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Peter Zenner Peter Zenner - Trenz AG

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Auf dem Landessporttag<br />

am 18.11.06 wurde <strong>Peter</strong><br />

<strong>Zenner</strong> zum neuen Präsidenten<br />

des Landessportbundes<br />

(LSB) Bremen gewählt. Der am<br />

23.08.1949 in Lüneburg geborene<br />

<strong>Zenner</strong> kam über die<br />

Elbmarsch und Wildeshausen<br />

nach Bremen, wo er am<br />

Gymnasium Leibnizplatz sein<br />

Abitur machte. Nach dem<br />

Jura-Studium in Göttingen<br />

eröffnete er in Bremen eine<br />

Anwaltskanzlei. <strong>Peter</strong> <strong>Zenner</strong><br />

ist verheiratet und hat eine<br />

Tochter und einen Sohn. Dem<br />

BREMER SPORT M<strong>AG</strong>AZIN<br />

stellte er sich jetzt zu einem<br />

Gespräch.<br />

><br />

BREMER SPORT: Herr <strong>Zenner</strong>, bei<br />

dem Präsidenten einer großen<br />

Sportorganisation stellt sich natürlich<br />

zuerst die Frage nach Ihrem<br />

Verhältnis zum aktiven Sport.<br />

Welche Sportarten haben Sie denn<br />

früher selbst betrieben?<br />

PETER ZENNER: In den ersten<br />

Jahren meiner Schulzeit habe<br />

ich geturnt, Tischtennis und<br />

Fußball gespielt. Zunehmend<br />

hat sich Fußball als Sportart<br />

durchgesetzt.<br />

Und heute? Bleibt Ihnen überhaupt<br />

noch Zeit, um selbst Sport zu treiben?<br />

Oh ja. Ich bin aktiv im<br />

Seniorenfaustball bei meinem<br />

Verein TuS Arsten mit ganz<br />

regulärem Punktspielbetrieb.<br />

Dazu nehme ich nach<br />

Möglichkeit an einem<br />

Fitnesskurs im Verein teil.<br />

Daneben jogge ich regelmäßig<br />

während der Woche. Als sport-<br />

liche Freizeitbetätigung kommt<br />

noch das gelegentliche Wandern<br />

– auch mit Hochgebirgstouren<br />

- hinzu.<br />

Sie sind seit 10 Jahren Vorsitzender<br />

des TuS Arsten und haben gerade<br />

maßgeblich an der Fusion mit dem<br />

VfB Komet mitgewirkt. Welche prägenden<br />

Erfahrungen aus dieser Zeit<br />

nehmen Sie in Ihr neues Amt als<br />

LSB-Präsident mit?<br />

Ich denke da zunächst an die<br />

viele Zeit, die ich in den Aufbau<br />

der eigenen Sporthalle beim<br />

TuS Arsten gesteckt habe. Das<br />

war ein organisatorischer<br />

Kraftakt, der sich aber für den<br />

Verein ausgezahlt hat. Ich habe<br />

dabei die innere Überzeugung<br />

gewonnen, dass sich<br />

Engagement für eine<br />

Gemeinschaft lohnt. In mein<br />

neues Amt nehme ich diese<br />

Lust am Gestalten mit und<br />

zugleich die Erkenntnis, dass<br />

man dabei viel Unterstützung<br />

erfahren kann und bei<br />

Kontroversen souverän und<br />

sachlich bleiben sollte und<br />

dass Augenmaß und die<br />

Fähigkeit, Prozesse zu moderieren,<br />

sehr hilfreich sind.<br />

Kann die Fusion von Arsten und<br />

Komet Modellcharakter für den<br />

Vereinssport in Bremen und<br />

Bremerhaven haben?<br />

Das glaube ich eher nicht.<br />

Jeder Zusammenschluss von<br />

Vereinen folgt seinen eigenen<br />

Gründen und Gesetzen und<br />

sollte sich an den jeweiligen<br />

sportlichen Perspektiven und<br />

Titelstory: Sportpolitik in Bremen<br />

„Fragen und Probleme<br />

gemeinschaftlich lösen!“<br />

Ein Gespräch mit LSB-Präsident<br />

<strong>Peter</strong> <strong>Zenner</strong><br />

der vorhandenen Infrastruktur<br />

ausrichten. Ich will hier auch<br />

gar nicht einem Fusionieren<br />

um jeden Preis das Wort reden.<br />

Auch kleinere Vereine sind<br />

wichtig und haben ihre<br />

Existenzberechtigung.<br />

Sie sind nach Oscar Drees, Fritz<br />

Piaskowski, Heinz-Helmut Claußen<br />

und Ingelore Rosenkötter erst der<br />

fünfte Präsident in der 60-jährigen<br />

Geschichte des Landessportbundes<br />

Bremen. Hat man so etwas überhaupt<br />

im Hinterkopf, wenn man ein<br />

Amt wie die LSB-Präsidentschaft<br />

antritt und wie geht man mit diesem<br />

Erbe um?<br />

Natürlich, daraus erwächst<br />

schon eine gewisse Verpflichtung.<br />

Ich sehe hier eine<br />

gesamtbremische Verantwortung<br />

und die nehme ich sehr<br />

ernst.<br />

Worauf werden Sie in Ihrer Arbeit<br />

als LSB-Präsident Ihr besonderes<br />

Augenmerk legen?<br />

Die wesentliche Aufgabe<br />

besteht darin, als Landessportbund<br />

bei der Existenzsicherung<br />

und Weiterentwicklung<br />

der Vereine zu helfen, das<br />

heißt auch, wirtschaftlich<br />

akzeptable Rahmenbedingungen<br />

für die Vereine politisch<br />

zu ermöglichen. Sehr am<br />

Herzen liegt mir die Schaffung<br />

einer Sportstiftung für das<br />

Land Bremen, um endlich wieder<br />

reale Perspektiven für den<br />

Nachwuchsleistungssport zu<br />

bieten. Und natürlich die angestrebte<br />

„Allianz für den Sport“,<br />

die auch den inhaltlichen<br />

Schwerpunkt unseres diesjährigen<br />

Landessporttages bildete.<br />

Wie würden Sie Ihren Führungsstil<br />

beschreiben?<br />

Ich wünsche mir Teamarbeit,<br />

die Einbindung aller im<br />

Präsidium und gemeinsame<br />

und gemeinsam getragene<br />

Entscheidungen.<br />

Das heißt ...<br />

Der Präsident kann und muss<br />

nicht alles selbst machen.<br />

Wie stellen Sie sich den Umgang mit<br />

Ihren Gesprächspartner/innen aus<br />

dem politischen Raum vor?<br />

Ich hoffe auf einen sachlichen<br />

und offenen Umgang und darauf,<br />

dass die Politik die zugesagte<br />

Unterstützung für den<br />

Sport auch einhält; und darauf,<br />

dass wir anstehende Fragen<br />

und Probleme gemeinschaftlich<br />

lösen werden.<br />

Und welche Erwartungen hat der<br />

neue LSB-Präsident an die Politik?<br />

Ich denke, ganz plakativ<br />

gesagt, die Politik kann es sich<br />

nicht leisten, den Sport bei gravierenden<br />

Problemen im<br />

Regen stehen zu lassen. Die<br />

über 160.000 Mitglieder in<br />

unseren Sportvereinen haben<br />

einen berechtigten Anspruch,<br />

angemessen behandelt zu<br />

werden!<br />

Eine eher private Frage am Schluss:<br />

Haben Sie neben Ihrer Arbeit als<br />

Sportfunktionär und als Anwalt<br />

noch Zeit für so etwas wie Hobbies?<br />

Sicher. Ich lese gern – wenn es<br />

denn meine Zeit zulässt! -,<br />

besonders politisch-historische<br />

und philosophische<br />

Werke, aber auch Belletristik<br />

wie <strong>Peter</strong> Weiss, Bert Brecht,<br />

Max Frisch, Lyrik von Gottfried<br />

Benn, um jetzt nur einige wenige<br />

heraus zu greifen, und ich<br />

höre gern Kammermusik, von<br />

Haydn, Boccerini, Schubert<br />

oder Dvorak etwa.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Sport Magazin Dezember 06 11

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