11.07.2015 Aufrufe

Gemeindezeitung 3/10 - Gemeinde Sulz

Gemeindezeitung 3/10 - Gemeinde Sulz

Gemeindezeitung 3/10 - Gemeinde Sulz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Unser PfarrerVon Rumänien nach VorarlbergVon der Kindheit imatheistischen Rumänien zurPfarre in <strong>Sulz</strong>Seit September 2009, also gut einJahr, ist Cristinel Dobos Priesterund Pfarrmoderator der PfarreSankt Georg in <strong>Sulz</strong>.Pfarrer Dobos stammt aus Rumänien.Aufgewachsen ist er mitdrei Schwestern in dem Dorf Lilieci(sprich: „Lilietsch“) naheder Kreisstadt Bacau (deutsch:„Bakau“). Sie liegt im NordostenRumäniens in der Region Moldau.Als der Diktator Nicolae Ceausescu1989 hingerichtet wurde, warer 15 Jahre alt. Seine Kindheit undJugend erlebte Dobos also untereinem kommunistischen Regime,das sich den Atheismus auf dieFahnen geschrieben hatte.Auch in Lilieci hat sich mittlerweileviel geändert. Damals lebten dieMenschen relativ bescheiden, dieKirchen waren jedoch trotz staatlichverordnetem Atheismus voll.Wenn man Dobos zuhört, merktman, dass die Trennlinie zwischenChristen und Kommunisten vielschärfer war als im Westen, woder Sozialismus auch von populärenMeinungsführern für eine Alternativegehalten wurde.Das Regime tolerierte die Kirche,aber diese Toleranz hatte Grenzen.Manche Kirchen waren ganzverboten und für die Katholiken,Cristinel Dobos stammt aus dem Dorf Lilieci („Lilietsch“) bei Bacauin der Region Moldau. Von Vorarlberg bis Bacau sind es ca. 1.750km. In Bacau herrscht Kontinentalklima. im Winter gibt es Schneebei bis zu 20 Grad minus, im Sommer kann es 30 bis 40 Grad heißwerden.mit 5,6 Prozent eine Minderheit inRumänien, begrenzte der Staat dieAnzahl der Zulassungen zum Priesterseminarund kontrollierte denLernstoff.„Im Dorf gab es weniger Repressionenals in den Städten“, sagtDobos. Aber man wusste: Auch inden Kirchen saßen immer Spitzel.„In Lilieci gab es zwei Kirchen: einekatholische und eine orthodoxe“,erinnert sich Cristinel Dobos.„Unsere katholische Kirche warklein und ohne Heizung, so dassim Winter die Wände nass warenvor Feuchtigkeit. Doch die Kirchewar immer voll, sogar vor der Türstanden Leute, die nicht mehr hineinpassten. Auch am Samstagabendkamen die Leute zur Kirche,alle Generationen.“ Manchmalmusste bei den Dobos die Mutterden Anstoß geben, aber dann gingdie ganze Familie in die Kirche.„Wir hatten Respekt und Vertrauenzu den Eltern, selbst wenn wirmeinten, sie hätten vielleicht nichtRecht. Der Kommunismus hat unszusammengeschweißt“, sagt Dobos.„Für uns war klar: Der Glau-Seite 12

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!