Zukunft wohnen.indd - Lehrstuhl für Planungstheorie und ...
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Einführung<br />
Abb. 7: Darstellung der gestiegenen Umzugsrate<br />
Abb. 8: Wanderungsverluste an das Umland bei Familien mit Kindern<br />
Abb. 9: Unterschiedliche Motive <strong>für</strong> die Abwanderung<br />
20<br />
Städtebau<br />
eine entscheidende Rolle. Dazu zählen beispielsweise funktionierende<br />
Nachbarschaften, eine geringe Kriminalitätsrate<br />
oder möglichst geringe Umweltbelastungen.<br />
Einerseits muss der Wohnraum Privatheit <strong>und</strong> Raum zur<br />
Selbstentfaltung bieten, andererseits müssen jedoch Nachbarschaften<br />
bestehen, die soziale Kontakte, Kommunikation<br />
<strong>und</strong> Zugehörigkeitsgefühl vermitteln. Es ist vorteilhaft, wenn<br />
Nachbarn ähnliche Interessen <strong>und</strong> Vorlieben besitzen, da so<br />
nachbarschaftliche Hilfeleistungen <strong>und</strong> sozialer Zusammenhalt<br />
gefördert werden. Durch eine erhöhte soziale Kontrolle<br />
steigt außerdem das Sicherheitsgefühl, welches durch überschaubare<br />
Wohnobjekte noch verstärkt wird.<br />
Wohngegend <strong>und</strong> Wohnform sollten soziale Anerkennung<br />
<strong>und</strong> Identifi kation hervorrufen. Dabei sind die Gestaltung<br />
<strong>und</strong> Plege der Gebäude <strong>und</strong> der Umgebung von entscheidender<br />
Bedeutung <strong>für</strong> die Darstellung der Bewohner nach<br />
Außen.<br />
Ein hoher Anteil an Wohnen im Eigentum bietet <strong>für</strong> eine<br />
Siedlung oft Vorteile. Zuständigkeiten sind so eindeutig<br />
geklärt <strong>und</strong> die Fluktuation ist oft geringer. Die Bewohner<br />
kennen sich untereinander häufi g besser. Jeder Bewohner<br />
wünscht jedoch auch ein gewisses Maß an Repräsentation.<br />
Vielfältige Bauformen innerhalb eines Quartiers fördern die<br />
Bildung von Identitäten <strong>und</strong> erleichtern so die Selbstdarstellung<br />
nach Außen [Städtebaukongress, 2001].<br />
Die Gr<strong>und</strong>risse müssen großzügig <strong>und</strong> fl exibel geschnitten<br />
sein, das heißt, es sollte ausreichend große, nutzungsneutrale<br />
Räume innerhalb einer Wohnung geben. Hilfreich ist es,<br />
wenn Wohnraum erweiterbar ist <strong>und</strong> sich so an veränderte<br />
Haushaltsgrößen anpassen kann.<br />
Ein nahe gelegenes öffentliches Grün- <strong>und</strong> Freifl ächenangebot<br />
erhöht zusätzlich die Wohnzufriedenheit. Zum einen<br />
sorgen Grünfl ächen <strong>für</strong> ein ausgeglichenes Klima innerhalb<br />
urbaner Strukturen <strong>und</strong> sind somit wichtige ökologische Flächen.<br />
Zum anderen bieten sie Freizeit- <strong>und</strong> Erholungsmöglichkeiten<br />
<strong>für</strong> die Anwohner. Darüber hinaus sind private Außenräume<br />
in Form eines Balkons, einer Terrasse oder eines<br />
Gartens sehr positiv besetzt.<br />
Auch der Faktor Verkehr schlägt sich auf die Wohnzufriedenheit<br />
nieder. Es ist wichtig, dass ein Quartier gut erschlossen<br />
ist <strong>und</strong> die alltäglichen Ziele schnell erreicht werden können<br />
(mit dem PKW ,zu Fuß, per Rad, per ÖPNV). Jedoch führt hoher<br />
motorisierter Durchgangsverkehr oft zu Lärmbelästigungen<br />
<strong>und</strong> Gefährdungen, insbesondere <strong>für</strong> Kinder. Für den<br />
ruhenden Verkehr sollten vor allem hausnahe Stellplätze zur<br />
Verfügung stehen [Krings-Heckemeier]. Innerhalb der Stadt<br />
lassen sich diese Kriterien besonders <strong>für</strong> Familien nur unzureichens<br />
erfüllen. Es gibt „wenig differenzierte Bauformen“<br />
<strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>stücke sind klein. [Krings-Heckemeier].<br />
Stadt-Umland-Wanderung<br />
Ein allgemeiner Trend auf dem Wohnungsmarkt ist daher,<br />
vor allem im Bereich der Familien, schon seit vielen Jahren<br />
die Stadt-Umland-Wanderung (Suburbanisierung). Viele<br />
Kriterien zur Wohnzufriedenheit lassen sich im Umland der<br />
Ballungsgebiete zu einem angemessenen Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis am einfachsten realisieren. [Krings-Heckemeier].<br />
Außerdem wird so dem Wunsch nach dem Wohnen im Grü-