veranstaltungen - ZeitOrte
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Der Wilhelm-Raabe-Literaturpreis<br />
2011 geht an<br />
Sibylle Lewitscharoff<br />
Die Jury, bestehend aus Prof. Dr.<br />
Gerd Biegel (Präsident der Internationalen<br />
Raabe-Gesellschaft),<br />
Dr. Julia Encke (Frankfurter Allgemeine<br />
Sonntagszeitung), Thomas<br />
Geiger (Literarisches Colloqium<br />
Berlin), Dr. Anja Hesse (Dezernentin<br />
für Kultur und Wissenschaft, Stadt Braunschweig), Richard Kämmerlings<br />
(Die Welt), Kristina Maidt-Zinke (Süddeutsche Zeitung), Dr. Michael Schmitt<br />
(3sat Kulturzeit), Prof. Dr. Renate Stauf (TU Braunschweig) und Dr. Hubert<br />
Winkels (Deutschlandfunk) hat den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis 2011 Sibylle<br />
Lewitscharoff für ihren Roman „Blumenberg” (Suhrkamp Verlag) zugesprochen.<br />
Die Begründung der Jury lautet: Sibylle Lewitscharoff entwirft in ihrem Roman<br />
„Blumenberg” eine biografische Fantasie über den berühmten deutschen Philosophen,<br />
die die herkömmlichen Pfade realistischen Erzählens mit provokantem<br />
Übermut verlässt. Die Erscheinung eines Löwen, der, für andere unsichtbar, zu<br />
seinem stummen Begleiter wird, führt den Gelehrten und damit auch den Leser<br />
an die Grenzen eines rein rationalen Weltzugangs.<br />
Mit erfinderischer Sprachgewalt und subtiler Komik wird die Lebensform des<br />
zurückgezogenen Denkers den Unzulänglichkeiten und Gefährdungen der<br />
menschlichen Existenz entgegengesetzt, die sich in den Lebensläufen seiner<br />
auf unterschiedliche Weise scheiternden Schüler offenbaren. Sibylle Lewitscharoff<br />
verknüpft die Bewegungen des geistigen Zentralgestirns und<br />
seiner Trabanten zu einem in der zeitgenössischen deutschen Literatur einzigartigen<br />
Erzählkosmos, der sich am Ende ebenso befreiend wie verstörend ins<br />
Jenseitige weitet.<br />
Der Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig Dr. Gert Hoffmann und der<br />
Intendant von Deutschlandradio Dr. Willi Steul überreichen Sibylle<br />
Lewitscharoff den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis 2011 am 6. November im<br />
Rahmen eines Matinee-Festaktes im Kleinen Haus des Braunschweiger<br />
Staatstheaters.<br />
Wenige Restkarten für die Preisverleihung können auf Anfrage ab 1. November<br />
2011 telefonisch unter 0531 7075834 reserviert werden.<br />
Foto: Susanne Schleyer, Suhrkamp Verlag<br />
Hermann Hesse: Farbe ist Leben<br />
Aquarell-Ausstellung<br />
22. Oktober bis 2. Dezember 2011<br />
Am 25. Oktober 1909 besucht Hermann Hesse<br />
den Schriftsteller Wilhelm Raabe in dessen<br />
Wohnung in der Leonhardstraße in Braunschweig,<br />
dem heutigen Raabe-Haus:Literaturzentrum.<br />
Ein Werk Hermann Hesses wird nun im Raabe-<br />
Haus ausgestellt. Es handelt sich um einen<br />
handschriftlichen und unterschriebenen Brief<br />
mit eigenhändiger Aquarellzeichnung Hesses.<br />
Der Brief richtet sich an die Schriftstellerin Lisa<br />
Wenger, die Mutter seiner zweiten Frau Ruth,<br />
mit Grüßen zum Geburtstag ihres Mannes. Im<br />
Frühjahr 1919 zog Hesse von Bern nach Montagnola<br />
und machte im selben Jahr die Bekanntschaft<br />
von Ruth Wenger, mit der er von<br />
1924 bis 1927 verheiratet war. Obwohl der<br />
Brief weder mit Ort noch Jahr versehen ist,<br />
wird vermutet, dass er in Montagnola, Casa<br />
Camuzzi, im Jahr 1919 entstand. Das hübsche,<br />
teilweise in Stempeltechnik ausgeführte Aquarell<br />
(6,5 x 8,5 cm) zeigt die Front zweier von<br />
Grün umgebenen Häuser.<br />
Das Exponat ist Teil der Ausstellung „Farbe ist<br />
Leben”, die vom 22. Oktober bis zum 2. Dezember<br />
2011 in der Jakob-Kemenate zu sehen<br />
ist. Nähere Informationen zu der Ausstellung<br />
und ihrem Begleitprogramm finden Sie in der<br />
Mitte unseres Programm-Magazins.<br />
schwerpunkt:<br />
Das im Raabe-Haus ausgestellte Aquarell ist zu den<br />
regulären Öffnungszeiten des Raabe-Hauses zu<br />
besichtigen:<br />
dienstags 11:00 - 14:00 Uhr<br />
mittwochs 9:00 - 12:00 Uhr<br />
donnerstags 13:00 - 16:00 Uhr<br />
sonntags 15:00 - 17:00 Uhr Eintritt frei<br />
Hermann Hesse (1877-1962) wird 1877 in Calw<br />
geboren. Er erlernt den Beruf des Turmuhrenmechanikers<br />
und nimmt 1895 eine Buchhändlerlehre<br />
in Tübingen auf, arbeitet später im Buchhandel. Ab<br />
1904 kann Hesse als freier Schriftsteller leben. Als<br />
Hermann Hesse mitten im Ersten Weltkrieg zu<br />
malen beginnt, ist er vierzig Jahre alt und in einer<br />
tiefen seelischen Krise. Zunächst illustriert er seine<br />
handgeschriebenen Gedichte und verkauft sie als<br />
bibliophile Kostbarkeiten an Liebhaber, um Geld für<br />
seine Arbeit in der Kriegsgefangenenfürsorge zu gewinnen.<br />
Nach dem Krieg und während der Inflationsjahre<br />
bestreitet er daraus seinen kargen<br />
Lebensunterhalt. Das Malen wird für Hermann<br />
Hesse zu einer existenziellen Notwendigkeit und<br />
zum Mittel, um Abstand vom Literaturbetrieb zu<br />
gewinnen. 1919 findet Hesse seine Heimat in<br />
Montagnola/Tessin. Dort lebt er bis zu seinem Tode<br />
1962. Für sein schriftstellerisches Werk erhält<br />
Hermann Hesse im Jahr 1946 den Nobelpreis für<br />
Literatur.<br />
Hermann Hesse-Editionsarchiv V.M.,OF<br />
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