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JUgenD ForScht<br />
nach Den Sternen greiFen<br />
Landeswettbewerb von „Jugend forscht“ überrascht mit ehrgeizigen Projekten<br />
Manchmal dauert es Monate, bis<br />
aus einer Idee ein vorzeigbares Projekt<br />
geworden ist. Die Schüler Erik<br />
Hildebrandt, Sabine Wehnert und<br />
Lennart Klesse von der Rostocker<br />
CJD Christophorusschule haben<br />
sogar zwei Jahre an ihrem Jugend-<br />
Frederike Moos (l.) und Svantje<br />
Czapinski haben Jupiter und seine<br />
Monde als Modelle aus Styropor und<br />
Knete nachgebildet.<br />
forscht-Projekt gearbeitet – selbst in<br />
den Ferien. Bei ihrer Arbeit ging es<br />
nämlich darum, wie die Straßenbeleuchtung<br />
die optische Orientierung<br />
von nachtaktiven Insekten<br />
beeinfl usst. „Und weil Insekten<br />
besonders in den warmen Monaten<br />
aktiv sind, mussten wir natürlich<br />
auch in den Sommerferien ran“, erzählt<br />
Lennart. Die Schüler bauten<br />
zwei Insektinatoren – große Trichter<br />
aus Stoff, die auf dem Schulhof<br />
unter verschiedenen Lichtquellen<br />
angebracht wurden. Über einen<br />
Zeitraum von acht Monaten beobachteten<br />
sie, welche Lampenart<br />
Insekten besonders irritiert und so<br />
in ihrer Lebensweise einschränkt.<br />
Das Ergebnis: Moderne LED-<br />
Lampen locken im Gegensatz zu<br />
Quecksilber- und Natriumdampflampen<br />
weniger Insekten – entsprechend<br />
weniger Tiere verenden an<br />
den heißen Leuchten. Im Ergebnis<br />
des Projekts wollen die 17- und<br />
18-jährigen Schüler den Rostocker<br />
Stadtwerken nun die LED-Lampen<br />
als besonders insektenfreundliche<br />
Leuchtmittel empfehlen – ein gutes<br />
Beispiel für den praktischen Nutzen<br />
einer Jugend-forscht-Arbeit. So<br />
sah das auch die Jury: Beim Landeswettbewerb,<br />
der kürzlich im Ausstellungszelt<br />
auf dem WEMAG-<br />
Gelände stattfand, erhielten Sabine,<br />
www.jugend-forscht-mv.de<br />
Erik und Lennart den ersten Preis<br />
im Fachgebiet Biologie. Sie gehören<br />
jetzt zu den sechs Teams, die<br />
Mecklenburg-Vorpommern beim<br />
Bundeswettbewerb von „Jugend<br />
forscht“ im Mai in Kiel vertreten.<br />
Insgesamt stellten 86 junge Leute<br />
42 Projekte vor. Damit ist die Teilnehmerzahl<br />
zwar leicht rückläufi g –<br />
aber nichtsdestotrotz überzeugten<br />
die Jungforscher aus MV mit Klasse.<br />
Davon überzeugte sich bei einem<br />
Rundgang auch Wirtschaftsminister<br />
Jürgen Seidel, der anschließend<br />
die besten Nachwuchsforscher auszeichnete.<br />
„Ich wusste gar nicht,<br />
dass hier so eine starke Konkurrenz<br />
ist“, war Claudia Posselt überrascht,<br />
die zum ersten Mal an dem Wettbewerb<br />
teilnahm. Gemeinsam mit<br />
ihrer Mitschülerin Michelle Hebst<br />
hatte die 15-Jährige vom Gymnasium<br />
Reutershagen den Saturn „unters<br />
Fernrohr“ genommen. Von der<br />
Präsentation im WEMAG-Zelt waren<br />
beide Mädchen angetan: „Wir<br />
haben hier viele nette Leute kennen<br />
gelernt. Und natürlich sind wir sehr<br />
stolz auf unsere Arbeit“, so Claudia.<br />
Der Stolz auf die eigene Leistung ist<br />
ein wichtiges Ergebnis des Wettbewerbs.<br />
Darüber hinaus lernen die<br />
jungen Leute, ein selbst gestecktes<br />
Ziel zu verfolgen. Und sie lernen,<br />
dass Naturwissenschaften Spaß<br />
machen können. „In der Schule<br />
mag ich Chemie wegen der vielen<br />
Formeln nicht besonders. Aber unser<br />
Jugend-forscht-Projekt hat mir<br />
richtig Spaß gemacht – vor allem<br />
das Experimentieren“, sagt Laura<br />
Pöhls, die die 10. Klasse der Bern-<br />
stein-SchuleRibnitz-Damgarten besucht. Zusammen<br />
mit Mitschüler<br />
Sebastian<br />
Witt untersuchte<br />
sie Pfl anzenbestandteile<br />
auf<br />
Farbstoffe und<br />
deren Nutzen.<br />
So stellten die<br />
beiden zum Beispiel<br />
fest, dass<br />
diese Stoffe vor<br />
Licht schützen können und kamen<br />
darüber auf die Idee, eine Sonnenschutzcreme<br />
auf pfl anzlicher Basis<br />
herzustellen. Die Jury belohnte den<br />
Beitrag in der Kategorie Chemie<br />
mit Platz zwei.<br />
Über den Sonderpreis der WE-<br />
MAG, den „öko-aktiv-Preis“, dürfen<br />
sich Thu Hoang Thi, Julia Sophie<br />
Lehmann und Hien Nguyen<br />
Thi aus Rostock freuen. Die Gymnasiastinnen<br />
stellten ihr Projekt<br />
„Künstliche Bäume“ vor. Diese<br />
potenziellen Klimaretter sind in<br />
der Lage, mit Hilfe eines Kunst-<br />
Die Sieger im Fachbereich Biologie: Lennart Klesse, Sabine Wehnert und Erik<br />
Hildebrandt (v.l.) erforschten, wie stark unterschiedliche Lampenarten nachtaktive<br />
Insekten beeinfl ussen und wie sich die Biodiversität erhalten lässt.<br />
stoffes CO 2 aus der Luft zu fi ltern.<br />
Überhaupt sind Umwelttechnologien<br />
und regenerative Energien als<br />
Forschungsthemen auf dem Vormarsch:<br />
Zahlreiche Schülerteams<br />
steckten beim aktuellen Wettbewerb<br />
die Nasen in dieses Fachgebiet.<br />
Das ist ein deutliches Zeichen,<br />
dass die jungen Leute hier Prioritäten<br />
setzen und für die WEMAG als<br />
Patenunternehmen bester Aufwind<br />
für das eigene Engagement im Klimaschutz.<br />
Seite 26<br />
April 2011<br />
pr-Anzeige<br />
Julia Sophie Lehmann, Thu Hoang<br />
Thi und Hien Nguyen Thi widmen<br />
sich in ihrem Projekt dem Potenzial<br />
künstlicher Bäume bei der Verbesserung<br />
des Klimas.<br />
DiE PrEistrÄgEr 2011<br />
Fachgebiet Mathematik/Informatik<br />
entwicklung einer Simulation<br />
von Dickdarmzellen<br />
Volker Karle (20)<br />
Fachgebiet Biologie<br />
insektinator 2010 – beeinfl ussung<br />
der Straßenbeleuchtung<br />
auf die optische Orientierung<br />
von nachaktiven insekten<br />
Erik Hildebrandt (17), Sabine Wehnert<br />
(18), Lennart Klesse (18)<br />
Fachgebiet Physik<br />
„Saltationtrajektorien“ und der<br />
„Splasheffekt“ im Kontekt einer<br />
Simulation äolischer rippel<br />
Ludwig Küster (19), Kilian Süsselbeck<br />
(19), Dan Hartmatha (18)<br />
Fachgebiet Technik<br />
Qpa – Quer profi l analyse<br />
Philipp Knobloch (17), Philipp Markwardt<br />
(17), Andrey Levochkin (18)<br />
Fachgebiet Chemie<br />
cO 2 – ein Klimakiller?<br />
Oliver Gebauer (18),<br />
Johannes Michael (18)<br />
Fachgebiet Geo- und<br />
Raumwissenschaften<br />
Der solare einfl uss auf die<br />
Vereisung der Ostsee – zeichen<br />
stehen auf Maunder-Minimum<br />
Annika Scheben (17), Sven Ehlers<br />
(19), Tim Oldörp (18)<br />
„öko-aktiv-Preis“,<br />
Sonderpreis der WEMAG<br />
Künstliche bäume – unsere<br />
Klimaretter?<br />
Thu Hoang Thi (20), Julia Sophie<br />
Lehmann (17), Hien Nguyen Thi (18)<br />
Fotos: Katja Haescher