Nicht warten – Nicht warten – - proALPHA
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Aktuell<br />
<strong>proALPHA</strong><br />
Ausgabe 2/2009<br />
<strong>Nicht</strong> <strong>warten</strong> <strong>–</strong><br />
starten!<br />
IT & Business in Stuttgart<br />
„Auch in schwierigen Zeiten<br />
gewachsen“<br />
Externe Bearbeitung im Griff<br />
BI direkt im ERP<br />
Handel und Wandel
Editorial<br />
Editorial des Vorstandes<br />
Eine gute Bank<br />
Leo Ernst, Vorstand der <strong>proALPHA</strong> Software AG<br />
Nun kann mein Maler von nebenan voll auf Wachstum<br />
setzen. Er darf ruhigen Gewissens jeden Auftrag annehmen.<br />
Auch von Kunden, bei denen er Zweifel hat, ob sie<br />
seine Rechnungen pünktlich oder überhaupt bezahlen.<br />
Am Jahresende reicht er die nicht eintreibbaren Forderungen<br />
einfach bei einem Bad-Maler ein, der für deren Ausgleich<br />
sorgt.<br />
Und ersetzt man nun den Begriff Maler durch das Wort<br />
Bank, stimmt die Geschichte sogar. Zugegebenermaßen<br />
etwas vereinfachend, vielleicht sogar polemisierend <strong>–</strong> auf<br />
jeden Fall aber erstaunlich. Denn einige Auswirkungen<br />
sind so gut vorhersehbar wie der nächste Silvestertermin:<br />
Ein großer Teil der Gelder wird in die Taschen derer fließen,<br />
die das System ganz sicher nicht voranbringen werden.<br />
Eine ganze Reihe von Beispielen dafür kennen wir ja<br />
inzwischen. Ob eine Bad-Bank oder mehrere davon das<br />
Patentrezept gegen alle Unbilden dieser Wirtschaftslage<br />
sind, darf nachhaltig bezweifelt werden. Und dass in der<br />
Bad-Bank nach wertlosen Papieren auch wertlose Banker<br />
entsorgt werden ebenso. Also die dann doch lieber gegen<br />
eine Abwrackprämie eintauschen.<br />
Na gut, Schluss mit Polemik. Sicher ist jedenfalls, dass sich<br />
unsere Kunden in aller Regel sehr viel schwerer tun, an ihr<br />
Geld zu kommen. Ihnen helfen, ebenso wie dem eingangs<br />
erwähnten Malermeister, im Zweifelsfall keine Bad-Banks,<br />
sondern auf die Zukunft ausgerichtete seriöse Geschäftsmodelle,<br />
der gesunde Menschenverstand und zuverlässi-<br />
2 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />
ge Risikoanalysen im Vertrieb und in den Projekten. Gute<br />
Partner sind eben immer eine gute Bank, in allen Lebensund<br />
Geschäftslagen und in schwierigen Zeiten sowieso.<br />
Da die Chance, faule Installationen an ein Bad-ERP-Systemhaus<br />
auslagern zu können, gegen Null geht, werden sich<br />
die Unternehmen künftig bei der Wahl des ERP-Systems ihre<br />
potenziellen Integrationspartner wohl noch genauer ansehen.<br />
Wir bemühen uns, immer und auch weiterhin der<br />
beste Partner zu sein und zu bleiben. Das gelingt uns offenbar<br />
recht gut: Die Ergebnisse unseres abgelaufenen<br />
Geschäftsjahres sprechen ebenso dafür wie die Trends<br />
des angelaufenen. Mehr dazu in dieser Ausgabe der<br />
<strong>proALPHA</strong> Aktuell. Neben dem Vertrauen unserer Kunden<br />
trägt dazu auch der technologische Standard unserer<br />
Lösung bei. Wir schieben <strong>–</strong> um im Bild zu bleiben <strong>–</strong> neue,<br />
interessante Entwicklungen nicht auf die lange Bank. Auch<br />
dazu finden Sie im vorliegenden Heft ebenso Informationen<br />
wie zu einigen interessanten Projekten.<br />
Auf dass es Ihnen nutze!<br />
Leo Ernst
Die Highlights dieser Ausgabe...<br />
Unternehmen<br />
„Auch in schwierigen Zeiten gewachsen“ . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
PhänomenAlpha <strong>–</strong> <strong>Nicht</strong>s ist so, wie es scheint . . . . . . . 8<br />
<strong>Nicht</strong> <strong>warten</strong> <strong>–</strong> starten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
Discover the Power. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Leistungsspektrum<br />
Externe Bearbeitung im Griff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
Business-Intelligence direkt im ERP . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
Potenzialanalyse <strong>–</strong> die Reserven erschließen . . . . . . . . 18<br />
Prozesse managen <strong>–</strong> Qualität sichern . . . . . . . . . . . . . 20<br />
Kunden<br />
APS statt konventioneller Planung . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
Textilmaschinenbau erfolgreich betreiben. . . . . . . . . . . 24<br />
Sondermaschinenbau:<br />
Flexibilität durch volle Integration . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
Handel und Wandel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Internationales<br />
<strong>proALPHA</strong> France erweitert Vertrieb . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Präzise eingeführt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
Sportliches zum Schluss<br />
Mit Fuß und Kopf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
8<br />
9<br />
<strong>proALPHA</strong> <strong>–</strong> ein Phänomen in der ERP-Welt<br />
15 20<br />
<strong>proALPHA</strong> Technologie <strong>–</strong> echter Mehrwert für den Kunden<br />
22<br />
Wir bringen Dampf in Produktion und Handel!<br />
30 31<br />
Auf der ganzen Welt zuhause...<br />
32<br />
24 28<br />
Kopfarbeit ist gefragt<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 3
Unternehmen<br />
„Auch in schwierigen Zeiten gewachsen“<br />
Die letzten Wirtschaftsjahre waren stets geprägt von Umsatzwachstum<br />
und einem positiven Ergebnis. Wie sieht es<br />
für 2008/09 aus? Hat der weltweite Konjunktureinbruch<br />
auch bei <strong>proALPHA</strong> Spuren hinterlassen?<br />
Leo Ernst: Um es gleich vorwegzunehmen: Auch in diesem<br />
eher schwierigen Zeitraum ist der Umsatz der <strong>proALPHA</strong><br />
Gruppe immer noch gewachsen. Das Betriebsergebnis ist<br />
weiterhin deutlich positiv. Im Detail heißt das, dass wir die<br />
Umsatzerlöse um 5,3 Prozent auf 48,1 Mio. Euro gesteigert<br />
haben. Im Bereich Dienstleistungen ist der Umsatz um<br />
16,5 Prozent gewachsen, der produktnahe Bereich der<br />
Softwareerlöse und softwarebezogenen Serviceerlöse ist<br />
im Vorjahresvergleich leicht zurückgegangen. Beim Betriebsergebnis<br />
verzeichnet die Gesellschaft im Vergleich<br />
zum Vorjahreszeitraum lediglich eine schwache Abwärtsbewegung<br />
von 7,6 auf 7,1 Mio. Euro.<br />
Jürgen Brand: „Die für die Branche prognostizierte Stagnation wird<br />
unserer Meinung nach auf <strong>proALPHA</strong> so nicht zutreffen.“<br />
4 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />
<strong>proALPHA</strong> Gruppe zeigt keine Schwächen<br />
Rezession und Wirtschaftskrise <strong>–</strong> diese beiden Worte<br />
spiegelten die weltwirtschaftliche Lage im Geschäftsjahr<br />
2008/09 der <strong>proALPHA</strong> Gruppe wider. Warum<br />
<strong>proALPHA</strong> dennoch an den Dauererfolg der vergangenen<br />
Jahre anknüpfen konnte und wie die Vorstandsmitglieder<br />
Leo und Werner Ernst sowie Jürgen Brand der<br />
Situation begegnen, lesen Sie im folgenden Interview.<br />
Werner Ernst: „Unsere Aufgabe ist es, aus einer hervorragenden Technologie<br />
für unsere Kunden einen wirklichen Mehrwert zu generieren.“<br />
In der Phase einer Rezession könnte man annehmen, dass<br />
es relativ leicht ist, neue Mitarbeiter zu gewinnen. Ist das<br />
Realität oder Trugschluss?<br />
Leo Ernst: Während zahlreiche Unternehmen einen Einstellungsstopp<br />
beschlossen haben, war die <strong>proALPHA</strong><br />
Gruppe im Berichtszeitraum weiterhin auf der Suche nach<br />
hoch qualifiziertem Personal. Leider sind auch in schwierigen<br />
wirtschaftlichen Zeiten exzellente Spezialisten und<br />
Führungskräfte knapp. Deshalb mussten wir 2008/09<br />
wieder große Anstrengungen bei der Personalrekrutierung<br />
unternehmen <strong>–</strong> allerdings auch mit einigem Erfolg.<br />
Wie hat sich das auf den Personalaufwand ausgewirkt?<br />
Leo Ernst: Der Personalaufwand ist auch weiterhin größter<br />
Kostenblock im operativen Aufwand und hat sich um<br />
2,5 Mio. Euro auf 26,5 Mio. Euro erhöht. Grund ist der<br />
Anstieg der Mitarbeiterzahl um fast 10 Prozent auf durchschnittlich<br />
442. Damit verbunden sind steigende Ausgaben<br />
für Mitarbeitergewinnung und -qualifizierung. <strong>proALPHA</strong><br />
ist sich der Tatsache bewusst, dass hohe Kundenzufriedenheit<br />
und Unternehmenserfolg das Resultat einer gut ausgebildeten<br />
und hoch motivierten Mitarbeiterschaft sind und<br />
wir handeln entsprechend verantwortungsbewusst.<br />
Wie erklären Sie es sich, dass die Konjunkturschwäche in<br />
der Bilanz von <strong>proALPHA</strong> nur verhalten zu Buche schlägt?<br />
Jürgen Brand: Im Großen und Ganzen kann ich hier drei<br />
Punkte anführen. Zum einen haben wir eine breit aufgestellte<br />
Kundenbasis. Mit breit meine ich, dass wir nicht nur<br />
auf eine spezielle Branche fixiert sind. Würden wir zum
Beispiel lediglich die Automobilzulieferer adressieren, hätte<br />
uns das sicherlich das Genick brechen können. Zweitens<br />
kommt hinzu, dass die Mitarbeiterressourcen vieler<br />
Kundenunternehmen nicht ausgelastet sind. Dadurch stehen<br />
im Gegensatz zu wirtschaftlich starken Zeiten freie Kapazitäten<br />
zur Verfügung, die sich mit der Einführung einer<br />
ERP-Lösung beschäftigen können. War <strong>proALPHA</strong> im vergangenen<br />
Geschäftsjahr bereits eingeführt, hatten Kundenmitarbeiter<br />
in den letzten Monaten mehr Zeit, Seminare<br />
der <strong>proALPHA</strong> Academy zu besuchen. Alles Gründe, die<br />
unseren Umsatzanstieg vor allem im Dienstleistungsbereich<br />
erklären. Und drittens ist es natürlich gerade in wirtschaftlich<br />
schwierigen Zeiten immens wichtig, Geschäftsprozesse<br />
auf den Prüfstand zu stellen und zu straffen, um die<br />
Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Und genau das haben<br />
einige unserer neuen Kunden erkannt und umgesetzt. Wir<br />
hoffen und gehen davon aus, dass es auch im laufenden<br />
Wirtschaftsjahr so bleibt.<br />
Mit welchen technologischen Highlights wollen Sie auch<br />
in Zukunft die Konkurrenz aus dem Rennen schlagen?<br />
Werner Ernst: Zunächst muss man als Softwarehersteller<br />
erkennen, dass Technologie als solche erst mal kein Wettbewerbsvorteil<br />
ist. Vielmehr ist es unsere Aufgabe, aus einer<br />
hervorragenden Technologie für unsere Kunden einen<br />
Nutzen und wirklichen Mehrwert zu generieren. So basiert<br />
<strong>proALPHA</strong> beispielsweise schon seit jeher auf der<br />
Schichtenarchitektur, die für große Plattformunabhängigkeit<br />
sorgt. Ein ganz aktuelles Technologiethema, aus dem sich<br />
ein enormer Kundennutzen ableitet, ist die sogenannte<br />
serviceorientierte Architektur. Diese bedient sich als Kommunikationsplattform<br />
eines ESB, dem Enterprise Service<br />
Bus. Er übernimmt die Aufgaben eines umfassenden Postsystems,<br />
indem er zum Beispiel Daten austauscht, transportiert<br />
und zustellt. Das tut er nicht nur im eigenen Netzwerk,<br />
sondern wenn nötig auf jedem Rechner der Welt.<br />
Unsere Anwender behalten durch SOA die signifikanten<br />
Vorteile einer hoch integrierten Applikation und haben<br />
gleichzeitig die Möglichkeit, <strong>proALPHA</strong> einfacher in heterogene<br />
Systemlandschaften und Supply-Chains einzubinden.<br />
Die <strong>proALPHA</strong> Software und ihre Architektur basieren<br />
auf einer einzigartigen Technologie, welche wichtige<br />
globale Standards in einer einzigartigen Weise zusammenfasst<br />
und integriert. Daraus erwächst ein enormer Zusatznutzen<br />
für unsere Kunden und für uns ein hoher Wettbewerbsvorteil<br />
gegenüber unseren Mitbewerbern.<br />
Leo Ernst: „Während zahlreiche Unternehmen einen Einstellungsstopp<br />
beschlossen haben, war die <strong>proALPHA</strong> Gruppe auch im Berichtszeitraum<br />
auf der Suche nach hoch qualifiziertem Personal.“<br />
Am 1. April 2009 sind Sie, Herr Brand, in den Vorstand<br />
der <strong>proALPHA</strong> Software AG berufen worden. Warum hat<br />
man sich dazu entschieden, den Vorstand zu erweitern<br />
und einen Finanzvorstand zu etablieren?<br />
Jürgen Brand: Bisher bestand der Vorstand der <strong>proALPHA</strong><br />
Software AG mit Leo Ernst aus einem kaufmännischen und<br />
mit Werner Ernst aus einem technischen Vorstand. Da das<br />
stetige Unternehmenswachstum einhergeht mit einer Zunahme<br />
strategischer Aufgaben für die Unternehmensspitze,<br />
kam man zu dem Entschluss, den Vorstand zu erweitern<br />
und den Finanzbereich herauszuziehen. Dadurch<br />
wurde auch der Bereich von Leo Ernst entlastet, sodass er<br />
seine Kraft verstärkt den Bereichen Marketing, Vertrieb<br />
und der Unternehmensentwicklung widmen kann.<br />
Welche Erfahrungen bringen Sie in die neue Position mit?<br />
Was sind Ihre primären Ziele, die Sie in Ihrem neuen<br />
Verantwortungsbereich verfolgen?<br />
Jürgen Brand: Da ich bereits im Jahr 2000 in das Unternehmen<br />
eingestiegen bin, bringe ich sehr viel <strong>proALPHA</strong><br />
Erfahrung mit. Als Mitglied der Konzerngeschäftsleitung<br />
war ich viele Jahre verantwortlich für den Bereich Finanzund<br />
Rechnungswesen. Ich denke, dass ich den Aufsichtsrat<br />
in dieser Zeit von meiner Eignung für die Position des Finanzvorstands<br />
überzeugen konnte.<br />
Was meine wichtigsten Ziele der Unternehmensentwicklung<br />
sind? Ganz klar die Sicherstellung der finanziellen<br />
Unabhängigkeit sowie der Ausbau des ertragsorientierten<br />
Wachstums.<br />
Unternehmen<br />
<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 5
Unternehmen<br />
Vorstand der <strong>proALPHA</strong> Software erweitert<br />
Bereits zum 1. April 2009 hat der Aufsichtsrat der<br />
<strong>proALPHA</strong> Software AG Jürgen Brand in<br />
den Vorstand berufen. Er ist verantwortlich<br />
für die Ressorts Finanzen und Controlling.<br />
Diese Aufgaben übernimmt er vom bisher für<br />
den kaufmännischen Bereich alleinverantwortlichen<br />
Vorstand Leo Ernst. Die Vorstandsmitglieder<br />
Leo und Werner Ernst werden im<br />
Amt bleiben. Leo Ernst behält die Verantwortung<br />
für Marketing, Vertrieb und Unternehmensentwicklung.<br />
Werner Ernst ist als<br />
technischer Vorstand zuständig für Technologiestrategie,<br />
Softwareentwicklung und<br />
Service/Maintenance.<br />
Jürgen Brand, 39, ist kein Job-Hopper. Er hat seine Arbeit<br />
in der <strong>proALPHA</strong> Gruppe bereits Anfang 2000 als Assistent<br />
der Geschäftsleitung begonnen und übernahm im<br />
Dezember des gleichen Jahres die Leitung des Bereichs<br />
Finanz- und Rechnungswesen. Als Mitglied der Konzerngeschäftsleitung<br />
und Prokurist wechselte er nun in den<br />
Vorstand. Über seinen Tisch läuft die strategische Finanzplanung<br />
der gesamten Unternehmensgruppe und ein großer<br />
Teil des operativen Geschäfts.<br />
Erweiterungsbau bezogen<br />
In weiser Voraussicht hatten die Planer den Neubau am<br />
Stammsitz der <strong>proALPHA</strong> Software AG in Weilerbach vor<br />
einigen Jahren sehr großzügig ausgelegt. Nachdem zunächst<br />
nur ein Teil des neuen Gebäudes genutzt wurde,<br />
steht den Mitarbeitern seit dem ersten Quartal 2009 die<br />
gesamte Fläche zur Verfügung.<br />
6 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />
Jürgen Brand: seit 1. April 2009<br />
neuer Finanzvorstand der<br />
<strong>proALPHA</strong> Software AG<br />
Jürgen Brand ist ein echtes Pfälzer Gewächs, in der Region<br />
aufgewachsen und mit seiner Familie nahe<br />
der <strong>proALPHA</strong> Zentrale ansässig. Ebenso<br />
wie das Berufliche verfolgt er auch seine<br />
Hobbys mit Kontinuität und Spaß bei der<br />
Sache: Dazu gehören das Fußballspielen<br />
und Golf auf dem benachbarten Gelände.<br />
Vor seiner Zeit bei <strong>proALPHA</strong> war der examinierte<br />
Steuerberater und Wirtschaftsingenieur<br />
in der Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung<br />
bei den Beratungsgesellschaften KPMG<br />
und PWC tätig. Statt Berater und Wirtschaftsprüfer<br />
in einer Kanzlei zu werden, hat er danach<br />
bewusst den Weg in ein prosperierendes<br />
Industrieunternehmen gewählt. Und dort<br />
gedenkt er nach eigenem Bekunden noch lange zu bleiben,<br />
schließlich habe <strong>proALPHA</strong> gerade bei der aktuell<br />
schwierigen Marktlage dank solider Strategie und gutem<br />
Risikomanagement eine hervorragende Ausgangsposition.<br />
Und die möchte Jürgen Brand weiterentwickeln: „Das Sicherstellen<br />
der finanziellen Unabhängigkeit sowie der Ausbau<br />
des ertragsorientierten Wachstums ist eines unserer<br />
wichtigsten strategischen Ziele der Unternehmensentwicklung<br />
für die kommenden Jahre.“<br />
Damit ergibt sich nicht nur für eine Reihe von Mitarbeitern<br />
eine „entspanntere“ Arbeitssituation, es wurden auch einige<br />
organisatorische Verbesserungen und zusätzliche Kundenangebote<br />
realisiert. So steht der <strong>proALPHA</strong> Academy<br />
ein weiterer Seminarraum zur Verfügung, um der großen<br />
Nachfrage nach dem Ausbildungsangebot noch besser<br />
gerecht werden zu können. Ein weiterer großzügiger<br />
Tagungsraum kann künftig für<br />
größere Veranstaltungen<br />
genutzt werden.
<strong>proALPHA</strong> Consulting mit neuem Vorstand<br />
Mit Frank Meyenborg besetzte die <strong>proALPHA</strong> Consulting<br />
AG zum 1. Juni 2009 wieder den Vorstandsbereich<br />
Consulting. Er tritt die Nachfolge des ausgeschiedenen<br />
Dr. Jürgen Schmitz an. Der 42-Jährige bringt viele Jahre<br />
internationale Erfahrung aus dem ERP-Umfeld in die<br />
neue Position mit.<br />
Der in Düsseldorf lebende Wirtschafts- und<br />
Maschinenbauingenieur kann <strong>–</strong> im Beratergeschäft<br />
inzwischen eher untypisch <strong>–</strong> nicht<br />
nur auf eine theoretische, sondern auch auf<br />
eine solide praktische Ausbildung verweisen.<br />
Nach einem Start als technischer Zeichner<br />
folgte zunächst das Studium zum Maschinenbauingenieur,<br />
danach studierte er Betriebswirtschaft.<br />
Auch das Thema Unternehmensmanagement<br />
kennt er von beiden Seiten des bereich Consulting.<br />
Schreibtisches: Projekte in Produktion und<br />
Controlling standen im Mittelpunkt seiner Tätigkeit bei<br />
Philips. Danach stieg er bei der Price Waterhouse, später<br />
IBM Business Consulting Services, ein <strong>–</strong> als zertifizierter<br />
SAP-Berater arbeitete er im Umfeld Logistik, dann auch im<br />
Einkauf und in anderen Bereichen großer Kunden. Internationale<br />
Projekte an bis zu 20 Standorten in vier Ländern<br />
gleichzeitig wurden von ihm gemanagt. Anschließend ging<br />
er zur CSC Deutschland Solutions. Hier war er als Director<br />
Prozessindustrie auch international tätig, bevor er die<br />
Leitung des Bereichs Industrie in Deutschland übernahm.<br />
Tipps & Tricks<br />
Voll im Bilde<br />
Die Sitzungskamera in <strong>proALPHA</strong> kann <strong>–</strong> immer gemäß<br />
dem Motto ‚Ein Film sagt mehr als 1000 Bilder’ <strong>–</strong> dabei<br />
helfen, Anwenderprobleme sehr viel schneller zu lösen.<br />
„Wo muss ich jetzt hinklicken? In welcher Reihenfolge habe<br />
ich die Daten eingegeben? Wann genau kam welche<br />
Meldung?“ <strong>–</strong> es sind immer wieder diese und ähnliche<br />
Fragen, die in nahezu endlosen Telefonaten mit der Hotline<br />
zur Anleitung oder zum Nachvollziehen von Problemen<br />
gestellt werden. Ebenso werden seitenlange Dokumente<br />
mit Screenshots erstellt und dabei wird genauestens<br />
auf die Reihenfolge geachtet, in der die Fenster erscheinen.<br />
Frank Meyenborg verantwortet<br />
seit 1. Juni 2009 den Vorstands-<br />
Erfahrungen aus dem internationalen Geschäft und Kenntnisse<br />
des „Innenlebens“ von Konzernstrukturen verschiedener<br />
Branchen will Frank Meyenborg bei <strong>proALPHA</strong> einbringen:<br />
„<strong>proALPHA</strong> hat für mich ein sehr überzeugendes<br />
Konzept, bedarfsgerechte und zukunftsorientierte ERP-Software<br />
für den Mittelstand zu entwickeln und<br />
zu implementieren. Diese Stärke weiter auszubauen,<br />
aber auch das Potenzial des<br />
Teams für konzeptionelle Beratung weiterzuentwickeln,<br />
werden meine Hauptaufgaben<br />
sein. Hier sehe ich die Möglichkeit für unsere<br />
Kunden, in Zukunft noch mehr von <strong>proALPHA</strong><br />
profitieren zu können.“<br />
Einen gewissen Bezug zum hohen Norden<br />
und damit zum Standort Ahrensburg hat<br />
Frank Meyenborg quasi in die Wiege gelegt<br />
bekommen: Schließlich ist er in Lübeck<br />
geboren, gleichwohl aber in Düsseldorf aufgewachsen<br />
und im Laufe des Berufslebens in<br />
vielen Ländern tätig gewesen. Auch auf privater Seite ist<br />
„internationales und interkulturelles Management“ allgegenwärtig:<br />
Frank Meyenborg hat eine chinesische Ehefrau<br />
und zu beider Hobbys gehört das Reisen in entlegene<br />
Ecken und Kulturen der Erde.<br />
Frank Meyenborg, gefragt, was ihn an Menschen beeindruckt:<br />
„Ich kann vor allem mit solchen Menschen gut umgehen,<br />
die in Veränderungen und im Wandel etwas Positives<br />
sehen.“<br />
Alternativ dazu kann man die Sitzungskamera in <strong>proALPHA</strong><br />
verwenden. Einfach „Sitzungskamera“ aufrufen, Dateinamen<br />
vergeben und schon beginnt die Aufzeichnung.<br />
Der Aufruf „Sitzungskamera“ findet sich in der Standardinstallation<br />
im Ordner „Systemverwaltung\Tools\Betrieb“.<br />
Als technische Voraussetzung ist lediglich ein installierter<br />
Microsoft Media Encoder erforderlich.<br />
Auch die Hotline freut sich über einen kleinen Film und<br />
weiß dann ohne weitere Erklärungen, was wirklich auf<br />
dem Anwenderbildschirm geschah.<br />
Unternehmen<br />
<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 7
Unternehmen<br />
Das ist das <strong>–</strong> geheimnisvolle <strong>–</strong> Motto des diesjährigen<br />
<strong>proALPHA</strong> Kundentags und des damit verbundenen Anwendertags.<br />
Der Kundentag wird stattfinden am Donnerstag,<br />
den 12. November 2009, die Anwendertagung am<br />
Folgetag, jeweils im Kongresszentrum des Swissôtel in<br />
Neuss bei Düsseldorf.<br />
Im Mittelpunkt der Veranstaltung werden wieder aktuelle<br />
Produktentwicklungen und Planungen der <strong>proALPHA</strong><br />
Gruppe stehen, Anwender berichten über ihre Aktivitäten<br />
und Lösungen. Vor allem aber wird es wieder viele<br />
Gelegenheiten zum persönlichen Austausch von Anwendern<br />
untereinander und mit <strong>proALPHA</strong> Mitarbeitern aus allen<br />
Bereichen geben, während und nach den „offiziellen“<br />
Teilen der Veranstaltung.<br />
<strong>Nicht</strong>s ist so, wie es scheint...<br />
Dass <strong>proALPHA</strong> in der ERP-Welt ein Phänomen ist, dürfte<br />
bekannt sein: Permanentes kräftiges Wachstum und stabile<br />
Strukturen <strong>–</strong> auch in Krisenzeiten <strong>–</strong> unterscheiden das Unternehmen<br />
von seinen Wettbewerbern. Das Geschäftsleben<br />
und der persönliche Alltag halten jedoch darüber hinaus<br />
für alle Beteiligten Phänomene bereit, die nach individuel-<br />
8 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />
<strong>proALPHA</strong> im Einsatz an Universitäten<br />
Studierende der Universitäten Dresden, Koblenz und<br />
Münster konnten sich dank Förderung von <strong>proALPHA</strong> und<br />
anderer Softwarehersteller im Rahmen des Seminars „ERP-<br />
Systeme“ über ein Semester intensiv mit den Funktionalitäten<br />
betrieblicher Anwendungssysteme auseinandersetzen.<br />
Initiiert hatte Dr. Axel Winkelmann, Habilitand und Geschäftsführer<br />
am European Research Center for Information<br />
Systems der Universität Münster, diese Lehrveranstaltung,<br />
um gemeinsam mit den Lehrstühlen der Universitäten<br />
in Dresden, Koblenz und Münster den Studierenden die<br />
Abläufe von Unternehmen und betrieblicher Anwendungssoftware<br />
näherzubringen.<br />
Anhand eines Beispielunternehmens und einer Fallstudie<br />
ermittelten die Studierenden der Wirtschaftsinformatik die<br />
Unternehmensanforderungen an die ERP-Systeme, um anschließend<br />
das fiktive Unternehmen und seine Abläufe mit<br />
den ERP-Systemen verschiedener Hersteller zu unterstützen.<br />
Dabei mussten sich die Teams von jeweils zwei bis<br />
len Antworten verlangen. Unter dem Motto PhänomenAlpha<br />
soll das aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln erfolgen,<br />
im fachlichen Teil wie auch im Rahmen der Abendveranstaltung.<br />
Weitere Informationen über: info@proalpha.de<br />
fünf Studierenden die komplexe Software selbstständig erarbeiten<br />
und zum Semesterende einer Expertenjury vorstellen.<br />
Dr. Axel Winkelmann, der diese Art von Seminar bereits<br />
seit mehreren Semestern an Universitäten anbietet, initiierte<br />
zusätzlich einen Wettbewerb zwischen den Teams der<br />
verschiedenen Hochschulen. Dabei hatte <strong>proALPHA</strong> als<br />
Anreiz einen Geldpreis für die beste Präsentation des<br />
<strong>proALPHA</strong> Systems ausgelobt.<br />
Alle Teams zeigten hohe Motivation und Detailkenntnisse<br />
der Systeme, sodass es den Jury-Mitgliedern zufiel, die<br />
Beste der guten Präsentationen zu küren. Letztlich fiel die<br />
Wahl auf die Dresdner Studierenden Vincent Hose, Maik<br />
Bürger, Patrick Schwabe und Benno Schmidt, die überzeugend<br />
gezeigt hatten, wie gut man sich innerhalb kurzer<br />
Zeit in die Software und Fallstudie einarbeiten kann. Sicher<br />
auch ein Verdienst des Aufbaus von <strong>proALPHA</strong>, der die<br />
Einarbeitung erleichtert. <strong>proALPHA</strong> und der Lehrstuhl für<br />
Wirtschaftsinformatik gratulierten herzlich zu diesem Erfolg.
<strong>Nicht</strong> <strong>warten</strong> <strong>–</strong> starten!<br />
Mit diesem Motto präsentiert sich die <strong>proALPHA</strong> Gruppe<br />
auf der IT & Business in Stuttgart (6. bis 8. Oktober 2009).<br />
Nachdem <strong>proALPHA</strong> über viele Jahre auf der Systems in<br />
München vertreten war, wird nun die erstmals stattfindende<br />
Nachfolgeveranstaltung auf dem neuen Messegelände<br />
nahe dem Stuttgarter Flughafen besucht. Die Messe soll<br />
künftig das süddeutsche Gegengewicht zur Cebit bilden.<br />
Viele <strong>proALPHA</strong> Kunden haben die Zeit mit weniger vollen<br />
Auftragsbüchern genutzt, ihre Organisation zu optimieren<br />
<strong>–</strong> mit Hilfe der Standardsoftware <strong>proALPHA</strong>. Andere haben<br />
sich mit der Auswahl und Integration einer neuen ERP-Plattform<br />
beschäftigt <strong>–</strong> und sich in vielen Fällen für <strong>proALPHA</strong><br />
entschieden. Diese Unternehmen haben nicht gewartet,<br />
sondern sind gestartet!<br />
Weitere Unternehmen werden nachziehen. Sie können<br />
sich in Stuttgart unter anderem informieren über vollständig<br />
integrierte Werkzeuge, die direkt aus Organisationsanweisungen<br />
ein ereignisgesteuertes Softwareverhalten ableiten,<br />
Neue Vertriebsleitung südlich der Mainlinie<br />
Kompetenzen stärken und die Marktbedeutung<br />
weiter ausbauen statt Personalreduktion<br />
ist das Motto der <strong>proALPHA</strong> Gruppe: Auf allen<br />
Ebenen stockt das Unternehmen den Mitarbeiterstamm<br />
mit qualifizierten Personen auf.<br />
So hat Bernhard Fix, 44, am 1. August 2009<br />
die Leitung des Vertriebsgebiets Süddeutschland<br />
mit den Niederlassungen Böblingen,<br />
München, Würzburg und Weilerbach übernommen.<br />
Dienstsitz des gebürtigen und<br />
überzeugten Schwaben ist Böblingen.<br />
Vertriebsleiter Bernhard Fix strebt<br />
den Ausbau der süddeutschen<br />
Nach kaufmännischer Ausbildung und Kundenbasis an.<br />
BWL-Studium an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie<br />
in Stuttgart hat sich Bernhard Fix in die<br />
ERP-Branche „gestürzt“ und mehr als 20 Jahre Branchen-<br />
das integrierte, revisionssichere Dokumentenmanagement,<br />
das sich über Unternehmensgrenzen hinweg einsetzen<br />
lässt, und die einzigartige Technologie und Oberflächengestaltung<br />
der Software. Hier kann sich jeder Anwender<br />
alle für sein Tätigkeitsfeld notwendigen Informationen nach<br />
eigenem Gusto auf dem Bildschirm gestalten. Er kann die<br />
verdichteten Ergebnisse mit einem Blick erfassen und bei<br />
Bedarf per Drill-down bis auf Belegebene hinterfragen<br />
und plausibilisieren. Das <strong>proALPHA</strong> Cockpit vermittelt dem<br />
Anwender einen komfortablen Überblick über seinen Bereich<br />
und den eigenen Entscheidungshorizont. Diese und<br />
viele weitere <strong>proALPHA</strong> Funktionen werden in Stuttgart gezeigt<br />
<strong>–</strong> in Halle 1 am Stand C46.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.proalpha.de in der Rubrik<br />
Events<br />
erfahrung gesammelt. Zuletzt war er Vertriebsleiter<br />
und Prokurist bei der SHD Großhandels-<br />
und Logistik GmbH & Co. KG und dort<br />
acht Jahre verantwortlich für den bundesweiten<br />
Vertrieb von IT-Komplettlösungen für den<br />
Großhandel.<br />
„<strong>proALPHA</strong> verfügt über ein hervorragendes<br />
und modernes Produkt, das speziell auf die<br />
Anforderungen und Bedürfnisse mittelständischer<br />
Unternehmen zugeschnitten ist. In den<br />
nächsten Jahren wollen wir noch erfolgreicher<br />
sein und permanent wachsen. Um dieses<br />
Ziel zu erreichen, werden wir in den kommenden<br />
Monaten den Vertrieb in Süddeutschland weiter<br />
ausbauen und stärken“, gibt Bernhard Fix die Richtung vor.<br />
Unternehmen<br />
<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 9
Unternehmen<br />
von Dr. Lisa Hubig<br />
Die Konferenz fand in den Räumen des Fraunhofer-Zentrums<br />
in Kaiserslautern statt. Zahlreiche Unternehmer, vor allem<br />
aus dem Südwesten Deutschlands, waren gekommen,<br />
um ihre praktischen Probleme mit den Erkenntnissen der<br />
Referenten aus Wissenschaft und Unternehmensalltag abzugleichen.<br />
Deutlich wurde: Es sind praxisnahe Konzepte<br />
notwendig, um das Controlling im Mittelstand unterstützen<br />
zu können.<br />
Gemeinsam mit der <strong>proALPHA</strong> Gruppe, die gerade dort<br />
ansetzt, wo mittelständische Unternehmen in ihren Controlling-Abläufen<br />
spezifische Unterstützung benötigen, organisierte<br />
der Lehrstuhl für Unternehmensrechnung und Controlling<br />
der TU Kaiserslautern die diesjährige Veranstaltung.<br />
Eröffnet wurde sie von Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Volker<br />
Lingnau und <strong>proALPHA</strong> Finanzvorstand Jürgen Brand.<br />
Ein breites Spektrum, immer jedoch mit dem Fokus auf controllingnahe<br />
Themen im Mittelstand, wurde anhand von<br />
14 ausgewählten Beiträgen vorgetragen und diskutiert. Von<br />
der Beschreibung empirischer Bestandsaufnahmen zum<br />
Controlling im Mittelstand bis zu Ausgestaltungsvorschlägen<br />
für dessen Institutionalisierung oder Ausstattung mit<br />
spezifischen Controllingwerkzeugen reichten die behandelten<br />
Themen. So wurden beispielsweise grundsätzliche<br />
Unterschiede der institutionalen, instrumentalen und funktionalen<br />
Ausgestaltung des Controllings in Klein- und mittelgroßen<br />
Unternehmen (KMU) gegenüber Großunternehmen<br />
vorgetragen. Aber auch Fallbeispiele aus der Praxis<br />
wurden präsentiert. So berichtete ein mittelständisches<br />
10 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />
Mittelstands-Controlling ist anders<br />
Mittelständische Unternehmen sind keine kleinen Großunternehmen!<br />
Das Controlling im Mittelstand ist dementsprechend<br />
ein „anderes“ und nicht einfach ein „kleineres“<br />
<strong>–</strong> in Aufbau, Ausrichtung und hinsichtlich der verwendeten<br />
Werkzeuge. Dieses Fazit zog Prof. Dr. Volker Lingnau,<br />
Ausrichter der 3. Controlling-Mittelstands-Konferenz<br />
(CMK), im Mai 2009.<br />
Unternehmen beispielsweise über seine Erfahrungen mit<br />
der Einführung eines Feedback-Systems zur besseren Integration<br />
des strategischen Personalcontrollings und der<br />
Führungskräfteentwicklung.<br />
Insgesamt beschäftigten sich in diesem Jahr tendenziell<br />
mehr Beiträge mit dem Themenfeld Familienunternehmen.<br />
Gerade große Familienunternehmen nehmen eine Sonderstellung<br />
ein, wodurch sie zu einem interessanten Beobachtungsobjekt<br />
werden. Je nach definitorischem Zuschnitt<br />
können sie nach qualitativen Kriterien zum Mittelstand gehören<br />
oder quantitativ betrachtet als Großunternehmen<br />
eingeordnet werden. Weitere Arbeiten ließen Einblicke in<br />
das Controlling des österreichischen und polnischen Mittelstandes<br />
zu, die im Sinne einer europäischen Controlling-<br />
Mittelstands-Forschung wichtige Beiträge liefern.<br />
Einmal mehr machte die Veranstaltung klar: Der Mittelstand<br />
ist schillernd. Eine verallgemeinernde Betrachtung<br />
fällt daher ebenso schwer, wie eine letztendliche Definition<br />
des Begriffs Controlling in diesem Umfeld. Noch immer<br />
wird jeder Untersuchung eine Diskussion verschiedener<br />
Mittelstands- und KMU-Definitionen vorangestellt, die zumeist<br />
in der Wahl einer eigenen Eingrenzung mündet.<br />
Damit kann man zwar exakter auf die Besonderheiten der<br />
jeweiligen Interessensgebiete eingehen, Studien- oder<br />
Einzelaussagen-übergreifende Betrachtungen sind jedoch<br />
nur mit Abstrichen möglich. Es ist zu hoffen, dass das stärker<br />
werdende Interesse an Mittelstandsthemen die Konsolidierung<br />
der Begrifflichkeiten unterstützt.<br />
Vielleicht gelingt dies schon bei der 4. Controlling-Mittelstands-Konferenz<br />
im Mai 2011. Weitere Informationen dazu<br />
finden sich unter www.mittelstands-controlling.de.<br />
Dr. Lisa Hubig ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für<br />
Unternehmensrechnung und Controlling der Technischen Universität<br />
Kaiserslautern.
<strong>proALPHA</strong> fragt <strong>–</strong> Kunden antworten<br />
Wer weiß um die Verbesserungspotenziale besser als diejenigen<br />
Bescheid, die täglich mit <strong>proALPHA</strong> arbeiten? Die<br />
Kunden kennen aus der Praxis die Stärken und Schwächen<br />
ihrer Arbeitsumgebung, die besonders gut laufenden Funktionen<br />
und die Verbesserungspotenziale. Gleiches gilt für<br />
die ergänzenden Dienstleistungen rund um die Software.<br />
Dementsprechend bittet <strong>proALPHA</strong> im Rahmen einer Kundenbefragung<br />
um offene Beurteilungen und Kommentare.<br />
Das differenzierte Feedback macht es leichter, Bedürfnisse<br />
sowie Probleme zu verstehen und Lösungen zu entwickeln.<br />
Zwei Jahre nach der letzten Runde wurde im Mai 2009<br />
wieder eine detaillierte Befragung durchgeführt, um herauszufinden,<br />
wo der Schuh drückt. Begleitet und ausgewertet<br />
hat sie die Sozialforscherin Elisabeth Kerkhoff. Auf Basis einer<br />
Vollerhebung aller deutschen und österreichischen Kunden<br />
hat sich etwa die Hälfte der Unternehmen beteiligt.<br />
Dieser Rücklauf gilt als außerordentlich gut und führt zu entsprechend<br />
repräsentativen Ergebnissen. 72 Prozent davon<br />
sind Direktkunden der <strong>proALPHA</strong> Gruppe. Bei den anderen<br />
handelt es sich um Partnerkunden.<br />
<strong>proALPHA</strong> Schogger <strong>–</strong> eine starke Truppe<br />
Zwar ist der Begriff Jogger im Pfälzer Zungenschlag nicht<br />
so einfach auszusprechen <strong>–</strong> weshalb sich die Läufertruppe<br />
der Weilerbacher <strong>proALPHA</strong> Zentrale regionengemäß<br />
„Schogger“ nennt <strong>–</strong> das tut der Begeisterung aber keinen<br />
Abbruch: Beim 2. Firmenlauf Pfalz starteten Ende Mai<br />
2009 insgesamt knapp 6000 Laufbegeisterte aus 365 Firmen,<br />
darunter auch <strong>proALPHA</strong>. Die Strecke von 5 Kilometern<br />
Länge im Stadtgebiet von Kaiserslautern bewältigte in<br />
Das Ergebnis ist eindeutig: Die <strong>proALPHA</strong> Anwender sind<br />
summa summarum zufrieden. Nach dem Schulnotensystem<br />
liegt der Durchschnitt der Bewertung aller abgefragten<br />
Punkte zwischen 2,2 und 2,5. Zwei Bereiche kann man als<br />
Ausreißer bezeichnen: Die Technologieberatung wird mit<br />
2,0 besser bewertet, während die Zufriedenheit mit der<br />
Onlinehilfe lediglich befriedigend ist. Hier ist allerdings<br />
Abhilfe in Sicht: Struktur und Systematik des Hilfesystems<br />
wurden in den vergangenen drei Jahren grundlegend umgebaut<br />
und erneuert. Es steht allen Anwendern ab der soeben<br />
freigegebenen Version zur Verfügung.<br />
Zwischen Direktkunden und Partnerkunden gibt es keine<br />
signifikanten Unterschiede. Allerdings bewerten die Kunden<br />
der <strong>proALPHA</strong> Austria sämtliche Dienstleistungen deutlich<br />
besser als der Durchschnitt aller Befragten. Hier liegen<br />
die Noten zwischen 1,5 und 1,9. Damit bietet sich die<br />
Chance, im Rahmen der Suche und Umsetzung von „Best<br />
Practices“ herauszufinden, was die österreichischen Kollegen<br />
besser machen als die deutschen und diese Konzepte<br />
zu übertragen.<br />
diesem Jahr eine starke Truppe von 38 <strong>proALPHA</strong> Kolleginnen<br />
und Kollegen bei geringeren Temperaturen als im<br />
vergangenen Jahr.<br />
Und da die Pfälzer nicht nur arbeiten, um zu laufen, sondern<br />
auch zu feiern verstehen, gab es nach dem gemeinsamen<br />
Zieleinlauf noch reichlich Gelegenheit, das Gemeinschaftserlebnis<br />
bei Bier und Wurst zu vertiefen.<br />
Unternehmen<br />
<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 11
Unternehmen<br />
Discover the Power Technikspezialisten diskutieren die Hintergründe<br />
Erstmals versammelten sich Ende März 2009 im Rahmen<br />
der Konferenz <strong>proALPHA</strong> Technology Exchange<br />
mehr als 100 technologieorientierte Spezialisten von<br />
Kunden und Partnern, um sich vertiefende Einblicke in<br />
die technologische Basis und deren Weiterentwicklung<br />
zu verschaffen.<br />
Zukunftssicherheit ist eine der wichtigsten Forderungen der<br />
Anwender an das ERP-System <strong>–</strong> ebenso das Abdecken eines<br />
sehr breiten Funktionsspektrums bei geringem Aufwand<br />
für Individualprogrammierungen.<br />
Und nicht zuletzt sollen<br />
Bedienung und Administration sowie<br />
die Integration von Fremdsystemen<br />
komfortabel und möglichst<br />
einfach sein. Diese Forderungen<br />
sind nur erfüllbar, wenn die im<br />
Hintergrund eingesetzte Technologie<br />
extrem leistungsfähig ist<br />
und neue Entwicklungen und<br />
Standards regelmäßig integriert<br />
und genutzt werden.<br />
Andererseits müssen Entwickler<br />
bei Partnern und Anwendern in<br />
der Lage sein, diese Leistungspotenziale<br />
voll auszuschöpfen,<br />
um optimale Lösungen generieren<br />
zu können. Erstmals erhielten<br />
deshalb speziell Systemadministratoren<br />
und Entwickler der<br />
<strong>proALPHA</strong> Kunden im Rahmen der <strong>proALPHA</strong> Technology<br />
Exchange tiefe Einblicke in die <strong>proALPHA</strong> Technologie, deren<br />
Anpassungsfähigkeit und in die längerfristigen Entwicklungsplanungen.<br />
Die 26 Fachvorträge standen unter dem Motto „Discover<br />
the Power“ und zeigten anhand vielfältiger Beispiele die<br />
12 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />
Martin Wolf, Konzerngeschäftsleitung Softwareentwicklung<br />
der <strong>proALPHA</strong> Software AG, und Ken Wilner, Vice President<br />
of Technology der Progress Corp., informierten aus erster<br />
Hand über Produktpolitik und Planung.<br />
Möglichkeiten der ERP-Komplettlösung <strong>proALPHA</strong> und deren<br />
Basis, die Progress-Entwicklungsumgebung. Daraus<br />
konnten sich die weit mehr als 100 Teilnehmer je nach<br />
Interessenslage ihr persönliches Programm zusammenstellen.<br />
So war ein Höhepunkt, einen Überblick über Produktpolitik<br />
und Planungen der Progress Corp. aus erster Hand<br />
zu erhalten: Als Zeichen der intensiven technologischen<br />
Zusammenarbeit mit <strong>proALPHA</strong> war Ken Wilner, Vice<br />
President of Technology, eigens aus den Vereinigten<br />
Staaten angereist.<br />
Die in drei Räumen parallel laufenden<br />
Vorträge boten tiefgreifende<br />
Einblicke in die Systemtechnik,<br />
um <strong>proALPHA</strong> optimal zu betreiben,<br />
in das Verständnis von<br />
<strong>proALPHA</strong> und dessen Anpassungsmöglichkeiten<br />
sowie in die<br />
eingesetzten Technologien. Das<br />
angebotene Themenspektrum lieferte<br />
sehr unterschiedliche Aspekte,<br />
beispielsweise:<br />
<strong>proALPHA</strong> optimal einrichten<br />
Einsatz von <strong>proALPHA</strong> in<br />
Unicode-Umgebungen<br />
Performance-Analyse und<br />
-Optimierung<br />
<strong>proALPHA</strong> anpassen (fast)<br />
ohne Code<br />
Entwicklungsplattform<br />
OpenEdge Architect<br />
Neben den Vorträgen stand ausreichend Zeit für Diskussionen<br />
während spezieller „Birds-of-a-Feather“-Runden, den<br />
Pausen und dem gemütlichen Beisammensein an der<br />
<strong>proALPHA</strong> Bar zur Verfügung. Das Feedback der Teilnehmer<br />
zeigte, dass die Auswahl der Themen und der Zuschnitt<br />
der Veranstaltung die Erwartungen mehr als erfüllt
Mehr als 100 technologieorientierte Spezialisten tauschten sich auf der <strong>proALPHA</strong> Technology Exchange in Frankfurt aus.<br />
haben. Die enge Fokussierung auf Systemtechnik und Entwicklung,<br />
der strikt verfolgte Zeitplan sowie die gute Atmosphäre<br />
kamen bei den Teilnehmern besonders positiv<br />
an. Zudem habe die Verfügbarkeit der Referenten und der<br />
Key-Player aus der <strong>proALPHA</strong> Gruppe sowie das Treffen<br />
mit interessanten Mitarbeitern anderer <strong>proALPHA</strong> Anwenderunternehmen<br />
eine Fülle zusätzlicher Informationen und<br />
Kontakte gebracht. Das gelte gleichermaßen für die Diskussionen<br />
und die lockeren Gespräche während der Pausen<br />
sowie bei der Abendveranstaltung.<br />
Nächste Veranstaltung schon geplant<br />
Den mehrfach geäußerten Wunsch nach einem regelmäßigen<br />
Angebot solcher Veranstaltungen <strong>–</strong> exemplarisch dafür<br />
das Statement eines Teilnehmers: „insgesamt gelungene<br />
Veranstaltung mit umfangreicher Information <strong>–</strong> bitte<br />
wiederholen“ greift <strong>proALPHA</strong> auf. Auch 2010 wird es<br />
wieder die Gelegenheit des Austauschs mit Entwicklern<br />
und Systemtechnikern geben: Die <strong>proALPHA</strong> Technology<br />
Exchange 2010 findet unter dem Motto „Opportunities <strong>–</strong><br />
Not Promises“ vom 18. bis 19. März 2010 im Grand<br />
Hotel modérne La Strada in Kassel statt.<br />
Im Fokus dieser Veranstaltung werden die Chancen und<br />
Möglichkeiten stehen, die bei der Migration auf aktuelle<br />
<strong>proALPHA</strong> auf den Aachener ERP-Tagen<br />
Während der traditionell im Juni stattfindenden ERP-Tage<br />
war die <strong>proALPHA</strong> Gruppe wieder im Aachener Eurogress<br />
vertreten. Die Kombination aus Messe und Tagung bot<br />
vielfältige Gelegenheiten, die innovativen Konzepte und<br />
Funktionen in <strong>proALPHA</strong> sowie das umfangreiche Dienstleistungsangebot<br />
zu demonstrieren. Im Rahmen des Anbieterforums<br />
referierte Johannes Imhof zum Thema „Flexible<br />
Kopplungstechnologien mit <strong>proALPHA</strong>“. Andreas<br />
Schlepper vom <strong>proALPHA</strong> Kunden Eltromat GmbH zeigte<br />
Versionen der Applikation und der Basistechnologie liegen.<br />
Mehr Flexibilität, erhöhte Verfügbarkeit und gesteigerte<br />
Performance sind nur einige der Vorteile. Im bewährten<br />
Format mit drei parallelen Vortragsreihen werden wieder<br />
technisch orientierte Themen präsentiert.<br />
Auch der Austausch kommt nicht zu kurz: Zusätzlich zu den<br />
Diskussionsrunden im Rahmen der „Birds-of-a-Feather“-<br />
Sitzungen und der <strong>proALPHA</strong> Bar am Abend bietet die<br />
Lounge während der Veranstaltung die Möglichkeit, spezielle<br />
Themen direkt mit Verantwortlichen der <strong>proALPHA</strong><br />
Gruppe zu diskutieren.<br />
Alle Teilnehmer der 2009er Veranstaltung antworteten auf<br />
die Frage „Werden Sie voraussichtlich an der „Technology<br />
Exchange 2010 teilnehmen?“ mit „Ja“. Es ist also wieder<br />
mit einem vielfältigen und interessanten Teilnehmerfeld zu<br />
rechnen.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.proalpha.de in der Rubrik<br />
Events; bei frühzeitigen Anmeldungen<br />
gelten zusätzlich reduzierte<br />
Konditionen.<br />
mit seinem Vortrag: „Steuerung unternehmensrelevanter<br />
Liquiditätseinflussfaktoren mit <strong>proALPHA</strong>“, dass betriebswirtschaftliche<br />
Funktionen im ERP weit über die in üblichen<br />
Buchhaltungssystemen hinaus gehen können.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.erp-tage.de<br />
Unternehmen<br />
<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 13
Unternehmen<br />
Was ist eigentlich... Twitter?<br />
14 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />
Trendthema Twitter<br />
Ganz im Stil der IT- und Kommunikationsbranche,<br />
aus einem neuen Thema einen Hype zu<br />
generieren, wurde das Twittern in die Öffentlichkeit<br />
getragen. Nahezu alle Medien, von der<br />
„Frau hinter’m Spiegel“ über die altehrwürdige<br />
FAZ bis zu den Tagesthemen haben sich ausgiebig<br />
damit beschäftigt <strong>–</strong> und versucht zu erklären, um was<br />
es geht. Mehr oder weniger erfolgreich.<br />
Im Kern ist Twitter eines der sogenannten sozialen Netzwerke,<br />
in dem Nutzer anderen Nutzern Kurznachrichten<br />
im Stil von SMS mit maximal 140 Zeichen Länge senden.<br />
Jeder registrierte Nutzer kann die Nachrichten anderer<br />
abonnieren; er wird damit zum Follower und bekommt sie<br />
dann automatisch und nahezu in Echtzeit auf sein Kommunikationsgerät<br />
geschickt.<br />
Furore haben einzelne Twittermeldungen in den vergangenen<br />
Monaten gemacht, weil sie schneller waren als jeder<br />
Nachrichtenkanal: So erreichten die ersten Informationen<br />
über die spektakuläre Notlandung eines Verkehrsflugzeugs<br />
im Hudson mitten in New York oder die Wiederwahl des<br />
Bundespräsidenten Köhler Twitternutzer vor allen anderen.<br />
In einigen Ländern gelingt es politischen Gruppen, trotz<br />
Zensur der klassischen Informationswege, Nachrichten<br />
schnell und wirksam zu verbreiten.<br />
In den weitaus meisten Fällen finden sich im Twitter-Umfeld<br />
jedoch noch Blog-ähnliche Einträge; Nabelschauen, die<br />
sich zwischen abstrus und überflüssig einordnen lassen.<br />
Zudem verbreiten Spammer zunehmend ihren Müll. Inzwischen<br />
sind auch viele Medien auf den Zug gesprungen<br />
und nutzen Twitter als Nachrichtenkanal. Allerdings wird<br />
hier zur Zeit eher Zweitverwertung von Nachrichten betrieben,<br />
also nichts gesendet, was nicht auch auf anderen<br />
Kanälen verfügbar ist.<br />
Begonnen hat Twitter im Frühjahr 2006 als Entwicklungsprojekt<br />
innerhalb eines Podcast-Angebots in den USA.<br />
Über die Zahl der Nutzer sind ebenso wenig verlässliche<br />
Daten verfügbar, wie über die Finanzierung des Dienstes.<br />
Was vor 18 Monaten noch kaum bekannt und vor 12 Monaten<br />
noch belächelt wurde, hat sich zu einem Hype entwickelt,<br />
der sicher abflauen wird. Ebenso sicher scheint es<br />
aber auch, dass sich zunehmend sinnvolle Anwendungen<br />
entwickeln werden. Ob auch <strong>proALPHA</strong> demnächst twittert,<br />
ist offen. Wie immer bei neuen technologischen<br />
Möglichkeiten und Chancen beobachten die Entwickler<br />
die Lage und nutzen sie, sobald es sinnvoll erscheint.
von Dieter Schoppe<br />
Externe Bearbeitung im Griff<br />
Die verlängerte Werkbank mit <strong>proALPHA</strong> organisieren<br />
Ob das gelegentliche Abfangen einzelner Belastungsspitzen<br />
oder die strategische Auslagerung von Arbeitsgängen<br />
an einen oder mehrere Partner in Folge <strong>–</strong> für<br />
den gesamten Bereich Fremdarbeit bietet <strong>proALPHA</strong><br />
neue Funktionen, die das Handling erheblich vereinfachen<br />
und beschleunigen.<br />
Moderne Produktionsprozesse verlangen häufig das komplexe<br />
Zusammenspiel mehrerer Partner. Auf der einen<br />
Seite ist dies die Folge zunehmender technologischer<br />
Spezialisierung in den Fertigungsverfahren und der damit<br />
einhergehenden steigenden Arbeitsteilung über Unternehmensgrenzen<br />
hinweg. Auf der anderen Seite werden Auslastungsspitzen<br />
nicht durch Vorhalten eigener Kapazität,<br />
sondern über Auswärtsvergaben abgefangen. Dabei gibt<br />
es verschiedene Vorgehensweisen, die im ERP-System abgebildet<br />
werden müssen <strong>–</strong> und in <strong>proALPHA</strong> komfortabel<br />
abgebildet sind.<br />
Beistellungen <strong>–</strong> Materialversorgung muss gesichert sein<br />
In einer Vielzahl der Fremdbearbeitungen wird nur die<br />
Arbeitsleistung extern bezogen. Beispiele reichen vom<br />
Plasmaschneiden bis zur Teilmontage von Baugruppen.<br />
Die Versorgung des Zulieferers mit dem Material, an dem<br />
er seine Leistung erbringen soll, ist also ein zentraler Baustein<br />
der Fremdbearbeitungsprozesse. <strong>proALPHA</strong> 5.2 legt<br />
deshalb verstärkt den Fokus auf eine dispositive Betrachtung<br />
dieser Beistellungen.<br />
Dazu bietet es sich an, die Konsignationslager der Dienstleister,<br />
die der Beistellung in der Materialwirtschaft dienen,<br />
in eigenen Dispositionsbereichen zu führen. Damit sind die<br />
Bestände beim Lieferanten dispositiv von denen im eigenen<br />
Werk getrennt, schließlich sind diese für die eigene<br />
Produktion nicht mehr im unmittelbaren Zugriff.<br />
Die Verbindung zwischen den Dispositionsbereichen schaffen<br />
bequem die bekannten Funktionen der Disposition und<br />
der Werksbestellungen. Dabei erzeugt die Produktion ihre<br />
Bedarfe direkt auf dem Konsignationslager und reicht sie<br />
über die Werksbestellung an das den Lieferanten versorgende<br />
Werk durch. Verrechnung und Betrachtung von Teil-,<br />
Überlieferungen, Restbeständen oder Bevorratungen laufen<br />
damit automatisch.<br />
Make or Buy <strong>–</strong> Geschwindigkeit ist Trumpf<br />
Ist eine Fremdbearbeitung nicht strategisch motiviert, sondern<br />
um Spitzen in den eigenen Kapazitätsbedarfen abzufangen,<br />
tritt die möglichst einfache operative Umsetzung<br />
dieser Entscheidungen in den Vordergrund. Hier steht dem<br />
Anwender nun eine Funktion zur Verfügung, um eine Fertigungsaktivität<br />
zwischen Eigen- und Fremdbearbeitung umzuschalten.<br />
Es sind dann lediglich die definierenden Daten<br />
für die auswärtige Bearbeitung in der Aktivität nachzupflegen.<br />
Handelt es sich um einen Arbeitsschritt, der häufiger<br />
nach außen vergeben wird, ist es möglich, die für die<br />
Vergabe notwendigen Daten bereits im Prozess oder sogar<br />
dem Aktivitätenkatalog zu pflegen. Der Sachbearbeiter<br />
kann dann sofort, ohne Datenpflege, direkt mit einem<br />
„Klick“ seine Entscheidung im System umsetzen <strong>–</strong><br />
eben klassisches „Make or Buy“.<br />
Reihenbestellungen <strong>–</strong> wer liefert an wen?<br />
Da die steigende technologische Spezialisierung zu vermehrter<br />
Arbeitsteilung und damit Auswärtsvergabe führt, ist<br />
es nur eine Frage der Zeit, bis mehrere Fremdbearbeitungen<br />
im Prozess direkt hintereinander folgen. Werden nach<br />
jedem Schritt die Teile erst im eigenen Unternehmen wieder<br />
vereinnahmt und dann an den nächsten Fremdbearbeiter<br />
versendet, entstehen unnötige Zeitverluste und Transportkosten.<br />
Daher bietet <strong>proALPHA</strong> nun die Möglichkeit<br />
der Reihenbestellung: Im Prozess wird definiert, welche<br />
Fremdleistungsaktivitäten eine Reihe bilden. Jeder externe<br />
Bearbeiter erhält automatisch die Adressinformationen des<br />
jeweils nächsten Beteiligten über die ihm zugegangene<br />
Der einfache Wechsel zwischen<br />
Eigen- und Fremdfertigung beschleunigt die Abwicklung in <strong>proALPHA</strong>.<br />
Leistungsspektrum<br />
<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 15
Leistungsspektrum<br />
Die Warenströme zwischen den Dienstleistern sind mit der <strong>proALPHA</strong><br />
Reihenbestellung perfekt organisiert.<br />
Bestellung als Lieferadresse. Er kann dann direkt die Verbringung<br />
der Teile zum nächsten Bearbeiter veranlassen.<br />
Im Gegenzug erwartet <strong>proALPHA</strong> nur noch für das letzte<br />
Element der Kette einen Wareneingang, die anderen bestellten<br />
Leistungen können direkt in die Rechnungskontrolle<br />
übernommen werden.<br />
von Roland Tuschinski<br />
16 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />
Ganz oder gar nicht? <strong>–</strong> Sowohl als auch!<br />
Die Lösung für Termin- oder Kapazitätsprobleme<br />
kann neben der vollständigen Auftragsvergabe<br />
nach außen auch eine Mengenteilung<br />
sein. Bislang diente dazu die Funktion<br />
zum Splitten kompletter Produktionsaufträge.<br />
Oft reicht es aber, statt des ganzen<br />
Auftrags nur eine im Ablauf kritische Aktivität<br />
zu betrachten. Hierfür steht die Funktion<br />
zum Splitten von Aktivitäten zur Verfügung.<br />
Die so aufgeteilten Aktivitäten bearbeiten<br />
dann parallel eine Teilmenge des Produktionsloses<br />
und lassen sich auf verschiedene<br />
Ressourcen verteilen. In Kombination mit der<br />
einfachen Umschaltung lassen sich so komfortabel Teilmengen<br />
innerhalb eines Produktionsloses nach außen vergeben.<br />
Insgesamt stellt <strong>proALPHA</strong> mit den erweiterten und abgerundeten<br />
Funktionen zur Fremdarbeit in der Version 5.2 ein<br />
Werkzeug bereit, um das Tagesgeschäft mit seinen operativen<br />
Entscheidungen schnell und effizient zu erledigen.<br />
Dieter Schoppe ist Produktmanager der <strong>proALPHA</strong> Software AG.<br />
Business-Intelligence direkt im ERP<br />
Ad hoc beliebige Fragen der Anwender beantworten<br />
Mit dem <strong>proALPHA</strong> Analyzer steht seit mehreren Jahren<br />
ein voll integriertes Analysewerkzeug zur Verfügung,<br />
das viele Anwender hocheffizient einsetzen. Aber die<br />
Möglichkeiten werden in den meisten Fällen bei Weitem<br />
nicht ausgeschöpft.<br />
Ein Standard-Reporting, bestehend aus vordefinierten<br />
Statistiken und Kennzahlen, beantwortet häufig nicht die<br />
vielfältigen Fragen, die Vorstände, Geschäftsführer, Abteilungsleiter<br />
und Sachbearbeiter heute noch nicht kennen,<br />
aber morgen stellen werden. Mit dem Analyzer steht ein<br />
Business-Intelligence-Werkzeug zur Verfügung, das ohne<br />
aufwändiges Data-Warehouse-Projekt direkt in <strong>proALPHA</strong><br />
integriert ist. Es ist sofort nutzbar und bietet den Benutzern<br />
ihre persönlichen, entscheidungsrelevanten Informationen.<br />
Im täglichen Geschäftsleben müssen regelmäßig Daten<br />
und Zusammenhänge ad hoc ausgewertet werden und<br />
die Datenqualität ist zu verbessern. Beispiele hierfür sind<br />
die Analyse der Verkaufszahlen nach Kriterien, die keiner<br />
vorgedacht hat oder die Auswertung zurückgemeldeter<br />
Zeiten in der Produktion und im Projektmanagement. Die<br />
Datenbank eines ERP-Systems ist für den normalen Anwender<br />
jedoch eine Black Box, sodass die Daten zwar vorhanden,<br />
aber für den „normalen“ Anwender nicht zugänglich<br />
sind. Er bleibt auf Vermutungen angewiesen. Das Standardberichtswesen<br />
hilft bei neuen Fragestellungen nicht weiter<br />
und die Fachabteilung kann oftmals keine Datenbankabfragen<br />
programmieren. Im Ergebnis bleiben viele Fragestellungen<br />
auf der Strecke, da sie viel zu aufwändig zu<br />
beantworten sind. Oft weiß man um die Probleme der Datenqualität,<br />
löst sie jedoch nicht, weil auch Qualitäts- und<br />
Plausibilitätsprüfungen zu aufwändig durchzuführen sind.<br />
Herkömmliche Ansätze wie Excel, andere Datenbanken<br />
und Data Warehouses lösen die eigentlichen Probleme
nicht. Excel ist in der Anzahl der verarbeitbaren Datensätze<br />
beschränkt und lässt in der tabellarischen Darstellung<br />
keine Zusammenhänge übersichtlich erkennen. Bei<br />
anderen Datenbanken und Data Warehouses müssen die<br />
gewünschten Informationen zunächst einmal bereitgestellt<br />
worden sein und anschließend sind die Berichte wieder zu<br />
programmieren, was umfangreiches Spezialwissen voraussetzt.<br />
Zudem bedeutet bereits das initiale Data-Warehouse-<br />
Projekt eine erhebliche Investition. Und es zwingt zu Folgeinvestitionen,<br />
weil Schnittstellen programmiert und gepflegt<br />
und das System selbst auch aktuell gehalten werden muss.<br />
Datenauswertung <strong>–</strong> schnell und ohne Spezialisten<br />
Durch Integration des <strong>proALPHA</strong> Analyzers werden die unternehmenskritschen<br />
bzw. für den einzelnen Mitarbeiter relevanten<br />
Informationen schnell und einfach bereitgestellt.<br />
Die intuitive Bedienung ermöglicht die schnelle Nutzbarkeit.<br />
Recherchen können ohne Spezialwissen flexibel durchgeführt<br />
werden und bleiben nachvollziehbar. Der mobile<br />
Außendienstmitarbeiter kann seine Informationen auf anderen<br />
Medien mitnehmen, um überall entscheidungsfähig zu<br />
sein. Die in eigenen Szenarien analysierten Daten lassen<br />
sich sofort situativ in Reports und Diagramme überführen.<br />
Die Selektion der Daten geschieht ebenso wie der Aufruf<br />
direkt in <strong>proALPHA</strong> und ist flexibel gestaltbar. Für typische,<br />
immer wiederkehrende Analysegebiete stellt <strong>proALPHA</strong><br />
die Daten in vordefinierten Auswertungszusammenhängen<br />
zur Verfügung. Für diese kann festgelegt werden, mit welcher<br />
Historie und zu welchen Zeitpunkten die Daten aufbereitet<br />
werden sollen. Ebenso lassen sich benutzerbezogene<br />
Analysewürfel definieren, beispielsweise die Kundenund<br />
Interessentendaten eines Vertriebsmitarbeiters inklusive<br />
der Kontakthistorie und alle seine Umsätze. Wiederkehrende<br />
Anfrageszenarien können gespeichert werden. Selbstverständlich<br />
kann der Mitarbeiter diese Auswertungen direkt<br />
aus seinem personalisierten <strong>proALPHA</strong> Hauptmenü<br />
aufrufen und für Geschäftsreisen auf seinem Notebook mitnehmen.<br />
Damit hat er jederzeit eine optimale Vorbereitung<br />
auf seine Besuchstermine. Der Anwender kann sich damit<br />
sein persönliches Cockpit zusammenstellen und ihm werden<br />
mit der Autostartfunktion automatisch bei jedem Programmaufruf<br />
seine persönlich relevanten und ggf. unternehmenskritischen<br />
Informationen vorgelegt.<br />
Ad hoc beliebige Daten auslesen<br />
Das Gegenstück zu „vorgedachten“ Exporten ist das spontane<br />
Auslesen aller in einem Übersichtsbrowser aufgeführ-<br />
Benutzerbezogene Auswertungen sind aus den Favoriten aufzurufen.<br />
ten Daten mit einem Klick der rechten Maustaste. Ohne<br />
jegliche Vorkenntnisse über die Datenstrukturen können<br />
ebenfalls alle Arten von Listen direkt in den Analyzer zur<br />
Auswertung exportiert werden.<br />
Darüber hinaus kann der Administrator mit Hilfe frei definierbarer<br />
Datenexporte unternehmenseigene Auswertungen<br />
gestalten. Bei Definition der Datenexporte unterstützt<br />
ihn <strong>proALPHA</strong> in Form der Auswahl von den über Relationen<br />
abgebildeten Datenstrukturen und der Einbindung ins<br />
Hauptmenü.<br />
Wie hoch der Grad der Integration ist, zeigt sich an einer<br />
attraktiven Funktion: Selektion und Aufbereitung der Daten<br />
im Analyzer finden nicht nur direkt aus <strong>proALPHA</strong> statt,<br />
auch ein ebenso direkter Rücksprung aus den Auswertungen<br />
zu den im Analyzer ausgewählten Stammdaten und<br />
Belegen ist möglich. Über den Menü-Designer können diese<br />
Programmaufrufe per Drag & Drop eingebunden werden.<br />
Das ist wohl mit keinem der marktgängigen separaten<br />
Business-Intelligence-Tools über noch so intelligente<br />
Schnittstellen ohne redundante Datenhaltung möglich.<br />
Mit dem integrierten Analyzer verfügt <strong>proALPHA</strong> über eine<br />
einzigartige Anbindung eines Business-Intelligence-Werkzeugs<br />
in das ERP-System. Auf effektive und wirtschaftliche<br />
Weise sind so Analysen möglich, die weit über ein Standard-Reporting<br />
hinausgehen.<br />
Roland Tuschinski ist Produktmanager der <strong>proALPHA</strong> Software AG.<br />
Leistungsspektrum<br />
<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 17
Leistungsspektrum<br />
von Til Warnecke<br />
18 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />
Potenzialanalyse <strong>–</strong> die Reserven erschließen<br />
Der Betriebsblindheit keine Chance<br />
Wer darauf hofft, ein einmal eingeführtes ERP-System<br />
garantiere immer und auf Dauer optimale Prozesse, vergibt<br />
Chancen zur Effizienzsteigerung im Unternehmen.<br />
Die Potenzialanalyse ist eine Methodik, um unternehmensindividuell<br />
Verbesserungs- und Kostensenkungsmöglichkeiten<br />
zu identifizieren <strong>–</strong> und umzusetzen.<br />
<strong>proALPHA</strong> ist nicht allein auf den Verkauf von Software<br />
fokussiert, sondern sieht in deren Einführung ein gesamtheitliches<br />
Projekt zur Optimierung des Unternehmens. Typischerweise<br />
verändern sich im Laufe der Zeit jedoch die<br />
Rahmenbedingungen, unter denen das Unternehmen arbeitet.<br />
Neue Märkte, Produkte und Vertriebsformen werden<br />
erschlossen, Führungswechsel oder Restrukturierungen<br />
setzen andere Schwerpunkte. Zudem ergeben sich aufgrund<br />
neuer technologischer Möglichkeiten der ERP-Software<br />
verbesserte Möglichkeiten zu Optimierung von Abläufen<br />
und Prozessen im Unternehmen. Solche Potenziale<br />
können genutzt werden, um die Effizienz zu verbessern<br />
und damit die Position im Wettbewerb zu stärken.<br />
Bei der Potenzialanalyse handelt es sich um eine strukturierte<br />
Vorgehensweise, um Einspar- und Nutzenpotenziale<br />
systematisch zu identifizieren und zu bewerten. Die Ergebnisse<br />
dienen als Grundlage für die Definition von Maßnahmen<br />
zur Hebung dieser Potenziale. Untersucht werden verschiedene<br />
Bereiche des Unternehmens, beispielsweise die<br />
Organisation des Auftragsdurchlaufs, produktionsnahe<br />
Prozesse, Beschaffung, Vertrieb, Controlling, IT-Systeme<br />
und andere.<br />
Methodik statt Bauchgefühl<br />
Auffinden und Bewerten möglicher Potenziale folgen einer<br />
stringenten und bewährten Methodik <strong>–</strong> unter Berücksichtigung<br />
der individuellen Gegebenheiten und nach klaren<br />
Zielvorgaben. Die Bewertung geschieht anhand eines Kriterienportfolios,<br />
das den Wert der möglichen Potenziale<br />
und die Aufwendungen zu deren Erreichung für den speziellen<br />
Fall einander gegenüberstellt. Damit hat das Unternehmen<br />
die Möglichkeit, knappe Ressourcen gezielt für die<br />
Themen einzusetzen, die den höchsten Nutzen versprechen.<br />
Erfahrungsgemäß sind diese Untersuchungen vor allem<br />
bei solchen Unternehmen besonders erfolgversprechend,<br />
die <strong>proALPHA</strong> schon längere Zeit im Echtbetrieb haben<br />
und bei denen sich nun neue Potenziale durch die folgenden<br />
Faktoren ergeben:<br />
Neuer Stand der Technik ermöglicht bessere Prozesse,<br />
beispielsweise durch Nutzung des elektronischen Austauschs<br />
von Geschäftsdaten (EDI) oder eines Dokumentenmanagementsystems<br />
(DMS)<br />
Neue Funktionen in aktuellen <strong>proALPHA</strong> Versionen<br />
Veränderungen der Unternehmensorganisation, der<br />
relevanten Märkte, der Internationalisierung oder<br />
Führungswechsel<br />
Da die Bewertung der Potenziale aus unterschiedlichen<br />
Blickrichtungen möglich ist, zum Beispiel entsprechend der<br />
Prozesse oder <strong>proALPHA</strong> Versionen, unterstützt sie gezielt<br />
Entscheidungen wie das Pro und Contra für eine Erweiterung,<br />
für ein neues Modul. Daher kann sie besonders für<br />
solche Anwender relevant sein, die versuchen, im Vorfeld<br />
mögliche Verbesserungen zu identifizieren und zu quantifizieren.<br />
Statt Entscheidungen „aus dem Bauch heraus“ zu<br />
fällen, werden hier nachvollziehbar Fakten erarbeitet.<br />
Aufwand und Nutzen<br />
So individuell die Unternehmen und deren Erwartungen<br />
und Anforderungen an die Potenzialanalyse sind, so verschieden<br />
laufen die Projekte ab. Die Vorgehensweise mit<br />
Festlegung von Ziel und Umfang der Analyse<br />
Durchführung der Ist-Analyse und Identifikation der<br />
Potenziale<br />
Bewertung der Potenziale<br />
Definition der Maßnahmen<br />
Präsentation vor dem Entscheider-Gremium<br />
ist immer gleich, Zielrichtung und Aufwand unterscheiden<br />
sich jedoch. Herauskristallisiert hat sich, dass die Untersuchungen<br />
überwiegend einen externen Aufwand zwischen<br />
drei und sieben Manntagen benötigen.<br />
Bei Analyse der Prozesse prüft der Berater die realen<br />
Arbeitsabläufe im Unternehmen abteilungsübergreifend<br />
und an konkreten Beispielen lässt er sich deren Handling<br />
auch am System zeigen. Dazu müssen Ansprechpartner,<br />
beispielsweise Key-User aus den jeweiligen Unterneh
Zielsetzung<br />
der<br />
Potenzialanalyse<br />
Festlegung<br />
der Untersuchungsbereiche<br />
Ist-Analyse<br />
zur<br />
Potenzialidentifikation<br />
Bewertung<br />
der<br />
Potenziale<br />
Sicht 3<br />
- Umsetzungsart -<br />
(Standardfunktion, Organisation,<br />
Daten, Programmierung etc.)<br />
Maßnahmendefinition<br />
HOCH<br />
Aufwand<br />
und<br />
Risiken<br />
mensbereichen, bereit stehen, mit denen der Berater die<br />
Prozesse betrachten und bewerten kann. Dieser Durchlauf<br />
ist in einer Standarddokumentenvorlage protokolliert und<br />
es werden die ersten erkannten Potenziale erfasst. Im<br />
Nachgang wird die Aufzeichnung vervollständigt und alle<br />
Potenziale herausgearbeitet. Ein bewährtes Hilfsmittel zur<br />
verständlichen und übersichtlichen Darstellung ist der<br />
<strong>proALPHA</strong> Geschäftsprozessdesigner (GPD): Mit dessen<br />
Hilfe lassen sich Abläufe schnell und übersichtlich dokumentieren<br />
und mögliche Veränderungen simulieren. Das<br />
Unternehmen benennt einen Verantwortlichen für die gemeinsame<br />
Bewertung der Potenziale und zur Definition<br />
der Maßnahmen.<br />
Im Ergebnis werden die bewerteten Potenziale grafisch<br />
aufbereitet in einem Portfolio dargestellt und zwar zweidimensional<br />
entsprechend dem<br />
Wert für den Kunden und dem<br />
Aufwand und Risiko der Implementierung.<br />
Damit ist für Entscheider die Bewertung der Potenziale<br />
nachvollziehbar und gut überschaubar, die Kosten sind<br />
einfach zu quantifizieren. Der Wert für den Kunden lässt<br />
sich bei einigen Potenzialen rechnen, bei anderen ist eine<br />
Nutzenabschätzung anhand weicherer Faktoren erforderlich.<br />
Das gilt zum Beispiel für Maßnahmen, auf Grund deren<br />
Außendienstmitarbeiter nun systematisch die Vertriebschancen<br />
erfassen oder für einen Einkauf, der die Zahl der<br />
Fehlteile bei Auftragsstart reduziert.<br />
Bewertung der Potenziale:<br />
Darstellungsformen <strong>–</strong> Sichten<br />
NIEDRIG Wert für Kunden HOCH<br />
Die Bewertung von Potenzialen ist aus verschiedenen Sichten möglich und erlaubt so alternative Vorgehensweisen.<br />
In jedem Fall aber gilt, dass die Potenzialanalyse <strong>–</strong> anders<br />
als die üblichen Konzepte von Unternehmensberatern <strong>–</strong><br />
die Definition von Maßnahmen zur Hebung der Potenziale<br />
einschließt. Hier wird für jede Maßnahme definiert, in<br />
welchem Zeitraum sie umgesetzt werden soll und welchen<br />
Aufwand die Umsetzung verursacht.<br />
Ein Ansatz für viele Fälle<br />
Die Potenzialanalyse ist ein systematischer Ansatz für<br />
Unternehmen, die Verbesserungsmaßnahmen im ERP- und<br />
Prozessumfeld planen oder prüfen wollen, ob unter den<br />
gegebenen Randbedingungen Optimierungen möglich<br />
sind. Gerade Zeiten, die Organisations- und IT-Verantwortlichen<br />
etwas mehr „Luft“ verschaffen, bieten sich dafür an.<br />
Grundsätzlich können alle Unternehmensbereiche betrachtet<br />
werden, doch zeigt sich in der Praxis, dass die Kernprozesse<br />
im Fokus stehen wie Auftragsabwicklung, Materialwirtschaft<br />
und Produktion. Erfolgversprechend sind vor<br />
allem abteilungsübergreifende Untersuchungen, da die<br />
Verluste an den „Grenzen“ aufgrund organisatorischer<br />
Brüche und/oder technischer Schnittstellen meist besonders<br />
hoch sind. Auch hier kann der GPD als Hilfsmittel dienen,<br />
um komplexe Abläufe, Daten-, Informations- und Entscheidungswege<br />
im Unternehmen transparent darzustellen<br />
und Veränderungsmöglichkeiten aufzuzeigen.<br />
Til Warnecke ist Leiter Consulting der <strong>proALPHA</strong> Consulting AG<br />
in Ahrensburg.<br />
Leistungsspektrum<br />
<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 19
Leistungsspektrum<br />
Prozesse managen <strong>–</strong> Qualität sichern<br />
SSB-Gruppe realisiert Qualitätshandbuch<br />
mit dem Geschäftsprozessdesigner<br />
Statt mit einem gedruckten Qualitätshandbuch samt aufwändigem<br />
Änderungsdienst setzt die SSB-Gruppe auf<br />
den <strong>proALPHA</strong> Geschäftsprozessdesigner (GPD). Mit<br />
dessen Unterstützung können die Prozesse für jeden einsehbar<br />
abgebildet, bei Bedarf schnell und flexibel verändert<br />
werden und man hat die garantiert aktuelle<br />
Version in Umlauf.<br />
Sicheres Einhalten standardisierter Prozesse ist eine Grundlage<br />
für das Funktionieren des Qualitätsmanagements im<br />
Unternehmen. Andererseits müssen diese Prozesse immer<br />
wieder aktuellen Entwicklungen und neuen Anforderungen<br />
angepasst werden. Das realisiert die mittelständische SSB-<br />
Gruppe mit Sitz in Salzbergen schon seit vielen Jahren.<br />
Deren kundenindividuelles Produktspektrum erstreckt sich<br />
von Motoren über Getriebe, Steuer- und Schaltanlagen<br />
sowie Umrichtertechnik bis hin zu kompletten Steuerungsund<br />
Visualisierungssystemen für Windenergieanlagen.<br />
Langlebige Investitionsgüter für den Anlagenbau bedingen<br />
ein hohes Qualitätsniveau: Null-Fehler-Toleranz ist die bestimmende<br />
Maxime der SSB-Gruppe. Ein DQS-zertifiziertes<br />
Qualitätsmanagementsystem stellt das sicher.<br />
Grundlage des Qualitätsmanagements ist die strikte Ablauforientierung<br />
verbunden mit der Standardisierung aller<br />
Unternehmensprozesse. So wird sichergestellt, dass nur<br />
Vorgehensweisen zum Einsatz kommen, die die Marktbedingungen<br />
berücksichtigen, Kundenbedürfnisse optimal<br />
bedienen und für das Unternehmen wirtschaftlich sind. Ein<br />
QM-Handbuch stellte in der Vergangenheit sicher, dass jeder<br />
Mitarbeiter Zugriff auf die standardisierten Prozesse<br />
20 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />
i Über die Unternehmensgruppe SSB<br />
SSB sorgt seit 1970 mit kundenspezifischen Produkten rund um die<br />
Antriebstechnik und Windenergie weltweit für Bewegung. Von Motoren,<br />
Getrieben, Steuer- und Schaltanlagen bis hin zu Steuerungselementen<br />
für Windenergieanlagen bietet SSB ausgereifte Lösungen<br />
für Standard-Produkte oder individuelle Anfertigungen. In dem rasant<br />
wachsenden Markt der regenerativen Energieerzeugung ist<br />
SSB im Segment der elektrischen Pitchsysteme und Schaltanlagen<br />
seit 1995 Marktführer. Speziell für den Bereich Windenergie bietet<br />
die SSB Service GmbH einen proaktiven, herstellerunabhängigen<br />
Komplett-Service für Windenergieanlagen weltweit.<br />
Die SSB-Gruppe: Mit dem <strong>proALPHA</strong> GPD von standardisierten<br />
Prozessen zu präzisen Lösungen<br />
hatte. Die Inhalte setzten sich aus Prozessbeschreibungen,<br />
Arbeitsanweisungen und Formularvordrucken zusammen.<br />
Von diesem Handbuch wurden mehrere Exemplare gedruckt<br />
und an verschiedenen Stellen im Unternehmen platziert.<br />
Der Nachteil: Mussten aufgrund von Veränderungen<br />
im Unternehmensumfeld Prozesse angepasst werden, waren<br />
alle Exemplare des QM-Handbuchs zu aktualisieren<br />
und veraltete Versionen einzusammeln. Und das war mit<br />
erheblichem Aufwand verbunden. Aus diesem Grund hat<br />
die SSB-Gruppe bereits vor mehreren Jahren den <strong>proALPHA</strong><br />
Geschäftsprozessdesigner (GPD) für sich entdeckt. Mit<br />
dem GPD lassen sich Unternehmensprozesse modellieren<br />
und grafisch darstellen. Die Vorteile:<br />
Alle Prozesse sind integriert in einem Modell enthalten.<br />
Das Modell lässt sich im Intranet veröffentlichen. Ausdrucke<br />
sind nicht mehr notwendig.<br />
Jeder Mitarbeiter hat die Möglichkeit, den GPD von seinem<br />
PC zu starten und erhält damit Zugriff auf den aktuellen<br />
Stand der Unternehmensprozesse. Diese lassen sich<br />
als Organisationsprozessmodelle (OPM) und als Aktivitätennetze<br />
(AKN) darstellen. Im OPM sind die Verantwortlichen<br />
für die jeweiligen Prozessschritte als sogenannte<br />
Swimlanes dargestellt. Somit erkennt der Anwender auf<br />
den ersten Blick, von wem er seine Arbeitsgrundlage erhält<br />
und an wen er seine Ergebnisse weitergibt. Schwerpunkt<br />
des AKN ist die Modellierung von Arbeitsanweisungen.<br />
Zu den Prozessen lassen sich weitere Dokumente<br />
hinterlegen, beispielsweise Prüfberichte als pdf-Dateien,<br />
die man auch drucken kann. Das gilt nicht für die Prozessdarstellungen,<br />
denn gerade das Entstehen von veralteten
Exemplaren soll verhindert werden. Durch die<br />
Integration der Prozesse in einem Modell haben<br />
Mitarbeiter zusätzlich die Möglichkeit,<br />
über sogenannte Konnektoren zwischen den<br />
Prozessen zu navigieren. Auf diese Weise erschließen<br />
sich jedem die Zusammenhänge<br />
zwischen allen Prozessen.<br />
Ein weiterer Vorteil ist die Integration des Qualitätsmanagements<br />
in <strong>proALPHA</strong>: Zu jedem Prozessschritt können in<br />
<strong>proALPHA</strong> Programmaufrufe hinterlegt werden. Ein Doppelklick<br />
auf den betreffenden Prozessschritt startet direkt<br />
das hinterlegte Programm. Umgekehrt lassen sich im GPD<br />
Prozesse als weiterführende Informationen im <strong>proALPHA</strong><br />
InfoGuide verlinken. In diesem Fall öffnet sich dann der zu<br />
einem <strong>proALPHA</strong> Programm gehörende Geschäftsprozess<br />
per Doppelklick. Diese neue Form des QM-Handbuchs<br />
hat sich nicht nur im täglichen Einsatz bewährt. Auch das<br />
Vorbereiten und Durchführen von Audits basiert auf diesen<br />
Prozessdarstellungen. Und mit dem Intranet-Zugriff sind die<br />
Prozessbeschreibungen immer aktuell.<br />
Designerbrillen entstehen mit <strong>proALPHA</strong><br />
Das Organisationsprozessmodell zeigt Verantwortlichkeiten und organisatorische<br />
Schnittstellen in einem Prozess.<br />
Mit der integrierten Darstellung und dem Hinterlegen von<br />
Dokumenten und Programmaufrufen trägt der GPD maßgeblich<br />
zur Realisierung der hohen Qualitätsansprüche<br />
bei. Und künftige Prozessoptimierungen werden durch das<br />
einfache Ändern und Veröffentlichen des Modells bestens<br />
unterstützt.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.ssb.eu<br />
Die Berliner Trendfirma Mykita GmbH bildet ihre Geschäftsprozesse mit <strong>proALPHA</strong> ab. Das junge, im stark umkämpften<br />
Brillenmarkt engagierte Unternehmen wird künftig Vertrieb, Einkauf, Produktion und Rechnungswesen mit der neuen Software<br />
steuern. „<strong>proALPHA</strong> haben wir vor einem Jahr auf der Cebit kennengelernt. In anschließenden Präsentationen und<br />
Workshops hatten deren Mitarbeiter im Anbietervergleich am besten das Gefühl vermittelt, unsere Geschäftsprozesse<br />
exakt verstanden zu haben“, begründet Mykita-Geschäftsführer Moritz Krüger die Entscheidung für die neue Lösung.<br />
Mykita wurde 2003 in Berlin gegründet und stellt Brillen im Luxussegment her. Neben dem Hauptsitz in Deutschland bestehen<br />
Niederlassungen in den USA und Hongkong. Produziert wird in Handarbeit in Berlin. Mehr als 2000 Optiker<br />
und Modegeschäfte übernehmen den weltweiten Vertrieb der mehrfach mit Designawards ausgezeichneten Brillen. Der<br />
Name Mykita ist abgeleitet vom Firmensitz, einer ehemaligen Kindertagesstätte in Berlin-Mitte.<br />
Leistungsspektrum<br />
<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 21
Kunden<br />
APS statt konventioneller Planung<br />
MAJA-Maschinenfabrik bringt Dampf in die Fertigung<br />
Bereits seit 15 Jahren arbeitet die MAJA-Maschinenfabrik<br />
mit <strong>proALPHA</strong>. Nun wurde die Fertigungssteuerung<br />
auf APS umgestellt, um die rund 2000 Maschinen jährlich<br />
effizienter durch die Produktion zu schleusen.<br />
Bei der südbadischen MAJA-Maschinenfabrik Hermann<br />
Schill GmbH & Co. KG wurde der tägliche Spagat<br />
zwischen scharfer Vertriebskalkulation, hoher Ressourcenauslastung<br />
und termingerechter Produktion zunehmend<br />
schwieriger. Der Hersteller von Maschinen für die Lebensmittelindustrie<br />
arbeitet in einem globalen Anbietermarkt<br />
und steht unter entsprechendem Kostendruck. Um die Situation<br />
grundlegend zu entschärfen und die Produktion hinsichtlich<br />
verschiedener Zielgrößen nachhaltig effizienter zu<br />
machen, wurde im Laufe des Jahres 2007 das vorhandene<br />
<strong>proALPHA</strong> um die integrierte Multiressourcenplanung<br />
Advanced Planning and Scheduling (APS) erweitert. Die<br />
optimierte Nutzung der Ressourcen, der Abbau sämtlicher<br />
Überstunden und erheblich kürzere Durchlauf- und Lieferzeiten,<br />
30 Prozent geringere Bestände in der Produktion<br />
bzw. auf Lager, Reduzierung der Fremdfertigungsaufträge<br />
sowie höhere Termintreue wurden nach Unternehmensangaben<br />
gleichzeitig realisiert.<br />
Zur Fertigung der jährlich etwa 2000 Maschinen sowie<br />
der Einzelteile und Baugruppen werden rund 30.000 Produktionsaufträge<br />
abgearbeitet. Etwa 23.500 Stücklisten<br />
und Arbeitspläne sowie etwa 8500 Kaufteile sind zu verwalten.<br />
„Die Marktbedingungen erforderten insbesondere<br />
die schnellere und gleichzeitig kostengünstige Fertigung.<br />
Hinzu kam, dass nicht für alle Geschäftsbereiche eine<br />
ganzheitliche Übersicht über die tatsächlich verfügbaren<br />
Kapazitäten zur Verfügung stand“, schildert Klemens Basler,<br />
Leiter Einkauf, Supply Chain Management und Materialwirtschaft,<br />
die Lage. „Immer wieder kam es zu Diskussionen<br />
zwischen Vertrieb, Disposition und Produktion über zu<br />
lange Lieferzeiten und nicht eingehaltene Liefertermine. In<br />
22 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />
der Fertigung war eine steigende Fehlteilquote zu verzeichnen<br />
und durch straffe Terminvorgaben suchte man das Heil<br />
in hohen Sicherheitsbeständen. Doch auch bei uns zeigte<br />
die Praxis, dass ausgerechnet die Teile, die man benötigte,<br />
dann doch nicht vorrätig waren.“<br />
Von punktuellen Optimierungen zum Gesamtoptimum<br />
Statt an übergeordneten Kriterien orientierte sich die frühere<br />
Produktionsplanung an der scheinbar optimalen Losgröße.<br />
Rüstkostendegression war das Schlagwort. Faktoren<br />
wie Durchlaufzeit, Termintreue, Lagerbestände sowie<br />
die Verfügbarkeit von Maschinen, Bedienern und Material<br />
wurden oft außer Acht gelassen. Klemens Basler: „Die Produktion<br />
war stark durch ein Reagieren gekennzeichnet.<br />
Geplante Abläufe wurden häufig gestört oder unterbrochen.<br />
Überstunden und Fremdvergabe von Produktionsaufträgen<br />
waren die Folge.“ Deshalb entschied man sich bei<br />
der MAJA-Maschinenfabrik nicht nur für ein Update auf<br />
die aktuelle <strong>proALPHA</strong> Version, sondern für die gleichzeitige<br />
Umstellung der Produktionsplanung auf das APS-Modul.<br />
Der Echtbetrieb startete bereits zwei Monate nach der Entscheidung,<br />
die Integration begleitete der in Kaiserslautern<br />
ansässige <strong>proALPHA</strong> Partner Alpha Business Solutions.<br />
i<br />
Über die MAJA-Maschinenfabrik<br />
Die 1925 gegründete MAJA-Maschinenfabrik entwickelt, produziert<br />
und vertreibt weltweit hochwertige Maschinen für die Nahrungsmittelindustrie.<br />
Neben der fleischverarbeitenden Branche bedient<br />
das Unternehmen die Fisch- und Backwarenindustrie sowie<br />
Supermärkte. Das Produktspektrum des in dritter Generation von<br />
den Brüdern Reinhard und Joachim Schill geführten Familienunternehmens<br />
umfasst Abschwartungs-, Entvlies- und Schneidemaschinen<br />
sowie Scherbeneisautomaten und Automatisierungssysteme für die<br />
fleischverarbeitende Industrie. Die Firma mit Sitz im südbadischen<br />
Kehl-Goldscheuer beschäftigt rund 160 Mitarbeiter in ihrem Hauptwerk<br />
und den Niederlassungen in Frankreich und den USA.
Im APS können bis zu sieben Größen simultan in die Planung<br />
einbezogen werden. So lässt sich zum Beispiel auch<br />
absehen, ob neben Bedienern auch genügend Maschineneinrichter<br />
verfügbar sind oder ob die Tourenplanung<br />
zum Fertigungstermin passt. Gegenüber der klassischen<br />
Fertigungsplanung ermöglicht <strong>proALPHA</strong> APS eine realistischere<br />
Übersicht, bessere Ausnutzung und automatisierte<br />
Abstimmung der Ressourcen auf vorgegebene betriebswirtschaftliche<br />
Ziele.<br />
Mit der APS-Einführung ergaben sich Optimierungen vor<br />
allem bei der Pflege der Stammdaten, bei Terminfindung,<br />
Ressourcenplanung, Terminüberwachung und Fehlteilverwaltung.<br />
Im Zuge der Umstellung wurden auch viele Prozesse<br />
auf ihre Wirtschaftlichkeit hin geprüft und die Ablauforganisation<br />
angepasst, da das APS-System grundsätzlich<br />
neue Spielregeln, Abläufe und organisatorische Notwendigkeiten<br />
mit sich brachte. Beispielsweise müssen Kapazitäts-<br />
bzw. Belastungsgrenzen der Ressourcen regelmäßig<br />
festgelegt und die Ressourcenkalender unterjährig gepflegt<br />
werden, um Maschinenausfälle oder Urlaub von Mitarbeitern<br />
abzubilden.<br />
Schneller ohne Überstunden<br />
Für die Disposition und Produktion entstanden einfache und<br />
klare Regelungen. Großen Wert hat man auf die konsequente<br />
und umfassende Anwendung der verfügbaren Instrumente<br />
gelegt: Dazu zählen der tägliche Einsatz der<br />
Bedarfs- und Deckungsverwendung (ehemals Fehlteileverwaltung),<br />
die Bearbeitung des Produktionsdurchlaufs mit<br />
dem gesamten Pool an Produktionsaufträgen im Sinne der<br />
Terminüberwachung und die regelmäßige Betrachtung der<br />
Ressourcenhistogramme <strong>–</strong> mindestens zwei Mal wöchentlich<br />
<strong>–</strong> um Rückstände sowie drohende Engpässe frühzeitig<br />
zu erkennen.<br />
Die positiven Folgen der Maßnahmen zeigten sich innerhalb<br />
von vier Monaten: So lösten sich nahezu alle Eng-<br />
Tipps & Tricks Mails aus Outlook einfacher archivieren<br />
Für das Archivieren von Mails aus Outlook stehen ab der<br />
<strong>proALPHA</strong> Version 5.2 einige nützliche Vereinfachungen<br />
zur Verfügung. Falls in Outlook Elemente wie E-Mails, Aufgaben,<br />
Kontakte oder Notizen selektiert sind, können diese<br />
in <strong>proALPHA</strong> durch Aufruf von Extras <strong>–</strong> Neues Dokument<br />
mit gleichzeitig gedrückter STRG-Taste in das DMS<br />
Mit APS konnte die MAJA-Maschinenfabrik viele Prozesse optimieren.<br />
pässe auf und die Auslastung von Mensch und Maschine<br />
verbesserte sich erheblich. Inzwischen sanken die Lieferzeiten<br />
für gängige Endprodukte drastisch <strong>–</strong> von durchschnittlich<br />
fünf bis sechs auf drei bis vier Wochen. Die Zahl<br />
der Überstunden in der Einzelteilefertigung reduzierte sich<br />
nachhaltig von 2100 Stunden auf Null. Nach einem Jahr<br />
waren außerdem die Bestände des Umlaufvermögens in<br />
der Produktion und der bestandsgeführten Eigenfertigungsteile<br />
um rund 30 Prozent gesunken. In gleichem Maße<br />
wurden Fertigungsaufträge über die verlängerte Werkbank<br />
reduziert.<br />
Bei der MAJA-Maschinenfabrik herrscht heute Zufriedenheit<br />
über die Investition: „Der Nutzen eines APS-Systems<br />
setzt sich zusammen aus seinen Funktionalitäten und deren<br />
konsequenten Nutzung einerseits sowie aus der Festlegung<br />
klarer Regeln und deren kontrollierten Einhaltung andererseits.<br />
Wir konnten mit der Migration trotz <strong>–</strong> oder vielmehr<br />
dank <strong>–</strong> einiger notwendiger Umstellungen viele Prozesse<br />
optimieren“, erklärt Klemens Basler. „Es verhält sich im<br />
übertragenen Sinn wie mit der Musik: Mit einem Einfingersystem<br />
lassen sich nun einmal keine Konzerte spielen.“<br />
Weitere Informationen<br />
unter: www.maja.de<br />
archiviert werden. Bei zugleich gedrückter Umschalt-Taste<br />
werden die Outlook-Elemente nach der erfolgreichen<br />
Archivierung in Outlook gelöscht. Es können auch mehrere<br />
Elemente parallel selektiert und archiviert werden. Diese<br />
sind dann als einzelne Outlook-Message-Dateien zu einem<br />
Dokument archiviert.<br />
Kunden<br />
<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 23
Kunden<br />
Innovationsfähigkeit und flexible, schnelle<br />
Reaktionen auf Kundenforderungen und<br />
Anfragen sowie hochquali-<br />
Mit Innovationen punktative und robuste Systeme<br />
ten: Der EFS 900 ist der erste sind die Antwort auf die<br />
Fournisseur mit integriertem Verlagerung der Textilindus-<br />
Fadenrückholsystem für Garne.<br />
trie nach Asien. Und so exportiert<br />
Memminger-IRO<br />
seine Geräte, Systeme und Komponenten weit überwiegend<br />
aus dem Schwarzwald in diese Weltregion. Entwickelt<br />
und geliefert wird ein breites Programm an Systemen,<br />
die Strickmaschinen noch schneller machen, störungsärmer<br />
laufen lassen und den sicheren, wartungs- und bedienarmen<br />
Betrieb ermöglichen. Elektronische und mechanische<br />
Fadenzuführungen, sogenannte Fournisseure, Schmiersysteme,<br />
Zahnriemenantriebe, Geräte zur Qualitätsüberwachung<br />
des Gestricks mit Nadelbruchüberwachung und<br />
Laufmaschensuche sowie Gattersysteme gehören zu den<br />
Kernkompetenzen. Geliefert werden aber auch hochpräzise<br />
und langlebige Verschleißteile, teilweise aus Keramiken.<br />
Allen Produkten gemeinsam sind die zumeist extremen<br />
Anforderungen hinsichtlich der geforderten Arbeitsgeschwindigkeit<br />
<strong>–</strong> und das bei oft problematischen Umgebungsbedingungen<br />
wie Staub und Wärme.<br />
Memminger-IRO agiert vor allem als Entwickler innovativer<br />
Geräte und Systeme sowie als Montagebetrieb. Die Produktion<br />
der Bauteile übernehmen weitgehend Zulieferer.<br />
Zudem werden einige Baugruppen in anderen Unternehmen<br />
und Werken der Memminger-IRO-Gruppe kundenauftragsunabhängig<br />
vorgefertigt. „Im Kern geht es bei uns im-<br />
24 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />
Textilmaschinenbau erfolgreich betreiben<br />
Mit APS, DMS und Konfigurator zu perfekten Abläufen<br />
Wer mit dem Bau von Maschinen<br />
und Komponenten für die Textilindustrie<br />
in Deutschland erfolgreich<br />
sein will, muss schon über besondere<br />
Qualitäten verfügen <strong>–</strong> ist<br />
der Anwendermarkt doch in weiten<br />
Teilen in asiatischer Hand. Kurze<br />
Lieferzeiten trotz hohen Variantenreichtums<br />
realisiert Memminger-IRO<br />
auch dank <strong>proALPHA</strong> mit einem Kostengerüst,<br />
das die Produktion in Schwaben<br />
weiterhin erlaubt.<br />
mer um die Frage, wie wir die für einen Auftrag erforderlichen<br />
Bauteile zusammenführen und die kompletten Geräte<br />
schnellstmöglich ausliefern“, erklärt Frank Gaiser, EDV-Leiter<br />
bei Memminger-IRO.<br />
Wettbewerbsfähigkeit ist in dieser Branche mit innovativen<br />
Produkten allein nicht zu garantieren. Hohe Lieferbereitschaft<br />
bei günstigen Produktionskosten durch optimale Fertigungs-<br />
und Ablauforganisation sind erforderlich. Basis dafür<br />
ist bei Memminger-IRO <strong>proALPHA</strong>. Vor allem die<br />
schlechten Erfahrungen mit Schnittstellen zwischen verschiedenen<br />
Alt-Systemen haben die Unternehmensleitung<br />
in Abstimmung mit den Anwendern dazu bewogen, auf<br />
ein möglichst hoch integriertes System mit allen benötigten<br />
Funktionen <strong>–</strong> auch mit „Randfunktionen“ wie Dokumentenmanagement<br />
<strong>–</strong> zu setzen, das trotzdem flexibel den speziellen<br />
Bedürfnissen anpassbar und künftig erweiterbar ist.<br />
Auch stand von Anfang an die Anbindung weiterer Standorte,<br />
auch international, zur Diskussion. Schließlich ist das<br />
Hauptvertriebsgebiet der asiatische Raum. Frank Gaiser<br />
bringt es auf den Punkt: „Wir wollten ein System mit Perspektive.“<br />
Dementsprechend breit ist die Art der genutzten<br />
Module, einschließlich CRM (Customer Relationship Management),<br />
Servicemanagement und Projektmanagement,<br />
in dem beispielsweise Betriebsmittelbau und -konstruktion<br />
abgebildet sind. Und für die reibungsarme Einführung setzte<br />
Memminger-IRO auf das Tool goLive! von <strong>proALPHA</strong>.<br />
Trotz der teils speziellen Anforderungen wie der Betrieb<br />
von Konsignationslägern und extremen Variantenreichtums<br />
sind die Anpassungen laut Frank Gaiser eher gering.<br />
„Häufig gibt es auch andere Wege zum Ziel als die im eigenen<br />
Unternehmen eingefahrenen, die ein erfahrener<br />
ERP-Anbieter aufzeigen kann. Mitunter ist es sinnvoller, die<br />
eigenen Abläufe anzupassen.“ Und damit ist man bei einem<br />
anderen wichtigen Thema der ERP-Auswahl, den<br />
„weichen Faktoren“ der Anbieter: <strong>Nicht</strong> nur Funktionalitäten<br />
und der hohe Integrationsgrad waren hier ausschlaggebend,<br />
„das Unternehmen hinter der Software sollte uns<br />
verstehen und eher bodenständig sein“, argumentiert er.<br />
DMS-Funktionen ausgereizt<br />
Dass die „Randfunktionen“ sehr wichtig sein können, zeigt<br />
Frank Gaiser am Beispiel Dokumentenmanagement. Ein
ins Auge springender Effekt sei beispielsweise im Einkauf<br />
gegeben: Der verfüge plötzlich über erheblich mehr Platz<br />
<strong>–</strong> weil kaum noch Ordner vorhanden seien. <strong>Nicht</strong> ganz so<br />
offensichtlich, aber ausgesprochen effizienzsteigernd, seien<br />
mit dem DMS verbundene und aufgrund des Integrationsgrades<br />
sehr tiefgehende Funktionen wie die Belegverknüpfung.<br />
Hier können die zuständigen Mitarbeiter aus<br />
jedem Vorgang bis auf die Belegebene heruntergehen<br />
und per Knopfdruck jedes Dokument vom<br />
Angebot über den Lieferschein bis zur Rechnung<br />
ansehen. Lieferscheine und Eingangsbelege<br />
werden direkt im Wareneingang gescannt,<br />
Eingangsrechnungen während der<br />
Rechnungsprüfung. Rechnungen aus dem<br />
Einkauf werden mit einem in <strong>proALPHA</strong> erzeugten<br />
kleinen Barcodelabel versehen und<br />
dann gescannt. Auch alle relevanten Mails<br />
und pdf-Dokumente aus dem Vertrieb werden<br />
hier den Vorgängen zugeordnet.<br />
Zudem werden digitale Dokumente mit<br />
<strong>proALPHA</strong> Vorgängen verknüpft, beispielsweise<br />
Arbeitsanweisungen, Fotos von Kaufteilen<br />
und anderes. Das soll im Laufe der Zeit zu dem zentralen<br />
Informationssystem bei Memminger-IRO führen, in<br />
dem alle Fakten und Daten zu allen Maschinen, von Teilebildern<br />
über Bezugsquellen bis eben zu Arbeitsanweisungen,<br />
hinterlegt und im Zugriff sind, ohne mehrere Systeme<br />
öffnen zu müssen.<br />
Dank APS Kapazität für wirklich dringende Aufträge<br />
Nachdem die Finanzbuchhaltung <strong>–</strong> bei weitgehend automatischer<br />
Datenübernahme <strong>–</strong> bereits vorab auf <strong>proALPHA</strong><br />
umgestellt wurde, folgten die Produktion und angrenzende<br />
Bereiche einige Monate später. An einem Freitagnachmit-<br />
i<br />
Über die Memminger-IRO GmbH<br />
Die Memminger-IRO GmbH mit Hauptsitz in Dornstetten sieht sich<br />
als Marktführer, wenn es um Spitzentechnologie in der Verfahrenstechnik<br />
für Fadenzuführung, Kontrollsysteme und Schmiertechnologie<br />
für Strickmaschinen geht. Mehr als 50 Jahre Erfahrung in<br />
diesem Bereich, eine Vielzahl an Patenten und zukunftsweisende Entwicklungen<br />
haben das Unternehmen als eines der wenigen in<br />
Europa verbliebenen aus der Branche gestärkt. Die international tätige<br />
Gruppe beschäftigt weltweit etwa 400 Mitarbeiter und ist Teil<br />
der belgischen Van-de-Wiele-Gruppe. Mit fünf Tochter- und<br />
Schwesterunternehmen sowie über 80 Vertretungen vertreibt die<br />
Memminger-IRO GmbH ihre Produkte in mehr als 100 Ländern.<br />
Frank Gaiser, EDV-Leiter bei<br />
Memminger-IRO: „Wir wollten<br />
ein System mit Perspektive.“<br />
tag wurde die Produktion gestoppt, um die Bewegungsdaten<br />
zu übernehmen. Am Montagmorgen startete der<br />
<strong>proALPHA</strong> Echtbetrieb. „Es kam bei uns zu keinerlei Produktions-<br />
oder gar Lieferstopps“, nennt Frank Gaiser ein<br />
wichtiges Ergebnis der Projektvorbereitung. Allerdings habe<br />
das neue System einige Umstellungen bei den Mitarbeitern<br />
verlangt: Es funktioniert nur, wenn es eine gewisse<br />
Eingabedisziplin gibt. Nachlässigkeiten und eine eher<br />
„großzügige“ Handhabung fallen sehr<br />
schnell auf. „Aber das wollten wir ja auch“,<br />
erklärt Frank Gaiser. „Wir wollten Schwachstellen<br />
im System identifizieren, um sie beseitigen<br />
zu können.<br />
Wir sind bekannt für unsere besonders knappen<br />
Lieferzeiten trotz extrem vieler Varianten,<br />
das hatte früher zu sehr vielen ‚Chefaufträgen’<br />
geführt. Jetzt wird direkt sichtbar, welche<br />
Kosten mit solchen Aktionen verursacht<br />
werden. Wenn das alle Beteiligten im System<br />
sehen können <strong>–</strong> und das müssen sie <strong>–</strong><br />
ändert sich deren Verhalten relativ schnell“,<br />
schildert Frank Gaiser seine Erfahrungen. So<br />
sei in kurzer Zeit mehr Ruhe in die Produktion eingekehrt<br />
bei gleichbleibend hoher Liefertreue. Außerdem haben die<br />
steuernden Mitarbeiter nun eher Kapazitäten, um sich um<br />
ihre Kernaufgaben zu kümmern.<br />
Aktuell wickelt Memminger-IRO etwa 1000 Aufträge mit<br />
durchschnittlich knapp 4000 Positionen pro Monat ab.<br />
Früher machte ein Mitarbeiter aus der Produktionsplanung<br />
mit langer Erfahrung die Liefertermine. Heute übernimmt<br />
das der Vertriebler. Er lastet seinen neuen Auftrag ins System<br />
ein und versucht ihn bei Bedarf mit verschiedenen<br />
Strategien „passend zu machen“. Nur wenn das nicht gelingt,<br />
schaltet sich die Produktionssteuerung ein und leitet<br />
bei Bedarf Maßnahmen wie Mehrarbeit ein. Aus diesem<br />
System resultiert eine hohe Lieferbereitschaft, Schwierigkeiten<br />
werden schon im Vorfeld weitgehend abgefangen, bevor<br />
es kritisch wird.<br />
„Mit dem APS kann der Fertigungssteuerer die in unserer<br />
Montage vorhandene Flexibilität erst richtig nutzen“, so<br />
Frank Gaiser. „In aller Regel wird für jeden Auftrag das<br />
Planungsergebnis des Komplettoptimierers verwendet, er<br />
macht zu einem hohen Prozentsatz genau das, was wir er<strong>warten</strong>.<br />
Unsere Auftragssteuerung behält das Gesamtbild<br />
trotzdem im Auge und beobachtet bestimmte Details auch<br />
Kunden<br />
<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 25
Kunden<br />
Hochflexibel eingerichtete Montageinseln können dank APS-Einsatz<br />
deutlich effizienter genutzt werden.<br />
genauer. Aber die große Menge wird automatisch durchgeschleust.“<br />
Den Kunden immer das Beste bieten<br />
<strong>Nicht</strong> nur die Zahl der Aufträge, sondern die Komplexität<br />
und der Variantenreichtum der Produkte macht die Auftragssteuerung<br />
nicht eben einfach. Was dem Kunden gegenüber<br />
eine besondere Stärke ist, die sehr weitgehende<br />
Individualisierung seines Produkts, sorgt nicht nur in der<br />
Fertigung, sondern auch im Vertrieb für einigen Aufwand.<br />
Viele Maschinen sind <strong>–</strong> zumindest theoretisch <strong>–</strong> in mehre-<br />
26 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />
ren 100.000 Ausführungen vorstellbar. Die für den Kunden<br />
aus technischer und betriebswirtschaftlicher Sicht jeweils<br />
optimale Variante zusammenzustellen, verlangt viel Erfahrung.<br />
Hier kann der Produktkonfigurator in <strong>proALPHA</strong> den<br />
Aufwand drastisch senken und die Beratungsqualität verbessern:<br />
Der Konfigurator kann sehr schnell aus den jeweiligen<br />
Randbedingungen die möglichen Varianten erzeugen<br />
und präsentieren <strong>–</strong> und technisch nicht sinnvolle<br />
ausschließen. Das entlastet den Vertrieb und die Konstruktion<br />
nicht nur, es garantiert auch, dass dem Kunden tatsächlich<br />
alle sinnvollen Optionen aufgezeigt werden.<br />
Und damit schließt sich der Kreis zwischen hoch entwickelter<br />
Technologie, Kosten und Kundennutzen: Mit den richtigen<br />
Werkzeugen lassen sich die Forderungen unter einen<br />
Hut bringen und daraus besondere Stärken entwickeln.<br />
Und dieses Konzept führt Memminger-IRO weiter <strong>–</strong> beispielsweise<br />
mit Maßnahmen für einen verbesserten internen<br />
Materialfluss mit Hilfe von Scannern und Kommissionierern,<br />
denen ihre Aufträge auf einen PDA gesendet<br />
werden. Auch in diesen Fällen stehen Kosten und Qualität<br />
der Arbeit immer im Vordergrund.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.memminger-iro.de<br />
Sondermaschinenbau: Flexibilität durch volle Integration<br />
Alle Funktionen in einem System beschleunigen die Abläufe<br />
Unternehmensweiter Workflow und integrierte Funktionen<br />
wie Dokumentenmanagement und Qualitätssicherung<br />
helfen dem mittelständischen Anlagenbauer Mohrbach,<br />
die Abläufe drastisch zu beschleunigen und mit<br />
wenig Aufwand aussagekräftige Zahlen für die Unternehmensleitung<br />
zu produzieren.<br />
Verpackungsanlagen wie Kartonaufrichter und -auffalter,<br />
Befüllsysteme, Verschließer und Verdeckler, Sammel- und<br />
Endverpackungs- sowie Palettieranlagen gehören zum<br />
Lieferprogramm der Mohrbach Verpackungsmaschinen<br />
GmbH. Das Unternehmen greift auf ein ausgereiftes Programm<br />
an Standard-Maschinen zurück, das optimale Lösungen<br />
mit einem guten Preis/Leistungs-Verhältnis garantie-<br />
ren soll. Zahlreiche Patente und Gebrauchsmuster deuten<br />
auf hohe Innovationskraft hin. Von der Planung und Entwicklung<br />
über die Fertigung und Montage bis zu Inbetriebnahme<br />
und After-Sales-Service kommen alle Leistungen<br />
aus einer Hand.<br />
Extremer Variantenreichtum und Sonderlösungen jeder Art<br />
bei hohem Zeitdruck und internationaler Wettbewerb<br />
kennzeichnen die Branche der Verpackungsmaschinenhersteller.<br />
Wer auf dem internationalen Markt mithalten will,<br />
braucht nicht nur Know-how, sondern ausgeklügelte Strategien<br />
bei der Kundenauftragsbearbeitung. Der Sondermaschinenbau<br />
steht für überdurchschnittliche Aufwendungen<br />
in der individuellen Kundenbetreuung und Konstruktion. Än-
derungen in sehr späten Projektierungsphasen <strong>–</strong> bis hin zu<br />
Eingriffen während des Probebetriebs <strong>–</strong> und permanenter<br />
Zeit- und Kostendruck sind die Regel. Diese Anforderungen<br />
hat das Unternehmen mit Hilfe der Wolf IT Consulting<br />
komplett in <strong>proALPHA</strong> abgebildet und lässt die Abläufe<br />
davon unterstützt stabil und sicher ablaufen.<br />
Selbstverständlich sind zum einen komplette<br />
Konstruktionen und Zeichnung zu jedem<br />
Auftrag zu erstellen <strong>–</strong> und gegebenenfalls<br />
mehrfach zu ändern <strong>–</strong> zum anderen muss<br />
die Fertigung flexibel und schnell reagieren,<br />
wenn Aufträge für Neuanlagen hereinkommen.<br />
Das gilt auch und besonders bei Änderungswünschen,<br />
während die Produktion<br />
bereits läuft. Vertrieb, Konstruktion und Fertigung<br />
arbeiten eng zusammen, um Qualitäts-,<br />
Zeit- und Kostenvorgaben zu halten. Verschiedene,<br />
jeweils in Varianten immer wieder<br />
eingesetzte Maschinen sind in <strong>proALPHA</strong> als<br />
komplett durchstrukturierte Konstruktionen mit<br />
den Stücklisten hinterlegt. Der Konstrukteur ändert und ergänzt<br />
die „Maschinenstückliste“ auftragsbezogen entsprechend<br />
den individuellen Anforderungen.<br />
Vorbei sind die Zeiten, in denen die Prozesse von der Angebotserstellung<br />
bis zur Montage beim Kunden Schritt für<br />
Schritt und in längerfristigen Zeiträumen abliefen. Die notwendige<br />
enge Kopplung zwischen Vertrieb, Konstruktion<br />
und Fertigung sowie allen anderen Funktionen im Unternehmen<br />
ist bei Mohrbach dank Workflow, Dokumentenmanagementsystem<br />
(DMS) sowie CA-Link in <strong>proALPHA</strong><br />
realisiert. Mit Hilfe unternehmensweit arbeitender Work-<br />
i Über die Mohrbach Verpackungsmaschinen GmbH<br />
Die Mohrbach Verpackungsmaschinen GmbH im pfälzischen<br />
Rieschweiler, gegründet 1957, hat sich seit 1970 auf Maschinen<br />
und Anlagen für die Kartonverpackung spezialisiert. Der Umsatz<br />
des Unternehmens beträgt etwa 9 Mio. Euro pro Jahr. 60 Mitarbeiter<br />
sind in Vertrieb, Planung und Fertigung beschäftigt.<br />
Geschäftsführer Dr.-Ing. Lutz<br />
Demuß: „Dank des <strong>proALPHA</strong><br />
Workflow sank der interne Verwaltungsaufwand<br />
drastisch“.<br />
flow-Automatismen sank der interne Verwaltungsaufwand<br />
drastisch, die Abläufe wurden beschleunigt und zuverlässiger<br />
gestaltet. Das Management erhält nun aussagekräftige<br />
Daten für seine Entscheidungen statt unübersichtlicher<br />
Zahlenfriedhöfe.<br />
Qualitätsmanagement und QS voll integriert<br />
In vielen Unternehmen unterschätzt, aber<br />
sehr wichtig, wenn man die Abläufe im<br />
Unternehmen kontinuierlich verbessern will,<br />
ist das systematische Bearbeiten von Reklamationen.<br />
Die hieraus abzuleitenden Rückschlüsse<br />
auf Schwachstellen im Unternehmen<br />
<strong>–</strong> oder auch auf „problematische“ Kunden <strong>–</strong><br />
müssen in den Workflow integriert werden.<br />
Das Qualitätsmanagement einschließlich der<br />
Qualitätssicherung mit Aufgaben wie Customer<br />
Relationship Management (CRM),<br />
Lieferantenbewertung und Reklamationsmanagement<br />
ist in <strong>proALPHA</strong> voll integriert.<br />
Tätigkeiten wie Fehler- und Fehlerursachenanalyse<br />
bekommen die entsprechend verantwortlichen<br />
Mitarbeiter in ihren Aktivitätenmonitor gestellt. Service-<br />
Techniker und QS-Mitarbeiter schlüsseln die Fehler und deren<br />
Ursachen auf und geben Hinweise für Verbesserungen.<br />
Parallel enthält der dem jeweiligen Kunden zugeordnete<br />
Vertriebssachbearbeiter Informationen über die Reklamation.<br />
Der Mohrbach Verpackungsmaschinen ist es gelungen,<br />
mit <strong>proALPHA</strong> einen Workflow zu realisieren, der seinen<br />
Namen verdient. Es werden nicht nur Informationen und<br />
Vorgänge per Mail verschoben, sondern das System sorgt<br />
weitgehend automatisch dafür, dass Mitarbeiter die für sie<br />
relevanten Informationen aus allen Abteilungen zum richtigen<br />
Zeitpunkt erhalten <strong>–</strong> so können alle anfallenden Arbeiten<br />
termingerecht erledigt werden.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.mohrbach.com<br />
Kunden<br />
<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 27
Kunden<br />
Handel und Wandel<br />
Schraubenhändler Keller & Kalmbach setzt auf <strong>proALPHA</strong><br />
Beinhart ist der Wettbewerb im Markt für Befestigungstechnik.<br />
Da die Produkte teils direkt vergleichbar sind,<br />
überlebt hier nur, wer mit ausgefeilten Abläufen, mehr<br />
Kundenservice und günstigeren Kostenstrukturen antritt.<br />
Nach einer enormen Wachstumsphase in den letzten Jahren<br />
rechnet Dr. Florian Seidl, Geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Keller & Kalmbach GmbH, für das laufende<br />
Jahr mit einem kräftigen Umsatzeinbruch. Umso wichtiger<br />
erweisen sich die in den letzten Jahren getätigten Investitionen<br />
in ein „rundes“ Angebotsspektrum, die schnelle<br />
Logistik und effiziente Ablaufstrukturen.<br />
Zum Thema Kundenservice kann Keller & Kalmbach, der<br />
als der erste deutsche Schraubenhändler direkt in die<br />
Serienproduktion der Automobilhersteller lieferte und der<br />
schon seit den 80er Jahren das C-Teile-Management bei<br />
inzwischen über 900 Kunden abwickelt, mehr als nur mitreden.<br />
Hier wurden Trends gesetzt. Das Lieferspektrum umfasst<br />
neben Schrauben und anderen Verbindungselementen<br />
inzwischen eine Vielzahl von Werkzeugen, teils von den<br />
großen Anbietern, teils als Hausmarken sowie Dienstleistungen<br />
wie die Lieferung von Zeichnungs- und Sonderteilen.<br />
<strong>proALPHA</strong> versus SAP <strong>–</strong> oder alle gegen einen<br />
Wie in vielen kontinuierlich gewachsenen, mittelständisch<br />
strukturierten Unternehmen stand auch bei Keller & Kalmbach<br />
die Ablösung eines in die Jahre gekommenen ERP-<br />
Systems an. Die proprietäre, auf einer Bull-Hardware laufende<br />
Software war zwar im Laufe der Jahrzehnte den<br />
Bedürfnissen sehr stark angepasst worden, die Weiterentwicklung<br />
litt aber erheblich unter technischen und personellen<br />
Restriktionen. Die Entscheidung, eine Standard-Software<br />
zu implementieren, die das gesamte Spektrum, also<br />
den schnellen Handel, die umfassende Lagerwirtschaft<br />
und die Fertigung samt aller „Nebenschauplätze“ abbilden<br />
kann, führte zu einer umfassenden Marktsondierung.<br />
Im Ergebnis blieben SAP und <strong>proALPHA</strong> als potenzielle<br />
Partner übrig. Verantwortlich für die Auswahl war ein<br />
28 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />
Lenkungsausschuss, bestehend aus Vertretern aller relevanten<br />
Unternehmensbereiche. „Offen gestanden fiel die Abstimmung<br />
zum Schluss, nach den Präsentationen, ziemlich<br />
eindeutig aus; ich war für SAP, alle anderen für <strong>proALPHA</strong>“,<br />
schildert Dr. Florian Seidl die Entscheidungsfindung.<br />
Sehr komplexe Preisfindungsstrategien, verschiedene Abläufe<br />
mit unüblichen Arbeitsgängen, reiner Handel und<br />
kundenspezifische Produktion unter einem Dach und andere<br />
Besonderheiten erforderten trotz der Flexibilität einige<br />
Anpassungen. „Vor allem aber der Wunsch verschiedener<br />
Mitarbeiter, möglichst alle Funktionen und Abläufe des<br />
Altsystems unverändert in die neue Technologie zu übertragen,<br />
hat uns einige Probleme bereitet“, so Dr. Seidl. „Statt<br />
die eigenen Prozesse einmal in Frage zu stellen, wurde<br />
zum Teil zu lange am Althergebrachten festgehalten <strong>–</strong> ein<br />
Fehler, wie wir aus heutiger Sicht feststellen.“<br />
Richtig hingegen, zumindest für dieses Unternehmen, erwies<br />
sich die Entscheidung, <strong>proALPHA</strong> nicht im „Big-bang“,<br />
sondern sukzessive zu installieren. Innerhalb von rund neun<br />
Monaten wurden Schritt für Schritt alle Niederlassungen<br />
umgestellt, etwa ein halbes Jahr später schließlich die<br />
Zentrale. Diese vergleichsweise lange Zeitspanne war der<br />
Boomphase mit ihrer extrem hohen Auslastung des gesamten<br />
Geschäftsbetriebs bei Keller & Kalmbach während der<br />
Umstellung und den teils komplexen Anbindungen und<br />
Anpassungen geschuldet, aber auch dem hohen Sicherheitsbedürfnis.<br />
„Wir wollten absolut sicher sein, dass es<br />
funktioniert, alles andere hätte uns ruinieren können. Ein<br />
Unternehmen, das wir kurz zuvor übernommen hatten,<br />
ist nämlich an genau dieser Stelle gescheitert“, erklärt<br />
Dr. Seidl. Zur Erprobung gehörte auch eine Reihe von<br />
Belastungstests in verschiedenen Szenarien bei Volllast, um<br />
alle Funktionen und die Hardware, 64-bit-Rechner unter<br />
Linux, samt Antwortzeiten zu prüfen.<br />
Integriert in die Installation ist auch das im Mai 2008 in<br />
Betrieb gegangene moderne, voll automatisierte Hoch-
egallager. Die eigentliche Lager- und Kommissioniersteuerung<br />
übernimmt ein spezialisiertes Lagerverwaltungssystem,<br />
die Buchungen finden jedoch in <strong>proALPHA</strong> statt. Der<br />
Datenaustausch benötigt keine redundante Datenhaltung<br />
und keine manuellen Eingriffe. Startprobleme, wie die für<br />
den Kunden Volkswagen nicht korrekt gedruckten Labels<br />
für die Ladungsträger oder die gelegentlich zu langen<br />
Laufzeiten des Rechnungsdrucks und Antwortzeiten im System,<br />
wurden nach Anlauf des Echtbetriebs<br />
behoben. Einschränkungen in der Lieferfähigkeit<br />
oder Ein- und Auslagerungsfehler hat es<br />
laut Dr. Seidl jedoch zu keinem Zeitpunkt gegeben.<br />
„Im Vergleich zu anderen IT-Umstellungen<br />
gab es für die Kunden keine spürbaren<br />
Auswirkungen.“<br />
Nach gut einem Jahr Echtbetrieb in allen<br />
deutschen Niederlassungen und im Stammwerk<br />
zeigen sich für Keller & Kalmbach<br />
Vorteile gegenüber der früheren Situation<br />
durch die Informationsbreite und -tiefe in<br />
<strong>proALPHA</strong>. Allerdings ist dazu das disziplinierte<br />
Arbeiten der Mitarbeiter erforderlich.<br />
Beklagt habe sich darüber bis heute allerdings<br />
kaum jemand, vor allem, weil nach relativ<br />
kurzer Dauer des Echtbetriebs die positiven Effekte<br />
sichtbar wurden.<br />
Jetzt stehen Arbeiten an, die aus Kapazitätsproblemen und<br />
Sicherheitserwägungen nicht mit dem Start des Echtbetriebs<br />
angegangen wurden: So sollen ältere Lagerverwaltungssysteme,<br />
die Kanban-Steuerung und einige Office-<br />
Anwendungen in <strong>proALPHA</strong> überführt werden. Außerdem<br />
werden die Tochter Keller & Kalmbach Widex GmbH und<br />
die ausländischen Standorte angebunden.<br />
i Über die Keller & Kalmbach GmbH<br />
Keller & Kalmbach betreibt insgesamt zwölf Filialen plus zwei Niederlassungen<br />
des Tochterunternehmens Widex. Rund 60.000<br />
Artikel von 3.000 Lieferanten sind ab Lager verfügbar. 20.000<br />
Kunden werden bedient, täglich verlassen etwa 10.000 Positionen<br />
die Läger. Jeweils rund ein Drittel der Umsätze werden mit der Automobilindustrie<br />
und deren Zulieferern sowie Handwerk und Metallverarbeitung<br />
erzielt, das restliche Drittel generiert sich aus einer<br />
Vielzahl von Kunden und Branchen. Ziel ist eine 98-prozentige Belieferung<br />
innerhalb 24 Stunden innerhalb Deutschlands, wenn bis<br />
15 Uhr bestellt wird. Unter diesen Bedingungen ist das extrem<br />
schnelle Verarbeiten großer Datenmengen ein wichtiges Kriterium.<br />
Dr. Florian Seidl, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter: „Wir wollten<br />
absolut sicher sein, dass es<br />
funktioniert, alles andere hätte<br />
uns ruinieren können.“<br />
Kosten richtig einordnen<br />
Der Lenkungsausschuss hat sich mit einem nur groben<br />
Pflichtenheft in der Hand die verschiedenen Anbieter angeschaut,<br />
um sich nicht in Details zu verlieren. Daneben<br />
spielten auch „weiche Faktoren“ eine Rolle. Dr. Seidl:<br />
„Dass alle Beteiligten bis auf mich für <strong>proALPHA</strong> gestimmt<br />
haben, lag auch daran, dass <strong>proALPHA</strong> zum einen Referenzen<br />
vorzuweisen hatte, die gut zu uns passten, zum anderen<br />
wurde das Unternehmen als groß und<br />
stark genug eingeschätzt. Beim Kostenvergleich<br />
mussten wir etwas genauer hinsehen:<br />
Viele der für uns wichtigen Features waren in<br />
<strong>proALPHA</strong> bereits enthalten, die Kosten gegenüber<br />
SAP damit deutlich niedriger.“ So<br />
wird beispielsweise das integrierte Dokumentenmanagement,<br />
das das bis dahin verwendete<br />
Easy-Archiv ablöste, intensiv genutzt.<br />
Alle einlaufenden und ausgehenden<br />
Papiere einschließlich Zeichnungen sowie<br />
Mails werden konsequent erfasst und den<br />
Aufträgen zugeordnet. Das ist trotz der enormen<br />
Datenmengen bis heute kein Problem.<br />
Gleiches gilt für das Managementinformationssystem:<br />
Auch das ist integrierter Bestandteil<br />
in <strong>proALPHA</strong> und kann ohne Schnittstelleneinrichtung<br />
und -pflege genutzt werden, um Auswertungen<br />
verschiedener Art zu erzeugen. Zudem wurden die Kosten<br />
für Updates und Systempflege als deutlich niedriger eingeschätzt<br />
als bei SAP. Außerdem waren hier noch Optimierungen<br />
möglich, ohne den Kostenrahmen zu sprengen <strong>–</strong><br />
auch wenn der höher als ursprünglich geplant ausfiel.<br />
Allerdings schränkt Dr. Seidl ein, wäre manche Anpassung<br />
wohl verzichtbar gewesen. Einige spezielle Funktionen hätten<br />
auch im Standard realisiert werden können, manches,<br />
wie die Steuerung externer Arbeitsgänge bei Dienstleistern,<br />
vielleicht sogar besser. Er empfiehlt, sich bei der Neuorientierung<br />
mehr vom aktuellen Status zu lösen und über<br />
neue Wege nachzudenken, die sich eher an Standards<br />
orientieren und mit denen sich gelegentlich Potenziale<br />
noch besser heben lassen. Der Handel unterliegt zwar<br />
durch immer neue Anforderungen einem beständigen<br />
Wandel, aber dafür bieten flexible Standards mitunter die<br />
besseren Lösungen.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.keller-kalmbach.com<br />
Kunden<br />
<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 29
Internationales<br />
<strong>proALPHA</strong> France erweitert Vertrieb<br />
Bereits seit April 2009 arbeitet die französische <strong>proALPHA</strong><br />
Tochter mit einem weiteren Vertriebspartner zusammen:<br />
Expertus Solutions mit Sitz in Niederhausbergen nahe<br />
Strasbourg. Die Mannschaft des Dienstleisters kann bereits<br />
auf umfangreiche Erfahrungen beim IT-Einsatz in mittelständischen<br />
Produktions-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen<br />
verweisen.<br />
Im Rahmen dieser Partnerschaft bietet Expertus Solutions<br />
ein umfassendes Leistungspaket an. Dazu gehören die<br />
Analyse der vorhandenen IT- und Organisationsstruktur,<br />
Beratung zur mittel- und langfristigen Organisation und<br />
30 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />
zum Engineering des unternehmensweiten IT-Einsatzes,<br />
Implementierung und Integration der Lösung <strong>proALPHA</strong> inklusive<br />
Schulung, Wartung und Hotline-Service.<br />
Mit Expertus Solutions steht <strong>–</strong> neben der <strong>proALPHA</strong> Niederlassung<br />
in Schiltigheim und dem Vertriebspartner DP<br />
Systèmes in Clamart bei Paris <strong>–</strong> ein weiteres erfahrenes<br />
Unternehmen zur Betreuung französischer Interessenten<br />
und Kunden zur Verfügung.<br />
Kooperation polnische Hochschule <strong>–</strong> <strong>proALPHA</strong><br />
Mit Auslaufen der spezialisierten Studienrichtung „Rechnergestütztes<br />
Controlling“ an der polnischen Universität Zielona<br />
Góra rückt die Nutzung von <strong>proALPHA</strong> bei den Unternehmen<br />
stärker in den Fokus der Hochschul-Forschung. In<br />
den wissenschaftlichen Arbeiten dienen <strong>proALPHA</strong> und<br />
seine Funktionalitäten in der Regel als Referenz zum Nachweis<br />
der Realisierbarkeit verbesserter betriebswirtschaftlicher<br />
oder logistischer Ansätze in den Unternehmen.<br />
Die Dissertation von Marcin Relich an der Politechnika<br />
Wroclawska weist nach, dass neuronale Netze die mittelfristige<br />
Liquiditätsplanung mittelständischer Unternehmen<br />
besonders bei sich schnell ändernden Liquiditäts-Rahmenbedingungen<br />
erheblich verbessern kann. Basis der Arbeit<br />
war das <strong>proALPHA</strong> Betriebsdatenarchiv eines Controlling-<br />
Pilotkunden. An der gleichen Hochschule promovierte<br />
Liliana Wazna mit einer Arbeit zur Anwendbarkeit von<br />
Fuzzy-Modellen für die Wirtschaftlichkeitsprognose der in<br />
ERP-Lösungen integrierten APS-Module.<br />
Im Herbst 2009 erscheint das englischsprachige Sonderheft<br />
„Controlling“ der von der Universität herausgegebenen<br />
Zeitschrift „Management“. Es enthält Ergebnisse der<br />
Forschungskooperation zwischen den Lehrstühlen Controlling<br />
und Wirtschaftsinformatik der Universität Zielona Góra<br />
und Unternehmensrechnung und Controlling der TU Kaiserslautern<br />
mit einer Reihe praxisorientierter Beiträge:<br />
„Informationsbedarf für ausgewählte Controlling-Standardinstrumente<br />
und Möglichkeiten seiner Deckung mit einer<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.proalpha.fr.<br />
ERP-Lösung“: Hier geht es vor allem um die Umsetzung der<br />
Grenzplankostenrechnung und der Prozesskostenrechnung.<br />
„Controlling zwischen neoklassischer Optimierung und<br />
realer Führungsunterstützung“: Als Alternative zu herkömmlichen<br />
Optimierungsansätzen und Prognosen werden Arbeiten<br />
zur Entwicklung „vernünftiger Heuristiken“ angeregt.<br />
Als Beginn dieser Richtung werden Möglichkeiten und<br />
Grenzen der in der betriebswirtschaftlichen Theorie (einschließlich<br />
ihrer Nutzung in ERP-Lösungen) dominierenden<br />
linearen Kosten- und Erlösfunktionen diskutiert.<br />
„ERP-Bezug in Lehrmaterialien zur Kosten- und Erlösrechnung<br />
(KER)“: Im Fokus stehen problemlose Zuordnungsmöglichkeiten<br />
von ERP-Stammdaten und -Funktionalitäten<br />
zu theoretischen Begriffen und Zusammenhängen sowie<br />
Fälle, in denen eine „Entfeinerung“ der entsprechend anwendungsorientierten<br />
Kostenrechnung zu prüfen ist.<br />
„Konflikte zwischen Wirtschaftsprüfung und ERP-Buchungsautomatik“:<br />
Es werden Erfahrungen aus der Anwendung<br />
von <strong>proALPHA</strong>-Automatik-Buchungen in die Finanzbuchhaltung<br />
im Zusammenwirken mit Wirtschaftsprüfern bei Mittelständlern<br />
mit „traditionell“ orientierten Buchhaltern aufgezeigt<br />
sowie Lösungen der dadurch entstehenden Konflikte.<br />
Für diese Beiträge existieren auch deutsch- und polnischsprachige<br />
Preprints. Ferner beschreiben zwei Beiträge die<br />
wichtigsten Ergebnisse der eingangs genannten Dissertationen.<br />
Für sie existieren auch polnischsprachige Preprints.
Präzise eingeführt<br />
Mark-Gruppe startet ERP-Projekt für vier Unternehmen<br />
Für seine vier Gesellschaften führt die mittelständische<br />
Unternehmensgruppe Mark sein ERP-System unter hohem<br />
Zeitdruck ein. So brauchte es bis zum Echtstart der<br />
Finanzbuchhaltung in zwei Gesellschaften nur eine<br />
Woche nach Auftragsvergabe.<br />
Ein hoher Grad an Abdeckung der Prozesse bereits im<br />
Standard fördert die schnelle Einführung und langfristig<br />
niedrigere Betriebskosten. Das ist einer der Gründe, warum<br />
sich die Mark-Gruppe für <strong>proALPHA</strong> entschieden hat. Mark<br />
ist ein mittelständisches Familienunternehmen mit Stammsitz<br />
in Spital am Pyhrn in Oberösterreich. Seit mehr als 80 Jahren<br />
steht der Name für Qualität und Innovation in der Befestigungsbranche.<br />
Die Unternehmensgruppe liefert über<br />
die Mark Metallwarenfabrik Tiefziehteile aus Metall für<br />
verschiedene Anwendungen. In der Mark Präzisionstechnik<br />
werden jährlich rund 60 Millionen Dreh-, Stanz- und<br />
Stanzbiegeteile produziert. Das Tochterunternehmen Mark<br />
Hydraulik wird derzeit neu aufgebaut, die Mark Immo<br />
übernimmt die Immobilienverwaltung der Gruppe.<br />
Das bestehende ERP-System war veraltet und deckte speziell<br />
im Produktionsbereich den Bedarf des Unternehmens<br />
nicht ab. Der dreistufige Auswahlprozess mit insgesamt 15<br />
Anbietern mündete <strong>–</strong> auch nach einigen Besuchen bei<br />
Referenzkunden <strong>–</strong> in Live-Demonstrationen: Anhand eines<br />
Prozessdrehbuchs mussten die Anbieter in der Endauswahl<br />
in zweitägigen Workshops demonstrieren, wie leicht sich<br />
die konkreten Anforderungen von Mark im System umsetzen<br />
lassen. „Die Vorgabe nach Abbildung im Standard erfüllte<br />
<strong>proALPHA</strong> am besten. Auch die sehr gute Integration<br />
des Gesamtsystems mit integriertem Dokumentenmanagement<br />
und Workflow hat uns hervorragend gefallen“, begründet<br />
Robert Polz, innerhalb der Holding zuständig für<br />
alle Belange der Informationsverarbeitung. Aus seiner<br />
<strong>proALPHA</strong> in Paris<br />
Vom 6. bis 8. Oktober 2009 wird <strong>proALPHA</strong> France mit<br />
eigenem Stand an der Messe ERP Solutions teilnehmen.<br />
Veranstaltungsort ist das CNIT <strong>–</strong> Paris La Défense mit rund<br />
7000 m 2 Ausstellungsfläche. Erwartet werden etwa 6000<br />
Fachbesucher, die erfahrungsgemäß zum Teil bereits mit<br />
Qualität und Innovation in der Befestigungsbranche<br />
Sicht überzeugten darüber hinaus die Möglichkeiten zur<br />
Optimierung der Produktionsplanung, die umfassende<br />
Kompetenz im Bereich Automobilindustrie und Metallverarbeitung,<br />
die sich in den ausgereiften Prozessen bereits im<br />
Standard niederschlägt.<br />
<strong>proALPHA</strong> wird in der Holding sowie den Tochterunternehmen<br />
mit eigenen Mandanten in mehreren Phasen eingeführt,<br />
wobei man von Anfang an darauf hinarbeitet, die Prozesse<br />
möglichst einheitlich zu gestalten. Bereits am 1. März<br />
2009, nur gut eine Woche nach Vertragsabschluss, war<br />
die Finanzbuchhaltung zum Start des neuen Geschäftsjahrs<br />
bei den Gesellschaften Präzisionstechnik und Hydraulik<br />
im Echtbetrieb. Bei der Präzisionstechnik folgte die<br />
Inbetriebnahme der Bereiche Vertrieb und Einkauf im<br />
August, Materialwirtschaft und Produktion sind für Herbst<br />
2009 geplant. Der Bereich Metallwaren wird das System<br />
in einem Big-Bang zum 1. März 2010 in Betrieb nehmen.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.mark.at<br />
konkreten Projekten und gezielten Fragestellungen zur<br />
Messe kommen.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.salons-solutions.com/fr/erp/index.php<br />
Internationales<br />
<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 31
Sportliches zum Schluss<br />
von Dr. Peter Heck<br />
Technik pfiffiger als andere einsetzen <strong>–</strong><br />
das verschafft mitunter Vorteile gegenüber<br />
konventionellen Lösungen. Dies gilt<br />
für den ERP-Einsatz ebenso wie für die<br />
Rennstrecke.<br />
<strong>Nicht</strong> immer geht es beim Autorennen ausschließlich<br />
um brachiale Motorleistungen<br />
und einen Ritt knapp am Rande des Friedhofs<br />
entlang. Im Frühjahr 2007 bin ich mit<br />
meinem Freund Gerhard Palme in eine<br />
etwas andere Art des Motorsports am Nürburgring eingestiegen.<br />
Er bestritt damals seine erste Gleichmäßigkeitsprüfung<br />
(GLP), bei der ein Beifahrer zwingende Voraussetzung<br />
ist. Leider wurde dieser Beifahrer während des<br />
Rennens von Übelkeit geplagt, und so kam ich ins Spiel:<br />
Im Mai 2007 hatte ich meinen ersten Einsatz im Rennwagen<br />
bei der GLP.<br />
Die Gleichmäßigkeitsprüfung ist die Einsteigerklasse in den<br />
Rundstrecken-Motorsport. Ziel des Rennens ist nicht die<br />
„Erlangung von Höchstgeschwindigkeit“ (ein Passus, der<br />
vor allem für die Kfz- und auch Lebensversicherungen der<br />
Fahrer wichtig ist), sondern die Runden gleichmäßig zu<br />
fahren. Die eingesetzten Fahrzeuge müssen der StVZO<br />
entsprechen, also für den Straßenverkehr zugelassen sein.<br />
Slicks und Ähnliches sind verboten. Man kann mit einem<br />
ganz normalen Pkw teilnehmen, auch wenn Helmpflicht<br />
besteht und die übliche Sicherheitsbekleidung für Rennfahrer<br />
empfohlen wird.<br />
Eine GLP besteht aus zwölf Runden, die auf der Nordschleife<br />
des Nürburgrings jeweils 20,83 Kilometer lang<br />
sind. Die Gesamtdistanz beträgt also rund 250 Kilometer.<br />
Die Runden haben unterschiedliche Ziele:<br />
32 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />
Mit Fuß und Kopf<br />
Gas geben allein reicht nicht<br />
Runde 1 = Einführungsrunde (min. 10 <strong>–</strong> max. 20 Min.)<br />
Runde 2 = Erste Setzzeitrunde (min. 10 <strong>–</strong> max. 15 Min.)<br />
Runde 3 bis 5 = Bestätigungsrunden<br />
Runde 6 = Tankeinfahrt<br />
Runde 7 = Tankausfahrt (Summe der Runde 7 plus<br />
Tanken und Fahrerwechsel plus Runde 8 max. 40 Min.)<br />
Dr. Peter Heck und Gerhard Palme: zwei Rennfahrer mit Köpfchen<br />
Runde 8 = Zweite Setzzeitrunde<br />
Runde 9 bis 11 = Bestätigungsrunden<br />
Runde 12 = Auslaufrunde (min. 10 <strong>–</strong> max. 15 Min.)<br />
Zur Erklärung: In der Setzzeitrunde wird die in dieser<br />
Runde benötigte Zeit gestoppt. In den Bestätigungsrunden<br />
muss die in der Setzzeitrunde gefahrene Zeit bestätigt werden.<br />
Jede Zehntelsekunde Abweichung ergibt einen Strafpunkt.<br />
Eine Unterschreitung der Mindestzeit von zehn<br />
Minuten, die Überschreitung der Maximalzeit von 185<br />
Minuten und andere „Vergehen“ führen zur Disqualifikation.<br />
Alle Details zu den Durchführungsbestimmungen sind<br />
unter www.glp1.de zu finden.<br />
Hauptaufgabe des zweiten Fahrers ist es, die Zeiten mitzustoppen<br />
und natürlich auch die gefahrenen Runden mitzuzählen.<br />
Dazu benötigt man mindestens zwei Stoppuhren,<br />
die an der Start-/Ziellinie gleichzeitig gedrückt werden<br />
müssen. Die erste, um die gefahrene Setzzeit zu bekommen,<br />
und die zweite, um die Bestätigungsrunde mitzustoppen.<br />
Die Rennleitung misst die Zeiten mit Hilfe<br />
eines am Auto angebrachten<br />
Transponders. Da wir ebenso wie<br />
andere Teilnehmer mit unserem<br />
BMW locker Rundenzeiten unter<br />
zehn Minuten fahren können,<br />
macht das natürlich nicht<br />
wirklich Spaß. Es gibt aber die<br />
Möglichkeit, auf der langen
Geraden der Döttinger Höhe, etwa drei Kilometer vor<br />
Start/Ziel, an der Strecke anzuhalten und zu <strong>warten</strong>, bis<br />
man losfahren muss, um mit der Setzzeit ins Ziel zu kommen.<br />
Auf Sieg programmiert<br />
All diese Infos hatte ich am Abend vor dem ersten Renneinsatz<br />
bekommen. Und damit ging natürlich<br />
das erste Rennen gründlich schief <strong>–</strong><br />
insgesamt 10,6 Sekunden Differenz hört<br />
sich zunächst nicht viel an, bedeutet bei<br />
den Profis aber Welten. Zum einen hatte<br />
ich beim Stoppen der Setzzeit vergessen,<br />
die zweite Uhr parallel zu drücken, zum<br />
anderen fiel im zweiten Turn die elektrische<br />
Stoppuhr auf Grund der enormen<br />
Erschütterungen aus. Nach dem niederschmetternden<br />
Ergebnis hatte ich die<br />
Idee, die technischen Möglichkeiten besser<br />
zu nutzen, in dem ich eine GLP-<br />
Stoppuhr für den PDA programmierte,<br />
die jeweils den kompletten Ablauf aller<br />
Runden enthält.<br />
Nach einigen nun erfolgreicheren Rennen<br />
wurde die Uhr soweit verbessert und ermierten Ergebnissen.<br />
weitert, dass sie per Sprachausgabe den<br />
Countdown zählt. Unser bestes Ergebnis damit war eine<br />
Summe von 2,4 Sekunden Differenz zur Setzzeit in den<br />
sechs Bestätigungsrunden. Damit lagen wir sehr gut im<br />
Wettbewerbsfeld. Gesamtsieger der GLP ist allerdings seit<br />
Jahren das Team Träger-Zammert mit einem Ergebnis von<br />
0,13 Sekunden Differenz in sechs Runden. Keiner weiß,<br />
wie die das machen.<br />
Nachdem uns die GLP ein wenig langweilte, fuhren wir im<br />
Oktober 2007 unsere erste „Rundstrecken Challenge Nürburgring“,<br />
das entspricht dem früheren Castrol Haugg<br />
Cup. Hier reichte es auf Anhieb für den dritten Platz. In<br />
dieser, kurz RCN (www.r-c-n.com) genannten, Veranstaltung<br />
werden 15 Runden gefahren, davon neun Sprintrunden.<br />
Es geht also jetzt auch um Höchstgeschwindigkeit.<br />
Daneben müssen zwei Runden mit ±10 Sekunden bestätigt<br />
werden. Auch für diese Variante wurde eine spezielle<br />
RCN-Stoppuhr entwickelt und eingesetzt.<br />
Die selbst programmierte PDA-Stoppuhr<br />
verhilft dem BMW-Team zu opti-<br />
In der GLP-Jahreswertung 2007 erreichten wir immerhin<br />
Platz 43 von rund 215 Teilnehmern.<br />
Sportliches zum Schluss<br />
Können und Kraft<br />
Die unterschiedlichen Fahrzeuge in der RCN sind nach<br />
Bauart in Gruppen und Leistungsklassen aufgeteilt. Mit unserem<br />
Fahrzeug konnten wir im Folgejahr<br />
in zwei Klassen der RCN, die jedoch beide<br />
auch schnellere Rennwagen enthalten,<br />
starten. Trotz der leistungsstärkeren BMW<br />
M3 in unserer Klasse gelang uns am<br />
19. April 2008 in einem Regenrennen ein<br />
Klassensieg.<br />
Schnellste Runde der Saison 2008 war <strong>–</strong><br />
mit zwei Personen besetzt <strong>–</strong> eine 8:25,<br />
eine sehr gute Zeit für dieses Fahrzeug<br />
mit „nur“ 220 PS. Aber Aussagen von einem<br />
allein fahrenden Kollegen auf einem<br />
M3 mit über 300 PS: „Hast Du keine Kinder?<br />
Du gibst ja noch Gas, wo ich schon<br />
bremse!“, zeigt das fahrerische Können<br />
von Gerhard Palme. Insgesamt reichte es<br />
2008 zum 20. Platz von etwa 230 Teilnehmern<br />
(im Durchschnitt 180 je Rennen).<br />
Im Dezember musste dann aber aufgerüstet werden.<br />
Unser neuer BMW ist ein M3 GT 3.2 E36, original<br />
BMW-Motorsportkarosse mit Matterkäfig und einem sequentiellen<br />
Getriebe. Leistung etwa 350 PS. Damit kann<br />
ein gewiefter Fahrer Rundenzeiten unter acht Minuten erreichen.<br />
Zum Vergleich: Das schnellste Fahrzeug ist ein<br />
Porsche 997 Turbo, der unter sieben Minuten fährt.<br />
Allerdings wird es auch weiterhin so sein, dass nicht die<br />
pure Leistung entscheidet: Wie im richtigen Leben, wie in<br />
unseren Projekten, geht es immer auch um das richtige Augenmaß,<br />
um einen Sinn für das Machbare und schlussendlich,<br />
wie die PDA-Lösung zeigt, manchmal einfach darum,<br />
die vorhandenen Möglichkeiten optimal auszuschöpfen.<br />
Dr.-Ing. Peter Heck ist stellvertretender Leiter IT-Service der<br />
<strong>proALPHA</strong> Software AG.<br />
<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 33
Sportliches zum Schluss<br />
Mit dem richtigen Kick<br />
<strong>proALPHA</strong> Mannschaft <strong>–</strong> schlagkräftig auf jedem Feld<br />
Es geht mehr um den Spaß und den Teamgeist als um die<br />
Leistung. Aber trotzdem ist der Ehrgeiz geweckt: Das im<br />
Juni 2009 zum vierten Mal ausgetragene „Jedermann-<br />
Turnier“ des Fußballvereins Weilerbach lockte Jung und Alt<br />
auf das örtliche Sportgelände. <strong>proALPHA</strong>, Hauptsponsor<br />
des FV Weilerbach, nahm auch in diesem Jahr mit einer<br />
schlagkräftigen Mannschaft teil.<br />
Erfolg macht sexy <strong>–</strong> und so war es in diesem Jahr einfacher<br />
als sonst, fußballbegeisterte Kollegen zum Mitmachen<br />
zu bewegen. Schließlich gingen die <strong>proALPHA</strong> Mannen<br />
beim letzten Mal als Turniersiegerbesieger hervor. So<br />
konnte die stets vakante Torhüterposition ohne langes<br />
Suchen aus den eigenen Reihen bestückt werden. Das<br />
Team setzte sich in ausgewogener Mischung aus Freizeitund<br />
aktiven Vereinsfußballern zusammen.<br />
Mit stark veränderter Besetzung gegenüber 2007, nicht<br />
zuletzt dem Mitarbeiterwachstum von <strong>proALPHA</strong> geschuldet,<br />
sollte mindestens der bei der letzten Turnierteilnahme<br />
errungene inoffizielle Titel „Turniersiegerbesieger“ verteidigt<br />
werden.<br />
Gespielt wurde zunächst in vier Vorrundengruppen mit je<br />
drei Mannschaften. Konnte das Team <strong>proALPHA</strong> die erste<br />
Partie mit 4:0 gegen die „TSG 09 Waschlappen“ klar für<br />
sich entscheiden, genügte im zweiten Spiel gegen die „Selecao<br />
70“ ein torloses Unentschieden für den Spitzenplatz<br />
der Gruppe. Dies ersparte gleichzeitig den Weg über ein<br />
Qualifikationsspiel in die Hauptrunde. Dort traf man auf<br />
den Erstplatzierten der Gruppe B, das Team „U 20 Bar“,<br />
sowie auf die „Boca Juniors“ und erneut das Team „Selecao<br />
70“, beide Sieger ihrer Qualifikationsspiele.<br />
Durch ein 1:1 gegen die „U 20 Bar“ und einen 3:1-Erfolg<br />
gegen die „Boca Juniors“ musste im abschließenden dritten<br />
Spiel mindestens ein Unentschieden erreicht werden,<br />
34 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />
um den Einzug ins Halbfinale klarzumachen. Mit einer<br />
konzentrierten Mannschaftsleistung wurden die „Selecao<br />
70“, für die unter anderem Fußballprofi Christopher Lambrecht<br />
antrat, mit einem 3:2 Sieg niedergerungen. Somit traf<br />
<strong>proALPHA</strong> gar als Erstplatzierter der Hauptrundengruppe 2<br />
im Halbfinale auf das Team „Fett mit U 1b“, den Nachfolger<br />
des letztmaligen Turniersiegers. Diese Partie wurde mit<br />
1:0 gewonnen, was den aus Sicht der Turnierleitung sensationellen<br />
Einzug ins Finale für <strong>proALPHA</strong> bedeutete.<br />
Im Finale traf <strong>proALPHA</strong> zum dritten Mal an diesem Tag<br />
auf die „Selecao 70“. Obwohl schon mehr erreicht wurde<br />
als im Vorfeld erhofft, wollte man die befürchtete Serie, die<br />
sich einem Unentschieden und einem Sieg anschließen<br />
würde, durchbrechen. Nach aufopferungsvollem Kampf<br />
und einer dramatischen Schlussminute, in der man selbst<br />
das 1:0 auf dem Fuß hatte, musste sich <strong>proALPHA</strong> dann<br />
doch mit einem Gegentor 20 Sekunden vor Spielende geschlagen<br />
geben. Die „Selecao 70“ sicherte sich letztlich<br />
verdient den Turniererfolg. Was nicht daran hinderte, das<br />
Turnier bei einem redlich verdienten Bier mit Siegern und<br />
Besiegten ausklingen zu lassen…<br />
Wenn auch der Turniersieg um Haaresbreite verfehlt wurde,<br />
hat das diesjährige Team seinen Titel als „Turniersiegerbesieger“<br />
verteidigt und für künftige <strong>proALPHA</strong><br />
Teams die Latte hoch gelegt.<br />
i<br />
Das Jedermann-Turnier in Weilerbach<br />
Gespielt wird auf dem Kleinfeld mit fünf Feldspielern plus Torwart.<br />
Die Spielzeit beträgt 15 Minuten. Am Turnier 2009 nahmen zwölf<br />
Hobby-Mannschaften teil, gespickt mit aktiven regionalen und überregional<br />
bekannten Fußballern. Für <strong>proALPHA</strong> standen im Team:<br />
Markus Dilg, Jörg Enke, Martin Hartig, Peter Hauck, Oliver Kadisch,<br />
Patrick Möllendick, Nicolai Obry, Maurice Pirmann und<br />
David Schwartz.
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>proALPHA</strong> Software AG<br />
Auf dem Immel 8, 67685 Weilerbach<br />
Telefon: +49 (6374) 800-0<br />
Fax: +49 (6374) 800-199<br />
Internet: www.proalpha.de<br />
E-Mail: info@proalpha.de<br />
Redaktion:<br />
Claudia Reis, <strong>proALPHA</strong> Software AG (verantw.)<br />
Meinolf Droege, PR WORKS, Ingelheim<br />
Grafik und Design:<br />
Michael Burkhard, <strong>proALPHA</strong> Software AG<br />
Bildnachweis:<br />
Neben eigenen Bildern sind in der <strong>proALPHA</strong> Aktuell Bilder<br />
auf Grundlage der Lizenzvereinbarungen mit www.fotolia.de<br />
sowie angelieferte Kundenbilder abgedruckt.<br />
Allgemein:<br />
Für die eingesandten Manuskripte übernimmt die <strong>proALPHA</strong><br />
Software AG keine Haftung. Übersetzung, Nachdruck, Vervielfältigung<br />
sowie Speicherung sind nur mit Genehmigung<br />
der <strong>proALPHA</strong> Software AG gestattet. <strong>proALPHA</strong> und das<br />
<strong>proALPHA</strong> Logo sind eingetragene Warenzeichen der<br />
<strong>proALPHA</strong> Software AG. Alle anderen Produkte oder Markennamen<br />
sind Warenzeichen oder eingetragene Warenzeichen<br />
der jeweiligen Hersteller.<br />
Impressum<br />
<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 35
www.proalpha.de<br />
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