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Interdisziplinarität: Forschen in den Zwischenräumen

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des langen Flurs Dr. Claudia Flügel, die wissenschaftliche<br />

Koord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong> des WCH, <strong>in</strong> ihrem Büro. „Erstmals<br />

gibt es hier <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong>e Kooperation<br />

pflanzenwissenschaftlicher und biotechnologischer<br />

mit wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Forschungsbereichen“,<br />

sagt Claudia Flügel. „Dabei ist<br />

es ganz natürlich, dass Naturwissenschaftler e<strong>in</strong>e<br />

andere Sprache sprechen als Wirtschaftswissenschaftler.<br />

Aber genau daraus ergibt sich das große<br />

Potenzial und natürlich die besondere Herausforderung<br />

für <strong>den</strong> WCH.“ Um erfolgreich <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är<br />

arbeiten zu können, müssen Diszipl<strong>in</strong>grenzen gelockert<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

„E<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiver Austausch ist nur möglich, wenn<br />

die Bereitschaft und das grundlegende Interesse<br />

an dem anderen Fachbereich vorhan<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d und<br />

man sich gegenseitig zuhört. Wichtig ist, dass die<br />

Wissenschaftler <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d, ihre komplizierten<br />

Sachverhalte für e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>teressierten fachfrem<strong>den</strong><br />

Zuhörer verständlich auszudrücken. Es ist unverzichtbar,<br />

bei regelmäßigen Treffen e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same<br />

Sprache zu f<strong>in</strong><strong>den</strong>“, weiß die Koord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong>,<br />

und ihr ist bewusst, dass der Erfolg davon abhängt.<br />

Claudia Flügel hat zusätzlich zu ihrem Studium und<br />

ihrer Promotion im Bereich der Pflanzenphysiologie<br />

kürzlich e<strong>in</strong> Fernstudium im Bereich Wissenschaftsmarket<strong>in</strong>g<br />

an der TU Berl<strong>in</strong> absolviert. So sieht sie<br />

es speziell als ihre Aufgabe an, moderierend und<br />

vermittelnd zwischen <strong>den</strong> Fächern tätig zu wer<strong>den</strong>.<br />

„Außerdem soll der WCH e<strong>in</strong>e Plattform für <strong>den</strong><br />

Wissens- und Technologietransfer <strong>in</strong> die Wirtschaft,<br />

Politik und Öffentlichkeit darstellen“, erklärt Flügel.<br />

Nicht zuletzt seien auch hier bei Fragen zur Bedeutung<br />

pflanzlicher Produktion und zu <strong>den</strong> Möglichkeiten<br />

und Potenzialen der pflanzenbasierten<br />

Bioökonomie allgeme<strong>in</strong>verständliche Darstellungen<br />

unverzichtbar. „Der WCH steht noch am Anfang.<br />

Die gegenwärtige Aufbruchsstimmung und <strong>den</strong><br />

Schwung wollen wir nutzen, um die hochgesteck-<br />

„Es ist unverzichtbar,<br />

bei regelmäßigen Treffen e<strong>in</strong>e<br />

geme<strong>in</strong>same Sprache zu f<strong>in</strong><strong>den</strong>“<br />

ten Ziele zu erreichen“, so Flügel. Derzeit laufen am<br />

WCH zwei diszipl<strong>in</strong>übergreifende Verbundprojekte,<br />

e<strong>in</strong> weiteres bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> der Begutachtung und<br />

wird zum 1. Januar 2013 starten. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />

f<strong>in</strong>anziert der WissenschaftsCampus e<strong>in</strong>e Nachwuchsgruppe<br />

am Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie.<br />

Der WCH will vor allem junge Leute für<br />

das Zukunftsthema pflanzenbasierte Bioökonomie<br />

begeistern und zu <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är geschulten Fachkräften<br />

ausbil<strong>den</strong>.<br />

Die Vernetzung der verschie<strong>den</strong>en Institute <strong>in</strong>nerhalb<br />

des WCH ermöglicht es, über <strong>den</strong> eigenen<br />

Tellerrand h<strong>in</strong>aus zu sehen. Als e<strong>in</strong>er der ersten Promoven<strong>den</strong><br />

des WissenschaftsCampus hat der junge<br />

Volkswirt Sven Grüner, der gerade <strong>in</strong> Halle se<strong>in</strong>en<br />

Master erworben hat, hier e<strong>in</strong>e Forschungsheimat<br />

gefun<strong>den</strong>. „Der thematische Schwerpunkt me<strong>in</strong>er<br />

Arbeit liegt auf bioökonomischen Innovationen,<br />

die im Kontext von begrenzter Rationalität und<br />

Mehrfachzielen betrachtet wer<strong>den</strong>, um e<strong>in</strong>e Politikfolgenabschätzung<br />

zu ermöglichen“, sagt Grüner.<br />

Er verfolgt damit e<strong>in</strong>s von zwei Teilprojekten <strong>in</strong>nerhalb<br />

e<strong>in</strong>es bioökonomischen Verbundprojekts zu<br />

pflanzenbasierten Innovationen und Klimawandel.<br />

Betreut wird die Arbeit von <strong>den</strong> Agrarökonomen<br />

und MLU-Professoren Norbert Hirschauer und Peter<br />

Wagner. Kurze Wege zwischen Universität und<br />

Leibnitz-Instituten haben sich schon <strong>in</strong> der Anfangsphase<br />

als vorteilhaft erwiesen, <strong>den</strong>n das Verknüpfen<br />

von Untersuchungsergebnissen der verschie<strong>den</strong>en<br />

Fachdiszipl<strong>in</strong>en spielt für das Projekt e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Rolle.<br />

Mitten <strong>in</strong> der Sommerpause – Anfang August – treffen<br />

sich die bei<strong>den</strong> WissenschaftsCampus-Sprecher<br />

Klaus Pillen, Professor für Pflanzenzüchtung an der<br />

MLU, und Ludger Wessjohann, Professor für Natur-<br />

und Wirkstoffchemie und Geschäftsführender<br />

Direktor des Leibniz-Instituts für Pflanzenbiochemie<br />

(IPB), im Tagungsraum des IPB, um die nächsten<br />

scientia halensis 4/2012 titelthema<br />

Dr. Claudia Flügel<br />

Halles WissenschaftsCampus<br />

im Internet: www.<br />

sciencecampus-halle.de<br />

Informationen zum Modell<br />

WisseschaftsCampus:<br />

www.leibniz-geme<strong>in</strong>schaft.de/forschung/hochschulkooperationen<br />

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