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wsw.info Ausgabe 154 / September 2013 - Wuppertaler Stadtwerke ...

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VERKEHR: Unterwegs mit dem NachtExpressSchwärmer derNachtAm Wochenende, wenn es draußen dunkel ist und dieStraßen leer sind, kommen die NachtExpress-Liniender WSW zum Einsatz. Sie bringen Nachtschwärmersicher ans Ziel.Samstagmorgen, 1 Uhr, Wuppertal Hauptbahnhof.Dicht gedrängt stehen die Wartendenunter dem Dach der Bushaltestelleam Bahnsteig sechs. Es ist belebt wie amhelllichten Tag. Eine Gruppe Jugendlichersingt ein Geburtstagslied nach demanderen, zwei ältere Herren begutachtenden Abfahrtsplan, während ein jüngerergierig in eine Pizza beißt, die er sich vorder Abfahrt des NachtExpresses nochschnell am Imbiss gekauft hat.Auch am Wochenende mobilDer rege Betrieb ist um diese Uhrzeitganz normal, wie Benedikt berichtet.„Erst ab drei, vier Uhr sind deutlich wenigerMenschen unterwegs.“ Der 24-Jährigenutzt das WSW-Nachtbus-Angebotregelmäßig, um nach dem Besuch seinerLieblings-Cocktailbar sicher aus der Citynach Hause zu kommen. Zu Fuß wäre ermehr als eine halbe Stunde unterwegsund ein Taxi kann sich der Student nichtleisten. „Ich bin wirklich froh, dass esden NachtExpress gibt. An den Wochenendenkommt man damit überall hin.“Dann holt er sein Ticket aus der Tasche.Der Bus ist da.Pünktlich um 1.10 Uhr startet FahrerinChristine Bender den NE 7 in RichtungSudberg. In der Kabine angelangt, musssie erst einmal das Gebläse einschalten.Die Windschutzscheibe ist dicht beschlagen,der Bus bis auf den letzten Platzbesetzt. Auch im Gang stehen viele, vorzugsweisejunge Menschen. Dank desMonitors über ihr kann Christine Benderdas Geschehen bis in den hinterenBereich des Busses im Auge behalten.„Um diese Uhrzeit geht man auf Nummersicher“, sagt sie.Keine Staus, kein StressSeit fünf Jahren lenkt die 47-Jährige dieBuslinien der WSW sicher durchs Tal.„Schon als Kind haben Busse zu meinemLeben dazugehört. Mich hat das immerfasziniert.“ Vorzugsweise fährt ChristineBender in der Frühschicht, an diesemSamstag jedoch kommt ihre „Nachtreserve“zum Einsatz. Sie springt für einenKollegen ein, der kurzfristig erkrankt ist.„Nachts zu fahren ist natürlich ganz andersals tagsüber“, erzählt die <strong>Wuppertaler</strong>in.Das Schönste sei die freie Fahrt auf denleeren Straßen: keine Staus, kein Stress.Ein dickes Fell brauche man dennoch,denn die Klientel sei naturgemäß aucheine ganz andere als am Tag. „Es istimmer spannend“, sagt Bender mit einembreiten Grinsen. Der Spaß am Job ist ihranzusehen. „Die meisten Leute, die hiereinsteigen, kommen vom Feiern. Langweiligwird das nicht.“Eine unterhaltsame FahrtTatsächlich geht es im NE 7 trotz derspäten Stunde immer noch lebhaft zu.Lukas (16) und Daniel (17) kommengerade aus einem Club in Dortmund undlassen Erlebtes Revue passieren. Kirill(16), Lars und Ramon (beide 17) diskutierendarüber, ob sie jetzt oder erst ander nächsten Haltestelle aussteigen sollen.Nur wenige Passagiere bleiben fürsich, schauen aus dem Fenster ins Dunkel,nicken mitunter vorübergehend ein.„Ich finde Nachtfahrten sehr lustig. DieJugend!“, sagt eine 68 Jahre alte Cronenbergerinund schaut sich vergnügt um.Wie so oft, ist sie von einem Städtetripauf dem Weg nach Hause. „Mit meinemBärenTicket fahre ich sehr viel, das istideal. Für mich ist der Bus wie ein großes,unterhaltsames Taxi. Man lernt immerLeute kennen und führt sehr interessanteGespräche.“ Aber auch aus einemanderen Grund schätzt die rüstige Frauden Nachtservice der WSW: „Es istWochenende. Die meisten, die hier sitzen,haben Alkohol getrunken. Ich bin froh,dass diese Leute den Bus nehmen. Undnicht das Auto.“„Heute ist es sehr ruhig“, urteilt Bilal Sarivom „3S“-Personal der WSW. Mit seinemKollegen Michael Weber fährt der41-Jährige regelmäßig die Strecken mit.Seit sieben Jahren ist er dabei. „Primärsorgen wir für Sicherheit und Sauberkeit“,sagt er und bittet eine GruppeJugendlicher, die Handymusik leiser zustellen. Kurz zuvor hatte Michael Weber(41) einen 17-Jährigen darüber <strong>info</strong>rmiert,dass er seine Glasflasche nicht mitin den Bus nehmen darf. In beiden Situationentreffen die Männer auf Einsicht –keine Selbstverständlichkeit. „Wenn etwasmehr getrunken wurde oder die Betreffendenkeinen Respekt vor dem Sicherheitspersonalhaben, kann das auchanders aussehen“, sagt Sari.Die Fahrt geht weiterNachdem sich der volle Bus von Elberfeldnach Sudberg nach und nach geleerthat, steigt auf dem Rückweg zum Hauptbahnhofnur noch eine Handvoll Menschenzu. Auch sie wollen nach Hauseund sind froh, den Weg nicht zu Fußerledigen zu müssen. Um 2.10 Uhr lenktChristine Bender ihren Bus wieder aufden Bahnsteig – diesmal auf Nummersieben. Denn der NE 7 wird jetzt zumNE 1. Nächstes Ziel: Vohwinkel. DiePassagiere steigen ein. Wieder sind esüberraschend viele. Christine Bendersetzt den linken Blinker und fährt los.Bis 5.15 Uhr wird sie noch im Dienstsein. Stets mit einem Lächeln auf denLippen.Weiterlesen:www.<strong>wsw</strong>.<strong>info</strong>„ Die meisten Leute,die hier einsteigen,kommen vom Feiern.Langweilig wird dasnicht.“ Christine Bender22 <strong>wsw</strong>.<strong>info</strong> <strong>154</strong>/<strong>2013</strong>

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