Ein Stück Leonberg Ein Stück Leonberg - leoaktiv.de

Im Gespräch
Foto: jd
Wolfgang Schindler sieht Autoschau als ideale Plattform für Händler
Da ist das Einsparpotential
sehr überschaubar. Ich glaube,
dass neben der Notwendigkeit
energiebewussten
Fahrens gerade in einem
Ballungsraum durch die Verbesserung
des Verkehrsflusses
mehr Energie und Emissionen
eingespart werden
könnten. Beim Thema Energie
dürfen wir uns nicht nur
auf das Auto und den Verkehr
konzentrieren, denn im
Größenvergleich sind die
Einsparpotentiale im Bereich
der Wohnhäuser und Gebäude
am größten. Die Politik
setzt daher bei den Themen
Wärme, Wasser, Strom
und Isolierung Anreize, wie
die Verpflichtung für den
Einsatz von erneuerbaren
Energien bei Neubauten.
Denn die Gebäude machen
45 Prozent beim Gesamtenergieverbrauch
aus, der Kfz-
Verkehr, gewerblich und privat,
25 Prozent. Aber die Zeiten
der großen Geländewa-
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genmodelle im innerstädtischen
Verkehr dürften langsam
vorbei sein.
Die Laufzeiten der Fahrzeuge
verlängern sich, da viele die Investition
beim Neukauf scheuen.
Wie reagiert der Handel?
Temiz: Derzeit liegt die Haltedauer
bei etwa acht Jahren.
Wir waren in Deutschland
verwöhnt, weil in guten Zeiten
der Fahrzeugwechsel
schneller erfolgte. Eigentlich
müssten die Leute noch ältere
Autos fahren, dann würden
wir bei den Reparaturen
besser verdienen. Da muss
man schon unterscheiden.
Aber „Aftersales“ wird immer
wichtiger, da der Markt
gesättigt ist. Und die Leute
haben immer weniger Geld
in der Tasche. Über 70 Prozent
der Neuzulassungen
sind Firmenautos. Hier gilt
es umzudenken. Viele der
technischen Entwicklungen
treiben die Preise und gehen
an den Wünschen der Bevölkerung
nach einem bezahlbaren
Auto vorbei.
Schindler: Durch die anhaltende
CO2-Diskussion und
die unklaren gesetzlichen
Rahmenbedingungen ist die
Verunsicherung der Kunden
nach wie vor groß. Allerdings
haben wir uns in einem
wirklich angespannten
und schwierigen Pkw-Gesamtmarkt
sehr gut behaupten
können. Und wir sind
durch unser Produktportfolio,
vom smart über die
Kompaktwagen A- und B-
Klasse, die Mittelklassefahrzeuge
der C- und E-Klasse bis
hin zur Luxuslimousine S-
Klasse sehr gut aufgestellt
und bieten unseren Kunden
auf deren Bedürfnisse abgestimmte
Fahrzeuge. Außerdem
verfügen wir über ein
sehr breites Angebot an jungen
Gebrauchtfahrzeugen.
Wohin geht der Trend in Sachen
Innovation?
Schindler: Zahlreiche Lösungen
für die Anforderungen
der Zukunft haben wir bereits
auf den Markt gebracht.
Jüngste Beispiele dafür sind
die Blueefficiency Modelle
der A- und B-Klasse mit ECO
Start-Stopp-Funktion sowie
der B 170 NGT. Wir setzen
für die Zukunft auf einen
modularen Antriebsmix –
Autoschau bietet Autos
zum Anfassen und Erleben
von modernen Verbrennungsmotoren
mit BlueTEC
Technologie oder Direkteinspritzung
mit und ohne Hybridisierung
bis hin zu lokal
emissionsfreien BatterieundBrennstoffzellenfahrzeugen.
Damit sind wir in
der Lage, unseren Kunden
langfristig bedarfsgerechte
Mobilität auf dem gewohnt
hohen Niveau unserer Marke
zu ermöglichen.
Temiz: Ein wesentlicher Trend
sind altersgerechte Fahrzeuge.
Ältere Kunden wollen be-
quem ein- und aussteigen
sowie höheren Komfort. Viele
wollen auch eine einfachere
Technik und schauen
auf die Unterhaltskosten im
Gesamtpaket Versicherung
und Spritverbrauch. Auch
das Thema Umweltschutz ist
ein Kaufargument.
Wenn der Neuwagenverkauf eine
immer geringere Rolle beim
Privatkunden spielt, wie wichtig
ist dann eine lokale Messe
wie die Leonberger Autoschau?
Schindler: Eine regionale
Messe wie die Leonberger
Autoschau ist für uns von
enormer Bedeutung und
das, so wage ich vorauszusagen,
wird sie auch in Zukunft
sein. Für uns, als Mercedes-Benz
Niederlassung,
ist die Autoschau die ideale
Plattform, um uns außerhalb
unserer Firmengebäude
und unserer Schauräume,
einmal im Jahr in der Öffentlichkeit
zu präsentieren.
Es gibt wohl regional keine
Messe, auf der eine ähnliche
Vielfalt an Automarken –
derzeit 18 Händler mit 25
Marken – zu finden ist und
die sich mit ihrem Rahmenprogramm
auf einem sehr
hohen Niveau bewegt. Auf
der Messe können die Interessenten
Autos nicht nur anschauen,
sondern auch anfassen
und erleben.
Temiz: Man muss Begehrlichkeiten
bei den Kunden wecken
und da bietet sich die
Leonberger Autoschau an,
um Menschen anzulocken,
die sonst nicht ins Autohaus
kommen. Bei dieser Gelegenheit
haben wir Händler
die Möglichkeit, neue Technologien
bei der breiten
Masse bekannter zu machen.
Dass diese Messe
schon seit mehr als drei Jahrzehnte
mit einem enormen
Einzugsgebiet attraktiv ist,
hat sie in dieser Zeit durch
die starke Nachfrage bewiesen.
Wir hoffen, dass sie in
Zukunft weiter in dieser Professionalität
geführt wird.