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<strong>Aktuell</strong><br />
<strong>proALPHA</strong><br />
Überlassen Sie Ihr IT-Budget<br />
nicht dem Zufall...<br />
Cebit 08: Neuer Platz,<br />
neue Themen<br />
10 Jahre Anwenderkreis<br />
IT-Kosten senken – Qualität<br />
steigern<br />
<strong>proALPHA</strong> und die Technik<br />
dahinter<br />
HerkulesGroup organisiert<br />
sich mit <strong>proALPHA</strong>
Editorial<br />
Leo Ernst, Vorstand der <strong>proALPHA</strong> Software AG<br />
Editorial des Vorstandes<br />
Diesen Begriff haben Techniker für die Verbindung realer mit<br />
vorerst nur aus Daten bestehenden Objekten geprägt. So<br />
prüfen beispielsweise Fertigungstechniker, ob das neu geplante<br />
Fördersystem in die vorhandene Produktionsumgebung<br />
hineinpasst oder ob der Bewegungsraum des geplanten Roboters<br />
ausreicht, um seine Aufgaben schnell und störungsfrei<br />
zu erledigen. Aufnahmen einer Kamera aus mehreren Perspektiven<br />
werden zu einem dreidimensionalen Rechenmodell<br />
umgewandelt, das mit den 3D-CAD-Daten des Fördersystems<br />
oder des Roboters verschmilzt. Die Ergebnisse sind zum Teil<br />
spektakulär: In weitgehend realistischer Darstellung ist die<br />
spätere Produktionseinheit von allen Seiten zu betrachten, sogar<br />
beim laufenden Produktionsprozess.<br />
Enorme Rechenleistung und pfiffig konstruierte Algorithmen erlauben<br />
es, komplexe Anlagen und Systeme zu prüfen, bevor<br />
sie gebaut werden. Oder im einfachsten Fall dem Chef mit<br />
seinem mangelnden räumlichen Vorstellungsvermögen fröhlich<br />
bunt zu zeigen, in was er da investiert. Bereits in einem<br />
frühen Stadium der Produktgestehung lassen sich mit Hilfe der<br />
Simulation Fehler weitgehend ausschließen oder noch kostengünstig<br />
beseitigen.<br />
In unserem Fall, der Implementierung komplexer Softwaresysteme,<br />
die auf die gesamte Unternehmensorganisation – und<br />
auf andere Unternehmen – wirken, ist das leider nicht möglich.<br />
Ist-Aufnahmen sind eben keine realen Fotos einer bestimmten<br />
Unternehmenssituation mit all ihren Details und ein<br />
Pflichtenheft nicht die dreidimensionale Konstruktion eines einzubauenden<br />
Handlingsystems. Wir bewegen uns auch bei<br />
2 <strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008<br />
Virtuelle Realität<br />
bester Vorbereitung der Projekte in aller Regel auf glattem<br />
Grund. Ein Rest an Unwägbarkeiten ist kaum auszuschließen,<br />
zu vielfältig sind die internen und externen Einflussfaktoren.<br />
Umso mehr Wert legen wir auf straffe Projektführung und unterstützen<br />
das mit erprobten Werkzeugen des Projektmanagements.<br />
Und nicht zuletzt setzen wir erfahrene Projektleiter<br />
ein. Die haben die Simulation zwar nicht eingebaut, können<br />
aber häufig frühzeitig ahnen, wenn etwas aus dem Ruder<br />
läuft und rechtzeitig gegensteuern.<br />
In Ihren und unseren ERP-Projekten spielen die Menschen, ihr<br />
Können und ihre Fähigkeit zur Teamarbeit eine entscheidende<br />
Rolle. Einige dieser Menschen können Sie kennenlernen –<br />
auf der Cebit in Hannover sind Sie herzlich willkommen.<br />
Bis dahin verbleibe ich mit ganz realen Grüßen<br />
Leo Ernst
Die Highlights dieser Ausgabe...<br />
Unternehmen<br />
10 Jahre Anwenderkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Cebit 08: Neuer Platz, neue Themen . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
Mit <strong>proALPHA</strong> auf der Überholspur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
humanIT unter neuer Leitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Leistungsspektrum<br />
Vom Kundenwunsch zum Feature. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
IT-Kosten senken – Qualität steigern . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
<strong>proALPHA</strong> und die Technik dahinter. . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Kunden<br />
Kein Grund zu reklamieren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Hier wird eingeheizt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
Gruppendynamik erzeugen und steuern . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Einführungsprojekt Richard Köstner AG . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
Schnell konsolidiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
Internationales<br />
Konstruktion mit Unternehmensprozessen verlinkt . . . . . . . 24<br />
Zwischen Wien und Abu Dhabi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
<strong>proALPHA</strong> in Italien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Frankreich unter neuer Leitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Sportliches zum Schluss<br />
Kundenbeziehung mal anders! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />
4<br />
Informationen aus erster Hand<br />
9 10<br />
12<br />
Strategische Produktentwicklung im Sinne der Kunden<br />
14<br />
Zufriedene Anwender sprechen für sich<br />
26 28<br />
Grenzenloser Erfolg<br />
29<br />
5<br />
16 18<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Beziehungen pflegen<br />
<strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008 3
Unternehmen<br />
4 <strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008<br />
10 Jahre Anwenderkreis<br />
Eine maßgebliche Rolle bei der Definition funktionaler Weiterentwicklungen<br />
der Standardsoftware spielt der <strong>proALPHA</strong><br />
Anwenderkreis (AWK), die User-Group. In einem „losen“<br />
Zusammenschluss haben sich im Dezember 1997 neun engagierte<br />
<strong>proALPHA</strong> Anwender zusammengetan, um gemeinsam<br />
Probleme zu lösen, Wünsche und Anforderungen untereinander<br />
und mit <strong>proALPHA</strong> zu diskutieren und Entwicklungsmöglichkeiten<br />
zu nutzen.<br />
Diese Ziele gelten bis heute. Der Anwenderkreis diskutiert intensiv<br />
mit <strong>proALPHA</strong> aktuelle und künftige Themen der Standardentwicklung<br />
und nimmt Einfluss auf die Schwerpunkte. Zu<br />
aktuellen Themen finden Workshops statt. Bei zwei Anwendertreffen<br />
pro Jahr, über ein Forum im Internet, in Arbeitskreissitzungen<br />
und inzwischen in vielen informellen Kontakten<br />
direkt zwischen den Anwendern findet ein reger Informationsaustausch<br />
statt, um gegenseitige Hilfestellungen zu geben –<br />
bis hin zu gemeinsam beauftragten Software-Spezialentwicklungen.<br />
Zudem erhalten AWK-Mitglieder Vergünstigungen<br />
bei Standardschulungen. Nicht zuletzt versteht sich der AWK<br />
als Interessensvertretung seiner Mitglieder gegenüber<br />
<strong>proALPHA</strong>.<br />
Eine wichtige Rolle spielen Arbeitskreise, die sich mit eng eingegrenzten<br />
Themen beschäftigen. Solche AKs werden nach<br />
Bedarf von interessierten Anwendern gemeinsam gegründet,<br />
sie arbeiten mehr oder weniger intensiv an ihren Themen mit<br />
– eventuell zusammen mit <strong>proALPHA</strong> Mitarbeitern – und werden<br />
später gegebenenfalls wieder aufgelöst. Der zuletzt eingerichtete<br />
bzw. reaktivierte Kreis beschäftigt sich mit den speziell<br />
von Elektronikfertigern benötigten Funktionen.<br />
ERP-Tage in Aachen<br />
Das Forschungsinstitut für Rationalisierung FIR an der Hochschule<br />
Aachen veranstaltet zum 15. Mal die ERP-Tage in<br />
Aachen. Unter dem Motto „Prozesse und Systeme erfolgreich<br />
kombinieren“ lädt das FIR vom 17. bis 19. Juni 2008 IT-Entscheider<br />
des Mittelstands, interessiertes Fachpublikum sowie<br />
Aussteller von IT-Systemen in das Eurogress in Aachen ein.<br />
Ziele gemeinsam definieren und erarbeiten<br />
Mit der stark wachsenden <strong>proALPHA</strong> Kundenzahl in den letzten<br />
Jahren hat sich die Branchenmischung vergrößert, zudem<br />
werfen neue Entwicklungen in der Industrie auch neue Fragen<br />
auf. Neben einigen eher passiven Mitgliedern sind zudem<br />
immer mehr Unternehmen zum AWK gestoßen, die intensiv<br />
an den sie interessierenden Themen arbeiten. Denn nur wer<br />
sich hier einbringt, kann die Entwicklungen auch in seinem<br />
Sinn beeinflussen. Dementsprechend breit sind die Themen<br />
der aktiven oder angedachten Arbeitskreise:<br />
i AWK-Arbeitskreise<br />
Analyzer<br />
Compliance<br />
Controlling<br />
CRM<br />
Dokumentation<br />
DMS<br />
Einzel- und<br />
Projektfertiger<br />
Finanzbuchhaltung<br />
Handel<br />
Handel EDI<br />
Internationalisierung<br />
Kunststoffverarbeiter<br />
Personalwesen<br />
Präferenzkalkulation<br />
Produktkonfigurator<br />
Seriennummernverwaltung<br />
Service<br />
Serienfertiger<br />
APS-Produktion<br />
Projektmanagement<br />
Fremdarbeit<br />
Elektronikfertiger<br />
Bis Ende 2007 war die Mitgliederzahl auf 249 angewachsen.<br />
Eine stolze Entwicklung in nur zehn Jahren. Auch Sie können<br />
von den Leistungen des AWK profitieren und Ihre<br />
Wünsche und Anregungen einbringen. Weitere Informationen<br />
finden Sie auf der Homepage des Anwenderkreises.<br />
Mitgliedsanträge unter<br />
www.proalpha-usergroup.de<br />
Auch in diesem Jahr ist <strong>proALPHA</strong> wieder vertreten und wird<br />
Software und Dienstleistungen präsentieren.<br />
Weitere Informationen zur<br />
Veranstaltung bietet das<br />
Internet unter www.erp-tage.de
Cebit 08: Neuer Platz, neue Themen<br />
Außergewöhnlich früh im Jahr, bereits vom 04. bis 09. März 2008 findet die Cebit in Hannover<br />
statt. Mit dem neuen Termin verbunden ist die Verlegung auf neue Wochentage, nämlich<br />
von Dienstag bis Sonntag. Neu ist auch der <strong>proALPHA</strong> Standplatz: Interessenten und Kunden<br />
finden das Unternehmen erstmals in Halle 5, Stand E18.<br />
Neben den News zur aktuellen Version 5.2, zu Einführungsstrategien und neuen Features, erwartet<br />
die Gäste ein spezielles Thema: IT-Kosten senken – Qualität steigern. Diesen Widerspruch<br />
löst <strong>proALPHA</strong> auf und zeigt, wie IT-Infrastrukturen auch unter kritischer definierten Produktivitätskriterien<br />
zu optimieren sind. Mehr dazu im Beitrag auf Seite 10.<br />
VDMA und <strong>proALPHA</strong><br />
ERP, PPS und verwandte Themen stehen auch im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer,<br />
Frankfurt/M., regelmäßig auf der Agenda. Der Verband unterstützt seine Mitgliedsunternehmen<br />
stets mit Informationen, unter anderem im Rahmen seiner PPS-Hausmesse. Zum<br />
sechsten Mal fand diese Veranstaltung in der Stadthalle in Flörsheim statt, diesmal unter dem<br />
Leitthema Prozessmanagement. Die Messe bietet VDMA-Mitgliedern die Möglichkeit, sich einen<br />
Überblick über die Leistungsfähigkeit von Systemen und Ausstellern aus dem ERP-Umfeld<br />
zu verschaffen. Um praxisnah zu informieren, waren die Aussteller aufgefordert, in einem vom<br />
VDMA entwickelten Szenario Kennzahlen entlang der Wertschöpfungskette zu ermitteln.<br />
Damit ergaben sich für <strong>proALPHA</strong> Mitarbeiter eine Reihe von Ansätzen, um mit Interessenten<br />
über die Arbeitsweise der modernen Technologien zu diskutieren. Ebenso wie im letzten Jahr,<br />
als das Thema ERP-CAD-Integration im Mittelpunkt stand, entstanden zudem im Nachgang<br />
der Veranstaltung diverse weiterführende Gespräche und Kontakte.<br />
humanIT pflegt Partnerschaft<br />
Intensiv pflegt die <strong>proALPHA</strong> Tochter humanIT zahlreiche Partnerschaften mit kompetenten<br />
Unternehmen. So bildet das Produkt Infozoom die technische Basis des <strong>proALPHA</strong> Tools Analyzer.<br />
Eine ganze Reihe der Partner versammelte sich im November im Bergischen Land zum<br />
Informationsaustausch. Diskussionen und Vorträge zur Partnerstrategie, Schulungskonzepten,<br />
dem neuen Infozoom-Release 5.00, künftigen Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit den Partnern<br />
und zu weiteren Themen brachten die Runde auf den aktuellen Stand der Entwicklungen.<br />
Dass die Einsatzmöglichkeiten und Fähigkeiten von Infozoom noch sehr viel breiter sind, als<br />
ohnehin in vielfältigen Anwendungen bewiesen, zeigten Produktdemonstrationen mit dem<br />
Analyzer oder Präsentationen zum Thema Datenqualität sowie ein mitreißender Vortrag des<br />
Vorsitzenden des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, Klaus Jansen. Er vermittelte auf spannende<br />
Weise, wie das BI-Tool im Umfeld der kriminaltechnischen Ermittlungen regelmäßig zur<br />
Funkzellenauswertung eingesetzt wird – und das mit Erfolg. Michael Mielke, Vorstandsvorsitzender<br />
der Deutschen Gesellschaft für Informations- und Datenqualität, fesselte die Zuhörer<br />
mit seinem Vortrag über Datenqualität, die erst die Voraussetzung für Recherchen und Analysen<br />
schafft und somit Basis für fundierte Geschäftsentscheidungen ist.<br />
Und dass Technik keinen Gegensatz zum angenehmen Miteinander bilden muss, bewiesen<br />
die Teilnehmer beim gemütlichen Ausklang der Veranstaltung am Abend. Denn auch hier wurde<br />
der informative Austausch zwischen Partnern, Referenten und humanIT weiter intensiv gepflegt.<br />
<strong>proALPHA</strong> in Chemnitz<br />
Am 01.03.2008 eröffnet <strong>proALPHA</strong><br />
eine Niederlassung in Chemnitz.<br />
Für diesen Standort sprechen die<br />
zahlreichen Ansiedlungen mittelständischer<br />
Fertigungsunternehmen,<br />
vor allem aus Maschinen- und Anlagenbau,<br />
Elektronikindustrie und<br />
Automobilbranche. Chemnitz bietet<br />
mit seiner zentralen Lage eine gute<br />
Ausgangsbasis zur Betreuung von<br />
Kunden in Sachsen und Thüringen.<br />
Die neue Niederlassung liegt am<br />
Rande der Chemnitzer Innenstadt<br />
und ist für Kunden und Interessenten<br />
verkehrsgünstig zu erreichen.<br />
Das neu erbaute Bürogebäude bietet<br />
einige Reserven, um das Wachstum<br />
in der Region und weitere Entwicklungsmöglichkeiten<br />
zum<br />
Ausbau des Beratungspotenzials<br />
realisieren zu können.<br />
Zu erreichen ist die neue Niederlassung<br />
unter der Adresse:<br />
<strong>proALPHA</strong> Consulting AG,<br />
Niederlassung Chemnitz,<br />
Webergasse 3, 09111 Chemnitz.<br />
Tel.: +49 (371) 262516-0<br />
Neue Adresse in Ahrensburg<br />
Fast zu Fuß können die <strong>proALPHA</strong><br />
Mitarbeiter demnächst die Transportkisten<br />
an ihren neuen Arbeitsplatz<br />
schaffen. Nach wachstumsbedingten<br />
Umzügen mehrerer<br />
Niederlassungen wechselt nun<br />
auch die Geschäftsstelle Ahrensburg<br />
bei Hamburg in neue Räume.<br />
Damit erhalten Mitarbeiter und<br />
auch die Academy deutlich komfortablere<br />
Bedingungen. Ab etwa<br />
Mitte März wird <strong>proALPHA</strong> nur<br />
rund einen Kilometer vom alten<br />
Standort an neuer Adresse erreichbar<br />
sein:<br />
<strong>proALPHA</strong> Consulting AG<br />
An der Strusbek 8c<br />
22926 Ahrensburg<br />
Tel.: +49 (4102) 803-0<br />
Unternehmen<br />
<strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008 5
Unternehmen<br />
6 <strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008<br />
Mit <strong>proALPHA</strong> auf der Überholspur<br />
Kunden- und Anwendertag bieten Informationen aus erster Hand<br />
Dynamische Bewegungen des Unternehmens und des Produkts<br />
<strong>proALPHA</strong> sowie einiger Kunden standen im Mittelpunkt<br />
des Kundentages der <strong>proALPHA</strong> Gruppe.<br />
Traditionell laden <strong>proALPHA</strong> und Anwenderkreis Kunden und<br />
Mitglieder alljährlich gegen Ende November ein. Am 22.<br />
und 23.11.2007 trafen sich 340 Teilnehmer in Düsseldorf, um<br />
Neues aus erster Hand zu erfahren.<br />
Die Aktivitäten der verschiedenen, themenorientierten Arbeitskreise<br />
der Anwendergruppe standen im Mittelpunkt des ersten<br />
Konferenztages. Welche Entwicklungen werden derzeit<br />
vorangetrieben, zu welchen Fragen und Problemen werden<br />
Lösungen erarbeitet? Und welche Aufgaben sind gemeinsam<br />
besser lösbar? Der Anwenderkreis ist ein wichtiges Instrument,<br />
um die „Softwarekonstruktion“ frühzeitig in die richtige<br />
Richtung zu lenken und kommende Entwicklungen aus Sicht<br />
der Praktiker zu beurteilen und zu beeinflussen.<br />
<strong>proALPHA</strong> Anwender sind rasend schnell<br />
Und nach den eher geistigen Klimmzügen ging es dann zum<br />
„bewegenden“ Abendprogramm: Mit unglaublicher Energie<br />
bauten bunt zusammengewürfelte Gruppen Seifenkisten im<br />
Akkord und rasten damit – mehr oder weniger zielgerichtet –<br />
durch verschiedene Prüfungen. Nicht die reine Kraft zählte,<br />
sondern planerisches Geschick (Lieber einen 100 Kilogramm<br />
Mann reinsetzen, weil der weiter rollt oder eine 50 Kilogramm<br />
Frau, weil die besser zu beschleunigen ist?) und Teamgeist<br />
(Wer bringt die Anschieber in die Reihe?). Fragen über<br />
Fragen, die sich im teilweise grandiosen Tumult schließlich<br />
mehr oder weniger erfolgreich – zwischen berauschendeleganter<br />
Fahrt und Achsenbruch lösten. Enorme Energien<br />
wurden noch am späten Abend freigesetzt, bis schließlich<br />
nach knappem Finallauf die glückliche Siegermannschaft feststand<br />
und ausgiebig gefeiert wurde. Noch ein Wort zur Taktik:<br />
Kein besonders schwerer Mann und keine besonders<br />
leichte Frau pilotierten das Siegerfahrzeug – der Mittelweg,<br />
der eher leichte und erfahrene <strong>proALPHA</strong> Anwender im<br />
Cockpit –war ein Baustein zum Erfolg.<br />
Full House und jede Menge Asse<br />
Wie zu jedem Kundentag startete der zweite Tag der Veranstaltung<br />
vor vollem Haus mit einem Statement von Vorstand<br />
Leo Ernst zur Lage des Unternehmens. Erneut konnte er für die<br />
abgelaufene Periode „das beste Jahr der Firmengeschichte“<br />
vermelden – und mit beeindruckenden Zahlen belegen. Alle<br />
Kennzahlen, vom Umsatz über den Ebit bis zum Auftragseingang,<br />
sind deutlich gestiegen und die Tendenz zeigt weiter<br />
nach oben. Die Kehrseite der Medaille: Obwohl alle Register<br />
gezogen werden und <strong>proALPHA</strong> einen ausgezeichneten Ruf<br />
in der Branche genieße, sei die Suche nach qualifizierten<br />
Mitarbeitern in den deutschsprachigen Ländern problematisch.<br />
Leo Erst: „Das Geschäft ist deutlich schneller gewachsen,<br />
als Mitarbeiter gewonnen werden können.“<br />
Andererseits ermöglicht die Expansion in neue Märkte, beispielsweise<br />
die Gründung einer Niederlassung des erfolgreichen<br />
<strong>proALPHA</strong> Partners Codex in Italien oder die Gewinnung<br />
eines weiteren kompetenten Vertriebspartners in den<br />
USA, gute Wachstumsperspektiven und die engere Anbindung<br />
bestehender Kunden, die mit Tochtergesellschaften in<br />
diese Länder expandieren. Leo Ernst regte an dieser Stelle<br />
auch die Kunden an, Vorschläge für das Generieren weiterer<br />
landesspezifischer Softwareversionen zu unterbreiten.<br />
Die Lokalisierung bringt deutliche Anwendungsvorteile gegenüber<br />
reinen Sprachversionen, weil die Besonderheiten der jeweiligen<br />
Länder hinsichtlich steuerlicher und sonstiger Vorschriften<br />
und landestypischer Gegebenheiten berücksichtigt<br />
sind. Leo Ernst sieht auch für die kommenden Jahre stabiles<br />
und überdurchschnittliches Wachstum für das Unternehmen.<br />
Damit ist und bleibt <strong>proALPHA</strong> ein verlässlicher Partner, der<br />
ausreichende Mittel erwirtschaftet, um das Produkt permanent<br />
strategisch weiterzuentwickeln und stets auf dem aktuellen<br />
Stand der Technik zu halten.<br />
Zum Stand der Technik und zu Neuerungen in Version 5.2<br />
nahmen mehrere Referenten ausgiebig Stellung und beantworteten<br />
Fragen der überwiegend gut informierten Teilnehmer.
Welche Chancen sich aus der mit Hilfe von Kennzahlen gewonnenen<br />
transparenten Unternehmensdarstellung ergeben,<br />
erklärten Barbara Simgen-Weber und Kirsten Erling. Verbesserungen<br />
der Bedienergonomie, zum großen Teil resultierend<br />
aus Anregungen der regelmäßig durchgeführten Kundenbefragung,<br />
sind in die neue Version eingeflossen. Von den neuen<br />
Möglichkeiten der Tabellensortierung über das Zusammenstellen<br />
persönlicher Menüs per Drag and Drop bis zur<br />
völlig überarbeiteten Hilfefunktion reichen die anwenderfreundlichen<br />
Verbesserungen und Erweiterungen.<br />
In die gleiche Kerbe, die Nutzerfreundlichkeit oder Ergonomie,<br />
schlug Vorstand Werner Ernst mit seinem Blick über aktuelle<br />
Neuerungen diverser Module. Anforderungen der industriellen<br />
Praxis wurden aufgenommen und umgesetzt. Die<br />
bessere Einbindung aller Vorgänge um das Thema Fremdarbeit<br />
und das Abbilden von Konsignationslägern sind nur zwei<br />
Beispiele. Eine Rundum-Erneuerung hat das Projektmanagement<br />
erfahren. „Das“, so Werner Ernst, „funktioniert nun in der<br />
Bedienung nicht nur wie alle anderen <strong>proALPHA</strong> Funktionen,<br />
es ist auch deutlich leistungsfähiger.“ Die Projektschnellerfassung<br />
ist nun in einem Fenster möglich, und auch sehr umfangreiche<br />
Strukturen lassen sich beliebig in alle Richtungen kopieren.<br />
Die einfachste Tätigkeitserfassung der Mitarbeiter<br />
beschleunigt deren Arbeit.<br />
Ebenfalls von Anwendern mit hoher Priorität versehen – und<br />
in der neuen <strong>proALPHA</strong> Version realisiert – ist das komfortable<br />
Kopieren von Stücklisten. Nicht mit grafischen Objekten,<br />
sondern auf einfache, herkömmliche Weise lassen sich einzelne<br />
Elemente, ganze Baugruppen oder Teile mit ihren Strukturen<br />
verschieben oder duplizieren. Und auch für die Produktionsplaner<br />
gibt es Verbesserungen mit dem Ziel, die Arbeit<br />
zu beschleunigen und deren Ergebnisse zu verbessern. Die<br />
Ressourcenbelegung durch einfaches Verschieben direkt aus<br />
der Feinplanung oder direkt in der grafischen Anzeige ist<br />
möglich, ebenso wie das lückenlose Aneinanderreihen von<br />
Aktivitäten. Alle abhängigen Ressourcen wie Werkzeuge<br />
wandern automatisch mit – und werden auch auf Verfügbarkeit<br />
geprüft. Im Gegenzug ist das Splitten von Aufträgen auf<br />
mehrere Maschinen oder auf einen Eigenanteil und einen<br />
Anteil Fremdvergabe einfacher möglich. Auch das sind nur<br />
wenige Beispiele für Verbesserungen und Erweiterungen, die<br />
den Mitarbeitern das Leben leichter und die Arbeit effizienter<br />
machen. Viele weitere Asse können die Anwender ziehen,<br />
um im Tagesbetrieb zu trumpfen.<br />
Um neue Funktionen zu realisieren und vorhandene zu verbessern,<br />
ohne das System schwerfällig zu machen, steckt<br />
<strong>proALPHA</strong> hohen Aufwand in die Entwicklung. Martin Wolf,<br />
Leiter der Standardentwicklung, fasst die Marschrichtung zusammen:<br />
„Wir verstecken die Komplexität, aber sie ist da. So<br />
war es beispielsweise noch nie so einfach, ein neues Release<br />
zu installieren.“ Was sich hinter den Kulissen tut, welche technologische<br />
Basis und funktionalen Möglichkeiten die nächsten<br />
Software-Generationen aufweisen werden, ist ein spannendes<br />
Kapitel und folgt einer strengen strategischen<br />
Ausrichtung. Zukunftssicherheit von Anwendung und Kunden<br />
steht hier als oberstes Ziel.<br />
Damit die Benutzer die Möglichkeiten auch wirklich voll ausschöpfen<br />
können, ist allerdings eine konsequente Schulung erforderlich.<br />
„Nur wer die Potenziale nutzt, kann auch Mehrwert<br />
generieren“, fasst Andreas Traut, Leiter der <strong>proALPHA</strong><br />
Academy, die Erfahrungen prägnant zusammen. Sinnvoll<br />
strukturierte Maßnahmen der Mitarbeiter-Weiterbildung befähigen<br />
diese nicht nur zu höherer Leistung, sie werden auch<br />
motiviert. Verschiedene Sichten im Unternehmen einzunehmen,<br />
vermittelt beispielsweise einen Blick für die Zusammenhänge<br />
und die Wichtigkeit der eigenen Sorgfalt und bereits<br />
erfahrene Mitarbeiter profitieren von einer Auffrischung: Die<br />
eine oder andere neue – oder vergessene – Funktion kann<br />
die tägliche Arbeit beschleunigen und effektiver machen.<br />
Offenbar sind die Schulungskonzepte ausgereift und erfolgreich.<br />
Nicht ohne Grund wurde das Aus- und Weiterbildungsangebot<br />
der <strong>proALPHA</strong> Academy mit dem renommierten<br />
IIR-Award MUWIT 2007 ausgezeichnet.<br />
Dass <strong>proALPHA</strong> auf der Überholspur ist,<br />
beweisen die weit überdurchschnittlichen<br />
Wachstumsraten und die langfristigen<br />
Produktplanungen. Davon profitieren<br />
die Anwender: Mit einem modernen<br />
Produkt können sie ihre Abläufe verbessern<br />
und effizienter gestalten – und das auch<br />
in Zukunft.<br />
Unternehmen<br />
<strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008 7
Unternehmen<br />
humanIT unter neuer Leitung<br />
Ralph Gattinger ist seit 1. November 2007 Geschäftsführer<br />
der humanIT Software GmbH in Bonn, einem Tochterunternehmen<br />
der <strong>proALPHA</strong> Software AG. Damit verantwortet<br />
er Entwicklung, Vermarktung und Vertrieb der Business-<br />
Intelligence-Software Infozoom.<br />
Dipl.-Wirtschaftsingenieur Datenverarbeitung und Organisation<br />
Ralph Gattinger (45) verfügt über reichlich Branchenerfahrung:<br />
Unter anderem führte er mit einem Team von 40<br />
Mitarbeitern neun Jahre als Director Service Central Europe<br />
bei Cognos, einem der größten BI-Anbieter der Branche, die<br />
Bereiche Schulung, Beratung und Presales. Bei Hyperion, einem<br />
weltweiten Anbieter für Business-Performance-Management-Software,<br />
zeichnete er drei Jahre im Direktvertrieb als<br />
Accountmanager für umfangreiche Projekte bei strategischen<br />
Großkunden verantwortlich.<br />
Nicht zuletzt mit sportlichem Ehrgeiz sieht der Hessenmeister<br />
im 400 Meter-Lauf der Senioren Ralph Gattinger seine neue<br />
Aufgabe: „Ich freue mich darauf, mein Wissen und meine<br />
Erfahrung aus mehr als zwölf Jahren Tätigkeit im BI-Umfeld<br />
einbringen zu können. Ein schlagkräftiges Team, ein hervorragendes<br />
Produkt mit enormem Marktpotenzial und unser<br />
Mutterhaus <strong>proALPHA</strong> als starker Partner im Rücken – das<br />
sind aus meiner Sicht die besten Voraussetzungen, um Infozoom<br />
an der Spitze des Analysemarktes zu positionieren.“<br />
<strong>proALPHA</strong> Vorstand Leo Ernst bekräftigt die Wachstumsabsichten:<br />
„Infozoom ist für die <strong>proALPHA</strong> Gruppe ein strategisch<br />
wichtiges Produkt. Wir freuen uns daher, mit Herrn<br />
Gattinger einen äußerst erfahrenen Teamplayer gefunden zu<br />
haben.“<br />
Nach gut drei Monaten Tätigkeit als Geschäftsführer der<br />
humanIT hat die Redaktion Ralph Gattinger um eine erste<br />
Stellungnahme gebeten.<br />
Herr Gattinger, welche ersten Eindrücke haben Sie nach etwa<br />
drei Monaten als Geschäftsführer der humanIT vom Unternehmen<br />
gewonnen? Gab es Überraschungen im „Echtbetrieb“?<br />
Ralph Gattinger: Meine ersten Eindrücke sind durchweg positiv.<br />
Ein hoch motiviertes und gut eingespieltes Team, alle Positionen<br />
mit erfahrenem Personal und Spezialisten besetzt. Die<br />
Stimmung ist ausgezeichnet. Überrascht bin ich, dass ich mich<br />
schon nach drei Monaten so stark integriert fühle.<br />
Sind bereits neue Akzente hinsichtlich Marktauftritt, Kundenfokus<br />
oder Produktentwicklung und -ausrichtung erkennbar oder<br />
geplant?<br />
8 <strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008<br />
Ralph Gattinger: „Wir haben die besten Voraussetzungen, um Infozoom<br />
an der Spitze des Analysemarktes zu positionieren.“<br />
Ralph Gattinger: Ja, eine der Hauptaufgaben ist es, einen<br />
Geschäftsplan zu entwickeln, der jedem Mitarbeiter einen<br />
klaren Leitfaden an die Hand gibt, wo unsere Chancen im<br />
Business-Intelligence-Markt liegen und mit welchen Maßnahmen<br />
wir das gesetzte Ziel erreichen. Das Produkt bietet Stärken<br />
und Potenziale, die uns vom Mitbewerb deutlich abgrenzen<br />
– dazu ein passendes Vertriebs- und Marketingkonzept<br />
sichern den Erfolg.<br />
Wie sieht heute konkret ein ideales Informationssystem aus?<br />
Wie wirken sich wichtige Trends auf die Funktionalitäten und<br />
die Systemarchitektur innovativer Lösungen aus?<br />
Ralph Gattinger: Bisherige Lösungen für BI sind kompliziert,<br />
datengetrieben, selten realzeitfähig und Erfahrungen zeigen,<br />
dass ihre Implementierung relativ zeitaufwändig ist. Die Lösung<br />
von humanIT bietet dem Nutzer in Echtzeit individuelle<br />
und handlungsrelevante Informationen, die ihn befähigen,<br />
schnell kompetente Entscheidungen zu treffen.<br />
Wie schätzen Sie die kurz- bis mittelfristigen Entwicklungen<br />
des BI-Marktes im deutschsprachigen Markt ein und wie wird<br />
humanIT daran partizipieren?<br />
Ralph Gattinger: Wie wir alle mitbekommen haben, findet eine<br />
Konsolidierung statt: Die „Großen“ kaufen die „Bekannten“<br />
auf. Das wirkt sich natürlich auf die Flexibilität und Freiheit eines<br />
ehemaligen Spezialisten aus. Wir setzen in unserem Marktsegment<br />
darauf, dass man eine gewisse Unabhängigkeit von<br />
milliardenschweren Software-Konzernen wünscht. humanIT ist<br />
durch den direkten Kontakt mit Partnern und Kunden in der<br />
Lage, gezielt und schnell eine hochmoderne technologische<br />
Lösung anzubieten und im Unternehmen einzuführen.<br />
humanIT finden Sie auf der<br />
Cebit in Halle 3, Stand D55.
Vom Kundenwunsch zum Feature<br />
Release 5.2: Funktionale Neuerungen auf allen Ebenen<br />
Anforderungen von Kunden, vor allem aus dem Anwenderkreis,<br />
lässt <strong>proALPHA</strong> regelmäßig in neue Releases einfließen.<br />
Version 5.2 bietet über nahezu alle Module eine Fülle<br />
von Neuerungen, die verbesserte Abläufe ermöglichen und<br />
die Bedienung erleichtern.<br />
Nicht alle neuen Funktionen fallen dem <strong>proALPHA</strong> Benutzer<br />
mit Umstieg auf Version 5.2 sofort ins Auge. Oft sind es nur<br />
Kleinigkeiten, die jedoch deutliche Auswirkungen auf Bedienergonomie<br />
und Arbeitsgeschwindigkeit haben – oder einfach<br />
den Komfort erhöhen. Es wurden jedoch auch umfangreiche<br />
Neuentwicklungen eingebracht, die aufgrund der dahinter liegenden<br />
Technologiebasis völlig neue Möglichkeiten eröffnen.<br />
Automobilindustrie im Fokus<br />
Die starke und noch weiter zunehmende informationstechnische<br />
Vernetzung von Kunden, Lieferanten und Zulieferern der<br />
verschiedenen Stufen untereinander ist prägend für die Automobilbranche.<br />
Die Entwicklungen vollziehen andere Branchen<br />
nach. Deshalb sind viele der an der Fahrzeugbranche<br />
ausgerichteten Features in <strong>proALPHA</strong> auch in anderen Anwendungen<br />
nutzbar.<br />
Wichtiges Ziel ist das Automatisieren administrativer Abläufe,<br />
um den Aufwand auf allen Seiten zu senken und Fehler zu<br />
vermeiden. Dazu dient beispielsweise das Vereinfachen der<br />
Nutzung der elektronischen Datenübertragung nach dem<br />
EDI-Standard. Die Funktionen sind erheblich erweitert und flexibler<br />
nutzbar. Es werden Wareneingang und Entnahmemeldungen<br />
des Kunden verarbeitet, Lieferschein an Lager und<br />
Transportbeleg (EDL = externer Dienstleister) erzeugt und<br />
Sammelrechnungen übertragen.<br />
Üblicherweise arbeitet die Branche mit Abrufaufträgen. Hier<br />
werden auch Mehrfachlieferungen zu einzelnen Feinabrufpositionen<br />
korrekt abgebildet und systemtechnisch unterstützt.<br />
Und nicht zuletzt schafft die Möglichkeit, Werk und Abladestelle<br />
auch bei Lieferungen über ein sog. Konsignationslager<br />
anzugeben, Klarheit beim Transport.<br />
Sicherheit und Geschwindigkeit stehen auch bei der Kommissionierung<br />
im Mittelpunkt des Handlings in <strong>proALPHA</strong>. Bereits<br />
bei der Kommissionierung nach EDL-Vorgaben kann die Sendungsnummer<br />
vergeben werden, um Fehler auszuschließen.<br />
Die Transportbelege stellt <strong>proALPHA</strong> schließlich nach den<br />
EDL-Vorgaben zusammen.<br />
Transparenz und schnelle Übersicht bringen automatisch generierte<br />
Lieferterminvorschau für Sendungen und IST-Ladelis-<br />
In der Automobilbranche<br />
sind Abrufaufträge üblich.<br />
ten. Bei Nachfragen oder Problemen kann die aktuelle Situation<br />
schnell geklärt werden.<br />
Gerade in der Automobilindustrie, aber auch in anderen<br />
Branchen spielt das Verwalten der vielfältigen Packmittel eine<br />
wichtige Rolle in den Kunden-Lieferantenbeziehungen. Das<br />
Erfassen und Pflegen von Verpackungsvorschriften und die<br />
Zuordnung der Packmittel schon im Einkauf ist möglich.<br />
Projektmanagement erweitert<br />
Beispiele für kundengetriebene Entwicklungen bieten die<br />
Funktionsbereiche Service und Projektmanagement in<br />
<strong>proALPHA</strong>. Nicht nur im Anlagen- und Sondermaschinenbau,<br />
auch im Zulieferwesen werden über Entwicklungsarbeiten zunehmend<br />
Projekte aufgesetzt, die entsprechend planerisch mit<br />
allen Terminen, Ressourcen und Kosten zu handeln sind. Das<br />
Modul Projektmanagement wurde komplett überarbeitet, funktional<br />
erheblich aufgewertet und bedientechnisch optimiert.<br />
Funktionale und ergonomische Aspekte sind hier gleichermaßen<br />
eingeflossen. Zum einen sind Abweichungen vom Handling<br />
der anderen Module beseitigt worden, Oberfläche und<br />
Bedienphilosophie entsprechen nun exakt denen aller anderen<br />
<strong>proALPHA</strong> Module. Die Tätigkeitserfassung der Mitarbeiter<br />
im Projekt ist nun sehr schnell und einfach und die Projektschnellerfassung<br />
findet in nur einem Fenster statt.<br />
Zum anderen bieten funktionale Erweiterungen neue Möglichkeiten.<br />
So lassen sich auch sehr umfangreiche Strukturen<br />
von Projekten beliebig kopieren, „Meilensteine“ im Projekt<br />
komfortabel pflegen. Zudem sind Verantwortlichkeiten für<br />
Terminierungen klar geregelt. Termine können mit „Hoheiten“<br />
versehen werden, also einzelnen Mitarbeitern klar zugeordnet<br />
werden. Belegflüsse und -verknüpfungen sind deutlich verbessert.<br />
Hohen Stellenwert nimmt in vielen Unternehmen der Service<br />
ein. Langfristige Wartungsverträge, schnelles Reagieren auf<br />
Kundenanfragen und komplexe Gewährleistungsregelungen<br />
erfordern leistungsfähige Funktionen. Dementsprechend wurde<br />
das Modul erweitert und die Bedienung vereinfacht. So<br />
Leistungsspektrum<br />
<strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008 9
Leistungsspektrum<br />
Die integrierte Fremdarbeit macht<br />
<strong>proALPHA</strong> Kunden flexibler!<br />
ist nun beispielsweise mit wenigen Handgriffen das Anlegen<br />
und Verändern von Serviceaufträgen mit allen relevanten<br />
Daten und Fakten möglich. Und nicht zuletzt bietet die<br />
Callverwaltung komfortablere Möglichkeiten zur Serviceverbesserung<br />
gegenüber den Kunden.<br />
Fremdarbeit integrieren<br />
Flexibilität bedeutet für viele Unternehmen auch das kurzfristige<br />
Ausweichen auf Fremdarbeit, das Einbinden von Zulieferern<br />
bei Spitzenbelastungen. Das unterstützt Version 5.2 mit<br />
einer Vielzahl integrierter Funktionen. So lassen sich Aufträge<br />
einfach splitten und Teilmengen nach außen geben, auch an<br />
mehrere Lieferanten. Splitten ist natürlich auch auf mehrere interne<br />
Lose möglich, um beispielsweise bei fehlendem Rohmaterial<br />
oder einem drängenden Liefertermin schon Teilmengen<br />
liefern zu können.<br />
IT-Kosten senken – Qualität steigern<br />
Strategisch investieren statt Budgets akzeptieren<br />
Den Nutzen von Investitionen richtig beurteilen und nachhaltig<br />
steigern ist unter dem Zwang der Produktivitätssteigerung<br />
auch in der betrieblichen Informationstechnik erforderlich.<br />
Einige für nahezu alle Unternehmen gültige Grundregeln<br />
helfen dabei.<br />
Obwohl laut einer Untersuchung IT-Verantwortliche 65 Prozent<br />
ihrer Investitionen mit dem eindeutigen Ziel tätigen, den<br />
Umsatz ihres Unternehmens zu steigern oder zur Senkung<br />
von Kosten in den Fachbereichen beizutragen, sehen die Geschäftsleitungen<br />
ihre IT seltener als wertvolles strategisches<br />
Instrument, sondern als reinen Kostenfaktor. Trotz dieser Betrachtungsweise<br />
stieg die von der IT ausgelöste oder unterstützte<br />
Produktivität in den vergangenen Jahren kontinuierlich<br />
an. Nun kann man diese Entwicklung auf Einsparungen zu-<br />
10 <strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008<br />
Beistellware wird in Stücklisten und Aufträgen automatisch berücksichtigt.<br />
Dabei sind auch Teillieferungen sowie Über- oder<br />
Unterlieferungen möglich. Sind mehrere Fremdarbeitsgänge<br />
bei verschiedenen Zulieferern erforderlich, können diese planerisch<br />
verbunden werden. Diese Funktionen führen zu einer<br />
Entlastung der Fertigungsplanung und des Einkaufs von vielen<br />
händischen Vorgängen.<br />
Planung noch komfortabler<br />
Eine schon länger und mit hoher Priorität geforderte und nun<br />
realisierte Vereinfachung betrifft das Stücklistenhandling.<br />
Komfortabel lassen sich einzelne Elemente, ganze Baugruppen<br />
und Teile beliebig hin und her kopieren, um schnell und<br />
fehlerfrei neue Bauteile anzulegen.<br />
Nochmals erweitert und in der Bedienung vereinfacht wurde<br />
auch die Ressourcenbelegungsplanung: der Arbeitsvorbereiter<br />
oder Fertigungsplaner kann jetzt per Drag & Drop direkt<br />
aus der Feinplanung oder in der Planungsgrafik Aufträge<br />
bzw. Aktivitäten frei verschieben und neu einlasten. Auch ein<br />
Ressourcenwechsel ist nun per Drag & Drop einfach durchführbar.<br />
Das automatische Aneinanderreihen der Aktivitäten<br />
bedarf nur noch eines Doppelklicks auf die jeweilige Aktivität.<br />
Die so lückenlos zusammengestellte Planung der jeweiligen<br />
Ressource ist auch im Optimierer sofort verfügbar.<br />
Integration bleibt wichtig<br />
Statt an der Oberfläche zu kratzen, integriert <strong>proALPHA</strong> auch<br />
alle neuen Funktionen tief im System. Denn nur wenn alle<br />
Beleg-, Werte- und Informationsflüsse im Hintergrund den<br />
Arbeiten auf der Oberfläche folgen, sind neue Funktionen<br />
sinnvoll.<br />
Autor: Jürgen Skodda, Mitglied der Konzerngeschäftsleitung und verantwortlich<br />
für den nationalen und internationalen Vertrieb
ückführen, eine größere Rolle für die steigende Produktivität<br />
spielt jedoch wahrscheinlich die verbesserte IT-Nutzung.<br />
Im Jahr 2008 müssen sich, laut der jüngsten Prognose des<br />
Marktforschungsunternehmens Forrester Research, die CIOs<br />
mit deutlich geringerem Wachstum ihrer IT-Budgets begnügen.<br />
Besonders IT-Projekte, die die Wirtschaftlichkeit verbessern,<br />
rücken damit in deutschen Unternehmen wieder verstärkt<br />
auf die Tagesordnung. Investiert wird vor allem in Hard- und<br />
Software, die dem Management hilft, Effizienz und Produktivität<br />
zu steigern.<br />
IT-Umgebungen, die allein durch ihren Betrieb, ihre Bestandssicherung,<br />
ihre laufenden Kosten bis zu 90 Prozent des IT-<br />
Budgets auffressen, erweisen sich als Innovationsbremse. Die<br />
IT-Strategie muss zum festen Bestandteil der Geschäftsstrategie<br />
werden. Nur so kann die IT-Organisation situativ in die<br />
Organisation des Gesamtunternehmens eingebettet werden<br />
und arbeitet nicht mehr reaktiv als letztes Glied in der Prozesskette.<br />
Die Erwartungen an den Nutzen aus IT-Investitionen werden<br />
verbindlich in den Unternehmenszielen umgesetzt, die Ableitung<br />
des IT-Projektportfolios geschieht schlüssig aus der zuvor<br />
definierten Unternehmensstrategie. An Qualität und Produktivität<br />
orientierte, zukunftsweisende IT-Topographien weisen üblicherweise<br />
zumindest fünf Merkmale auf.<br />
Integrierte IT-Konzepte nutzen<br />
Wettbewerbsfähige Unternehmen setzten auf integrierte IT-<br />
Lösungen. „Stückwerk“ in Sachen IT verursacht nicht nur höhere<br />
Kosten und Abhängigkeiten, sondern macht auch die strategische<br />
Konzeption von IT-Lösungen schwieriger. Integrierte<br />
IT-Infrastruktur spart nicht nur Kosten, sondern eröffnet dem<br />
Management auf Basis aktuell aufbereiteter, konsistenter Daten<br />
zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
IT wird zum integralen Bestandteil der Unternehmensstrategie<br />
Kernthema eines zeitgemäßen IT-Verständnisses für Unternehmen<br />
ist es, IT als Strategiethema anzuerkennen – und im<br />
Unternehmen entsprechend zu verankern. IT soll nicht „nur“<br />
technische Herausforderungen lösen, sondern strategische<br />
Perspektiven eröffnen – sie muss den Rücken freihalten für unternehmerische<br />
Gestaltungen.<br />
In Wachstum investieren, keine toten Lösungen pflegen<br />
Steigende Anforderungen aus dem Wettbewerb, Internationalisierung<br />
und der Wandel der Wirtschaft fordern von den<br />
Unternehmen ständige Optimierung ihrer Produktivität. Die<br />
richtigen IT-Anwendungen sind dabei eine unverzichtbare<br />
Hilfestellung – wenn sie nicht als punktuelle Einzelmaßnahmen,<br />
sondern auf Basis eines Produktivitätssteigerungskonzepts<br />
realisiert werden. Wer sein IT-Budget zielgerichtet einsetzt,<br />
spart nicht heute, sondern gewinnt in der Zukunft.<br />
IT-Verantwortliche wertschätzen<br />
Einher mit der Aufwertung der IT hin zu einer unternehmensstrategischen<br />
Organisation muss auch die Aufwertung der IT-<br />
Verantwortlichen gehen. Der ehemalige „Systemtechniker“<br />
wird – zusammen mit seinem Fachteam – immer mehr zum<br />
strategischen Berater des Unternehmens. Der CIO beschäftigt<br />
sich künftig intensiv mit der Optimierung von Geschäftsprozessen,<br />
er nimmt eine wichtige Position bei der Entwicklung<br />
und Koordination von Business-Modellen innerhalb und<br />
außerhalb des Unternehmens ein.<br />
Gewonnenes Know-how sichern<br />
Langfristig angelegte Zusammenarbeit mit IT-Partnern und die<br />
Wahl zukunftsorientierter Lösungen sind angesagt. IT-Projekte<br />
erzeugen eine Unmenge unternehmensrelevanten Wissens.<br />
Dieses Wissen ist im Betrieb zu hüten und seine Sicherung<br />
durch entsprechende IT-Systeme zu unterstützen. Eine ebenso<br />
wertvolle Ressource ist das Know-how von Mitarbeitern, das<br />
nicht mit deren Ausscheiden abwandern darf. Ein zum Unternehmen<br />
passendes Wissensmanagement sichert das Knowhow<br />
für Wertschöpfung und Wachstum. Es geht nicht nur darum,<br />
dass IT bloß funktioniert.<br />
Wer der wirtschaftlichen Dynamik und dem wachsenden<br />
Wettbewerb ein Schnippchen schlagen will, ertüchtigt das<br />
Unternehmen durch den strategischen Einsatz von IT-Lösungen.<br />
Jüngste Forschungsberichte zum Wertbeitrag von IT<br />
sprechen von mehr als einer Verfünffachung des in IT-Projekten<br />
sinnvoll eingesetzten Kapitals – mehr als jede andere Investition<br />
im Unternehmen erbringen kann. Es gilt, diese<br />
Erkenntnisse zu nutzen, und die IT – beispielsweise vergleichbar<br />
mit der Investition in eine Automatisierungslösung – als<br />
Instrument im Wettbewerb zu sehen.<br />
Heute investieren, morgen profitieren<br />
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Halle 5, Stand E18.<br />
Leistungsspektrum<br />
<strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008 11
Leistungsspektrum<br />
<strong>proALPHA</strong> und die Technik dahinter<br />
SOA und Co. – Anwendernutzen statt Schlagworte<br />
Langfristiger Investitionsschutz, stabile, flexibel ausbaubare<br />
und wartungsfreundliche IT-Umgebung sowie hoher Anwendernutzen<br />
– diese Ziele hat <strong>proALPHA</strong> im Fokus bei<br />
der konsequenten Weiterentwicklung des Softwarepakets.<br />
Die Technologie wird gemäß eines langfristigen Konzeptes<br />
immer wieder auf den aktuellen Stand der Entwicklungen<br />
der IT-Branche gebracht. Werner Ernst, Technischer Vorstand<br />
der <strong>proALPHA</strong> Software AG, gibt einen kleinen Einblick.<br />
Herr Ernst, zunächst zur aktuellen Version, der 5.2. Müssen<br />
mit Umstieg auf die neue Version erst einmal alle Anwender<br />
zur Schulung?<br />
Werner Ernst: Da verweise ich auf unseren Leitsatz, dass<br />
Technologie immer dann gelungen ist, wenn sie für den Anwender<br />
im Tagesgeschäft hilfreich, aber nicht sichtbar ist.<br />
<strong>proALPHA</strong> trennt genau deshalb traditionell die Weiterentwicklung<br />
seiner Software weitgehend auf in funktionale und technologische<br />
Aspekte. Die Bedienphilosophie wird also auch in<br />
der neuen Version nicht der Funktionalität untergeordnet.<br />
Sie haben in der Vergangenheit immer wieder die Bedeutung<br />
der engen Zusammenarbeit mit Ihrem Technologiepartner<br />
Progress betont. Wie ist die aktuelle Situation?<br />
Werner Ernst: Pflege und Entwicklung der Technologiebasis<br />
folgen lang- und mittelfristigen Planungen. Darin eingebunden<br />
ist eben Progress mit seiner zukunftsorientierten Entwicklungsplattform.<br />
<strong>proALPHA</strong> wurde ja von Beginn der Planung und<br />
Programmierung an als einheitliches und komplettes Paket angelegt<br />
und programmiert. Alle Module nutzen die gleiche<br />
Technologiebasis von Progress. Deshalb hat <strong>proALPHA</strong> heute<br />
im Gegensatz zu einigen Wettbewerbsprodukten eben keinerlei<br />
Probleme, neue Technologien zu integrieren und neue<br />
Releases über alle Module gleichzeitig zu ziehen. Das war<br />
beispielsweise bei Einführung von XML so und bei Entwicklung<br />
des Planungstools APS, das ja gleichzeitig Informationen<br />
aus vielen Modulen der Gesamtlösung zieht.<br />
SOA ist eines der neuen Trendthemen. Aus diversen Vorträgen<br />
ist bekannt, dass <strong>proALPHA</strong> diese Technologie integriert.<br />
Warum ist das so und was verbirgt sich dahinter?<br />
Werner Ernst: In der Tat ist die „Service-orientierte Architektur“<br />
ein interessantes Thema. Nun wird nicht jedes Hype-Thema<br />
zum Trend, schon gar nicht zum IT-Standard, und vor<br />
allem nicht für <strong>proALPHA</strong> zum unkritisch übernommenen Marketing-Schlagwort.<br />
Wir prüfen wie schon in der Vergangenheit<br />
interessante Entwicklungen kritisch, zum Teil gemeinsam<br />
12 <strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008<br />
Werner Ernst: „Mit SOA werden sehr schnelle Anpassungen an externe<br />
Schnittstellen und an neue, benutzerspezifische Anforderungen möglich.“<br />
mit Progress, in frühen Stadien auf Tauglichkeit und speisen<br />
sie erst nach ausgiebiger Prüfung in die Standardentwicklung<br />
ein. SOA hat sich allerdings als eine leistungsfähige Technologie<br />
erwiesen, die wir schon seit einiger Zeit sukzessive nutzen<br />
und damit ganz neue Funktionalitäten realisieren können.<br />
Was haben Anwendung und Anwender davon? Wo liegt<br />
der Nutzen?<br />
Werner Ernst: Ein Trend ist unumkehrbar – Kunden und Lieferanten<br />
müssen künftig trotz der sehr unterschiedlichen IT-Lösungen<br />
organisatorisch und damit informationstechnisch immer<br />
enger aneinander rücken. Nicht zuletzt verlangen staatliche<br />
Stellen zunehmend den elektronischen Datenaustausch. Elster<br />
für das Finanzamt war erst der Anfang, das Atlas-System für<br />
die Zollabfertigung folgte und mit den Daten, die im Zuge<br />
der Terrorabwehr zu übermitteln sind, wird das Ende noch<br />
lange nicht erreicht sein. Zudem werden sich die organisatorischen<br />
Veränderungen innerhalb der Unternehmen noch weiter<br />
beschleunigen, um auf Marktveränderungen dynamisch<br />
reagieren zu können. Genau das ist der Ansatz der SOA-<br />
Philosophie: SOA bildet die Funktionen in der Software nicht<br />
als fest miteinander verbundene Abläufe ab, sondern als Services,<br />
die über standardisierte Schnittstellen miteinander kommunizieren.<br />
Das ermöglicht die weitestgehende Individualisierung<br />
der Software und sehr schnelle Anpassungen an externe<br />
Schnittstellen und an neue, benutzerspezifische Anforderungen.<br />
Die bisher von der Individualprogrammierung zu lösenden<br />
Probleme werden in einer SOA-Anwendung als Kombination<br />
von Services gehandelt, ohne das Programm<br />
„anfassen“ zu müssen. Damit lassen sich erstmals auch rein<br />
proprietäre Systeme einbinden.
Architektur für Service-orientierte Business-Applikationen<br />
Nennen Sie uns ein konkretes Beispiel für den Einsatz der<br />
Technologie und deren Auswirkungen?<br />
Werner Ernst: Selbstverständlich. Die Frage eines Kunden<br />
nach einem Bauteil löst bei einem Mittelständler mit zwei<br />
deutschen und einem ungarischen Werk, mit einem Lager und<br />
einem externen Zulieferer, der als verlängerte Werkbank fungiert,<br />
eine Lieferterminanfrage aus. Eine solche Anfrage läuft<br />
zunächst an das Lagerverwaltungssystem. Ist das Teil dort<br />
vorhanden, werden Auslagerung und Versand angestoßen.<br />
Ist es nicht auf Lager, wird mit nur einer Anfrage geklärt, wo<br />
das Bauteil am schnellsten und zu welchem Termin gefertigt<br />
werden kann. Das verlangt, dass die Prozesse werksübergreifend<br />
durchgeführt werden können und die entsprechenden<br />
Belegdaten in den jeweiligen Systemen korrekt und automatisch<br />
entstehen.<br />
Im Ergebnis sieht der Vertriebler direkt, wo das Bauteil wann<br />
gefertigt werden kann. Dabei spielt es keine Rolle, mit welchen<br />
Systemen die verschiedenen Standorte, Niederlassungen<br />
und Partner arbeiten oder ob an den Standorten verschiedene<br />
Releasestände der gleichen Software genutzt<br />
werden – wenn die Systeme SOA-fähig sind. Die einzelnen<br />
Funktionen werden durch die unterschiedlichen Systeme als<br />
„Service“ zur Verfügung gestellt und zu einem Gesamtprozess<br />
verbunden. Damit liefert die beispielhafte Terminanfrage<br />
nicht nur automatisch ein Ergebnis aus einem System, sondern<br />
kann auch dort einen Fertigungsauftrag auslösen und die notwendigen<br />
Ressourcen sofort reservieren, wenn dies gewünscht<br />
wird.<br />
Als Kommunikationsplattform dient der Sonic Enterprise Service<br />
Bus (ESB). An ihn werden alle Services – und damit<br />
Funktionen – angekoppelt. Das funktioniert auch retrograd<br />
über die Systemgrenzen hinweg. <strong>proALPHA</strong> nutzt Sonic schon<br />
seit der Version 4.2 mit der Einführung des APS-Moduls<br />
(Advanced Planning and Scheduling).<br />
Sind mit Formaten wie EDI neue, technologisch anspruchsvolle<br />
Ansätze für den system- und unternehmensübergreifenden<br />
Datenaustausch nicht überflüssig geworden?<br />
Werner Ernst: Nein, wir sind in einer Entwicklung, die wesentlich<br />
weiter greift. Das Übertragen von Lieferdaten ist schließlich<br />
nur ein Beispiel dafür. Wir nutzen die Technologie, um<br />
die Informationsverarbeitung innerhalb unseres Systems und<br />
in der Verbindung mit beliebigen Subsystemen deutlich zu<br />
vereinfachen.<br />
Wird die neue Technologie die Unternehmensorganisation<br />
verändern?<br />
Werner Ernst: Auch hier kann ich, wie eingangs unseres Gesprächs,<br />
auf einen alten Leitsatz zurückgreifen: IT löst keine<br />
grundsätzlichen Führungs- oder Organisationsprobleme der<br />
Unternehmen. Sie kann die Prozesse unterstützen, transparent<br />
und fehlerfrei machen und beschleunigen – mit SOA wird<br />
das wiederum einfacher möglich sein.<br />
Mit dieser neuen Technologie geht <strong>proALPHA</strong> weiter auf<br />
dem Weg, das Gesamtsystem unter Nutzung von Industriestandards<br />
langfristig auf dem modernsten technologischen<br />
Stand zu halten. Das wird die notwendigen und in Zukunft voraussichtlich<br />
noch schnelleren Veränderungen der Unternehmensorganisationen<br />
– aus Anwendersicht – einfacher begleiten<br />
und fördern.<br />
Leistungsspektrum<br />
<strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008 13
Kunden<br />
Kein Grund zu reklamieren<br />
GAT bildet Revisionsabwicklung komplett in <strong>proALPHA</strong> ab<br />
Eine pfiffige Kombination aus Funktionen von Reklamations-<br />
Modul und Produktkonfigurator vereinfacht das Handling<br />
von zur Revision eingesandten Teilen erheblich. Zuvor bestehende<br />
Schnittstellen zu Fremdsystemen wurden eliminiert,<br />
Bearbeitungs- und Antwortzeit gegenüber den Kunden<br />
reduziert.<br />
Drehdurchführungen dienen zur Übertragung von Medien<br />
zwischen feststehenden und rotierenden Maschinenteilen.<br />
Die Systeme sind so unterschiedlich wie die Anwendungen, in<br />
nahezu allen Branchen werden sie eingesetzt. Jede Anwendung<br />
stellt spezielle Anforderungen an solche Drehdurchführungen.<br />
Die GAT Gesellschaft für Antriebstechnik hat verschiedenste<br />
Dichtsysteme entwickelt, um jeweils die optimale<br />
Lösung anbieten zu können. Eingesetzt werden zum einen<br />
Standardprodukte, besonders häufig aber kundespezifische<br />
Entwicklungen.<br />
Mit steigendem Absatz dieser Produkte stieg proportional<br />
der Aufwand für Serviceleistungen; in diesem Fall die Revision<br />
eingesandter Bauteile und Baugruppen. Vor der Einführung<br />
der Komplettlösung <strong>proALPHA</strong> im Juni 2006 wurde die Abwicklung<br />
der Revisionen mühsam per Zuruf zwischen zahlreichen<br />
Abteilungen koordiniert. Das Neuerfassen, Bearbeiten,<br />
Ausdrucken und Weiterreichen von Listen sowie die Auftragssteuerung,<br />
teils in einem alten ERP-System, teils via Excel, waren<br />
an der Tagesordnung und verursachten hohen Aufwand<br />
– mit all den üblichen Schnittstellen- und Kommunikationsproblemen.<br />
Die Probleme drohten sich noch zu vervielfachen,<br />
denn die GAT arbeitet aufgrund ihres Wachstums mittlerweile<br />
an drei Standorten.<br />
Der Wunsch nach einer integrierten Lösung wurde laut. Während<br />
des Auswahlprozesses der ERP-Software stellte sich<br />
schnell heraus, dass fast alle Anbieter das Thema „Interne<br />
Revisionsabwicklung“ nahezu stiefmütterlich behandeln. In<br />
<strong>proALPHA</strong> bot sich jedoch eine Möglichkeit, die speziellen<br />
Ansprüche und Anforderungen abzubilden. Der spätere Implementierungspartner<br />
Wolf IT Consulting aus Bruchmühlbach<br />
erstellte anhand eines konkreten Grobkonzepts die passende<br />
Lösung innerhalb der <strong>proALPHA</strong> Funktionen mit<br />
überschaubarem Aufwand für das notwendige Customizing.<br />
Heute wird für jedes eingehende Teil eine Reklamation in<br />
<strong>proALPHA</strong> angelegt. Über Kunden- und Seriennummer des<br />
eingesandten Teils stehen sofort alle relevanten Daten für den<br />
Vorgang zur Verfügung. Denn alle Seriennummern, Aufträge<br />
und Lieferscheine der letzten fünfzehn Jahre wurden aus dem<br />
Altsystem nach <strong>proALPHA</strong> übertragen.<br />
14 <strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008<br />
Hochwertige Dichtsysteme für kundenspezifische Anwendungen<br />
Auf Basis der Schadensanalyse und nach Ermittlung der aktuellen<br />
Teilevariante erstellt der Mitarbeiter den Schadensbericht<br />
und schlägt die aus technischer Sicht sinnvolle Maßnahme<br />
vor (beispielsweise Reparatur, Austausch, Verschrottung).<br />
Aufgrund der standardisierten Schadensanalyse ist eine statistische<br />
Auswertung der Fehlerursachen im Analyzer möglich.<br />
Eine Anpassung des Standards erlaubt es, die Strukturstücklisten<br />
eines Teils mit verschiedenen Konstruktionsständen miteinander<br />
zu vergleichen. Unterschiedliche Index-Stände, Positionen<br />
und Bruttomengen sind auf einen Blick zu erkennen.<br />
Über den Workflow gelangt die Reklamation und Bewertung<br />
zum Vertrieb, der ein Angebot erstellt. Dem Kunden wird das<br />
Angebot einschließlich Schadensbericht und eventuell weiterer<br />
Positionen und Informationen per E-Mail oder Fax direkt<br />
aus <strong>proALPHA</strong> zugesandt.<br />
Erteilt der Kunde den Auftrag zur Reparatur, wird aus dem<br />
Angebot per Belegübernahme eine Auftragsbestätigung.<br />
Entscheidet sich der Kunde jedoch anders als im Angebot<br />
empfohlen, stellt der Produktkonfigurator auch noch in diesem<br />
Auftragsstadium alle Optionen der Revisionsabwicklung zur<br />
Verfügung. So lässt sich beispielsweise eine angebotene<br />
Reparatur gegen eine vom Kunden abweichend gewünschte<br />
Verschrottung plus Zusendung eines Ersatzteils austauschen.<br />
Workflow und Dispositionslogik stoßen die notwendigen<br />
Produktionsaufträge und Bestellungen zur Deckung der ent-<br />
i GAT Gesellschaft für Antriebstechnik mbH<br />
Das international ausgerichtete Technologieunternehmen ist seit rund<br />
25 Jahren in der Antriebstechnik aktiv. Über 100 Mitarbeiter entwickeln,<br />
produzieren und vertreiben Drehdurchführungen, Prüfstandskomponenten,<br />
E-Schleifringe, Systeme zur Inneren-Minimalmengen-Schmierung sowie<br />
luftgelagerte Präzisionsspindeln. An drei Standorten in Wiesbaden<br />
werden Produkte nach Kundenauftrag gefertigt und montiert. Davon<br />
sind mittlerweile deutlich über 50 Prozent für den Export bestimmt.
Schleifringe zur sicheren Übertragung von elektrischen Strömen und Signalen<br />
standenen Bedarfe an. Stehen alle benötigten Einzelteile zur<br />
Montage bereit, werden sie anhand einer Entnahmestückliste<br />
mit WLan-Scannern im chaotischen Lager ausgefasst. Hierbei<br />
können mehrere gleichartige Reparaturstücklisten über einen<br />
Sammelbeleg zusammengefasst und anschließend wegeoptimiert<br />
kommissioniert werden.<br />
Das Zusammenspiel der integrierten Module und Funktionen<br />
wie Produktkonfigurator, Workflow, Advanced Planning and<br />
Scheduling und Disposition gewährleistet die reibungslose,<br />
transparente und vor allem erfolgreiche Revisionsabwicklung.<br />
Dazu sind keine speziellen, schnittstellenbehaftete Systeme<br />
erforderlich. Das flexibel konfigurierbare <strong>proALPHA</strong> kann<br />
auch solche Anforderungen mit geschickter Kombination vorhandener<br />
Funktionen voll abdecken.<br />
Weitere Informationen<br />
zum Unternehmen unter<br />
www.gat-mbh.de<br />
Was ist eigentlich… SaaS?Software as a Service<br />
Das Akronym steht für „Software as a Service“ – und meint<br />
den Betrieb der Software bei einem Dienstleister statt direkt<br />
beim Anwender. Das kommt Ihnen bekannt vor, nur unter einem<br />
anderen Begriff? Kann schon sein, denn ASP oder Application<br />
Service Providing machte vor einigen Jahren als<br />
Schlagwort die Runde. Das beschreibt ein sehr ähnliches<br />
Vorgehen bei Organisation und Betrieb der IT-Infrastruktur<br />
des Unternehmens, die Grenzen zwischen den Modellen<br />
sind fließend. In beiden Fällen betreibt der Dienstleister, neudeutsch:<br />
Provider, zumeist gegen eine fest vereinbarte monatliche<br />
Summe die Software auf seiner eigenen Hardware. Er<br />
sorgt für Updates und Datensicherung und bietet weitere vertraglich<br />
zu definierende Leistungen an. Die Nutzer sind per<br />
Datenleitung angebunden und benötigen nur eine „schmale“<br />
Hardwareausstattung, hier wurde der Begriff „Thin Client“ geprägt.<br />
Wichtiger Vertragsbestandteil ist in der Regel eine garantierte<br />
Systemverfügbarkeit gegenüber dem Nutzer.<br />
Grundidee des Systems ist, dass ein spezialisierter Dienstleister,<br />
der IT als sein Hauptgeschäft betreibt, die erforderlichen<br />
Strukturen kostengünstiger betreiben kann als ein Industrie-<br />
unternehmen, das Software lediglich als Werkzeug für seinen<br />
Betrieb benötigt. Außerdem kann der Provider mehrere Kunden<br />
aus dem gleichen System bedienen, was die Kosten weiter<br />
drückt.<br />
Auch <strong>proALPHA</strong> wird in einigen Fällen von einem Provider betrieben,<br />
der mehrere Kunden betreut. Durchgesetzt hat sich<br />
das Modell trotzdem nicht flächendeckend, da im ERP-Umfeld<br />
die Anforderungen von Kunde zu Kunde extrem unterschiedlich<br />
sind und der Betrieb nicht nur IT-Kenntnisse, sondern<br />
auch tiefes Branchen-Know-how und Verständnis für die<br />
häufig sehr komplexen Abläufe in den Unternehmen erfordert.<br />
Zudem sind immer mehr Firmen von der Funktionsfähigkeit ihres<br />
ERP-System völlig abhängig. Der Verlust von Daten oder<br />
ein längerer Systemausfall kann das Unternehmen sehr<br />
schnell in eine bedrohliche Lage bringen. Trotz ausgefeilter<br />
Betriebsmodelle mit objektiv zum Teil höheren Sicherheitsstandards,<br />
als sie die Anwender selbst realisieren können, vermeiden<br />
die meisten Unternehmen deshalb die Auslagerung<br />
von Dienstleistungen – und damit ihrer Daten – an Dritte und<br />
die damit verbundenen Abhängigkeiten.<br />
Kunden<br />
<strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008 15
Kunden<br />
Hier wird eingeheizt<br />
Werk- und unternehmensübergreifend setzt die Gruppe um<br />
Ihne & Tesch <strong>proALPHA</strong> als Steuerungswerkzeug aller<br />
Abläufe ein. Workflow und Dokumentenmanagement bilden<br />
zentrale Elemente.<br />
Mit dem Wachstum der Kunststoffindustrie, vor allem mit deren<br />
rasanten Entwicklung immer effizienterer und schnellerer<br />
Prozesse, ist der Beheizungsspezialist Ihne & Tesch gewachsen.<br />
Die inzwischen in einer Gruppe mit sechs Standorten<br />
verbundenen vier Unternehmen liefern heute anschlussfertige<br />
Systeme sehr unterschiedlicher Bauart für die Beheizungstechnik<br />
in der Kunststoffverarbeitung. Teils standardisierte, teils kunden-<br />
und anwendungsspezifische Produkte und Baugruppen<br />
bilden den Hauptteil des Produktspektrums.<br />
Der Mittelständler war angesichts des Wachstums, aber und<br />
vor allem auch aufgrund der verteilten Produktions- und Vertriebsstruktur<br />
gezwungen, die eigenen Organisationswerkzeuge<br />
zu modernisieren. „Seit Anfang 2007 arbeiten die drei<br />
deutschen Produktionsstandorte, seit August 2007 auch das<br />
österreichische Werk sowie der britische Vertriebsstützpunkt<br />
mit <strong>proALPHA</strong>“, erklärt IT-Leiter Armin Vedder den aktuellen<br />
Stand. Nur das französische Werk ist noch nicht angebunden.<br />
Bereits vor der <strong>proALPHA</strong> Einführung hatte es organisatorische<br />
Veränderungen gegeben. Vor allem die Spezialisierung<br />
und Konzentration der verschiedenen Produktionsstandorte<br />
auf einzelne Produktgruppen und der damit – bis auf einige<br />
sinnvolle „Schnittmengen“ – verbundene Abbau redundanter<br />
Fertigungen brachte erhöhten Bedarf an Informationsfluss zwischen<br />
den Werken und damit auch Unternehmen der Gruppe.<br />
Das Unternehmen hat sich entschieden, einen zentralen<br />
<strong>proALPHA</strong> Server für die gesamte Gruppe am Stammsitz<br />
Lüdenscheid zu betreiben. Die Standorte sind per DSL angebunden.<br />
Als Backup stehen ISDN-Leitungen zur Verfügung.<br />
Intercompany-Funktionen für weniger Administration<br />
Neben den betriebswirtschaftlichen Komponenten hat für<br />
Ihne & Tesch der Variantenkonfigurator eine besonders wichtige<br />
Funktion. Er steht in der Regel am Anfang eines neuen Produkts<br />
und Auftrags. Aufgrund kundenspezifischer Anforderungen<br />
werden auf den ersten Blick sehr ähnliche Produkte in<br />
16 <strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008<br />
Ihne & Tesch steuert Unternehmensgruppe mit <strong>proALPHA</strong><br />
vielen unterschiedlichen Ausprägungen der Durchmesser,<br />
Längen, Leistungsstufen, elektrischen Anschlüsse, Befestigungen<br />
und sonstiger Eigenschaften produziert. Andererseits<br />
kommen Produkte mit extrem unterschiedlichen Fertigungsverfahren,<br />
jedoch sehr ähnlichen Funktionen zum Einsatz. Dies<br />
verlangte im Variantenkonfigurator einige Vorarbeiten. Das<br />
galt ebenso für die Intercompany-Funktionen, da spezielle<br />
Abläufe abzubilden waren: So sind beispielsweise Ort der<br />
Annahme von Kundenaufträgen, Auftragsabwicklung und<br />
Auslieferung nur selten identisch. Zudem sind aufgrund der<br />
verteilten Fertigung von vielen Aufträgen mehrere Werke betroffen.<br />
Die trotzdem möglichst schnelle – und mit geringstmöglichem<br />
administrativen Aufwand zwischen den Werken<br />
und Unternehmen – Abwicklung erforderte das Abbilden<br />
durchaus komplexer Vorgänge im Intercompany-Modul.<br />
Wie das funktioniert, zeigt Armin Vedder an einem Beispiel:<br />
„Bestellt ein Kunde in Lüdenscheid ein Teil, welches in Lampertheim<br />
produziert wird, wird es trotzdem in Lüdenscheid erfasst.<br />
Einmal F12 drücken generiert dann den Kundenauftrag,<br />
ein weiteres Mal F12 drücken erzeugt den Produktionsauftrag<br />
im Lampertheimer Werk unserer Schwestergesellschaft.<br />
Automatisch wird der Workflow angestoßen: Der richtige<br />
Mitarbeiter in Lampertheim erhält eine Mail mit allen erforderlichen<br />
Papieren. Die Auslieferung geschieht von Lampertheim<br />
aus, aber automatisch mit Lüdenscheider Lieferpapieren ergänzt.“<br />
Das setze allerdings diszipliniertes Arbeiten aller am<br />
Workflow Beteiligten voraus, erklärt er weiterhin.<br />
Bewährtes aus alter PPS übernommen<br />
Nicht immer muss man das Rad neu erfinden und Bewährtes<br />
über Bord werfen bei Installation eines neuen ERP-Systems.<br />
i<br />
Wärmetechnik für die K-Industrie<br />
Seit 1932 entwickelt und produziert Ihne & Tesch qualitativ hochwertige<br />
Produkte der Elektro-Wärmetechnik. Aus den Gründerfirmen Ihne &<br />
Tesch, Lüdenscheid, und Keller Ihne + Tesch, Lampertheim, wuchs die<br />
Firmengruppe in Deutschland mit weiteren Produktionsstätten in Österreich,<br />
Frankreich und einem Verkaufsbüro in Großbritannien zu einer europaweit<br />
agierenden Firmengruppe. Hauptabnehmer sind Hersteller<br />
und Anwender von Maschinen der Kunststoffverarbeitung wie Spritzgießund<br />
Extrusionsanlagen. Rund 400 Mitarbeiter arbeiten in der Gruppe.
<strong>proALPHA</strong> ist flexibel genug, um auch ungewöhnliche, aber<br />
gewohnte und bewährte Steuerungsstrategien in der Produktion<br />
umzusetzen. Bei Ihne & Tesch hatte man schon im<br />
Altsystem eine wertmäßige Einlastung in Blöcken von etwa<br />
drei Tagen mit einem Planungshorizont von 14 Tagen realisiert.<br />
Dieses pragmatische Vorgehen berücksichtigt, dass große<br />
Teile der Produktion trotz hoher Investitionen in moderne<br />
Maschinentechnik händisch organisiert sind. Hier können die<br />
Meister den dreitägigen Arbeitsvorrat erfahrungsgemäß besser<br />
verplanen, als ein automatisiertes System.<br />
Vom Variantenkonfigurator zum Stanzprogramm<br />
Nicht eben einfacher wird die Produktionssteuerung<br />
mit der Mischung reiner Lageraufträge<br />
und kundenauftragsbezogener Fertigung<br />
– zum Teil mit Rahmenaufträgen, die mit zumeist<br />
etwa zwei Wochen Vorlauf konkretisiert<br />
werden. Trotzdem schafft es die Planung mit<br />
Hilfe von <strong>proALPHA</strong>, durchschnittliche Lieferzeiten<br />
von zwei Wochen, bei sehr speziellen<br />
Produkten von sechs Wochen, zu realisieren.<br />
Einige Automatismen im System fördern die zügige<br />
und sachgerechte Auftragsabwicklung.<br />
Sind aufgrund enger Termine schnelle Lieferungen<br />
auch in Teilmengen erforderlich, stößt<br />
das System bei Rückmeldung der letzten<br />
Auftragsposition automatisch die Kommissionierung an.<br />
Auch bei drastischen Verkürzungen der Auftragslaufzeit spielt<br />
der Variantenkonfigurator eine wichtige Rolle – und er erhöht<br />
die Sicherheit der Abläufe. Auf Basis der von Kunden einlaufenden<br />
Zeichnungen oder Skizzen werden automatisch baufähige<br />
Produkte mit einfachen Schritten „konstruiert“ – mit<br />
Stücklisten, Zeichnungen und Arbeitsplänen. „Diesen Variantenkonfigurator<br />
nutzen zum Teil auch Kundenberater, um“, so<br />
Armin Vedder, „die Machbarkeit der Kundenanforderungen<br />
bei den extremen Abhängigkeiten von Produkteigenschaften<br />
und konstruktiven Merkmalen untereinander zu prüfen. Integriert<br />
ist eine Vielzahl logischer Prüfungen, um Fehlplanungen<br />
von vorn herein auszuschließen.“ Der Konfigurator gibt<br />
schließlich eine Stückliste aus. Darin enthalten: Die für das<br />
Bauteil erforderlichen Blechzuschnitte. Diese Stückliste ist die<br />
Basis für die Arbeitsvorbereitung und das erforderliche Programm<br />
für die Stanz-Nibbelmaschine. Das Programm wird in<br />
<strong>proALPHA</strong> verwaltet, die Maschinenbediener laden es direkt<br />
in die Steuerung.<br />
Außerdem verknüpft ist mit dem Variantenkonfigurator die<br />
Kostenkalkulation: Sie wird automatisch bei der Produkterstellung<br />
mit erzeugt.<br />
Komfortable Verwaltung dank DMS und Workflow<br />
Gerade vor dem Hintergrund der verteilten Fertigung ist der<br />
sichere und schnelle Informationsfluss wichtig. Alle Aufträge<br />
IT-Leiter Armin Vedder: „Integriert<br />
ist eine Vielzahl logischer Prüfungen,<br />
um Fehlplanungen von vorn<br />
herein auszuschließen.“<br />
aus dem Vertrieb werden deshalb im <strong>proALPHA</strong> Dokumentenmanagement<br />
(DMS) verwaltet. Die zum Auftrag gehörenden<br />
Unterlagen wie Skizzen und andere Unterlagen der Kunden,<br />
Zeichnungen, Berechnungen und Kalkulation sind hier abgelegt<br />
und für jeden Beteiligten abrufbar. So ist das Kopierunwesen<br />
beispielsweise zwischen Konstruktion und Arbeitsvorbereitung<br />
– mit der Gefahr unterschiedlicher Aktualisierungsstände<br />
an verschiedenen Stellen – endgültig abgeschafft. Dank<br />
Workflow werden alle benötigten Papiere direkt in der Produktion<br />
gedruckt. Jeder befugte Mitarbeiter<br />
kann den aktuellen Auftragsstatus ansehen, um<br />
zum Beispiel die parallele Bearbeitung von<br />
Bauteilen in mehreren Abteilungen zu prüfen und<br />
die Montage zeitgerecht zu planen.<br />
Integriert ist auch die Qualitätssicherung: Die<br />
Prüfpläne sind in <strong>proALPHA</strong> hinterlegt. Anhand<br />
des Barcodes der Auftragskarte startet das<br />
Prüfprogramm für elektrische Tests automatisch.<br />
Internationalität bewältigen<br />
Gerade für Mittelständler ist die Integration<br />
mehrerer Standorte, vor allem auf internationaler<br />
Ebene, nicht immer einfach zu handhaben.<br />
Ihne & Tesch hat darüber hinaus mehrere Unternehmen<br />
in einer Gruppe abzubilden. Beide<br />
Herausforderungen sind mit <strong>proALPHA</strong> leichter zu meistern:<br />
Die 96 Current-User der deutschen Standorte arbeiten mit<br />
der Standardversion.<br />
Das Werk in Haag bei Linz mit 20 Usern wird als<br />
eigenständiger Mandant geführt und nutzt die<br />
österreichische Landesversion.<br />
In Großbritannien läuft das System auf Kundenwunsch<br />
zwar in deutscher Sprache, jedoch mit der Finanzbuchhaltung<br />
in der britischen Version.<br />
Erweiterungen auf andere Länder wie z. B. Frankreich sind<br />
mit den jeweiligen Landesversionen jederzeit möglich.<br />
Das gesamte System wird vom zentralen Standort<br />
Lüdenscheid aus administriert.<br />
Nach rund einem Jahr Echtbetrieb zieht Armin Vedder eine<br />
positive Bilanz. Vor allem die gute Zusammenarbeit in der<br />
Projektgruppe hebt er hervor: „Probleme sind bei solchen<br />
Projekten wohl unvermeidlich, gerade weil wir bei Ihne &<br />
Tesch doch einige sehr spezielle Wünsche hatten. Aber<br />
wenn Probleme auftauchen, kommt es eben darauf an, wie<br />
man damit umgeht.“ Etwas mehr Zeit einplanen würde er heute<br />
allerdings für Schulungen und Workshops, obwohl der<br />
Anlauf des Echtbetriebs letztendlich gut funktioniert habe.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.elektrowaermetechnik.de<br />
Kunden<br />
<strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008 17
Kunden<br />
Gruppendynamik erzeugen und steuern<br />
HerkulesGroup organisiert komplexe Abläufe mit <strong>proALPHA</strong><br />
In nur wenigen Monaten hat die HerkulesGroup nicht nur<br />
die involvierten Betriebe neu organisiert, sondern auch deren<br />
Altsysteme abgelöst und eine gruppenweite, zukunftsorientierte<br />
IT-Landschaft etabliert.<br />
Auf die ganz großen Werkzeugmaschinen hat sich die HerkulesGroup<br />
spezialisiert: Walzen für die Blech- und Papierproduktion,<br />
Kurbelwellen für Schiffs- und Industriemotore oder<br />
Turbinenläufer der Energieversorger – das sind typische Produkte,<br />
die weltweit auf Schleif- und Drehmaschinen der HerkulesGroup<br />
gefertigt werden. Die Präzisions-Werkzeugmaschinen<br />
vom mittleren bis zum XXL-Format bewältigen je nach<br />
Bauart und Verfahren Werkstückgewichte bis 400 Tonnen.<br />
Die Maschinenfabrik Herkules übernahm Anfang 2004 den<br />
Wettbewerber Waldrich und strukturierte in den drei folgenden<br />
Jahren Produktion und Vertrieb neu. Die bei verschiedenen<br />
Maschinentypen weltweit marktführende Gruppe produziert<br />
heute an mehreren internationalen Standorten. Eine<br />
Kernaufgabe sah die Unternehmensleitung von Beginn an in<br />
der Harmonisierung der Abläufe und in der Modernisierung<br />
– und damit unternehmensübergreifend einheitlichen – Informationstechnik,<br />
um die Neuorganisation adäquat abbilden<br />
und Rationalisierungspotenziale heben zu können. Vor allem<br />
aber galt es, künftiges internationales Wachstum mit einer mitwachsenden<br />
IT-Struktur zu unterstützen.<br />
Übertragen wurde die Projektleitung für Auswahl und Einführung<br />
eines neuen ERP-Systems dem Businesscenter für den<br />
Mittelstand GmbH (bcm), einem Tochterunternehmen, bei<br />
dem diverse administrative interne Dienstleistungen wie Personalmanagement,<br />
Einkauf, Finanzwesen, Exportabwicklung, IT-<br />
Management und eine Reihe weiterer Aufgaben gebündelt<br />
sind. „Sofort nach Wirksamwerden der neuen Besitzverhältnisse<br />
startete die Suche nach einem ERP-System, das unsere<br />
projektorientierte Arbeitsweise und auch spezielle Funktionen<br />
flexibel abbildet, dabei sehr gute Intercompany-Funktionen<br />
aufweist und das internationale Wachstum unterstützt“, bilanziert<br />
Dr. Herbert Riederer, Leiter des Fachbereichs IT-Management<br />
der bcm. Und er fügt gleich noch ein Beispiel an,<br />
was er unter unternehmensübergreifendem Handeln und<br />
Flexibilität versteht: „Insgesamt führen wir heute 16 Mandanten<br />
in <strong>proALPHA</strong>. Die Einkäufer arbeiten aber nicht mandanten-,<br />
sondern sachgebietsbezogen.“ Auch die Fertigung ist<br />
teilweise übergreifend organisiert: Bestimmte Baugruppen<br />
werden für alle Unternehmen der Gruppe zentral an einem<br />
Standort produziert, beispielsweise Schaltschränke. Die meisten<br />
Vorgänge zwischen den Unternehmen der Gruppe wie<br />
„Bestellungen erzeugen“, „Produktionsaufträge anlegen“,<br />
18 <strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008<br />
Auch wenn die auf den Maschinen gefertigten Produkte sehr ähnlich sind,<br />
handelt es sich bei Walzenschleifmaschinen immer um kundenindividuelle<br />
Sonderanfertigungen.<br />
„Lieferscheine produzieren“ und ähnliches laufen automatisiert<br />
als Intercompany-Funktionen ab. Die gesamten dahinter stehenden<br />
Buchungsvorgänge müssen jedoch rechtlich korrekt<br />
den Mandanten zugeordnet werden. Auch das Ersatzteilgeschäft<br />
zwischen Produktions- und Vertriebsgesellschaften<br />
wird weitgehend im Intercompany-Modul mit geringem administrativem<br />
Aufwand abgewickelt.<br />
Die schiere Menge an Daten in den beiden vor dem Zusammenschluss<br />
existierenden Firmen, unterschiedliche IT- und<br />
Organisationsstrukturen, einige sehr spezielle Anforderungen<br />
hinsichtlich der Stücklistenaufbereitung und nicht zuletzt der<br />
hohe Zeitdruck verlangten einige Anstrengungen in der Projektgruppe<br />
aus Mitarbeitern aller Unternehmen des Firmenverbundes<br />
und den <strong>proALPHA</strong> Beratern bei der schnellen<br />
Einführung. Rund 300.000 Teilestämme je Unternehmen und<br />
der Echtstart der ersten Funktionen in weniger als sechs Monaten<br />
für alle Mandanten – das sind nur zwei Fakten, die die<br />
Projektkomplexität andeuten.<br />
Hohe Funktionsintegration gefordert<br />
Vom kleinen Ersatzteil bis zum Roll-Shop, also kompletten Anlagen<br />
einschließlich Nebenaggregaten zur Walzenproduktion,<br />
reicht das Produktspektrum. Außerdem bietet die HerkulesGroup<br />
umfangreiche Dienstleistungen wie grundlegende<br />
Überholungen und Modernisierungen bestehender Anlagen<br />
an. Die hohe Fertigungstiefe und die Anlagengrößen bedingen<br />
sehr umfangreiche Stücklistenstrukturen, die im Verlauf<br />
der in durchschnittlich 12 bis 24 Monaten abzuwickelnden<br />
Projekte sukzessive wachsen. Der schnelle und unkomplizierte<br />
Workflow zwischen allen Projektbeteiligten – auch und besonders<br />
mit der Konstruktion –, ein internationales Geschäft,<br />
die Vielfalt der Mandanten und viele weitere Fakten verlangen<br />
ein leistungsfähiges ERP-System und ein ebenso leistungsfähiges<br />
Projektteam bei der Einführung. „Bei der Auswahl ha-
en wir natürlich auch SAP geprüft“, erklärt Dr. Herbert<br />
Riederer. „Bei unserer Unternehmensgröße sind wir dazu ja<br />
zunächst einmal geeignet. Aber angesichts der Komplexität<br />
unserer Abläufe, der individuellen Anforderungen und des engen<br />
Termingerüstes schien uns <strong>proALPHA</strong> als die bessere<br />
Lösung“, begründet er die Entscheidung der Projektgruppe.<br />
Das ERP-Projekt startete im Juni 2004 mit der<br />
Investitionsentscheidung. ‚Sportliches’ Ziel war,<br />
den Echtbetrieb der administrativen Module<br />
wie der Finanzbuchhaltung für alle Mandanten<br />
zum 01. Januar 2005 zu realisieren. Sechs<br />
bzw. neun Monate später gingen dann planmäßig<br />
die produktionsrelevanten Funktionen an<br />
den verschiedenen Standorten in Betrieb. Angesichts<br />
der Größe und Komplexität der Anwendung<br />
und der Tatsache, dass in dieser Zeit<br />
ja auch die Organisationen und Netzwerke<br />
der zusammengeführten Unternehmen erst einmal<br />
auf einen Nenner gebracht werden mussten,<br />
eine beachtliche Leistung.<br />
Ein wichtiges Ziel war die Integration möglichst<br />
aller benötigten Funktionen in einem System ohne<br />
Schnittstellen. Das wurde erreicht. Der Workflow als verbindendes<br />
Element wird intensiv genutzt, um die Vielzahl der an<br />
den Projekten Beteiligten zu einer Gruppe zu verbinden.<br />
Daran beteiligt sind auch die Konstrukteure: Deren CAD-<br />
System Eplan ist mit Hilfe der <strong>proALPHA</strong> Funktion CA-Link in<br />
den Workflow eingebunden. Sie arbeiten online auf der<br />
<strong>proALPHA</strong> Datenbank, in der beispielsweise die Stücklisten<br />
verwaltet werden. Dabei spielt es keine Rolle, dass Eplan nur<br />
einstufige Stücklisten kennt; bei der Übertragung werden die<br />
Bauteile automatisch in die mehrstufige Stücklistenstruktur von<br />
<strong>proALPHA</strong> eingefügt. Doppelte Datenhaltung mit ihren Problemen<br />
ist damit ausgeschlossen. Auch das Zwischenschalten<br />
eines PDM- oder vergleichbaren Systems ist nicht erforderlich.<br />
Ebenso bietet das integrierte Dokumentenmanagement<br />
(DMS) alle Möglichkeiten der sachgerechten Ablage und<br />
Verwaltung umfangreicher Dokumente zu jedem Produkt. So<br />
kann der gesamte Bestellvorgang für Kaufteile inklusive der<br />
gescannten und im DMS gespeicherten Eingangsrechnungen<br />
über die Belegverknüpfung nachvollzogen werden. Das ist<br />
besonders bei den entfernten Standorten von großem Vorteil.<br />
Die Intercompany-Funktionen minimieren mit Hilfe automatisierter<br />
Abläufe bei Stammdaten und Belegen den administrativen<br />
Aufwand für unternehmensübergreifende Aktivitäten.<br />
Liefertermin exakt bestimmen – und einhalten<br />
Möglichst frühe Liefertermine garantieren zu können ist ein<br />
wichtiges Pfand im Wettbewerb. Allerdings müssen die auch<br />
unter allen Umständen eingehalten werden. „Die termingerechte<br />
Übergabe an den Kunden ist so eine Art Heiligtum“,<br />
Dr. Herbert Riederer: „Die termingerechte<br />
Übergabe an unseren<br />
Kunden ist so eine Art Heiligtum.“<br />
bekräftigt Dr. Herbert Riederer. „Ansonsten sind in der Regel<br />
hohe Konventionalstrafen fällig.“ Deshalb war das Thema<br />
APS (Advanced Planning and Scheduling) als Planungswerkzeug<br />
ein wichtiger Punkt im Projekt. Mit dieser echten<br />
Multiressourcenplanung kann die Planung nach betriebswirtschaftlichen<br />
Zielfunktionen wie Liefertermintreue, minimale<br />
Durchlaufzeiten oder Bestandsreduzierung optimiert werden.<br />
Hier wird das Werkzeug vor allem genutzt, um<br />
auf einfache Weise realistische Endtermine zu<br />
bestimmen – und sie auch einzuhalten.<br />
Rund 160.000 parallele Aktivitäten berücksichtigte<br />
der APS-Server allein bei Waldrich<br />
Siegen Ende 2007, vor allem aus der mechanischen<br />
Fertigung. Es lässt sich komfortabel und<br />
schnell prüfen, wo Überlasten und Kapazitätsengpässe<br />
wann an welchen Positionen der<br />
Fertigung auftreten werden – so sind rechtzeitig<br />
Gegenmaßnahmen einzuleiten.<br />
Die Planer in der Auftragsleitstelle arbeiten mit<br />
Referenzstücklisten, die dem anzubietenden<br />
Produkt recht ähnlich sind. Nach der Auftragserteilung<br />
und Detailkonstruktion werden im Verlauf des Projekts<br />
daraus die echten Stücklisten. Die für die APS-Nutzung<br />
erforderliche ‚saubere’ Datenbasis war weitestgehend<br />
vorhanden.<br />
Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang der ausgeprägte<br />
Kommissionsbezug in der Beschaffung und in der<br />
eigenen Produktion. Das bringt deutliche Vorteile der Steuerung<br />
hinsichtlich Termine und Kosten – stellt aber auch spezielle<br />
Ansprüche an die Produktionsplanung. Dr. Herbert<br />
Riederer: „Wir können zur Optimierung Teile aus mehreren<br />
Kommissionen, also üblicherweise aus mehreren Aufträgen zu<br />
einem Fertigungslos zusammenfassen, und zwar ohne den<br />
Kommissionsbezug der Teile zu verlieren. Es gibt an keiner<br />
Stelle des Ablaufs eine Anonymisierung von Bauteilen. Das<br />
System führt die Kommissionsnummer weiter bis zur Kostenträgerrechnung.“<br />
i Die HerkulesGroup<br />
Walzenschleif- und Texturiermaschinen, Drehmaschinen für Walzen, Kurbelwellen<br />
und Turbinenläufer bilden die Schwerpunkte des Produktionsprogramms.<br />
Produktionsstandorte sind Siegen, Burbach bei Siegen,<br />
Meuselwitz bei Leipzig sowie Ford City in den USA. Nicht mehr zur<br />
Gruppe gehört Waldrich Coburg. Der hohe Exportanteil resultiert aus<br />
den Erfolgen vor allem in Asien, Indien und Russland. Rund 1.200 Mitarbeiter<br />
erwirtschafteten im Jahr 2007 etwa 250 Mio. Euro Umsatz.<br />
Auch Unternehmen außerhalb der Gruppe bietet die bcm, Dienstleistungstochter<br />
der HerkulesGroup, die auch die ERP-Einführung maßgeblich<br />
steuerte und das System heute betreut, ihre Erfahrungen und<br />
Leistungen an.<br />
Kunden<br />
<strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008 19
Kunden<br />
Groß-Drehmaschinen für die Bearbeitung gewaltiger Kurbelwellen, wie<br />
hier für einen Schiffsdiesel, werden mit hoher Fertigungstiefe produziert.<br />
Weiterer Ausbau folgt<br />
Die organisatorisch wie IT-technisch gemeisterten außerordentlich<br />
anspruchsvollen Aufgaben in der HerkulesGroup<br />
sind zunächst in weiten Teilen abgeschlossen. Entstanden ist<br />
ein Unternehmensverbund, der weltweit erfolgreich agiert<br />
und beständig wächst. Mit <strong>proALPHA</strong> ist ein Werkzeug installiert,<br />
das viele spezielle Eigenarten der Unternehmen unterstützt.<br />
Vor allem die unternehmensübergreifenden Funktionen<br />
Den Handel mit Stahl und Produkten für den Bau stellt der<br />
Mittelständler Richard Köstner AG auf eine neue, moderne<br />
IT-Basis – und ist an der Entwicklung einer speziell optimierten<br />
<strong>proALPHA</strong> Version für den Stahlhandel beteiligt.<br />
Entlang der gesamten Prozess- und Wertschöpfungskette<br />
wollte das expandierende mittelständische<br />
Handelsunternehmen im Bereich Stahl,<br />
Bauelemente und Sanitär seine Abläufe effizienter<br />
gestalten. Ziel der Einführung von<br />
<strong>proALPHA</strong> und Ablösung einer nicht ausreichend<br />
entwicklungsfähigen Alt-Software war<br />
zudem die Vereinfachung der Steuerung aller<br />
betrieblichen Abläufe.<br />
Produkte und Dienstleistungen für viele<br />
Einsatzzwecke im Bereich Stahl- und technischer<br />
Großhandel sowie der Handel mit<br />
Bauelementen, Eisenwaren, Werkzeugen,<br />
Sanitärbedarf, Küchen und Haustechnik bis hin<br />
zu Toren, Türen und Fenstern bilden das sehr<br />
umfangreiche Tätigkeitsspektrum. Innerhalb<br />
von zehn Jahren ist das Unternehmen Köstner<br />
dank strategischer Ausrichtung der Unternehmensführung und<br />
Ergänzung des Leistungsportfolios mit innovativen<br />
20 <strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008<br />
sorgen bei komplexen Abläufen für sinkenden administrativen<br />
Aufwand und Sicherheit in den Abläufen. Dazu trägt auch<br />
der hohe Integrationsgrad mit Funktionen wie CA-Link, DMS<br />
und ausgefeiltem Workflow bei. Und nicht zuletzt die Möglichkeit,<br />
in der Angebotsphase realistische Liefertermine auch<br />
bei großen Anlagen zu nennen und bei der Vielzahl der parallelen<br />
Aufträge Engpässe in der Fertigung sicher zu erkennen<br />
und auszusteuern, führen zu Vorteilen im Wettbewerb.<br />
„Das“, so Dr. Herbert Riederer, „werden wir künftig verstärkt<br />
auf internationaler Ebene nutzen und die Dynamik der Gruppe<br />
weiter stärken. So wird unser Werk in den USA voraussichtlich<br />
im Laufe des Jahres 2008 mit <strong>proALPHA</strong> ausgestattet.<br />
Dann natürlich mit der US-amerikanisch lokalisierten Version,<br />
die die speziellen fiskalischen Vorschriften und die dort üblichen<br />
Abläufe berücksichtigt.“<br />
Einführungsprojekt Richard Köstner AG<br />
Handels- und Dienstleistungsunternehmen arbeitet mit <strong>proALPHA</strong><br />
Hat eine klare Vorstellung vom<br />
Kosten/Nutzen-Verhältnis des neuen<br />
ERP-Systems: Stefan Glock,<br />
Kaufmännischer Leiter.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.herkules-group.com<br />
www.waldrich-siegen.de<br />
Komplementärprodukten von 120 auf mehr als 300 Mitarbeiter<br />
gewachsen. Das erforderte strukturelle Anpassungen in<br />
der internen und externen Prozesskette, die jedoch nur bedingt<br />
in der bis dato eingesetzten Software umzusetzen waren.<br />
Im Einzelnen sollten die Informations- und Kommunikationsprozesse<br />
in der Software abgebildet und über eine<br />
Workflow-Steuerung angepasst werden können.<br />
Außerdem forderten die Prozessverantwortlichen<br />
zunehmend Möglichkeiten zur<br />
Plausibilitätskontrolle bei der Nutzung. Die<br />
mangelnde funktionale Abdeckung für Prozesse<br />
der Stahl-Anarbeitung wie Fräsen, Bohren,<br />
Biegen, Sägen, Schleifen oder Polieren von<br />
Halbzeugen war ein weiterer Grund zur Entscheidung,<br />
das Altsystem abzulösen.<br />
Komplexes Portfolio – hohe Anforderungen<br />
Das neue ERP-System sollte eine ganze Reihe<br />
von Anforderungen erfüllen, vor allem auch die<br />
Qualität der Daten erhöhen und die Unternehmenssteuerung<br />
auf Basis valider Informationen<br />
und Entscheidungsgrundlagen ermöglichen.<br />
Das diversifizierte Produktportfolio stellte einige<br />
Herausforderungen bei der Systemauswahl. Ein weiteres<br />
wichtiges Kriterium war neben der integrierten Workflow-
Ein solides Sortiment an Handelsware und zusätzliche Dienstleistungen bilden<br />
die Basis für den erfolgreichen Marktauftritt – gesteuert von <strong>proALPHA</strong>.<br />
Steuerung die Unterstützung durch ein Dokumenten-Management-System.<br />
Nachdem der erste Evaluationsprozess nicht das gewünschte<br />
Ergebnis brachte, führte der Weg mit Hilfe eines umfangreichen<br />
Fragenkatalogs und dessen K.O.-Kriterien sowie durch<br />
Abschätzen der vier zur Vorauswahl stehenden Systeme und<br />
deren Live-Präsentation zum Erfolg. Neben dem Leistungsumfang,<br />
der Preiskalkulation und Präsentationsbeurteilung flossen<br />
auch die branchenspezifischen Erfahrungen der Anbieter ein.<br />
Schlussendlich fiel die Entscheidung für <strong>proALPHA</strong> und den<br />
Implementierungsdienstleister Alpha Business Solutions, auch<br />
gegen ein vollständig webbasiertes ERP-II-System, das jedoch<br />
die umfangreichen Anforderungen nicht abdecken konnte.<br />
Besonderes Gewicht bei der Entscheidung hatten der Funktionsumfang<br />
und die Durchgängigkeit, sprich der hohe Inte-<br />
i Richard Köstner AG<br />
Das 1934 gegründete Unternehmen wird in dritter Generation von<br />
Dr. Norbert Teltschik geleitet. Das Familienunternehmen beschäftigt<br />
über 300 Mitarbeiter am Hauptsitz in Neustadt/Aisch (Mittelfranken)<br />
und fünf Niederlassungen in der Region Franken und darüber hinaus.<br />
Neben dem Handel mit Stahl- und Bauelementen vertreibt die Köstner<br />
Haus- und Gartentechnik, Werkzeuge, Eisenwaren sowie Bäder und<br />
Küchen. Das Angebot umfasst etwa 120.000 Artikel rund um Haus und<br />
Garten. Daneben werden komplementäre Serviceleistungen angeboten.<br />
Für das überproportionale Umsatzwachstum und den signifikanten<br />
Anstieg der Beschäftigungszahl im Leistungsstandort Bayern zeichnete<br />
das Bayerische Wirtschaftsministerium das Unternehmen im Jahr 2007<br />
mit dem renommierten Unternehmerpreis „Bayerns Best 50“ aus.<br />
<strong>proALPHA</strong> Academy für Systemverwalter und Administratoren:<br />
Konfigurationsseminare für Systemverwalter und Administratoren bereiten<br />
auf die speziellen Aufgaben in und um <strong>proALPHA</strong> vor.<br />
Termine 1. Halbjahr 2008:<br />
31.03.08 15.05.08 K1 Grundkonfiguration in <strong>proALPHA</strong><br />
grationsgrad der Funktionen in <strong>proALPHA</strong>, sowie die Flexibilität<br />
bei künftigen Softwareerweiterungen und nicht zuletzt<br />
das Branchen- und Prozess-Know-how des Partners.<br />
Eingeführt wird das System einschließlich Dokumenten-Management-System<br />
(DMS), Intercompany Steuerung, Alpha<br />
BPA (Business Process Analyzer) und dem E-Commerce-Portal<br />
<strong>proALPHA</strong> B2B an allen Standorten in Deutschland. Besonders<br />
in den Bereichen Logistik- und Anarbeitung werden die<br />
Abläufe in <strong>proALPHA</strong> neu organisiert. Etwa 200 Anwender<br />
werden mit dem neuen System arbeiten.<br />
Neue Funktionen – mehr Nutzen<br />
„Wir sind ja schon einige Zeit auf der Suche nach einer geeigneten<br />
und leistungsfähigen Software, die den hohen Anforderungen<br />
unseres innovativen und wachstumsstarken,<br />
mittelständischen Familienunternehmens Rechnung trägt“, erklärt<br />
Stefan Glock, Kaufmännischer Leiter bei Köstner. „Unter<br />
‚geeignet’ verstehen wir ein attraktives Kosten/Nutzen-<br />
Verhältnis, einfache Bedienung, hoher Integrationsgrad, wenige<br />
Schnittstellen, ein hohes Maß an Investitionssicherheit, die<br />
Orientierung an den bestehenden Arbeitsabläufen sowie einen<br />
Lösungspartner, der sich mit unserer Branche und den<br />
spezifischen Prozessen auskennt.“ Mit <strong>proALPHA</strong> sei nun die<br />
richtige Lösung gefunden. Die Branchenlösung im Bereich<br />
Stahl bietet mit einer Chargen- und Seriennummernverwaltung,<br />
Restlängenverwaltung, Tourenverwaltung, der Zeichnungsund<br />
Zeugnisverwaltung, einem großen Artikelstamm, differenzierten<br />
Stahlpreisberechnungen mit Metall- oder Legierungszuschlägen<br />
sowie variablen Setartikeln erhebliche Effizienzsteigerungen<br />
für Qualitätsmanagement, Anarbeitung und<br />
Logistik, resümiert er den Stand der Dinge.<br />
Die Kooperationsvereinbarung zwischen Alpha Business Solutions<br />
und Köstner beschränkt sich nicht auf die Einführung<br />
der Software. Im Rahmen dieses Pilotprojekts wird gemeinschaftlich<br />
eine auf den Stahlhandelssektor spezialisierte Branchenlösung<br />
für mittelständische Großhandelsunternehmen auf<br />
Basis von <strong>proALPHA</strong> entwickelt, die auch andere Stahlhandelsunternehmen<br />
einsetzen können.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.koestner.de<br />
01.-02.04.08 10.-11.06.08 K2 System- und Datenbankkonfiguration<br />
03.-04.04.08 12.-13.06.08 K3 Progress Datenbankkonfiguration<br />
und Performancetuning<br />
06.-07.03.08 K4 DMS-Konfiguration<br />
16.04.08 16.05.08 K5 Benutzerverwaltung<br />
Kunden<br />
<strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008 21
Kunden<br />
Schnell konsolidiert<br />
ATOSS bringt HGB und IFRS unter einen Hut<br />
Eine Konzernkonsolidierung nach den IFRS (International<br />
Financial Reporting Standards), die nicht nur die an börsennotierten<br />
Unternehmen gestellten strengen Anforderungen<br />
jederzeit erfüllt, sondern vielfältige interne Steuerungsmöglichkeiten<br />
aufgrund einer hochtransparenten Darstellung bis<br />
hin zum tagesaktuellen Abschluss bietet, hat die ATOSS<br />
Software AG mit <strong>proALPHA</strong> realisiert.<br />
Das 1987 gegründete erfolgreiche Münchner Unternehmen<br />
der IT-Branche gehört nicht zur klassischen <strong>proALPHA</strong> Klientel:<br />
Es finden weder Produktion noch Handel mit „greifbaren“<br />
Gütern statt, produziert und geliefert werden Softwarelösungen<br />
für das effiziente Personalmanagement und die Personaleinsatzplanung<br />
– sowie das zugehörige Beratungs-Know-how.<br />
An die Börse ist das Unternehmen im Jahr 2000 gegangen,<br />
zu Zeiten des „dot-com-Hypes“, und hat mit innovativen Produkten<br />
und seriöser Beratung die nachfolgenden schwierigen<br />
Zeiten nicht nur gut überstanden, sondern ist kräftig gewachsen.<br />
„Wir liefern den Unternehmen Lösungen, um das Personal effizienter<br />
zu managen“, begründet Markus Struppler, Leiter Finanzen<br />
und Geschäftsführer eines Tochterunternehmens bei<br />
ATOSS, den Erfolg und sieht den auch für die Zukunft: „Unternehmen,<br />
die hier arbeiten und nicht nach Fernost ausweichen<br />
können oder wollen, benötigen andere Möglichkeiten der<br />
Kostensenkung. Und die bieten wir mit unseren Produkten.“<br />
Das Verbinden von Arbeitszeitmanagement und Personaleinsatzplanung<br />
verringere oder vermeide Zuschläge auf die<br />
Löhne und biete zusätzliche, arbeitnehmergerechte Möglichkeiten<br />
der Arbeitszeitflexibilisierung. Für diese Leistungen<br />
wurde ATOSS gemeinsam mit seinem Kunden Klinikum Ingolstadt<br />
sogar mit dem Innovationspreis des Bundes der Steuerzahler<br />
ausgezeichnet. Features der Software wie eine integrierte<br />
Tauschbörse für Schichten, die im Hintergrund die<br />
Qualifikation und Entlohnung der Tauschpartner automatisch<br />
berücksichtigt, bringen Komfort für die Mitarbeiter und entlasten<br />
das Unternehmen von administrativen Arbeiten.<br />
Transparenz für den Börsengang<br />
„Eine Voraussetzung des Börsengangs war die Möglichkeit,<br />
Konzernabschlüsse zunächst nach US GAAP, später entsprechend<br />
der IFRS termingerecht erzeugen zu können“, erklärt<br />
Markus Struppler. Dafür ist nicht nur Sicherheit in internationaler<br />
Rechnungslegung zwingend erforderlich,<br />
sondern eben auch ein effizientes ERP-<br />
System zur Umsetzung dieser Anforderungen.<br />
Die Einführung internationaler Rechnungslegung<br />
war ein Lernprozess für die Organisation, in die<br />
Systemlandschaft wurde <strong>proALPHA</strong> aufgenommen.<br />
22 <strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008<br />
Obwohl das System als integriertes ERP-Paket keine spezialisierte<br />
– „best of breed“ – Finanzlösung ist, entschied sich<br />
ATOSS nach der Präsentation unter anderem gegen SAP, die<br />
betriebswirtschaftlichen Module in <strong>proALPHA</strong> zu nutzen und<br />
die gesamte Konzernbuchhaltung darin abzuwickeln. „Nach<br />
nur sechs Wochen haben wir zum Halbjahr 1999 das neue<br />
System implementiert, der Abschluss 1999 lief dann bereits in<br />
<strong>proALPHA</strong>“, erklärt Markus Struppler das zügige Vorgehen.<br />
Konsolidierung und Darstellung der Daten geschahen zunächst<br />
in einem speziellen Konsolidierungssystem namens<br />
Carat. Vielfältige Probleme im Handling und bei den Datenexporten<br />
zwangen jedoch zu einer Neuorientierung, die<br />
schließlich in einem Projekt mündete, um auch die Konzernkonsolidierung<br />
nach IFRS komplett in <strong>proALPHA</strong> abzubilden.<br />
Nach einem Workshop am 16.03.2005 zur Zieldefinition<br />
und Erstellung des Pflichtenheftes am 15.04.2005 wurde das<br />
Projekt in nur zehn Tagen umgesetzt. Der erste Konzernabschluss<br />
in <strong>proALPHA</strong> lief bereits am 30.06.2005.<br />
Eine Kernforderung war die volle Integration von Finanzbuchhaltung<br />
und Kostenrechnung, um den schnellen, störungs- und<br />
schnittstellenfreien Datenfluss sicherzustellen. Zudem sollte<br />
das für die Einzelabschlüsse maßgebliche Gesamtkostenverfahren<br />
in das für internationale Abschlüsse übliche Umsatzkostenverfahren<br />
übergeleitet werden. Im Vergleich zu „üblichen“<br />
Buchhaltungen wurde der Kontenrahmen als Basis für<br />
eine transparentere Kostenrechnung und ein detailliertes<br />
Berichtswesen deutlich erweitert. Er enthält beispielsweise individuelle<br />
Kostenstellen für einzelne Vertriebsmitarbeiter und<br />
Berater sowie funktionale Kostenstellen unter anderem für<br />
Entwicklung, allgemeine Verwaltung, Geschäftsstellen und<br />
Marketing. Diese Kostenstellenstruktur war auch einer der<br />
Gründe dafür, das bis 1999 genutzte Datev-System abzulö-<br />
i<br />
Die ATOSS Software AG<br />
Das 1987 gegründete und seitdem in München ansässige Unternehmen<br />
produziert Software für das Arbeitszeitmanagement und die Personaleinsatzplanung<br />
für Unternehmen aller Größenordnungen. Kunden kommen<br />
aus allen Branchen, besondere Stärken liegen in den Zielmärkten<br />
Handel, Logistik, dem öffentlichen Dienst und dem Gesundheitsbereich.<br />
Zu den großen Kunden gehören Unternehmen wie Aldi, Edeka, Max<br />
Bahr, Lufthansa und die Deutsche Bahn. Etwa 200 Mitarbeiter erwirtschafteten<br />
im Jahr 2007 ca. 24 Mio. Euro Umsatz bei einem EBIT von<br />
3,4 Mio. Euro.
sen: Es bot keine den ATOSS-Anforderungen entsprechende<br />
Flexibilität. Aber nur damit ist es möglich, das Unternehmen<br />
nach Zielen zu steuern. Nur wenn die in den Zielen betrachteten<br />
Vorgänge und Kostenstellen – und deren Abweichung<br />
von der Planung – auf einfache Weise transparent gemacht<br />
werden können, ist eine an einem Zielsystem ausgerichtete<br />
Unternehmensführung sinnvoll.<br />
Die sollte der Umstieg auf <strong>proALPHA</strong> bringen.<br />
Für die fünf Mandanten der ATOSS-Gruppe in<br />
der <strong>proALPHA</strong> Installation werden also weiterhin<br />
Einzelabschlüsse nach dem Gesamtkostenverfahren<br />
erzeugt, aus denen über Datenflüsse<br />
der konsolidierte Konzernabschluss nach IFRS-<br />
Regeln generiert wird. Zugrunde lagen dabei<br />
die mandantenübergreifenden Stammdaten<br />
wie Kunden sowie Kostenarten und -stellen.<br />
Um ihre Kunden optimal zu betreuen, hat<br />
ATOSS frühzeitig ein CRM-System (Customer<br />
Relationship Management) als Ergänzung zu<br />
<strong>proALPHA</strong> eingeführt. Das CRM-System nutzt<br />
vor allem der Außendienst zur Kundenbearbeitung. Der Marketing-Manager<br />
verwaltet beispielsweise Messekontakte, Kundenadressen,<br />
den Schriftverkehr mit Interessenten und Kunden<br />
sowie das gesamte Lead-Management. Angebote und Vertragsabschlüsse<br />
übergibt das CRM-System an <strong>proALPHA</strong>.<br />
Daraus entsteht ein Kundenauftrag, der zur Auslieferung des<br />
Softwarepakets führt. Abgerechnet werden die gelieferte<br />
Software, Dienstleistungen sowie die eventuell bei Zulieferern<br />
bestellte Erfassungsperipherie. Die Vertragsverwaltung und<br />
-abrechnung von Wartungs- und Hotline-Verträgen geschieht<br />
vollständig im <strong>proALPHA</strong> Vertriebsmodul.<br />
Die Projektzeiten der Mitarbeiter werden natürlich in der<br />
ATOSS-eigenen Software Staff Efficiency Suite (ASES) erfasst<br />
und an <strong>proALPHA</strong> übergeben. Diese Aufgabenteilung erforderte<br />
eine angepasste Lösung hinsichtlich der Datenweitergabe:<br />
Die Daten aus diesem System fließen in Formulare des<br />
Sharepoint Servers, der eine flexible Darstellung mit Daten<br />
anderer Systeme ermöglicht und die für die Rechnungsstellung<br />
relevanten Daten an <strong>proALPHA</strong> übergibt.<br />
IFRS und HGB unter einen Hut bringen<br />
Die verschiedenen Abschlussarten bei ATOSS haben den<br />
IFRS und dem jeweils nationalen Handelsrecht zu entsprechen<br />
– dieses Nebeneinander erleichtert den Abschlussprozess<br />
nicht gerade. Unterschiede ergeben sich beispielsweise<br />
aus der Bewertung von Projekten mit Fertigungsaufträgen, die<br />
entsprechend dem deutschen Handelsrecht nach dem Grundsatz<br />
„Completed Contract“ vorsichtig, also mit niedrigen<br />
Wertansätzen zu bewerten sind. Demgegenüber werden solche<br />
Softwareaufträge nach IFRS entsprechend ihres „Fair<br />
Value“ nach dem tatsächlichen Projektfortschritt angesetzt.<br />
Markus Struppler: „Damit wird in<br />
<strong>proALPHA</strong> quasi ein täglicher Konzernabschluss<br />
möglich.“<br />
Um vom HGB-Abschluss der Mandanten mit der Gesamtkostenbetrachtung<br />
zum IFRS-Abschluss des Konzerns zu kommen,<br />
sind die Mandanten jeweils doppelt angelegt. Die Daten<br />
werden automatisch übertragen und die entsprechenden Anpassungen<br />
in der Bewertung von Pensionen, Kapitalrücklagen,<br />
Stock Options und anderen Einflussfaktoren vorgenommen.<br />
Vom Gesamt- zum sehr viel transparenteren<br />
Umsatzkostenverfahren kommt ATOSS in weitgehend<br />
automatisierten Verfahren. Für die<br />
Einzelabschlüsse der Mandanten wird weiter<br />
nach dem Gesamtkostenverfahren gearbeitet.<br />
Die Summen der Kostenstellen der Mandanten<br />
fließen in die nach dem Umsatzkostenverfahren<br />
aufgebauten Kostenstellen des IFRS-Mandanten<br />
ein. Zudem werden Sammelkonten für<br />
die Schuldenkonsolidierung geführt. So entsteht<br />
aus den IFRS-Einzelabschlüssen der konsolidierte<br />
Konzernabschluss.<br />
Reporting in Jahresabschluss-Qualität<br />
Nur ein transparentes Unternehmen kann<br />
schnell auf Abweichungen von den Vorgaben reagieren.<br />
Deshalb ist in <strong>proALPHA</strong> ein zeitnahes monatliches Konzern-<br />
Reporting realisiert. Innerhalb von sieben Tagen nach<br />
Abschluss der Abrechnungsperiode steht jeweils das<br />
Zahlengerüst in der Qualität eines Jahresabschlusses nach<br />
IFRS zur Verfügung. Dabei werden die Einzelabschlüsse der<br />
Mandanten in den Konzern-Mandanten konsolidiert.<br />
Hier kommt der Analyzer intensiv zum Einsatz: Jede Nacht<br />
werden Auswertungen angestoßen, die über den Sharepoint-<br />
Server in aussagekräftigen Reports als HTML-Seiten ausgegeben<br />
werden.<br />
Und die Entwicklung geht weiter: Geplant ist, Konsolidierungen<br />
in <strong>proALPHA</strong> künftig quasi online im Hintergrund laufen<br />
zu lassen. „Dazu werden alle Buchungen durch die einzelnen<br />
Mandanten sofort bis in den Konzern „geschossen“. Damit ist<br />
theoretisch ein täglicher Konzernabschluss möglich“, erklärt<br />
Markus Struppler. Und das dürfte in kaum einem anderen<br />
System möglich sein. Schon zum Ende des laufenden Monats<br />
weiß die Unternehmensleitung, wo Umsätze, Ergebnisse,<br />
Budgets, Cash-Flow und die anderen Kennzahlen des Unternehmens<br />
stehen. Insbesondere Prognosen werden dann noch<br />
schneller und exakter als bisher möglich. Das ist nicht nur hinsichtlich<br />
der Unternehmenssteuerung ein wichtiger Fortschritt;<br />
vor dem Hintergrund der Börsennotierung ist das schnelle und<br />
seriöse Reporting ein essentielles Feature.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.atoss.com<br />
Kunden<br />
<strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008 23
Internationales<br />
Konstruktion mit Unternehmensprozessen verlinkt<br />
KWC realisiert Produktdaten-Management mit CA-Link<br />
Warum ein PDM- oder EDM-System zwischen Konstruktion<br />
und ERP hängen, wenn deren Funktionen ohne jede Schnittstelle<br />
zu haben sind? Der Armaturenhersteller KWC im<br />
schweizerischen Unterkulm jedenfalls nutzt die Fähigkeiten<br />
von CA-Link und hat sein modernes EDM-Paket abgelöst.<br />
CAD-Systeme sind oft Insellösungen ohne Anbindung an die<br />
Unternehmens-IT. Die Konstruktion kann nicht direkt auf Daten<br />
der vor- und nachgelagerten Bereiche wie Verkauf, Einkauf<br />
oder Fertigung zugreifen. Auch für den Armaturenhersteller<br />
KWC stellte sich heraus, dass effizientes Produktdaten-Management<br />
nur möglich ist über eine integrierte Gesamtlösung,<br />
die auf eine zentrale Datenbank für ERP- und CAD-Daten zugreift.<br />
Integration heißt in diesem Fall: Anbindung an die bestehende<br />
CAD-Umgebung und an die ERP-Bereiche wie<br />
Produktionsplanung und -steuerung, Einkauf, Lagerverwaltung,<br />
Vertrieb und Marketing. Damit wird die Konstruktion, statt sie<br />
über Schnittstellen anzubinden, vollständig in die Workflow-<br />
Prozessketten des gesamten Unternehmens eingebunden.<br />
Eine Besonderheit der Armaturenherstellung bei KWC ist die<br />
Mischform zwischen anonymer Serien- und kundenauftragsbezogener<br />
Fertigung. Baugruppen werden in Serien produziert.<br />
Was die Kunden – in der Regel sind das Sanitär-Fachhändler –<br />
aus dem variantenreichen Angebot an Fertigprodukten auswählen,<br />
wird schließlich aus den Baugruppen konfektioniert<br />
und montiert.<br />
Variantenvielfalt sicher beherrschen<br />
Aus dem Variantenreichtum resultiert eine Vielzahl von CAD-<br />
Zeichnungen und 3D-Modellen, die laufend angepasst und<br />
revidiert werden müssen. Roland Reichmuth, Informatiker und<br />
Leiter des PDM-Projekts bei KWC, formuliert daraus eine der<br />
Kernforderungen an das System: „Unsere Zeichnungsverwaltung<br />
hat einen starken Fokus auf das Änderungs- und Freigabewesen.<br />
Die Änderungsdokumentation ist für uns eminent<br />
wichtig, da wir jederzeit wissen müssen, welcher Änderungsindex<br />
zu welchem Zeitpunkt für ein bestimmtes Produkt gültig<br />
war.“<br />
Der Konstrukteur muss zudem in einer frühen Phase der Produktentwicklung<br />
wissen, welche Verwendung ein neues Teil<br />
hat, in welchen Aufträgen es vorkommt, welche Lieferanten in<br />
Frage kommen oder welche Lagerbestände vorhanden sind.<br />
Die Integration und Nähe des Zeichnungs- und Änderungsverwaltungswesens<br />
zu den Funktionalitäten des ERP-Systems<br />
<strong>proALPHA</strong>, das der schweizer <strong>proALPHA</strong> Partner Codex bei<br />
KWC bereits im Jahr 2003 eingeführt hatte, stand daher bei<br />
der Wahl des PDM-Systems im Vordergrund.<br />
24 <strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008<br />
Eine Datenbank für alles<br />
Was lag daher näher als eine ins ERP-System integrierte<br />
Zeichnungsverwaltung? Das entsprechende Tool hierfür bietet<br />
<strong>proALPHA</strong> standardmäßig in Form des Moduls CA-Link.<br />
Für Roland Reichmuth liegen die Vorteile dieser Lösung auf<br />
der Hand: „Wir haben neben der ERP-Datenbank keine zusätzliche<br />
Datenbank für die Zeichnungsverwaltung, sondern<br />
eine Datenbank für alles – ohne wartungsintensive Datenschnittstellen<br />
und redundante Datenhaltung.“<br />
CA-Link spielt in diesem System die Rolle eines Datenvermittlers,<br />
aber nicht als simple Schnittstelle: Sämtliche Prüf- und<br />
Freigabeprozesse für Zeichnungen richten sich an den spezifischen<br />
Anforderungen des CAD-Systems und der Konstrukteure<br />
aus, nutzen aber die Fähigkeiten des ERP-Systems<br />
und bedienen dessen Bedürfnisse. Das PDM-System läuft immer<br />
beim Konstruktionsprozess im Hintergrund mit. Der Konstrukteur<br />
muss somit keinen bestimmten Zeitpunkt wählen, um<br />
Konstruktionsdaten ins System einzupflegen. Im Sinne der<br />
Prozesssicherheit erkennt dieses das Auftreten ganz bestimmter<br />
Zustände. Der integrierte Workflow gewährleistet, dass alle<br />
von einer Änderung betroffenen Mitarbeiter unmittelbar informiert<br />
werden. Und zwar in beiden Richtungen, von den<br />
typischen ERP-Bereichen in die Konstruktion und umgekehrt.<br />
Vorbei sind damit die Zeiten, wo versehentlich nach veralteten<br />
Dokumenten gefertigt wurde.<br />
Der Konstrukteur muss seine gewohnte CAD-Oberfläche nicht<br />
verlassen. Bei der Erstellung einer neuen Zeichnung oder eines<br />
neuen 3D-Modells werden alle relevanten Daten über<br />
die integrierte Zeichnungs- und Objektverwaltung automatisch<br />
in der <strong>proALPHA</strong> Datenbank angelegt. Zusätzlich verwaltet<br />
CA-Link den jeweiligen Bearbeitungsstatus. Wenn ein<br />
Konstrukteur eine Freigabe vornimmt, legt das CAD-System<br />
automatisch gewisse Datensätze ab. CA-Link überwacht, dass<br />
auch alle in der Zeichnung enthaltenen Unterkomponenten<br />
freigegeben werden. Eine Änderung an dieser Zeichnung erzeugt<br />
eine Indexerhöhung, die zu einem Änderungsanstoß im<br />
ERP führt. Für jeden Zeichnungsstammsatz ist hinterlegt, ob die<br />
Zeichnung freigegeben ist oder wer sie gerade bearbeitet.<br />
i<br />
Der Anwender KWC-Armaturen<br />
Die KWC AG in Unterkulm ist mit etwa 120 Mio. Schweizer Franken<br />
Umsatz und 400 Mitarbeitern der zweitgrößte Armaturenhersteller der<br />
Schweiz. Das Produktspektrum umfasst Sanitärarmaturen für Küche und<br />
Bad im privaten Bereich, für gewerbliche Küchen, Hotels, öffentliche<br />
Gebäude, Krankenhäuser und Heime. Größter Absatzmarkt ist die<br />
Schweiz, wichtigste Auslandsmärkte sind Deutschland, USA, Italien,<br />
Frankreich und Österreich.
Mehr als ein klassisches PDM-System<br />
Der Ansatz von CA-Link geht damit weit über denjenigen<br />
klassischer EDM- und PDM-Anwendungen hinaus. Durch einheitliche<br />
Datenstruktur können alle Funktionen des Unternehmens<br />
auf alle produktrelevanten Daten wie auf Teilestammdaten,<br />
Stücklisten, Aufträge, Varianten, Werkzeug- oder<br />
Änderungsinformationen ohne Schnittstellen online zugreifen.<br />
CA-Link ermöglicht die Verbindung zur ERP-<br />
Datenbank unabhängig vom eingesetzten<br />
CAD-System. Auch dies war ein wichtiger Pluspunkt<br />
der gewählten Lösung, denn KWC nutzt<br />
zwei CAD-Systeme: Proengineer für den 3D-<br />
Bereich und Autocad für 2D-Zeichnungen. Aus<br />
diesem Grund kam kein PDM-System in Frage,<br />
das an ein bestimmtes CAD-Produkt angebunden<br />
ist. Da die meisten gängigen CAD-Programme<br />
unterstützt werden, wäre es sogar möglich,<br />
ohne größeren Aufwand auf der PDM-Seite<br />
auf ein neues CAD-Format umzustellen.<br />
Auf Umwegen zur optimalen Lösung<br />
So klar und selbstverständlich die heutige<br />
Lösung erscheint, war sie doch nicht die „Wahl<br />
der ersten Stunde“, sondern wurde erst über einen<br />
– historisch bedingten – Umweg realisiert.<br />
Zum Zeitpunkt der Einführung von <strong>proALPHA</strong> war die<br />
Evaluation des PDM-Systems bei KWC bereits weit fortgeschritten.<br />
So entschied man sich damals für eine aus heutiger<br />
Sicht „überrissene“ PDM-Lösung eines anderen Anbieters.<br />
Roland Reichmuth rückblickend: „Nach etwa zwei Jahren haben<br />
wir realisiert, dass wir zwar ein leistungsstarkes System<br />
haben, das wir aber nur zu einem geringen Teil für unsere<br />
Kernaufgaben nutzen konnten. Der Umstieg auf CA-Link war<br />
einerseits bedingt durch fehlende Funktionalitäten des PDM,<br />
andererseits hatten wir auch ein Kostenproblem, denn mit<br />
dem alten System haben wir quasi einen Lastwagen verwendet,<br />
um Milch zu holen.“<br />
Sanitärarmaturen für Küche und Bad<br />
Roland Reichmuth, Leiter des PDM-<br />
Projekts bei KWC: „Jetzt haben wir<br />
eine Datenbank für alles – ohne<br />
wartungsintensive Datenschnittstellen<br />
und redundante Datenhaltung.“<br />
Als sich im Dezember 2005 die Lösung mit CA-Link abzeichnete,<br />
wurde zusammen mit den Fachabteilungen ein Workshop<br />
organisiert. Damit hatten diese in einer frühen Phase die<br />
Möglichkeit, die Tauglichkeit des Systems für ihre Anforderungen<br />
zu beurteilen. Außerdem wollte die Informatikabteilung<br />
die Hauptanwender von Beginn an mit im Boot haben.<br />
Auf der anderen Seite sollten die Software-Spezialisten die<br />
spezifischen Anforderungen von KWC kennen lernen, beispielsweise<br />
den komplexen Freigabe- und Änderungsprozess.<br />
Nach der Projektfreigabe entstand aus dem<br />
Pflichtenheft ein Prototyp, der gemeinsam beurteilt<br />
wurde und Basis für die Einführung war. Im<br />
November 2006 folgte die Datenübernahme<br />
vom bestehenden PDM-System, die Schulung<br />
der Benutzer und der Produktivstart. <strong>Aktuell</strong><br />
werden etwa<br />
31.500 Zeichnungen aus Autocad und<br />
5.800 Parts aus Proengineer Wildfire 3<br />
sowie<br />
1.800 Assemblies und<br />
4.800 Zeichnungen<br />
verwaltet. In der Zeichnungsverwaltung sind<br />
nicht nur aktive Zeichnungen abgelegt. Es können auch<br />
Produktdaten ausgelaufener Armaturentypen oder solchen,<br />
die seit längerer Zeit nicht mehr überarbeitet wurden, abgerufen<br />
werden. CA-Link stellt somit eine Art Produktbibliothek zur<br />
Verfügung. Auch für die langzeitsichere Archivierung ist mit<br />
der automatischen Erzeugung von PDF-Formaten bei der<br />
Zeichnungsfreigabe gesorgt. Für Anpassungen, Installation,<br />
Datenübernahme und Schulungen hat <strong>proALPHA</strong> etwa 27<br />
Arbeitstage aufgewendet.<br />
Mehr Zeit für Kreatives<br />
„Früher hatten wir ein Human Interface, heute haben wir eine<br />
elektronische Schnittstelle“, beurteilt Roland Reichmuth die<br />
neue Lösung. Die ganzen Datenbeziehungen sind automatisch<br />
gepflegt, ohne dass ein manueller Zusatzaufwand notwendig<br />
ist. So bleibt dem Konstrukteur mehr Spielraum, sich<br />
auf seine eigentlichen, kreativen Aufgaben zu konzentrieren.“<br />
Für die Zukunft sieht er noch einige Ausbaumöglichkeiten.<br />
Beispielsweise könnten Stücklisten aus dem Proengineer automatisch<br />
generiert und direkt in <strong>proALPHA</strong> übernommen werden.<br />
Diese Funktionalität nutzt KWC momentan noch nicht,<br />
wird aber künftig sicher zum Standard werden und weitere<br />
Vereinfachungen bringen.<br />
Weitere Informationen zum Unternehmen<br />
unter www.kwc.ch<br />
Internationales<br />
<strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008 25
Internationales<br />
Zwischen Wien und Abu Dhabi<br />
Auswahlphase mit echten Aufgaben absolviert<br />
Komplexe Anforderungen sicher beherrschen und auch<br />
komplizierte Abläufe schnell im Standard abbilden – das<br />
sind Stärken, die <strong>proALPHA</strong> erneut in einem umfangreichen<br />
Auswahlprozess bewiesen hat.<br />
In einem mehrstufigen Auswahlverfahren setzte sich<br />
<strong>proALPHA</strong> gegen 25 (!) Wettbewerber durch und gewann<br />
die Schiebel Group als Neukunden. Die erste<br />
Projektphase, die Einführung der Finanzbuchhaltung,<br />
wurde Ende 2007 in weniger als zwei<br />
Monaten abgeschlossen. Ab Juni 2008 werden<br />
48 Anwender in Wien, Wiener Neustadt<br />
und Abu Dhabi sämtliche Geschäftsprozesse<br />
über <strong>proALPHA</strong> abwickeln.<br />
Die Schiebel Group, gegründet 1951 mit<br />
Zentrale in Wien, weltweit vertreten über<br />
Niederlassungen, Tochterfirmen und Vertriebspartner,<br />
entwickelt und vermarktet unter dem<br />
Produktnamen Camcopter unbemannte Hubschrauber<br />
für Überwachungsaufgaben. Eingesetzt<br />
werden sie beispielsweise für die<br />
Grenzsicherung und Pipelineüberwachung<br />
oder als Minensuchgeräte.<br />
Die Entscheidung zum Umstieg von einer selbstentwickelten<br />
ERP-Lösung auf ein Standardsystem hat sich das Unternehmen<br />
nicht leicht gemacht. Von den zunächst 26 Unternehmen, die<br />
im Juni 2007 ein Angebot auf Basis des Lastenheftes einreichten,<br />
kamen sechs in die engere Auswahl. „Diese Kandidaten<br />
mussten eine ‚Hausaufgabe’ erledigen, nämlich die Fertigung<br />
eines Mini-Helikopters samt Stücklisten, Arbeitsplänen,<br />
Mindestproduktions- und -bestellmengen und vielen weiteren<br />
praxisrelevanten Details abbilden. Bei der Präsentation der<br />
26 <strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008<br />
Christian Thaler, Projektleiter für<br />
die ERP-Auswahl: „<strong>proALPHA</strong><br />
punktete nicht nur durch die beste<br />
Präsentation und die benutzerfreundliche<br />
Oberfläche.“<br />
Ergebnisse hat sich dann sehr schnell die Spreu vom Weizen<br />
getrennt“, erklärt Christian Thaler, Projektleiter für die ERP-Auswahl<br />
und -Einführung.<br />
Die Präsentation bewerteten alle Mitglieder des Auswahlteams<br />
jeweils individuell anhand eines vordefinierten Fragenkatalogs,<br />
wobei nur ein Anbieter neben <strong>proALPHA</strong> in die<br />
Schlussrunde kam. In zweitägigen Workshops,<br />
die vor allem die Key-User beteiligten, wurde<br />
analysiert, wie gut sich die Prozesse des<br />
Unternehmens im Standard abbilden lassen.<br />
„<strong>proALPHA</strong> punktete nicht nur durch die beste<br />
Präsentation und die benutzerfreundliche<br />
Oberfläche“, sagt Thaler. „Die hochgradige<br />
Abdeckung unserer Prozesse im Standard, die<br />
umfassende, integrierte Funktionalität wie<br />
Dokumenten-Management, Projekt-Management<br />
und besonders auch die Kompetenz und<br />
Kundenorientierung der Mitarbeiter von<br />
<strong>proALPHA</strong> haben überzeugt.“<br />
Nachdem die Finanzbuchhaltung seit Anfang<br />
des Jahres 2008 im Echtbetrieb ist, werden in<br />
der zweiten Phase, die im Juni 2008 abgeschlossen<br />
sein soll, sämtliche <strong>proALPHA</strong><br />
Standard-Module in Betrieb genommen. Thaler zeigt sich<br />
überzeugt, dass auch dieser Termin problemlos erreicht wird,<br />
da nur sehr wenige Spezialfälle nicht im Standard abgedeckt<br />
sind. Anschließend soll die Nutzung auf weitere Anwender<br />
ausgedehnt werden und auch die Anbindung der Konstruktion<br />
per CA-Link ist bereits angedacht.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.schiebel.net
<strong>proALPHA</strong> in Italien<br />
Beat Flüeler, CEO der Codex<br />
Group: „Filialen und Tochterfirmen<br />
bestehender <strong>proALPHA</strong> Kunden im<br />
mediterranen Raum können nun<br />
besser betreut werden.“<br />
Polnischer Zulieferer stellt um<br />
Patelec-Elpena Sp. z o. o. wird sein erst vor sechs Jahren eingeführtes<br />
PPS-System ablösen und durch <strong>proALPHA</strong> ersetzen.<br />
Das zur italienischen Saiag gehörende Unternehmen produziert<br />
am Standort Legnica bei Wroclaw (Breslau) mit mehr als<br />
300 Mitarbeitern Anschlusskabel vor allem für die Haushaltswaren-<br />
und Automobilindustrie. Beliefert werden unter anderem<br />
Bosch und Whirlpool.<br />
User Group Schweiz<br />
Nahe am Kunden zu sitzen<br />
erleichtert das erfolgreiche<br />
Abwickeln komplexer ERP-<br />
Projekte. Dementsprechend<br />
erweitert <strong>proALPHA</strong> sukzessive<br />
das Netz der internationalen<br />
Niederlassungen und<br />
Partner. Für Italien wurde eine<br />
spezielle Lösung gewählt: Der<br />
in der Schweiz und anderen<br />
Ländern seit vielen Jahren erfolgreiche<br />
Partner Codex<br />
baut in Kooperation mit einem<br />
italienischen Unternehmen seit<br />
Sommer 2007 auch eine<br />
Niederlassung in Italien auf.<br />
Vom Firmensitz nahe Mailand<br />
aus kann der südeuropäische<br />
Unter dem Kürzel PUGS firmiert die <strong>proALPHA</strong> User Group<br />
der Schweiz. Sie versteht sich als eher lose Verbindung von<br />
Anwendern, die aber gemeinsame Themen und Erfahrungen<br />
untereinander und – als Interessensvertretung – mit der<br />
<strong>proALPHA</strong> Software AG und deren Schweizer Vertriebspartner<br />
Codex austauschen.<br />
Erstes Ziel ist die Förderung des Informationsaustausches zwischen<br />
den Anwenderunternehmen. So lassen sich häufig auf<br />
„kurzen Wegen“ Probleme lösen; schließlich tauchen viele<br />
Fragen in mehreren Installationen auf und nicht jeder muss<br />
das Rad neu erfinden. Sind Funktionen erforderlich, die der<br />
Standard nicht hergibt, können Entwicklungsarbeiten koordiniert<br />
beauftragt werden, um redundante Tätigkeiten zu vermeiden.<br />
In gemeinsamen Workshops lassen sich mehrere<br />
Die schweizer <strong>proALPHA</strong> Anwender informieren sich regelmäßig auf den<br />
PUGS-Treffen oder im Internet unter www.pugs.ch.<br />
Raum intensiver betreut werden. „Nachdem wir uns bereits in<br />
Asien und Teilen Europas nachhaltig etabliert haben, ist die<br />
Gründung der Niederlassung in Italien ein wichtiger<br />
Meilenstein beim Ausbau unserer internationalen Präsenz, die<br />
auf weltweit tätige Unternehmen ausgerichtet ist“, begründet<br />
CEO Beat Flüeler diesen Schritt. Außerdem können Filialen<br />
und Tochterfirmen bestehender <strong>proALPHA</strong> Kunden im mediterranen<br />
Raum nun besser betreut werden.<br />
Je nach Kundenwunsch kann die lokalisierte italienische<br />
Software-Version genutzt werden. Sie berücksichtigt die<br />
Steuer- und Rechtsvorschriften des Landes – und steht selbstverständlich<br />
in italienischer Sprache zur Verfügung. Sie entspricht<br />
derzeit dem Release-Stand 5.1c.<br />
Kontakt in Italien: Codex Italia srl, Via Pergolesi, 9,<br />
20090 Trezzano sul Naviglio (MI)<br />
Installiert werden für zunächst 56 User Module aus den Bereichen<br />
Logistik und Finanzwesen sowie das Dokumentenmanagement<br />
(DMS) und der Analyzer.<br />
Der Echtstart soll am 1. Oktober 2008 sein. Gewonnen wurde<br />
der Auftrag in einem Auswahlverfahren letztendlich gegen<br />
SAP und Microsoft Dynamics AX.<br />
Unternehmen betreffende Fragen gemeinsam bearbeiten.<br />
Zudem sammelt und analysiert die PUGS Vorschläge Schweizer<br />
Anwender für neue Funktionen in kommenden Softwarereleases,<br />
definiert die Anforderungen und diskutiert sie mit<br />
Codex und <strong>proALPHA</strong>. Natürlich können hier nur solche<br />
Unternehmen die künftigen Entwicklungen in ihrem Sinne beeinflussen,<br />
die sich an Ideenfindung und Lösungskonzeption<br />
beteiligen und ihre Ideen und Wünsche einfließen lassen.<br />
Internationales<br />
<strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008 27
Internationales<br />
Niederlassung Frankreich unter neuer Leitung<br />
Mit Francis Marnat (48) hat die französische <strong>proALPHA</strong><br />
Sektion einen ausgewiesenen Branchenkenner als neuen<br />
Geschäftsführer verpflichtet. Der Diplomingenieur begann seine<br />
Karriere nach dem Studium als Systemtechniker bei der<br />
Bank Credit Lyonnais. Danach war er für mehrere<br />
Unternehmen tätig als Leiter von IT-Projekten, beim Aufbau<br />
der Hotline eines SAP-Providers sowie als Leiter des<br />
Helpdesks eines internationalen Automobilzulieferers. Bei<br />
Brain France hatte er die Position des Professional Service<br />
Managers inne. Zuletzt leitete er mehrere Infrastrukturprojekte<br />
im Auftrag eines IT-Dienstleisters. Ein Mann der Praxis also,<br />
der die Unternehmens-IT aus mehreren Perspektiven kennt.<br />
Ein Glücksfall ist die enge Verbindung von Francis Marnat<br />
nach Deutschland: Verheiratet mit einer deutschen Frau und<br />
<strong>proALPHA</strong> auf der ITnT 2008<br />
Nur jeweils wenige Wochen vor der Cebit findet das erste<br />
größere IT-Branchentreffen des deutschsprachigen Raums in<br />
Wien statt: die ITnT. Vom 5. bis 7. Februar 2008 präsentierte<br />
<strong>proALPHA</strong> sich und seine Lösung auf der Messe.<br />
Schwerpunkte des diesjährigen Auftritts waren neben der<br />
Präsentation der ERP-Komplettlösung die Möglichkeiten der<br />
Prozessautomation durch Workflows sowie die Integration mit<br />
der Zeitwirtschaftslösung Tisoware. Unter dem Motto „Auf<br />
das Zusammenspiel kommt es an“ erfuhren die Besucher, wie<br />
man Informationsflüsse intelligent und ohne Schnittstellen zwischen<br />
den Abteilungen von der Konstruktion über die Angebotskalkulation<br />
und Arbeitsvorbereitung bis zur Qualitätssicherung<br />
und dem Versand organisiert. „Unsere Erfahrung aus<br />
zahlreichen Kundensituationen zeigt, dass gerade im Mittelstand<br />
die Möglichkeiten der Prozessautomatisierung mit Hilfe<br />
Kundentag in Linz<br />
Vier <strong>proALPHA</strong> Niederlassungen in Wien, Wels, Gleisdorf<br />
und Unterperfuss garantieren Kundennähe und Präsenz in<br />
den wichtigen Industriezentren Österreichs. Damit erreicht<br />
<strong>proALPHA</strong> in diesem Markt steigende Marktdurchdringung,<br />
die Anwendergemeinde wächst zügig weiter.<br />
Deshalb wird es einen speziell auf Anwender in Österreich<br />
zugeschnittenen Kundentag geben. Am Mittwoch, 9. April<br />
2008 lädt <strong>proALPHA</strong> Austria zu einem hochkarätigen Informationsprogramm<br />
ein. Unter anderem wird der Technische<br />
Vorstand Werner Ernst einen Überblick über Funktionen und<br />
Neuheiten der Version 5.2 geben. Kirsten Erling, Produktma-<br />
28 <strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008<br />
heute im Grenzgebiet zu<br />
Deutschland lebend, beherrscht<br />
er die deutsche<br />
Sprache sehr gut. Das dürfte<br />
die Kommunikation mit den<br />
Kollegen der Zentrale erheblich<br />
einfacher gestalten und<br />
die Zusammenarbeit in komplexen<br />
Projekten beschleunigen.<br />
Zu erreichen ist Francis Marnat<br />
bei der <strong>proALPHA</strong> France,<br />
15A, avenue de l'Europe Bat.<br />
H2, 67300 Schiltigheim.<br />
Francis Marnat, der neue Geschäftsführer<br />
der <strong>proALPHA</strong> France<br />
von Workflows bei weitem nicht ausgeschöpft werden“, begründete<br />
Helmuth Rath, Geschäftsführer der <strong>proALPHA</strong><br />
Software Austria, diesen Schwerpunkt.<br />
Darüber hinaus zeigten die Besucher hohes Interesse an der<br />
Zeitwirtschaftslösung Tisoware. Mehr als 1.700 Kunden weltweit<br />
setzen sie in den Bereichen Personaleinsatzplanung,<br />
Zeitwirtschaft, automatisierte Betriebs- und Maschinendatenerfassung,<br />
Zutrittssicherung sowie MES (Manufacturing Execution<br />
System) ein. Sie ist vollständig in <strong>proALPHA</strong> integriert.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.itnt.at<br />
nagerin für das Rechnungswesen, wird speziell auf Neuerungen<br />
im Bereich Rechnungswesen eingehen. Dr. Karl Hammerl,<br />
österreichischer Consulting-Leiter, informiert über das <strong>proALPHA</strong><br />
E-Business und zeigt Möglichkeiten und Beispiele zur Prozessoptimierung.<br />
Zudem wird der Anwenderkreis seine aktuellen<br />
Aktivitäten vorstellen.<br />
Wie gewohnt - wird es auch ausreichend Zeit für Kontakte<br />
der Teilnehmer untereinander geben. Denn Gespräche und<br />
der Austausch bilden nach den guten Erfahrungen aus zurückliegenden<br />
Veranstaltungen eine wichtige „Informationsdrehscheibe“<br />
zwischen den Anwendern.
Kundenbeziehung mal anders!<br />
Die Chemie muss stimmen zwischen den Beteiligten im ERP-<br />
Projekt, um erfolgreich zu sein. Im Fall Rosenberger entwickelte<br />
sich aus der Zusammenarbeit sogar ein spezielles<br />
„Folgeprojekt“.<br />
Es begann im Jahr 2000 mit der Einführung von <strong>proALPHA</strong><br />
beim Unternehmen Rosenberger in Fridolfing. Neben den<br />
Fachgesprächen im Projekt fand man auch immer Gelegenheiten,<br />
sich über private Dinge zu unterhalten. Die gemeinsame<br />
Leidenschaft von einigen Projektbeteiligten fürs Motorradfahren,<br />
allen voran bei Gernot Siegl von Rosenberger und<br />
Walter Nussbaum von <strong>proALPHA</strong> ließen aus der in den Raum<br />
geworfenen Idee einer gemeinsamen Motorradtour in die<br />
Alpen Realität werden.<br />
Im Juni 2002 war es soweit. Nach einigen Wochen Planung,<br />
vor allem im Hinblick auf die Terminfindung, machten sich<br />
Lothar Metzger, Walter Nussbaum, Jürgen Huller und Hilmar<br />
Schimmer von der <strong>proALPHA</strong> Niederlassung Würzburg auf<br />
den Weg nach Fridolfing, um ein gemeinsames Wochenende<br />
mit Motorradtour in den Alpen zu verbringen. Nach drei<br />
Stunden Fahrt traf die Gruppe auf Gernot Siegl, der den<br />
Bikern entgegenfuhr. Für die Tour hatte er von Hans Rosenberger,<br />
Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens<br />
und Motorradenthusiast, eine nagelneue BMW R 1200 GS<br />
Adventure zum Einfahren erhalten. Die letzten rund 80 Kilometer<br />
fuhr die 5er Gruppe bis zum Nachtlager in Fridolfing.<br />
Nach dem gemeinsamen Frühstück stießen Albert Greiler und<br />
Ewald Hirler dazu und nach der „Hausrunde“ von Rosenberger<br />
mit Kaiserbuche und Rossfeld-Ringstraße stand das Highlight<br />
des ersten Tages auf dem Programm. Die Großglockner<br />
Hochalpenstraße mit ihren unzähligen Kurven, Kehren und<br />
Ausblicken, aber auch dem Abschätzen, ob in den Kurven<br />
„noch was geht“. Vom Nachtlager im Defreggental ging es<br />
am nächsten Morgen über den Stallersattel in die Dolomiten.<br />
Den Abschluss bildete die Fahrt übers Timmelsjoch ins Ötztal,<br />
wo die erste gemeinsame Tour endete – und die Planung für<br />
die nächste begann.<br />
Auf zwei Rädern durch die Alpen<br />
Alpen – die Zweite<br />
Nach Vorplanungen im Winter ging es im Mai 2003 auf eine<br />
dreitägige Tour. Treffpunkt war der Brenner. Dieses Mal<br />
dabei: Gernot Siegl, Albert Greiler, Ewald Hirler und Georg<br />
Lapper von Rosenberger sowie Walter Nussbaum und<br />
Hilmar Schimmer von <strong>proALPHA</strong>. Nach der Anreise standen<br />
am ersten Tag Jaufenpass, Stilfser Joch und Gavia auf dem<br />
Programm. Den Abend verbrachte die Gruppe in einem<br />
Hotel in Pinzolo, das auch für noch folgende Touren das<br />
Nachtlager bot.<br />
Einen wahren Kurvenrausch rund um die oberitalienischen<br />
Seen Lago d’Idro und Gardasee brachte der nächste Tag.<br />
Skeptisch beäugte die Fraktion der Straßenmotorradfahrer<br />
die Aktion, im Mai eine Schotterpiste befahren zu wollen.<br />
Den Endurofahrern Ewald Hirler und Hilmar Schimmer hat<br />
diese kleine Einlage viel Spaß gemacht. Gernot Siegl mit einer<br />
BMW R 1150 R, Georg Lapper mit der Ducati 750 und<br />
Walter Nussbaum mit einer Chopper hatten mit den zu überquerenden<br />
Schneefeldern schon mehr zu kämpfen. Aber wie<br />
im ERP-Projekt: Herausforderungen werden mit Augenmaß angegangen<br />
und gemeistert. Über die Dolomiten ging es<br />
schließlich zurück Richtung Heimat.<br />
In wechselnder Besetzung wurde die gemeinsame Tour zum<br />
festen Bestandteil im Kalender. Aufgrund des schwierigen<br />
Wetters und einigen Unfällen – glücklicherweise ohne gravierende<br />
Personenschäden – wurde die Tour im Jahr 2005 jedoch<br />
in den Alpen abgebrochen und endete vorzeitig auf<br />
Gernot Siegls Terrasse im heimischen Tittmoning bei Bier und<br />
Pizza.<br />
Trotz dieser unglücklich verlaufenen Tour wurden im Winter<br />
bereits wieder die Planungen für die nächste Tour aufgenommen.<br />
Die Highlights, die man nicht oft genug fahren kann,<br />
wurden um interessante neue Strecken ergänzt, beispielsweise<br />
im Jahr 2006 in Slowenien. Rund um das Triglav Massiv<br />
gibt es sehr schöne Strecken. Eine lohnende Erfahrung ist der<br />
Virsic Pass, der mit Kopfsteinpflasterkehren eine interessante<br />
Sportliches zum Schluss<br />
<strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008 29
Sportliches zum Schluss<br />
Variante bietet. Zum Glück war die Straße trocken, sodass<br />
die Kurven zügig genommen werden konnten. Schnee ist jedoch<br />
bis in den Mai hinein keine Seltenheit in höher gelegenen<br />
Gegenden.<br />
Flexibel in den Herbst gewechselt<br />
Das Jahr 2007 schien das erste Jahr zu werden, in dem keine<br />
Tour stattfinden konnte. Das Wetter spielte einfach nicht mit<br />
und so fiel die gemeinsame Tour im Frühjahr aus. Aber im<br />
ERP-Geschäft ist man ja auch flexibel, und so wurde die<br />
Alternativplanung für eine Herbsttour aufgenommen. Am<br />
22.09.07 war es soweit und die siebte Auflage der gemeinsamen<br />
Tour startete doch noch. Bei herrlichem Spätsommerwetter<br />
traf sich die Gruppe am Fernpass, um zwei wunderschöne<br />
Tage auf dem Motorrad zu verbringen. In zwei Tagen<br />
wurden 1.300 Kilometer Asphalt unter die Räder genommen.<br />
In Livigno wurden die Tanks mit Benzin gefüllt, das mit 88<br />
Cent so günstig war, dass es kaum zu glauben war.<br />
Eines ist sicher, auch die nächsten Jahre wird die liebgewonnene<br />
Tradition aufrecht erhalten und es findet eine Motorradtour<br />
mit den Kollegen von Rosenberger und <strong>proALPHA</strong> statt.<br />
Die Ideen gehen von den Seealpen bis zu einer Tour auf<br />
Korsika oder Sardinien. Mal sehen, was daraus wird. Denn<br />
30 <strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008<br />
Rosenberger und <strong>proALPHA</strong> – mehr als nur eine Geschäftsbeziehung<br />
aus einer ursprünglichen Kunden-Lieferanten-Beziehung ist eine<br />
Freundschaft entstanden, die weit über das geschäftliche<br />
hinausgeht.<br />
<strong>proALPHA</strong> sponsert „herausragende“ Sportler<br />
Mit durchschnittlich knapp zwei Metern Länge nehmen die<br />
Basketball-Spieler der „Kaiserslautern Braves“ eine durchaus<br />
herausragende Stellung ein – auch im übertragenen Sinn: Sie<br />
spielen in der Spitzengruppe der Pro A Serie, vergleichbar<br />
mit der Zweiten Bundesliga des Deutschen Fußballs. In der<br />
Saison 2006-2007 fanden sie sich zumeist auf einem der<br />
drei vorderen Plätze.<br />
Nach vielen Jahren des Fußballsponsorings hat sich <strong>proALPHA</strong><br />
entschieden, diese aufstrebende Sportart mit ihrem stark zunehmenden<br />
Publikumsinteresse zu unterstützen. Die „Kaiserslautern<br />
Braves“ tragen nun das <strong>proALPHA</strong> Logo auf den<br />
Trikotrückseiten, außerdem ist es an den Banden zu sehen.<br />
Die ursprünglich zum Fußball Club Kaiserslautern gehörende<br />
Sparte Basketball wurde im Jahr 2007 verselbstständigt und<br />
professionalisiert. Damit sind die<br />
Voraussetzungen geschaffen, das<br />
hohe Potenzial der Mannschaft<br />
weiter zu fördern und zu nutzen.<br />
Vom Sponsoring der Mannschaft<br />
erwartet sich <strong>proALPHA</strong> eine positive<br />
Wahrnehmung bei Kunden und Interessenten.<br />
Zudem sind viele Basketball-Fans – nicht nur im Raum<br />
Kaiserslautern – Studenten, also potenzielle künftige<br />
<strong>proALPHA</strong> Mitarbeiter und User.<br />
Dynamik und hohe Leistungsbereitschaft der Spieler kennzeichnen<br />
den Basketball-Sport. Mit Sponsoring dieser Sportart<br />
im heimischen Raum verlässt <strong>proALPHA</strong> einmal mehr ausgetretene<br />
Pfade und setzt auf ein erfolgversprechendes<br />
Wachstumssegment des Sports.
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>proALPHA</strong> Software AG<br />
Auf dem Immel 8<br />
67685 Weilerbach<br />
Tel.: +49 (6374) 800-0<br />
Fax: +49 (6374) 800-199<br />
Internet: www.proalpha.de<br />
E-Mail: info@proalpha.de<br />
Redaktion:<br />
Claudia Reis, <strong>proALPHA</strong> Software AG (verantw.)<br />
Meinolf Droege, PR WORKS, Ingelheim<br />
Grafik und Design:<br />
Michael Burkhard, <strong>proALPHA</strong> Software AG<br />
Allgemein:<br />
Für die eingesandten Manuskripte wird seitens der <strong>proALPHA</strong><br />
Software AG keine Haftung übernommen. Die Übersetzung,<br />
der Nachdruck, die Vervielfältigung sowie die Speicherung<br />
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Warenzeichen der jeweiligen Hersteller.<br />
Impressum<br />
<strong>proALPHA</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008 31
www.proalpha.de<br />
Jeder Wurf ein Treffer<br />
Im Wettbewerb mit den Großen hat der Mittelstand höchste<br />
Ansprüche zu erfüllen. Von <strong>proALPHA</strong> bekommen Sie die richtige<br />
Technik, um auch die schwierigen Bälle sicher im<br />
Korb zu versenken. <strong>proALPHA</strong> – die aktive ERP-Komplettlösung<br />
für den Mittelstand.<br />
Halle 5, Stand E18