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: Buchbesprechung
Eine Buchbesprechung von
Ingrid Rathfelder, Redaktion
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Liebe Leserinnen und Leser,
einen wunderschönen guten Morgen!
Ich hoffe, Sie sind topfit und freuen sich
auf einen zwar anstrengenden, aber
interessanten Arbeitstag.
Aber ist es wirklich immer so? Geht es
Ihnen manchmal nicht auch wie mir?
Der Morgen kann ja nichts dafür, aber
er ist außerordentlich lästig. Schon wieder
klingelt der Wecker. Ich hab ihm
doch gar nichts getan. Warum ist die
Nacht schon wieder vorbei? Bin doch
gerade erst ins Bett gegangen. Es ist
so kuschelig und warm. Draußen ist es
jetzt im April auf jeden Fall unerfreulich,
hier so gemütlich … es ist einfach nicht
gerecht.
Nun ja. Da man sich als berufstätiger
Mensch ca. 200-mal im Jahr mit dieser
Situation konfrontiert sieht – mal bei
besserem, mal bei schlechterem Wetter
– habe ich mir das Büchlein “Guten
Morgen” vorgenommen und erhoffe mir
von ihm echte Hilfe.
100 Ideen, den Tag gut zu beginnen.
Das sollte ja reichen, um den Morgen
erfolgreich hinter sich zu bringen und
vielleicht noch für den ganzen Tag davon
zu profitieren. Natürlich kann man
nicht unbedingt alle Ideen für sich nutzen,
jeder muss für sich die richtigen
entdecken, aber ein kurzer Überblick ist
vielleicht hilfreich.
Zunächst beginnen Jeffrey Brantley und
Wendy Millstine mit Grundlagen, die
100 Ideen, den Tag gut zu beginnen
Ein guter Tag fängt
morgens an
erläutern, wie aus 5 Minuten „gute“
5 Minuten werden. 5 Minuten – darüber
bin ich schon so manches Mal ins Philosophieren
geraten. Für mich sind sie
eine relativ kurze Zeit, die ich manchmal
gar nicht wahrnehme, für einen
Eiskunstläufer aber, der gerade seine
Olympia-Kür absolviert, sind es vielleicht
die entscheidenden seines Lebens.
Aber zurück zum Buch: Die „guten“
5 Minuten sollen mit Meditationsübungen
ausgefüllt werden, die uns zu
Leichtigkeit, innerer Entspannung und
Frieden führen können. Sie zeigen, wie
man mit Beziehungen umgehen soll und
wie man weiser und liebevoller werden
kann. Diese groben Überpunkte sind in
zahlreiche Unterkapitel gegliedert. So
wird neben vielen anderen Übungen
z. B. dargestellt, wie man erreichen
kann, wieder mehr über sich selbst zu
lachen, welche Emotionen Singen freisetzt,
wie negative Gedanken wegfließen,
welch positive Wirkung ein schönes
Musikstück haben kann. Es wird
empfohlen, die Welt mit den Augen
eines Kindes zu betrachten, sich am
Glück anderer zu freuen, sich selbst wie
einen guten Freund zu behandeln, die
Vergangenheit loszulassen, die Tür zur
Weisheit zu öffnen, sich selbst zu loben.
Das Büchlein endet mit der 100sten
Meditation „Öffnen Sie sich dem
Geheimnis, ein Mensch zu sein“.
Viele der Übungen beginnen mit bewusstem
Atmen und der Empfehlung,
eine Absicht zu definieren, was man in
den nächsten 5 Minuten erreichen will.
So wird z. B. beim Punkt „Hören Sie anderen
intensiv zu“ bei der Absicht als
Beispiel genannt: „Möge ich durch das
bewusste Zuhören eine tiefere Beziehung
zum anderen bekommen“. Dieses
Beispiel kann ich gut nachvollziehen,
auch, dass ein schönes Musikstück den
Tag positiver beginnen lässt. Und es
sind noch viele Anregungen enthalten,
die mir helfen, über mich selbst nachzudenken.
Manche Meditationen erscheinen mir
allerdings etwas abstrakt, und ich
kann mir nicht vorstellen, dass ich in
5 Minuten meine Vergangenheit loslassen
werde.
Aber alles in allem ein lohnendes Büchlein
von 128 Seiten, das mir sowohl im
Alltag als auch im Berufsleben Anregungen
und Hilfen gibt.
Das Buch „Guten Morgen“ von
Jeffrey Brantley und Wendy Millstine ist
erschienen beim HERDER Verlag,
ISBN 9-783451-056703
1/2006