend behandelter Traumata<br />
bzw. Depressionen in früheren Lebensphasen, was auf<br />
ein entsprechendes Präventionspotenzial hinweist.<br />
Auswirkungen<br />
Depressionen wirken sich bei älteren Menschen dras-<br />
tischer aus als in jüngeren Jahren. Mögliche Folgen ei-<br />
ner zwei bis drei Monate dauernden Antriebslosigkeit<br />
im Rahmen einer Depression sind deutliche körperliche<br />
Veränderungen: die Gelenke sind weniger beweglich,<br />
die Muskulatur baut sich ab, das Herzkreislaufsystem<br />
ist geschwächt. Körperliche Aktivierung kann vorbeu-<br />
gen, und sie wirkt signifikant antidepressiv. Im Prozess<br />
des Älterwerdens baut sich unser Gehirn nutzungsab-<br />
hängig auf und ab. Wenn in einer Depression Interes-<br />
sen und soziale Kontakte zurückgehen, sinkt auch die
«Hier beginne ich, meinen Körper und meine<br />
Gefühle zu spüren und zu begreifen. Ich fühle<br />
mich lebendiger. Ich habe wieder Teil am Leben.<br />
Bewegungstherapie: Die Bewegungs-<br />
therapie hilft durch spezifische<br />
Übungen, Körper und Gefühle besser<br />
wahrzunehmen; durch das Anerken-<br />
nen des eigenen Bewegungspotenzials<br />
steigt das Selbstwertgefühl, das in<br />
einer depressiven Phase verloren geht.<br />
Patienten lernen, Verantwortung<br />
für die eigene körperliche Befindlichkeit<br />
zu übernehmen. Bei der Bewegung<br />
ohne Leistungsdruck setzt sich der<br />
Patient mit der eigenen Befindlichkeit<br />
und den Körperreaktionen auseinander.<br />
Er lernt, im Alltag achtsam auf seine<br />
Körpersignale zu reagieren und<br />
seine Ressourcen sinnvoll zu nutzen.<br />
geistige Flexibilität und die kognitive Leistungsfähigkeit.<br />
Dieser Prozess kann durch intensives Training wieder<br />
rückgängig gemacht werden. Somit wird auch deutlich,<br />
warum eine Depression beim älteren Menschen bei zu<br />
später Diagnose und ungenügender Behandlung stär-<br />
ker zur Chronifizierung neigt als beim jüngeren.<br />
Grosses Behandlungspotenzial<br />
Antidepressiva mit weniger Nebenwirkungen und die<br />
Erkenntnis, dass Psychotherapie im höheren Lebens-<br />
alter mindestens ebenso wirksam ist wie in anderen<br />
Lebensabschnitten, machen heute die Behandlung ei-<br />
ner Depression bis ins hohe Alter möglich. Eine kom-<br />
binierte Therapie schliesst die altersgerechte Psycho-<br />
pharmakotherapie und die somatische Behandlung von<br />
Schmerz ebenso ein, wie intensive physiotherapeutische<br />
Aufbauarbeit, Gedächtnistraining und die Förderung<br />
sozialer Kompetenzen. Dies alles kann die Grundlage<br />
sein für eine tiefe psychotherapeutische Auseinander-<br />
setzung mit Fragen zum eigenen Altern, mit Trauerar-<br />
beit bei Verlusten und der Verarbeitung traumatischer<br />
Erlebnisse oder Ängste. Vorhandene Ressourcen wer-<br />
den intensiv gefördert und das Selbstwertgefühl gestei-<br />
gert: durch kreative und gestalterische Tätigkeiten, ge-<br />
zielte Entspannungsübungen und Bewegungstherapie,<br />
um mit dem Körper schöne Erlebnisse verknüpfen zu<br />
können, statt ihn nur defizitär anzusehen, sowie durch<br />
die milieutherapeutische Gestaltung des Zusammen-<br />
lebens der Patientengruppe.<br />
Bei unserer Arbeit stellen wir fest, wie sehr ältere Men-<br />
schen auch über einen reichen Schatz an psycholo-<br />
gischen Kompetenzen verfügen, die es ihnen ermögli-<br />
chen, mit vielen Lebenskrisen selber fertig zu werden<br />
und sich trotzdem eine hohe Lebenszufriedenheit zu<br />
bewahren. Dieses Phänomen wird in der Literatur als<br />
Zufriedenheitsparadoxon bezeichnet. Diese Kompe-<br />
tenzen wieder neu zu entdecken und damit depressive<br />
Krisen überwinden zu helfen, ist eine der grossen Auf-<br />
gaben, der wir uns immer wieder gerne stellen.<br />
Dr. med. Bernadette Ruhwinkel, Oberärztin,<br />
Psychotherapiestation für ältere Menschen<br />
11
Ist Depression weiblich?<br />
Bei Frauen wird mindestens doppelt so häufig eine de-<br />
pressive Störung diagnostiziert wie bei Männern. Es gibt<br />
unterdessen eine Vielzahl von Erkenntnissen, die versu-<br />
chen, diesen «gender gap» zu erhellen. Man ist sich heu-<br />
te einig, dass biologische und psychosoziale Faktoren ei-<br />
nerseits und eine Unterdiagnostizierung der männlichen<br />
Depression andererseits für den markanten Unterschied<br />
verantwortlich sind.<br />
Die hormonellen Veränderungen in Pubertät, Schwanger-<br />
schaft, nach der Geburt und während der Wechseljahre<br />
stellen hohe Anforderungen an die Integrationsfähigkeit<br />
der Frau und machen anfällig für Krisen und die Ent-<br />
wicklung von Krankheitssymptomen. Dabei spielen eine<br />
genetische Belastung in Bezug auf Depression, depres-<br />
sive Episoden in der Vorgeschichte und die jeweils indi-<br />
viduelle psychische Anfälligkeit für hormonelle Schwan-<br />
kungen eine wesentliche Rolle. Es gilt als umstritten, ob<br />
eine Schwangerschaft – wie früher angenommen – einen<br />
positiven Einfluss auf eine psychische Erkrankung und<br />
sogar eine protektive Wirkung hat. Man kann aber davon<br />
ausgehen, dass in der Schwangerschaft kein erhöhtes<br />
Risiko einer Erkrankung besteht im Vergleich zu ande-<br />
ren Lebensabschnitten einer Frau. Nach der Entbindung<br />
gibt es dagegen ein relevantes Erkrankungsrisiko, sowohl<br />
für gesunde Frauen – im Sinne einer erhöhten Anfällig-<br />
keit nach einem bedeutenden Lebensereignis im Zusam-<br />
menwirken mit den ausgeprägten hormonellen Verände-<br />
rungen – als auch im Sinne eines Rückfallrisikos für alle<br />
vorbestehenden psychischen Störungen.<br />
Frauenspezifische und psychosoziale Faktoren<br />
Während der Menopause gilt ein erhöhtes Depressions-<br />
risiko signifikant für die Zeit der sogenannten Perimeno-<br />
pause, wenn die Hormonniveaus zu schwanken beginnen<br />
und sich Zyklusunregelmässigkeiten und andere typische<br />
klimakterische Beschwerden bemerkbar machen. Nach<br />
überstandener Umstellungsphase sinkt das Depressions-<br />
risiko. Neben diesen frauenspezifischen Umstellungspha-<br />
sen gibt es eine Reihe weiterer, vor allem psychosozialer<br />
Faktoren, die für die doppelt so hohen Vorkommen ver-<br />
antwortlich gemacht werden. Stichwort in diesem Zusam-<br />
menhang ist die geschlechtsspezifische Erziehung und<br />
Sozialisation von Knaben und Mädchen: Mädchen wer-<br />
den eher zu gelernter Hilflosigkeit mit geringem Selbst-<br />
vertrauen erzogen. Ausserdem sind Frauen einem grös-<br />
seren psychosozialen Stress ausgesetzt – dies durch den<br />
unterschiedlichen sozialen Status sowie durch die multi-<br />
plen, sich miteinander konkurrierenden Rollen als Mut-<br />
ter, Ehefrau, Geliebte, Tochter, Berufsfrau usw. Dadurch<br />
haben Frauen weniger geregelte Freizeit und sind mit<br />
mehrfachen Belastungen aus diesen Beziehungen kon-<br />
frontiert. Auch sind Frauen häufiger Opfer von körper-<br />
licher und sexueller Gewalt, was das Depressionsrisiko<br />
ebenfalls ansteigen lässt.<br />
Und die Männer?<br />
Heute geht man auch bei den Männern von einem hö-<br />
heren Auftreten depressiver Erkrankungen aus. Man<br />
vermutet eine krasse Unterdiagnostizierung und folg-<br />
lich auch Unterbehandlung der männlichen Depression.<br />
Ein Argument für diese Behauptung findet man beim Be-<br />
trachten der um ein Mehrfaches höheren Suizidrate bei<br />
Männern (3,5-mal höher als bei Frauen in der Schweiz<br />
im Jahr 2000). Geht man gleichzeitig davon aus, dass ca.<br />
70 Prozent der Suizide als Folge depressiver Störungen<br />
begangen werden, zweifelt man an den bestehenden Prä-<br />
valenzzahlen. Gründe für die Unterdiagnostizierung sieht<br />
man darin, dass Männer seltener Hilfe suchen, Stress<br />
oft dysfunktional verarbeiten (Stichwort Suchtmittelkon-<br />
sum statt Sport), aber auch im Rollenstereotyp der Di-<br />
agnostizierenden, die bei Männern weniger depressive<br />
Symptome erwarten. Als zusätzliche Leitsymptome der<br />
männlichen Depression gelten heute als empirisch be-<br />
legt: erhöhtes Risikoverhalten, Substanzmissbrauch, Ir-<br />
ritabilität und Aggressivität.<br />
Dr. med. Michèle Abelovsky, Oberärztin,<br />
Frauenspezifische Angebote, Psychiatrische Poliklinik<br />
13
14<br />
Depression in der hausärztlichen Praxis<br />
Die Depression und ihre Schwester, die Angst, sind in der<br />
Hausarztpraxis oft nicht auf den ersten Blick zu erken-<br />
nen. Sie «tarnen» sich hinter körperlichen Beschwerden<br />
wie Müdigkeit, Schluckstörungen, Verdauungsproble-<br />
men, Kopfschmerzen, chronischen Rückenschmerzen<br />
oder Überlastungsschmerzen der Weichteile. Deshalb<br />
finde ich für das Gespräch mit den Patientinnen und Pa-<br />
tienten den Ausdruck «larvierte Depression» immer noch<br />
hilfreich.<br />
Unsere Patienten verstehen sich in erster Linie als kör-<br />
perlich krank, und sie sind es häufig auch. Als somatisch<br />
tätige Ärzte haben wir das Privileg, sowohl mittels Ge-<br />
spräch als auch körperlich untersuchen und «be-han-<br />
deln» zu können. Um psychische (Mit-)Ursachen von Be-<br />
schwerden herauszuspüren, gibt es Hilfsmittel wie Scree-<br />
ning-Fragen oder Fragebogen. Das Wichtigste ist aber<br />
die Einstellung: «Ich höre Ihnen zu – sagen Sie mir, was<br />
Ihnen fehlt».<br />
Viele Fälle unbehandelt<br />
Gemäss verschiedenen Studien leiden 10 bis 20 Prozent<br />
der Patientinnen und Patienten in Allgemeinpraxen an<br />
Angst und/oder an Depression. Von diesen werden nur<br />
die Hälfte erkannt und nur ein Drittel behandelt. Schauen<br />
Hausärzte zu wenig genau hin?<br />
Um mir ein Bild in meiner eigenen Praxis zu machen, habe<br />
ich 250 Patientenkontakte durchgesehen und folgende<br />
Zahlen gefunden:<br />
− 10 schwer depressive Personen und 2 Angstpatienten,die<br />
sich neben der hausärztlichen Betreuung in regelmässiger<br />
psychiatrischer Psychotherapie und Pharmakotherapie<br />
befinden;<br />
− 4 Personen in psychologischer Beratung ohne antidepressive<br />
Medikation;<br />
− 13 leicht und mittelschwer Depressive unter hausärztlich<br />
verordneten Antidepressiva, seltener Benzodiazepinen;<br />
− 10 Personen mit nicht oder ungenügend behandelter<br />
Angststörung;<br />
− mindestens 10 depressiv Verstimmte, die sich nicht behandeln<br />
lassen wollten.<br />
Das sind über 20 unbehandelte Angst- und Depressionspatientinnen<br />
und -patienten in einem Monat! Wie kommt<br />
es dazu?<br />
Tabus bestehen immer noch<br />
Viele Menschen wollen nicht wahrhaben, dass sie depres-<br />
siv sein könnten, und schon gar nicht, dass sie unter Angst<br />
leiden. Zu kränkend ist der Gedanke, in der Leistungs-<br />
und Spassgesellschaft nicht mithalten zu können. Noch<br />
einigermassen akzeptable Selbstdiagnosen für seelisches<br />
Leiden sind Erschöpfung, Mobbing oder Burn-out. Angst-<br />
patienten mit hartnäckigen Körpersymptomen informieren<br />
sich im Internet oder Bekanntenkreis und drängen dann<br />
auf spezialärztliche Abklärungen oder darauf, mittels mo-<br />
dernster Bild gebender Verfahren wie Computertomogra-<br />
phie oder MRI (Magnetresonanz-Imaging) «durchschaut»<br />
zu werden. Sie hoffen, ihr Leiden abgebildet und benannt<br />
zu bekommen und damit kontrollier- und behandelbar zu<br />
machen. Solche Menschen für eine medikamentöse oder<br />
psychiatrische Therapie zu motivieren, kann schwierig<br />
sein und sich über mehrere Konsultationen hinziehen –<br />
selbst dann, wenn die Hausärztin von der Behandlungs-<br />
notwendigkeit überzeugt ist und die nötigen spezialärzt-<br />
lichen Angebote vorhanden sind.<br />
Am andern Ende des Spektrums gibt es Verstimmungen,<br />
die von selber oder mit Laienhilfe wieder vorbeigehen.<br />
Nicht jede Patientin, die auf die Screening-Frage antwor-<br />
tet, sie habe im letzten Monat deutlicher weniger Freu-<br />
de gehabt, ist depressiv und behandlungsbedürftig. Es<br />
gibt auch die normale Trauer über verlorene Menschen,<br />
Fähigkeiten und Gelegenheiten. Und wenn sich ein le-<br />
benserfahrener Mensch dafür ausspricht, lieber eine<br />
leichte Depression auszuhalten als Medikamente ein-<br />
zunehmen, respektiere ich seine Entscheidung. Ich fra-<br />
ge bei einer späteren Konsultation aber wieder nach, ob<br />
sich seine Einstellung zu einer Behandlung unterdessen<br />
geändert habe.<br />
Dr. med. Fiona Fröhlich Egli,<br />
Fachärztin für Allgemeinmedizin FMH in <strong>Winterthur</strong>
16<br />
«Ich dachte, mich könne nichts umhauen»<br />
Martin Hasenfratz ist zu 60 Prozent Schulpflegepräsident<br />
von <strong>Winterthur</strong> Wülflingen und zu 40 Prozent Stv. Leiter<br />
des Bereiches «Alter und Pflege» bei der Stadt <strong>Winterthur</strong>.<br />
In einem Interview spricht er von seiner Erschöpfungs-<br />
depression, die ihn im Jahr 2000 heimsuchte.<br />
Können Sie beschreiben, mit welchen Symptomen die<br />
Krankheit sich bemerkbar machte?<br />
Ich stand damals seit längerer Zeit unter sehr hoher beruflicher<br />
Belastung als Bereichsleiter «Alter und Pflege» bei<br />
der Stadt <strong>Winterthur</strong>. Die Belastung war wohl die Kumulation<br />
einer quantitativen Überforderung und vieler Probleme,<br />
auch personalbezogener, die gleichzeitig zu lösen<br />
waren. Arbeitstage von 6 Uhr morgens bis 21 Uhr abends<br />
waren keine Seltenheit. Bis dahin dachte ich immer, mich<br />
könne nichts umhauen. Aber jetzt quälten mich Schlaflosigkeit<br />
und Angstzustände. Ich habe während Monaten<br />
praktisch nicht mehr geschlafen. Im besten Fall ein,<br />
zwei Stunden, dann war ich wieder wach und begann zu<br />
grübeln. Am Morgen ging ich völlig gerädert zur Arbeit.<br />
Ich konnte einfach nicht mehr abschalten. Selbst in meinen<br />
Ferien beim Strandspaziergang drehte es unentwegt<br />
in meinen Kopf. Und dann dieser ständige Druck auf der<br />
Brust. Gleichzeitig war da ein Gefühl, als hätte ich einen<br />
Rucksack gefüllt mir Steinen zu tragen. Mein Selbstwertgefühl<br />
war im Keller.<br />
Wann haben Sie gemerkt, dass Sie etwas gegen die<br />
Situation tun müssen?<br />
Nach meinen Sommerferien sagte ich zu meinem Vorgesetzten,<br />
damals noch Ernst Wohlwend als Vorsteher<br />
des Sozialdepartements, ich hätte mir alles gut überlegt<br />
– hätte zwar keinen neuen Job, wolle aber kündigen. Ich<br />
hielt die Belastung nicht mehr aus. Die Kündigung schien<br />
mir der einzige Ausweg. Das war im August 2000.<br />
In der gleichen Woche kam es noch zum grossen Knall:<br />
Ich hatte ein unbedeutendes Problem mit einem Direktunterstellten<br />
zu lösen, doch ich war unfähig, eine Antwort<br />
zu finden. Ich war nicht mehr handlungsfähig! Sofort rief<br />
ich meinen Chef und meinen Stellvertreter an und teilte<br />
mit, ich würde jetzt nach Hause gehen – was ich auch<br />
tat. Es war mitten am Nachmittag. Dann war klar: Jetzt<br />
muss etwas passieren.<br />
Was haben Sie konkret unternommen?<br />
Erst meine Kündigungsabsichten hatten schliesslich<br />
den Hilfeprozess ausgelöst. Bis dorthin hatte ich noch<br />
mit niemandem über meine Probleme gesprochen. Mein<br />
Chef reagierte sensationell. Er sagte: «Da sind zwar Probleme,<br />
und die sind nicht einfach, aber sie sind lösbar.<br />
Hol erst mal Hilfe! Wenn du wieder objektiver urteilen<br />
kannst, kannst du immer noch kündigen.» Von da an ging<br />
alles ganz schnell. Bereits am nächsten Tag ging ich zum<br />
Hausarzt. Er vermittelte mir einen Psychotherapeuten,<br />
den ich noch in der gleichen Woche aufsuchte und von<br />
nun an ein-, zweimal die Woche konsultierte. Der Arzt<br />
verschrieb mir ein Schlafmittel, damit ich wieder eine<br />
paar Nächte richtig durchschlafen konnte. Antidepressiva<br />
nahm ich keine, auch später nicht. Bis im Herbst blieb<br />
ich dann zu Hause.<br />
Wie ging es Ihnen zu Hause, und wie waren die Reaktionen<br />
in Ihrem Umfeld?<br />
Wichtig war, dass das eigentliche Problem nun auf dem<br />
Tisch war. Meine Frau war eine grosse Unterstützung.<br />
Sie schonte mich nicht nur, sondern hat mich auf eine<br />
gute Weise gefordert und gefördert. Ich glaube, ein intaktes<br />
Umfeld ist wirklich matchentscheidend. Zu sagen<br />
ist noch, dass ich damals nicht einfach von der Bildfläche<br />
verschwand. In einem persönlichen Brief hatte ich<br />
meinen direkt unterstellten Mitarbeitenden mitgeteilt,<br />
was los ist. Ich glaube, das war gut, obwohl es auch eine<br />
Schockwirkung hatte. Einige riefen an und waren völlig<br />
erstaunt, weil sie nie dachten, dass mir das passieren<br />
könnte. Andere fühlten sich gar mitschuldig.<br />
Mein Chef erkundigte sich einmal in der Woche nach mir,<br />
dabei sprach er nie übers Geschäftliche, sondern fragte<br />
wirklich nur nach meinem Befinden. Diese Distanz zum<br />
Arbeitsplatz war wichtig. Abgemachte Kollegenkontakte<br />
oder einige Sitzungen in nicht beruflichen Angelegenheiten<br />
nahm ich weiterhin wahr. Ich versuchte, mir eine<br />
Tagesstruktur zu geben, und wollte verhindern, dass ich<br />
lange im Bett liege, den ganzen Tag untätig bin und noch<br />
mehr ins Grübeln komme.<br />
Wann haben Sie die Arbeit wieder aufgenommen?<br />
Das war im Oktober. Die Psychotherapie führte ich noch<br />
bis im Januar 2001 weiter. Das Gute war, ich war quan-
titativ entlastet, indem ich einen Teilbereich aus meiner<br />
Verantwortung abgeben konnte. Ich erhielt dann den Auf-<br />
trag, den Bereich «Alter und Pflege» zu reorganisieren,<br />
mit dem Ziel, dort vernünftige Strukturen zu implemen-<br />
tieren; man hatte realisiert, dass er mit den bestehen-<br />
den Strukturen nicht zu führen ist. Obwohl es mir damals<br />
wieder gut ging, entschied ich, die Bereichsleitung abzu-<br />
geben. Es war etwas ungewöhnlich, dass ein Mann mit 50<br />
ins zweite Glied zurücktreten wollte. Ich wurde vom Chef<br />
zum Stellvertreter.<br />
Welchen Rat würden Sie jemandem geben, bei dem<br />
sich Symptome einer Depression zeigen?<br />
Ich würde ihn sicher darauf ansprechen, auch wenn das<br />
schwierig ist. Wenn mir damals in jenem Mai jemand geraten<br />
hätte, zum Arzt zu gehen, hätte ich ihn für einen<br />
Spinner gehalten. Heute würde ich viel, viel früher darüber<br />
sprechen. Und vielleicht sollte man, wie ein Kollege<br />
es macht, alle zwei Jahre eine Auszeit von zwei Monaten<br />
nehmen. Durch meine spätere Offenheit und Transparenz<br />
hat sich übrigens gezeigt, dass viele Leute ähnliche Erfahrungen<br />
machten, sie aber niemandem mitteilten.<br />
Hat sich in Ihrem Leben durch diese Erfahrung etwas<br />
verändert?<br />
Ich machte unter einige nebenberufliche Engagements<br />
einen Strich, obwohl mir das schwerfiel. 2005 entschied<br />
ich mich, als bisheriger Vizepräsident das Präsidium der<br />
Schulpflege <strong>Winterthur</strong> Wülflingen zu übernehmen und<br />
mein Pensum bei der Stadt zu reduzieren. Ironischerweise<br />
musste die damalige Präsidentin aufgrund eines<br />
Burn-outs zurücktreten. Heute habe ich also zwei Stellen.<br />
Auch wenn es wieder sehr viel Arbeit ist: So stimmt<br />
es für mich.<br />
Was ich wirklich gelernt habe: zu delegieren und mich<br />
abzugrenzen! Ich bin sensibilisierter und höre viel mehr<br />
auf mich selber. Ich spüre rechtzeitig, wenn es wieder zu<br />
viel wird und reagiere entsprechend.<br />
Interview: Susanne Gimmi<br />
17
«Man weiss nicht, was man tun soll»<br />
18 Hans U.* ist heute 72 Jahre alt. Seine Ehepartnerin er-<br />
lebte über Jahrzehnte und in unterschiedlichen Abstän-<br />
den immer wieder Phasen einer Depression. Die letz-<br />
te Phase begann mit seiner Pensionierung und dauerte<br />
fast fünf Jahre an. Er erzählt, wie er die Krankheit sei-<br />
ner Partnerin erlebte.<br />
Das erste Mal kam es wirklich schleichend. Meine Frau war<br />
so energielos und ständig müde. Es war sehr schwierig,<br />
etwas mit ihr zu unternehmen. Sie war völlig antriebslos<br />
und lag eine ganze Woche im Bett. Immer wieder probierte<br />
ich, sie rauszuholen – auch mit der Hilfe von Freunden. Wir<br />
hatten keine Ahnung, was vor sich ging. Via einen Seel-<br />
sorger sind wir schliesslich zu einer Psychiaterin gelangt.<br />
Sie empfahl einen stationären Aufenthalt in einer Klinik.<br />
Ein schwieriger Entscheid. Zuerst sträubte ich mich da-<br />
gegen, doch dann begleitete ich meine Frau in eine Kli-<br />
nik in Meilen, wo sie vorübergehend in eine geschlossene<br />
Abteilung kommen sollte. Es war hart, sie dort zurück-<br />
lassen zu müssen, und ich kam ziemlich deprimiert zu-<br />
rück. Es ging dann aber stetig aufwärts, sie wurde von<br />
einem sehr guten Arzt betreut. Nach vier Wochen konn-<br />
te sie schliesslich wieder nach Hause.<br />
Die Frage nach dem «Warum»<br />
Es vergingen einige Jahre, dann kam wieder eine solche<br />
Phase. Meine Frau kam morgens kaum mehr aus dem<br />
Bett, am liebsten wäre sie gar nicht aufgestanden. Es war<br />
schwer für mich: Man leidet mit, aber man weiss nicht,<br />
was man tun soll. Ich fühlte mich ohnmächtig. Manchmal<br />
musste ich einfach ins Auto steigen und irgendwohin fa-<br />
hren, weil ich es nicht mehr aushielt zu Hause. Ich muss-<br />
te aufpassen, dass ich nicht die Geduld verlor. Die Gedan-<br />
ken meiner Frau kreisten oft ununterbrochen um ein und<br />
dasselbe Thema. Ich fragte mich immer wieder: Warum<br />
kann sie sich nicht lösen von diesen Gedanken? Ich habe<br />
alles probiert, las viel Fachliteratur, versuchte, sie abzu-<br />
lenken. Erfolglos. Ich glaube, man wird diese Krankheit<br />
als Aussenstehender nie ganz verstehen.<br />
Weitere Krankheitsphasen kamen und gingen. Ich habe<br />
viel über das Warum nachgedacht; woher kommt das al-<br />
les? Denn bis ca. ins 45. Lebensjahr waren keine Anzei-<br />
chen von Depression vorhanden, ausser vielleicht nach<br />
der Geburt. Meine Frau war damals ziemlich am Boden,<br />
und es brauchte sehr lange Zeit, bis sie wieder auf die Bei-<br />
ne kam. Ich fragte mich, ob die schwere Geburt unseres<br />
Sohnes mit den folgenden Depressionsphasen zu tun ha-<br />
ben könnte. Doch eine Antwort auf das Warum, und ob es<br />
wirklich einen konkreten Auslöser für die Krankheit gibt,<br />
habe ich bis heute nicht. Mir fiel auf, dass sich ihr Zustand<br />
meistens nach einschneidenden Erlebnissen verschlech-<br />
terte: nach dem Tod ihres Vaters, der Diagnose für eine<br />
Operation, nach grösseren Renovationen an unserem Haus<br />
und nicht zuletzt nach dem Auszug des Sohnes.<br />
Den richtigen Arzt finden<br />
Ich habe mit vielen Ärzten und Psychologen gesprochen.<br />
Wichtig finde ich, dass man möglichst rasch einen ge-<br />
eigneten Arzt aufsucht. Das ist nicht ganz einfach, denn<br />
man muss das Gefühl haben, wirklich ernst genommen zu<br />
werden und dass der Arzt ein ehrliches Interesse daran<br />
hat, dem Betroffenen zu helfen. Leider erlebte ich nicht<br />
alle so. Selber wurde mir erst bei der Betreuung meiner<br />
Frau durch eine Professorin an der Psychiatrischen Uni-<br />
klinik so richtig klar, dass eine Depression wirklich ein<br />
Stoffwechselproblem im Hirn ist. Daher befürwortete ich<br />
auch den Einsatz unterschiedlichster Medikamente. Ich<br />
unterstützte die Ärztin dabei, indem ich zu Hause genau<br />
dokumentierte, wie meine Partnerin auf welches Medika-<br />
ment reagierte. Wir fanden dann zusammen ein Medika-<br />
ment, auf welches sie sehr gut ansprach. Als wir die Do-<br />
sis erhöhten, machte es plötzlich «Klick», und sie sagte:<br />
«Es war, als träte ich aus einem dunklen in einen hellen<br />
Raum hinüber.» Nach fast fünf Jahren war die akute De-<br />
pression wie weggewischt, und ich war erlöst: Endlich<br />
ging es ihr wieder besser. Leider ist meine Frau ca. ein<br />
Jahr später, im Sommer 2007, nach einer sehr guten Ge-<br />
sundheitsphase, mit 68 Jahren nach einer Operation ver-<br />
storben. Ärzte sind meiner Meinung nach manchmal et-<br />
was zu wenig mutig und probieren wenig aus.<br />
Leute aus unserem Umfeld haben mich oft gefragt, wie<br />
ich das überhaupt aushalte und warum ich das alles mit-<br />
mache. Ja, was soll man denn tun? Ich habe meine Frau<br />
ja geliebt. Wir organisierten schon bald einmal den Spi-<br />
tex; die Frau, die jeweils kam und den Haushalt machte,<br />
war Gold wert. Mehr als einmal war sie es, die es schaff-<br />
te, meine Frau aus dem Bett zu holen, nachdem es mir<br />
einfach nicht gelungen war. Nach meiner Pensionierung
unterstützte ich meine Frau im Haushalt, beim Einkaufen,<br />
ich brachte sie zu den Arztterminen, ging mit ihr spazieren.<br />
Zum Glück hatten wir auch Freunde, die uns immer wie-<br />
der halfen; auch von der Kirche erfuhren wir in unserem<br />
christlichen Glauben Unterstützung. Dazu kamen die re-<br />
gelmässigen und wertvollen Gespräche in der Tagesklinik<br />
mit Psychologen. Generell konnten wir mit Freunden und<br />
Verwandten über die Krankheit meiner Frau sprechen, das<br />
war ebenfalls wichtig und nicht selbstverständlich. Aber<br />
ja, es ist schon so: Man hat Wünsche und Pläne und kann<br />
vieles nicht verwirklichen mit dem Partner, weil ihm da-<br />
zu einfach die Motivation und die Kraft fehlt.<br />
*Name geändert.<br />
Gespräch und Aufzeichnung: Susanne Gimmi<br />
19
20<br />
Streiflichter <strong>2008</strong><br />
Ambulanz & Krise<br />
Das Grossprojekt «Ambulanz & Krise» mit insgesamt vier<br />
Teilprojekten konnte Mitte Jahr abgeschlossen werden.<br />
Mit dem Ziel, die ambulante Betreuung auszubauen und<br />
mit verschiedenen Massnahmen stationären Aufenthal-<br />
ten entgegenzuwirken, wurde Folgendes erreicht:<br />
– Verstärkte Akut-Ausrichtung der teilstationären Ver-<br />
sorgung in der Akuttagesklinik im GEZ.<br />
– Aufbau eines innovativen Gruppentherapieangebots mit<br />
20 ambulant zugänglichen Gruppen. Es handelt sich um<br />
ein vielfältiges und fachlich breites Gruppentherapie-<br />
angebot zu Themen wie Sucht, affektive Störungen,<br />
Schmerzen usw. und bietet sowohl störungs- als auch<br />
geschlechts- oder altersspezifische Angebote.<br />
– Ausbau des Psychiatrischen Case-Managements, das<br />
die ambulante Behandlung von bis zu 30 SI-Patienten<br />
(Patienten mit starker Inanspruchnahme) ermöglicht.<br />
– Optimierung der Triagestelle der ipw. Die Schnittstel-<br />
len zwischen zuweisenden Stellen und der ipw konnten<br />
verbessert und die Netzwerkfunktion der Dienstleistung<br />
ausgebaut werden.<br />
Erwachsenenpsychiatrie<br />
Im Februar nahm die Klinikschule der ipw ihren regu-<br />
lären Betrieb auf. Stufenübergreifend werden Patienten<br />
und Patientinnen der Adoleszentenstation im Alter von<br />
14 bis 18 Jahren durch drei Lehrpersonen in den wich-<br />
tigsten Hauptfächern im Einzelunterricht oder in Klein-<br />
gruppen geschult. Die Schule repräsentiert im Stations-<br />
alltag für die Jugendlichen die reale Lebenswelt, in der sie<br />
sich nach dem Austritt aus der Klinik so rasch als mög-<br />
lich wieder zurechtfinden sollen. Der Schulbetrieb soll<br />
verhindern, dass durch die Hospitalisation schulische<br />
Desintegrationsprozesse entstehen und Jugendliche in<br />
ihrer Herkunftsschule den Anschluss verlieren. Die Spi-<br />
talschule orientiert sich an den Vorgaben der künftigen<br />
Spitalschulverordnung der Bildungsdirektion und am<br />
Lehrplan der Volksschule des Kantons Zürich.<br />
Am 17. Dezember konnte die Adoleszentenstation auf ihr<br />
einjähriges Bestehen zurückblicken. Mit 93 Eintritten im<br />
<strong>2008</strong> war die Station zu 95,8 Prozent (Bettenbelegung)<br />
sehr gut ausgelastet. 40 Prozent der Patientenaufnah-<br />
men waren primäre Eintritte zur Krisenintervention, 25<br />
Prozent der Eintritte Jugendliche, die von der Erwach-<br />
senenpsychiatrie in die Adoleszentenstation überwiesen<br />
wurden. Die übrigen Aufnahmen waren Jugendliche, bei<br />
denen ein akuter stationärer Behandlungsbedarf bestand<br />
oder die zur Abklärung unter stationären Bedingungen<br />
zugewiesen wurden.<br />
Adoleszenz & Sucht<br />
Unter der neuen Bezeichnung «<strong>Integrierte</strong> Suchthilfe <strong>Winterthur</strong>»<br />
bieten die Stadt <strong>Winterthur</strong> und die <strong>Integrierte</strong><br />
<strong>Psychiatrie</strong> <strong>Winterthur</strong> an den zwei zentralen Standorten<br />
Tösstalstrasse 53 und Tösstalstrasse 19 umfassende<br />
Beratung und Behandlung für Suchtkranke, sowie für all<br />
jene Personen an, die Fragen und Probleme im Zusammenhang<br />
mit Sucht haben. Die <strong>Integrierte</strong> Suchthilfe <strong>Winterthur</strong><br />
entstand aus den vormals bekannten Angeboten<br />
Beratungsstelle für Drogenprobleme, <strong>Winterthur</strong>er<br />
Fachstelle für Alkoholprobleme und Ikarus (heroin- und<br />
methadongestützen Behandlung). Zweck der räumlichen<br />
Konzentration und organisatorischen Neuerungen ist, das<br />
Beratungs- und Behandlungsangebot für Suchtkranke<br />
und von den Auswirkungen der Sucht betroffene Dritte<br />
zu verbessern, leichter zugänglich zu machen und neuen<br />
Konzepten anzupassen.<br />
Management & Logistik<br />
Im Juni konnte das Managementinformationssystem MIS<br />
produktiv starten. Führungskräfte, bzw. Kostenstellenleiterinnen<br />
und -leiter, können nun jederzeit aktuelle Informationen<br />
wie Kostenstellenberichte und Leistungszahlen<br />
über ihre Station, ihr Angebot oder ihren Bereich<br />
selbstständig abrufen. Verfügbar sind Auswertungen zu<br />
den einzelnen Kostenstellen, zu den Patientenaustritten,<br />
Pflegetagen, Behandlungstagen und Konsultationen.<br />
www.ipwin.ch – Anfang Dezember ging die neue ipw Homepage,<br />
konzipiert nach den Richtlinien des Kantons Zürich,<br />
online. Neu auf der Homepage sind unter anderem Informationen<br />
über die wichtigsten Krankheitsbilder in der<br />
<strong>Psychiatrie</strong> und die zugehörigen behandelnden Angebote.<br />
Verschiedene Zielgruppen, etwa Patienten oder Angehörige,<br />
werden direkt angesprochen. Der neue Webauftritt<br />
startet mit ca. 400 Seiten an Informationen.
Pflege<br />
Die Anforderungen an das Pflegepersonal steigen. Zur<br />
Vermittlung von neuen Pflegetheorien und deren Um-<br />
setzung in die Praxis führte die Pflegedienstleitung ipw<br />
fünf Seminarmodule «Pflegepraxis <strong>Psychiatrie</strong>» für diplo-<br />
mierte Pflegefachpersonen durch. Insgesamt schlossen<br />
25 Teilnehmende aus der ipw, der Stadt <strong>Winterthur</strong> und<br />
anderen Institutionen das Seminar erfolgreich ab.<br />
<strong>2008</strong> haben im Pflegebereich insgesamt 84 Lernende in<br />
verschiedenen Ausbildungsstadien bei der ipw einen Teil<br />
ihrer praktischen Ausbildung absolviert. 41 Fachange-<br />
stellte Gesundheit, 1 Pflegefachperson DN I, 21 Pflege-<br />
fachleute DN II und 21 Pflegefachleute HF waren wäh-<br />
rend 3 bis 6 bzw. 12 Monaten (FaGe) auf verschiedenen<br />
Stationen der ipw tätig. Von 15 Lernenden, die <strong>2008</strong> zur<br />
Prüfung antraten, haben 4 Fachangestellte Gesundheit,<br />
1 Fachperson DN I und 5 DN II sowie 3 Pflegefachleute<br />
HF ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.<br />
Die Pflegedienstleitung hat ein Konzept zum Betrieb ei-<br />
ner Ombudsstelle erarbeitet. Die Stelle steht als Ver-<br />
mittlungs- und Schlichtungsinstanz zur Verfügung, wenn<br />
Probleme oder Missverständnisse zwischen der ipw und<br />
Patientinnen/Patienten, Zuweisenden oder Angehörigen<br />
nicht auf direktem Wege gelöst werden können.<br />
Gerontopsychiatrie<br />
Nach der Aufforderung der Gesundheitsdirektion zum<br />
Bettenabbau in der Gerontopsychiatrie fand im März ein<br />
Audit auf den Stationen statt. Ein Gutachter prüfte wäh-<br />
rend dreier Tage, ob die Patientinnen und Patienten am<br />
Stichtag auf den entsprechenden psychiatrischen Stati-<br />
onen richtig platziert waren. Das Ergebnis wies den Be-<br />
darf für drei gerontopsychiatrische Akutstationen und ei-<br />
ne akutgeriatrische Station auf.<br />
Ende August kündigte die Gesundheitsdirektion den Bet-<br />
tenabbau von 46 Betten an. Dies bedeutete die Schliessung<br />
von drei Stationen, inklusive der geriatrisch-gerontopsy-<br />
chiatrischen Assessmentstation. Bis Mitte November wur-<br />
den die Rehabilitationsstation A und die Demenzstation<br />
geschlossen. Die ebenfalls geplante Schliessung der<br />
Assessmentstation konnte aufgrund der heftigen Reak-<br />
tionen fast aller Netzwerkpartner verhindert werden.<br />
Ende Oktober wurden im Gespräch der wichtigsten Netz-<br />
werkpartner mit Regierungsrat Thomas Heiniger eine<br />
gemeinsame Finanzierung und der Wechsel der Station<br />
unter die Trägerschaft des Kantonsspitals per 1. Januar<br />
2010 entschieden.<br />
Ärztliche Direktion<br />
Die Studie «Arbeitsfeldanalyse und Konzeptentwicklung<br />
der Sozialen Arbeit in der <strong>Integrierte</strong>n <strong>Psychiatrie</strong> <strong>Winterthur</strong>»<br />
mit der Fachhochschule Nordwestschweiz wurde<br />
abgeschlossen. Die Ergebnisse veranlassten die ipw u. a.,<br />
das Konzept eines sog. integrierten Prozessbogens für<br />
komplexe sozialpsychiatrische Behandlungspfade in die<br />
Agenda ihrer Qualitätsentwicklung aufzunehmen.<br />
Die Abteilung für Behandlungsevaluation führte im September<br />
in der Klinik Schlosstal zusammen mit den Universitären<br />
Psychiatrischen Kliniken Basel und der Zürcher<br />
Hochschule für Angewandte Wissenschaften eine<br />
viel beachtete Tagung zum Thema «Heavy Use – Psychiatrische<br />
Versorgungs- und Behandlungsstrategien» durch.<br />
Heavy User sind <strong>Psychiatrie</strong>patienten mit einer starken<br />
und chronischen Inanspruchnahme psychiatrischer Versorgungsleistungen.<br />
Ziel des Symposiums war, zur Begriffsklärung<br />
beizutragen und die Vernetzung sowie den<br />
Erfahrungsaustausch der Anbieter von psychiatrischen<br />
Versorgungsleistungen zu fördern.<br />
Die Koordinations- und Beratungsstelle ipw organisiert<br />
zusammen mit der Stadt <strong>Winterthur</strong>, dem PsychotherapeutInnenverein<br />
und der Arsana das 2. <strong>Winterthur</strong>er<br />
Forum Gesundheit und Prävention. Unterstützt von<br />
der Handelskammer widmeten sich Vorträge und zahlreiche<br />
Workshops dem aktuellen Thema «Psychische<br />
Gesundheit im Unternehmen – eine Herausforderung<br />
für Führungskräfte».<br />
21
22<br />
Kennzahlen<br />
Stationäre Behandlung<br />
Bereich Austritte Pflegetage<br />
Erwachsenenpsychiatrie 733 17’593 48 100,1 24,0<br />
Kriseninterventionszentrum 434 3’807 12 86,7 8,8<br />
Adoleszentenstation 97 4’206 12 95,8 43,4<br />
Psychotherapiestation Villa 45 4’349 16 74,3 96,6<br />
Gerontopsychiatrie Akut 96 5’135 14 100,2 53,5<br />
Gerontopsychiatrie Rehabilitation 281 19’291 67 78,7 68,7<br />
Total 1’686 54’381 169 87,9 32,3<br />
Austritte (Fälle) nach Regionen<br />
Region Anzahl in %<br />
<strong>Winterthur</strong> 1’264 75,0<br />
Zürich 79 4,7<br />
Unterland 157 9,3<br />
Oberland 106 6,3<br />
Horgen 26 1,5<br />
Kanton Zürich total 1’632 96,8<br />
Übrige Schweiz 50 3,0<br />
Ausland 4 0,2<br />
Total 1’686 100,0<br />
Bettenbestand<br />
Bettenbelegung<br />
in %<br />
Durchschnittliche<br />
Aufenthaltsdauer<br />
in Tagen
Teilstationäre Behandlung<br />
Ambulante Behandlung<br />
Anzahl Konsultationen<br />
Psychiatrische Poliklinik am KSW 3’678<br />
Kriseninterventionszentrum 653<br />
Ambulatorium Erwachsenenpsychiatrie 7’348<br />
Ambulatorium Gerontopsychiatrie 1’600<br />
Beratungsstelle für Jugendliche 2’958<br />
Psychotherapiestation Villa 114<br />
Konsiliar- und Liaisondienst am KSW 679<br />
<strong>Integrierte</strong> Suchthilfe <strong>Winterthur</strong>:<br />
Austritte Behandlungstage Behandlungsplätze Belegung in %<br />
Akuttagesklinik Erwachsenenpsychiatrie 167 3’889 20 77,8<br />
Tagesklinik Gerontopsychiatrie 75 2’662 10 106,5<br />
Total 242 6’551 30 184,3<br />
Methadon-Programm 11’840<br />
Spezialsprechstunden 906<br />
Heroin-Programm 2’794<br />
Fachstelle für Alkoholprobleme 2’638<br />
Total Konsultationen 35’208<br />
Anzahl Gutachten<br />
Fachstelle für psychiatrische Gutachten 144<br />
23
24<br />
Betriebsrechnung<br />
Rechnung <strong>2008</strong> Budget <strong>2008</strong> Rechnung 2007<br />
in 1000 CHF<br />
Besoldungen 36‘468 36‘014 32‘992<br />
Sozialleistungen 5‘528 4‘824 4‘920<br />
Arzthonorare 11 0 109<br />
Personalnebenkosten 1‘002 1‘109 1‘182<br />
Personalkosten 43‘009 41‘947 39‘203<br />
Medizinischer Aufwand 1‘424 1‘594 1‘532<br />
Lebensmittelaufwand 1‘183 1‘252 1‘189<br />
Haushaltaufwand 289 283 275<br />
Unterhalt und Reparaturen 1‘315 1‘288 1‘494<br />
Anlagenutzung 5‘931 6‘502 6‘522<br />
Energie und Wasser 582 644 629<br />
Zinsaufwand auf Umlaufvermögen 472 511 459<br />
Verwaltungs- und Informatikaufwand 3‘153 2‘688 2‘811<br />
Übriger patientenbezogener Aufwand 1 4‘073 2‘966 2‘686<br />
Übriger Betriebsaufwand 145 149 179<br />
Sachkosten 18‘567 17‘877 17‘776<br />
Total Aufwand 61‘576 59‘824 56‘979<br />
Erträge aus med., pfleg. & therap. Leistungen 14‘428 13‘912 13‘192<br />
Erträge Arzthonorare, Gutachten, Zeugnisse 631 515 455<br />
Übrige Spitaleinzelleistungen 0 0 0<br />
Erträge aus Leistungen am Patienten 2 852 198 157<br />
Erträge aus Poli- und Tageskliniken 7‘288 6‘997 7‘060<br />
Miet- und Kapitalzinsertrag 0 0 77<br />
Erträge aus Leistungen an Personal/Dritte 3 6‘352 5‘346 4‘973<br />
Sockelbeiträge 231 165 0<br />
Entnahmen aus Rücklagen 65 0 40<br />
Total Ertrag 29‘801 27‘072 25‘982<br />
Betriebsergebnis (Kantonsbeitrag) –31‘775 –32‘752 –30‘997<br />
Kostendeckung 48% 45% 46%<br />
Investitionsrechnung 1‘858 1‘290 2‘517<br />
1 Mehraufwand von 1,1 Mio. CHF infolge Rückerstattung der im Auftrag der Stadt <strong>Winterthur</strong> eingenommenen Taxen für WFA, Ikarus,<br />
<strong>Integrierte</strong> Suchthilfe (0,8 Mio. CHF) und Mehrkosten für weiterverrechenbare Patientenleistungen (0,3 Mio. CHF).<br />
2 Mehrertrag von 0.6 Mio. CHF aus weiterverrechneten Patientenleistungen (0,3 Mio. CHF) und Schulgeldertrag (0,3 Mio. CHF) für <strong>2008</strong><br />
eröffnete Spitalschule.<br />
3 Mehrertrag von 1,0 Mio. CHF vorw. durch zur Verfügung gestelltes ärztliches Personal (0,3 Mio. CHF), weiterverrechnete Kosten der<br />
Spitalschule (0,3 Mio. CHF) und von IT-Leistungen (0,2 Mio. CHF).
Personalstatistik Beschäftigte am 31. Dezember <strong>2008</strong><br />
Anzahl Beschäftigte nach Herkunft<br />
Frauen Männer Total<br />
Davon<br />
Personal<br />
in<br />
Ausbildung<br />
Chefarzt, Leitende Ärztinnen /Ärzte 1 4 5 1 – 4,8<br />
Oberärztinnen und -ärzte 7 15 22 13 – 16,9<br />
Spitalärztinnen und -ärzte – – – – – 0,2<br />
Assistenzärztinnen und -ärzte 25 13 38 23 – 33,4<br />
Psychologinnen/Psychologen 31 7 38 7 11 26,8<br />
Kaderpersonal Pflegebereich 13 9 22 5 – 20,4<br />
Dipl. Pflegefachfrauen/-männer 95 51 146 56 5 130,4<br />
Pflegefachfrauen/-männer DN I 35 4 39 8 32 37,8<br />
Pflegeassistentinnen und -assistenten 3 – 3 – – 2,8<br />
Pflegerisches Hilfspersonal 1 1 2 1 – 4,6<br />
Labor/Röntgen/Apotheke 2 – 2 – – 1,3<br />
Physio- und Bewegungstherapie 11 3 14 2 3 10,5<br />
Ergo- und Kunsttherapie 12 2 14 2 1 9,2<br />
Personal medizinische Sekretariate 21 – 21 – – 12,5<br />
Sozialdienstpersonal 13 3 16 2 1 11,6<br />
Andere medizinische Fachbereiche 2 – 2 1 – 1,4<br />
Verwaltungspersonal* 22 18 40 5 2 32,8<br />
Ökonomie/Hausdienst/Transportdienst 32 18 50 25 4 48,2<br />
Technischer Dienst/Gärtnerei – 15 15 1 1 17,1<br />
Kinderkrippe 5 – 5 1 – 3,1<br />
Personal von Schulen (Spitalschule ipw) 1 2 3 – – 2,1<br />
Gesamtes Personal 332 165 497 153 60 427,6<br />
* inkl. Mitarbeitende <strong>Psychiatrie</strong>verbund <strong>Winterthur</strong> und Zürcher Unterland (Geschäftsstelle, IT)<br />
Schweiz 344<br />
Deutschland 74<br />
Serbien 14<br />
Österreich 13<br />
Italien 7<br />
Philippinen 6<br />
Bosnien-Herzegowina 5<br />
Kroatien 4<br />
Sri Lanka 4<br />
Portugal 4<br />
Finnland 3<br />
Spanien 2<br />
Tschechische Republik 2<br />
Türkei 2<br />
Davon<br />
Ausländer:<br />
Frauen und<br />
Männer<br />
DurchschnittlicherPersonalbestand<br />
<strong>2008</strong><br />
Argentinien 1<br />
Bolivien 1<br />
Bulgarien 1<br />
Domenikanische Republik 1<br />
Griechenland 1<br />
Indien 1<br />
Japan 1<br />
Kenia 1<br />
Kosovo 1<br />
Kuba 1<br />
Niederlande 1<br />
Slowenien 1<br />
Ukraine 1<br />
TOTAL 497<br />
25
26<br />
Leitende Mitarbeitende Stand 1. März 2009<br />
Ambulanz & Krise<br />
Bereichsleitung:<br />
Dr. med. Sebastian Haas, Leitender Arzt, Bereichsleiter<br />
Budimir Toskovic, Leiter Pflege, Stv. Bereichsleiter<br />
Dr. phil. Daniela Gamper, Leitende Psychologin<br />
Dr. med. Thomas Heinsius, Oberarzt<br />
Mirjana Kovacevic, Teamleiterin<br />
PsychPol Psychiatrische Poliklinik am KSW<br />
Angebotsleitung:<br />
Dr. med. Thomas Heinsius, Oberarzt<br />
Dr. med. Herbert Assaloni, Oberarzt<br />
Dr. med. Michèle Abelovsky, Oberärztin<br />
Dr. med. Burkhard Gierer, Oberarzt<br />
Dr. med. Natalie Kostoulas, Oberärztin<br />
GEZ Gemeindepsychiatrisches Zentrum<br />
Angebotsleitung:<br />
Dr. phil. Daniela Gamper, Leitende Psychologin<br />
Klaus Raupp, Leiter Case Management<br />
Ursula Widmer, Teamleiterin<br />
KIZ Kriseninterventionszentrum<br />
Angebotsleitung:<br />
Mirjana Kovacevic, Teamleiterin<br />
Gregor Harbauer, Therapeutischer Leiter<br />
Noëlle Hablützel, Stv. Teamleiterin<br />
Dr. med. Ruedi Schweizer, Triage-Oberarzt<br />
Adoleszenz & Sucht<br />
Bereichsleitung:<br />
Françoise Vogel, Co-Bereichsleiterin (Stadt <strong>Winterthur</strong>)<br />
Dr. med. Toni Berthel, Stv. Ärztlicher Direktor,<br />
Co-Bereichsleiter<br />
Christine Gäumann, Leitende Sozialarbeiterin<br />
BSJ Beratungsstelle für Jugendliche<br />
Angebotsleitung:<br />
Carina Galli, Therapeutische Mitarbeiterin<br />
Dr. med. Axel Guntermann, Oberarzt<br />
ISW <strong>Integrierte</strong> Suchthilfe <strong>Winterthur</strong><br />
Angebotsleitung Tösstalstrasse 19:<br />
Kurt Schätti, Betriebsleiter (Stadt <strong>Winterthur</strong>)<br />
Dr. med. André Kuntz, Oberarzt<br />
Angebotsleitung Tösstalstrasse 53:<br />
Käti Schneider, Betriebsleiterin (Stadt <strong>Winterthur</strong>)<br />
Dr. med. Lucija Babic-Honjec, Oberärztin<br />
Dr. med. Maciej Szamrowicz, Oberarzt<br />
Erwachsenenpsychiatrie<br />
Bereichsleitung:<br />
Christine Gäumann, Leitende Sozialarbeiterin,<br />
Co-Bereichsleiterin<br />
Dr. med. Benjamin Dubno, Oberarzt, Co-Bereichsleiter<br />
Annette Wild, Leiterin Pflege, Stv. Bereichsleiterin<br />
Robert Haberl, Stationsleiter<br />
Dr. med. Till Afflerbach, Oberarzt<br />
Dr. med. Christian Albers, Oberarzt<br />
Akutangebote<br />
Angebotsleitung:<br />
Dr. med. Benjamin Dubno, Oberarzt<br />
Annette Wild, Leiterin Pflege<br />
Dr. med. Fabian Alvarez, Oberarzt<br />
Barbara Gressly, Stationsleiterin<br />
Brigitt Meier, Stationsleiterin<br />
DAS Depressions- & Angststation<br />
Angebotsleitung:<br />
Robert Haberl, Stationsleiter<br />
Angela Müller, Psychologin<br />
Dr. med. Barbara Hernandez, Oberärztin<br />
Villa Psychotherapiestation für junge Erwachsene<br />
Angebotsleitung:<br />
Dr. med. Till Afflerbach, Oberarzt<br />
Katrin Starke, Teamleiterin<br />
ADO Adoleszentenstation<br />
Angebotsleitung:<br />
Dr. med. Christian Albers, Oberarzt<br />
Markus Halmer, Stationsleiter<br />
Simona Palla, Psychologin<br />
Schulleitung: Martin Schiesser
Gerontopsychiatrie<br />
Bereichsleitung:<br />
Dr. med. Jacqueline Minder, Leitende Ärztin,<br />
Bereichsleiterin<br />
Hans Dubach, Leiter Pflege, Stv. Bereichsleiter<br />
Andrea Martini, Teamleiterin<br />
Thomas Waffenschmidt, Stationsleiter<br />
Ursula Zimiker, Stationsleiterin<br />
Christian Kandler, Oberarzt<br />
GAT Gerontopsych. Ambulatorium & Tagesklinik<br />
Angebotsleitung:<br />
Andrea Martini, Teamleiterin<br />
Dr. med. Johannes Irsiegler, Oberarzt<br />
Dr. med. Katerina Laxdal, Oberärztin<br />
Peter Elfner, Psychologe<br />
Psychotherapiestation<br />
Angebotsleitung:<br />
Thomas Waffenschmidt, Stationsleiter<br />
Dr. med. Bernadette Ruhwinkel, Oberärztin<br />
Dr. phil. Dominique Schai, Psychologin<br />
Akutstation A<br />
Angebotsleitung:<br />
Ursula Zimiker, Stationsleiterin<br />
Dr. med. Melanie Huber, Oberärztin<br />
Volker Stief, Psychologe<br />
Akutstation D<br />
Angebotsleitung:<br />
Hans Dubach, Leiter Pflege<br />
Dr. med. Martin Peterson, Oberarzt<br />
Ruedi Amsler, Stationsleiter<br />
Agnes Günther, Psychologin<br />
Anita Brunner, Aktivierungstherapeutin<br />
Assessmentstation<br />
Angebotsleitung:<br />
Dr. med. Christian Kandler, Oberarzt<br />
Dubravka Kraljevic, Stationsleiterin<br />
Barbara Rutschmann, Physiotherapeutin<br />
Management & Logistik<br />
Verwaltungsdirektor: Peter Roth<br />
Stv. Verwaltungsdirektor: vakant<br />
Direktionssekretariat: Béatrice Rösch-Büttiker<br />
Personaldienst und Ökonomie: Beatrice Renner<br />
Qualitätsmanagement: vakant<br />
Kommunikation: Susanne Gimmi<br />
Finanzen & Betriebswirtschaft: vakant<br />
Patientenadministration / Empfang: Gabriela Vogel a. i.<br />
Materialwirtschaft: Beat Götschi<br />
Transportdienst: Yusuf Koc<br />
Techn. Dienst / Gebäudeunterhalt: Walter Seeh<br />
Gärtnerei: Alfred Nägeli<br />
Reinigungsdienst / Wäscheversorgung: Corinne Huber<br />
Hotellerie: Markus Bögli<br />
Restauration: Giovanna Demont<br />
Kinderkrippe: Nicole Keller<br />
Ärztliche Direktion<br />
Ärztlicher Direktor: Dr. med. Andreas Andreae<br />
Stv. Ärztlicher Direktor: Dr. med. Toni Berthel<br />
Direktionssekretariat: Claudia Cuhsmann<br />
Soziales & Netzwerk<br />
Angebotsleitung: Gisela Heim<br />
Koordinations- & Beratungsstelle: Yvonne Hänni<br />
Sozialdienst: Anna Wurst<br />
Behandlungsevaluation<br />
Christopher Schuetz<br />
Psychiatrische Gutachten<br />
Dr. med. Dipl. Psych. Ulrich Giebeler<br />
Therapien<br />
Physio- & Bewegungstherapie: Frank Vroomen<br />
Ergo- & Kunsttherapie: Heidi Nolan<br />
Medizinischer Dienst ipw<br />
Dr. med. Christian Kandler<br />
Pflegedienst<br />
Leiter Pflegedienst ipw: Helmut Bernt<br />
Stv. Leiter Pflegedienst: Budimir Toskovic<br />
Entwicklung und Fortbildung Pflege: Ursula Bregenzer,<br />
Peter Wolfensberger, Irene Leber<br />
Ausbildung: Maria Bollhalder, Hans Peter Hunkeler,<br />
Ernst Beyer<br />
Seelsorge<br />
Reformierte Seelsorge: Manfred Amez-Droz,<br />
Elsbeth Plaz-Lutz, Marcel Schmid<br />
Katholische Seelsorge: Martin Paulus<br />
27
28<br />
Geschäftsleitung ipw<br />
Hinten, v.l.: Toni Berthel, Andreas Andreae, Peter Roth, Helmut Bernt<br />
Vorne, v.l.: Jacqueline Minder, Sebastian Haas, Christine Gäumann<br />
Vorsitz<br />
Andreas Andreae, Dr. med. Ärztlicher Direktor<br />
Peter Roth Verwaltungsdirektor<br />
Mitglieder<br />
Helmut Bernt Leiter Pflegedienst<br />
Toni Berthel, Dr. med. Stv. Ärztlicher Direktor, Bereichsleiter Adoleszenz & Sucht<br />
Christine Gäumann Co-Bereichsleiterin Erwachsenenpsychiatrie<br />
Sebastian Haas, Dr. med. Bereichsleiter Ambulanz & Krise<br />
Jacqueline Minder, Dr. med. Bereichsleiterin Gerontopsychiatrie
Matrixorganisation ipw: Angebots- und Supportbereiche<br />
Netzwerk- und integrierte Versorgung durch die kantonalen, kommunalen,<br />
gemeinnützigen und freien Angebote in der <strong>Psychiatrie</strong>region <strong>Winterthur</strong>.<br />
Management & Logistik<br />
Stab<br />
Finanzen<br />
Personaldienst<br />
Technischer Dienst<br />
Hotellerie<br />
Reinigung<br />
Transportdienst<br />
Pflegedienst<br />
Ausbildung<br />
Entwicklung &<br />
Fortbildung<br />
Ärztliche Direktion<br />
Soziales & Netzwerk<br />
Behandlungsevaluation<br />
Therapien<br />
Medizinischer Dienst<br />
Ambulanz & Krise<br />
PsychPol<br />
Poliklinik am KSW<br />
GEZ<br />
Gemeindepsychiatrisches<br />
Zentrum<br />
KIZ<br />
Kriseninterventionszentrum<br />
Adoleszenz & Sucht<br />
BSJ<br />
Beratungsstelle für<br />
Jugendliche<br />
<strong>Integrierte</strong> Suchthilfe<br />
<strong>Winterthur</strong> *<br />
KoBe Koordinations- und Beratungsstelle<br />
FPG Fachstelle für psychiatrische Gutachten<br />
* Trägerschaft Stadt <strong>Winterthur</strong> und Kanton Zürich<br />
Erwachsenenpsychiatrie<br />
Akutangebote<br />
Akutstationen<br />
B und C<br />
DAS<br />
Depressions- &<br />
Angststation<br />
Villa<br />
Psychotherapiestation<br />
für junge<br />
Erwachsene<br />
ADO<br />
Adoleszentenstation<br />
Spitalschule<br />
RPK Wintherthur<br />
Regionale<br />
<strong>Psychiatrie</strong>kommission<br />
<strong>Winterthur</strong><br />
Gerontopsychiatrie<br />
GAT<br />
Gerontopsych.<br />
Ambulatorium &<br />
Tagesklinik<br />
AKA<br />
Akutstation A<br />
AKD<br />
Akutstation D<br />
PTS<br />
Psychotherapiestation<br />
ASS<br />
Assessmentstation<br />
31
ipw <strong>Integrierte</strong> <strong>Psychiatrie</strong> <strong>Winterthur</strong><br />
Wieshofstrasse 102, Postfach 144, 8408 <strong>Winterthur</strong><br />
Telefon / Fax: 052 224 33 33 / 052 224 33 34<br />
www.ipwin.ch, info@ipwin.ch<br />
KIZ Kriseninterventionszentrum<br />
Bleichestrasse 9, Postfach 144, 8408 <strong>Winterthur</strong><br />
Telefon / Fax: 052 224 37 00 / 052 222 89 30<br />
E-Mail: kiz@ipwin.ch<br />
GEZ Gemeindepsychiatrisches Zentrum<br />
Ambulatorium, Akuttagesklinik, Case Management<br />
Rudolfstrasse 19, Postfach 144, 8408 <strong>Winterthur</strong><br />
Telefon / Fax: 052 224 37 37 / 052 212 03 82<br />
E-Mail: gez@ipwin.ch<br />
PsychPol Psychiatrische Poliklinik am KSW<br />
Haldenstrasse 63, Postfach 144, 8408 <strong>Winterthur</strong><br />
Telefon / Fax: 052 266 28 84 / 052 266 45 13<br />
E-Mail: pp@ipwin.ch<br />
Klinik Schlosstal für <strong>Psychiatrie</strong> und Psychotherapie<br />
Erwachsenenpsychiatrie, Gerontopsychatrie,<br />
Adoleszentenstation<br />
Wieshofstrasse 102, Postfach 144, 8408 <strong>Winterthur</strong><br />
Telefon / Fax: 052 224 35 00 / 052 224 35 02<br />
E-Mail: aerztesekretariat@ipwin.ch<br />
GAT Gerontopsychiatrisches Ambulatorium &<br />
Tagesklinik<br />
Salstrasse 48, Postfach 144, 8408 <strong>Winterthur</strong><br />
Telefon / Fax: 052 222 22 45 / 052 222 01 89<br />
E-Mail: gat@ipwin.ch<br />
BSJ Beratungsstelle für Jugendliche<br />
Trollstrasse 18, Postfach 144, 8408 <strong>Winterthur</strong><br />
Telefon / Fax: 052 267 68 55 / 052 267 68 54<br />
E-Mail: bsj@ipwin.ch<br />
Villa Psychotherapiestation für junge Erwachsene<br />
Eichwaldstrasse 21, Postfach 144, 8408 <strong>Winterthur</strong><br />
Telefon / Fax: 052 266 28 98 / 052 266 28 97<br />
E-Mail: villa@ipwin.ch<br />
KoBe Koordinations- und Beratungsstelle,<br />
Sozialdienst<br />
Albanistrasse 24, Postfach 144, 8408 <strong>Winterthur</strong><br />
Telefon / Fax: 052 266 49 00 / 052 266 48 60<br />
E-Mail: koordinationsstelle@ipwin.ch<br />
FPG Fachstelle für Psychiatrische Gutachten<br />
Albanistrasse 24, Postfach 144, 8408 <strong>Winterthur</strong><br />
Telefon/ Fax: 052 266 48 63 / 052 266 48 60<br />
E-Mail: fpg@ipwin.ch<br />
ISW <strong>Integrierte</strong> Suchthilfe <strong>Winterthur</strong><br />
Trägerschaft Stadt <strong>Winterthur</strong> und Kanton Zürich<br />
Tösstalstrasse 19 und 53, 8400 <strong>Winterthur</strong><br />
Telefon / Fax: 052 267 59 59 / 052 267 62 29<br />
E-Mail: isw@ipwin.ch