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Nicht warten – Nicht warten – - proALPHA

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Aktuell<br />

<strong>proALPHA</strong><br />

Ausgabe 2/2009<br />

<strong>Nicht</strong> <strong>warten</strong> <strong>–</strong><br />

starten!<br />

IT & Business in Stuttgart<br />

„Auch in schwierigen Zeiten<br />

gewachsen“<br />

Externe Bearbeitung im Griff<br />

BI direkt im ERP<br />

Handel und Wandel


Editorial<br />

Editorial des Vorstandes<br />

Eine gute Bank<br />

Leo Ernst, Vorstand der <strong>proALPHA</strong> Software AG<br />

Nun kann mein Maler von nebenan voll auf Wachstum<br />

setzen. Er darf ruhigen Gewissens jeden Auftrag annehmen.<br />

Auch von Kunden, bei denen er Zweifel hat, ob sie<br />

seine Rechnungen pünktlich oder überhaupt bezahlen.<br />

Am Jahresende reicht er die nicht eintreibbaren Forderungen<br />

einfach bei einem Bad-Maler ein, der für deren Ausgleich<br />

sorgt.<br />

Und ersetzt man nun den Begriff Maler durch das Wort<br />

Bank, stimmt die Geschichte sogar. Zugegebenermaßen<br />

etwas vereinfachend, vielleicht sogar polemisierend <strong>–</strong> auf<br />

jeden Fall aber erstaunlich. Denn einige Auswirkungen<br />

sind so gut vorhersehbar wie der nächste Silvestertermin:<br />

Ein großer Teil der Gelder wird in die Taschen derer fließen,<br />

die das System ganz sicher nicht voranbringen werden.<br />

Eine ganze Reihe von Beispielen dafür kennen wir ja<br />

inzwischen. Ob eine Bad-Bank oder mehrere davon das<br />

Patentrezept gegen alle Unbilden dieser Wirtschaftslage<br />

sind, darf nachhaltig bezweifelt werden. Und dass in der<br />

Bad-Bank nach wertlosen Papieren auch wertlose Banker<br />

entsorgt werden ebenso. Also die dann doch lieber gegen<br />

eine Abwrackprämie eintauschen.<br />

Na gut, Schluss mit Polemik. Sicher ist jedenfalls, dass sich<br />

unsere Kunden in aller Regel sehr viel schwerer tun, an ihr<br />

Geld zu kommen. Ihnen helfen, ebenso wie dem eingangs<br />

erwähnten Malermeister, im Zweifelsfall keine Bad-Banks,<br />

sondern auf die Zukunft ausgerichtete seriöse Geschäftsmodelle,<br />

der gesunde Menschenverstand und zuverlässi-<br />

2 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />

ge Risikoanalysen im Vertrieb und in den Projekten. Gute<br />

Partner sind eben immer eine gute Bank, in allen Lebensund<br />

Geschäftslagen und in schwierigen Zeiten sowieso.<br />

Da die Chance, faule Installationen an ein Bad-ERP-Systemhaus<br />

auslagern zu können, gegen Null geht, werden sich<br />

die Unternehmen künftig bei der Wahl des ERP-Systems ihre<br />

potenziellen Integrationspartner wohl noch genauer ansehen.<br />

Wir bemühen uns, immer und auch weiterhin der<br />

beste Partner zu sein und zu bleiben. Das gelingt uns offenbar<br />

recht gut: Die Ergebnisse unseres abgelaufenen<br />

Geschäftsjahres sprechen ebenso dafür wie die Trends<br />

des angelaufenen. Mehr dazu in dieser Ausgabe der<br />

<strong>proALPHA</strong> Aktuell. Neben dem Vertrauen unserer Kunden<br />

trägt dazu auch der technologische Standard unserer<br />

Lösung bei. Wir schieben <strong>–</strong> um im Bild zu bleiben <strong>–</strong> neue,<br />

interessante Entwicklungen nicht auf die lange Bank. Auch<br />

dazu finden Sie im vorliegenden Heft ebenso Informationen<br />

wie zu einigen interessanten Projekten.<br />

Auf dass es Ihnen nutze!<br />

Leo Ernst


Die Highlights dieser Ausgabe...<br />

Unternehmen<br />

„Auch in schwierigen Zeiten gewachsen“ . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

PhänomenAlpha <strong>–</strong> <strong>Nicht</strong>s ist so, wie es scheint . . . . . . . 8<br />

<strong>Nicht</strong> <strong>warten</strong> <strong>–</strong> starten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Discover the Power. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Leistungsspektrum<br />

Externe Bearbeitung im Griff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Business-Intelligence direkt im ERP . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Potenzialanalyse <strong>–</strong> die Reserven erschließen . . . . . . . . 18<br />

Prozesse managen <strong>–</strong> Qualität sichern . . . . . . . . . . . . . 20<br />

Kunden<br />

APS statt konventioneller Planung . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Textilmaschinenbau erfolgreich betreiben. . . . . . . . . . . 24<br />

Sondermaschinenbau:<br />

Flexibilität durch volle Integration . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Handel und Wandel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Internationales<br />

<strong>proALPHA</strong> France erweitert Vertrieb . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Präzise eingeführt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

Sportliches zum Schluss<br />

Mit Fuß und Kopf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

8<br />

9<br />

<strong>proALPHA</strong> <strong>–</strong> ein Phänomen in der ERP-Welt<br />

15 20<br />

<strong>proALPHA</strong> Technologie <strong>–</strong> echter Mehrwert für den Kunden<br />

22<br />

Wir bringen Dampf in Produktion und Handel!<br />

30 31<br />

Auf der ganzen Welt zuhause...<br />

32<br />

24 28<br />

Kopfarbeit ist gefragt<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 3


Unternehmen<br />

„Auch in schwierigen Zeiten gewachsen“<br />

Die letzten Wirtschaftsjahre waren stets geprägt von Umsatzwachstum<br />

und einem positiven Ergebnis. Wie sieht es<br />

für 2008/09 aus? Hat der weltweite Konjunktureinbruch<br />

auch bei <strong>proALPHA</strong> Spuren hinterlassen?<br />

Leo Ernst: Um es gleich vorwegzunehmen: Auch in diesem<br />

eher schwierigen Zeitraum ist der Umsatz der <strong>proALPHA</strong><br />

Gruppe immer noch gewachsen. Das Betriebsergebnis ist<br />

weiterhin deutlich positiv. Im Detail heißt das, dass wir die<br />

Umsatzerlöse um 5,3 Prozent auf 48,1 Mio. Euro gesteigert<br />

haben. Im Bereich Dienstleistungen ist der Umsatz um<br />

16,5 Prozent gewachsen, der produktnahe Bereich der<br />

Softwareerlöse und softwarebezogenen Serviceerlöse ist<br />

im Vorjahresvergleich leicht zurückgegangen. Beim Betriebsergebnis<br />

verzeichnet die Gesellschaft im Vergleich<br />

zum Vorjahreszeitraum lediglich eine schwache Abwärtsbewegung<br />

von 7,6 auf 7,1 Mio. Euro.<br />

Jürgen Brand: „Die für die Branche prognostizierte Stagnation wird<br />

unserer Meinung nach auf <strong>proALPHA</strong> so nicht zutreffen.“<br />

4 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />

<strong>proALPHA</strong> Gruppe zeigt keine Schwächen<br />

Rezession und Wirtschaftskrise <strong>–</strong> diese beiden Worte<br />

spiegelten die weltwirtschaftliche Lage im Geschäftsjahr<br />

2008/09 der <strong>proALPHA</strong> Gruppe wider. Warum<br />

<strong>proALPHA</strong> dennoch an den Dauererfolg der vergangenen<br />

Jahre anknüpfen konnte und wie die Vorstandsmitglieder<br />

Leo und Werner Ernst sowie Jürgen Brand der<br />

Situation begegnen, lesen Sie im folgenden Interview.<br />

Werner Ernst: „Unsere Aufgabe ist es, aus einer hervorragenden Technologie<br />

für unsere Kunden einen wirklichen Mehrwert zu generieren.“<br />

In der Phase einer Rezession könnte man annehmen, dass<br />

es relativ leicht ist, neue Mitarbeiter zu gewinnen. Ist das<br />

Realität oder Trugschluss?<br />

Leo Ernst: Während zahlreiche Unternehmen einen Einstellungsstopp<br />

beschlossen haben, war die <strong>proALPHA</strong><br />

Gruppe im Berichtszeitraum weiterhin auf der Suche nach<br />

hoch qualifiziertem Personal. Leider sind auch in schwierigen<br />

wirtschaftlichen Zeiten exzellente Spezialisten und<br />

Führungskräfte knapp. Deshalb mussten wir 2008/09<br />

wieder große Anstrengungen bei der Personalrekrutierung<br />

unternehmen <strong>–</strong> allerdings auch mit einigem Erfolg.<br />

Wie hat sich das auf den Personalaufwand ausgewirkt?<br />

Leo Ernst: Der Personalaufwand ist auch weiterhin größter<br />

Kostenblock im operativen Aufwand und hat sich um<br />

2,5 Mio. Euro auf 26,5 Mio. Euro erhöht. Grund ist der<br />

Anstieg der Mitarbeiterzahl um fast 10 Prozent auf durchschnittlich<br />

442. Damit verbunden sind steigende Ausgaben<br />

für Mitarbeitergewinnung und -qualifizierung. <strong>proALPHA</strong><br />

ist sich der Tatsache bewusst, dass hohe Kundenzufriedenheit<br />

und Unternehmenserfolg das Resultat einer gut ausgebildeten<br />

und hoch motivierten Mitarbeiterschaft sind und<br />

wir handeln entsprechend verantwortungsbewusst.<br />

Wie erklären Sie es sich, dass die Konjunkturschwäche in<br />

der Bilanz von <strong>proALPHA</strong> nur verhalten zu Buche schlägt?<br />

Jürgen Brand: Im Großen und Ganzen kann ich hier drei<br />

Punkte anführen. Zum einen haben wir eine breit aufgestellte<br />

Kundenbasis. Mit breit meine ich, dass wir nicht nur<br />

auf eine spezielle Branche fixiert sind. Würden wir zum


Beispiel lediglich die Automobilzulieferer adressieren, hätte<br />

uns das sicherlich das Genick brechen können. Zweitens<br />

kommt hinzu, dass die Mitarbeiterressourcen vieler<br />

Kundenunternehmen nicht ausgelastet sind. Dadurch stehen<br />

im Gegensatz zu wirtschaftlich starken Zeiten freie Kapazitäten<br />

zur Verfügung, die sich mit der Einführung einer<br />

ERP-Lösung beschäftigen können. War <strong>proALPHA</strong> im vergangenen<br />

Geschäftsjahr bereits eingeführt, hatten Kundenmitarbeiter<br />

in den letzten Monaten mehr Zeit, Seminare<br />

der <strong>proALPHA</strong> Academy zu besuchen. Alles Gründe, die<br />

unseren Umsatzanstieg vor allem im Dienstleistungsbereich<br />

erklären. Und drittens ist es natürlich gerade in wirtschaftlich<br />

schwierigen Zeiten immens wichtig, Geschäftsprozesse<br />

auf den Prüfstand zu stellen und zu straffen, um die<br />

Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Und genau das haben<br />

einige unserer neuen Kunden erkannt und umgesetzt. Wir<br />

hoffen und gehen davon aus, dass es auch im laufenden<br />

Wirtschaftsjahr so bleibt.<br />

Mit welchen technologischen Highlights wollen Sie auch<br />

in Zukunft die Konkurrenz aus dem Rennen schlagen?<br />

Werner Ernst: Zunächst muss man als Softwarehersteller<br />

erkennen, dass Technologie als solche erst mal kein Wettbewerbsvorteil<br />

ist. Vielmehr ist es unsere Aufgabe, aus einer<br />

hervorragenden Technologie für unsere Kunden einen<br />

Nutzen und wirklichen Mehrwert zu generieren. So basiert<br />

<strong>proALPHA</strong> beispielsweise schon seit jeher auf der<br />

Schichtenarchitektur, die für große Plattformunabhängigkeit<br />

sorgt. Ein ganz aktuelles Technologiethema, aus dem sich<br />

ein enormer Kundennutzen ableitet, ist die sogenannte<br />

serviceorientierte Architektur. Diese bedient sich als Kommunikationsplattform<br />

eines ESB, dem Enterprise Service<br />

Bus. Er übernimmt die Aufgaben eines umfassenden Postsystems,<br />

indem er zum Beispiel Daten austauscht, transportiert<br />

und zustellt. Das tut er nicht nur im eigenen Netzwerk,<br />

sondern wenn nötig auf jedem Rechner der Welt.<br />

Unsere Anwender behalten durch SOA die signifikanten<br />

Vorteile einer hoch integrierten Applikation und haben<br />

gleichzeitig die Möglichkeit, <strong>proALPHA</strong> einfacher in heterogene<br />

Systemlandschaften und Supply-Chains einzubinden.<br />

Die <strong>proALPHA</strong> Software und ihre Architektur basieren<br />

auf einer einzigartigen Technologie, welche wichtige<br />

globale Standards in einer einzigartigen Weise zusammenfasst<br />

und integriert. Daraus erwächst ein enormer Zusatznutzen<br />

für unsere Kunden und für uns ein hoher Wettbewerbsvorteil<br />

gegenüber unseren Mitbewerbern.<br />

Leo Ernst: „Während zahlreiche Unternehmen einen Einstellungsstopp<br />

beschlossen haben, war die <strong>proALPHA</strong> Gruppe auch im Berichtszeitraum<br />

auf der Suche nach hoch qualifiziertem Personal.“<br />

Am 1. April 2009 sind Sie, Herr Brand, in den Vorstand<br />

der <strong>proALPHA</strong> Software AG berufen worden. Warum hat<br />

man sich dazu entschieden, den Vorstand zu erweitern<br />

und einen Finanzvorstand zu etablieren?<br />

Jürgen Brand: Bisher bestand der Vorstand der <strong>proALPHA</strong><br />

Software AG mit Leo Ernst aus einem kaufmännischen und<br />

mit Werner Ernst aus einem technischen Vorstand. Da das<br />

stetige Unternehmenswachstum einhergeht mit einer Zunahme<br />

strategischer Aufgaben für die Unternehmensspitze,<br />

kam man zu dem Entschluss, den Vorstand zu erweitern<br />

und den Finanzbereich herauszuziehen. Dadurch<br />

wurde auch der Bereich von Leo Ernst entlastet, sodass er<br />

seine Kraft verstärkt den Bereichen Marketing, Vertrieb<br />

und der Unternehmensentwicklung widmen kann.<br />

Welche Erfahrungen bringen Sie in die neue Position mit?<br />

Was sind Ihre primären Ziele, die Sie in Ihrem neuen<br />

Verantwortungsbereich verfolgen?<br />

Jürgen Brand: Da ich bereits im Jahr 2000 in das Unternehmen<br />

eingestiegen bin, bringe ich sehr viel <strong>proALPHA</strong><br />

Erfahrung mit. Als Mitglied der Konzerngeschäftsleitung<br />

war ich viele Jahre verantwortlich für den Bereich Finanzund<br />

Rechnungswesen. Ich denke, dass ich den Aufsichtsrat<br />

in dieser Zeit von meiner Eignung für die Position des Finanzvorstands<br />

überzeugen konnte.<br />

Was meine wichtigsten Ziele der Unternehmensentwicklung<br />

sind? Ganz klar die Sicherstellung der finanziellen<br />

Unabhängigkeit sowie der Ausbau des ertragsorientierten<br />

Wachstums.<br />

Unternehmen<br />

<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 5


Unternehmen<br />

Vorstand der <strong>proALPHA</strong> Software erweitert<br />

Bereits zum 1. April 2009 hat der Aufsichtsrat der<br />

<strong>proALPHA</strong> Software AG Jürgen Brand in<br />

den Vorstand berufen. Er ist verantwortlich<br />

für die Ressorts Finanzen und Controlling.<br />

Diese Aufgaben übernimmt er vom bisher für<br />

den kaufmännischen Bereich alleinverantwortlichen<br />

Vorstand Leo Ernst. Die Vorstandsmitglieder<br />

Leo und Werner Ernst werden im<br />

Amt bleiben. Leo Ernst behält die Verantwortung<br />

für Marketing, Vertrieb und Unternehmensentwicklung.<br />

Werner Ernst ist als<br />

technischer Vorstand zuständig für Technologiestrategie,<br />

Softwareentwicklung und<br />

Service/Maintenance.<br />

Jürgen Brand, 39, ist kein Job-Hopper. Er hat seine Arbeit<br />

in der <strong>proALPHA</strong> Gruppe bereits Anfang 2000 als Assistent<br />

der Geschäftsleitung begonnen und übernahm im<br />

Dezember des gleichen Jahres die Leitung des Bereichs<br />

Finanz- und Rechnungswesen. Als Mitglied der Konzerngeschäftsleitung<br />

und Prokurist wechselte er nun in den<br />

Vorstand. Über seinen Tisch läuft die strategische Finanzplanung<br />

der gesamten Unternehmensgruppe und ein großer<br />

Teil des operativen Geschäfts.<br />

Erweiterungsbau bezogen<br />

In weiser Voraussicht hatten die Planer den Neubau am<br />

Stammsitz der <strong>proALPHA</strong> Software AG in Weilerbach vor<br />

einigen Jahren sehr großzügig ausgelegt. Nachdem zunächst<br />

nur ein Teil des neuen Gebäudes genutzt wurde,<br />

steht den Mitarbeitern seit dem ersten Quartal 2009 die<br />

gesamte Fläche zur Verfügung.<br />

6 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />

Jürgen Brand: seit 1. April 2009<br />

neuer Finanzvorstand der<br />

<strong>proALPHA</strong> Software AG<br />

Jürgen Brand ist ein echtes Pfälzer Gewächs, in der Region<br />

aufgewachsen und mit seiner Familie nahe<br />

der <strong>proALPHA</strong> Zentrale ansässig. Ebenso<br />

wie das Berufliche verfolgt er auch seine<br />

Hobbys mit Kontinuität und Spaß bei der<br />

Sache: Dazu gehören das Fußballspielen<br />

und Golf auf dem benachbarten Gelände.<br />

Vor seiner Zeit bei <strong>proALPHA</strong> war der examinierte<br />

Steuerberater und Wirtschaftsingenieur<br />

in der Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung<br />

bei den Beratungsgesellschaften KPMG<br />

und PWC tätig. Statt Berater und Wirtschaftsprüfer<br />

in einer Kanzlei zu werden, hat er danach<br />

bewusst den Weg in ein prosperierendes<br />

Industrieunternehmen gewählt. Und dort<br />

gedenkt er nach eigenem Bekunden noch lange zu bleiben,<br />

schließlich habe <strong>proALPHA</strong> gerade bei der aktuell<br />

schwierigen Marktlage dank solider Strategie und gutem<br />

Risikomanagement eine hervorragende Ausgangsposition.<br />

Und die möchte Jürgen Brand weiterentwickeln: „Das Sicherstellen<br />

der finanziellen Unabhängigkeit sowie der Ausbau<br />

des ertragsorientierten Wachstums ist eines unserer<br />

wichtigsten strategischen Ziele der Unternehmensentwicklung<br />

für die kommenden Jahre.“<br />

Damit ergibt sich nicht nur für eine Reihe von Mitarbeitern<br />

eine „entspanntere“ Arbeitssituation, es wurden auch einige<br />

organisatorische Verbesserungen und zusätzliche Kundenangebote<br />

realisiert. So steht der <strong>proALPHA</strong> Academy<br />

ein weiterer Seminarraum zur Verfügung, um der großen<br />

Nachfrage nach dem Ausbildungsangebot noch besser<br />

gerecht werden zu können. Ein weiterer großzügiger<br />

Tagungsraum kann künftig für<br />

größere Veranstaltungen<br />

genutzt werden.


<strong>proALPHA</strong> Consulting mit neuem Vorstand<br />

Mit Frank Meyenborg besetzte die <strong>proALPHA</strong> Consulting<br />

AG zum 1. Juni 2009 wieder den Vorstandsbereich<br />

Consulting. Er tritt die Nachfolge des ausgeschiedenen<br />

Dr. Jürgen Schmitz an. Der 42-Jährige bringt viele Jahre<br />

internationale Erfahrung aus dem ERP-Umfeld in die<br />

neue Position mit.<br />

Der in Düsseldorf lebende Wirtschafts- und<br />

Maschinenbauingenieur kann <strong>–</strong> im Beratergeschäft<br />

inzwischen eher untypisch <strong>–</strong> nicht<br />

nur auf eine theoretische, sondern auch auf<br />

eine solide praktische Ausbildung verweisen.<br />

Nach einem Start als technischer Zeichner<br />

folgte zunächst das Studium zum Maschinenbauingenieur,<br />

danach studierte er Betriebswirtschaft.<br />

Auch das Thema Unternehmensmanagement<br />

kennt er von beiden Seiten des bereich Consulting.<br />

Schreibtisches: Projekte in Produktion und<br />

Controlling standen im Mittelpunkt seiner Tätigkeit bei<br />

Philips. Danach stieg er bei der Price Waterhouse, später<br />

IBM Business Consulting Services, ein <strong>–</strong> als zertifizierter<br />

SAP-Berater arbeitete er im Umfeld Logistik, dann auch im<br />

Einkauf und in anderen Bereichen großer Kunden. Internationale<br />

Projekte an bis zu 20 Standorten in vier Ländern<br />

gleichzeitig wurden von ihm gemanagt. Anschließend ging<br />

er zur CSC Deutschland Solutions. Hier war er als Director<br />

Prozessindustrie auch international tätig, bevor er die<br />

Leitung des Bereichs Industrie in Deutschland übernahm.<br />

Tipps & Tricks<br />

Voll im Bilde<br />

Die Sitzungskamera in <strong>proALPHA</strong> kann <strong>–</strong> immer gemäß<br />

dem Motto ‚Ein Film sagt mehr als 1000 Bilder’ <strong>–</strong> dabei<br />

helfen, Anwenderprobleme sehr viel schneller zu lösen.<br />

„Wo muss ich jetzt hinklicken? In welcher Reihenfolge habe<br />

ich die Daten eingegeben? Wann genau kam welche<br />

Meldung?“ <strong>–</strong> es sind immer wieder diese und ähnliche<br />

Fragen, die in nahezu endlosen Telefonaten mit der Hotline<br />

zur Anleitung oder zum Nachvollziehen von Problemen<br />

gestellt werden. Ebenso werden seitenlange Dokumente<br />

mit Screenshots erstellt und dabei wird genauestens<br />

auf die Reihenfolge geachtet, in der die Fenster erscheinen.<br />

Frank Meyenborg verantwortet<br />

seit 1. Juni 2009 den Vorstands-<br />

Erfahrungen aus dem internationalen Geschäft und Kenntnisse<br />

des „Innenlebens“ von Konzernstrukturen verschiedener<br />

Branchen will Frank Meyenborg bei <strong>proALPHA</strong> einbringen:<br />

„<strong>proALPHA</strong> hat für mich ein sehr überzeugendes<br />

Konzept, bedarfsgerechte und zukunftsorientierte ERP-Software<br />

für den Mittelstand zu entwickeln und<br />

zu implementieren. Diese Stärke weiter auszubauen,<br />

aber auch das Potenzial des<br />

Teams für konzeptionelle Beratung weiterzuentwickeln,<br />

werden meine Hauptaufgaben<br />

sein. Hier sehe ich die Möglichkeit für unsere<br />

Kunden, in Zukunft noch mehr von <strong>proALPHA</strong><br />

profitieren zu können.“<br />

Einen gewissen Bezug zum hohen Norden<br />

und damit zum Standort Ahrensburg hat<br />

Frank Meyenborg quasi in die Wiege gelegt<br />

bekommen: Schließlich ist er in Lübeck<br />

geboren, gleichwohl aber in Düsseldorf aufgewachsen<br />

und im Laufe des Berufslebens in<br />

vielen Ländern tätig gewesen. Auch auf privater Seite ist<br />

„internationales und interkulturelles Management“ allgegenwärtig:<br />

Frank Meyenborg hat eine chinesische Ehefrau<br />

und zu beider Hobbys gehört das Reisen in entlegene<br />

Ecken und Kulturen der Erde.<br />

Frank Meyenborg, gefragt, was ihn an Menschen beeindruckt:<br />

„Ich kann vor allem mit solchen Menschen gut umgehen,<br />

die in Veränderungen und im Wandel etwas Positives<br />

sehen.“<br />

Alternativ dazu kann man die Sitzungskamera in <strong>proALPHA</strong><br />

verwenden. Einfach „Sitzungskamera“ aufrufen, Dateinamen<br />

vergeben und schon beginnt die Aufzeichnung.<br />

Der Aufruf „Sitzungskamera“ findet sich in der Standardinstallation<br />

im Ordner „Systemverwaltung\Tools\Betrieb“.<br />

Als technische Voraussetzung ist lediglich ein installierter<br />

Microsoft Media Encoder erforderlich.<br />

Auch die Hotline freut sich über einen kleinen Film und<br />

weiß dann ohne weitere Erklärungen, was wirklich auf<br />

dem Anwenderbildschirm geschah.<br />

Unternehmen<br />

<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 7


Unternehmen<br />

Das ist das <strong>–</strong> geheimnisvolle <strong>–</strong> Motto des diesjährigen<br />

<strong>proALPHA</strong> Kundentags und des damit verbundenen Anwendertags.<br />

Der Kundentag wird stattfinden am Donnerstag,<br />

den 12. November 2009, die Anwendertagung am<br />

Folgetag, jeweils im Kongresszentrum des Swissôtel in<br />

Neuss bei Düsseldorf.<br />

Im Mittelpunkt der Veranstaltung werden wieder aktuelle<br />

Produktentwicklungen und Planungen der <strong>proALPHA</strong><br />

Gruppe stehen, Anwender berichten über ihre Aktivitäten<br />

und Lösungen. Vor allem aber wird es wieder viele<br />

Gelegenheiten zum persönlichen Austausch von Anwendern<br />

untereinander und mit <strong>proALPHA</strong> Mitarbeitern aus allen<br />

Bereichen geben, während und nach den „offiziellen“<br />

Teilen der Veranstaltung.<br />

<strong>Nicht</strong>s ist so, wie es scheint...<br />

Dass <strong>proALPHA</strong> in der ERP-Welt ein Phänomen ist, dürfte<br />

bekannt sein: Permanentes kräftiges Wachstum und stabile<br />

Strukturen <strong>–</strong> auch in Krisenzeiten <strong>–</strong> unterscheiden das Unternehmen<br />

von seinen Wettbewerbern. Das Geschäftsleben<br />

und der persönliche Alltag halten jedoch darüber hinaus<br />

für alle Beteiligten Phänomene bereit, die nach individuel-<br />

8 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />

<strong>proALPHA</strong> im Einsatz an Universitäten<br />

Studierende der Universitäten Dresden, Koblenz und<br />

Münster konnten sich dank Förderung von <strong>proALPHA</strong> und<br />

anderer Softwarehersteller im Rahmen des Seminars „ERP-<br />

Systeme“ über ein Semester intensiv mit den Funktionalitäten<br />

betrieblicher Anwendungssysteme auseinandersetzen.<br />

Initiiert hatte Dr. Axel Winkelmann, Habilitand und Geschäftsführer<br />

am European Research Center for Information<br />

Systems der Universität Münster, diese Lehrveranstaltung,<br />

um gemeinsam mit den Lehrstühlen der Universitäten<br />

in Dresden, Koblenz und Münster den Studierenden die<br />

Abläufe von Unternehmen und betrieblicher Anwendungssoftware<br />

näherzubringen.<br />

Anhand eines Beispielunternehmens und einer Fallstudie<br />

ermittelten die Studierenden der Wirtschaftsinformatik die<br />

Unternehmensanforderungen an die ERP-Systeme, um anschließend<br />

das fiktive Unternehmen und seine Abläufe mit<br />

den ERP-Systemen verschiedener Hersteller zu unterstützen.<br />

Dabei mussten sich die Teams von jeweils zwei bis<br />

len Antworten verlangen. Unter dem Motto PhänomenAlpha<br />

soll das aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln erfolgen,<br />

im fachlichen Teil wie auch im Rahmen der Abendveranstaltung.<br />

Weitere Informationen über: info@proalpha.de<br />

fünf Studierenden die komplexe Software selbstständig erarbeiten<br />

und zum Semesterende einer Expertenjury vorstellen.<br />

Dr. Axel Winkelmann, der diese Art von Seminar bereits<br />

seit mehreren Semestern an Universitäten anbietet, initiierte<br />

zusätzlich einen Wettbewerb zwischen den Teams der<br />

verschiedenen Hochschulen. Dabei hatte <strong>proALPHA</strong> als<br />

Anreiz einen Geldpreis für die beste Präsentation des<br />

<strong>proALPHA</strong> Systems ausgelobt.<br />

Alle Teams zeigten hohe Motivation und Detailkenntnisse<br />

der Systeme, sodass es den Jury-Mitgliedern zufiel, die<br />

Beste der guten Präsentationen zu küren. Letztlich fiel die<br />

Wahl auf die Dresdner Studierenden Vincent Hose, Maik<br />

Bürger, Patrick Schwabe und Benno Schmidt, die überzeugend<br />

gezeigt hatten, wie gut man sich innerhalb kurzer<br />

Zeit in die Software und Fallstudie einarbeiten kann. Sicher<br />

auch ein Verdienst des Aufbaus von <strong>proALPHA</strong>, der die<br />

Einarbeitung erleichtert. <strong>proALPHA</strong> und der Lehrstuhl für<br />

Wirtschaftsinformatik gratulierten herzlich zu diesem Erfolg.


<strong>Nicht</strong> <strong>warten</strong> <strong>–</strong> starten!<br />

Mit diesem Motto präsentiert sich die <strong>proALPHA</strong> Gruppe<br />

auf der IT & Business in Stuttgart (6. bis 8. Oktober 2009).<br />

Nachdem <strong>proALPHA</strong> über viele Jahre auf der Systems in<br />

München vertreten war, wird nun die erstmals stattfindende<br />

Nachfolgeveranstaltung auf dem neuen Messegelände<br />

nahe dem Stuttgarter Flughafen besucht. Die Messe soll<br />

künftig das süddeutsche Gegengewicht zur Cebit bilden.<br />

Viele <strong>proALPHA</strong> Kunden haben die Zeit mit weniger vollen<br />

Auftragsbüchern genutzt, ihre Organisation zu optimieren<br />

<strong>–</strong> mit Hilfe der Standardsoftware <strong>proALPHA</strong>. Andere haben<br />

sich mit der Auswahl und Integration einer neuen ERP-Plattform<br />

beschäftigt <strong>–</strong> und sich in vielen Fällen für <strong>proALPHA</strong><br />

entschieden. Diese Unternehmen haben nicht gewartet,<br />

sondern sind gestartet!<br />

Weitere Unternehmen werden nachziehen. Sie können<br />

sich in Stuttgart unter anderem informieren über vollständig<br />

integrierte Werkzeuge, die direkt aus Organisationsanweisungen<br />

ein ereignisgesteuertes Softwareverhalten ableiten,<br />

Neue Vertriebsleitung südlich der Mainlinie<br />

Kompetenzen stärken und die Marktbedeutung<br />

weiter ausbauen statt Personalreduktion<br />

ist das Motto der <strong>proALPHA</strong> Gruppe: Auf allen<br />

Ebenen stockt das Unternehmen den Mitarbeiterstamm<br />

mit qualifizierten Personen auf.<br />

So hat Bernhard Fix, 44, am 1. August 2009<br />

die Leitung des Vertriebsgebiets Süddeutschland<br />

mit den Niederlassungen Böblingen,<br />

München, Würzburg und Weilerbach übernommen.<br />

Dienstsitz des gebürtigen und<br />

überzeugten Schwaben ist Böblingen.<br />

Vertriebsleiter Bernhard Fix strebt<br />

den Ausbau der süddeutschen<br />

Nach kaufmännischer Ausbildung und Kundenbasis an.<br />

BWL-Studium an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie<br />

in Stuttgart hat sich Bernhard Fix in die<br />

ERP-Branche „gestürzt“ und mehr als 20 Jahre Branchen-<br />

das integrierte, revisionssichere Dokumentenmanagement,<br />

das sich über Unternehmensgrenzen hinweg einsetzen<br />

lässt, und die einzigartige Technologie und Oberflächengestaltung<br />

der Software. Hier kann sich jeder Anwender<br />

alle für sein Tätigkeitsfeld notwendigen Informationen nach<br />

eigenem Gusto auf dem Bildschirm gestalten. Er kann die<br />

verdichteten Ergebnisse mit einem Blick erfassen und bei<br />

Bedarf per Drill-down bis auf Belegebene hinterfragen<br />

und plausibilisieren. Das <strong>proALPHA</strong> Cockpit vermittelt dem<br />

Anwender einen komfortablen Überblick über seinen Bereich<br />

und den eigenen Entscheidungshorizont. Diese und<br />

viele weitere <strong>proALPHA</strong> Funktionen werden in Stuttgart gezeigt<br />

<strong>–</strong> in Halle 1 am Stand C46.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.proalpha.de in der Rubrik<br />

Events<br />

erfahrung gesammelt. Zuletzt war er Vertriebsleiter<br />

und Prokurist bei der SHD Großhandels-<br />

und Logistik GmbH & Co. KG und dort<br />

acht Jahre verantwortlich für den bundesweiten<br />

Vertrieb von IT-Komplettlösungen für den<br />

Großhandel.<br />

„<strong>proALPHA</strong> verfügt über ein hervorragendes<br />

und modernes Produkt, das speziell auf die<br />

Anforderungen und Bedürfnisse mittelständischer<br />

Unternehmen zugeschnitten ist. In den<br />

nächsten Jahren wollen wir noch erfolgreicher<br />

sein und permanent wachsen. Um dieses<br />

Ziel zu erreichen, werden wir in den kommenden<br />

Monaten den Vertrieb in Süddeutschland weiter<br />

ausbauen und stärken“, gibt Bernhard Fix die Richtung vor.<br />

Unternehmen<br />

<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 9


Unternehmen<br />

von Dr. Lisa Hubig<br />

Die Konferenz fand in den Räumen des Fraunhofer-Zentrums<br />

in Kaiserslautern statt. Zahlreiche Unternehmer, vor allem<br />

aus dem Südwesten Deutschlands, waren gekommen,<br />

um ihre praktischen Probleme mit den Erkenntnissen der<br />

Referenten aus Wissenschaft und Unternehmensalltag abzugleichen.<br />

Deutlich wurde: Es sind praxisnahe Konzepte<br />

notwendig, um das Controlling im Mittelstand unterstützen<br />

zu können.<br />

Gemeinsam mit der <strong>proALPHA</strong> Gruppe, die gerade dort<br />

ansetzt, wo mittelständische Unternehmen in ihren Controlling-Abläufen<br />

spezifische Unterstützung benötigen, organisierte<br />

der Lehrstuhl für Unternehmensrechnung und Controlling<br />

der TU Kaiserslautern die diesjährige Veranstaltung.<br />

Eröffnet wurde sie von Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Volker<br />

Lingnau und <strong>proALPHA</strong> Finanzvorstand Jürgen Brand.<br />

Ein breites Spektrum, immer jedoch mit dem Fokus auf controllingnahe<br />

Themen im Mittelstand, wurde anhand von<br />

14 ausgewählten Beiträgen vorgetragen und diskutiert. Von<br />

der Beschreibung empirischer Bestandsaufnahmen zum<br />

Controlling im Mittelstand bis zu Ausgestaltungsvorschlägen<br />

für dessen Institutionalisierung oder Ausstattung mit<br />

spezifischen Controllingwerkzeugen reichten die behandelten<br />

Themen. So wurden beispielsweise grundsätzliche<br />

Unterschiede der institutionalen, instrumentalen und funktionalen<br />

Ausgestaltung des Controllings in Klein- und mittelgroßen<br />

Unternehmen (KMU) gegenüber Großunternehmen<br />

vorgetragen. Aber auch Fallbeispiele aus der Praxis<br />

wurden präsentiert. So berichtete ein mittelständisches<br />

10 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />

Mittelstands-Controlling ist anders<br />

Mittelständische Unternehmen sind keine kleinen Großunternehmen!<br />

Das Controlling im Mittelstand ist dementsprechend<br />

ein „anderes“ und nicht einfach ein „kleineres“<br />

<strong>–</strong> in Aufbau, Ausrichtung und hinsichtlich der verwendeten<br />

Werkzeuge. Dieses Fazit zog Prof. Dr. Volker Lingnau,<br />

Ausrichter der 3. Controlling-Mittelstands-Konferenz<br />

(CMK), im Mai 2009.<br />

Unternehmen beispielsweise über seine Erfahrungen mit<br />

der Einführung eines Feedback-Systems zur besseren Integration<br />

des strategischen Personalcontrollings und der<br />

Führungskräfteentwicklung.<br />

Insgesamt beschäftigten sich in diesem Jahr tendenziell<br />

mehr Beiträge mit dem Themenfeld Familienunternehmen.<br />

Gerade große Familienunternehmen nehmen eine Sonderstellung<br />

ein, wodurch sie zu einem interessanten Beobachtungsobjekt<br />

werden. Je nach definitorischem Zuschnitt<br />

können sie nach qualitativen Kriterien zum Mittelstand gehören<br />

oder quantitativ betrachtet als Großunternehmen<br />

eingeordnet werden. Weitere Arbeiten ließen Einblicke in<br />

das Controlling des österreichischen und polnischen Mittelstandes<br />

zu, die im Sinne einer europäischen Controlling-<br />

Mittelstands-Forschung wichtige Beiträge liefern.<br />

Einmal mehr machte die Veranstaltung klar: Der Mittelstand<br />

ist schillernd. Eine verallgemeinernde Betrachtung<br />

fällt daher ebenso schwer, wie eine letztendliche Definition<br />

des Begriffs Controlling in diesem Umfeld. Noch immer<br />

wird jeder Untersuchung eine Diskussion verschiedener<br />

Mittelstands- und KMU-Definitionen vorangestellt, die zumeist<br />

in der Wahl einer eigenen Eingrenzung mündet.<br />

Damit kann man zwar exakter auf die Besonderheiten der<br />

jeweiligen Interessensgebiete eingehen, Studien- oder<br />

Einzelaussagen-übergreifende Betrachtungen sind jedoch<br />

nur mit Abstrichen möglich. Es ist zu hoffen, dass das stärker<br />

werdende Interesse an Mittelstandsthemen die Konsolidierung<br />

der Begrifflichkeiten unterstützt.<br />

Vielleicht gelingt dies schon bei der 4. Controlling-Mittelstands-Konferenz<br />

im Mai 2011. Weitere Informationen dazu<br />

finden sich unter www.mittelstands-controlling.de.<br />

Dr. Lisa Hubig ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für<br />

Unternehmensrechnung und Controlling der Technischen Universität<br />

Kaiserslautern.


<strong>proALPHA</strong> fragt <strong>–</strong> Kunden antworten<br />

Wer weiß um die Verbesserungspotenziale besser als diejenigen<br />

Bescheid, die täglich mit <strong>proALPHA</strong> arbeiten? Die<br />

Kunden kennen aus der Praxis die Stärken und Schwächen<br />

ihrer Arbeitsumgebung, die besonders gut laufenden Funktionen<br />

und die Verbesserungspotenziale. Gleiches gilt für<br />

die ergänzenden Dienstleistungen rund um die Software.<br />

Dementsprechend bittet <strong>proALPHA</strong> im Rahmen einer Kundenbefragung<br />

um offene Beurteilungen und Kommentare.<br />

Das differenzierte Feedback macht es leichter, Bedürfnisse<br />

sowie Probleme zu verstehen und Lösungen zu entwickeln.<br />

Zwei Jahre nach der letzten Runde wurde im Mai 2009<br />

wieder eine detaillierte Befragung durchgeführt, um herauszufinden,<br />

wo der Schuh drückt. Begleitet und ausgewertet<br />

hat sie die Sozialforscherin Elisabeth Kerkhoff. Auf Basis einer<br />

Vollerhebung aller deutschen und österreichischen Kunden<br />

hat sich etwa die Hälfte der Unternehmen beteiligt.<br />

Dieser Rücklauf gilt als außerordentlich gut und führt zu entsprechend<br />

repräsentativen Ergebnissen. 72 Prozent davon<br />

sind Direktkunden der <strong>proALPHA</strong> Gruppe. Bei den anderen<br />

handelt es sich um Partnerkunden.<br />

<strong>proALPHA</strong> Schogger <strong>–</strong> eine starke Truppe<br />

Zwar ist der Begriff Jogger im Pfälzer Zungenschlag nicht<br />

so einfach auszusprechen <strong>–</strong> weshalb sich die Läufertruppe<br />

der Weilerbacher <strong>proALPHA</strong> Zentrale regionengemäß<br />

„Schogger“ nennt <strong>–</strong> das tut der Begeisterung aber keinen<br />

Abbruch: Beim 2. Firmenlauf Pfalz starteten Ende Mai<br />

2009 insgesamt knapp 6000 Laufbegeisterte aus 365 Firmen,<br />

darunter auch <strong>proALPHA</strong>. Die Strecke von 5 Kilometern<br />

Länge im Stadtgebiet von Kaiserslautern bewältigte in<br />

Das Ergebnis ist eindeutig: Die <strong>proALPHA</strong> Anwender sind<br />

summa summarum zufrieden. Nach dem Schulnotensystem<br />

liegt der Durchschnitt der Bewertung aller abgefragten<br />

Punkte zwischen 2,2 und 2,5. Zwei Bereiche kann man als<br />

Ausreißer bezeichnen: Die Technologieberatung wird mit<br />

2,0 besser bewertet, während die Zufriedenheit mit der<br />

Onlinehilfe lediglich befriedigend ist. Hier ist allerdings<br />

Abhilfe in Sicht: Struktur und Systematik des Hilfesystems<br />

wurden in den vergangenen drei Jahren grundlegend umgebaut<br />

und erneuert. Es steht allen Anwendern ab der soeben<br />

freigegebenen Version zur Verfügung.<br />

Zwischen Direktkunden und Partnerkunden gibt es keine<br />

signifikanten Unterschiede. Allerdings bewerten die Kunden<br />

der <strong>proALPHA</strong> Austria sämtliche Dienstleistungen deutlich<br />

besser als der Durchschnitt aller Befragten. Hier liegen<br />

die Noten zwischen 1,5 und 1,9. Damit bietet sich die<br />

Chance, im Rahmen der Suche und Umsetzung von „Best<br />

Practices“ herauszufinden, was die österreichischen Kollegen<br />

besser machen als die deutschen und diese Konzepte<br />

zu übertragen.<br />

diesem Jahr eine starke Truppe von 38 <strong>proALPHA</strong> Kolleginnen<br />

und Kollegen bei geringeren Temperaturen als im<br />

vergangenen Jahr.<br />

Und da die Pfälzer nicht nur arbeiten, um zu laufen, sondern<br />

auch zu feiern verstehen, gab es nach dem gemeinsamen<br />

Zieleinlauf noch reichlich Gelegenheit, das Gemeinschaftserlebnis<br />

bei Bier und Wurst zu vertiefen.<br />

Unternehmen<br />

<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 11


Unternehmen<br />

Discover the Power Technikspezialisten diskutieren die Hintergründe<br />

Erstmals versammelten sich Ende März 2009 im Rahmen<br />

der Konferenz <strong>proALPHA</strong> Technology Exchange<br />

mehr als 100 technologieorientierte Spezialisten von<br />

Kunden und Partnern, um sich vertiefende Einblicke in<br />

die technologische Basis und deren Weiterentwicklung<br />

zu verschaffen.<br />

Zukunftssicherheit ist eine der wichtigsten Forderungen der<br />

Anwender an das ERP-System <strong>–</strong> ebenso das Abdecken eines<br />

sehr breiten Funktionsspektrums bei geringem Aufwand<br />

für Individualprogrammierungen.<br />

Und nicht zuletzt sollen<br />

Bedienung und Administration sowie<br />

die Integration von Fremdsystemen<br />

komfortabel und möglichst<br />

einfach sein. Diese Forderungen<br />

sind nur erfüllbar, wenn die im<br />

Hintergrund eingesetzte Technologie<br />

extrem leistungsfähig ist<br />

und neue Entwicklungen und<br />

Standards regelmäßig integriert<br />

und genutzt werden.<br />

Andererseits müssen Entwickler<br />

bei Partnern und Anwendern in<br />

der Lage sein, diese Leistungspotenziale<br />

voll auszuschöpfen,<br />

um optimale Lösungen generieren<br />

zu können. Erstmals erhielten<br />

deshalb speziell Systemadministratoren<br />

und Entwickler der<br />

<strong>proALPHA</strong> Kunden im Rahmen der <strong>proALPHA</strong> Technology<br />

Exchange tiefe Einblicke in die <strong>proALPHA</strong> Technologie, deren<br />

Anpassungsfähigkeit und in die längerfristigen Entwicklungsplanungen.<br />

Die 26 Fachvorträge standen unter dem Motto „Discover<br />

the Power“ und zeigten anhand vielfältiger Beispiele die<br />

12 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />

Martin Wolf, Konzerngeschäftsleitung Softwareentwicklung<br />

der <strong>proALPHA</strong> Software AG, und Ken Wilner, Vice President<br />

of Technology der Progress Corp., informierten aus erster<br />

Hand über Produktpolitik und Planung.<br />

Möglichkeiten der ERP-Komplettlösung <strong>proALPHA</strong> und deren<br />

Basis, die Progress-Entwicklungsumgebung. Daraus<br />

konnten sich die weit mehr als 100 Teilnehmer je nach<br />

Interessenslage ihr persönliches Programm zusammenstellen.<br />

So war ein Höhepunkt, einen Überblick über Produktpolitik<br />

und Planungen der Progress Corp. aus erster Hand<br />

zu erhalten: Als Zeichen der intensiven technologischen<br />

Zusammenarbeit mit <strong>proALPHA</strong> war Ken Wilner, Vice<br />

President of Technology, eigens aus den Vereinigten<br />

Staaten angereist.<br />

Die in drei Räumen parallel laufenden<br />

Vorträge boten tiefgreifende<br />

Einblicke in die Systemtechnik,<br />

um <strong>proALPHA</strong> optimal zu betreiben,<br />

in das Verständnis von<br />

<strong>proALPHA</strong> und dessen Anpassungsmöglichkeiten<br />

sowie in die<br />

eingesetzten Technologien. Das<br />

angebotene Themenspektrum lieferte<br />

sehr unterschiedliche Aspekte,<br />

beispielsweise:<br />

<strong>proALPHA</strong> optimal einrichten<br />

Einsatz von <strong>proALPHA</strong> in<br />

Unicode-Umgebungen<br />

Performance-Analyse und<br />

-Optimierung<br />

<strong>proALPHA</strong> anpassen (fast)<br />

ohne Code<br />

Entwicklungsplattform<br />

OpenEdge Architect<br />

Neben den Vorträgen stand ausreichend Zeit für Diskussionen<br />

während spezieller „Birds-of-a-Feather“-Runden, den<br />

Pausen und dem gemütlichen Beisammensein an der<br />

<strong>proALPHA</strong> Bar zur Verfügung. Das Feedback der Teilnehmer<br />

zeigte, dass die Auswahl der Themen und der Zuschnitt<br />

der Veranstaltung die Erwartungen mehr als erfüllt


Mehr als 100 technologieorientierte Spezialisten tauschten sich auf der <strong>proALPHA</strong> Technology Exchange in Frankfurt aus.<br />

haben. Die enge Fokussierung auf Systemtechnik und Entwicklung,<br />

der strikt verfolgte Zeitplan sowie die gute Atmosphäre<br />

kamen bei den Teilnehmern besonders positiv<br />

an. Zudem habe die Verfügbarkeit der Referenten und der<br />

Key-Player aus der <strong>proALPHA</strong> Gruppe sowie das Treffen<br />

mit interessanten Mitarbeitern anderer <strong>proALPHA</strong> Anwenderunternehmen<br />

eine Fülle zusätzlicher Informationen und<br />

Kontakte gebracht. Das gelte gleichermaßen für die Diskussionen<br />

und die lockeren Gespräche während der Pausen<br />

sowie bei der Abendveranstaltung.<br />

Nächste Veranstaltung schon geplant<br />

Den mehrfach geäußerten Wunsch nach einem regelmäßigen<br />

Angebot solcher Veranstaltungen <strong>–</strong> exemplarisch dafür<br />

das Statement eines Teilnehmers: „insgesamt gelungene<br />

Veranstaltung mit umfangreicher Information <strong>–</strong> bitte<br />

wiederholen“ greift <strong>proALPHA</strong> auf. Auch 2010 wird es<br />

wieder die Gelegenheit des Austauschs mit Entwicklern<br />

und Systemtechnikern geben: Die <strong>proALPHA</strong> Technology<br />

Exchange 2010 findet unter dem Motto „Opportunities <strong>–</strong><br />

Not Promises“ vom 18. bis 19. März 2010 im Grand<br />

Hotel modérne La Strada in Kassel statt.<br />

Im Fokus dieser Veranstaltung werden die Chancen und<br />

Möglichkeiten stehen, die bei der Migration auf aktuelle<br />

<strong>proALPHA</strong> auf den Aachener ERP-Tagen<br />

Während der traditionell im Juni stattfindenden ERP-Tage<br />

war die <strong>proALPHA</strong> Gruppe wieder im Aachener Eurogress<br />

vertreten. Die Kombination aus Messe und Tagung bot<br />

vielfältige Gelegenheiten, die innovativen Konzepte und<br />

Funktionen in <strong>proALPHA</strong> sowie das umfangreiche Dienstleistungsangebot<br />

zu demonstrieren. Im Rahmen des Anbieterforums<br />

referierte Johannes Imhof zum Thema „Flexible<br />

Kopplungstechnologien mit <strong>proALPHA</strong>“. Andreas<br />

Schlepper vom <strong>proALPHA</strong> Kunden Eltromat GmbH zeigte<br />

Versionen der Applikation und der Basistechnologie liegen.<br />

Mehr Flexibilität, erhöhte Verfügbarkeit und gesteigerte<br />

Performance sind nur einige der Vorteile. Im bewährten<br />

Format mit drei parallelen Vortragsreihen werden wieder<br />

technisch orientierte Themen präsentiert.<br />

Auch der Austausch kommt nicht zu kurz: Zusätzlich zu den<br />

Diskussionsrunden im Rahmen der „Birds-of-a-Feather“-<br />

Sitzungen und der <strong>proALPHA</strong> Bar am Abend bietet die<br />

Lounge während der Veranstaltung die Möglichkeit, spezielle<br />

Themen direkt mit Verantwortlichen der <strong>proALPHA</strong><br />

Gruppe zu diskutieren.<br />

Alle Teilnehmer der 2009er Veranstaltung antworteten auf<br />

die Frage „Werden Sie voraussichtlich an der „Technology<br />

Exchange 2010 teilnehmen?“ mit „Ja“. Es ist also wieder<br />

mit einem vielfältigen und interessanten Teilnehmerfeld zu<br />

rechnen.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.proalpha.de in der Rubrik<br />

Events; bei frühzeitigen Anmeldungen<br />

gelten zusätzlich reduzierte<br />

Konditionen.<br />

mit seinem Vortrag: „Steuerung unternehmensrelevanter<br />

Liquiditätseinflussfaktoren mit <strong>proALPHA</strong>“, dass betriebswirtschaftliche<br />

Funktionen im ERP weit über die in üblichen<br />

Buchhaltungssystemen hinaus gehen können.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.erp-tage.de<br />

Unternehmen<br />

<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 13


Unternehmen<br />

Was ist eigentlich... Twitter?<br />

14 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />

Trendthema Twitter<br />

Ganz im Stil der IT- und Kommunikationsbranche,<br />

aus einem neuen Thema einen Hype zu<br />

generieren, wurde das Twittern in die Öffentlichkeit<br />

getragen. Nahezu alle Medien, von der<br />

„Frau hinter’m Spiegel“ über die altehrwürdige<br />

FAZ bis zu den Tagesthemen haben sich ausgiebig<br />

damit beschäftigt <strong>–</strong> und versucht zu erklären, um was<br />

es geht. Mehr oder weniger erfolgreich.<br />

Im Kern ist Twitter eines der sogenannten sozialen Netzwerke,<br />

in dem Nutzer anderen Nutzern Kurznachrichten<br />

im Stil von SMS mit maximal 140 Zeichen Länge senden.<br />

Jeder registrierte Nutzer kann die Nachrichten anderer<br />

abonnieren; er wird damit zum Follower und bekommt sie<br />

dann automatisch und nahezu in Echtzeit auf sein Kommunikationsgerät<br />

geschickt.<br />

Furore haben einzelne Twittermeldungen in den vergangenen<br />

Monaten gemacht, weil sie schneller waren als jeder<br />

Nachrichtenkanal: So erreichten die ersten Informationen<br />

über die spektakuläre Notlandung eines Verkehrsflugzeugs<br />

im Hudson mitten in New York oder die Wiederwahl des<br />

Bundespräsidenten Köhler Twitternutzer vor allen anderen.<br />

In einigen Ländern gelingt es politischen Gruppen, trotz<br />

Zensur der klassischen Informationswege, Nachrichten<br />

schnell und wirksam zu verbreiten.<br />

In den weitaus meisten Fällen finden sich im Twitter-Umfeld<br />

jedoch noch Blog-ähnliche Einträge; Nabelschauen, die<br />

sich zwischen abstrus und überflüssig einordnen lassen.<br />

Zudem verbreiten Spammer zunehmend ihren Müll. Inzwischen<br />

sind auch viele Medien auf den Zug gesprungen<br />

und nutzen Twitter als Nachrichtenkanal. Allerdings wird<br />

hier zur Zeit eher Zweitverwertung von Nachrichten betrieben,<br />

also nichts gesendet, was nicht auch auf anderen<br />

Kanälen verfügbar ist.<br />

Begonnen hat Twitter im Frühjahr 2006 als Entwicklungsprojekt<br />

innerhalb eines Podcast-Angebots in den USA.<br />

Über die Zahl der Nutzer sind ebenso wenig verlässliche<br />

Daten verfügbar, wie über die Finanzierung des Dienstes.<br />

Was vor 18 Monaten noch kaum bekannt und vor 12 Monaten<br />

noch belächelt wurde, hat sich zu einem Hype entwickelt,<br />

der sicher abflauen wird. Ebenso sicher scheint es<br />

aber auch, dass sich zunehmend sinnvolle Anwendungen<br />

entwickeln werden. Ob auch <strong>proALPHA</strong> demnächst twittert,<br />

ist offen. Wie immer bei neuen technologischen<br />

Möglichkeiten und Chancen beobachten die Entwickler<br />

die Lage und nutzen sie, sobald es sinnvoll erscheint.


von Dieter Schoppe<br />

Externe Bearbeitung im Griff<br />

Die verlängerte Werkbank mit <strong>proALPHA</strong> organisieren<br />

Ob das gelegentliche Abfangen einzelner Belastungsspitzen<br />

oder die strategische Auslagerung von Arbeitsgängen<br />

an einen oder mehrere Partner in Folge <strong>–</strong> für<br />

den gesamten Bereich Fremdarbeit bietet <strong>proALPHA</strong><br />

neue Funktionen, die das Handling erheblich vereinfachen<br />

und beschleunigen.<br />

Moderne Produktionsprozesse verlangen häufig das komplexe<br />

Zusammenspiel mehrerer Partner. Auf der einen<br />

Seite ist dies die Folge zunehmender technologischer<br />

Spezialisierung in den Fertigungsverfahren und der damit<br />

einhergehenden steigenden Arbeitsteilung über Unternehmensgrenzen<br />

hinweg. Auf der anderen Seite werden Auslastungsspitzen<br />

nicht durch Vorhalten eigener Kapazität,<br />

sondern über Auswärtsvergaben abgefangen. Dabei gibt<br />

es verschiedene Vorgehensweisen, die im ERP-System abgebildet<br />

werden müssen <strong>–</strong> und in <strong>proALPHA</strong> komfortabel<br />

abgebildet sind.<br />

Beistellungen <strong>–</strong> Materialversorgung muss gesichert sein<br />

In einer Vielzahl der Fremdbearbeitungen wird nur die<br />

Arbeitsleistung extern bezogen. Beispiele reichen vom<br />

Plasmaschneiden bis zur Teilmontage von Baugruppen.<br />

Die Versorgung des Zulieferers mit dem Material, an dem<br />

er seine Leistung erbringen soll, ist also ein zentraler Baustein<br />

der Fremdbearbeitungsprozesse. <strong>proALPHA</strong> 5.2 legt<br />

deshalb verstärkt den Fokus auf eine dispositive Betrachtung<br />

dieser Beistellungen.<br />

Dazu bietet es sich an, die Konsignationslager der Dienstleister,<br />

die der Beistellung in der Materialwirtschaft dienen,<br />

in eigenen Dispositionsbereichen zu führen. Damit sind die<br />

Bestände beim Lieferanten dispositiv von denen im eigenen<br />

Werk getrennt, schließlich sind diese für die eigene<br />

Produktion nicht mehr im unmittelbaren Zugriff.<br />

Die Verbindung zwischen den Dispositionsbereichen schaffen<br />

bequem die bekannten Funktionen der Disposition und<br />

der Werksbestellungen. Dabei erzeugt die Produktion ihre<br />

Bedarfe direkt auf dem Konsignationslager und reicht sie<br />

über die Werksbestellung an das den Lieferanten versorgende<br />

Werk durch. Verrechnung und Betrachtung von Teil-,<br />

Überlieferungen, Restbeständen oder Bevorratungen laufen<br />

damit automatisch.<br />

Make or Buy <strong>–</strong> Geschwindigkeit ist Trumpf<br />

Ist eine Fremdbearbeitung nicht strategisch motiviert, sondern<br />

um Spitzen in den eigenen Kapazitätsbedarfen abzufangen,<br />

tritt die möglichst einfache operative Umsetzung<br />

dieser Entscheidungen in den Vordergrund. Hier steht dem<br />

Anwender nun eine Funktion zur Verfügung, um eine Fertigungsaktivität<br />

zwischen Eigen- und Fremdbearbeitung umzuschalten.<br />

Es sind dann lediglich die definierenden Daten<br />

für die auswärtige Bearbeitung in der Aktivität nachzupflegen.<br />

Handelt es sich um einen Arbeitsschritt, der häufiger<br />

nach außen vergeben wird, ist es möglich, die für die<br />

Vergabe notwendigen Daten bereits im Prozess oder sogar<br />

dem Aktivitätenkatalog zu pflegen. Der Sachbearbeiter<br />

kann dann sofort, ohne Datenpflege, direkt mit einem<br />

„Klick“ seine Entscheidung im System umsetzen <strong>–</strong><br />

eben klassisches „Make or Buy“.<br />

Reihenbestellungen <strong>–</strong> wer liefert an wen?<br />

Da die steigende technologische Spezialisierung zu vermehrter<br />

Arbeitsteilung und damit Auswärtsvergabe führt, ist<br />

es nur eine Frage der Zeit, bis mehrere Fremdbearbeitungen<br />

im Prozess direkt hintereinander folgen. Werden nach<br />

jedem Schritt die Teile erst im eigenen Unternehmen wieder<br />

vereinnahmt und dann an den nächsten Fremdbearbeiter<br />

versendet, entstehen unnötige Zeitverluste und Transportkosten.<br />

Daher bietet <strong>proALPHA</strong> nun die Möglichkeit<br />

der Reihenbestellung: Im Prozess wird definiert, welche<br />

Fremdleistungsaktivitäten eine Reihe bilden. Jeder externe<br />

Bearbeiter erhält automatisch die Adressinformationen des<br />

jeweils nächsten Beteiligten über die ihm zugegangene<br />

Der einfache Wechsel zwischen<br />

Eigen- und Fremdfertigung beschleunigt die Abwicklung in <strong>proALPHA</strong>.<br />

Leistungsspektrum<br />

<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 15


Leistungsspektrum<br />

Die Warenströme zwischen den Dienstleistern sind mit der <strong>proALPHA</strong><br />

Reihenbestellung perfekt organisiert.<br />

Bestellung als Lieferadresse. Er kann dann direkt die Verbringung<br />

der Teile zum nächsten Bearbeiter veranlassen.<br />

Im Gegenzug erwartet <strong>proALPHA</strong> nur noch für das letzte<br />

Element der Kette einen Wareneingang, die anderen bestellten<br />

Leistungen können direkt in die Rechnungskontrolle<br />

übernommen werden.<br />

von Roland Tuschinski<br />

16 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />

Ganz oder gar nicht? <strong>–</strong> Sowohl als auch!<br />

Die Lösung für Termin- oder Kapazitätsprobleme<br />

kann neben der vollständigen Auftragsvergabe<br />

nach außen auch eine Mengenteilung<br />

sein. Bislang diente dazu die Funktion<br />

zum Splitten kompletter Produktionsaufträge.<br />

Oft reicht es aber, statt des ganzen<br />

Auftrags nur eine im Ablauf kritische Aktivität<br />

zu betrachten. Hierfür steht die Funktion<br />

zum Splitten von Aktivitäten zur Verfügung.<br />

Die so aufgeteilten Aktivitäten bearbeiten<br />

dann parallel eine Teilmenge des Produktionsloses<br />

und lassen sich auf verschiedene<br />

Ressourcen verteilen. In Kombination mit der<br />

einfachen Umschaltung lassen sich so komfortabel Teilmengen<br />

innerhalb eines Produktionsloses nach außen vergeben.<br />

Insgesamt stellt <strong>proALPHA</strong> mit den erweiterten und abgerundeten<br />

Funktionen zur Fremdarbeit in der Version 5.2 ein<br />

Werkzeug bereit, um das Tagesgeschäft mit seinen operativen<br />

Entscheidungen schnell und effizient zu erledigen.<br />

Dieter Schoppe ist Produktmanager der <strong>proALPHA</strong> Software AG.<br />

Business-Intelligence direkt im ERP<br />

Ad hoc beliebige Fragen der Anwender beantworten<br />

Mit dem <strong>proALPHA</strong> Analyzer steht seit mehreren Jahren<br />

ein voll integriertes Analysewerkzeug zur Verfügung,<br />

das viele Anwender hocheffizient einsetzen. Aber die<br />

Möglichkeiten werden in den meisten Fällen bei Weitem<br />

nicht ausgeschöpft.<br />

Ein Standard-Reporting, bestehend aus vordefinierten<br />

Statistiken und Kennzahlen, beantwortet häufig nicht die<br />

vielfältigen Fragen, die Vorstände, Geschäftsführer, Abteilungsleiter<br />

und Sachbearbeiter heute noch nicht kennen,<br />

aber morgen stellen werden. Mit dem Analyzer steht ein<br />

Business-Intelligence-Werkzeug zur Verfügung, das ohne<br />

aufwändiges Data-Warehouse-Projekt direkt in <strong>proALPHA</strong><br />

integriert ist. Es ist sofort nutzbar und bietet den Benutzern<br />

ihre persönlichen, entscheidungsrelevanten Informationen.<br />

Im täglichen Geschäftsleben müssen regelmäßig Daten<br />

und Zusammenhänge ad hoc ausgewertet werden und<br />

die Datenqualität ist zu verbessern. Beispiele hierfür sind<br />

die Analyse der Verkaufszahlen nach Kriterien, die keiner<br />

vorgedacht hat oder die Auswertung zurückgemeldeter<br />

Zeiten in der Produktion und im Projektmanagement. Die<br />

Datenbank eines ERP-Systems ist für den normalen Anwender<br />

jedoch eine Black Box, sodass die Daten zwar vorhanden,<br />

aber für den „normalen“ Anwender nicht zugänglich<br />

sind. Er bleibt auf Vermutungen angewiesen. Das Standardberichtswesen<br />

hilft bei neuen Fragestellungen nicht weiter<br />

und die Fachabteilung kann oftmals keine Datenbankabfragen<br />

programmieren. Im Ergebnis bleiben viele Fragestellungen<br />

auf der Strecke, da sie viel zu aufwändig zu<br />

beantworten sind. Oft weiß man um die Probleme der Datenqualität,<br />

löst sie jedoch nicht, weil auch Qualitäts- und<br />

Plausibilitätsprüfungen zu aufwändig durchzuführen sind.<br />

Herkömmliche Ansätze wie Excel, andere Datenbanken<br />

und Data Warehouses lösen die eigentlichen Probleme


nicht. Excel ist in der Anzahl der verarbeitbaren Datensätze<br />

beschränkt und lässt in der tabellarischen Darstellung<br />

keine Zusammenhänge übersichtlich erkennen. Bei<br />

anderen Datenbanken und Data Warehouses müssen die<br />

gewünschten Informationen zunächst einmal bereitgestellt<br />

worden sein und anschließend sind die Berichte wieder zu<br />

programmieren, was umfangreiches Spezialwissen voraussetzt.<br />

Zudem bedeutet bereits das initiale Data-Warehouse-<br />

Projekt eine erhebliche Investition. Und es zwingt zu Folgeinvestitionen,<br />

weil Schnittstellen programmiert und gepflegt<br />

und das System selbst auch aktuell gehalten werden muss.<br />

Datenauswertung <strong>–</strong> schnell und ohne Spezialisten<br />

Durch Integration des <strong>proALPHA</strong> Analyzers werden die unternehmenskritschen<br />

bzw. für den einzelnen Mitarbeiter relevanten<br />

Informationen schnell und einfach bereitgestellt.<br />

Die intuitive Bedienung ermöglicht die schnelle Nutzbarkeit.<br />

Recherchen können ohne Spezialwissen flexibel durchgeführt<br />

werden und bleiben nachvollziehbar. Der mobile<br />

Außendienstmitarbeiter kann seine Informationen auf anderen<br />

Medien mitnehmen, um überall entscheidungsfähig zu<br />

sein. Die in eigenen Szenarien analysierten Daten lassen<br />

sich sofort situativ in Reports und Diagramme überführen.<br />

Die Selektion der Daten geschieht ebenso wie der Aufruf<br />

direkt in <strong>proALPHA</strong> und ist flexibel gestaltbar. Für typische,<br />

immer wiederkehrende Analysegebiete stellt <strong>proALPHA</strong><br />

die Daten in vordefinierten Auswertungszusammenhängen<br />

zur Verfügung. Für diese kann festgelegt werden, mit welcher<br />

Historie und zu welchen Zeitpunkten die Daten aufbereitet<br />

werden sollen. Ebenso lassen sich benutzerbezogene<br />

Analysewürfel definieren, beispielsweise die Kundenund<br />

Interessentendaten eines Vertriebsmitarbeiters inklusive<br />

der Kontakthistorie und alle seine Umsätze. Wiederkehrende<br />

Anfrageszenarien können gespeichert werden. Selbstverständlich<br />

kann der Mitarbeiter diese Auswertungen direkt<br />

aus seinem personalisierten <strong>proALPHA</strong> Hauptmenü<br />

aufrufen und für Geschäftsreisen auf seinem Notebook mitnehmen.<br />

Damit hat er jederzeit eine optimale Vorbereitung<br />

auf seine Besuchstermine. Der Anwender kann sich damit<br />

sein persönliches Cockpit zusammenstellen und ihm werden<br />

mit der Autostartfunktion automatisch bei jedem Programmaufruf<br />

seine persönlich relevanten und ggf. unternehmenskritischen<br />

Informationen vorgelegt.<br />

Ad hoc beliebige Daten auslesen<br />

Das Gegenstück zu „vorgedachten“ Exporten ist das spontane<br />

Auslesen aller in einem Übersichtsbrowser aufgeführ-<br />

Benutzerbezogene Auswertungen sind aus den Favoriten aufzurufen.<br />

ten Daten mit einem Klick der rechten Maustaste. Ohne<br />

jegliche Vorkenntnisse über die Datenstrukturen können<br />

ebenfalls alle Arten von Listen direkt in den Analyzer zur<br />

Auswertung exportiert werden.<br />

Darüber hinaus kann der Administrator mit Hilfe frei definierbarer<br />

Datenexporte unternehmenseigene Auswertungen<br />

gestalten. Bei Definition der Datenexporte unterstützt<br />

ihn <strong>proALPHA</strong> in Form der Auswahl von den über Relationen<br />

abgebildeten Datenstrukturen und der Einbindung ins<br />

Hauptmenü.<br />

Wie hoch der Grad der Integration ist, zeigt sich an einer<br />

attraktiven Funktion: Selektion und Aufbereitung der Daten<br />

im Analyzer finden nicht nur direkt aus <strong>proALPHA</strong> statt,<br />

auch ein ebenso direkter Rücksprung aus den Auswertungen<br />

zu den im Analyzer ausgewählten Stammdaten und<br />

Belegen ist möglich. Über den Menü-Designer können diese<br />

Programmaufrufe per Drag & Drop eingebunden werden.<br />

Das ist wohl mit keinem der marktgängigen separaten<br />

Business-Intelligence-Tools über noch so intelligente<br />

Schnittstellen ohne redundante Datenhaltung möglich.<br />

Mit dem integrierten Analyzer verfügt <strong>proALPHA</strong> über eine<br />

einzigartige Anbindung eines Business-Intelligence-Werkzeugs<br />

in das ERP-System. Auf effektive und wirtschaftliche<br />

Weise sind so Analysen möglich, die weit über ein Standard-Reporting<br />

hinausgehen.<br />

Roland Tuschinski ist Produktmanager der <strong>proALPHA</strong> Software AG.<br />

Leistungsspektrum<br />

<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 17


Leistungsspektrum<br />

von Til Warnecke<br />

18 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />

Potenzialanalyse <strong>–</strong> die Reserven erschließen<br />

Der Betriebsblindheit keine Chance<br />

Wer darauf hofft, ein einmal eingeführtes ERP-System<br />

garantiere immer und auf Dauer optimale Prozesse, vergibt<br />

Chancen zur Effizienzsteigerung im Unternehmen.<br />

Die Potenzialanalyse ist eine Methodik, um unternehmensindividuell<br />

Verbesserungs- und Kostensenkungsmöglichkeiten<br />

zu identifizieren <strong>–</strong> und umzusetzen.<br />

<strong>proALPHA</strong> ist nicht allein auf den Verkauf von Software<br />

fokussiert, sondern sieht in deren Einführung ein gesamtheitliches<br />

Projekt zur Optimierung des Unternehmens. Typischerweise<br />

verändern sich im Laufe der Zeit jedoch die<br />

Rahmenbedingungen, unter denen das Unternehmen arbeitet.<br />

Neue Märkte, Produkte und Vertriebsformen werden<br />

erschlossen, Führungswechsel oder Restrukturierungen<br />

setzen andere Schwerpunkte. Zudem ergeben sich aufgrund<br />

neuer technologischer Möglichkeiten der ERP-Software<br />

verbesserte Möglichkeiten zu Optimierung von Abläufen<br />

und Prozessen im Unternehmen. Solche Potenziale<br />

können genutzt werden, um die Effizienz zu verbessern<br />

und damit die Position im Wettbewerb zu stärken.<br />

Bei der Potenzialanalyse handelt es sich um eine strukturierte<br />

Vorgehensweise, um Einspar- und Nutzenpotenziale<br />

systematisch zu identifizieren und zu bewerten. Die Ergebnisse<br />

dienen als Grundlage für die Definition von Maßnahmen<br />

zur Hebung dieser Potenziale. Untersucht werden verschiedene<br />

Bereiche des Unternehmens, beispielsweise die<br />

Organisation des Auftragsdurchlaufs, produktionsnahe<br />

Prozesse, Beschaffung, Vertrieb, Controlling, IT-Systeme<br />

und andere.<br />

Methodik statt Bauchgefühl<br />

Auffinden und Bewerten möglicher Potenziale folgen einer<br />

stringenten und bewährten Methodik <strong>–</strong> unter Berücksichtigung<br />

der individuellen Gegebenheiten und nach klaren<br />

Zielvorgaben. Die Bewertung geschieht anhand eines Kriterienportfolios,<br />

das den Wert der möglichen Potenziale<br />

und die Aufwendungen zu deren Erreichung für den speziellen<br />

Fall einander gegenüberstellt. Damit hat das Unternehmen<br />

die Möglichkeit, knappe Ressourcen gezielt für die<br />

Themen einzusetzen, die den höchsten Nutzen versprechen.<br />

Erfahrungsgemäß sind diese Untersuchungen vor allem<br />

bei solchen Unternehmen besonders erfolgversprechend,<br />

die <strong>proALPHA</strong> schon längere Zeit im Echtbetrieb haben<br />

und bei denen sich nun neue Potenziale durch die folgenden<br />

Faktoren ergeben:<br />

Neuer Stand der Technik ermöglicht bessere Prozesse,<br />

beispielsweise durch Nutzung des elektronischen Austauschs<br />

von Geschäftsdaten (EDI) oder eines Dokumentenmanagementsystems<br />

(DMS)<br />

Neue Funktionen in aktuellen <strong>proALPHA</strong> Versionen<br />

Veränderungen der Unternehmensorganisation, der<br />

relevanten Märkte, der Internationalisierung oder<br />

Führungswechsel<br />

Da die Bewertung der Potenziale aus unterschiedlichen<br />

Blickrichtungen möglich ist, zum Beispiel entsprechend der<br />

Prozesse oder <strong>proALPHA</strong> Versionen, unterstützt sie gezielt<br />

Entscheidungen wie das Pro und Contra für eine Erweiterung,<br />

für ein neues Modul. Daher kann sie besonders für<br />

solche Anwender relevant sein, die versuchen, im Vorfeld<br />

mögliche Verbesserungen zu identifizieren und zu quantifizieren.<br />

Statt Entscheidungen „aus dem Bauch heraus“ zu<br />

fällen, werden hier nachvollziehbar Fakten erarbeitet.<br />

Aufwand und Nutzen<br />

So individuell die Unternehmen und deren Erwartungen<br />

und Anforderungen an die Potenzialanalyse sind, so verschieden<br />

laufen die Projekte ab. Die Vorgehensweise mit<br />

Festlegung von Ziel und Umfang der Analyse<br />

Durchführung der Ist-Analyse und Identifikation der<br />

Potenziale<br />

Bewertung der Potenziale<br />

Definition der Maßnahmen<br />

Präsentation vor dem Entscheider-Gremium<br />

ist immer gleich, Zielrichtung und Aufwand unterscheiden<br />

sich jedoch. Herauskristallisiert hat sich, dass die Untersuchungen<br />

überwiegend einen externen Aufwand zwischen<br />

drei und sieben Manntagen benötigen.<br />

Bei Analyse der Prozesse prüft der Berater die realen<br />

Arbeitsabläufe im Unternehmen abteilungsübergreifend<br />

und an konkreten Beispielen lässt er sich deren Handling<br />

auch am System zeigen. Dazu müssen Ansprechpartner,<br />

beispielsweise Key-User aus den jeweiligen Unterneh


Zielsetzung<br />

der<br />

Potenzialanalyse<br />

Festlegung<br />

der Untersuchungsbereiche<br />

Ist-Analyse<br />

zur<br />

Potenzialidentifikation<br />

Bewertung<br />

der<br />

Potenziale<br />

Sicht 3<br />

- Umsetzungsart -<br />

(Standardfunktion, Organisation,<br />

Daten, Programmierung etc.)<br />

Maßnahmendefinition<br />

HOCH<br />

Aufwand<br />

und<br />

Risiken<br />

mensbereichen, bereit stehen, mit denen der Berater die<br />

Prozesse betrachten und bewerten kann. Dieser Durchlauf<br />

ist in einer Standarddokumentenvorlage protokolliert und<br />

es werden die ersten erkannten Potenziale erfasst. Im<br />

Nachgang wird die Aufzeichnung vervollständigt und alle<br />

Potenziale herausgearbeitet. Ein bewährtes Hilfsmittel zur<br />

verständlichen und übersichtlichen Darstellung ist der<br />

<strong>proALPHA</strong> Geschäftsprozessdesigner (GPD): Mit dessen<br />

Hilfe lassen sich Abläufe schnell und übersichtlich dokumentieren<br />

und mögliche Veränderungen simulieren. Das<br />

Unternehmen benennt einen Verantwortlichen für die gemeinsame<br />

Bewertung der Potenziale und zur Definition<br />

der Maßnahmen.<br />

Im Ergebnis werden die bewerteten Potenziale grafisch<br />

aufbereitet in einem Portfolio dargestellt und zwar zweidimensional<br />

entsprechend dem<br />

Wert für den Kunden und dem<br />

Aufwand und Risiko der Implementierung.<br />

Damit ist für Entscheider die Bewertung der Potenziale<br />

nachvollziehbar und gut überschaubar, die Kosten sind<br />

einfach zu quantifizieren. Der Wert für den Kunden lässt<br />

sich bei einigen Potenzialen rechnen, bei anderen ist eine<br />

Nutzenabschätzung anhand weicherer Faktoren erforderlich.<br />

Das gilt zum Beispiel für Maßnahmen, auf Grund deren<br />

Außendienstmitarbeiter nun systematisch die Vertriebschancen<br />

erfassen oder für einen Einkauf, der die Zahl der<br />

Fehlteile bei Auftragsstart reduziert.<br />

Bewertung der Potenziale:<br />

Darstellungsformen <strong>–</strong> Sichten<br />

NIEDRIG Wert für Kunden HOCH<br />

Die Bewertung von Potenzialen ist aus verschiedenen Sichten möglich und erlaubt so alternative Vorgehensweisen.<br />

In jedem Fall aber gilt, dass die Potenzialanalyse <strong>–</strong> anders<br />

als die üblichen Konzepte von Unternehmensberatern <strong>–</strong><br />

die Definition von Maßnahmen zur Hebung der Potenziale<br />

einschließt. Hier wird für jede Maßnahme definiert, in<br />

welchem Zeitraum sie umgesetzt werden soll und welchen<br />

Aufwand die Umsetzung verursacht.<br />

Ein Ansatz für viele Fälle<br />

Die Potenzialanalyse ist ein systematischer Ansatz für<br />

Unternehmen, die Verbesserungsmaßnahmen im ERP- und<br />

Prozessumfeld planen oder prüfen wollen, ob unter den<br />

gegebenen Randbedingungen Optimierungen möglich<br />

sind. Gerade Zeiten, die Organisations- und IT-Verantwortlichen<br />

etwas mehr „Luft“ verschaffen, bieten sich dafür an.<br />

Grundsätzlich können alle Unternehmensbereiche betrachtet<br />

werden, doch zeigt sich in der Praxis, dass die Kernprozesse<br />

im Fokus stehen wie Auftragsabwicklung, Materialwirtschaft<br />

und Produktion. Erfolgversprechend sind vor<br />

allem abteilungsübergreifende Untersuchungen, da die<br />

Verluste an den „Grenzen“ aufgrund organisatorischer<br />

Brüche und/oder technischer Schnittstellen meist besonders<br />

hoch sind. Auch hier kann der GPD als Hilfsmittel dienen,<br />

um komplexe Abläufe, Daten-, Informations- und Entscheidungswege<br />

im Unternehmen transparent darzustellen<br />

und Veränderungsmöglichkeiten aufzuzeigen.<br />

Til Warnecke ist Leiter Consulting der <strong>proALPHA</strong> Consulting AG<br />

in Ahrensburg.<br />

Leistungsspektrum<br />

<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 19


Leistungsspektrum<br />

Prozesse managen <strong>–</strong> Qualität sichern<br />

SSB-Gruppe realisiert Qualitätshandbuch<br />

mit dem Geschäftsprozessdesigner<br />

Statt mit einem gedruckten Qualitätshandbuch samt aufwändigem<br />

Änderungsdienst setzt die SSB-Gruppe auf<br />

den <strong>proALPHA</strong> Geschäftsprozessdesigner (GPD). Mit<br />

dessen Unterstützung können die Prozesse für jeden einsehbar<br />

abgebildet, bei Bedarf schnell und flexibel verändert<br />

werden und man hat die garantiert aktuelle<br />

Version in Umlauf.<br />

Sicheres Einhalten standardisierter Prozesse ist eine Grundlage<br />

für das Funktionieren des Qualitätsmanagements im<br />

Unternehmen. Andererseits müssen diese Prozesse immer<br />

wieder aktuellen Entwicklungen und neuen Anforderungen<br />

angepasst werden. Das realisiert die mittelständische SSB-<br />

Gruppe mit Sitz in Salzbergen schon seit vielen Jahren.<br />

Deren kundenindividuelles Produktspektrum erstreckt sich<br />

von Motoren über Getriebe, Steuer- und Schaltanlagen<br />

sowie Umrichtertechnik bis hin zu kompletten Steuerungsund<br />

Visualisierungssystemen für Windenergieanlagen.<br />

Langlebige Investitionsgüter für den Anlagenbau bedingen<br />

ein hohes Qualitätsniveau: Null-Fehler-Toleranz ist die bestimmende<br />

Maxime der SSB-Gruppe. Ein DQS-zertifiziertes<br />

Qualitätsmanagementsystem stellt das sicher.<br />

Grundlage des Qualitätsmanagements ist die strikte Ablauforientierung<br />

verbunden mit der Standardisierung aller<br />

Unternehmensprozesse. So wird sichergestellt, dass nur<br />

Vorgehensweisen zum Einsatz kommen, die die Marktbedingungen<br />

berücksichtigen, Kundenbedürfnisse optimal<br />

bedienen und für das Unternehmen wirtschaftlich sind. Ein<br />

QM-Handbuch stellte in der Vergangenheit sicher, dass jeder<br />

Mitarbeiter Zugriff auf die standardisierten Prozesse<br />

20 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />

i Über die Unternehmensgruppe SSB<br />

SSB sorgt seit 1970 mit kundenspezifischen Produkten rund um die<br />

Antriebstechnik und Windenergie weltweit für Bewegung. Von Motoren,<br />

Getrieben, Steuer- und Schaltanlagen bis hin zu Steuerungselementen<br />

für Windenergieanlagen bietet SSB ausgereifte Lösungen<br />

für Standard-Produkte oder individuelle Anfertigungen. In dem rasant<br />

wachsenden Markt der regenerativen Energieerzeugung ist<br />

SSB im Segment der elektrischen Pitchsysteme und Schaltanlagen<br />

seit 1995 Marktführer. Speziell für den Bereich Windenergie bietet<br />

die SSB Service GmbH einen proaktiven, herstellerunabhängigen<br />

Komplett-Service für Windenergieanlagen weltweit.<br />

Die SSB-Gruppe: Mit dem <strong>proALPHA</strong> GPD von standardisierten<br />

Prozessen zu präzisen Lösungen<br />

hatte. Die Inhalte setzten sich aus Prozessbeschreibungen,<br />

Arbeitsanweisungen und Formularvordrucken zusammen.<br />

Von diesem Handbuch wurden mehrere Exemplare gedruckt<br />

und an verschiedenen Stellen im Unternehmen platziert.<br />

Der Nachteil: Mussten aufgrund von Veränderungen<br />

im Unternehmensumfeld Prozesse angepasst werden, waren<br />

alle Exemplare des QM-Handbuchs zu aktualisieren<br />

und veraltete Versionen einzusammeln. Und das war mit<br />

erheblichem Aufwand verbunden. Aus diesem Grund hat<br />

die SSB-Gruppe bereits vor mehreren Jahren den <strong>proALPHA</strong><br />

Geschäftsprozessdesigner (GPD) für sich entdeckt. Mit<br />

dem GPD lassen sich Unternehmensprozesse modellieren<br />

und grafisch darstellen. Die Vorteile:<br />

Alle Prozesse sind integriert in einem Modell enthalten.<br />

Das Modell lässt sich im Intranet veröffentlichen. Ausdrucke<br />

sind nicht mehr notwendig.<br />

Jeder Mitarbeiter hat die Möglichkeit, den GPD von seinem<br />

PC zu starten und erhält damit Zugriff auf den aktuellen<br />

Stand der Unternehmensprozesse. Diese lassen sich<br />

als Organisationsprozessmodelle (OPM) und als Aktivitätennetze<br />

(AKN) darstellen. Im OPM sind die Verantwortlichen<br />

für die jeweiligen Prozessschritte als sogenannte<br />

Swimlanes dargestellt. Somit erkennt der Anwender auf<br />

den ersten Blick, von wem er seine Arbeitsgrundlage erhält<br />

und an wen er seine Ergebnisse weitergibt. Schwerpunkt<br />

des AKN ist die Modellierung von Arbeitsanweisungen.<br />

Zu den Prozessen lassen sich weitere Dokumente<br />

hinterlegen, beispielsweise Prüfberichte als pdf-Dateien,<br />

die man auch drucken kann. Das gilt nicht für die Prozessdarstellungen,<br />

denn gerade das Entstehen von veralteten


Exemplaren soll verhindert werden. Durch die<br />

Integration der Prozesse in einem Modell haben<br />

Mitarbeiter zusätzlich die Möglichkeit,<br />

über sogenannte Konnektoren zwischen den<br />

Prozessen zu navigieren. Auf diese Weise erschließen<br />

sich jedem die Zusammenhänge<br />

zwischen allen Prozessen.<br />

Ein weiterer Vorteil ist die Integration des Qualitätsmanagements<br />

in <strong>proALPHA</strong>: Zu jedem Prozessschritt können in<br />

<strong>proALPHA</strong> Programmaufrufe hinterlegt werden. Ein Doppelklick<br />

auf den betreffenden Prozessschritt startet direkt<br />

das hinterlegte Programm. Umgekehrt lassen sich im GPD<br />

Prozesse als weiterführende Informationen im <strong>proALPHA</strong><br />

InfoGuide verlinken. In diesem Fall öffnet sich dann der zu<br />

einem <strong>proALPHA</strong> Programm gehörende Geschäftsprozess<br />

per Doppelklick. Diese neue Form des QM-Handbuchs<br />

hat sich nicht nur im täglichen Einsatz bewährt. Auch das<br />

Vorbereiten und Durchführen von Audits basiert auf diesen<br />

Prozessdarstellungen. Und mit dem Intranet-Zugriff sind die<br />

Prozessbeschreibungen immer aktuell.<br />

Designerbrillen entstehen mit <strong>proALPHA</strong><br />

Das Organisationsprozessmodell zeigt Verantwortlichkeiten und organisatorische<br />

Schnittstellen in einem Prozess.<br />

Mit der integrierten Darstellung und dem Hinterlegen von<br />

Dokumenten und Programmaufrufen trägt der GPD maßgeblich<br />

zur Realisierung der hohen Qualitätsansprüche<br />

bei. Und künftige Prozessoptimierungen werden durch das<br />

einfache Ändern und Veröffentlichen des Modells bestens<br />

unterstützt.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.ssb.eu<br />

Die Berliner Trendfirma Mykita GmbH bildet ihre Geschäftsprozesse mit <strong>proALPHA</strong> ab. Das junge, im stark umkämpften<br />

Brillenmarkt engagierte Unternehmen wird künftig Vertrieb, Einkauf, Produktion und Rechnungswesen mit der neuen Software<br />

steuern. „<strong>proALPHA</strong> haben wir vor einem Jahr auf der Cebit kennengelernt. In anschließenden Präsentationen und<br />

Workshops hatten deren Mitarbeiter im Anbietervergleich am besten das Gefühl vermittelt, unsere Geschäftsprozesse<br />

exakt verstanden zu haben“, begründet Mykita-Geschäftsführer Moritz Krüger die Entscheidung für die neue Lösung.<br />

Mykita wurde 2003 in Berlin gegründet und stellt Brillen im Luxussegment her. Neben dem Hauptsitz in Deutschland bestehen<br />

Niederlassungen in den USA und Hongkong. Produziert wird in Handarbeit in Berlin. Mehr als 2000 Optiker<br />

und Modegeschäfte übernehmen den weltweiten Vertrieb der mehrfach mit Designawards ausgezeichneten Brillen. Der<br />

Name Mykita ist abgeleitet vom Firmensitz, einer ehemaligen Kindertagesstätte in Berlin-Mitte.<br />

Leistungsspektrum<br />

<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 21


Kunden<br />

APS statt konventioneller Planung<br />

MAJA-Maschinenfabrik bringt Dampf in die Fertigung<br />

Bereits seit 15 Jahren arbeitet die MAJA-Maschinenfabrik<br />

mit <strong>proALPHA</strong>. Nun wurde die Fertigungssteuerung<br />

auf APS umgestellt, um die rund 2000 Maschinen jährlich<br />

effizienter durch die Produktion zu schleusen.<br />

Bei der südbadischen MAJA-Maschinenfabrik Hermann<br />

Schill GmbH & Co. KG wurde der tägliche Spagat<br />

zwischen scharfer Vertriebskalkulation, hoher Ressourcenauslastung<br />

und termingerechter Produktion zunehmend<br />

schwieriger. Der Hersteller von Maschinen für die Lebensmittelindustrie<br />

arbeitet in einem globalen Anbietermarkt<br />

und steht unter entsprechendem Kostendruck. Um die Situation<br />

grundlegend zu entschärfen und die Produktion hinsichtlich<br />

verschiedener Zielgrößen nachhaltig effizienter zu<br />

machen, wurde im Laufe des Jahres 2007 das vorhandene<br />

<strong>proALPHA</strong> um die integrierte Multiressourcenplanung<br />

Advanced Planning and Scheduling (APS) erweitert. Die<br />

optimierte Nutzung der Ressourcen, der Abbau sämtlicher<br />

Überstunden und erheblich kürzere Durchlauf- und Lieferzeiten,<br />

30 Prozent geringere Bestände in der Produktion<br />

bzw. auf Lager, Reduzierung der Fremdfertigungsaufträge<br />

sowie höhere Termintreue wurden nach Unternehmensangaben<br />

gleichzeitig realisiert.<br />

Zur Fertigung der jährlich etwa 2000 Maschinen sowie<br />

der Einzelteile und Baugruppen werden rund 30.000 Produktionsaufträge<br />

abgearbeitet. Etwa 23.500 Stücklisten<br />

und Arbeitspläne sowie etwa 8500 Kaufteile sind zu verwalten.<br />

„Die Marktbedingungen erforderten insbesondere<br />

die schnellere und gleichzeitig kostengünstige Fertigung.<br />

Hinzu kam, dass nicht für alle Geschäftsbereiche eine<br />

ganzheitliche Übersicht über die tatsächlich verfügbaren<br />

Kapazitäten zur Verfügung stand“, schildert Klemens Basler,<br />

Leiter Einkauf, Supply Chain Management und Materialwirtschaft,<br />

die Lage. „Immer wieder kam es zu Diskussionen<br />

zwischen Vertrieb, Disposition und Produktion über zu<br />

lange Lieferzeiten und nicht eingehaltene Liefertermine. In<br />

22 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />

der Fertigung war eine steigende Fehlteilquote zu verzeichnen<br />

und durch straffe Terminvorgaben suchte man das Heil<br />

in hohen Sicherheitsbeständen. Doch auch bei uns zeigte<br />

die Praxis, dass ausgerechnet die Teile, die man benötigte,<br />

dann doch nicht vorrätig waren.“<br />

Von punktuellen Optimierungen zum Gesamtoptimum<br />

Statt an übergeordneten Kriterien orientierte sich die frühere<br />

Produktionsplanung an der scheinbar optimalen Losgröße.<br />

Rüstkostendegression war das Schlagwort. Faktoren<br />

wie Durchlaufzeit, Termintreue, Lagerbestände sowie<br />

die Verfügbarkeit von Maschinen, Bedienern und Material<br />

wurden oft außer Acht gelassen. Klemens Basler: „Die Produktion<br />

war stark durch ein Reagieren gekennzeichnet.<br />

Geplante Abläufe wurden häufig gestört oder unterbrochen.<br />

Überstunden und Fremdvergabe von Produktionsaufträgen<br />

waren die Folge.“ Deshalb entschied man sich bei<br />

der MAJA-Maschinenfabrik nicht nur für ein Update auf<br />

die aktuelle <strong>proALPHA</strong> Version, sondern für die gleichzeitige<br />

Umstellung der Produktionsplanung auf das APS-Modul.<br />

Der Echtbetrieb startete bereits zwei Monate nach der Entscheidung,<br />

die Integration begleitete der in Kaiserslautern<br />

ansässige <strong>proALPHA</strong> Partner Alpha Business Solutions.<br />

i<br />

Über die MAJA-Maschinenfabrik<br />

Die 1925 gegründete MAJA-Maschinenfabrik entwickelt, produziert<br />

und vertreibt weltweit hochwertige Maschinen für die Nahrungsmittelindustrie.<br />

Neben der fleischverarbeitenden Branche bedient<br />

das Unternehmen die Fisch- und Backwarenindustrie sowie<br />

Supermärkte. Das Produktspektrum des in dritter Generation von<br />

den Brüdern Reinhard und Joachim Schill geführten Familienunternehmens<br />

umfasst Abschwartungs-, Entvlies- und Schneidemaschinen<br />

sowie Scherbeneisautomaten und Automatisierungssysteme für die<br />

fleischverarbeitende Industrie. Die Firma mit Sitz im südbadischen<br />

Kehl-Goldscheuer beschäftigt rund 160 Mitarbeiter in ihrem Hauptwerk<br />

und den Niederlassungen in Frankreich und den USA.


Im APS können bis zu sieben Größen simultan in die Planung<br />

einbezogen werden. So lässt sich zum Beispiel auch<br />

absehen, ob neben Bedienern auch genügend Maschineneinrichter<br />

verfügbar sind oder ob die Tourenplanung<br />

zum Fertigungstermin passt. Gegenüber der klassischen<br />

Fertigungsplanung ermöglicht <strong>proALPHA</strong> APS eine realistischere<br />

Übersicht, bessere Ausnutzung und automatisierte<br />

Abstimmung der Ressourcen auf vorgegebene betriebswirtschaftliche<br />

Ziele.<br />

Mit der APS-Einführung ergaben sich Optimierungen vor<br />

allem bei der Pflege der Stammdaten, bei Terminfindung,<br />

Ressourcenplanung, Terminüberwachung und Fehlteilverwaltung.<br />

Im Zuge der Umstellung wurden auch viele Prozesse<br />

auf ihre Wirtschaftlichkeit hin geprüft und die Ablauforganisation<br />

angepasst, da das APS-System grundsätzlich<br />

neue Spielregeln, Abläufe und organisatorische Notwendigkeiten<br />

mit sich brachte. Beispielsweise müssen Kapazitäts-<br />

bzw. Belastungsgrenzen der Ressourcen regelmäßig<br />

festgelegt und die Ressourcenkalender unterjährig gepflegt<br />

werden, um Maschinenausfälle oder Urlaub von Mitarbeitern<br />

abzubilden.<br />

Schneller ohne Überstunden<br />

Für die Disposition und Produktion entstanden einfache und<br />

klare Regelungen. Großen Wert hat man auf die konsequente<br />

und umfassende Anwendung der verfügbaren Instrumente<br />

gelegt: Dazu zählen der tägliche Einsatz der<br />

Bedarfs- und Deckungsverwendung (ehemals Fehlteileverwaltung),<br />

die Bearbeitung des Produktionsdurchlaufs mit<br />

dem gesamten Pool an Produktionsaufträgen im Sinne der<br />

Terminüberwachung und die regelmäßige Betrachtung der<br />

Ressourcenhistogramme <strong>–</strong> mindestens zwei Mal wöchentlich<br />

<strong>–</strong> um Rückstände sowie drohende Engpässe frühzeitig<br />

zu erkennen.<br />

Die positiven Folgen der Maßnahmen zeigten sich innerhalb<br />

von vier Monaten: So lösten sich nahezu alle Eng-<br />

Tipps & Tricks Mails aus Outlook einfacher archivieren<br />

Für das Archivieren von Mails aus Outlook stehen ab der<br />

<strong>proALPHA</strong> Version 5.2 einige nützliche Vereinfachungen<br />

zur Verfügung. Falls in Outlook Elemente wie E-Mails, Aufgaben,<br />

Kontakte oder Notizen selektiert sind, können diese<br />

in <strong>proALPHA</strong> durch Aufruf von Extras <strong>–</strong> Neues Dokument<br />

mit gleichzeitig gedrückter STRG-Taste in das DMS<br />

Mit APS konnte die MAJA-Maschinenfabrik viele Prozesse optimieren.<br />

pässe auf und die Auslastung von Mensch und Maschine<br />

verbesserte sich erheblich. Inzwischen sanken die Lieferzeiten<br />

für gängige Endprodukte drastisch <strong>–</strong> von durchschnittlich<br />

fünf bis sechs auf drei bis vier Wochen. Die Zahl<br />

der Überstunden in der Einzelteilefertigung reduzierte sich<br />

nachhaltig von 2100 Stunden auf Null. Nach einem Jahr<br />

waren außerdem die Bestände des Umlaufvermögens in<br />

der Produktion und der bestandsgeführten Eigenfertigungsteile<br />

um rund 30 Prozent gesunken. In gleichem Maße<br />

wurden Fertigungsaufträge über die verlängerte Werkbank<br />

reduziert.<br />

Bei der MAJA-Maschinenfabrik herrscht heute Zufriedenheit<br />

über die Investition: „Der Nutzen eines APS-Systems<br />

setzt sich zusammen aus seinen Funktionalitäten und deren<br />

konsequenten Nutzung einerseits sowie aus der Festlegung<br />

klarer Regeln und deren kontrollierten Einhaltung andererseits.<br />

Wir konnten mit der Migration trotz <strong>–</strong> oder vielmehr<br />

dank <strong>–</strong> einiger notwendiger Umstellungen viele Prozesse<br />

optimieren“, erklärt Klemens Basler. „Es verhält sich im<br />

übertragenen Sinn wie mit der Musik: Mit einem Einfingersystem<br />

lassen sich nun einmal keine Konzerte spielen.“<br />

Weitere Informationen<br />

unter: www.maja.de<br />

archiviert werden. Bei zugleich gedrückter Umschalt-Taste<br />

werden die Outlook-Elemente nach der erfolgreichen<br />

Archivierung in Outlook gelöscht. Es können auch mehrere<br />

Elemente parallel selektiert und archiviert werden. Diese<br />

sind dann als einzelne Outlook-Message-Dateien zu einem<br />

Dokument archiviert.<br />

Kunden<br />

<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 23


Kunden<br />

Innovationsfähigkeit und flexible, schnelle<br />

Reaktionen auf Kundenforderungen und<br />

Anfragen sowie hochquali-<br />

Mit Innovationen punktative und robuste Systeme<br />

ten: Der EFS 900 ist der erste sind die Antwort auf die<br />

Fournisseur mit integriertem Verlagerung der Textilindus-<br />

Fadenrückholsystem für Garne.<br />

trie nach Asien. Und so exportiert<br />

Memminger-IRO<br />

seine Geräte, Systeme und Komponenten weit überwiegend<br />

aus dem Schwarzwald in diese Weltregion. Entwickelt<br />

und geliefert wird ein breites Programm an Systemen,<br />

die Strickmaschinen noch schneller machen, störungsärmer<br />

laufen lassen und den sicheren, wartungs- und bedienarmen<br />

Betrieb ermöglichen. Elektronische und mechanische<br />

Fadenzuführungen, sogenannte Fournisseure, Schmiersysteme,<br />

Zahnriemenantriebe, Geräte zur Qualitätsüberwachung<br />

des Gestricks mit Nadelbruchüberwachung und<br />

Laufmaschensuche sowie Gattersysteme gehören zu den<br />

Kernkompetenzen. Geliefert werden aber auch hochpräzise<br />

und langlebige Verschleißteile, teilweise aus Keramiken.<br />

Allen Produkten gemeinsam sind die zumeist extremen<br />

Anforderungen hinsichtlich der geforderten Arbeitsgeschwindigkeit<br />

<strong>–</strong> und das bei oft problematischen Umgebungsbedingungen<br />

wie Staub und Wärme.<br />

Memminger-IRO agiert vor allem als Entwickler innovativer<br />

Geräte und Systeme sowie als Montagebetrieb. Die Produktion<br />

der Bauteile übernehmen weitgehend Zulieferer.<br />

Zudem werden einige Baugruppen in anderen Unternehmen<br />

und Werken der Memminger-IRO-Gruppe kundenauftragsunabhängig<br />

vorgefertigt. „Im Kern geht es bei uns im-<br />

24 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />

Textilmaschinenbau erfolgreich betreiben<br />

Mit APS, DMS und Konfigurator zu perfekten Abläufen<br />

Wer mit dem Bau von Maschinen<br />

und Komponenten für die Textilindustrie<br />

in Deutschland erfolgreich<br />

sein will, muss schon über besondere<br />

Qualitäten verfügen <strong>–</strong> ist<br />

der Anwendermarkt doch in weiten<br />

Teilen in asiatischer Hand. Kurze<br />

Lieferzeiten trotz hohen Variantenreichtums<br />

realisiert Memminger-IRO<br />

auch dank <strong>proALPHA</strong> mit einem Kostengerüst,<br />

das die Produktion in Schwaben<br />

weiterhin erlaubt.<br />

mer um die Frage, wie wir die für einen Auftrag erforderlichen<br />

Bauteile zusammenführen und die kompletten Geräte<br />

schnellstmöglich ausliefern“, erklärt Frank Gaiser, EDV-Leiter<br />

bei Memminger-IRO.<br />

Wettbewerbsfähigkeit ist in dieser Branche mit innovativen<br />

Produkten allein nicht zu garantieren. Hohe Lieferbereitschaft<br />

bei günstigen Produktionskosten durch optimale Fertigungs-<br />

und Ablauforganisation sind erforderlich. Basis dafür<br />

ist bei Memminger-IRO <strong>proALPHA</strong>. Vor allem die<br />

schlechten Erfahrungen mit Schnittstellen zwischen verschiedenen<br />

Alt-Systemen haben die Unternehmensleitung<br />

in Abstimmung mit den Anwendern dazu bewogen, auf<br />

ein möglichst hoch integriertes System mit allen benötigten<br />

Funktionen <strong>–</strong> auch mit „Randfunktionen“ wie Dokumentenmanagement<br />

<strong>–</strong> zu setzen, das trotzdem flexibel den speziellen<br />

Bedürfnissen anpassbar und künftig erweiterbar ist.<br />

Auch stand von Anfang an die Anbindung weiterer Standorte,<br />

auch international, zur Diskussion. Schließlich ist das<br />

Hauptvertriebsgebiet der asiatische Raum. Frank Gaiser<br />

bringt es auf den Punkt: „Wir wollten ein System mit Perspektive.“<br />

Dementsprechend breit ist die Art der genutzten<br />

Module, einschließlich CRM (Customer Relationship Management),<br />

Servicemanagement und Projektmanagement,<br />

in dem beispielsweise Betriebsmittelbau und -konstruktion<br />

abgebildet sind. Und für die reibungsarme Einführung setzte<br />

Memminger-IRO auf das Tool goLive! von <strong>proALPHA</strong>.<br />

Trotz der teils speziellen Anforderungen wie der Betrieb<br />

von Konsignationslägern und extremen Variantenreichtums<br />

sind die Anpassungen laut Frank Gaiser eher gering.<br />

„Häufig gibt es auch andere Wege zum Ziel als die im eigenen<br />

Unternehmen eingefahrenen, die ein erfahrener<br />

ERP-Anbieter aufzeigen kann. Mitunter ist es sinnvoller, die<br />

eigenen Abläufe anzupassen.“ Und damit ist man bei einem<br />

anderen wichtigen Thema der ERP-Auswahl, den<br />

„weichen Faktoren“ der Anbieter: <strong>Nicht</strong> nur Funktionalitäten<br />

und der hohe Integrationsgrad waren hier ausschlaggebend,<br />

„das Unternehmen hinter der Software sollte uns<br />

verstehen und eher bodenständig sein“, argumentiert er.<br />

DMS-Funktionen ausgereizt<br />

Dass die „Randfunktionen“ sehr wichtig sein können, zeigt<br />

Frank Gaiser am Beispiel Dokumentenmanagement. Ein


ins Auge springender Effekt sei beispielsweise im Einkauf<br />

gegeben: Der verfüge plötzlich über erheblich mehr Platz<br />

<strong>–</strong> weil kaum noch Ordner vorhanden seien. <strong>Nicht</strong> ganz so<br />

offensichtlich, aber ausgesprochen effizienzsteigernd, seien<br />

mit dem DMS verbundene und aufgrund des Integrationsgrades<br />

sehr tiefgehende Funktionen wie die Belegverknüpfung.<br />

Hier können die zuständigen Mitarbeiter aus<br />

jedem Vorgang bis auf die Belegebene heruntergehen<br />

und per Knopfdruck jedes Dokument vom<br />

Angebot über den Lieferschein bis zur Rechnung<br />

ansehen. Lieferscheine und Eingangsbelege<br />

werden direkt im Wareneingang gescannt,<br />

Eingangsrechnungen während der<br />

Rechnungsprüfung. Rechnungen aus dem<br />

Einkauf werden mit einem in <strong>proALPHA</strong> erzeugten<br />

kleinen Barcodelabel versehen und<br />

dann gescannt. Auch alle relevanten Mails<br />

und pdf-Dokumente aus dem Vertrieb werden<br />

hier den Vorgängen zugeordnet.<br />

Zudem werden digitale Dokumente mit<br />

<strong>proALPHA</strong> Vorgängen verknüpft, beispielsweise<br />

Arbeitsanweisungen, Fotos von Kaufteilen<br />

und anderes. Das soll im Laufe der Zeit zu dem zentralen<br />

Informationssystem bei Memminger-IRO führen, in<br />

dem alle Fakten und Daten zu allen Maschinen, von Teilebildern<br />

über Bezugsquellen bis eben zu Arbeitsanweisungen,<br />

hinterlegt und im Zugriff sind, ohne mehrere Systeme<br />

öffnen zu müssen.<br />

Dank APS Kapazität für wirklich dringende Aufträge<br />

Nachdem die Finanzbuchhaltung <strong>–</strong> bei weitgehend automatischer<br />

Datenübernahme <strong>–</strong> bereits vorab auf <strong>proALPHA</strong><br />

umgestellt wurde, folgten die Produktion und angrenzende<br />

Bereiche einige Monate später. An einem Freitagnachmit-<br />

i<br />

Über die Memminger-IRO GmbH<br />

Die Memminger-IRO GmbH mit Hauptsitz in Dornstetten sieht sich<br />

als Marktführer, wenn es um Spitzentechnologie in der Verfahrenstechnik<br />

für Fadenzuführung, Kontrollsysteme und Schmiertechnologie<br />

für Strickmaschinen geht. Mehr als 50 Jahre Erfahrung in<br />

diesem Bereich, eine Vielzahl an Patenten und zukunftsweisende Entwicklungen<br />

haben das Unternehmen als eines der wenigen in<br />

Europa verbliebenen aus der Branche gestärkt. Die international tätige<br />

Gruppe beschäftigt weltweit etwa 400 Mitarbeiter und ist Teil<br />

der belgischen Van-de-Wiele-Gruppe. Mit fünf Tochter- und<br />

Schwesterunternehmen sowie über 80 Vertretungen vertreibt die<br />

Memminger-IRO GmbH ihre Produkte in mehr als 100 Ländern.<br />

Frank Gaiser, EDV-Leiter bei<br />

Memminger-IRO: „Wir wollten<br />

ein System mit Perspektive.“<br />

tag wurde die Produktion gestoppt, um die Bewegungsdaten<br />

zu übernehmen. Am Montagmorgen startete der<br />

<strong>proALPHA</strong> Echtbetrieb. „Es kam bei uns zu keinerlei Produktions-<br />

oder gar Lieferstopps“, nennt Frank Gaiser ein<br />

wichtiges Ergebnis der Projektvorbereitung. Allerdings habe<br />

das neue System einige Umstellungen bei den Mitarbeitern<br />

verlangt: Es funktioniert nur, wenn es eine gewisse<br />

Eingabedisziplin gibt. Nachlässigkeiten und eine eher<br />

„großzügige“ Handhabung fallen sehr<br />

schnell auf. „Aber das wollten wir ja auch“,<br />

erklärt Frank Gaiser. „Wir wollten Schwachstellen<br />

im System identifizieren, um sie beseitigen<br />

zu können.<br />

Wir sind bekannt für unsere besonders knappen<br />

Lieferzeiten trotz extrem vieler Varianten,<br />

das hatte früher zu sehr vielen ‚Chefaufträgen’<br />

geführt. Jetzt wird direkt sichtbar, welche<br />

Kosten mit solchen Aktionen verursacht<br />

werden. Wenn das alle Beteiligten im System<br />

sehen können <strong>–</strong> und das müssen sie <strong>–</strong><br />

ändert sich deren Verhalten relativ schnell“,<br />

schildert Frank Gaiser seine Erfahrungen. So<br />

sei in kurzer Zeit mehr Ruhe in die Produktion eingekehrt<br />

bei gleichbleibend hoher Liefertreue. Außerdem haben die<br />

steuernden Mitarbeiter nun eher Kapazitäten, um sich um<br />

ihre Kernaufgaben zu kümmern.<br />

Aktuell wickelt Memminger-IRO etwa 1000 Aufträge mit<br />

durchschnittlich knapp 4000 Positionen pro Monat ab.<br />

Früher machte ein Mitarbeiter aus der Produktionsplanung<br />

mit langer Erfahrung die Liefertermine. Heute übernimmt<br />

das der Vertriebler. Er lastet seinen neuen Auftrag ins System<br />

ein und versucht ihn bei Bedarf mit verschiedenen<br />

Strategien „passend zu machen“. Nur wenn das nicht gelingt,<br />

schaltet sich die Produktionssteuerung ein und leitet<br />

bei Bedarf Maßnahmen wie Mehrarbeit ein. Aus diesem<br />

System resultiert eine hohe Lieferbereitschaft, Schwierigkeiten<br />

werden schon im Vorfeld weitgehend abgefangen, bevor<br />

es kritisch wird.<br />

„Mit dem APS kann der Fertigungssteuerer die in unserer<br />

Montage vorhandene Flexibilität erst richtig nutzen“, so<br />

Frank Gaiser. „In aller Regel wird für jeden Auftrag das<br />

Planungsergebnis des Komplettoptimierers verwendet, er<br />

macht zu einem hohen Prozentsatz genau das, was wir er<strong>warten</strong>.<br />

Unsere Auftragssteuerung behält das Gesamtbild<br />

trotzdem im Auge und beobachtet bestimmte Details auch<br />

Kunden<br />

<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 25


Kunden<br />

Hochflexibel eingerichtete Montageinseln können dank APS-Einsatz<br />

deutlich effizienter genutzt werden.<br />

genauer. Aber die große Menge wird automatisch durchgeschleust.“<br />

Den Kunden immer das Beste bieten<br />

<strong>Nicht</strong> nur die Zahl der Aufträge, sondern die Komplexität<br />

und der Variantenreichtum der Produkte macht die Auftragssteuerung<br />

nicht eben einfach. Was dem Kunden gegenüber<br />

eine besondere Stärke ist, die sehr weitgehende<br />

Individualisierung seines Produkts, sorgt nicht nur in der<br />

Fertigung, sondern auch im Vertrieb für einigen Aufwand.<br />

Viele Maschinen sind <strong>–</strong> zumindest theoretisch <strong>–</strong> in mehre-<br />

26 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />

ren 100.000 Ausführungen vorstellbar. Die für den Kunden<br />

aus technischer und betriebswirtschaftlicher Sicht jeweils<br />

optimale Variante zusammenzustellen, verlangt viel Erfahrung.<br />

Hier kann der Produktkonfigurator in <strong>proALPHA</strong> den<br />

Aufwand drastisch senken und die Beratungsqualität verbessern:<br />

Der Konfigurator kann sehr schnell aus den jeweiligen<br />

Randbedingungen die möglichen Varianten erzeugen<br />

und präsentieren <strong>–</strong> und technisch nicht sinnvolle<br />

ausschließen. Das entlastet den Vertrieb und die Konstruktion<br />

nicht nur, es garantiert auch, dass dem Kunden tatsächlich<br />

alle sinnvollen Optionen aufgezeigt werden.<br />

Und damit schließt sich der Kreis zwischen hoch entwickelter<br />

Technologie, Kosten und Kundennutzen: Mit den richtigen<br />

Werkzeugen lassen sich die Forderungen unter einen<br />

Hut bringen und daraus besondere Stärken entwickeln.<br />

Und dieses Konzept führt Memminger-IRO weiter <strong>–</strong> beispielsweise<br />

mit Maßnahmen für einen verbesserten internen<br />

Materialfluss mit Hilfe von Scannern und Kommissionierern,<br />

denen ihre Aufträge auf einen PDA gesendet<br />

werden. Auch in diesen Fällen stehen Kosten und Qualität<br />

der Arbeit immer im Vordergrund.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.memminger-iro.de<br />

Sondermaschinenbau: Flexibilität durch volle Integration<br />

Alle Funktionen in einem System beschleunigen die Abläufe<br />

Unternehmensweiter Workflow und integrierte Funktionen<br />

wie Dokumentenmanagement und Qualitätssicherung<br />

helfen dem mittelständischen Anlagenbauer Mohrbach,<br />

die Abläufe drastisch zu beschleunigen und mit<br />

wenig Aufwand aussagekräftige Zahlen für die Unternehmensleitung<br />

zu produzieren.<br />

Verpackungsanlagen wie Kartonaufrichter und -auffalter,<br />

Befüllsysteme, Verschließer und Verdeckler, Sammel- und<br />

Endverpackungs- sowie Palettieranlagen gehören zum<br />

Lieferprogramm der Mohrbach Verpackungsmaschinen<br />

GmbH. Das Unternehmen greift auf ein ausgereiftes Programm<br />

an Standard-Maschinen zurück, das optimale Lösungen<br />

mit einem guten Preis/Leistungs-Verhältnis garantie-<br />

ren soll. Zahlreiche Patente und Gebrauchsmuster deuten<br />

auf hohe Innovationskraft hin. Von der Planung und Entwicklung<br />

über die Fertigung und Montage bis zu Inbetriebnahme<br />

und After-Sales-Service kommen alle Leistungen<br />

aus einer Hand.<br />

Extremer Variantenreichtum und Sonderlösungen jeder Art<br />

bei hohem Zeitdruck und internationaler Wettbewerb<br />

kennzeichnen die Branche der Verpackungsmaschinenhersteller.<br />

Wer auf dem internationalen Markt mithalten will,<br />

braucht nicht nur Know-how, sondern ausgeklügelte Strategien<br />

bei der Kundenauftragsbearbeitung. Der Sondermaschinenbau<br />

steht für überdurchschnittliche Aufwendungen<br />

in der individuellen Kundenbetreuung und Konstruktion. Än-


derungen in sehr späten Projektierungsphasen <strong>–</strong> bis hin zu<br />

Eingriffen während des Probebetriebs <strong>–</strong> und permanenter<br />

Zeit- und Kostendruck sind die Regel. Diese Anforderungen<br />

hat das Unternehmen mit Hilfe der Wolf IT Consulting<br />

komplett in <strong>proALPHA</strong> abgebildet und lässt die Abläufe<br />

davon unterstützt stabil und sicher ablaufen.<br />

Selbstverständlich sind zum einen komplette<br />

Konstruktionen und Zeichnung zu jedem<br />

Auftrag zu erstellen <strong>–</strong> und gegebenenfalls<br />

mehrfach zu ändern <strong>–</strong> zum anderen muss<br />

die Fertigung flexibel und schnell reagieren,<br />

wenn Aufträge für Neuanlagen hereinkommen.<br />

Das gilt auch und besonders bei Änderungswünschen,<br />

während die Produktion<br />

bereits läuft. Vertrieb, Konstruktion und Fertigung<br />

arbeiten eng zusammen, um Qualitäts-,<br />

Zeit- und Kostenvorgaben zu halten. Verschiedene,<br />

jeweils in Varianten immer wieder<br />

eingesetzte Maschinen sind in <strong>proALPHA</strong> als<br />

komplett durchstrukturierte Konstruktionen mit<br />

den Stücklisten hinterlegt. Der Konstrukteur ändert und ergänzt<br />

die „Maschinenstückliste“ auftragsbezogen entsprechend<br />

den individuellen Anforderungen.<br />

Vorbei sind die Zeiten, in denen die Prozesse von der Angebotserstellung<br />

bis zur Montage beim Kunden Schritt für<br />

Schritt und in längerfristigen Zeiträumen abliefen. Die notwendige<br />

enge Kopplung zwischen Vertrieb, Konstruktion<br />

und Fertigung sowie allen anderen Funktionen im Unternehmen<br />

ist bei Mohrbach dank Workflow, Dokumentenmanagementsystem<br />

(DMS) sowie CA-Link in <strong>proALPHA</strong><br />

realisiert. Mit Hilfe unternehmensweit arbeitender Work-<br />

i Über die Mohrbach Verpackungsmaschinen GmbH<br />

Die Mohrbach Verpackungsmaschinen GmbH im pfälzischen<br />

Rieschweiler, gegründet 1957, hat sich seit 1970 auf Maschinen<br />

und Anlagen für die Kartonverpackung spezialisiert. Der Umsatz<br />

des Unternehmens beträgt etwa 9 Mio. Euro pro Jahr. 60 Mitarbeiter<br />

sind in Vertrieb, Planung und Fertigung beschäftigt.<br />

Geschäftsführer Dr.-Ing. Lutz<br />

Demuß: „Dank des <strong>proALPHA</strong><br />

Workflow sank der interne Verwaltungsaufwand<br />

drastisch“.<br />

flow-Automatismen sank der interne Verwaltungsaufwand<br />

drastisch, die Abläufe wurden beschleunigt und zuverlässiger<br />

gestaltet. Das Management erhält nun aussagekräftige<br />

Daten für seine Entscheidungen statt unübersichtlicher<br />

Zahlenfriedhöfe.<br />

Qualitätsmanagement und QS voll integriert<br />

In vielen Unternehmen unterschätzt, aber<br />

sehr wichtig, wenn man die Abläufe im<br />

Unternehmen kontinuierlich verbessern will,<br />

ist das systematische Bearbeiten von Reklamationen.<br />

Die hieraus abzuleitenden Rückschlüsse<br />

auf Schwachstellen im Unternehmen<br />

<strong>–</strong> oder auch auf „problematische“ Kunden <strong>–</strong><br />

müssen in den Workflow integriert werden.<br />

Das Qualitätsmanagement einschließlich der<br />

Qualitätssicherung mit Aufgaben wie Customer<br />

Relationship Management (CRM),<br />

Lieferantenbewertung und Reklamationsmanagement<br />

ist in <strong>proALPHA</strong> voll integriert.<br />

Tätigkeiten wie Fehler- und Fehlerursachenanalyse<br />

bekommen die entsprechend verantwortlichen<br />

Mitarbeiter in ihren Aktivitätenmonitor gestellt. Service-<br />

Techniker und QS-Mitarbeiter schlüsseln die Fehler und deren<br />

Ursachen auf und geben Hinweise für Verbesserungen.<br />

Parallel enthält der dem jeweiligen Kunden zugeordnete<br />

Vertriebssachbearbeiter Informationen über die Reklamation.<br />

Der Mohrbach Verpackungsmaschinen ist es gelungen,<br />

mit <strong>proALPHA</strong> einen Workflow zu realisieren, der seinen<br />

Namen verdient. Es werden nicht nur Informationen und<br />

Vorgänge per Mail verschoben, sondern das System sorgt<br />

weitgehend automatisch dafür, dass Mitarbeiter die für sie<br />

relevanten Informationen aus allen Abteilungen zum richtigen<br />

Zeitpunkt erhalten <strong>–</strong> so können alle anfallenden Arbeiten<br />

termingerecht erledigt werden.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.mohrbach.com<br />

Kunden<br />

<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 27


Kunden<br />

Handel und Wandel<br />

Schraubenhändler Keller & Kalmbach setzt auf <strong>proALPHA</strong><br />

Beinhart ist der Wettbewerb im Markt für Befestigungstechnik.<br />

Da die Produkte teils direkt vergleichbar sind,<br />

überlebt hier nur, wer mit ausgefeilten Abläufen, mehr<br />

Kundenservice und günstigeren Kostenstrukturen antritt.<br />

Nach einer enormen Wachstumsphase in den letzten Jahren<br />

rechnet Dr. Florian Seidl, Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Keller & Kalmbach GmbH, für das laufende<br />

Jahr mit einem kräftigen Umsatzeinbruch. Umso wichtiger<br />

erweisen sich die in den letzten Jahren getätigten Investitionen<br />

in ein „rundes“ Angebotsspektrum, die schnelle<br />

Logistik und effiziente Ablaufstrukturen.<br />

Zum Thema Kundenservice kann Keller & Kalmbach, der<br />

als der erste deutsche Schraubenhändler direkt in die<br />

Serienproduktion der Automobilhersteller lieferte und der<br />

schon seit den 80er Jahren das C-Teile-Management bei<br />

inzwischen über 900 Kunden abwickelt, mehr als nur mitreden.<br />

Hier wurden Trends gesetzt. Das Lieferspektrum umfasst<br />

neben Schrauben und anderen Verbindungselementen<br />

inzwischen eine Vielzahl von Werkzeugen, teils von den<br />

großen Anbietern, teils als Hausmarken sowie Dienstleistungen<br />

wie die Lieferung von Zeichnungs- und Sonderteilen.<br />

<strong>proALPHA</strong> versus SAP <strong>–</strong> oder alle gegen einen<br />

Wie in vielen kontinuierlich gewachsenen, mittelständisch<br />

strukturierten Unternehmen stand auch bei Keller & Kalmbach<br />

die Ablösung eines in die Jahre gekommenen ERP-<br />

Systems an. Die proprietäre, auf einer Bull-Hardware laufende<br />

Software war zwar im Laufe der Jahrzehnte den<br />

Bedürfnissen sehr stark angepasst worden, die Weiterentwicklung<br />

litt aber erheblich unter technischen und personellen<br />

Restriktionen. Die Entscheidung, eine Standard-Software<br />

zu implementieren, die das gesamte Spektrum, also<br />

den schnellen Handel, die umfassende Lagerwirtschaft<br />

und die Fertigung samt aller „Nebenschauplätze“ abbilden<br />

kann, führte zu einer umfassenden Marktsondierung.<br />

Im Ergebnis blieben SAP und <strong>proALPHA</strong> als potenzielle<br />

Partner übrig. Verantwortlich für die Auswahl war ein<br />

28 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />

Lenkungsausschuss, bestehend aus Vertretern aller relevanten<br />

Unternehmensbereiche. „Offen gestanden fiel die Abstimmung<br />

zum Schluss, nach den Präsentationen, ziemlich<br />

eindeutig aus; ich war für SAP, alle anderen für <strong>proALPHA</strong>“,<br />

schildert Dr. Florian Seidl die Entscheidungsfindung.<br />

Sehr komplexe Preisfindungsstrategien, verschiedene Abläufe<br />

mit unüblichen Arbeitsgängen, reiner Handel und<br />

kundenspezifische Produktion unter einem Dach und andere<br />

Besonderheiten erforderten trotz der Flexibilität einige<br />

Anpassungen. „Vor allem aber der Wunsch verschiedener<br />

Mitarbeiter, möglichst alle Funktionen und Abläufe des<br />

Altsystems unverändert in die neue Technologie zu übertragen,<br />

hat uns einige Probleme bereitet“, so Dr. Seidl. „Statt<br />

die eigenen Prozesse einmal in Frage zu stellen, wurde<br />

zum Teil zu lange am Althergebrachten festgehalten <strong>–</strong> ein<br />

Fehler, wie wir aus heutiger Sicht feststellen.“<br />

Richtig hingegen, zumindest für dieses Unternehmen, erwies<br />

sich die Entscheidung, <strong>proALPHA</strong> nicht im „Big-bang“,<br />

sondern sukzessive zu installieren. Innerhalb von rund neun<br />

Monaten wurden Schritt für Schritt alle Niederlassungen<br />

umgestellt, etwa ein halbes Jahr später schließlich die<br />

Zentrale. Diese vergleichsweise lange Zeitspanne war der<br />

Boomphase mit ihrer extrem hohen Auslastung des gesamten<br />

Geschäftsbetriebs bei Keller & Kalmbach während der<br />

Umstellung und den teils komplexen Anbindungen und<br />

Anpassungen geschuldet, aber auch dem hohen Sicherheitsbedürfnis.<br />

„Wir wollten absolut sicher sein, dass es<br />

funktioniert, alles andere hätte uns ruinieren können. Ein<br />

Unternehmen, das wir kurz zuvor übernommen hatten,<br />

ist nämlich an genau dieser Stelle gescheitert“, erklärt<br />

Dr. Seidl. Zur Erprobung gehörte auch eine Reihe von<br />

Belastungstests in verschiedenen Szenarien bei Volllast, um<br />

alle Funktionen und die Hardware, 64-bit-Rechner unter<br />

Linux, samt Antwortzeiten zu prüfen.<br />

Integriert in die Installation ist auch das im Mai 2008 in<br />

Betrieb gegangene moderne, voll automatisierte Hoch-


egallager. Die eigentliche Lager- und Kommissioniersteuerung<br />

übernimmt ein spezialisiertes Lagerverwaltungssystem,<br />

die Buchungen finden jedoch in <strong>proALPHA</strong> statt. Der<br />

Datenaustausch benötigt keine redundante Datenhaltung<br />

und keine manuellen Eingriffe. Startprobleme, wie die für<br />

den Kunden Volkswagen nicht korrekt gedruckten Labels<br />

für die Ladungsträger oder die gelegentlich zu langen<br />

Laufzeiten des Rechnungsdrucks und Antwortzeiten im System,<br />

wurden nach Anlauf des Echtbetriebs<br />

behoben. Einschränkungen in der Lieferfähigkeit<br />

oder Ein- und Auslagerungsfehler hat es<br />

laut Dr. Seidl jedoch zu keinem Zeitpunkt gegeben.<br />

„Im Vergleich zu anderen IT-Umstellungen<br />

gab es für die Kunden keine spürbaren<br />

Auswirkungen.“<br />

Nach gut einem Jahr Echtbetrieb in allen<br />

deutschen Niederlassungen und im Stammwerk<br />

zeigen sich für Keller & Kalmbach<br />

Vorteile gegenüber der früheren Situation<br />

durch die Informationsbreite und -tiefe in<br />

<strong>proALPHA</strong>. Allerdings ist dazu das disziplinierte<br />

Arbeiten der Mitarbeiter erforderlich.<br />

Beklagt habe sich darüber bis heute allerdings<br />

kaum jemand, vor allem, weil nach relativ<br />

kurzer Dauer des Echtbetriebs die positiven Effekte<br />

sichtbar wurden.<br />

Jetzt stehen Arbeiten an, die aus Kapazitätsproblemen und<br />

Sicherheitserwägungen nicht mit dem Start des Echtbetriebs<br />

angegangen wurden: So sollen ältere Lagerverwaltungssysteme,<br />

die Kanban-Steuerung und einige Office-<br />

Anwendungen in <strong>proALPHA</strong> überführt werden. Außerdem<br />

werden die Tochter Keller & Kalmbach Widex GmbH und<br />

die ausländischen Standorte angebunden.<br />

i Über die Keller & Kalmbach GmbH<br />

Keller & Kalmbach betreibt insgesamt zwölf Filialen plus zwei Niederlassungen<br />

des Tochterunternehmens Widex. Rund 60.000<br />

Artikel von 3.000 Lieferanten sind ab Lager verfügbar. 20.000<br />

Kunden werden bedient, täglich verlassen etwa 10.000 Positionen<br />

die Läger. Jeweils rund ein Drittel der Umsätze werden mit der Automobilindustrie<br />

und deren Zulieferern sowie Handwerk und Metallverarbeitung<br />

erzielt, das restliche Drittel generiert sich aus einer<br />

Vielzahl von Kunden und Branchen. Ziel ist eine 98-prozentige Belieferung<br />

innerhalb 24 Stunden innerhalb Deutschlands, wenn bis<br />

15 Uhr bestellt wird. Unter diesen Bedingungen ist das extrem<br />

schnelle Verarbeiten großer Datenmengen ein wichtiges Kriterium.<br />

Dr. Florian Seidl, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter: „Wir wollten<br />

absolut sicher sein, dass es<br />

funktioniert, alles andere hätte<br />

uns ruinieren können.“<br />

Kosten richtig einordnen<br />

Der Lenkungsausschuss hat sich mit einem nur groben<br />

Pflichtenheft in der Hand die verschiedenen Anbieter angeschaut,<br />

um sich nicht in Details zu verlieren. Daneben<br />

spielten auch „weiche Faktoren“ eine Rolle. Dr. Seidl:<br />

„Dass alle Beteiligten bis auf mich für <strong>proALPHA</strong> gestimmt<br />

haben, lag auch daran, dass <strong>proALPHA</strong> zum einen Referenzen<br />

vorzuweisen hatte, die gut zu uns passten, zum anderen<br />

wurde das Unternehmen als groß und<br />

stark genug eingeschätzt. Beim Kostenvergleich<br />

mussten wir etwas genauer hinsehen:<br />

Viele der für uns wichtigen Features waren in<br />

<strong>proALPHA</strong> bereits enthalten, die Kosten gegenüber<br />

SAP damit deutlich niedriger.“ So<br />

wird beispielsweise das integrierte Dokumentenmanagement,<br />

das das bis dahin verwendete<br />

Easy-Archiv ablöste, intensiv genutzt.<br />

Alle einlaufenden und ausgehenden<br />

Papiere einschließlich Zeichnungen sowie<br />

Mails werden konsequent erfasst und den<br />

Aufträgen zugeordnet. Das ist trotz der enormen<br />

Datenmengen bis heute kein Problem.<br />

Gleiches gilt für das Managementinformationssystem:<br />

Auch das ist integrierter Bestandteil<br />

in <strong>proALPHA</strong> und kann ohne Schnittstelleneinrichtung<br />

und -pflege genutzt werden, um Auswertungen<br />

verschiedener Art zu erzeugen. Zudem wurden die Kosten<br />

für Updates und Systempflege als deutlich niedriger eingeschätzt<br />

als bei SAP. Außerdem waren hier noch Optimierungen<br />

möglich, ohne den Kostenrahmen zu sprengen <strong>–</strong><br />

auch wenn der höher als ursprünglich geplant ausfiel.<br />

Allerdings schränkt Dr. Seidl ein, wäre manche Anpassung<br />

wohl verzichtbar gewesen. Einige spezielle Funktionen hätten<br />

auch im Standard realisiert werden können, manches,<br />

wie die Steuerung externer Arbeitsgänge bei Dienstleistern,<br />

vielleicht sogar besser. Er empfiehlt, sich bei der Neuorientierung<br />

mehr vom aktuellen Status zu lösen und über<br />

neue Wege nachzudenken, die sich eher an Standards<br />

orientieren und mit denen sich gelegentlich Potenziale<br />

noch besser heben lassen. Der Handel unterliegt zwar<br />

durch immer neue Anforderungen einem beständigen<br />

Wandel, aber dafür bieten flexible Standards mitunter die<br />

besseren Lösungen.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.keller-kalmbach.com<br />

Kunden<br />

<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 29


Internationales<br />

<strong>proALPHA</strong> France erweitert Vertrieb<br />

Bereits seit April 2009 arbeitet die französische <strong>proALPHA</strong><br />

Tochter mit einem weiteren Vertriebspartner zusammen:<br />

Expertus Solutions mit Sitz in Niederhausbergen nahe<br />

Strasbourg. Die Mannschaft des Dienstleisters kann bereits<br />

auf umfangreiche Erfahrungen beim IT-Einsatz in mittelständischen<br />

Produktions-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen<br />

verweisen.<br />

Im Rahmen dieser Partnerschaft bietet Expertus Solutions<br />

ein umfassendes Leistungspaket an. Dazu gehören die<br />

Analyse der vorhandenen IT- und Organisationsstruktur,<br />

Beratung zur mittel- und langfristigen Organisation und<br />

30 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />

zum Engineering des unternehmensweiten IT-Einsatzes,<br />

Implementierung und Integration der Lösung <strong>proALPHA</strong> inklusive<br />

Schulung, Wartung und Hotline-Service.<br />

Mit Expertus Solutions steht <strong>–</strong> neben der <strong>proALPHA</strong> Niederlassung<br />

in Schiltigheim und dem Vertriebspartner DP<br />

Systèmes in Clamart bei Paris <strong>–</strong> ein weiteres erfahrenes<br />

Unternehmen zur Betreuung französischer Interessenten<br />

und Kunden zur Verfügung.<br />

Kooperation polnische Hochschule <strong>–</strong> <strong>proALPHA</strong><br />

Mit Auslaufen der spezialisierten Studienrichtung „Rechnergestütztes<br />

Controlling“ an der polnischen Universität Zielona<br />

Góra rückt die Nutzung von <strong>proALPHA</strong> bei den Unternehmen<br />

stärker in den Fokus der Hochschul-Forschung. In<br />

den wissenschaftlichen Arbeiten dienen <strong>proALPHA</strong> und<br />

seine Funktionalitäten in der Regel als Referenz zum Nachweis<br />

der Realisierbarkeit verbesserter betriebswirtschaftlicher<br />

oder logistischer Ansätze in den Unternehmen.<br />

Die Dissertation von Marcin Relich an der Politechnika<br />

Wroclawska weist nach, dass neuronale Netze die mittelfristige<br />

Liquiditätsplanung mittelständischer Unternehmen<br />

besonders bei sich schnell ändernden Liquiditäts-Rahmenbedingungen<br />

erheblich verbessern kann. Basis der Arbeit<br />

war das <strong>proALPHA</strong> Betriebsdatenarchiv eines Controlling-<br />

Pilotkunden. An der gleichen Hochschule promovierte<br />

Liliana Wazna mit einer Arbeit zur Anwendbarkeit von<br />

Fuzzy-Modellen für die Wirtschaftlichkeitsprognose der in<br />

ERP-Lösungen integrierten APS-Module.<br />

Im Herbst 2009 erscheint das englischsprachige Sonderheft<br />

„Controlling“ der von der Universität herausgegebenen<br />

Zeitschrift „Management“. Es enthält Ergebnisse der<br />

Forschungskooperation zwischen den Lehrstühlen Controlling<br />

und Wirtschaftsinformatik der Universität Zielona Góra<br />

und Unternehmensrechnung und Controlling der TU Kaiserslautern<br />

mit einer Reihe praxisorientierter Beiträge:<br />

„Informationsbedarf für ausgewählte Controlling-Standardinstrumente<br />

und Möglichkeiten seiner Deckung mit einer<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.proalpha.fr.<br />

ERP-Lösung“: Hier geht es vor allem um die Umsetzung der<br />

Grenzplankostenrechnung und der Prozesskostenrechnung.<br />

„Controlling zwischen neoklassischer Optimierung und<br />

realer Führungsunterstützung“: Als Alternative zu herkömmlichen<br />

Optimierungsansätzen und Prognosen werden Arbeiten<br />

zur Entwicklung „vernünftiger Heuristiken“ angeregt.<br />

Als Beginn dieser Richtung werden Möglichkeiten und<br />

Grenzen der in der betriebswirtschaftlichen Theorie (einschließlich<br />

ihrer Nutzung in ERP-Lösungen) dominierenden<br />

linearen Kosten- und Erlösfunktionen diskutiert.<br />

„ERP-Bezug in Lehrmaterialien zur Kosten- und Erlösrechnung<br />

(KER)“: Im Fokus stehen problemlose Zuordnungsmöglichkeiten<br />

von ERP-Stammdaten und -Funktionalitäten<br />

zu theoretischen Begriffen und Zusammenhängen sowie<br />

Fälle, in denen eine „Entfeinerung“ der entsprechend anwendungsorientierten<br />

Kostenrechnung zu prüfen ist.<br />

„Konflikte zwischen Wirtschaftsprüfung und ERP-Buchungsautomatik“:<br />

Es werden Erfahrungen aus der Anwendung<br />

von <strong>proALPHA</strong>-Automatik-Buchungen in die Finanzbuchhaltung<br />

im Zusammenwirken mit Wirtschaftsprüfern bei Mittelständlern<br />

mit „traditionell“ orientierten Buchhaltern aufgezeigt<br />

sowie Lösungen der dadurch entstehenden Konflikte.<br />

Für diese Beiträge existieren auch deutsch- und polnischsprachige<br />

Preprints. Ferner beschreiben zwei Beiträge die<br />

wichtigsten Ergebnisse der eingangs genannten Dissertationen.<br />

Für sie existieren auch polnischsprachige Preprints.


Präzise eingeführt<br />

Mark-Gruppe startet ERP-Projekt für vier Unternehmen<br />

Für seine vier Gesellschaften führt die mittelständische<br />

Unternehmensgruppe Mark sein ERP-System unter hohem<br />

Zeitdruck ein. So brauchte es bis zum Echtstart der<br />

Finanzbuchhaltung in zwei Gesellschaften nur eine<br />

Woche nach Auftragsvergabe.<br />

Ein hoher Grad an Abdeckung der Prozesse bereits im<br />

Standard fördert die schnelle Einführung und langfristig<br />

niedrigere Betriebskosten. Das ist einer der Gründe, warum<br />

sich die Mark-Gruppe für <strong>proALPHA</strong> entschieden hat. Mark<br />

ist ein mittelständisches Familienunternehmen mit Stammsitz<br />

in Spital am Pyhrn in Oberösterreich. Seit mehr als 80 Jahren<br />

steht der Name für Qualität und Innovation in der Befestigungsbranche.<br />

Die Unternehmensgruppe liefert über<br />

die Mark Metallwarenfabrik Tiefziehteile aus Metall für<br />

verschiedene Anwendungen. In der Mark Präzisionstechnik<br />

werden jährlich rund 60 Millionen Dreh-, Stanz- und<br />

Stanzbiegeteile produziert. Das Tochterunternehmen Mark<br />

Hydraulik wird derzeit neu aufgebaut, die Mark Immo<br />

übernimmt die Immobilienverwaltung der Gruppe.<br />

Das bestehende ERP-System war veraltet und deckte speziell<br />

im Produktionsbereich den Bedarf des Unternehmens<br />

nicht ab. Der dreistufige Auswahlprozess mit insgesamt 15<br />

Anbietern mündete <strong>–</strong> auch nach einigen Besuchen bei<br />

Referenzkunden <strong>–</strong> in Live-Demonstrationen: Anhand eines<br />

Prozessdrehbuchs mussten die Anbieter in der Endauswahl<br />

in zweitägigen Workshops demonstrieren, wie leicht sich<br />

die konkreten Anforderungen von Mark im System umsetzen<br />

lassen. „Die Vorgabe nach Abbildung im Standard erfüllte<br />

<strong>proALPHA</strong> am besten. Auch die sehr gute Integration<br />

des Gesamtsystems mit integriertem Dokumentenmanagement<br />

und Workflow hat uns hervorragend gefallen“, begründet<br />

Robert Polz, innerhalb der Holding zuständig für<br />

alle Belange der Informationsverarbeitung. Aus seiner<br />

<strong>proALPHA</strong> in Paris<br />

Vom 6. bis 8. Oktober 2009 wird <strong>proALPHA</strong> France mit<br />

eigenem Stand an der Messe ERP Solutions teilnehmen.<br />

Veranstaltungsort ist das CNIT <strong>–</strong> Paris La Défense mit rund<br />

7000 m 2 Ausstellungsfläche. Erwartet werden etwa 6000<br />

Fachbesucher, die erfahrungsgemäß zum Teil bereits mit<br />

Qualität und Innovation in der Befestigungsbranche<br />

Sicht überzeugten darüber hinaus die Möglichkeiten zur<br />

Optimierung der Produktionsplanung, die umfassende<br />

Kompetenz im Bereich Automobilindustrie und Metallverarbeitung,<br />

die sich in den ausgereiften Prozessen bereits im<br />

Standard niederschlägt.<br />

<strong>proALPHA</strong> wird in der Holding sowie den Tochterunternehmen<br />

mit eigenen Mandanten in mehreren Phasen eingeführt,<br />

wobei man von Anfang an darauf hinarbeitet, die Prozesse<br />

möglichst einheitlich zu gestalten. Bereits am 1. März<br />

2009, nur gut eine Woche nach Vertragsabschluss, war<br />

die Finanzbuchhaltung zum Start des neuen Geschäftsjahrs<br />

bei den Gesellschaften Präzisionstechnik und Hydraulik<br />

im Echtbetrieb. Bei der Präzisionstechnik folgte die<br />

Inbetriebnahme der Bereiche Vertrieb und Einkauf im<br />

August, Materialwirtschaft und Produktion sind für Herbst<br />

2009 geplant. Der Bereich Metallwaren wird das System<br />

in einem Big-Bang zum 1. März 2010 in Betrieb nehmen.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.mark.at<br />

konkreten Projekten und gezielten Fragestellungen zur<br />

Messe kommen.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.salons-solutions.com/fr/erp/index.php<br />

Internationales<br />

<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 31


Sportliches zum Schluss<br />

von Dr. Peter Heck<br />

Technik pfiffiger als andere einsetzen <strong>–</strong><br />

das verschafft mitunter Vorteile gegenüber<br />

konventionellen Lösungen. Dies gilt<br />

für den ERP-Einsatz ebenso wie für die<br />

Rennstrecke.<br />

<strong>Nicht</strong> immer geht es beim Autorennen ausschließlich<br />

um brachiale Motorleistungen<br />

und einen Ritt knapp am Rande des Friedhofs<br />

entlang. Im Frühjahr 2007 bin ich mit<br />

meinem Freund Gerhard Palme in eine<br />

etwas andere Art des Motorsports am Nürburgring eingestiegen.<br />

Er bestritt damals seine erste Gleichmäßigkeitsprüfung<br />

(GLP), bei der ein Beifahrer zwingende Voraussetzung<br />

ist. Leider wurde dieser Beifahrer während des<br />

Rennens von Übelkeit geplagt, und so kam ich ins Spiel:<br />

Im Mai 2007 hatte ich meinen ersten Einsatz im Rennwagen<br />

bei der GLP.<br />

Die Gleichmäßigkeitsprüfung ist die Einsteigerklasse in den<br />

Rundstrecken-Motorsport. Ziel des Rennens ist nicht die<br />

„Erlangung von Höchstgeschwindigkeit“ (ein Passus, der<br />

vor allem für die Kfz- und auch Lebensversicherungen der<br />

Fahrer wichtig ist), sondern die Runden gleichmäßig zu<br />

fahren. Die eingesetzten Fahrzeuge müssen der StVZO<br />

entsprechen, also für den Straßenverkehr zugelassen sein.<br />

Slicks und Ähnliches sind verboten. Man kann mit einem<br />

ganz normalen Pkw teilnehmen, auch wenn Helmpflicht<br />

besteht und die übliche Sicherheitsbekleidung für Rennfahrer<br />

empfohlen wird.<br />

Eine GLP besteht aus zwölf Runden, die auf der Nordschleife<br />

des Nürburgrings jeweils 20,83 Kilometer lang<br />

sind. Die Gesamtdistanz beträgt also rund 250 Kilometer.<br />

Die Runden haben unterschiedliche Ziele:<br />

32 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />

Mit Fuß und Kopf<br />

Gas geben allein reicht nicht<br />

Runde 1 = Einführungsrunde (min. 10 <strong>–</strong> max. 20 Min.)<br />

Runde 2 = Erste Setzzeitrunde (min. 10 <strong>–</strong> max. 15 Min.)<br />

Runde 3 bis 5 = Bestätigungsrunden<br />

Runde 6 = Tankeinfahrt<br />

Runde 7 = Tankausfahrt (Summe der Runde 7 plus<br />

Tanken und Fahrerwechsel plus Runde 8 max. 40 Min.)<br />

Dr. Peter Heck und Gerhard Palme: zwei Rennfahrer mit Köpfchen<br />

Runde 8 = Zweite Setzzeitrunde<br />

Runde 9 bis 11 = Bestätigungsrunden<br />

Runde 12 = Auslaufrunde (min. 10 <strong>–</strong> max. 15 Min.)<br />

Zur Erklärung: In der Setzzeitrunde wird die in dieser<br />

Runde benötigte Zeit gestoppt. In den Bestätigungsrunden<br />

muss die in der Setzzeitrunde gefahrene Zeit bestätigt werden.<br />

Jede Zehntelsekunde Abweichung ergibt einen Strafpunkt.<br />

Eine Unterschreitung der Mindestzeit von zehn<br />

Minuten, die Überschreitung der Maximalzeit von 185<br />

Minuten und andere „Vergehen“ führen zur Disqualifikation.<br />

Alle Details zu den Durchführungsbestimmungen sind<br />

unter www.glp1.de zu finden.<br />

Hauptaufgabe des zweiten Fahrers ist es, die Zeiten mitzustoppen<br />

und natürlich auch die gefahrenen Runden mitzuzählen.<br />

Dazu benötigt man mindestens zwei Stoppuhren,<br />

die an der Start-/Ziellinie gleichzeitig gedrückt werden<br />

müssen. Die erste, um die gefahrene Setzzeit zu bekommen,<br />

und die zweite, um die Bestätigungsrunde mitzustoppen.<br />

Die Rennleitung misst die Zeiten mit Hilfe<br />

eines am Auto angebrachten<br />

Transponders. Da wir ebenso wie<br />

andere Teilnehmer mit unserem<br />

BMW locker Rundenzeiten unter<br />

zehn Minuten fahren können,<br />

macht das natürlich nicht<br />

wirklich Spaß. Es gibt aber die<br />

Möglichkeit, auf der langen


Geraden der Döttinger Höhe, etwa drei Kilometer vor<br />

Start/Ziel, an der Strecke anzuhalten und zu <strong>warten</strong>, bis<br />

man losfahren muss, um mit der Setzzeit ins Ziel zu kommen.<br />

Auf Sieg programmiert<br />

All diese Infos hatte ich am Abend vor dem ersten Renneinsatz<br />

bekommen. Und damit ging natürlich<br />

das erste Rennen gründlich schief <strong>–</strong><br />

insgesamt 10,6 Sekunden Differenz hört<br />

sich zunächst nicht viel an, bedeutet bei<br />

den Profis aber Welten. Zum einen hatte<br />

ich beim Stoppen der Setzzeit vergessen,<br />

die zweite Uhr parallel zu drücken, zum<br />

anderen fiel im zweiten Turn die elektrische<br />

Stoppuhr auf Grund der enormen<br />

Erschütterungen aus. Nach dem niederschmetternden<br />

Ergebnis hatte ich die<br />

Idee, die technischen Möglichkeiten besser<br />

zu nutzen, in dem ich eine GLP-<br />

Stoppuhr für den PDA programmierte,<br />

die jeweils den kompletten Ablauf aller<br />

Runden enthält.<br />

Nach einigen nun erfolgreicheren Rennen<br />

wurde die Uhr soweit verbessert und ermierten Ergebnissen.<br />

weitert, dass sie per Sprachausgabe den<br />

Countdown zählt. Unser bestes Ergebnis damit war eine<br />

Summe von 2,4 Sekunden Differenz zur Setzzeit in den<br />

sechs Bestätigungsrunden. Damit lagen wir sehr gut im<br />

Wettbewerbsfeld. Gesamtsieger der GLP ist allerdings seit<br />

Jahren das Team Träger-Zammert mit einem Ergebnis von<br />

0,13 Sekunden Differenz in sechs Runden. Keiner weiß,<br />

wie die das machen.<br />

Nachdem uns die GLP ein wenig langweilte, fuhren wir im<br />

Oktober 2007 unsere erste „Rundstrecken Challenge Nürburgring“,<br />

das entspricht dem früheren Castrol Haugg<br />

Cup. Hier reichte es auf Anhieb für den dritten Platz. In<br />

dieser, kurz RCN (www.r-c-n.com) genannten, Veranstaltung<br />

werden 15 Runden gefahren, davon neun Sprintrunden.<br />

Es geht also jetzt auch um Höchstgeschwindigkeit.<br />

Daneben müssen zwei Runden mit ±10 Sekunden bestätigt<br />

werden. Auch für diese Variante wurde eine spezielle<br />

RCN-Stoppuhr entwickelt und eingesetzt.<br />

Die selbst programmierte PDA-Stoppuhr<br />

verhilft dem BMW-Team zu opti-<br />

In der GLP-Jahreswertung 2007 erreichten wir immerhin<br />

Platz 43 von rund 215 Teilnehmern.<br />

Sportliches zum Schluss<br />

Können und Kraft<br />

Die unterschiedlichen Fahrzeuge in der RCN sind nach<br />

Bauart in Gruppen und Leistungsklassen aufgeteilt. Mit unserem<br />

Fahrzeug konnten wir im Folgejahr<br />

in zwei Klassen der RCN, die jedoch beide<br />

auch schnellere Rennwagen enthalten,<br />

starten. Trotz der leistungsstärkeren BMW<br />

M3 in unserer Klasse gelang uns am<br />

19. April 2008 in einem Regenrennen ein<br />

Klassensieg.<br />

Schnellste Runde der Saison 2008 war <strong>–</strong><br />

mit zwei Personen besetzt <strong>–</strong> eine 8:25,<br />

eine sehr gute Zeit für dieses Fahrzeug<br />

mit „nur“ 220 PS. Aber Aussagen von einem<br />

allein fahrenden Kollegen auf einem<br />

M3 mit über 300 PS: „Hast Du keine Kinder?<br />

Du gibst ja noch Gas, wo ich schon<br />

bremse!“, zeigt das fahrerische Können<br />

von Gerhard Palme. Insgesamt reichte es<br />

2008 zum 20. Platz von etwa 230 Teilnehmern<br />

(im Durchschnitt 180 je Rennen).<br />

Im Dezember musste dann aber aufgerüstet werden.<br />

Unser neuer BMW ist ein M3 GT 3.2 E36, original<br />

BMW-Motorsportkarosse mit Matterkäfig und einem sequentiellen<br />

Getriebe. Leistung etwa 350 PS. Damit kann<br />

ein gewiefter Fahrer Rundenzeiten unter acht Minuten erreichen.<br />

Zum Vergleich: Das schnellste Fahrzeug ist ein<br />

Porsche 997 Turbo, der unter sieben Minuten fährt.<br />

Allerdings wird es auch weiterhin so sein, dass nicht die<br />

pure Leistung entscheidet: Wie im richtigen Leben, wie in<br />

unseren Projekten, geht es immer auch um das richtige Augenmaß,<br />

um einen Sinn für das Machbare und schlussendlich,<br />

wie die PDA-Lösung zeigt, manchmal einfach darum,<br />

die vorhandenen Möglichkeiten optimal auszuschöpfen.<br />

Dr.-Ing. Peter Heck ist stellvertretender Leiter IT-Service der<br />

<strong>proALPHA</strong> Software AG.<br />

<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 33


Sportliches zum Schluss<br />

Mit dem richtigen Kick<br />

<strong>proALPHA</strong> Mannschaft <strong>–</strong> schlagkräftig auf jedem Feld<br />

Es geht mehr um den Spaß und den Teamgeist als um die<br />

Leistung. Aber trotzdem ist der Ehrgeiz geweckt: Das im<br />

Juni 2009 zum vierten Mal ausgetragene „Jedermann-<br />

Turnier“ des Fußballvereins Weilerbach lockte Jung und Alt<br />

auf das örtliche Sportgelände. <strong>proALPHA</strong>, Hauptsponsor<br />

des FV Weilerbach, nahm auch in diesem Jahr mit einer<br />

schlagkräftigen Mannschaft teil.<br />

Erfolg macht sexy <strong>–</strong> und so war es in diesem Jahr einfacher<br />

als sonst, fußballbegeisterte Kollegen zum Mitmachen<br />

zu bewegen. Schließlich gingen die <strong>proALPHA</strong> Mannen<br />

beim letzten Mal als Turniersiegerbesieger hervor. So<br />

konnte die stets vakante Torhüterposition ohne langes<br />

Suchen aus den eigenen Reihen bestückt werden. Das<br />

Team setzte sich in ausgewogener Mischung aus Freizeitund<br />

aktiven Vereinsfußballern zusammen.<br />

Mit stark veränderter Besetzung gegenüber 2007, nicht<br />

zuletzt dem Mitarbeiterwachstum von <strong>proALPHA</strong> geschuldet,<br />

sollte mindestens der bei der letzten Turnierteilnahme<br />

errungene inoffizielle Titel „Turniersiegerbesieger“ verteidigt<br />

werden.<br />

Gespielt wurde zunächst in vier Vorrundengruppen mit je<br />

drei Mannschaften. Konnte das Team <strong>proALPHA</strong> die erste<br />

Partie mit 4:0 gegen die „TSG 09 Waschlappen“ klar für<br />

sich entscheiden, genügte im zweiten Spiel gegen die „Selecao<br />

70“ ein torloses Unentschieden für den Spitzenplatz<br />

der Gruppe. Dies ersparte gleichzeitig den Weg über ein<br />

Qualifikationsspiel in die Hauptrunde. Dort traf man auf<br />

den Erstplatzierten der Gruppe B, das Team „U 20 Bar“,<br />

sowie auf die „Boca Juniors“ und erneut das Team „Selecao<br />

70“, beide Sieger ihrer Qualifikationsspiele.<br />

Durch ein 1:1 gegen die „U 20 Bar“ und einen 3:1-Erfolg<br />

gegen die „Boca Juniors“ musste im abschließenden dritten<br />

Spiel mindestens ein Unentschieden erreicht werden,<br />

34 <strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009<br />

um den Einzug ins Halbfinale klarzumachen. Mit einer<br />

konzentrierten Mannschaftsleistung wurden die „Selecao<br />

70“, für die unter anderem Fußballprofi Christopher Lambrecht<br />

antrat, mit einem 3:2 Sieg niedergerungen. Somit traf<br />

<strong>proALPHA</strong> gar als Erstplatzierter der Hauptrundengruppe 2<br />

im Halbfinale auf das Team „Fett mit U 1b“, den Nachfolger<br />

des letztmaligen Turniersiegers. Diese Partie wurde mit<br />

1:0 gewonnen, was den aus Sicht der Turnierleitung sensationellen<br />

Einzug ins Finale für <strong>proALPHA</strong> bedeutete.<br />

Im Finale traf <strong>proALPHA</strong> zum dritten Mal an diesem Tag<br />

auf die „Selecao 70“. Obwohl schon mehr erreicht wurde<br />

als im Vorfeld erhofft, wollte man die befürchtete Serie, die<br />

sich einem Unentschieden und einem Sieg anschließen<br />

würde, durchbrechen. Nach aufopferungsvollem Kampf<br />

und einer dramatischen Schlussminute, in der man selbst<br />

das 1:0 auf dem Fuß hatte, musste sich <strong>proALPHA</strong> dann<br />

doch mit einem Gegentor 20 Sekunden vor Spielende geschlagen<br />

geben. Die „Selecao 70“ sicherte sich letztlich<br />

verdient den Turniererfolg. Was nicht daran hinderte, das<br />

Turnier bei einem redlich verdienten Bier mit Siegern und<br />

Besiegten ausklingen zu lassen…<br />

Wenn auch der Turniersieg um Haaresbreite verfehlt wurde,<br />

hat das diesjährige Team seinen Titel als „Turniersiegerbesieger“<br />

verteidigt und für künftige <strong>proALPHA</strong><br />

Teams die Latte hoch gelegt.<br />

i<br />

Das Jedermann-Turnier in Weilerbach<br />

Gespielt wird auf dem Kleinfeld mit fünf Feldspielern plus Torwart.<br />

Die Spielzeit beträgt 15 Minuten. Am Turnier 2009 nahmen zwölf<br />

Hobby-Mannschaften teil, gespickt mit aktiven regionalen und überregional<br />

bekannten Fußballern. Für <strong>proALPHA</strong> standen im Team:<br />

Markus Dilg, Jörg Enke, Martin Hartig, Peter Hauck, Oliver Kadisch,<br />

Patrick Möllendick, Nicolai Obry, Maurice Pirmann und<br />

David Schwartz.


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>proALPHA</strong> Software AG<br />

Auf dem Immel 8, 67685 Weilerbach<br />

Telefon: +49 (6374) 800-0<br />

Fax: +49 (6374) 800-199<br />

Internet: www.proalpha.de<br />

E-Mail: info@proalpha.de<br />

Redaktion:<br />

Claudia Reis, <strong>proALPHA</strong> Software AG (verantw.)<br />

Meinolf Droege, PR WORKS, Ingelheim<br />

Grafik und Design:<br />

Michael Burkhard, <strong>proALPHA</strong> Software AG<br />

Bildnachweis:<br />

Neben eigenen Bildern sind in der <strong>proALPHA</strong> Aktuell Bilder<br />

auf Grundlage der Lizenzvereinbarungen mit www.fotolia.de<br />

sowie angelieferte Kundenbilder abgedruckt.<br />

Allgemein:<br />

Für die eingesandten Manuskripte übernimmt die <strong>proALPHA</strong><br />

Software AG keine Haftung. Übersetzung, Nachdruck, Vervielfältigung<br />

sowie Speicherung sind nur mit Genehmigung<br />

der <strong>proALPHA</strong> Software AG gestattet. <strong>proALPHA</strong> und das<br />

<strong>proALPHA</strong> Logo sind eingetragene Warenzeichen der<br />

<strong>proALPHA</strong> Software AG. Alle anderen Produkte oder Markennamen<br />

sind Warenzeichen oder eingetragene Warenzeichen<br />

der jeweiligen Hersteller.<br />

Impressum<br />

<strong>proALPHA</strong> Aktuell 2/2009 35


www.proalpha.de<br />

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