60 Sekunden Hoffnung - Evangelische Jugend in Bayern
60 Sekunden Hoffnung - Evangelische Jugend in Bayern
60 Sekunden Hoffnung - Evangelische Jugend in Bayern
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Auf dem Weg zum ökumenischen<br />
Kirchentag – e<strong>in</strong> Filmprojekt<br />
» Ich hoffe, dass sich die<br />
Menschen immer an die<br />
guten Momente ihres Lebens<br />
er<strong>in</strong>nern können.«
» Me<strong>in</strong>e <strong>Hoffnung</strong> ist an sich zu glauben<br />
und diese Energie an<br />
andere Leute weiterzugeben «
Arbeitshilfe zum Filmprojekt<br />
Filmt Eure <strong>Hoffnung</strong>en 4<br />
1. Partner fi nden – Ökumene vor Ort 4<br />
2. <strong>Hoffnung</strong> ist...<br />
3. Bauste<strong>in</strong>e – Anregungen und Ideen zur thematischen Arbeit<br />
5<br />
<strong>in</strong> Gruppen und bei Aktionen 7<br />
Bibelstellen 7<br />
Geschichten/ Texte 8<br />
Gebete 11<br />
Methoden 12<br />
Liedvorschläge 13<br />
Filme 14<br />
4. Von der Idee zum Film 16<br />
5. Know-how – Die Technik zum Film 16<br />
a) Handy, Digital- oder Videokamera? 16<br />
b) Film erstellen 16<br />
c) Know how für den Schnitt 17<br />
Upload: Euer Film zum Ökumenischen Kirchentag 2010 17<br />
6. Rechtliche Grundlagen zum Filmen 18<br />
7. Ideen zur Öffentlichkeitsarbeit 18<br />
8. L<strong>in</strong>ks, Literatur und Ansprechpartner 18<br />
Impressum<br />
Herausgegeben von:<br />
Amt für <strong>Jugend</strong>arbeit der Evang.-Luth. Kirche <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong><br />
Hummelste<strong>in</strong>er Weg 100 • 90459 Nürnberg • Tel. (0911) 43-04-201 • E-Mail: afj@ejb.de<br />
BDKJ Landesstelle <strong>Bayern</strong><br />
Landwehrstraße 68 • 80336 München • Tel. (089) 53 29 31-0 • E-Mail: landesstelle@bdkj-bayern.de<br />
Redaktionsteam: Sarah Payer, Hubertus Schaller, Veronika Schauberger, Ingrid Erichsen,<br />
Christ<strong>in</strong>a Frey-Scholz (verantwortliche Redakteur<strong>in</strong>)<br />
Satz und Layout: Katja Pelzner • Fotos: Sever<strong>in</strong> Wohlleben<br />
1. Aufl age, August 2009: 10.000 Exemplare • Tümmel Druck<br />
Wir bedanken uns bei Verlagen für die Nachdruckgenehmigung der Texte. Trotz umfangreicher<br />
Recherchen ist es uns nicht <strong>in</strong> allen Fällen gelungen, die Rechtsverhältnisse e<strong>in</strong>zelner Texte zu<br />
klären. Für H<strong>in</strong>weise auf die Inhaber der Textrechte dieser Titel s<strong>in</strong>d wir dankbar.<br />
3
4<br />
Filmt Eure<br />
HOFFNUNG!<br />
Vom 12. bis 16. Mai 2010 fi ndet <strong>in</strong> München der<br />
zweite Ökumenische Kirchentag statt.<br />
Er steht unter dem Motto „Damit ihr <strong>Hoffnung</strong> habt“.<br />
Auf dem Weg zum Kirchentag laden wir junge Menschen<br />
e<strong>in</strong>, sich <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samen Treffen und Aktionen auf<br />
Pfarr-, Geme<strong>in</strong>de- und Dekanatsebene bei Gruppenstunden,<br />
Projekttagen, <strong>Jugend</strong>gottesdiensten, Dekanatstreffen<br />
etc. <strong>in</strong>haltlich mit dem Thema <strong>Hoffnung</strong> zu befassen.<br />
Was gibt Euch <strong>Hoffnung</strong>? Welche <strong>Hoffnung</strong> tragt Ihr <strong>in</strong><br />
Euch? Was heißt für Euch <strong>Hoffnung</strong>?<br />
Macht Eure <strong>Hoffnung</strong> für andere sichtbar und beteiligt<br />
Euch an dem Filmprojekt „<strong>60</strong> <strong>Sekunden</strong> <strong>Hoffnung</strong>“.<br />
Nach der thematischen Ause<strong>in</strong>andersetzung mit dem<br />
Thema <strong>Hoffnung</strong> sollen e<strong>in</strong>m<strong>in</strong>ütige Kurzfi lme (Clips)<br />
erstellt und auf e<strong>in</strong>e speziell e<strong>in</strong>gerichtete Webseite<br />
hochgeladen werden. Die <strong>Hoffnung</strong>s-Clips können <strong>in</strong><br />
den Geme<strong>in</strong>den beim <strong>Jugend</strong>gottesdienst, Pfarr- und<br />
Geme<strong>in</strong>defest, <strong>Jugend</strong>treffen auf Dekanatsebene oder bei<br />
<strong>Jugend</strong>tagen, der Ferienaktion etc. öffentlichkeitswirksam<br />
e<strong>in</strong>gesetzt und vorgestellt werden.<br />
Während des Ökumenischen Kirchentages <strong>in</strong> München<br />
s<strong>in</strong>d die Clips bei Veranstaltungen im <strong>Jugend</strong>bereich zu<br />
sehen. In dieser Arbeitshilfe geben wir Euch praktische<br />
Hilfen, Anregungen und Tipps für Eure Clips.<br />
Viel Spass und gute Ideen wünschen Euch<br />
Dr. Hans-Gerd Bauer Johannes Merkel<br />
Landesjugendpfarrer der Landsjugendseelsorger<br />
Evang. <strong>Jugend</strong> <strong>Bayern</strong> des BDKJ <strong>Bayern</strong><br />
1. Partner fi nden<br />
Ökumene vor Ort<br />
Diese Aktion zur Vorbereitung auf den zweiten Ökumenischen<br />
Kirchentag <strong>in</strong> München sollte s<strong>in</strong>nvollerweise auch<br />
<strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den und Aktionsgruppen ökumenisch<br />
angepackt werden:<br />
• Welche christlichen Geme<strong>in</strong>den gibt es <strong>in</strong> Eurer<br />
Umgebung?<br />
• Wen könntet Ihr für die Zusammenarbeit gew<strong>in</strong>nen?<br />
• Wo könntet Ihr die Aktion vorstellen (zum Beispiel im<br />
<strong>Jugend</strong>kreis/der <strong>Jugend</strong>gruppe, im Pfarrgeme<strong>in</strong>derat/<br />
Sachausschuss <strong>Jugend</strong>, im Kirchenvorstand/<strong>Jugend</strong>ausschuss)?<br />
• Gibt es die Möglichkeit, Kontakt mit kirchlichen/staatlichen<br />
<strong>Jugend</strong>pfl egern/-<strong>in</strong>nen aufzunehmen und bei der<br />
Aktion zusammenzuarbeiten (zum Beispiel e<strong>in</strong> Videosem<strong>in</strong>ar<br />
<strong>in</strong> Gruppenstunden, auf Wochenenden oder<br />
Freizeiten gestalten)?
2. <strong>Hoffnung</strong> ist...<br />
„Hoffentlich sche<strong>in</strong>t morgen die Sonne.“<br />
„Ich hoffe, dass me<strong>in</strong>e Mannschaft morgen<br />
das Fußballspiel gew<strong>in</strong>nt.“<br />
„Ich hoffe, dass ich trotz der Wirtschaftskrise<br />
e<strong>in</strong>en Job fi nde.“<br />
Unsere <strong>Hoffnung</strong> kann sehr viele unterschiedliche<br />
Situationen im Blick haben. Sie richtet sich jedoch<br />
immer auf die Zukunft und geht davon aus, dass die<br />
Möglichkeit e<strong>in</strong>er positiven Entwicklung besteht.<br />
Hoffen können wir auf:<br />
• Genesung von Krankheit<br />
• Lösung von Umweltproblemen<br />
• e<strong>in</strong> erfülltes und glückliches Leben<br />
• persönlichen Erfolg<br />
• gesellschaftliches Wohlergehen<br />
• Frieden<br />
• Befreiung von Unterdrückung<br />
• Gerechtigkeit (zum Beispiel bezogen auf die Verteilung<br />
der Güter weltweit)<br />
• ...<br />
Theologisch ist <strong>Hoffnung</strong> dabei nicht mit Wünschen,<br />
Optimismus oder günstigen Prognosen zu verwechseln.<br />
<strong>Hoffnung</strong> ist e<strong>in</strong>e lebendige, trostvolle Zuversicht. Diese<br />
Zuversicht macht zukunftsgerichtetes Handeln möglich.<br />
Jürgen Moltmann beschreibt <strong>Hoffnung</strong> so:<br />
„<strong>Hoffnung</strong> ist nichts anderes als die Erwartung der<br />
D<strong>in</strong>ge, die nach der Überzeugung des Glaubens von<br />
Gott wahrhaftig verheißen s<strong>in</strong>d.“<br />
Unsere christliche <strong>Hoffnung</strong> gründet letztlich <strong>in</strong> der Auferstehung<br />
Jesu. Dar<strong>in</strong> wird deutlich, dass Gott die Macht<br />
hat, sogar den Tod zu besiegen und unsere Erde neu zu<br />
schaffen.<br />
Für uns als Christen ist hoffnungsvolles Verhalten ke<strong>in</strong><br />
sorgloses Abwarten, sondern vor allem tätiger E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong><br />
der Gegenwart.<br />
Diese Aufgabe verb<strong>in</strong>det Christen über alle Konfessionsgrenzen<br />
h<strong>in</strong>weg. Wir setzen uns für diese Verwandlung<br />
der Welt e<strong>in</strong>, wohlwissend, dass die Welt immer unvollkommen<br />
bleiben wird und die endgültige Verwandlung<br />
erst mit dem Kommen Jesu Christi selbst e<strong>in</strong>tritt.<br />
Wir erfüllen diese Aufgabe immer dann, wenn wir Gottes<br />
Wort hören, weitersagen und danach handeln.<br />
Gerade weil wir als Christen e<strong>in</strong>e <strong>Hoffnung</strong> haben, müssen<br />
wir alles tun, um Verzweifl ung, <strong>Hoffnung</strong>slosigkeit<br />
und Resignation <strong>in</strong> dieser Welt zu überw<strong>in</strong>den. Dazu soll<br />
unser Filmprojekt Anstöße geben.<br />
» <strong>Hoffnung</strong> bedeutet<br />
für mich zu wissen,<br />
5<br />
dass da immer jemand ist,<br />
der mich hält,<br />
wenn ich falle! «
» Die größten<br />
Menschen s<strong>in</strong>d jene,<br />
die anderen <strong>Hoffnung</strong><br />
geben können. «<br />
Jean Jaurés
3. Bauste<strong>in</strong>e<br />
Anregungen und Ideen zur thematischen Arbeit <strong>in</strong> Gruppen<br />
und bei Aktionen<br />
Ob Ihr wie im Crash-Kurs e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>malige Sache anpackt<br />
oder länger daran arbeiten wollt – wählt aus den folgenden<br />
Bauste<strong>in</strong>en das für Euch Passende aus.<br />
Bibelstellen<br />
Lukas 24,13-35: Emmausjünger<br />
Matthäus 6, 25-34: „Sorgt euch nicht!“<br />
Matthäus 7,7-11: „Bittet, so wird euch gegeben“<br />
Johannes: 8,12: „Ich b<strong>in</strong> das Licht der Welt“<br />
Jeremia 17,5-8: „Wie e<strong>in</strong> Baum gepfl anzt am Wasser“<br />
1 Petrus 1,21: „Durch ihn seid ihr zum Glauben an Gott<br />
gekommen, der ihn von den Toten auferweckt und ihm<br />
die Herrlichkeit gegeben hat, so dass ihr an Gott glauben<br />
und auf ihn hoffen könnt.“<br />
1 Petrus 3, 15: „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort<br />
zu stehen, der nach der <strong>Hoffnung</strong> fragt, die euch<br />
erfüllt.“<br />
Du kommst uns entgegen (nach Psalm 21)<br />
Du, Herr, kommst uns entgegen<br />
aus dem Tod zum Leben.<br />
Du bist bei uns alle Tage<br />
und hilfst uns <strong>in</strong> allen Zeiten:<br />
E<strong>in</strong> Mensch den Menschen,<br />
e<strong>in</strong> König den Herrschenden,<br />
e<strong>in</strong> Leidender den Kranken,<br />
e<strong>in</strong> Träumender den Hoffenden.<br />
Die Unmündigen berührst du<br />
und sie tun ihren Mund auf gegen den Tod.<br />
Wir rufen, und du hilfst uns Tag und Nacht,<br />
wir schreien, und du lässt uns nicht im Stich.<br />
De<strong>in</strong>e L<strong>in</strong>ke trifft unsere Widersacher,<br />
und de<strong>in</strong>e Rechte rückt die Gottlosen zurecht.<br />
Steh auf, Herr, unter den Völkern.<br />
Erhebe dich aus de<strong>in</strong>er Götterdämmerung<br />
und beweise de<strong>in</strong>e Macht.<br />
Du, Herr, kommst uns entgegen:<br />
E<strong>in</strong> Mensch den Menschen,<br />
e<strong>in</strong> König den Herrschenden,<br />
e<strong>in</strong> Leidender den Kranken,<br />
e<strong>in</strong> Träumender den Hoffenden,<br />
aus dem Tod zum Leben.<br />
Uwe Seidel: Du kommst uns entgegen<br />
Aus: Hanns Dieter Hüsch/Uwe Seidel: Ich stehe unter Gottes Schutz,<br />
Seite 48, 2007/10, © tvd-Verlag, Düsseldorf 1996)<br />
7
8<br />
Geschichten und Texte:<br />
Auf de<strong>in</strong>er Spur<br />
Betend<br />
also gewohnt<br />
<strong>in</strong> den Wüsten zu wohnen<br />
Durststrecken zu durchstehen<br />
von jeher<br />
halten wir stand<br />
wir haben den längeren Atem<br />
wir haben die größere <strong>Hoffnung</strong><br />
Betend<br />
also mit anderen Augen<br />
sehen wir manchmal e<strong>in</strong> Zeichen<br />
auf den Zusammenhang weisend<br />
sehen vor Tage<br />
e<strong>in</strong> wenig schon<br />
wie e<strong>in</strong> Licht<br />
das verheißene Land<br />
Betend<br />
also denkend das Undenkbare<br />
folgen wir der Spur<br />
halten Schritt mühsam<br />
mit dem der vorangeht<br />
durch Wasser und Wüste<br />
der möglich macht das Unmögliche<br />
der Leben wirkt<br />
aus dem Tod<br />
(aus: Lothar Zenetti, Auf Se<strong>in</strong>er Spur. Texte gläubiger Zuversicht, Topos<br />
Plus 327, © Matthias-Grünewald-Verlag der Schwabenverlag AG, Ostfi ldern,<br />
4. Aufl age 2006, Seite 181)<br />
E<strong>in</strong> bisschen Licht,<br />
und die Welt sieht anders aus<br />
E<strong>in</strong> bisschen Licht,<br />
und die Welt sieht anders aus,<br />
e<strong>in</strong> bisschen Wärme,<br />
und die Menschen fühlen sich daheim,<br />
e<strong>in</strong> bisschen Freude,<br />
und die Menschen fassen Mut,<br />
e<strong>in</strong> bisschen Nähe, und das Leben wird schön,<br />
e<strong>in</strong> bisschen Verständnis, und das Licht<br />
beg<strong>in</strong>nt zu strahlen.<br />
(Quelle unbekannt)<br />
Vergiss das Träumen nicht!<br />
Vergiss das Träumen nicht<br />
von e<strong>in</strong>er Welt ohne Krieg und Streit,<br />
von e<strong>in</strong>er Welt, <strong>in</strong> der du frei atmen kannst,<br />
von e<strong>in</strong>er Welt, <strong>in</strong> der Leben immer stärker ist.<br />
Vergiss das Träumen nicht<br />
von Menschen, die noch Menschen s<strong>in</strong>d,<br />
von Menschen, die Liebe, Wärme, Nähe geben,<br />
von Menschen, die vertrauen können.<br />
Vergiss das Träumen nicht,<br />
von Inseln, Meeren, Quellen,<br />
von Blumen, Farben, bunten Perlen,<br />
von Nacht und Sternen.<br />
Vergiss das Träumen nicht<br />
von <strong>Hoffnung</strong> auf e<strong>in</strong> besseres Leben,<br />
von Liebe, die du me<strong>in</strong>t und nicht nur ich,<br />
vom Glauben an e<strong>in</strong> Leben jetzt und nach dem<br />
Leben.<br />
Vergiss das Träumen nicht!<br />
Träume werden wahr – <strong>in</strong> dir und mir,<br />
wenn wir bei uns beg<strong>in</strong>nen und andere mit<br />
uns gehen.<br />
(Hans und Marie-Therese Kuhn-Schädler, aus: Vergiss das Träumen<br />
nicht © 1998 by rex verlag luzern)
» <strong>Hoffnung</strong> ist für mich<br />
zu wissen, dass ich<br />
immer und überall auf<br />
Gott vertrauen und<br />
hoffen kann, denn er<br />
wird es gut machen. «<br />
„Ich habe e<strong>in</strong>en Traum...“<br />
aus e<strong>in</strong>er Rede von Mart<strong>in</strong> Luther K<strong>in</strong>g jr.<br />
... Me<strong>in</strong>e Freunde, trotz der Schwierigkeiten von heute<br />
und morgen habe ich e<strong>in</strong>en Traum. Es ist e<strong>in</strong> Traum, der<br />
tief verwurzelt ist im amerikanischen Traum. Ich habe e<strong>in</strong>en<br />
Traum, dass diese Nation e<strong>in</strong>es Tages zu sich selbst<br />
fi nden wird, um den wahren Geist ihres Glaubens zu<br />
verwirklichen. „Wir halten diese Wahrheit für selbstverständlich:<br />
dass alle Menschen gleich erschaffen s<strong>in</strong>d.“<br />
Ich habe e<strong>in</strong>en Traum, dass e<strong>in</strong>es Tages auf den roten<br />
Hügeln von Georgia die Söhne früherer Sklaven und die<br />
Söhne früherer Sklavenhalter mite<strong>in</strong>ander am Tisch der<br />
Brüderlichkeit sitzen können.<br />
Ich habe e<strong>in</strong>en Traum, dass sich e<strong>in</strong>es Tages selbst der<br />
Staat Mississippi, e<strong>in</strong> Staat, der <strong>in</strong> der Hitze der Ungerechtigkeit<br />
und Unterdrückung verschmachtet, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
Oase der Gerechtigkeit verwandelt.<br />
Ich habe e<strong>in</strong>en Traum, dass me<strong>in</strong>e vier kle<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>der<br />
e<strong>in</strong>es Tages <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Nation leben werden, <strong>in</strong> der man<br />
sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter<br />
beurteilen wird.<br />
Ich habe e<strong>in</strong>en Traum, dass e<strong>in</strong>es Tages <strong>in</strong> Alabama mit<br />
se<strong>in</strong>en bösartigen Rassisten, mit se<strong>in</strong>em Gouverneur,<br />
von dessen Lippen Worte wie „Intervention“ und „Annullierung<br />
der Rassen<strong>in</strong>tegration“ triefen ..., dass e<strong>in</strong>es<br />
Tages, genau dort <strong>in</strong> Alabama, kle<strong>in</strong>e schwarze Jungen<br />
und Mädchen die Hände schütteln mit kle<strong>in</strong>en weißen<br />
Jungen und Mädchen als Brüdern und Schwestern.<br />
Ich habe e<strong>in</strong>en Traum, dass e<strong>in</strong>es Tages jedes Tal erhöht<br />
und jeder Hügel und Berg erniedrigt wird. Die rauen<br />
Orte werden geglättet und die unebenen Orte begradigt<br />
werden. Und die Herrlichkeit des Herrn wird offenbar<br />
werden, und alles Fleisch wird es sehen. Das ist unsere<br />
<strong>Hoffnung</strong>. Mit diesem Glauben kehre ich <strong>in</strong> den Süden<br />
zurück. Mit diesem Glauben werde ich fähig se<strong>in</strong>, aus<br />
dem Berg der Verzweifl ung e<strong>in</strong>en Ste<strong>in</strong> der <strong>Hoffnung</strong> zu<br />
hauen. Mit diesem Glauben werden wir fähig se<strong>in</strong>, die<br />
schrillen Missklänge <strong>in</strong> unserer Nation <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e wunderbare<br />
Symphonie der Brüderlichkeit zu verwandeln. Mit<br />
diesem Glauben werden wir fähig se<strong>in</strong>, zusammen zu<br />
arbeiten, zusammen zu beten, zusammen zu kämpfen,<br />
zusammen <strong>in</strong>s Gefängnis zu gehen, zusammen für die<br />
Freiheit aufzustehen, <strong>in</strong> dem Wissen, dass wir e<strong>in</strong>es<br />
Tages frei se<strong>in</strong> werden.<br />
(diese Rede hielt Mart<strong>in</strong> Luther K<strong>in</strong>g jr. am 28. August<br />
1963 am L<strong>in</strong>coln Memorial vor rund 250.000 Menschen)<br />
Anregungen zur Weiterarbeit/Diskussion:<br />
Welche <strong>Hoffnung</strong>en und Träume erfüllen uns/mich?<br />
Wie können wir unsere <strong>Hoffnung</strong>en Realität werden<br />
lassen?<br />
9
10<br />
Geschichte vom Salzmännchen<br />
Es war e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Salzmännchen, das durch warme<br />
Gegenden und Wüsten gewandert und so ans Ufer des<br />
Meeres gekommen war. Plötzlich entdeckte es das Meer.<br />
Es hatte es nie vorher gesehen und verstand es deshalb<br />
nicht. „Wer bist du?“ fragte das Männchen. „Ich b<strong>in</strong> das<br />
Meer“, antwortete das Meer. „Aber was ist das Meer?“<br />
bohrte das Salzmännchen weiter. „Ich“, entgegnete das<br />
Meer. „Ich verstehe es nicht“, murmelte das Männchen<br />
traurig vor sich h<strong>in</strong>. „Aber wie nur könnte ich dich<br />
verstehen? Ich wünsche es mir so sehr!“ „Berühr mich“,<br />
sagte das Meer. Und scheu berührte das Salzmännchen<br />
mit se<strong>in</strong>en Zehenspitzen das Meer. Und es begann das<br />
Geheimnis des Meeres zu verstehen! Aber schnell merkte<br />
es, dass se<strong>in</strong>e Zehenspitzen verschwunden waren. „Was<br />
hast du getan, Meer?“ „Du hast etwas gegeben, um<br />
mich verstehen zu können“, sagte das Meer. Und das<br />
Salzmännchen begann, sich langsam und sanft im Meer<br />
aufzulösen. In dem Maß, wie es im Meer e<strong>in</strong>tauchte,<br />
wurde es Stück um Stück dünner und fragte sich: „Was<br />
ist das Meer?“ Bis e<strong>in</strong>e letzte Welle es ganz aufzehrte.<br />
Aber <strong>in</strong> diesem Augenblick konnte es noch die Antwort<br />
des Meeres zu se<strong>in</strong>er eigenen machen und sagen: „Ich<br />
b<strong>in</strong> das Meer.“ (Quelle unbekannt)<br />
Anregungen zur Weiterarbeit/Diskussion:<br />
Thema: Sich bewusst werden, dass Neues und Unbekanntes<br />
auf uns wartet, für das wir uns erst öffnen<br />
müssen. Wo kann ich <strong>Hoffnung</strong>/Salz für andere se<strong>in</strong>?<br />
Wo s<strong>in</strong>d andere Salz/<strong>Hoffnung</strong> für mich?<br />
Der Gewalt unsere <strong>Hoffnung</strong><br />
entgegensetzen: Sunday, bloody Sunday<br />
Es geschah am Sonntag, dem 30. Januar 1972. In der<br />
nordirischen Stadt Londonderry hatte e<strong>in</strong>e Bürgerrechtsgruppe<br />
zu e<strong>in</strong>em Protestmarsch aufgerufen. Er richtete<br />
sich gegen Gesetze der britischen Regierung, die ermöglichten,<br />
dass Menschen ohne Verfahren längere Zeit<br />
<strong>in</strong>haftiert werden durften.<br />
Als die katholischen Demonstranten auf die schwer<br />
bewaffnete britische Armee trafen, eskalierte die Situation.<br />
Britische Fallschirmjäger eröffneten das Feuer auf die<br />
Demonstranten und töteten 13 Menschen. 15 Menschen<br />
wurden verletzt. Bis heute s<strong>in</strong>d viele Umstände dieses<br />
Vorfalls ungeklärt. Viele der Verletzten und Getöteten<br />
wurden von h<strong>in</strong>ten getroffen. Obwohl behauptet wurde,<br />
die Demonstranten hätten das Feuer auf die britischen<br />
Soldaten eröffnet, wurde ke<strong>in</strong> Soldat verletzt.<br />
Dieser Sonntag ist mit dem Namen Blutsonntag, „Bloody<br />
Sunday“, <strong>in</strong> die Geschichte e<strong>in</strong>gegangen. Er zählt zu den<br />
schwärzesten Tagen der jahrhundertealten Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />
<strong>in</strong> Nordirland.<br />
Vor 25 Jahren, im Jahr 1983, hat die irische Band U2 e<strong>in</strong><br />
wütendes Klagelied über diesen Vorfall veröffentlicht:<br />
„Sunday, bloody Sunday“. Aber zugleich legt U2 damit<br />
auch Rechenschaft ab von der <strong>Hoffnung</strong>, die sie antreibt<br />
und nicht schweigen oder vergessen lässt.<br />
U2 – Sunday Bloody Sunday<br />
Hier fi ndet ihr den Song: - als Videoclip:<br />
http://www.youtube.com/watch?v=JFM7Ty1EEvs<br />
Text <strong>in</strong> Englisch:<br />
http://www.u2.com/discography/lyrics/lyric/song/127/<br />
Text <strong>in</strong> Deutsch: http://www.magistrix.de/lyrics/U2/<br />
Sunday-Bloody-Sunday-Uebersetzung-31478.html<br />
Den Song vorspielen und den Text zum Mitlesen verteilen,<br />
anschließend die folgenden Gedanken vorlesen:<br />
Dem Song ist der Zorn anzuhören. Zu der Empörung<br />
über das, was geschehen ist, kommt der Ärger darüber,<br />
dass sich nichts ändert. Menschen, Familien und das<br />
Land s<strong>in</strong>d zerrissen. Die irische Band ist erschrocken<br />
darüber, wie resistent und immun gegenüber Katastrophennachrichten<br />
wir geworden s<strong>in</strong>d. Fernsehen, Medien<br />
s<strong>in</strong>d zu e<strong>in</strong>er zweiten Realität geworden. Wir hören die<br />
Nachrichten, aber sie berühren uns nicht mehr.<br />
E<strong>in</strong> normaler Sonntag eskaliert. E<strong>in</strong> Tag, an dem man<br />
sonst se<strong>in</strong>en Hobbys nachgeht, Zeit für die Familie hat,<br />
e<strong>in</strong>en Gottesdienst besucht oder zum Beispiel an e<strong>in</strong>er<br />
friedlichen Demonstration teilnimmt. E<strong>in</strong> solcher Tag<br />
wird zu e<strong>in</strong>er Katastrophe.<br />
U2 gew<strong>in</strong>nt e<strong>in</strong>en anderen, e<strong>in</strong>en neuen Blick auf das,<br />
was geschehen ist. Dieser 30. Januar 1972 war e<strong>in</strong> ganz<br />
normaler Sonntag. Und doch e<strong>in</strong> besonderer Tag, denn<br />
sonntags ist der Tag der Auferstehung: Jesus hat den<br />
Sieg errungen. Den Sieg über Gewalt und Tod. Am Ostersonntag<br />
wurde Jesus von den Toten auferweckt. Se<strong>in</strong>e<br />
Auferweckung ist e<strong>in</strong> Signal der Zuversicht. Der Sieg<br />
über den Tod ist die Zusage, dass die Überw<strong>in</strong>dung von<br />
Gewalt und Tod möglich ist. Ostern ist ke<strong>in</strong> Geschehen<br />
<strong>in</strong> der Vergangenheit. Ostern kann heute werden. Darum<br />
braucht es nicht so weiterzugehen mit e<strong>in</strong>er Spirale der<br />
Gewalt, mit Vergeltung, Gewalt und Gegengewalt.<br />
Gott wird unsere Welt verwandeln. Der Auferstandene ist<br />
dafür unser Garant.<br />
U2 hat vor der Veröffentlichung 1983 befürchtet, nicht<br />
mehr im englischen Radio gespielt zu werden. Aber sie<br />
haben das Lied dennoch veröffentlicht. Sie konnten sich<br />
mit ihrer Wut und ihrer Klage nicht zurückhalten. Sie<br />
wollten der Gewalt ihre lebendige <strong>Hoffnung</strong> entgegensetzen.<br />
Der Grund für ihre <strong>Hoffnung</strong> ist Jesus Christus,<br />
der die Welt verändert. „Seid stets bereit, jedem Rede<br />
und Antwort zu stehen, der nach der <strong>Hoffnung</strong> fragt, die<br />
euch erfüllt.“ (1. Petrus 3,15) Nicht nur mit Worten, auch<br />
mit Musik und Liedern können wir Bereitschaft geben<br />
von der <strong>Hoffnung</strong>, die uns trägt und prägt.
Gebete<br />
Gott des Trostes,<br />
auch wenn wir nichts von de<strong>in</strong>er Nähe<br />
spüren,<br />
bist du da.<br />
De<strong>in</strong>e Gegenwart ist unsichtbar, aber<br />
de<strong>in</strong> Heiliger Geist ist immer <strong>in</strong> uns.<br />
(Frère Roger)<br />
Gott, du liebst uns.<br />
Mag unser Gebet auch noch so arm<br />
se<strong>in</strong>, wir suchen dich voll Vertrauen.<br />
Und de<strong>in</strong>e Liebe bahnt sich e<strong>in</strong>en Weg<br />
durch unsere Unentschlossenheit, ja<br />
unsere Zweifel.<br />
(Frère Roger)<br />
Heute ist der erste Tag der Zeit,<br />
die uns noch zum Leben bleibt.<br />
Es ist der letzte Tag der Zeit, die wir<br />
bisher gelebt haben.<br />
Lasst uns beides leben –<br />
den neuen Anfang und das Ende,<br />
frisch und unbefangen wie am Anfang –<br />
und so bewusst, als stünden wir an<br />
unserem Ende.<br />
Gottes Liebe wird bei uns se<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> allem, was wir tun.<br />
(Quelle unbekannt)<br />
» Me<strong>in</strong>e <strong>Hoffnung</strong> ist, dass<br />
die Menschen ihr Leben so<br />
leben, dass sie <strong>in</strong> 30 Jahren<br />
nicht zurück blicken und<br />
merken, dass sie ihr Leben<br />
verpasst haben.«<br />
11
12<br />
Methoden<br />
Kle<strong>in</strong>e Kreativ-Schreibwerkstatt<br />
Mit kle<strong>in</strong>en Gedichten (ohne Reim) eigene Gedanken,<br />
Assoziationen, Gefühle und Stimmungen notieren. E<strong>in</strong>e<br />
Schreibwerkstatt mit „Elfchen“ zeigt schon nach kurzer<br />
Zeit Ergebnisse.<br />
Was ist e<strong>in</strong> Elfchen?<br />
E<strong>in</strong> Elfchen ist e<strong>in</strong> kurzes Gedicht aus nur elf Worten.<br />
Ke<strong>in</strong> Reim oder Metrum ist gefordert. Die elf Worte des<br />
Gedichtes verteilen sich nach e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>fachen Regel über<br />
fünf Zeilen (Elfchen-Regel).<br />
1. Zeile = 1 Wort<br />
2. Zeile = 2 Worte<br />
3. Zeile = 3 Worte<br />
4. Zeile = 4 Worte<br />
5. Zeilen = 1 Wort<br />
Die 1. Zeile gibt dabei meistens das Thema an.<br />
Die 5. Zeile benennt so etwas wie e<strong>in</strong> Fazit oder das,<br />
was dabei herauskommt.<br />
Aufgabenbeschreibung:<br />
Wir versuchen e<strong>in</strong>zeln, Elfchen-Gedichte zu verfassen.<br />
• Wie würde ich <strong>Hoffnung</strong> oder Zuversicht ausdrücken?<br />
• Was macht <strong>Hoffnung</strong> für mich aus?<br />
• Was ist das Gegenteil von <strong>Hoffnung</strong>?<br />
• Welche Bilder oder Situationen stehen für mich für<br />
<strong>Hoffnung</strong> und Zuversicht?<br />
Im Plenum stellen wir uns unsere Gedichte gegenseitig<br />
vor. Der Leiter oder die Leiter<strong>in</strong> achtet darauf, dass die<br />
Gedichte nicht von anderen kommentiert werden.<br />
E<strong>in</strong> Beispiel zu e<strong>in</strong>em anderen Thema<br />
(Autor unbekannt):<br />
Leben<br />
mir geschenkt<br />
ich b<strong>in</strong> gewollt<br />
ich kann mich annehmen<br />
Selbstbewusstse<strong>in</strong><br />
Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g<br />
Zu e<strong>in</strong>em Thema, e<strong>in</strong>er Frage oder e<strong>in</strong>em Problem<br />
sollen möglichst schnell viele Ideen, Gedanken und<br />
Lösungsvorschläge gesammelt werden.<br />
Jedes Gruppenmitglied, das e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fall hat (wenn<br />
sich niemand traut, dann reihum), teilt diesen mit.<br />
E<strong>in</strong> bis zwei Gruppenmitglieder schreiben auf e<strong>in</strong>em<br />
Plakat mit. Alle E<strong>in</strong>fälle sollten spontan ausgesprochen<br />
werden: ernste, lustige, brauchbare, sche<strong>in</strong>bar<br />
unbrauchbare, s<strong>in</strong>nlose … alles ist erlaubt, ja sogar<br />
erwünscht! Zustimmung oder Ablehnung wird nicht<br />
geäußert.<br />
Der „Gedankensturm“ dauert solange an, bis ke<strong>in</strong>em<br />
mehr etwas e<strong>in</strong>fällt.<br />
Schreibgespräch<br />
In der Mitte liegt e<strong>in</strong> großes Plakat, auf dem Ideen<br />
gesammelt werden können. Die Gruppenmitglieder<br />
stehen oder sitzen schweigend um das Plakat und<br />
notieren darauf ihre Ideen. Sie können dabei auch<br />
die Ideen der anderen ergänzen oder ihre eigene<br />
Me<strong>in</strong>ung dazu notieren.<br />
» <strong>Hoffnung</strong> ist ...<br />
Zusammen kommen mit<br />
Menschen, mit denen man<br />
auch hoffen kann. «
Lieder:<br />
• Brot, das die <strong>Hoffnung</strong> nährt<br />
• Das könnte den Herren der Welt<br />
ja so passen<br />
• Ihr seid der <strong>Hoffnung</strong> Gesicht<br />
• Let there be hope<br />
• Manchmal feiern wir mitten im Tag<br />
e<strong>in</strong> Fest der Auferstehung<br />
• My life is <strong>in</strong> your hands<br />
• Me<strong>in</strong>e <strong>Hoffnung</strong> und me<strong>in</strong>e Freude (Taizé)<br />
• U2: Sunday, bloody Sunday (s. o.)<br />
• We shall overcome<br />
» me<strong>in</strong>e hoffnung und me<strong>in</strong>e freude,<br />
me<strong>in</strong>e stärke, me<strong>in</strong> licht,<br />
christus me<strong>in</strong>e zuversicht,<br />
auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht,<br />
auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht.«<br />
13
14<br />
Filme:<br />
a) Kurzfi lme<br />
Der Mann, der Bäume pfl anzte<br />
Video, 28 m<strong>in</strong>, 1987<br />
In den französischen Bergen lebte e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>samer Schäfer,<br />
der Frau und Sohn verloren hat. Das Land um ihn herum<br />
war verdorrt und die Dörfer verlassen und menschenleer.<br />
Wider alle <strong>Hoffnung</strong> machte sich der Schäfer daran,<br />
Bäume zu pfl anzen und so das Leben <strong>in</strong> die Gegend<br />
zurückzubr<strong>in</strong>gen.<br />
Endstation: Paradies<br />
Video, 7 m<strong>in</strong>, 2002<br />
E<strong>in</strong>e Rattenkolonie auf e<strong>in</strong>er Müllhalde: Für die Ratten<br />
sche<strong>in</strong>t es ke<strong>in</strong>e Perspektive mehr zu geben. Bis e<strong>in</strong>e<br />
von ihnen im Unrat e<strong>in</strong>e farbige Postkarte mit e<strong>in</strong>em<br />
Idyll aus blauem Himmel, sattem Grün und e<strong>in</strong>er Sonnenblume<br />
entdeckt.<br />
Gefährliche Versprechungen<br />
– Aufbruch <strong>in</strong> die Zukunft<br />
Video, 45 m<strong>in</strong>, 1999<br />
Die fünfte Folge der Reihe „Glut unter der Asche“ sucht<br />
nach den weit zurückreichenden Spuren unserer europäischen<br />
Vorstellungen von der Zeit und dem Ablauf<br />
der Geschichte. Endet alles <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er neuen Katastrophe?<br />
Oder bestimmt uns stärker das immer neue Aufbrechen<br />
zu unbekannten Ufern? Ausgehend von der Gestalt des<br />
Abraham, der vor mehr als 3000 Jahren im nördlichen<br />
Mesopotamien von e<strong>in</strong>em besseren Leben an reichen<br />
Gewässern träumte und deshalb <strong>in</strong>s Ungewisse aufbricht,<br />
wird das „Pr<strong>in</strong>zip <strong>Hoffnung</strong>“ gezeigt.<br />
Vater und Tochter<br />
Video + DVD, 9 m<strong>in</strong>, 2000<br />
E<strong>in</strong> Vater sagt se<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Tochter Lebewohl. Das<br />
Mädchen wächst heran und wird zur Frau, hat e<strong>in</strong>e Familie,<br />
und mit der Zeit wird sie alt. Aber <strong>in</strong> ihrem Innersten<br />
fühlt sie immer e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>nige Sehnsucht nach ihrem Vater.<br />
(2001 Oscar für den besten animierten Kurzfi lm)<br />
Ich will leben –<br />
Meikes Kampf gegen den Krebs<br />
DVD, 29 m<strong>in</strong>, 2005<br />
Die 21-jährige Meike Schneider studiert gerade im ersten<br />
Semester an der Universität Leipzig Theologie. E<strong>in</strong>es<br />
Morgens fühlt sie sich schlapp und kann nicht mehr aufstehen.<br />
Die Ärzte stellen e<strong>in</strong>e unvorstellbare Diagnose:<br />
Leukämie. Vor kurzem noch kerngesund – jetzt sterbenskrank.<br />
Wie hält e<strong>in</strong> Mensch diesen Bruch aus? Der Film<br />
begleitet Meike bei ihrem Kampf gegen den Krebs. Was<br />
empfi ndet die junge Frau <strong>in</strong> den Zeiten der „Chemo“,<br />
wenn die Haare ausfallen, schon Essen und Tr<strong>in</strong>ken zur<br />
Qual werden? Woher nimmt sie die Kraft, immer wieder<br />
Rückschläge wegzustecken? Was gibt ihr <strong>Hoffnung</strong>?<br />
Kev<strong>in</strong> stottert<br />
DVD, 15 m<strong>in</strong>, 2007<br />
Kev<strong>in</strong> leidet unter se<strong>in</strong>er Stotterkrankheit. Se<strong>in</strong>e letzte<br />
<strong>Hoffnung</strong> ist e<strong>in</strong>e zehntätige Sprachtherapie <strong>in</strong> den<br />
Niederlanden. Das e<strong>in</strong>fühlsame Portrait beschreibt den<br />
Kampf des 13-jährigen Kev<strong>in</strong> gegen se<strong>in</strong>e Stotterkrankheit.<br />
Mach doch, was du willst - 11 Kurzfi lme zum<br />
Wandel der Arbeit<br />
DVD, 93 m<strong>in</strong>, 2007<br />
Für die meisten Menschen bedeutet Arbeit weit mehr als<br />
Broterwerb: Sie ist Selbstverwirklichung, schafft Anerkennung<br />
und gilt als Ausweis e<strong>in</strong>es erfüllten und s<strong>in</strong>nvollen<br />
Lebens. Doch Globalisierung, Flexibilisierung und<br />
Automatisierung verändern die Arbeit tiefgreifend. Und<br />
mit der Arbeit verändern sich auch die Formen des Zusammenlebens,<br />
unser Selbstverständnis, unser Lebensgefühl<br />
und unser Menschen- und Weltbild - kurz unsere<br />
ganze Kultur. Die elf Kurzfi lme s<strong>in</strong>d das Ergebnis e<strong>in</strong>es<br />
Kurzfi lmwettbewerbs zum Thema Arbeit <strong>in</strong> Zukunft. Die<br />
Filme nähern sich dem Thema auf sehr unterschiedliche<br />
und überraschende Weise. Ob es dabei um e<strong>in</strong> Leben <strong>in</strong><br />
der Kommune geht, e<strong>in</strong>en Blick h<strong>in</strong>ter die Kulissen auf<br />
die Arbeit e<strong>in</strong>er Schauspieler<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e erfundene Profession<br />
am Flughafen oder um e<strong>in</strong>en fi ktiven Familienrat<br />
- die Ideen und Visionen bieten Anstöße zum Nach- und<br />
Weiterdenken.<br />
Mart<strong>in</strong> Luther K<strong>in</strong>g: „I have a dream“<br />
DVD, 20 m<strong>in</strong>, 2002<br />
Mart<strong>in</strong> Luther K<strong>in</strong>g zählt zweifellos zu den bedeutendsten<br />
Vertretern des gewaltlosen Widerstands. Die Dokumentation<br />
entwirft e<strong>in</strong> Portrait dieses modernen „Propheten“<br />
und berichtet anhand von Orig<strong>in</strong>almaterial und<br />
Statements von e<strong>in</strong>stigen Weggefährten über wesentliche<br />
Stationen se<strong>in</strong>es Lebens.
) Spielfi lme<br />
Das Glückspr<strong>in</strong>zip<br />
DVD, 118 m<strong>in</strong>, 2000<br />
Der neue Sozialkunde-Lehrer Eugene Simonet konfrontiert<br />
se<strong>in</strong>e Schüler gleich <strong>in</strong> der ersten Stunde mit<br />
e<strong>in</strong>er ebenso schwierigen wie <strong>in</strong>teressanten Aufgabe.<br />
Sie sollen sich etwas ausdenken, womit sie die Welt<br />
verbessern können. Der junge Trevor hat e<strong>in</strong>e besondere<br />
Idee. Nach se<strong>in</strong>em Pr<strong>in</strong>zip „Weitergeben“ soll man drei<br />
anderen Menschen etwas Gutes tun. Diese geben den<br />
Gefallen nicht zurück, sondern helfen ihrerseits jeweils<br />
drei anderen Menschen. So breiten sich die guten Taten<br />
nach dem Schneeballsystem immer weiter aus. E<strong>in</strong>e<br />
e<strong>in</strong>fühlsam gespielte Goodwill-Geschichte.<br />
Wie im Himmel<br />
DVD, 133 m<strong>in</strong>, 2005<br />
Der weltberühmte Dirigent Daniel Dareus kehrt nach<br />
e<strong>in</strong>em schweren Kollaps <strong>in</strong> se<strong>in</strong> schwedisches Heimatdorf<br />
zurück. Eigentlich wollte er sich von der Welt<br />
zurückziehen, doch als er das Amt des Kantors antritt,<br />
fi ndet er über se<strong>in</strong>e Leidenschaft für die Musik auch zu<br />
den Menschen zurück. Bei se<strong>in</strong>er Arbeit mit dem bunt<br />
zusammengesetzten Chor der kle<strong>in</strong>en Geme<strong>in</strong>de entfaltet<br />
sich vor ihm allmählich e<strong>in</strong> ganzer Mikrokosmos<br />
menschlicher Sorgen und Nöte. Er lernt die lebenslustige<br />
Lena kennen und zusammen überw<strong>in</strong>den sie E<strong>in</strong>samkeit<br />
und die Angst vor menschlicher Nähe. Obwohl Daniels<br />
Arbeit mit dem Chor überaus erfolgreich ist, sche<strong>in</strong>en<br />
ihn die Dorfbewohner nicht als vollwertiges Mitglied zu<br />
akzeptieren. Als er versucht, e<strong>in</strong>e Frau vor deren gewalttätigem<br />
Ehemann zu schützen, steht er den Ängsten und<br />
Fe<strong>in</strong>den se<strong>in</strong>er Vergangenheit leibhaftig gegenüber.<br />
Gandhi<br />
Video + DVD, 188 m<strong>in</strong>, 1982<br />
Filmische Biografi e von Mahatma Gandhi. Er praktizierte<br />
<strong>in</strong> Indien zum ersten Mal den passiven Widerstand, der<br />
zum Kennzeichen se<strong>in</strong>es Freiheitskampfes gegen die<br />
Briten wurde. Schließlich wurde se<strong>in</strong> Traum wahr: die<br />
Unabhängigkeit se<strong>in</strong>es Landes vom britischen Empire.<br />
Jesus von Montreal<br />
Video + DVD, 120 m<strong>in</strong>, 1991<br />
Der junge Schauspieler Daniel Colombe, wird von Pater<br />
Leclerc beauftragt, e<strong>in</strong> Passionsspiel zu modernisieren.<br />
Er kreiert daraufh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e eigene Interpretation der<br />
Evangelien, die von Publikum und Kritik gleichermaßen<br />
gefeiert wird. Die Medien<strong>in</strong>dustrie wird auf Daniel<br />
aufmerksam, Pater Leclerc h<strong>in</strong>gegen ist entrüstet. Nach<br />
Rücksprache mit se<strong>in</strong>en vorgesetzten Behörden untersagt<br />
er weitere Aufführungen. Die Schauspieler tricksen<br />
ihn jedoch aus und erreichen e<strong>in</strong>e letzte Aufführung, die<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en folgenschweren Unfall mündet.<br />
Jesus Christ Superstar<br />
DVD, 102 m<strong>in</strong>, 1973<br />
Die Filmversion der erfolgreichen „Rockoper“: E<strong>in</strong>e<br />
Gruppe junger Leute spielt <strong>in</strong> den Ru<strong>in</strong>en antiker Bauten<br />
<strong>in</strong> der Negev-Wüste Stationen aus dem Leben Jesu und<br />
se<strong>in</strong>er Jünger. Der Akzent liegt auf dem machtpolitischen<br />
Spannungsverhältnis, <strong>in</strong> das Jesus durch den Massenerfolg<br />
se<strong>in</strong>er Predigten gerät. Judas wird als tragische<br />
Figur <strong>in</strong>terpretiert: Se<strong>in</strong>e Skepsis und Verzweifl ung angesichts<br />
der zur Droge gewordenen christlichen Lehre - auf<br />
deren sozialrevolutionäre Kraft er hoffte - treibt ihn zu<br />
Verrat und Selbstmord.<br />
15
16<br />
4. Von der Idee<br />
zum Film<br />
So kommt Ihr zu e<strong>in</strong>em Drehbuch<br />
1. Nehmt Geschichten aus Eurem Leben<br />
Was Ihr selbst schon erlebt habt, kennt Ihr und könnt es<br />
auch gut erzählen.<br />
Es gibt verschiedene Methoden, um Eure Gedanken zum<br />
Thema „<strong>Hoffnung</strong>“ zu sammeln. E<strong>in</strong> paar fi ndet Ihr unter<br />
4. Bauste<strong>in</strong>e<br />
2. E<strong>in</strong>igt Euch auf e<strong>in</strong>e Geschichte<br />
Möglicherweise zeichnet sich schon bald e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames<br />
Thema, e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Geschichte ab, für die<br />
dann e<strong>in</strong> Drehbuch entwickelt werden kann. Möglicherweise<br />
müsst Ihr <strong>in</strong> der Gruppe erst noch abstimmen,<br />
welche Gedanken und Ideen zum Thema für alle am<br />
<strong>in</strong>teressantesten s<strong>in</strong>d. Bedenkt dabei auch, wie Eure<br />
Ideen im Film umsetzbar s<strong>in</strong>d, beziehungsweise wie e<strong>in</strong>e<br />
spannende Geschichte dazu aufgebaut se<strong>in</strong> könnte.<br />
3. „Drama, Baby …“<br />
Nicht nur auf dem Laufsteg zählt die richtige Dramaturgie.<br />
Für Euer Drehbuch solltet Ihr Euch e<strong>in</strong>en roten Faden<br />
überlegen, der die <strong>60</strong> <strong>Sekunden</strong> für Eure Zuschauer<br />
richtig spannend macht. E<strong>in</strong> guter Film stellt am Anfang<br />
den Zuschauern e<strong>in</strong>e Frage (zum Beispiel im Krimi: Wer<br />
ist der Mörder?), und am Ende gibt er e<strong>in</strong>e Antwort darauf.<br />
In der Mitte gibt es e<strong>in</strong>en Höhepunkt. Das solltet Ihr<br />
beim Entwickeln Eures Drehbuchs im H<strong>in</strong>terkopf haben.<br />
Überlegt daher:<br />
• Welche orig<strong>in</strong>elle E<strong>in</strong>stiegsszene lässt die Zuschauer<br />
h<strong>in</strong>sehen?<br />
• Was ist e<strong>in</strong> starker Schluss (eventuell witzige Po<strong>in</strong>te)?<br />
• Wie entwickelt sich die Handlung dazwischen?<br />
• Mit welchen Bildern lässt sich Eure Geschichte<br />
darstellen?<br />
• Welche e<strong>in</strong>zelnen Bilder braucht Ihr, um den roten<br />
Faden der Geschichte nicht abreißen zu lassen?<br />
Besonders für kurze Filme eignet sich die Verwendung<br />
e<strong>in</strong>er Hauptperson, die als „Held“ fungiert, aus deren<br />
Sicht erzählt wird oder die e<strong>in</strong> Interview gibt.<br />
4. Drehbuch schreiben<br />
Schreibt nun genau auf, welche Szenen im Film aufe<strong>in</strong>ander<br />
folgen sollen, wer was wann sagt oder tut. Auch<br />
der E<strong>in</strong>satz von Requisiten sollte dabeistehen. Überlegt,<br />
welche Kamerae<strong>in</strong>stellung gut für die jeweilige Szene ist<br />
und schreibt sie dazu. Bei e<strong>in</strong>em <strong>60</strong>-<strong>Sekunden</strong>-Film könnt<br />
Ihr Euch mit e<strong>in</strong>em guten Drehbuch sogar das Schneiden<br />
sparen, wenn Ihr alles „<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Rutsch“ dreht!<br />
5. Know-how –<br />
Die Technik zum Film<br />
a) Handy, Digital- oder Videokamera?<br />
Für dieses Projekt könnt Ihr mit jedem dieser Geräte<br />
fi lmen: Handy, Digital- oder Videokamera. Die Entscheidung<br />
für e<strong>in</strong>es dieser Geräte hängt von den Ansprüchen,<br />
Vorstellungen und Wünschen der Gruppe ab:<br />
1. Handy:<br />
Das Filmen mit dem Handy ist nicht sehr aufwändig.<br />
Nach e<strong>in</strong> paar Überlegungen zum Drehbuch, könnt Ihr<br />
mit dem Filmen beg<strong>in</strong>nen. Viele haben ihr Handy (mit<br />
Kamera) sowieso zur Hand. Filme, die mit e<strong>in</strong>em Handy<br />
gefi lmt wurden, haben noch ke<strong>in</strong>e qualitativ hochwertige<br />
Aufl ösung. Die Filmunschärfe ist aber als gewollter<br />
Effekt spannend. Handyclips können jedoch nicht auf<br />
Großle<strong>in</strong>wand gezeigt werden.<br />
2. Video-, Digitalkamera:<br />
Mit diesen Kameras dreht Ihr e<strong>in</strong>e ganz andere Art von<br />
Filmen. Die Bandbreite von E<strong>in</strong>stellungsmöglichkeiten<br />
an der Kamera und die bessere Verarbeitung der Geräte<br />
helfen Euch, genauer am Filmmaterial Eures Films zu<br />
arbeiten. Die Aufl ösung des Filmmaterials ist höher und<br />
somit c<strong>in</strong>eastischer. Wer se<strong>in</strong>en Film beim Ökumenischen<br />
Kirchentag <strong>in</strong> München großformatig sehen möchte,<br />
muss sich für e<strong>in</strong>e solche Kamera entscheiden.<br />
b) Film erstellen<br />
Das Filmen mit dem Handy:<br />
Die meisten Handys führen Euch ganz e<strong>in</strong>fach über das<br />
Hauptmenü zur Kamerafunktion. E<strong>in</strong>ige Geräte besitzen<br />
sogar eigens für die Foto- oder Videokamera vorgesehene<br />
Knöpfe an der Außenseite. Die Videoaufnahme selbst<br />
ist das leichteste am Clip-Dreh: Das Handy-Display zeigt<br />
deutlich an, welchen Knopf man zum Aufnahmestart<br />
drücken muss. Meist stoppt die Aufnahme dann automatisch<br />
nach 20 oder 30 <strong>Sekunden</strong>, wenn man sie nicht<br />
schon vorher selbst beendet (und damit den Handy-<br />
Speicher schont). Für Bildqualität und Farbe gilt grundsätzlich:<br />
Aufgenommen wird das Bild genau so, wie Ihr<br />
es am Bildschirm seht.<br />
Viele Handy-Kameras bieten verschiedene E<strong>in</strong>stellungsmöglichkeiten<br />
für die Aufnahme an:<br />
Bei e<strong>in</strong>igen lässt sich die Videoqualität auswählen,<br />
e<strong>in</strong>ige bieten Helligkeitsregler oder e<strong>in</strong>en „Nachtmodus“<br />
für dunkle Szenen, wieder andere lassen e<strong>in</strong>en „Weißabgleich“<br />
zu, und mit den meisten Handy-Kameras kann<br />
man sogar digital zoomen.<br />
Der Clip wird automatisch im Speicher des Handys oder<br />
auf e<strong>in</strong>er Speicherkarte abgelegt. Über das Hauptmenü
des Mobiltelefons kommt Ihr zu dem Ordner, <strong>in</strong> dem die<br />
Videos abgelegt werden (oft heißt dieser „Galerie“ oder<br />
„Medien“). Dort werdet Ihr Euch die Video-Dateien (mit<br />
der Datei-Endung „3gp“, „mpg“ oder „avi“) noch mal<br />
ansehen müssen, um das richtige Video zu fi nden – normalerweise<br />
vergibt das Handy die Namen für die Videos<br />
nämlich automatisch (zum Beispiel werden die Clips mit<br />
Datum und Uhrzeit benannt). Natürlich lassen sich die<br />
Dateien dort auch umbenennen. Meist gibt es dafür e<strong>in</strong><br />
Menü mit dem Titel „Optionen“.<br />
E<strong>in</strong> Handy-Clip-Tutorial mit genauen Anleitungen fi ndet<br />
ihr unter: http://netzcheckers.de/m265927850_428.html<br />
Filmen im Allgeme<strong>in</strong>en:<br />
Storyboard:<br />
E<strong>in</strong> so genanntes Storyboard hilft, den Überblick der<br />
ane<strong>in</strong>ander gereihten E<strong>in</strong>stellungen zu behalten. Das<br />
Storyboard kann e<strong>in</strong> Skizzenheft oder e<strong>in</strong>e Notiz am<br />
Rand des Drehbuchs se<strong>in</strong>. In dem Storyboard werden<br />
die E<strong>in</strong>stellungen <strong>in</strong> Bezug auf das Drehbuch beschrieben:<br />
Welchen Ausschnitt der Umgebung oder der Person<br />
möchte ich zeigen? Welche Kameraposition möchte ich<br />
an dieser Stelle haben? Bewege ich die Kamera oder<br />
nicht? Zeige ich die Totale oder bevorzuge ich e<strong>in</strong>e Groß-<br />
oder Nahaufnahme der Szene?<br />
Hilfreiche Regeln fürs Filmen:<br />
1. Ist Euer Film-Equipment vollständig und s<strong>in</strong>d die<br />
Kameraakkus aufgeladen?<br />
2. Besonders Nah- und Großaufnahmen s<strong>in</strong>d für den Betrachter<br />
spannend und <strong>in</strong>teressant. Sie br<strong>in</strong>gen Eure<br />
Zuschauer dicht ans Geschehen.<br />
3. Als Richtwert solltet Ihr für den e<strong>in</strong>m<strong>in</strong>ütigen Film<br />
etwa zehn M<strong>in</strong>uten Rohmaterial haben. So könnt Ihr<br />
dann beim Schneiden gut aus dem Vollen schöpfen.<br />
4. Wichtige Faustregel: Es bewegen sich hauptsächlich<br />
die Darsteller und nicht die Kamera, außer Ihr möchtet<br />
Unschärfe und Bewegung als Effekt.<br />
5. In der Regel fi lmt Ihr Eure Darsteller auf Augenhöhe.<br />
Als besondere und spannende Effekte könnt Ihr auch<br />
mal die Vogel- oder Froschperspektive anwenden.<br />
6. Bei den Drehorten muss sichergestellt se<strong>in</strong>, dass<br />
der Geräuschpegel die Tonaufnahmen nicht zunichte<br />
macht und e<strong>in</strong>e zu starke Sonnene<strong>in</strong>strahlung nicht<br />
zu große Kontraste produziert.<br />
c) Know-how für den Schnitt<br />
Diese Software hilft beim Schneiden:<br />
• Microsoft-Betriebssystem: W<strong>in</strong>dows Movie Maker (zum<br />
Beispiel bei W<strong>in</strong>dows XP) ist e<strong>in</strong>e kostengünstige Möglichkeit<br />
der Videobearbeitung. Inzwischen gibt es e<strong>in</strong>ige<br />
Alternativen, wie Studio von P<strong>in</strong>nacle, EVE von Ma<strong>in</strong>concept<br />
oder Videodeluxe von Magix (http://www.magix.<br />
com/de/partner/bildungsprogramm/schulsoftware-rabatte)<br />
• Apple-Betriebssystem: Ähnlich dem Programm Movie<br />
Maker von W<strong>in</strong>dows gehört zur Standardsoftwareausstattung<br />
der Apple-Computer das Programm IMovie.<br />
• L<strong>in</strong>ux-Betriebssystem: C<strong>in</strong>elerra ist e<strong>in</strong>e umfangreiche<br />
Software, die kostenlos erhältlich ist.<br />
Wichtig für Handy-Clips: Diese Programme nehmen<br />
meist ke<strong>in</strong>e 3gp-Dateien. Falls Euer Handy 3gp-Videos<br />
aufgenommen hat, müssen diese erst umgewandelt<br />
werden – kl<strong>in</strong>gt kompliziert, ist aber mit e<strong>in</strong> paar Klicks<br />
erledigt:<br />
Beispielsweise hilft beim Konvertieren die Seite www.<br />
media-convert.com, wo man onl<strong>in</strong>e die Handy-Videos <strong>in</strong><br />
das MPEG-Format (mpg) umwandeln kann, das von den<br />
gängigen Schnittprogrammen akzeptiert wird. Genauso<br />
hilft der „Mobile Media Converter“, den man als Freeware<br />
auf www.miksoft.net bekommt.<br />
Nach dem Upload im Schneideprogramm helfen<br />
folgende Punkte:<br />
1. Sichtet zunächst das gesamte Filmmaterial. Notiert<br />
dabei die wichtigsten Aufnahmen der Übersicht wegen<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Liste.<br />
Wenn das Abspielen am PC nicht mit e<strong>in</strong>em Doppelklick<br />
gel<strong>in</strong>gt, hat de<strong>in</strong> Rechner vielleicht noch ke<strong>in</strong><br />
geeignetes Programm zum Abspielen. Abhilfe schafft<br />
beispielsweise der kostenlose „VLC media player“,<br />
den es für W<strong>in</strong>dows, L<strong>in</strong>ux und Mac zum Downloaden<br />
auf www.videolan.org gibt.<br />
2. Per Mausklick schiebt Ihr die Bilder <strong>in</strong> die richtige<br />
Reihenfolge Eurer Geschichte. Dafür dient das Storyboard<br />
als Orientierung. Jetzt können die e<strong>in</strong>zelnen<br />
E<strong>in</strong>stellungen zu geschlossenen Szenen montiert<br />
werden.<br />
3. Variiert mit den E<strong>in</strong>stellungsgrößen, damit die Szene<br />
lebendiger wird: Führt den Zuschauer von Detailaufnahmen<br />
zur Totalen oder umgekehrt.<br />
4. Überlegt, welche E<strong>in</strong>stellung am Anfang als Eyecatcher<br />
dienen kann.<br />
Upload: Euer Film zum Ökumenischen<br />
Kirchentag 2010<br />
Klickt auf www.<strong>60</strong>-sekunden-hoffnung.de.<br />
Dort könnt ihr den Film ganz leicht hochladen!<br />
17
18<br />
6. Rechtliche Grundlagen<br />
zum Filmen<br />
Damit der Spaß am Film auch nach den Dreharbeiten<br />
bleibt, beachtet bitte die folgenden rechtlichen Vorgaben:<br />
• Jede und jeder von Euch muss damit e<strong>in</strong>verstanden<br />
se<strong>in</strong>, gefi lmt zu werden. Unter 18 Jahren braucht Ihr<br />
e<strong>in</strong>e schriftliche E<strong>in</strong>verständniserklärung der Eltern!<br />
• Wenn fremde Personen <strong>in</strong> Eurem Video ersche<strong>in</strong>en<br />
(zum Beispiel auch vorbeige-hende Passanten),<br />
braucht Ihr auch deren schriftliches E<strong>in</strong>verständnis.<br />
• Verwendet ke<strong>in</strong>e Gemapfl ichtige Musik. Gema-freie<br />
Musik bekommt ihr unter www.jamendo.de oder<br />
www.creativecommons.org.<br />
• Verwendet ke<strong>in</strong>e Bücher, Filme oder Musikvideos als<br />
Drehbuchvorlage.<br />
• Beachtet, dass auch im H<strong>in</strong>tergrund ke<strong>in</strong>e Kunstwerke,<br />
Photographien etc. zu sehen s<strong>in</strong>d. Eventuell hat e<strong>in</strong><br />
Künstler die Rechte darauf. Vorsicht auch bei H<strong>in</strong>tergrundmusik<br />
(Gema!) und Labels von Designerklamotten!<br />
Weitere Informationen fi ndet ihr unter www.irights.<strong>in</strong>fo<br />
7. „<strong>Hoffnung</strong>“ ist<br />
nichts Privates<br />
Ideen zur Öffentlichkeitsarbeit<br />
In Geme<strong>in</strong>de- und Pfarrbriefen, Geme<strong>in</strong>de- und Stadtanzeigern<br />
könnt Ihr auf Eure Clips auf der Homepage<br />
aufmerksam machen.<br />
Gelegenheiten, die Aktion <strong>60</strong> <strong>Sekunden</strong> <strong>Hoffnung</strong><br />
zu starten:<br />
• als Thema für ökumenische <strong>Jugend</strong>tage <strong>in</strong> der Pfarrei,<br />
der Kirchengeme<strong>in</strong>de, im Dekanat<br />
• als e<strong>in</strong>e Aktion im Ferienprogramm des Ortes,<br />
der Stadt<br />
• als Thema für e<strong>in</strong> Wochenend-Angebot für <strong>Jugend</strong>liche<br />
• im Rahmen e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>der-/<strong>Jugend</strong>-Bibel-Woche<br />
• als Aktion <strong>in</strong> der Schule, zum Beispiel beim Schulfest<br />
oder bei e<strong>in</strong>em Projekttag<br />
• ...<br />
Gelegenheiten, die Videoclips bekanntzumachen:<br />
• die Zeitungsredaktion um e<strong>in</strong>en Bericht und e<strong>in</strong>en<br />
Verweis auf die Homepage im Lokalteil bitten<br />
• auf den eigenen Homepages e<strong>in</strong>en L<strong>in</strong>k auf die Clip-<br />
Homepage setzen<br />
• e<strong>in</strong>en Gottesdienst zum Thema „<strong>Hoffnung</strong>“ gestalten<br />
und die Videoclips der Geme<strong>in</strong>de vorstellen<br />
• beim Geme<strong>in</strong>defest<br />
• bei e<strong>in</strong>er Wochenend-Freizeit<br />
• am Jubilate-Sonntag, 25. April 2010<br />
• am Christkönigs-Sonntag, 22. November 2009<br />
• beim Schulschluss- oder Schulanfangs-Gottesdienst<br />
• beim Dekanatsjugendtag<br />
• beim M<strong>in</strong>istrantentag<br />
• ...<br />
8. L<strong>in</strong>ks, Literatur und<br />
Ansprechpartner<br />
L<strong>in</strong>ks<br />
http://www.irights.<strong>in</strong>fo/<br />
http://www.netzcheckers.de<br />
http://www.media-convert.com<br />
http://www.mediaculture-onl<strong>in</strong>e.de: zum Beispiel im Bereich<br />
„Medien“ auf „Video“ klicken und dann die Texte<br />
durchstöbern.<br />
http://www.movie-college.de/: vertiefte Infos zum Filmen<br />
(Licht, Ton, Kamera ...)<br />
http://www.slashcam.de: Filmerforum mit Infos und<br />
Empfehlungen<br />
Ihr könnt auch e<strong>in</strong>en Trickfi lm drehen. Infos unter:<br />
http://karlhe<strong>in</strong>z-luepke.magix.net/blog/trickfl mbox/<br />
Literatur<br />
• Deutscher Bundesjugendr<strong>in</strong>g: <strong>Jugend</strong> macht Medien,<br />
Berl<strong>in</strong>, 2007 (kostenlos zu bestellen über www.dbjr.de)<br />
• Michael Bloech: Vom Plot zur Premiere, kopaed,<br />
München, 2006<br />
Liederbücher (Auswahl)<br />
• Kolp<strong>in</strong>g-Bildungswerk DV Würzburg, Sedanstr. 25,<br />
97082 Würzburg (Hrsg.) 6. Aufl age 1999, Troubadour<br />
für Gott, neue geistliche Lieder.<br />
• Kathi Stimmer, „Lied der <strong>Hoffnung</strong> 3“,<br />
Bezug: Musik und Wort, Kathi Salzeder, Lärchenstr. 22,<br />
84544 Aschau am Inn.<br />
• Alive – Das ökumenische <strong>Jugend</strong>liederbuch für Schule<br />
und Geme<strong>in</strong>de, Claudius Verlag, München, 2008 (Besonders:<br />
Kapitel 1: Erwartung – Träume – <strong>Hoffnung</strong>)
Medienfachberatungsstellen:<br />
Die Medienfachberatungsstellen helfen bei der Umsetzung e<strong>in</strong>es Filmprojekts.<br />
Auch technische Ausrüstung kann dort geliehen werden: www.medienfachberatung.de<br />
Unterfranken:<br />
E-Mail an lambert.zumbraegel@jugend-unterfranken.de,<br />
oder dienstags und freitags via Telefon <strong>in</strong> der Geschäftsstelle<br />
0931 / <strong>60</strong>0 <strong>60</strong> 525<br />
Fachberatung im Video-Bereich<br />
Immer montags (außer <strong>in</strong> Ferienzeiten) ab 18 Uhr „Offene<br />
Videowerkstatt“ im <strong>Jugend</strong>kulturhaus Cairo <strong>in</strong> Würzburg.<br />
E<strong>in</strong>fach vorbeikommen. Anfragen im Bereich Video<br />
ansonsten über die E-Mail juergenschultheis@web.de<br />
Mittelfranken:<br />
Medienfachberater für den Bezirk Mittelfranken<br />
Klaus Lutz [Dipl.-Soz.Päd.(FH), Medienpädagoge]<br />
Hermannstraße 33<br />
90439 Nürnberg<br />
Fon: 0911 / 810 26 32<br />
Fax: 0911 / 810 26 40<br />
lutz@medienfachberatung.de<br />
Oberfranken:<br />
Johannes Rieber<br />
Medienfachberater<br />
Bezirksjugendr<strong>in</strong>g Oberfranken<br />
Opernstr. 5<br />
95444 Bayreuth<br />
Fon: 0921 / 6 33 10<br />
Fax: 0921 / 6 33 11<br />
johannes.rieber@bezirksjugendr<strong>in</strong>g-oberfranken.de<br />
Oberpfalz:<br />
Bezirksjugendr<strong>in</strong>g Oberpfalz<br />
Von-der-Tann-Straße 13<br />
93047 Regensburg<br />
Fon: 0941 / 5 99 97 33<br />
Fax: 0941 / 5 99 97 34<br />
www.medienfachberatung-oberpfalz.de<br />
Niederbayern<br />
Karol<strong>in</strong>a Böhm<br />
Bezirksjugendr<strong>in</strong>g Niederbayern<br />
Aidenbacher Str. 16<br />
94474 Vilshofen a. d. Donau<br />
Fon: 08541/1310<br />
Fax: 08541/3249<br />
medienfachberatung@bezjr-niederbayern.de<br />
Oberbayern<br />
Michaela Schachtner<br />
Medienfachberater<strong>in</strong> für den Bezirk Oberbayern<br />
Burg Schwaneck<br />
Burgweg 10<br />
82049 Pullach im Isartal<br />
Fon: 089 / 74 41 40 31<br />
Fax: 089 / 74 41 40 37<br />
schachtner@medienfachberatung.de<br />
Schwaben<br />
Barbara Hörmann<br />
hoermann@medienfachberatung.de<br />
Markus Achatz<br />
achatz@medienfachberatung.de<br />
c/o Medienstelle Augsburg<br />
Willy-Brandt-Platz 3<br />
86153 Augsburg<br />
Fon: 0821 / 3242909<br />
msa.stadt@augsburg.de<br />
» Ich hoffe, dass alles so<br />
bleibt, wie es ist.«<br />
19
» Mi esperanza:<br />
Otro mundo<br />
es posible!“«<br />
Amt für <strong>Jugend</strong>arbeit<br />
der Evang.-Luth. Kirche<br />
<strong>in</strong> <strong>Bayern</strong><br />
Hummelste<strong>in</strong>er Weg 100<br />
90459 Nürnberg<br />
Tel. (0911) 43 04-231<br />
http://www.ejb.de<br />
Evang. reformierte <strong>Jugend</strong><br />
Süddeutschlands<br />
Erlangerstraße 27<br />
95444 Bayreuth<br />
Tel. (0921) 150 40 39<br />
www.wir-erj.de<br />
Landesstelle für<br />
Katholische <strong>Jugend</strong>arbeit<br />
<strong>in</strong> <strong>Bayern</strong><br />
Landwehrstraße 68<br />
80336 München<br />
Tel. (089) 532 931-28<br />
www.bdkj-bayern.de