23.11.2012 Aufrufe

10-Gigabit-Ethernet kommt 10-Gigabit-Ethernet kommt

10-Gigabit-Ethernet kommt 10-Gigabit-Ethernet kommt

10-Gigabit-Ethernet kommt 10-Gigabit-Ethernet kommt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

SAP wirbt um den Mittelstand<br />

Zwar ist die Sapphire die große Entwickler- und<br />

Kundenkonferenz von SAP, doch unter den Teilnehmern<br />

dominierten zwei Worte: Navision und Microsoft. Von<br />

SAP waren dafür häufig die Worte „klein“ und „mittel“<br />

zu hören. Und das Versprechen „SAP in fünf Tagen“.<br />

Andreas Roesler-Schmidt<br />

Wandte sich SAP im vergangenen Jahr noch<br />

an die selbst ausgemachte „New Economy“,<br />

so hat man heuer eine neue Zielgruppe entdeckt<br />

oder besser entdecken müssen. Im<br />

Mittelpunkt der diesjährigen SAP-Konferenz<br />

Sapphire in Orlando, Florida standen Strategien<br />

und Produkte für kleine und mittlere<br />

Unternehmen, nach SAP-Maßstab Unternehmen<br />

mit Umsätzen unter 130 Millionen<br />

Euro.<br />

Das Engagement für die Bedürfnisse der<br />

Kleineren <strong>kommt</strong> freilich nicht von ungefähr,<br />

sondern von Microsofts Einstieg in die<br />

KMU-Arena durch den Zukauf der auf diesen<br />

Bereich spezialisierten Firmen Great<br />

Plains und Navision. So sehr man einerseits<br />

auf die neue Konkurrenz durch Microsoft reagiert,<br />

so sehr bemüht man sich, deren Bedeutung<br />

herunterzuspielen. „Sie sind einem<br />

anderen Marktsegment tätig als wir“, meint<br />

SAP-CEO Hasso Plattner. „Außerdem haben<br />

wir tolle Produkte und dreißig Jahre Erfahrung<br />

während Microsoft erst fünf verschiedene<br />

Produkte auf einen gemeinsamen Nenner<br />

bringen muss.“<br />

Ein wenig als Mitbewerb dürfte man Microsoft<br />

aber doch betrachten: SAP ist auf bestem<br />

Weg sich in der Art der Auseinandersetzung<br />

mit Redmond zwischen Sun und<br />

Oracle einzureihen. So spart Hasso Plattner<br />

in seiner Keynote nicht mit Kritik an dem<br />

Vielleicht-Konkurrenten. „Mr. Innovation<br />

soll Innovationen nicht aufhalten!“, meint er.<br />

„Microsoft redet von Integration durch Web-<br />

Services während die Technologien in .Net<br />

und Java auseinander gehen.“ Im Hinblick<br />

auf die fehlende Integration von Java in Win-<br />

„Wir sind der einzige Hersteller, der von<br />

den Kleinsten bis zu den Größten alles<br />

abdeckt.“ - Léo Apotheker, President<br />

Global Field Operations, SAP<br />

dows und dem Internet Explorer appelliert<br />

Hasso Plattner: „Mr. Gates, tear that wall<br />

down!“, in der Hoffnung auf Einsicht von<br />

Microsoft betreffend den etablierten Standard<br />

Java: „Wer zu spät <strong>kommt</strong>, den bestraft das<br />

Leben.“ Damit SAP selbst nicht zu spät<br />

<strong>kommt</strong>, unterstützt der SAP Web Application<br />

Server neben der SAP-Entwicklungssprache<br />

ABAP (Advanced Business Application<br />

Programming) nunmehr auch Java 2 Enterprise<br />

Edition (J2EE). Auch die Integration<br />

mit Microsoft .NET und IBM WebSphere ist<br />

möglich.<br />

Neben Zitaten aus der Endphase des Kalten<br />

Krieges weiß SAP der neuen Konkurrenz<br />

auch Produkte entgegenzusetzen: Für den<br />

kleinsten Bereich wurde SAP Business One<br />

geschaffen. Das Programm bietet die „notwendige<br />

Funktionalität“ für bis zu 250 User.<br />

Auf Technologie der akquirierten TopManage<br />

basierend, wird das Programm im dritten<br />

Quartal 2002 eingeführt und soll die Berei-<br />

KONFERENZBERICHT THEMA<br />

„Microsoft redet von Integration durch<br />

Web-Services während die<br />

Technologien in .Net und Java auseinander<br />

gehen.“ - SAP-CEO Hasso<br />

Plattner<br />

che Accounting, Logistik, Sales Force Automation<br />

und Business Reporting abdecken.<br />

„Es ist leicht zu installieren, zu erlernen und<br />

zu warten“, verspricht Hasso Plattner und<br />

lockt mit der Aussicht: „Das System läuft in<br />

5 Tagen“ - daneben gleichen bisherige SAP-<br />

Implementierungen eher einem Entenmarsch.<br />

Für mittlere oder komplexere kleine Betriebe<br />

ist mySAP All-in-One gedacht. Es enthält<br />

die volle Funktionalität von mySAP.com, verwendet<br />

jedoch nur eine Datenbank und wird<br />

vorkonfiguriert installiert.<br />

SAP plant, Firmen mit wachsenden Bedürfnissen<br />

einen Migrationspfad von Business<br />

One zu mySAP.com anzubieten. Die über<br />

Channel-Partner vertriebenen neuen KMU-<br />

Systeme sind auch für die traditionell etwas<br />

größere SAP-Klientel interessant, nämlich<br />

für deren Filialen. „Eine Verkaufsniederlassung,<br />

die nicht alle Funktionen benötigt,<br />

könnte ihr lokales Business bestens damit abwickeln“,<br />

erklärt Plattner. Die Systeme können<br />

kleiner gehalten werden, während für<br />

Anbindung an die großen SAP-Systeme der<br />

Zentrale gesorgt ist. In einem Portal könnten<br />

beispielsweise lokale Funktionen und zentrale<br />

Informationen miteinander verbunden<br />

werden. „Wir sind der einzige Hersteller, der<br />

von den Kleinsten bis zu den Größten alles<br />

abdeckt“, meint Léo Apotheker, neuer Chef<br />

des weltweiten Vertriebs. SAP beschränkt<br />

sich nicht mehr auf den Entenbürzel, sondern<br />

verkauft den ganzen Vogel. ❏<br />

monitor 07-08/2002 39

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!