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kulturellen Regionalzentrum mit handwerklichenSchwerpunkten werden solloder ob sich der Ort auch als Tanz- undPerformancezentrum oder Dependancedes Textilmuseums St. Gallen neu ausrichtenlässt, muss nicht heute entschiedenwerden. Aber morgen, damit übermorgennicht die kleinsten und schwächsten Museenunter den Tisch und weg gefallensind.«Es muss nicht heute entschieden werden. Aber morgen,damit übermorgen nicht die kleinsten undschwächsten Museen unter den Tisch und weg gefallen sind.»Nischen erkennenDenn auch ohne kantonale Leistungsvereinbarungenund gesicherte Finanzierungpflegen einzelne Orte der <strong>Kultur</strong> ihr Dasein– meist in privater Eigeninitiative. Es gilt,diese Nischen zu erkennen und in ihremRanddasein zu schützen. Dazu sind aufMessbarkeit ausgerichtete Evaluationennur bedingt geeignet. Inneneinrichtungund Sammelgut des Museums in Heidensind zwar nicht zeitgemäss, aber eine Doppelperleim tendenziellen Einheitsbrei derRegionalmuseen. Auch das Museum Wolfhaldenist gerade in seinem Sammelsuriumarchaischer Lokalgeschichte eine Raritätvon beinah mystischer, aber nicht messundrechenbarer Atmosphäre.Oft werden Mängel und Schwachstellenerst durch den Blick von aussen erkannt.Exemplarisch soll die Arbeit von CostaVece herangezogen werden: Die im Rahmenvon «För Hitz ond Brand» für dasVolkskunde-Museum Stein entstandeneVideoarbeit «La promessa» greift präzisdie allerorten in den Appenzeller Museenfehlende Aufarbeitung der Industrie- undSozialgeschichte auf und betont die Schattenseitenals museums- und erforschungswürdig.Ähnlich hat im selben AusstellungsprojektAlexandra Hopf auf die Verbindungzwischen Silvesterchlausen undRitualen wie jene im Rock-, Pop- und Punkgeschehen,das auch in der Region vertretenist, aufmerksam gemacht. Hier bestehtebenfalls ein Potential der Sammlungstätigkeit.Auch das Museum für Lebensgeschichteoder das Alpsteinmuseum sind aufkünstlerische Initiative hin entstandeneProjekte.Wenn in den kommenden Monaten dieSituation der Museen und <strong>Kultur</strong>orte inAppenzell Ausserrhoden unter die Lupegenommen, in den Mixer geworfen und zuneuen Küchlein verarbeitet werden soll,seien Künstlerinnen und Künstler, diesegrossen Spezialisten auf dem Gebiet derWahrnehmung, als Mitdenkende, Mitentwickelndeund Visionäre empfohlen. Ihrekritischen und unkonventionellen Sichtweisendürften den Mut zu unvertrauten undausserordentlichen Wegen stärken, ohnedas kulturelle Bewusstsein der Herkunft zuvernachlässigen.¬ Text: Ursula BadruttHanspeter Spörri, freier Moderator und Publizist,wohnt in Teufen.Ursula Badrutt, Mitarbeiterin der <strong>Kultur</strong>redaktiondes St. Galler Tagblatts, freie Kunstvermittlerinund gelegentliche Kuratorin, wohnt in Herisau.THEMA |29

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