Programmheft herunterladen - Münchner Philharmoniker
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M it w irkende<br />
Jörg Brückner Horn<br />
Der aus Leipzig stammende Hornist besuchte seit 1985 die „Belvedere“-Musikschule<br />
in Weimar; von 1989 bis 1992 studierte er Horn<br />
bei Hermann Märker in Leipzig sowie bei Rainer Heimbuch und Karl<br />
Biehlig an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar. Anschließend<br />
wurde Jörg Brückner als 3. Hornist im Gewandhausorchester<br />
Leipzig unter Kurt Masur engagiert, von wo er 1997 als Solohornist<br />
zur Dresdner Philharmonie wechselte. Als Solist trat er mit der Dresdner<br />
Philharmonie, dem Bachorchester Leipzig und dem Dresdner Kammerorchester<br />
auf. Seit 1997 ist Jörg Brückner Mitglied im Blechbläserensemble<br />
„Brass partout“ und im „Carus“-Ensemble Dresden. In den<br />
Orchestern des Bayerischen Rundfunks, im NDR-Sinfonieorchester<br />
Hamburg, in der Staatskapelle Dresden, im Gewandhausorchester<br />
Leipzig, im Orchestre National de France und im Tonhalle-Orchester<br />
Zürich war Brückner aushilfsweise tätig; während der Salzburger<br />
Osterfestspiele 2009 spielte er bei den Berliner <strong>Philharmoniker</strong>n Solohorn.<br />
Seit 2008 ist Jörg Brückner Solohornist der <strong>Münchner</strong> <strong>Philharmoniker</strong>,<br />
seit 2006 ist er Inhaber einer Horn-Professur an der Hochschule<br />
für Musik „Franz Liszt“ in Weimar.<br />
Guido Segers Trompete und Flügelhorn<br />
Der in Bree im Nordosten Belgiens geborene Musiker absolvierte seine<br />
Ausbildung zum Trompeter an den Konservatorien von Brüssel und<br />
Lüttich; anschließend ging er zu Pierre Thibaud nach Paris, wo er sein<br />
Studium in enger Zusammenarbeit mit Maurice André und Roger Delmotte<br />
fortsetzte. Noch während seiner Ausbildung errang Guido Segers<br />
zahlreiche Preise, so am Brüsseler Konservatorium die ersten Preise<br />
in den Fächern Trompete, Transposition und Kammermusik sowie<br />
den ersten Preis im „Solfège“-Wettbewerb. Auszeichnungen bei den<br />
Wettbewerben „Pro civitate“ und „Jenuto“ schlossen sich an. Von<br />
1981 bis 1985 war Segers Trompeter des Europäischen Jugendorchesters,<br />
mit dem er in zahlreichen Musikzentren Europas auftrat. 1985<br />
wurde er Solotrompeter beim Belgischen Nationalorchester und<br />
gleichzeitig Dozent für Trompete am Konservatorium Brüssel; von<br />
1989 bis 1994 unterrichtete er zusätzlich in Maastricht. Seit 1994<br />
wirkt Guido Segers als Solotrompeter bei den <strong>Münchner</strong> <strong>Philharmoniker</strong>n;<br />
daneben ist er Gastprofessor für Trompete und Kammermusik<br />
an der Musikhochschule von Antwerpen.<br />
Dany Bonvin Posaune<br />
Der in Crans-Montana / Schweiz geborene Musiker absolvierte sein<br />
Posaunenstudium bei Branimir Slokar an der Musikhochschule Bern.<br />
Dany Bonvin ist Preisträger verschiedener internationaler Wettbewerbe<br />
(Vercelli, Toulon) und gewann 1986 den Schweizer Solisten-Preis<br />
(AMS–Basel). 1982 wurde Dany Bonvin im Alter von nur 17 Jahren als<br />
Soloposaunist zu den <strong>Münchner</strong> <strong>Philharmoniker</strong>n engagiert. Als Solist<br />
trat er mit bedeutenden Orchestern auf, wie u. a. mit dem Orchestre<br />
de la Suisse Romande, dem Lausanner Kammerorchester und dem<br />
Berner Symphonie-Orchester. Dany Bonvin ist Gründungsmitglied des<br />
<strong>Münchner</strong> Posaunenquartetts sowie Mitglied von Bob Ross’ „Blechschaden“-Ensemble.<br />
Als Professor für Posaune unterrichtet er an der<br />
Universität Mozarteum in Salzburg.<br />
M it w irkende<br />
Michaela Pühn Klavier<br />
Michaela Pühn wurde in Heidenheim an der Brenz geboren und begann<br />
im Alter von vier Jahren mit dem Klavierspiel. Ihre weitere pianistische<br />
Ausbildung erhielt sie an der Staatlichen Hochschule für Musik<br />
in München, wo sie Mitglied der Meisterklassen von Rosl Schmid und<br />
Klaus Schilde war und ihre Studien 1980 mit dem Meisterklassen-<br />
Diplom abschloss. Seit 1979 ist Michaela Pühn Lehrbeauftragte für<br />
Klavier an der Staatlichen Hochschule für Musik in München, seit<br />
1988 hauptamtliche Dozentin für Instrumentalkorrepetition, Klavier<br />
und besondere Aufgaben; 2001 wurde sie zur Honorarprofessorin ernannt.<br />
Neben ihrer pädagogischen Tätigkeit gibt Michaela Pühn sowohl<br />
solistisch als auch kammermusikalisch und als Liedbegleiterin<br />
zahlreiche Konzerte im In- und Ausland und tritt dabei mit international<br />
renommierten Solisten auf, aber auch mit Mitgliedern der <strong>Münchner</strong><br />
<strong>Philharmoniker</strong>, des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks<br />
und des Bayerischen Staatsorchesters. Seit 1990 besteht das<br />
Duo Haack-Pühn mit Stephan Haack, dem stellvertretenden Solocellisten<br />
der <strong>Münchner</strong> <strong>Philharmoniker</strong>. Darüber hinaus ist Michaela Pühn<br />
ständige Klavierbegleiterin bei namhaften internationalen Wettbewerben,<br />
Festivals und Meisterkursen.<br />
4. Kammerkonzert 2010/2011<br />
Sonntag, 16. Januar 2011, 11 Uhr<br />
<strong>Münchner</strong> Künstlerhaus am Lenbachplatz<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Streichtrio G-Dur op. 9 Nr. 1<br />
Ralph Vaughan Williams<br />
„Phantasy Quintet“ für zwei Violinen, zwei Violen und Violoncello<br />
Antonín Dvoˇrák<br />
Streichsextett A-Dur op. 48<br />
Julian Shevlin Violine | Bernhard Metz Violine<br />
Dirk Niewöhner Viola | Konstantin Sellheim Viola<br />
Manuel von der Nahmer Violoncello | David Hausdorf Violoncello<br />
k<br />
3. Kammerkonzert<br />
Sonntag, 12. Dezember 2010, 11 Uhr<br />
<strong>Münchner</strong> Künstlerhaus am Lenbachplatz<br />
k<br />
Francis Poulenc (1899–1963)<br />
Sonate für Horn, Trompete und Posaune<br />
1. Allegro moderato – 2. Andante – 3. Rondeau<br />
Sigismond Stojowski (1869–1946)<br />
Fantasie für Posaune und Klavier<br />
Reinhold Glière (1875–1956)<br />
Drei Stücke für Horn und Klavier op. 35<br />
1. Romance – 2. Nocturne – 3. Intermezzo<br />
Jean-François Michel (geb. 1957)<br />
„Éveils“ für Trompete, Posaune und Klavier (1993)<br />
1. Éveil du jour – 2. Éveil de la nature – 3. Éveil de la rue<br />
Arthur Frackenpohl (geb. 1924)<br />
Trio für Horn, Trompete und Posaune<br />
1. Prelude – 2. Air – 3. Scherzo – 4. Finale<br />
Eugène Bozza (1905–1991)<br />
„Sur les Cimes“ für Horn und Klavier<br />
Anthony Plog (geb. 1947)<br />
Trio für Horn, Flügelhorn und Posaune<br />
1. Allegro vivace – 2. Andante – 3. Allegro moderato<br />
4. Adagio – 5. Allegro vivace<br />
Mitwirkende:<br />
Jörg Brückner Horn | Guido Segers Trompete und Flügelhorn<br />
Dany Bonvin Posaune | Michaela Pühn Klavier
Francis Poulenc – Sigismond Stojowski – Reinhold Glière Jean-François Michel – Arthur Frackenpohl<br />
Eugène Bozza – Anthony Plog<br />
Zwischen Klassik und Jazz:<br />
Blechbläsermusik der Moderne<br />
Ma r tin Demmler<br />
Der 1899 in Paris geborene Francis Poulenc hat viele unterschiedliche<br />
stilistische Ansätze verfolgt, dabei aber den Boden der Tonalität<br />
nie verlassen. Der Schüler von Charles Koechlin war Mitglied<br />
der legendären „Groupe des Six“ und erlebte 1924 mit dem Ballett<br />
„Les Biches“ seinen internationalen Durchbruch als Komponist.<br />
Unter dem Eindruck des frühen Todes eines seiner engsten Freunde<br />
wandte er sich ab 1930 dem Katholizismus und damit verstärkt<br />
der geistlichen Musik zu. Neben religiös motivierten Arbeiten<br />
machte sich Poulenc vor allem mit Werken für das Musiktheater<br />
einen Namen, von denen die Bernanos-Oper „Dialogues des Carmélites“<br />
den größten Erfolg hatte.<br />
Der polnische Pianist und Komponist Sigismond Stojowski, 1869<br />
in Groß-Strehlitz bei Oppeln geboren (seit 1945: Strzelce Opolskie),<br />
studierte in Krakau und Paris Klavier, Komposition, Philosophie,<br />
Geschichte und Literatur und war unter anderem Schüler von<br />
Léo Delibes und Ignatz Paderewski. Seine internationale Karriere<br />
als Komponist begann 1891 mit einem Konzert in Paris, bei dem<br />
er sein erstes Klavierkonzert aufführte. Sowohl Brahms als auch<br />
Tschaikowsky äußerten sich anerkennend über seine Kompositionen.<br />
1905 übersiedelte Stojowski in die USA, wo er sich innerhalb<br />
kurzer Zeit als Pianist einen Namen machte. Neben seiner umfangreichen<br />
Konzerttätigkeit war er auch als Lehrer aktiv und unterrichtete<br />
u. a. am New Yorker Institute of Musical Art, aus der<br />
später die weltberühmte Juilliard School of Music hervorging.<br />
Der 1875 in Kiew geborene Reinhold Glière erhielt früh Musikunterricht<br />
und studierte später Geige und Komposition am Moskauer<br />
Konservatorium. Er schloss seine Ausbildung mit Auszeichnung<br />
ab und ging dann für einige Jahre nach Berlin, wo auch seine<br />
2. Symphonie in c-Moll uraufgeführt wurde. Er nahm Dirigierunterricht,<br />
und nach seiner Rückkehr nach Russland wirkte er als<br />
Direktor des Konservatoriums in Kiew. 1920 wurde er als Professor<br />
für Komposition an das Moskauer Konservatorium berufen.<br />
Während dieser Zeit wandte er sich verstärkt der Musikdramatik<br />
und dem Ballett zu. Außerdem unternahm Glière Reisen durch<br />
verschiedene Sowjetrepubliken, um die dortige Volksmusik aufzuzeichnen.<br />
In der Sowjetunion war er eine hoch angesehene Persönlichkeit<br />
und erhielt eine Vielzahl von Orden und anderen Auszeichnungen,<br />
darunter gleich drei Mal den Stalin-Preis.<br />
Jean-François Michel, Jahrgang 1957, absolvierte sein Musikstudium<br />
am Konservatorium seiner Heimatstadt Fribourg in der französischen<br />
Schweiz. Im Alter von 18 Jahren gewann er den dritten<br />
Preis beim internationalen Musikwettbewerb in Genf, kurz darauf<br />
wurde er Solotrompeter der <strong>Münchner</strong> <strong>Philharmoniker</strong>. Während<br />
seiner <strong>Münchner</strong> Zeit entfaltete Michel eine umfassende Tätigkeit<br />
als Solist und Ensemblemusiker in verschiedenen Bläserformationen.<br />
Tourneen führten ihn durch viele Länder Europas sowie nach<br />
Japan und Südamerika. Jean-François Michel ist Professor an den<br />
Konservatorien von Fribourg und Lausanne und ist als Arrangeur<br />
und Komponist für unterschiedliche Besetzungen aktiv.<br />
Der 1924 in New Jersey geborene Arthur Frackenpohl war Schüler<br />
von Darius Milhaud und Nadia Boulanger und wirkte von 1961<br />
bis zu seiner Emeritierung als Professor an der State University of<br />
New York in Potsdam, wo er Komposition, Instrumentation und<br />
Musiktheorie unterrichtete. Frackenpohl hat zahlreiche klassische<br />
Werke für Bläserensemble arrangiert und selbst etwa 250 Kompositionen<br />
verfasst. Obwohl sein musikalisches Œuvre mit Vokalwerken<br />
begann, hat er sich später vor allem mit Kammermusik auseinandergesetzt,<br />
zumeist für Holz- oder Blechbläser. Ohne ihn wäre<br />
die Literatur für diese Instrumente bedeutend ärmer.<br />
Eugène Bozza, 1905 in Nizza als Sohn italienischer Vorfahren<br />
geboren, studierte am Pariser Conservatoire, wo er erste Preise<br />
in den Fächern Violine, Dirigieren und Komposition gewann.<br />
Außerdem erhielt er den für französische Komponisten außerordentlich<br />
renommierten Rom-Preis. Nach Ende seines Studiums<br />
wirkte er bis 1948 als Dirigent an der Pariser Opéra Comique<br />
und anschließend als Direktor des Konservatoriums von Valenciennes.<br />
Bozzas Werkkatalog umfasst mehrere Opern, Ballette,<br />
Chor- und Orchesterwerke - doch sein Weltruhm gründet sich<br />
hauptsächlich auf seine zahlreichen Kammermusikwerke, vor<br />
allem für Holzblasinstrumente.<br />
Anthony Plog, Jahrgang 1947, ist von Haus aus Trompeter.<br />
Nach seiner Ausbildung war er zunächst in verschiedenen amerikanischen<br />
Orchestern tätig, bis er beschloss, sich verstärkt als<br />
Solist und Komponist zu profilieren. 1990 übersiedelte er nach<br />
Europa, wo er drei Jahre später Professor an der Staatlichen<br />
Hochschule für Musik in Freiburg im Breisgau wurde. Daneben<br />
arbeitete er als Solo-Trompeter in verschiedenen europäischen<br />
Orchestern und widmete sich seiner kompositorischen Tätigkeit,<br />
bei der zunächst Musik für Blechbläser im Vordergrund stand.<br />
Plog war Mitbegründer des Fine Arts Brass Quintet sowie des<br />
Summit Brass Ensemble. 2001 zog er sich aus dem Konzertleben<br />
zurück, um sich von nun an ausschließlich dem Komponieren<br />
zu widmen.<br />
Mit freundlicher Unterstützung der<br />
<strong>Münchner</strong> Künstlerhaus-Stiftung