Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie - Struktur- und ...

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Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie Pilotprojekt Isenach Seite 26Maßnahmen wie dem Zulassen der Breitenerosion, dem Einbau von Schwellen oder Gleitenoder das Einbringen von Geschiebe als initiierende Maßnahme gestoppt werden. Einerseitsreichen sowohl Gefälle als auch Abfluss der Gewässer im Planungsraum nicht aus, die morphologischeEntwicklung nach einer Initiierung von alleine voranzutreiben, andererseits wäreeine sukzessive Anhebung der Gewässersohle aus Sicht der Landwirtschaft nicht akzeptabel.Eine Sohlanhebung würde zwangsläufig die Entwässerungsfunktion, das maßgebliche Kriteriumfür die HMWB-Ausweisung beeinträchtigen.Aus diesen Gründen werden daher Maßnahmen vorgeschlagen, die neben einer geringenmorphologisch-hydraulischen Wirksamkeit vor allem eine positive Wirkung auf die Wasserqualitätaufweisen. Die diffusen Belastungen der Gewässer sollen neben der Ausweisung vonGewässerrandstreifen durch den Bau von Nährstofffilterbecken und Retentionsanlagen reduziertwerden.Eine weitere Verbesserung kann durch Maßnahmen außerhalb bzw. oberhalb der betroffenenGewässer erreicht werden (s. folgendes Kapitel). Das betrifft insbesondere die WK Mittlereund Untere Isenach. Hier treffen erhebliche stoffliche und morphologische Belastungen zusammen.Jede Form der Entlastung im Oberlauf wirkt sich mittelfristig im Fließgewässerkontinuumauch auf die unteren aktuellen "at risk"-Bereiche der Isenach positiv aus. Die Wahrscheinlichkeit,das abgestufte Ziel des guten ökologischen Potentials zu erreichen, wird durchdiese Maßnahmen erhöht werden. Im Folgenden werden deshalb auch Ziele und Maßnahmenfür die oberhalb gelegenen – da sie die Ziele nach EU-WRRL voraussichtlich erreichen werden,hier im engeren Sinne nicht zu betrachtenden - Gewässerabschnitte definiert.3.4 Formulierung von Zielsetzungen und Maßnahmen an natürlichen Gewässerabschnittenzur Verbesserung der Gesamtsituation der aktuellen "atrisk"-BereicheIm Projektgebiet befinden sich mit der Oberen Isenach und dem Schwabenbach zwei WK, dienicht als HMWB ausgewiesen sind. Die Obere Isenach zählt gewässertyplogisch zu den Kerbtalgewässern.In Höhe der Hardenburg geht die Isenach in den Typ des Auentalgewässers,nach der Verrohrung unterhalb Bad Dürkheim in den Typ des Flachlandgewässers über (Abb.3.2). Auch der Schwabenbach ist im Bereich des WK Schwabenbach ein Kerbtalgewässer.Nach der biozönotischen Fließgewässertypologie gehören beide zu den feinmaterialreichensilikatischen Mittelgebirgsbächen (Typ 5.1). Nach der morphologischen Kurzbeschreibung(POTTGIESSER & SOMMERHÄUSER 2004) weisen Kerbtalgewässer hier einen oft gestrecktenVerlauf auf. Als Substrat dominieren Sand und Kies, z. T. auch Steine. Charakteristisch sindhäufige Prall- und Gleithänge sowie ein kleinräumiger Wechsel von Stillen und Schnellen. DasBachbett ist meist flach und wird von sandigen oder kiesigen Uferbänken begleitet.ipr CONSULT IUS Weisser & Ness ProLimno
Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie Pilotprojekt Isenach Seite 27Mittlere IsenachObere IsenachSchwabenbachUntere IsenachAbb. 3.2:Die Isenach ist im WK Obere Isenach auf der größten Strecke ein Kerbtalgewässer. In Höhe von Hardenburg geht sievom Kerbtal- in ein Auentalgewässer über. Der Schwabenbach ist im Bereich der WK Schwabenbach ebenfalls einKerbtalgewässer.3.4.1 Beseitigung von Querbauwerken an der Oberen IsenachEin grundlegendes gewässerökologisches und morphologisches Defizit im WK Obere Isenachbesteht in der Unterbrechung der Längsdurchgängigkeit durch insgesamt zwölf Querbauwerke(Tab. 3.9). Das Gewässer wird dadurch in kleine Streckenabschnitte fraktioniert, die teilweisenur wenige hundert Meter lang sind. Die längsten zusammenhängenden Gewässerstreckenbetragen zwischen 1.300 m und 1.500 m. Lediglich der Quellbereich bis zur Einmündungdes Kirschbaches ist auf etwa 4.500 m ohne ein größeres Wanderhindernis.Hinzu kommen die Querbauwerke an den Nebengewässern Kirschbach, Dreibrunnental undEppental. Ihr Rückbau ist nicht prioritär, sollte jedoch mittelfristig unter dem Gesichtspunktevon vernetzten Gewässersystemen in Betracht gezogen werden.Der Schwerpunkt der Längsvernetzung reicht von der Quellregion bis zur Verrohrung in BadDürkheim (s.u.). Die Isenach könnte auf einer Strecke von 15 km ohne Wanderhindernissegestaltet werden. Zusammen mit den zahlreichen zufließenden Seitengewässern (u.a. Pfaffental,Wolfental, Eppental, Großes Sausental, Dreibrunnental, Glashüttental, Kirschbach 5 )könnte ein zusammenhängendes Gewässernetz von gut 36 km Länge entstehen.Nachfolgende Tabelle listet die relevanten Bauwerke an der Oberen Isenach und den zuführendenSeitengewässern auf. Die Bewertungsskala (Wert 3, 6 oder 7) entspricht in etwa derBarrierestärke. An der Oberen Isenach finden sich im betreffenden Abschnitt sieben raueRampen resp. Gleiten, drei hohe und zwei sehr hohe Abstürze. Im Kirschbach werden zwei5Gesamtlänge der Nebengewässer ca. 21,7 km.ipr CONSULT IUS Weisser & Ness ProLimno
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