Johann Klauke und Johann Hüser aus Hüsten ... - Adh-mueschede
Johann Klauke und Johann Hüser aus Hüsten ... - Adh-mueschede
Johann Klauke und Johann Hüser aus Hüsten ... - Adh-mueschede
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
später, am 22. Februar 1729, heiratete ihre Tochter<br />
<strong>Johann</strong>a Maria <strong>Johann</strong> Kramer <strong>aus</strong> <strong>Hüsten</strong>, Trauzeugen<br />
waren J. Herm. Hauß, Bürgermeister, <strong>und</strong> Stephan Stute,<br />
beide <strong>aus</strong> <strong>Hüsten</strong>.<br />
In dem von Lehrer Hüttemann erstellten Bruderschaftsverzeichnis<br />
wird <strong>Johann</strong> <strong>Klauke</strong> <strong>und</strong> seine Ehefrau<br />
Agatha Maria geb. Neukirchen unter der lfd. Nummer<br />
188 <strong>und</strong> der Küster <strong>Johann</strong> <strong>Hüser</strong> unter der lfd. Nummer<br />
175 aufgeführt.<br />
Letzterer war gleichzeitig Lehrer, Organist <strong>und</strong> Pfarrsekretär.<br />
Wohnung <strong>und</strong> Garten wurden ihm als Lehrer<br />
kostenlos zur Verfügung gestellt, ebenso das Gras vom<br />
Kirchhof für seine Kuh. Zu Ostern erhielt er <strong>aus</strong> jedem<br />
H<strong>aus</strong> vier Eier, zur Schlachtzeit etliche halbe Schweinsköpfe<br />
<strong>und</strong> Bratwürste. Vier Häuser in Holzen <strong>und</strong> der<br />
Schultenhof in Mimberg lieferten einmal jährlich einen<br />
Käse <strong>und</strong> ein Brot. Da die Eltern für jedes Kind jährlich<br />
24 Stüber Schulgeld zu zahlen hatten, war der <strong>Hüsten</strong>er<br />
Lehrer im Vergleich zu seinen Kollegen in anderen Ortschaften<br />
gut gestellt. Dafür übernahm er ehrenamtliche<br />
Aufgaben, die Schreibkenntnisse erforderten , z.B. führte<br />
J. S. Seibertz <strong>und</strong> die<br />
Ster belisten der St.<br />
HubertusBru derschaft<br />
Wer sich mit der älteren Geschichte des<br />
kurkölnischen Herzogtums Westfalen beschäftigt,<br />
stößt immer wieder auf den Namen des<br />
Historikers <strong>Johann</strong> Suibert Seibertz. Mit seinem<br />
dreibändigen Urk<strong>und</strong>enbuch schuf er das erste<br />
große landesgeschichtliche Urk<strong>und</strong>eneditionswerk<br />
des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts <strong>und</strong> erlangte bereits<br />
zu Lebzeiten hohes Ansehen.<br />
Sein Kontakt zur Müscheder St. Hubertus-<br />
Bru derschaft kam im Jahre 1849 zustande, als<br />
im Zusammenhang mit den Neu grün dungs absich<br />
ten Fragen zur Entstehungs ge schichte der<br />
Bruderschaft neu aufgeworfen wurden. Das<br />
Paderborner Generalvikariat äußerte damals<br />
die Hoffnung, Seibertz könne zur Aufklärung<br />
der frühen Bruderschaftsgeschichte beitragen.<br />
In diesem Zusammenhang wurden ihm die<br />
vorhandenen Sterbelisten <strong>aus</strong>gehändigt (s. auch<br />
Müscheder Blätter März 2000, 20. Folge). Ein<br />
Teil seines Nachlas ses, einschließlich der nicht<br />
zurückgegebenen Müscheder Listen, befindet<br />
sich heute im Archiv des Märkischen Kreises.<br />
Die Frage zur Rolle Seibertz im Zusammenhang<br />
mit den Sterbelisten der Bruderschaft dürfte damit<br />
beantwortet sein (s. Jubiläumsbroschüre der<br />
Bruderschaft). Hubert. Michel<br />
Auszug <strong>aus</strong> dem Schreiben des Paderborner<br />
Generalvikariats an den <strong>Hüsten</strong>er Pfarrer<br />
Schlüter vom 17. Dezember 1849.<br />
er die heute noch im Original erhaltenen Protokolle<br />
<strong>und</strong> Mitgliederlisten der <strong>Hüsten</strong>er Bruderschaft. Seine<br />
Mitgliedschaft belegt das hohe An sehen der Müscheder<br />
Bruderschaft zur damaligen Zeit.<br />
Das von <strong>Johann</strong> <strong>Klauke</strong> in den Jahren 1694 bis 1695<br />
errichtete H<strong>aus</strong> in der Möthe, der früheren Hauptstraße<br />
des Ortes, überstand die Brandkatastrophen im Jahre<br />
1756, der 21 von 60 Häusern zum Opfer fielen, <strong>und</strong> im<br />
Jahre 1807, bei der nur 9 von 59 Häuser erhalten blieben.<br />
Das Ge bäude ist daher eines der wenigen erhaltenen<br />
Beispiele spätmittelalterlicher Bautradition in <strong>Hüsten</strong><br />
<strong>und</strong> für den Stadtteil ein Baudenkmal von besonderer<br />
Bedeutung.<br />
Mit dem hohen verbretterten Giebeldreieck hinter den<br />
vor einigen Jahren noch vorhandenen kräftigen Linden,<br />
dem barocken Türrahmen mit Oberlicht <strong>und</strong> Tür sturzinschrift,<br />
wurde das Gebäude zu einem oft gemalten <strong>und</strong><br />
fotografierten <strong>Hüsten</strong>er Heimatmotiv.<br />
(Geboren / geb. = Geburts- oder Taufdatum!) Hubert Michel