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Kompliment zu 25 Jahren Komplementarität - Martin Bucer Seminar

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Thomas Schirrmacherten da<strong>zu</strong>, sie <strong>zu</strong> verteufeln. Aber wer vonder Bibel her denkt, kann sich nicht inein solches Schema pressen lassen. Da,wo die 68er-Revolution unmoralischeAutoritäten gestürzt hat oder verlogenebürgerliche Fassaden <strong>zu</strong>m Einsturzgebracht hat, sind Christen froh darüber,da wo sie biblische Werte undmoralische Ordnungen zerstört hat,bedauern Christen dies.Weil Christen an eine Schöpfung glauben,in der Gott als höchste AutoritätAutoritäten wie Staat oder Eltern eingesetzthat, haben sie die antiautoritäreErziehung nie rundheraus gutheißenkönnen. Aber heißt das automatisch,dass die vorher praktizierte ‚autoritäre‘Erziehung rundheraus richtig war undes nichts gab, das wert war, abgeschafft<strong>zu</strong> werden? War nicht vorher der Hang<strong>zu</strong> drakonischen und gewalttätigen Strafenbisweilen <strong>zu</strong> ungebremst? Wurdedie elterliche Autorität nicht all<strong>zu</strong> oftals uneingeschränkt angesehen, ohnedaran gemessen <strong>zu</strong> werden, ob sie ihremZiel, dem Wohl des Kindes, dient? Undwurden Kinder nicht all<strong>zu</strong> oft nach festenSchemen behandelt, ohne auf ihreUnterschiedlichkeit ein<strong>zu</strong>gehen? Ist esnicht neben allen schlechten Begleiterscheinungender modernen Pädagogikauch ein Gewinn gewesen, jedes Kindals Individuum <strong>zu</strong> sehen und die Erziehungauf jedes neue Kind neu ein<strong>zu</strong>stellen?Ist es nicht auch ein Gewinn,dass wir heute Kinder viel mehr ihremAlter entsprechend behandeln und etwaBildungsmaterialien genau auf ihr Alterabstimmen und ihnen nicht frisiertesMaterial für Erwachsene anbieten?Doch all das war für Christen eigentlichbereits in der Bibel vorgegeben, inder Autorität eben nie aus sich selbstheraus existiert, sondern immer vonGott gegeben ist und an dem Guten<strong>zu</strong> messen ist, wofür er sie gegeben hat.Und hat nicht Gott als Schöpfer dieKinder so unterschiedlich gemacht undmit verschiedensten Gaben und Fähigkeitenausgestattet?Was haben denn dann christlicheSchulen angesichts des häufigen Versagensautoritärer Erziehung vergangenerZeiten und des Versagens der antiautoritärenErziehungen der Gegenwartanderes an<strong>zu</strong>bieten? Was unterscheidetdie biblische Ausrichtung von beiden?2Die jüdisch-christlichen Anthropologie(Lehre vom Menschen) lebtvon einer merkwürdigen Spannung.Einerseits ist der Mensch als „EbenbildGottes“ geschaffen und von Gott mitunglaublichen Fähigkeiten und Vielfältigkeitenausgestattet. Andererseitshat sich der Mensch als „Sünder“ vonGott abgewandt und ist <strong>zu</strong> unglaublichbösen Gedanken und Taten fähig.Dieses Böse in der Welt kann nur durchEingren<strong>zu</strong>ng und Unterordnung einerseits,und durch Vergebung und Gnadeandererseits angegangen werden. Dementsprechendgehören Entfaltung derSelbständigkeit auf der einen und Einordnungund Gehorsam auf der anderenSeite eng <strong>zu</strong>sammen.MBS Texte 73

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