Aus dem Chor- und Vereinsleben - Saarländischer Chorverband
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„<strong>Chor</strong> an der Saar“ 6/2003<br />
Sängerkreis<br />
Saarlouis<br />
„Singen<br />
schlägt Brücken“<br />
„Auf unsere Chöre <strong>und</strong> ihre Leistungsstärke<br />
können wir stolz sein“, betonte<br />
der Vorsitzende des Sängerkreises<br />
Saarlouis, Dieter Ettelbrück, bei seinem<br />
Dank für die Mitwirkung <strong>und</strong> die<br />
Gestaltung der Kreiskonzerte 2003.<br />
Insgesamt 16 Chöre hatten sich – aufgeteilt<br />
in zwei Veranstaltungen in der<br />
Limbacher Talbachhalle – eingef<strong>und</strong>en.<br />
Gastgeber war der Männerchor<br />
Limbach. „Unsere Chöre haben sich<br />
von der besten Seite gezeigt <strong>und</strong> den<br />
Beweis angetreten, dass im Kreis<br />
Saarlouis gute kulturelle Arbeit geleistet<br />
wird“, fasste Kreischorleiter Franz<br />
Fetik aus Überherrn zum <strong>Aus</strong>klang<br />
zusammen.<br />
Zufrieden waren auch der Präsident<br />
des Saar-Sängerb<strong>und</strong>es, Hermann<br />
Wagner <strong>und</strong> der B<strong>und</strong>eschorleiter, Professor<br />
Klaus Fischbach, sowie die Vertreter<br />
der Gemeinde.<br />
Den „kulturellen Auftrag“, von <strong>dem</strong><br />
der Kreisvorsitzende in seiner<br />
Begrüßung sprach, nahmen die mitwirkenden<br />
Chöre erkennbar ernst. Da<br />
wurde auch der Schriftzug an der Bühnenseite<br />
der Talbachhalle unterstrichen:<br />
„Singen schlägt Brücken“. Und<br />
diese „Brücken“ wurden in eindrucksvoller<br />
Weise geschlagen. Wer hätte es<br />
<strong>dem</strong> jungen <strong>Chor</strong> „Jung & Sing“ aus<br />
Hülzweiler wohl zugetraut, dass gerade<br />
seine Sängerinnen <strong>und</strong> Sänger um<br />
<strong>Chor</strong>leiter Uli Linn, die den letzten<br />
„Durchgang“ des Sonntags-Konzertes<br />
einstimmten, für einen Höhepunkt sorgen<br />
<strong>und</strong> mit Beifall überschüttet werden.<br />
Nicht nur mit „Oh Champs Elysèes“<br />
<strong>und</strong> mit der Selektion zur „West<br />
Side Story“ zauberten die Hülzweiler<br />
eine frische Brise in die Halle.<br />
In Limbach durfte man ebenso kleineren<br />
Klangkörpern mit Vergnügen lauschen,<br />
wie den größeren Chören, von<br />
denen unter anderem der MGV „Concordia“<br />
Bous unter seinem <strong>Chor</strong>leiter<br />
Adolph Seidel mit den Groll’schen<br />
Kompositionen „Golden Westernsongs“<br />
<strong>und</strong> <strong>dem</strong> schwungvollen<br />
„Valencia“ eine Klangfülle in die Halle<br />
zauberten, wie man sie vor langen<br />
Jahrzehnten bei Männerchören zu<br />
hören gewohnt war. Lange wird man<br />
im gastgebenden Männerchor Limbach,<br />
der unter seinem <strong>Chor</strong>leiter Horst<br />
Wirth <strong>und</strong> der Klavierbegleitung durch<br />
Christiane Sträßer zu einer Glanzleistung<br />
auflief, an diesen Tag zurückdenken.<br />
Im Bachtal konnte der MGV<br />
„Germania“ Elm sich mit <strong>dem</strong> <strong>Chor</strong>leiter<br />
Claus J. Bär <strong>und</strong> seinem Solisten<br />
Eugen Maas seine Mitwirkung ebenso<br />
als großen Erfolg abhaken, wie der<br />
MGV „Sängerb<strong>und</strong>“ Saarwellingen<br />
unter der Leitung von Christian Holz<br />
oder der Männerchor Diefflen, der<br />
unter Leitung von Wolfram Berger am<br />
Sonntag ebenso versicherte, dass<br />
„Musik schenkt neuen Mut“, wie zuvor<br />
die Elmer Sänger in <strong>dem</strong> Udo-Jürgens-<br />
<strong>Chor</strong> zuversichtlich unterstrichen hatten:<br />
„Ihr von Morgen werdet andere<br />
Wege geh’n!“<br />
Auf <strong>dem</strong> Weg in die Zukunft waren<br />
mehr oder weniger alle sechszehn Vereinsgemeinschaften.<br />
Isabella Goldmann<br />
präsentierte samstags den gutgeschulten<br />
MGV Körprich ebenso<br />
imponierend wie das Männerquartett<br />
Roden unter Dirigent Roman Oswald<br />
sen. mit „Es klingt ein Lied“ <strong>und</strong> seinem<br />
Solisten Gerhard Plegnier ein Glanzlicht<br />
setzte. Viel Beifall gab es am<br />
Samstag nicht nur für die Singgemeinschaft<br />
Schmelz, die unter <strong>Chor</strong>leiter<br />
Ralf Krömer einen Dvorak-Zyklus, den<br />
Männerchor Schmelz, der unter Liviu<br />
Petcu den Zyklus „Allerlei <strong>und</strong> Allerhand“<br />
aus der Feder von Robert Carl,<br />
sondern auch der MGV „Edelweiß“<br />
Hüttersdorf, der sich unter Klaus Baldes<br />
als gutgeschulte Gemeinschaft präsentierte.<br />
Ein Sonderlob verdienten<br />
auch der Gemischte <strong>Chor</strong> der „Heiterkeit“<br />
Ensdorf, <strong>dem</strong> <strong>Chor</strong>leiter Hermann<br />
Josef Hiery mit <strong>dem</strong> gleichen stimmlichen<br />
Glanz vorstellte wie den Ford-<br />
Werkchor Saarlouis. Beide Chöre wurden<br />
von der Pianistin Ruth Schmitz<br />
begleitet. Die „Concordia“ Dillingen-<br />
Pachten unter Leitung von Gerhard<br />
Richner setzte mit exzellenten Leistungen<br />
ebenso Glanzlichter, wie am Tag<br />
darauf Uwe Alter mit seinem Männerquartett<br />
Saarwellingen-Nalbach.<br />
Bleibt noch zu erwähnen, dass auf<br />
einen Eintritt bei beiden Konzerten<br />
verzichtet wurde. Stattdessen konnte<br />
an das Welt-Kinder-Hilfswerk UNICEF<br />
eine Spende von 250 € überwiesen<br />
werden.<br />
Heinrich Lessel<br />
29<br />
Rossini-Konzert<br />
des Männerchores<br />
Hülzweiler<br />
Ein großes Ereignis hatten die gemeinsamen<br />
Konzertausrichter „Förderverein<br />
Kultur Schwalbach“ <strong>und</strong> Männerchor<br />
Hülzweiler im Schwalbacher<br />
Gemeindebezirk Hülzweiler angekündigt.<br />
Und, in der Tat, ein solches fand<br />
am Tag der Deutschen Einheit in der<br />
Hülzweiler Pfarrkirche statt. In deutscher<br />
Erstaufführung wurden vier<br />
bedeutende geistliche Werke für Männerchor,<br />
Solisten <strong>und</strong> Orchester aus<br />
<strong>dem</strong> Schaffen des großen italienischen<br />
Meisters Gioacchino Rossini dargeboten:<br />
Miserere, Kyrie, Credo <strong>und</strong> Gloria.<br />
Der Männerchor hatte sich dazu exzellente<br />
Künstler als Konzertpartner eingeladen:<br />
Die Solisten vom Saarländischen<br />
Staatstheater: Milena Kotlyar<br />
(Mezzosopran), Algirdas Drevinskas<br />
(Tenor 1), Chang-Kyu Lim (Tenor 2)<br />
<strong>und</strong> Stefan Röttig (Bass). Für den<br />
instrumentalen Part, Mitglieder des<br />
Saarländischen Staatsorchesters. Sie<br />
musizierten unter der Gesamtleitung<br />
des bewährten <strong>und</strong> in außergewöhnlichen<br />
Konzertereignissen erfahrenen<br />
Hülzweiler <strong>Chor</strong>leiters Walter Langenfeld.<br />
Welch immenses Arbeitspensum<br />
er hinter sich gebracht hatte, wie er<br />
dabei in relativ kurzer Vorbereitungszeit<br />
- mit den Proben konnte ernsthaft<br />
erst Mitte August, begonnen werden -<br />
seinen Männerchor auf dieses<br />
anspruchsvolle Programm einstellte<br />
<strong>und</strong> zu welch bew<strong>und</strong>ernswerten Leistungen<br />
er ihn im Zusammenwirken<br />
mit den Solisten <strong>und</strong> <strong>dem</strong> Orchester<br />
dabei führte, das verdient gleichermaßen<br />
Respekt <strong>und</strong> Anerkennung. Das<br />
unterstrich auch Frau Ursula Wesseling,<br />
Inhaberin des Saarländischen<br />
Musikverlages Robert Carl, in ihren<br />
einleitenden Dankesworten besonders.<br />
Sie, in deren Verlag das Notenmaterial<br />
im Erstdruck verlegt wurde, das der<br />
saarländische Komponist Friedel Hary<br />
zuvor aus den handschriftlichen Aufzeichnungen<br />
Rossinis zu aktuellen<br />
Notensätzen aufgearbeitet hatte, zeigte<br />
sich umso dankbarer, als die Notenübertragung<br />
aus der Rossinischen<br />
Handschrift für Friedel Hary nur in<br />
„mühevoller, detektivischer Kleinarbeit“<br />
zu bewältigen gewesen sei. Das<br />
habe den Druck des Notenmaterials für<br />
die beiden letzten Sätze für alle<br />
Akteure verzögert <strong>und</strong> die Vorlage erst<br />
wenige Wochen vor der Aufführung