Mut zur Freiheit – was leitet uns in unseren ... - CVJM Stuttgart
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Ist der Mensch<br />
wirklich frei?<br />
Der Apostel Paulus geht davon<br />
aus, dass der Mensch nicht frei ist.<br />
Denn <strong>Freiheit</strong> ist nach biblischem<br />
Verständnis nicht die freie Verfügungsgewalt<br />
über sich selbst.<br />
<strong>Freiheit</strong> ist vielmehr das Leben <strong>in</strong><br />
Verb<strong>in</strong>dung und Beziehung zu<br />
Gott, weil diese Verbundenheit<br />
die ursprüngliche Bestimmung<br />
des Menschen war (vgl. 1. Mose<br />
1,27) und ist. Paulus kennt die den<br />
Menschen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Persönlichkeitsentfaltung<br />
unterdrückenden<br />
Mächte der Sünde (Röm 6), des<br />
Gesetzes (Röm 7) und des Todes<br />
(Röm 8). Vielleicht müssen wir<br />
heute zusätzlich noch von der<br />
unterdrückenden Macht des Konsums<br />
und der Selbstdarstellung<br />
sprechen.<br />
So ersche<strong>in</strong>t es fast e<strong>in</strong> bisschen<br />
paradox, dass der Freie im Neuen<br />
Testament an verschiedenen<br />
Stellen als der „Sklave Christi“<br />
bezeichnet wird (1. Petrus 2,16;<br />
1. Kor 9,19).<br />
Der Schlüssel <strong>zur</strong> <strong>Freiheit</strong><br />
Der Grund dafür liegt im Schlüssel<br />
<strong>zur</strong> <strong>Freiheit</strong>. Dieser Schlüssel ist<br />
Jesus Christus. Er kam als Geschenk<br />
Gottes <strong>in</strong> diese Welt. Aus<br />
Liebe zu se<strong>in</strong>en Menschen und<br />
weil Gott es nicht ausgehalten hat,<br />
dass die Menschen <strong>in</strong> Unfreiheit<br />
weil beziehungslos zu ihm gelebt<br />
haben, kam er. Und er hat Menschen<br />
frei gemacht. Bl<strong>in</strong>de konnten<br />
wieder sehen, Lahme gehen,<br />
Taube hören und Stumme spre-<br />
chen. Unzählige Seelen hat Jesus<br />
heil und gesund gemacht, weil er<br />
ihnen begegnet ist. Diese <strong>in</strong> den<br />
Evangelien überlieferten Erzählungen<br />
s<strong>in</strong>d H<strong>in</strong>weise auf die <strong>Freiheit</strong>,<br />
die Jesus bis heute schenkt.<br />
<strong>Freiheit</strong> wird <strong>in</strong> der<br />
Liebe tätig<br />
E<strong>in</strong> Mensch, der sich als geliebtes<br />
K<strong>in</strong>d Gottes versteht, der hat die<br />
<strong>Freiheit</strong>, mit se<strong>in</strong>en Grenzen und<br />
Schwächen ebenso umzugehen,<br />
wie mit se<strong>in</strong>en Begabungen und<br />
Stärken. E<strong>in</strong> Mensch, der se<strong>in</strong>e<br />
Gesundheit und Kraft als e<strong>in</strong> Geschenk<br />
Gottes versteht, hat die<br />
<strong>Freiheit</strong>, anderen Menschen zu<br />
helfen und ihnen das Leben zu<br />
erleichtern.<br />
E<strong>in</strong> Mensch, der se<strong>in</strong>en Wohlstand<br />
und se<strong>in</strong> sicheres Auskommen<br />
als e<strong>in</strong> Geschenk Gottes versteht,<br />
hat die <strong>Freiheit</strong>, andere an<br />
se<strong>in</strong>em (manchmal auch nur relativen)<br />
Wohlstand teilhaben zu<br />
lassen.<br />
Thema<br />
E<strong>in</strong> Mensch, der erkannt hat, dass<br />
das Entscheidende im Leben die<br />
Beziehung und Verb<strong>in</strong>dung zu<br />
Jesus ist, der hat die <strong>Freiheit</strong>, se<strong>in</strong>e<br />
Prioritäten und Maßstäbe zu<br />
verändern. Und der fängt an, sich<br />
dafür e<strong>in</strong>zusetzen, dass andere<br />
Menschen die gleichen Erfahrungen<br />
über ihrem Leben machen.<br />
E<strong>in</strong> sehr prom<strong>in</strong>entes Beispiel dieser<br />
<strong>Freiheit</strong> ist der evangelische<br />
Theologe Dietrich Bonhoeffer: Er<br />
hatte die <strong>Freiheit</strong> zu kämpfen und<br />
zu sterben, weil er wusste, dass<br />
dieser Kampf wichtig und richtig<br />
war. Und Bonhoeffer hatte e<strong>in</strong>e<br />
Vorstellung davon, dass das Leben<br />
nach se<strong>in</strong>em hiesigen Ende im<br />
Jenseits e<strong>in</strong>e Fortsetzung f<strong>in</strong>det.<br />
Vom Knecht zum Erben<br />
Paulus beschreibt <strong>in</strong> Galater 4,1<strong>–</strong>7<br />
die Veränderung, die sich mit<br />
dem Kommen Jesu <strong>in</strong> diese Welt<br />
und <strong>in</strong> das Leben e<strong>in</strong>es Menschen<br />
ereignet. Dafür verwendet er e<strong>in</strong>en<br />
Vergleich zwischen früher<br />
und heute. „So standen auch wir<br />
früher als Unmündige unter der<br />
Herrschaft der Mächte dieser<br />
Welt.“ (Galater 4,3) Heute gilt: „Du<br />
bist also nicht länger Sklave, sondern<br />
mündiger Sohn und mündige<br />
Tochter, und wenn du das bist,<br />
dann bist du nach Gottes Willen<br />
auch Erbe.“ (Galater 4,7) Der<br />
Wechsel vom Knecht zum Erbe<br />
hat sich mit dem Kommen von<br />
Jesus Christus <strong>in</strong> diese Welt ereignet.<br />
Die <strong>Freiheit</strong> der K<strong>in</strong>dschaft<br />
Gottes gilt jedem, der <strong>in</strong> Beziehung<br />
zum ihm tritt.<br />
Mittendr<strong>in</strong> | 7