15.–18.SEPTEMBER2011

Mit einem Testwettkampf in der Ruhpoldinger
Chiemgau-Arena haben Ende
August Biathletinnen und Biathleten
aus sechs Ländern einen internationalen
Vergleich gezogen, den bei den Herren
der US-Boy Lowell Baley vor seinem
Teamkollegen Tim Burke sowie den beiden
Deutschen Christoph Knie und Daniel
Graf gewann; bei den Damen war die
Slowenin Teja Gregorin vor der Italienerin
Michela Ponza sowie der Deutschen
Andrea Henkel erfolgreich. Neben diesen
waren auch Sportler aus Estland und den
Niederlanden am Start.
Solche internationale Vergleiche sind für
die teilnehmenden Verbände aus sportlicher
Sicht interessant – für die Ruhpoldinger
Gastgeber vor allem hinsichtlich ihres
Versprechens bei der WM-Bewerbung,
allen an der WM teilnehmenden Nationen
eine kostenlose Trainingswoche für ein bestimmtes
Sportlerkontingent zu gewähren.
Dieses Angebot ist, wenn man die Trainingspläne
der vergangenen Wochen
heranzieht, bereits gut genützt worden,
wobei vor allem jene Verbände mit deutschen
Trainern beziehungsweise Managern
sehr gerne am Fuße des Rauschbergs ihre
Übungsstunden absolvieren,
die zu Ruhpolding
eine besondere
Beziehung haben.
Bekanntlich ist der
frühere Erfolgstrainer
der Schweden,
Wolfgang Pichler, seit
heuer Trainer der russischen
Biathletinnen,
und so kommt er sehr
gerne in seine Heimat, damit sich seine
Schützlinge am Schauplätz der nächsten
Weltmeisterschaft den Schliff für die in
knapp einem Vierteljahr beginnende Weltcupsaison
holen. So zählte Wolfgang Pichler
mit „seinen“ Damen auch am 20. August
zu den Ehrengästen beim Sommerfest
des „Zellerwirts“, dessen Reinerlös dem
Ruhpoldinger Verein „Biathlon-Idee“ zur
Förderung des heimischen Biathlonsports
zugute kommt.
Mit Walter Pichler, der zuvor die US-Damen
betreut hat, ist ein weiterer Ruhpoldinger
gerne in seiner Heimat und nimmt
dabei seine Schützlinge mit: Walter Pichler,
der bei der WM 1985 in Ruhpolding Staffel-
Bronze gewonnen hat, schlug später die
CHIEMGAU ARENA
»DIE WEltzU GAst«
Ausländische Biathleten
nutzen gerne die Super-
Bedingungen im WM-Stadion
in der Chiemgau-Arena
Trainerlaufbahn ein und war mehrere Jahre
Coach der US-Biathleten, ehe er sich nun
um die Briten kümmert. Auch die US-Boys
und -Girls nutzen gerne das vielseitige TrainingsangebotinderChiemgau-Arena.Dabei
hat deren Sportdirektor Bernd Eisenbichler
eine besondere Beziehung zum Chiemgau:
Der Siegsdorfer war als Techniker für die
Skier des Weltklasse-Biathleten Ricco Groß
zuständig, ehe er das Angebot annahm,
den US-Biathlonverband in Schwung zu
bringen. Die Sportler und Sportlerinnen
aus Finnland nutzten ebenfalls schon die
ausgesprochen guten Trainingsbedingungen
im neuen Stadion von Ruhpolding.
Ausländische Gäste werden aber auch im
Herbst am Zirmberg trainieren: Angesagt
sind die Franzosen und Schweizer, die ihre
Trainingswoche voraussichtlich als Gastläufer
bei der Deutschen Meisterschaft abschließen,
außerdem die Serben, Kanadier,
Norweger und Makedonen. Und auch der
„König des Biathlon“, der Norweger Ole
Einar Björndalen, nimmt die Trainingsanlagen
in der Chiemgau-Arena in Anspruch; er
hatte sich für Ende August angesagt.
Spätestens wenn es Anfang März 2012
an gleicher Stelle um Weltmeistertitel geht,
wird man sehen, wie sehr diese „Gast-Ruhpoldinger“
vom Heimvorteil profitieren.
September 2011
Hans Helmberger
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