[MEET THE EXPERT] - Medical Cluster
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Computer System Validation:<br />
Herausforderung und Chance für den Maschinenbauer<br />
Einleitung: Die Validierung von automatisierten<br />
Montageprozessen muss umfassend und<br />
transparent sein, sowie zeitnah erfolgen. „Time To<br />
Market“ ist ein Schlüsselerfolgsfaktor im Maschinenbau.<br />
Mikron Automation hat deshalb den<br />
Prozess der Validierung dahinführend optimiert.<br />
Methode: Für die Validierung von Montagemaschinen<br />
folgt Mikron Automation den GAMP 5<br />
Richtlinien [1] . Zunächst werden auf Basis des<br />
Pflichtenhefts ein Lastenheft und ein Angebot<br />
erstellt. Der Projekt- und Qualitätsplan beschreibt<br />
die Struktur, Verantwortlichkeiten und Inhalte für<br />
die Qualifizierung der Montageanlage. Es handelt<br />
sich dabei um die Designdokumente inklusive<br />
einer pFMEA, Installationstests, Funktionstest und<br />
die Leistungsnachweise für die Montagelinie.<br />
Abschließend wird eine Zusammenfassung der<br />
Dokumentation und der Testergebnisse erstellt, die<br />
dem Auftraggeber für die Qualifizierung des<br />
gesamten Produktionsprozesses übergeben wird.<br />
Der Projektplan stellt den zeitlichen Ablauf des<br />
Projekts dar und bildet die Struktur der kompletten<br />
Entwicklung über das Testen bis zur Auslieferung<br />
und Übergabe ab.<br />
Maschinenbauer müssen sämtliche Vorgaben aus<br />
dem Pflichtenheft so umzusetzen, dass alle<br />
Forderungen erfüllt werden. Die Anforderungen<br />
sind unter Einbeziehung der Inverkehrbringer<br />
transparent zu dokumentieren. So wird sichergestellt,<br />
dass die Qualifizierung den Prüfungen,<br />
z.B. durch die FDA, beim Inverkehrbringer standhält.<br />
Abbildung 1: Darstellung der Eingangs- und<br />
Ausgangsparameter, die für die Montage von<br />
Produkten erforderlich sind.<br />
Der Projektverlauf folgt häufig dem V-Shape<br />
Model. Diese Vorgehensweise ist speziell bei der<br />
Entwicklung von Montageanlagen für neue<br />
Produkte nicht praktikabel. Vielfach sind die<br />
Eingangsparameter und Materialien (siehe<br />
Abbildung 1) nicht final festgelegt. Das heißt,<br />
Produkt- und Montageprozessentwicklung laufen<br />
J. Warming und M. Werro, Mikron Automation<br />
teilweise parallel.<br />
Um die Terminproblematik aufzulösen, hat Mikron<br />
einen iterativen Prozess für die Designphase wie in<br />
Abbildung 2 definiert.<br />
Zunächst werden die Prozesse für jeden<br />
Montageschritt in der Functional Specification<br />
definiert. Parallel wird ein Entwurf für die pFMEA<br />
erstellt. Die Abfolge der Risiken in der pFMEA<br />
entspricht genau der Montageabfolge. Erkannte<br />
Risiken werden unmittelbar durch Kontrollen oder<br />
konstruktive Maßnahmen reduziert bzw. eliminiert.<br />
Dieser iterative Prozess findet in enger<br />
Kooperation mit dem Auftraggeber statt.<br />
Abbildung 2: Qualifizierungskonzept von Mikron.<br />
Eine weitere Optimierung der Durchlaufzeit findet<br />
in der Testphase statt. Nachdem beim FAT die<br />
Montageanlage einer vollständigen Prüfung gegen<br />
die Designdokumente unterzogen wurde, werden<br />
auf Basis einer zweiten Risikoanalyse nur solche<br />
Tests beim SAT wiederholt, deren Ergebnisse beim<br />
Transport zum Auftraggeber beeinträchtigt werden.<br />
Präsentation: Im Vortrag wird exemplarisch die<br />
Dokumentation eines Montageschrittes für<br />
Disposable <strong>Medical</strong> Devices dargestellt. An<br />
diesem Beispiel werden die Herausforderungen<br />
und Chancen für den Maschinenbauer erläutert.<br />
Referenzen: [1] G. Wingate et al (2008) GAMP 5,<br />
A Risk-Based Approach to Compliant GxP<br />
Computerized Systems, ISPE, ISBN 1-931879-61-3<br />
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