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Bedingte Wahrscheinlichkeit Verstehen - Stochastik in der Schule

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<strong>Bed<strong>in</strong>gte</strong> <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong> <strong>Verstehen</strong>Stephen Toml<strong>in</strong>son, Univ. of Alabama, und Robert Qu<strong>in</strong>n, Univ. of Nevada;Übersetzung: Manfred Borovcnik, KlagenfurtZusammenfassung: Der Artikel bietet e<strong>in</strong>en neuen Zugang, das schwierige Konzept <strong>der</strong> bed<strong>in</strong>gten<strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong> zu unterrichten. Die Betonung liegt dabei auf Unterrichten undSchließen. Als technische Hilfsmittel werden Venn-Diagramme und Baumdiagramme e<strong>in</strong>gesetzt.1. E<strong>in</strong>leitungOberstes Ziel von Ausbildung ist die För<strong>der</strong>ung von <strong>Verstehen</strong>: e<strong>in</strong> Beherrschenvon Begriffen und Verfahren, welches die <strong>in</strong>telligente Lösung von Problemen <strong>in</strong>neuen und ungewöhnlichen Situationen ermöglicht. In <strong>der</strong> Mathematik ist diesesZiel beson<strong>der</strong>s herausfor<strong>der</strong>nd, weil Lernende oft sehr geschickt die Regeln undFormeln auswendig merken, welche erfor<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d, um wohldef<strong>in</strong>ierte PrüfungsundLehrbuchprobleme zu lösen, ohne daß sie jemals die Bedeutung o<strong>der</strong> die Logik<strong>der</strong> Argumente, die sie verwenden, e<strong>in</strong>sehen. Wie e<strong>in</strong>schlägige Forschung belegt,können außerhalb <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> sogar die vertrautesten Operationen zugunsten von<strong>in</strong>tuitiven Beurteilungen vernachlässigt werden (Gardner 1991, Piattelli-Palmar<strong>in</strong>i1994). Aber , so zeigt auch die Erfahrung, während <strong>der</strong> gesunde Menschenverstandnützliche Lösungen für viele Probleme bereit stellt, können uns natürliche Theorienzu schwerwiegenden Fehlern verleiten. Um ihre <strong>in</strong>tellektuellen Fähigkeiten zuverbessern, müssen Studierende die Grenzen ihrer spontanen Problemlösefähigkeitene<strong>in</strong>sehen lernen und sekundäre Intuitionen entwickeln für die präziseren undmächtigen Denkwerkzeuge <strong>der</strong> Mathematiker (Fischbe<strong>in</strong> 1987).2. <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong> und BewertungDie <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>stheorie ist e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> schwierigsten Gebiete, wenn man dieseZiele erreichen will. Auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Seite enthalten die Gesetze <strong>der</strong> <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>viele abstrakte Ausdrücke, komplexe Terme und <strong>in</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> geschachtelteBeziehungen, die für Lernende schwer zu verstehen s<strong>in</strong>d. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>enSeite haben Psychologen, aufbauend auf den Pionierarbeiten von Amos<strong>Stochastik</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> 18(1998), Nr. 3, 27-40


2Tversky und Daniel Kahneman, gezeigt, daß alle Menschen <strong>der</strong> Wirklichkeit mitErwartungen und Stereotypen entgegentreten, die e<strong>in</strong>e starke und oft verdrehendeWirkung auf die Beurteilung ausüben (Tversky und Kahneman 1974).Betrachten wir etwa als Beispiel, wie das Gedächtnis folgendem Problem se<strong>in</strong>eHandschrift aufprägt: Sei unterstellt, daß L<strong>in</strong>da e<strong>in</strong>e 31jährige alle<strong>in</strong>stehende Frauist, welche sich offenherzig zu sozialen Fragen wie Entwaffnung o<strong>der</strong> Gleichberechtigungäußert; welche <strong>der</strong> folgenden Behauptungen ist dann eher wahr?R: L<strong>in</strong>da ist Kassier<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er BankQ: L<strong>in</strong>da ist Kassier<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Bank und aktiv <strong>in</strong> <strong>der</strong> fem<strong>in</strong>istischen BewegungLaut Kahneman und Tversky wählten mehr als 80% <strong>der</strong> Befragten - es befandensich auch <strong>in</strong> Statistik Geschulte darunter - die Antwort Q, obwohl die Menge <strong>der</strong>weiblichen Bankkassiere, die Fem<strong>in</strong>ist<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Menge aller Bankkassier<strong>in</strong>nenenthalten ist (d.h. da Q f R , gilt P(Q) # P(R) ) (siehe Kahneman, Slovicund Tversky 1982). Wir stellten dieselbe Fragen achtzehn Mathematiklehrerstudentenund stellten fest, daß nur zwei davon R als das wahrsche<strong>in</strong>lichereEreignis bewerteten!Der verzerrende E<strong>in</strong>fluß unserer natürlichen Denkfähigkeiten kann daher verfolgtwerden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Art, wie Leute systematisch relevantes Wissen <strong>in</strong> Entscheidungsprozessenaußer Acht lassen. Um z.B. zu prüfen, wie Versuchspersonen Basishäufigkeiten(i.e. a priori-Häufigkeiten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bayesianischen Denkmodell) <strong>in</strong>ihre Bewertungen e<strong>in</strong>bauen, konfrontierten Tversky und Kahneman zwei Versuchsgruppenmit 100 Charakterbeschreibungen. Während <strong>der</strong> Gruppe A gesagtwurde, daß die Dossiers zu 70 Rechtsanwälten und 30 Ingenieuren gehörten, wurde<strong>der</strong> Gruppe B die Information gegeben, daß es sich um 70 Ingenieure und 30Rechtsanwälte handelt. Dennoch, trotz dieser verschiedenen Grundgesamtheiten,gruppierte jede Gruppe ihre Zuordnungen <strong>in</strong> ungefähr gleichem Anteil - obgleichGruppe A etwa doppelt so viele Rechtsanwälte als im Vergleich dazu Gruppe Bidentifizieren hätte sollen! Interessanterweise ordneten beide Gruppen die Rechtsanwälteund Ingenieure jeweils 50:50 und nicht 70:30 bzw. 30:70 zu, wenn sie mite<strong>in</strong>em Stapel neutraler Persönlichkeitsbeschreibungen konfrontiert waren wie etwa(siehe Tversky und Kahneman 1974):"Dick ist e<strong>in</strong> 30jähriger Mann. Er ist verheiratet, hat ke<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong>. E<strong>in</strong> Mann


3von hohen Fähigkeiten und hoher Motivation, er verspricht, sehr erfolgreich<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Beruf zu werden. Er ist bei Kollegen sehr beliebt."Nach Howard Gardner s<strong>in</strong>d die kognitiven Heuristiken, welche unser Schließen <strong>in</strong>solchen Fällen natürlich leiten gut vergleichbar mit optischen Täuschungen - Bahnenim Denken, welche nach e<strong>in</strong>iger Überlegung sich als falsch erweisen. Unddennoch, trotz ihrer <strong>in</strong>tuitiven Unvermeidlichkeit glaubt Gardner, daß solche Urteiledurch Metakognition, den bewußten Gebrauch von mathematischen Werkzeugen,überwunden werden können. Ebenso wie wir die Regeln <strong>der</strong> Logik anwendenkönnen, um zu gültigen Schlußfolgerungen zu gelangen, so kann uns, so argumentierter, Wissen um <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong> helfen, <strong>in</strong>takte (Inferenz-)Schlüsse zu formulieren.Das Problem besteht dar<strong>in</strong>, daß die Fähigkeit, solch sekundäres Denkenanzuwenden, gerade nicht geför<strong>der</strong>t wird durch traditionelle Unterrichtspraktiken,die e<strong>in</strong> Auswendiglernen von Formeln stark gewichten.In jüngeren Jahren haben Didaktiker und Lehrer darauf reagiert durch Ausarbeitungzahlreicher pädagogischer Strategien, welche den Studenten helfen, die Grenzenihrer subjektiven Theorien zu erkennen und zu lernen, wie stochastische Beziehungenobjektiv zu untersuchen s<strong>in</strong>d. So etwa betonen viele Artikel <strong>der</strong> Intern. Conferenceson Teach<strong>in</strong>g Statistics (ICOTS) die Notwendigkeit, daß Studenten Experimenteselbst durchführen, Spiele durchprobieren, Computersimulationen e<strong>in</strong>setzeno<strong>der</strong> graphische Darstellungen nutzen, damit sie e<strong>in</strong> empirisch gegründetes Maß fürdas Auftreten von Ereignissen bekommen (Grey u.a. 1988).Solche konkreten Aktivitäten s<strong>in</strong>d erfor<strong>der</strong>lich, damit man so etwas schafft, wasman "sokratische Begegnung" mit den Gesetzen <strong>der</strong> <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong> nennenkönnte; sie verschaffen e<strong>in</strong> Niveau persönlicher Anlage <strong>in</strong> die Auflösung solchproblematischer Situationen, welches erlaubt, Beurteilungen <strong>in</strong> Frage zu stellen,und mathematische Gesetze offen zu betrachten. Wenn jedoch die Studenten normativeMethoden zur Problemlösung verstehen und anwenden sollen, um ihrenEntscheidungsprozeß besser auszuleuchten, müssen diese praktischen Erkundungenunterstützt werden durch theoretische Modelle von Ereignissen, seien sie frequentistischo<strong>der</strong> klassisch (Laplacesch), denn nur durch e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tuitives Verständnis mathematischerArgumente kann <strong>in</strong>telligentes Denken und rationale Beurteilung unterstütztwerden.


4Dennoch empf<strong>in</strong>den Studenten den Begriff unabhängiger Ereignisse und die Gesetzebed<strong>in</strong>gter <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong> als extrem schwierig zu verstehen (siehe Shaughnessy1993). In <strong>der</strong> folgenden Erörterung bieten wir e<strong>in</strong>en neuen Zugang zu diesenKonzepten an, welcher Studenten helfen kann, e<strong>in</strong> funktionierendes Verständnis<strong>der</strong> <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>sgesetze zu entwickeln. Durch bildliche Darstellung vonEreignissen zeigen wir, wie Venn- und Baumdiagramm zu e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen Problemlösewerkzeugzusammengeführt werden können, was e<strong>in</strong>en graphischen Mechanismusbereitstellt zur Darstellung bed<strong>in</strong>gter <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>en und zur BeantwortungBayesianischer Fragen, ohne daß sich die Studenten komplexe Formelnzu merken hätten. Da bed<strong>in</strong>gte <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>sbezüge und das Bayes-Theoremim Kern <strong>der</strong> wissenschaftlichen Methode liegen und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tat auch <strong>in</strong> die alltäglicheErfahrung e<strong>in</strong>sickern, ist die Entwicklung solcher Denkwerkzeuge grundlegendfür sachkundiges Entscheiden <strong>in</strong> vielen Situationen.3. Venn-DiagrammeBetrachten wird die folgenden drei Ereignisse im Zusammenhang mit dem Wurfe<strong>in</strong>es fairen Würfels:X: "E<strong>in</strong>e gerade Zahl"Y: "E<strong>in</strong>e Zahl größer als 2"Z: "E<strong>in</strong>e Primzahl"Während Venn-Diagramme hilfreich s<strong>in</strong>d, jene Versuchsausgänge auszuson<strong>der</strong>n,die verschiedenen Ereignissen geme<strong>in</strong>sam s<strong>in</strong>d, zeigen sie nicht klar die zugrundeliegenden Beziehungen <strong>der</strong> Abhängigkeit und Unabhängigkeit, welche wesentlichs<strong>in</strong>d für die Lösung von Aufgaben mit bed<strong>in</strong>gten <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>en. Ereignissemögen logisch o<strong>der</strong> zufallsbed<strong>in</strong>gt mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zusammenhängen, letzteres <strong>in</strong> <strong>der</strong>Art, daß e<strong>in</strong> Auftreten des e<strong>in</strong>en die <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong> des an<strong>der</strong>en Ereignisseserhöht o<strong>der</strong> verr<strong>in</strong>gert. Demgemäß, während die <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong> für Regen unabhängigvon unseren Wünschen ist, hängt die Zahl <strong>der</strong> Leute, welche den Regenschirmzur Arbeit mitnehmen, von <strong>der</strong> Wettervorhersage ab.


5XX ∩ Y2 43 65 1Y2 43 65 12 43 65 1Y2 43 65 12 43 65 1X ∩ YP(X) = 12P( X) = 12P(Y) =32P(X ∩ Y) =131P( X ∩ Y) =3P( Y) =13P(X ∩ Y) =161P( X ∩ Y) =6X2 43 65 12 43 65 12 43 65 1YY ∩ Z2 43 65 1Z2 43 65 12 43 65 1Z2 43 65 12 43 65 1Y ∩ ZP(Y) =32P( Y) = 13P(Z) = 12P(Y ∩ Z) =131P( Y ∩ Z) =6P( Z) = 12P(Y ∩ Z) = 13P( Y ∩ Z) = 16Y2 43 65 12 43 65 12 43 65 1XX ∩ Z2 43 65 1Z2 43 65 12 43 65 1Z2 43 65 12 43 65 1X ∩ ZP(X) = 12P( X) = 12P(Z) = 12P(X Z) = 16P( X ∩ Z) = 13P( Z) = 12∩1P(X ∩ Z) =3P( X ∩ Z) =16X2 43 65 12 43 65 12 43 65 1Abb. 1:Tabellen mit Durchschnittsmengenfür X, Y und Z


6Im Fall <strong>der</strong> Ereignisse X, Y und Z jedoch s<strong>in</strong>d solche Beziehungen ke<strong>in</strong>eswegs offensichtlich.Erhöht o<strong>der</strong> verr<strong>in</strong>gert die Kenntnis, daß e<strong>in</strong>e Primzahl geworfen wordenist, die <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>, daß <strong>der</strong> Versuchsausgang e<strong>in</strong>e gerade Zahl ist, o<strong>der</strong>bleibt diese Information ohne Auswirkung auf die letztere <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>? Wiekann weiters, unter den gegebenen Bed<strong>in</strong>gungen, die <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong> bestimmtwerden, daß beide Ereignisse (Primzahl und gerade Zahl) e<strong>in</strong>treten? Wie die Geschichtevon L<strong>in</strong>da zeigt, können solche Fragen, welche zentral für viele <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>sproblemes<strong>in</strong>d, nur beantwortet werden, wenn die impliziten Beziehungenzwischen Ereignissen ganz verstanden werden.Wie Abb. 1 zeigt, ist es möglich, die <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong> komb<strong>in</strong>ierter Ereignissewie "A und B" zu f<strong>in</strong>den, <strong>in</strong>dem man alle e<strong>in</strong>zelnen Versuchsausgänge <strong>in</strong>nerhalb<strong>der</strong> entsprechenden Regionen im Venn-Diagramm zusammenfaßt. Aber Vorsicht:Der Wert P ( A ∩ B ) ist nicht immer gleich dem Produkt P ( A ) ⋅ P ( B ) (auchwenn <strong>in</strong> <strong>der</strong> Logik, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis bzw. im englischsprachigen Kontext A ∩ B oftverkürzt als "Produkt" AB angeschrieben wird!). So etwa zeigen die "Durchschnittstabellen"für X ∩ Y und Y ∩ Z , daßP ( Xdie Tabelle für∩ Y ) = P ( X ) P ( Y ) und P ( Y∩Z ) = P ( Y ) P ( Z ) ;X ∩ Zzeigt, daßP ( X∩ Z) ≠ P ( X ) P ( Z ) .Dies deswegen, weil X und Z abhängige Ereignisse s<strong>in</strong>d - sie bee<strong>in</strong>flussen wechselweisedie <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong> des an<strong>der</strong>en Ereignisses - während X und Y sowieY und Z jeweils unabhängige Ereignisse s<strong>in</strong>d.E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> häufigsten Annahmen, die Studenten treffen, ist, daß die <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>des komb<strong>in</strong>ierten Und-Ereignisses durch Multiplizieren <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelwahrsche<strong>in</strong>lichkeitenberechnet werden kann. Während nun diese empirische "Produktregel"für unabhängige Ereignisse zutrifft (wie für Y und Z), müssen Studenten dazugebracht werden, zu würdigen, wie diese Formel zusammenbricht, wenn es umabhängige Ereignisse geht. Br<strong>in</strong>gt man die Schüler dazu, all diese <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>enP ( X ) , P ( X ∩ Y ) , P ( X ∩ Y ) usw. aus den Tabellen zu berechnen, sowerden sie damit direkt konfrontiert und, so argumentierten wir, dies br<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>enkräftigen Anreiz, diese Ereignisse mathematisch zu untersuchen.


Studenten die Formel P ( A ∩7B ) = P( A ) P ( B | A ) auswendig lernen und sie <strong>in</strong>Textbuchbeispielen anwenden zu lassen, wird klarerweise nicht ihr Verständnisvon <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>sgesetzen sicher stellen. Weil <strong>der</strong> Ausdruck P ( B | A ) , die<strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong> von B gegeben A, e<strong>in</strong>en Vergleich von Versuchsausgängen <strong>in</strong><strong>der</strong> Menge A bzw. <strong>in</strong> <strong>der</strong> Menge A ∩ B erfor<strong>der</strong>t, müssen die zugrundeliegendenBeziehungen zwischen den Ereignissen über die Teilmengenrelation aufgefaßt werden.Tatsächlich s<strong>in</strong>d alle <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>en bed<strong>in</strong>gte <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>en undwerden nach <strong>der</strong>selben fundamentalen Def<strong>in</strong>ition berechnet:P ( Lösungsmenge )P ( Ereignis ) =P ( Ergebnismenge )Sogar Ereignis Z, e<strong>in</strong>e Primzahl zu werfen, hängt davon ab, ob <strong>der</strong> Würfel fair ist.FolglichP ( Z ) = P ( Z | Fairer Würfel) = P ( Z | Universalmenge ) =Summe aller <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>en von Versuchsausgängen <strong>in</strong> <strong>der</strong> MengeSumme aller <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>en von Versuchsausgängen <strong>in</strong> <strong>der</strong> MengeZ=U3 / 6 1=6 / 6 2Dieses Argument kann bildlich gefaßt werden, <strong>in</strong>dem man die Fläche je<strong>der</strong> Region<strong>in</strong>nerhalb des Venn-Diagramms gerade <strong>der</strong> <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong> des Ereignisses entsprechenläßt, welches sie repräsentiert. Folglich hat die Universalmenge e<strong>in</strong>e Flächevon 1 und, im Beispiel oben, die Menge Z hat e<strong>in</strong>e Fläche von 2.Fläche <strong>der</strong> Region ZP ( Z ) =Fläche <strong>der</strong> Region U=1/ 21Im allgeme<strong>in</strong>en hat man für zwei beliebige Ereignisse, vorausgesetzt P ( A ) ≠ 0:P ( A ∩ B )P ( B | A ) =P ( A )=12Fläche <strong>der</strong> Region A ∩ B=Fläche <strong>der</strong> Region AFolglich erhält man aus Abb. 1: Wenn A durch das Dreieck und B durch das obereRechteck repräsentiert werden, so gilt:P ( A ) = 1 ; P ( A ∩2P ( B| A )=B )=P ( A ∩ B )P ( A )1 ; P (8=1/81/ 2B )==1412


8P ( Z|X ) =P ( Z ∩ X )P ( X )=1/ 61/ 2=13P(B | A)P(A ∩ B)=P(A)P(B | A)P(A ∩B)=P(A)Abb.2: Gesetze für bed<strong>in</strong>gte <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>enWie aber werden Werte wie P ( Z ∩X )bestimmt, ohne daß man alle e<strong>in</strong>an<strong>der</strong>ausschließenden Versuchsausgänge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Venn-Diagramm abzählt? Hier müssenwir auf das zweite unserer mathematischen Werkzeuge zurückgreifen, dasBaumdiagramm.4. Baumdiagramme<strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>en von Ereignissen <strong>in</strong> mehrstufigen Experimenten werden meistmit Hilfe von Baumdiagrammen bestimmt. Zum Beispiel die <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>,zwei Köpfe zu erhalten, wenn man e<strong>in</strong>e Münze dreimal wirft, o<strong>der</strong>, die <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>,zufällig zwei grüne Kugeln aus e<strong>in</strong>em Krug zu ziehen, <strong>der</strong> e<strong>in</strong>eblaue, drei grüne und zwei weiße Kugeln enthält. In solchen Fällen ist die Abhängigkeito<strong>der</strong> Unabhängigkeit von Ereignissen klar festgelegt durch die kausale Abfolgedes Experiments. Es ist leicht e<strong>in</strong>zusehen, daß das Resultat des e<strong>in</strong>en Münzwurfesnicht bee<strong>in</strong>flußt, wie <strong>der</strong> nächste ausgehen wird; dagegen wird Entfernene<strong>in</strong>er blauen Kugel aus dem Krug die <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong> zukünftiger Auswahlen


9bee<strong>in</strong>flussen.Die Schwierigkeiten beg<strong>in</strong>nen bei Ereignissen wie X, Y und Z, wo bed<strong>in</strong>gte Beziehungenbestimmt werden müssen durch Überprüfen logischer Beziehungen, diedurch die Struktur ihrer Teilmengen bestimmt werden. Wir schlagen vor, Venn-Diagramme mit Baumdiagrammen zu komb<strong>in</strong>ieren, <strong>in</strong>dem man festlegt, daß dieverschiedenen Verzweigungen e<strong>in</strong>e geordnete Teilmengenbeziehung für e<strong>in</strong>an<strong>der</strong>ausschließende Ereignisse darstellen. (Liest man <strong>in</strong> <strong>der</strong> gegenläufigen Richtung, sowerden Venn-Diagramme auf je<strong>der</strong> Stufe zur Vere<strong>in</strong>igung von Mengen <strong>der</strong> vorhergehendenStufe.) Die Teilmengen von A s<strong>in</strong>dumgekehrt gilt: ( A B ) ∪ ( A ∩ B ) = Adie Beziehungen zwischenA ∩ B und A ∩ B , während∩ . Der Grundbauste<strong>in</strong> dieses Programms ,P ( A ) , P ( A ∩ B ) , und P ( A | B)zu def<strong>in</strong>ieren, wird <strong>in</strong> Abb. 2 gezeigt. Wie das Diagramm weiters zeigt, kann man,wenn man von e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>heitsquadrat ausgeht und es <strong>in</strong> Ereignisregionen unterteilt,die Fläche als <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong> aller e<strong>in</strong>facher o<strong>der</strong> komb<strong>in</strong>ierter Ereignisse auffassen.5. Das Bayes-TheoremE<strong>in</strong>e wichtige Klasse von Fragen bezieht sich auf bed<strong>in</strong>gte <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>en,die implizit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Experiment o<strong>der</strong> <strong>in</strong> entsprechenden Daten gegeben s<strong>in</strong>d un<strong>der</strong>st berechnet werden müssen. Z.B. könnte man fragen"Wie hoch ist P(grün beim ersten Zug | blau beim zweiten)?"Wie bei <strong>der</strong> Frage nach P( A | B) <strong>in</strong> Abb. 2 kehrt diese Frage die Richtung desBaumdiagramms um; wenn die Zweige von A nach B führen, wie kann e<strong>in</strong>e <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>berechnet werden, welche von e<strong>in</strong>er Kenntnis über B abhängt, bevorman nach A fragt. Wie Falk (1994) zeigt, haben die meisten Studenten, die man mitsolchen diagnostischen Fragen (<strong>der</strong> Name stammt daher, weil solche BaysianischeBeziehungen oft <strong>in</strong> <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Diagnostik auftauchen) konfrontiert, wenigbis ke<strong>in</strong>e Ahnung, wie nicht-kausale Zusammenhänge berechnet werden können -e<strong>in</strong>ige glauben sogar, daß solche Fragen an sich uns<strong>in</strong>nig s<strong>in</strong>d. Der übliche Zugangzu solchen Fragen geht über die Anwendung <strong>der</strong> Baysianischen Formel, welche <strong>in</strong>


10ihrer e<strong>in</strong>fachsten Form so lautet:P ( A|B )=P ( A ) ⋅ P ( B | A )P ( A ) ⋅ P ( B | A ) + P ( A ) ⋅ P ( BWie nützlich auch immer diese Formel se<strong>in</strong> mag, sie bietet dem Studenten ke<strong>in</strong>erleiIntuition für die Denkprozesse, die notwendig s<strong>in</strong>d, um solche Aufgaben zu lösen.Doch hängt <strong>der</strong> Ausdruck P ( B| A) von e<strong>in</strong>er ganz ähnlichen Teilmengenbeziehungab wie <strong>in</strong> den vorhergehenden Beispielen mit bed<strong>in</strong>gter <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>.Das bedeutet:P ( A ∩ B ) Fläche <strong>der</strong> Region A ∩ BP ( A | B ) ==P ( B ) Fläche <strong>der</strong> Region BDie Schwierigkeit liegt natürlich dar<strong>in</strong>, daß es ke<strong>in</strong> Venn-Diagramm für die MengeB <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Baumdiagramm gibt, das mit Ereignis A startet. Wenn es e<strong>in</strong>es gäbe, sokönnte P ( A | B) gleich leicht wie P ( B | A) abgelesen werden. Aber, so habenwir argumentiert, weil das Baumdiagramm zusammengesetzt ist aus disjunkten Ereignissen,<strong>der</strong>en Vere<strong>in</strong>igung die Universalmenge ist, enthält es natürlich die Bauste<strong>in</strong>e,aus denen man neue Venn-Diagramme aufbauen kann. Kurzum, die MengeB - und die Menge B - können sehr e<strong>in</strong>fach erzeugt werden, <strong>in</strong>dem man das Baumdiagrammdurch Vere<strong>in</strong>igung von Mengen ausdehnt. Das Ergebnis ist, wie dasDiagramm <strong>in</strong> Abb. 3 für X und Z zeigt, e<strong>in</strong> Baum mit Pfeilen <strong>in</strong> beiden Richtungen,<strong>der</strong> alle Ereignisse enthält, die erfor<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d, um jede beliebige bed<strong>in</strong>gte <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>zu berechnen.Natürlich können, sobald die Studenten mit dieser Methode vertraut s<strong>in</strong>d, die Venn-Diagramme aus dem Baumdiagramm wie<strong>der</strong> weggelassen und durch die <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>swerteersetzt werden (siehe Abb. 4).Man betrachte das folgende Beispiel, ursprünglich von Kahneman und Tversky(1974) präsentiert, welches zu e<strong>in</strong>er Art Klassiker <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur über bed<strong>in</strong>gte<strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>surteile geworden ist (Scholz 1987).E<strong>in</strong> alter Mann wird Zeuge e<strong>in</strong>es Autounfalls mit Fahrerflucht und berichtet, daßdas flüchtende Auto e<strong>in</strong> blaues Taxi gewesen sei (Behauptung b). Es gibt zweiTaxiunternehmen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt, die blaue (B) mit 15 und die grüne (G) mit 85Autos. In <strong>der</strong> Verhandlung wird die Sehfähigkeit des Mannes geprüft und man|A )


11bekommt heraus, daß er <strong>in</strong> 80% <strong>der</strong> Fälle die richtige Farbe zuordnen kann, d.h.P ( b | B) = P ( g | G) = 0,8.2 43 65 1Abb. 3: Baumdiagrammfür Xund ZNachdem sie diese Information geben, stellen Tversky und Kahneman die folgendeBaysianische Frage:Q: Wie groß ist die <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>, daß e<strong>in</strong> blaues Taxi <strong>in</strong> das Verbrechenverwickelt war?Die meisten Versuchspersonen raten, daß <strong>der</strong> Wert von Q weit über 2 liegt. <strong>in</strong> unsereneigenen Versuchen fanden wir heraus, daß auch Mathematiklehrerstudentengeneigt s<strong>in</strong>d, die Beurteilung des alten Mannes als zuverlässig e<strong>in</strong>zustufen.Doch, wie überzeugend dieses Argument auch se<strong>in</strong> mag, Geschworene, die nachdieser Überlegung zum Urteil kommen, würden wahrsche<strong>in</strong>lich den falschen Fahrer<strong>in</strong>s Gefängnis schicken! Denn, folgt man unserer Schlußweise, so ist die <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>,daß e<strong>in</strong> blaues Taxi <strong>in</strong> den Unfall verwickelt war, zufolge <strong>der</strong> Behauptungdes alten Mannes gleich:P ( B ∩ b )P ( B | b ) =P ( b )[Hier wird nicht unterschieden, ob es sich um Aussagen handelt, o<strong>der</strong> um Mengenvon Versuchsergebnissen, die für diese Aussagen "günstig" s<strong>in</strong>d.]


12Wie Abb. 4 zeigt, giltP ( b ) = P ( Bund daher istAbb. 4: Das Fahrerfluchtbeispiel∩ b ) + P ( GP ( B | b) =∩ b ) = 0,12 +0,120,29= 0,41.0,17 = 0,29Während Shaughnessy (1992) sicherlich recht hat, wenn er dafür plädiert, dieseHäufigkeiten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Reihe von Versuchen zu simulieren, ist die e<strong>in</strong>fache Methode,die wir zur Berechnung <strong>der</strong> bed<strong>in</strong>gten <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>en vorschlagen, sehrwohl <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Reichweite <strong>der</strong> Fähigkeiten <strong>der</strong> meisten Studenten. In <strong>der</strong> Tatfanden wir heraus, daß Studenten die Bayes-Formel selbst herleiten konnten mit<strong>der</strong> e<strong>in</strong>fachen Methode <strong>der</strong> Erweiterung <strong>der</strong> Baumdiagramme für die Ereignisse Aund B. E<strong>in</strong> wünschenswerter Umstand, sofern man zuerkennt, daß auf die Praxiseben Theorie folgen sollte.6. Abschließende Betrachtungen<strong>Bed<strong>in</strong>gte</strong> <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong> ist e<strong>in</strong> schwieriges Thema für Studenten. Se<strong>in</strong>e zentralenGesetze s<strong>in</strong>d, häufig je<strong>der</strong> Intuition wi<strong>der</strong>sprechend, zusammengesetzt ausabstrakten Termen und komplexen Gleichungen, welche sich nicht unmittelbar mitsubjektiven Intuitionen <strong>der</strong> Erfahrung vernetzen. Wenn Studenten die mathematischenFertigkeiten erwerben sollen, die für rationales Bewerten erfor<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d,muß sich <strong>der</strong> Unterricht darauf konzentrieren, die persönlichen Verzerrungen undkognitiven Heuristiken, wie sie von Psychologen identifiziert wurden, herauszufor<strong>der</strong>n,und - auf beson<strong>der</strong>s leicht zugängliche Art - die Stärke von stochastischem


13Denken demonstrieren.In unserer Diskussion schlagen wir e<strong>in</strong> graphisches Werkzeug vor, das bei diesemVorhaben helfen kann. Obwohl das Model, das wir vorschlagen, nicht auf alleProbleme mit bed<strong>in</strong>gten <strong>Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit</strong>en passen mag, glauben wir, daß es <strong>in</strong>Komb<strong>in</strong>ation mit empirischen Untersuchungen (Simulationen), wie Shaughnessysie vorschlägt, zum Werkzeugkoffer <strong>der</strong> LehrerIn beitragen kann, mit dem er/sieStudierenden hilft, mit abhängigen und unabhängigen Ereignissen, normativen Regelnfür komb<strong>in</strong>ierte Ereignisse und <strong>der</strong> Logik Bayesianischer Fragen zurande zukommen.LiteraturGardner, H. (1991): The Unschooled M<strong>in</strong>d. - New York: Basic Books.Grey, D.R., Holmes, P; Barnett, V; Constable, G.M. (Hrsg.) (1983): Proc. First Intern. Conf. onTeach<strong>in</strong>g Statistics. - Sheffield: Teach<strong>in</strong>g Statistics Trust.Falk, R. (1994): Inference un<strong>der</strong> uncerta<strong>in</strong>ty via conditional probability. - In: Studies of MathematicsEducation, Vol.7: Teach<strong>in</strong>g Statistics <strong>in</strong> Schools. - Paris: UNESCO.Fischbe<strong>in</strong>, E. (1987): Intuition <strong>in</strong> Science and Mathematics. - Dordrecht: ReidelKahneman, D.; Slovic, P.; Tversky, A. (1982): Judgement un<strong>der</strong> uncerta<strong>in</strong>ty: Heuristics andbiases. - Cambridge: Cambridge Univ. Press.Piattelli-Palmar<strong>in</strong>i, M. (1994): Inevitable Illusions. - New York: Wiley and Sons.Scholz, R. (1987): Cognitive Strategies <strong>in</strong> stochastic th<strong>in</strong>k<strong>in</strong>g. - Dordrecht: Reidel.Shaughnessy, J.M. (1992): Research <strong>in</strong> probability and statistics: Reflections and directions. - In:Grouws, D.A. (Hrsg.): Handbook of research on teach<strong>in</strong>g mathematics and learn<strong>in</strong>g. - NewYork: Macmillan.Tversky, A.; Kahneman, D. (1974): Judgement un<strong>der</strong> uncerta<strong>in</strong>ty: Heuristics and biases. - In:Science 185, 1124-1131.Dies ist e<strong>in</strong>em Cartoonvon Andrejs Dunkelsnachempfunden – Teach.Stat. 1987

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