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Quote ade - Südtiroler Bauernbund

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auernbundlebenproduktionspezialMotivierend: Warumes wichtig ist, bäuerlichzu wählen S.4Vorausschauend: Wiedie Familie in Zukunftfunktioniert S.23Innovativ: Wie zweiGärtnereien Ideen neuentwickeln S.57Wertvoll: Wie manKörper und Geist gesunderhält S.27<strong>Südtiroler</strong>Poste Italiane Spa, Versand im Postabonnement, D.L. 353/2003 (conv. in L. 27.02.2004 Nr. 46) Art. 1, Comma 1, NE BozenLANDWIRTnr. 16 | 67. Jahrgang Fachzeitschrift des <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernbund</strong>es 13. September 2013Foto: Sennereiverband Südtirol<strong>Quote</strong> <strong>ade</strong>Wie sich die Politik auf das Auslaufen derMilchquotenregelung im Jahr 2015 vorbereitetS.14


inhalt SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013spezialSpezial Eine Wohltat für Körper und Geistsind Wellness-Angebote. Zu finden sind sieauch in Südtirol. S.27Bauernjugend Ein ganzes Wochenende langwar Toblach der Nabel der Handmäher-Welt.Wir blicken ausführlich zurück. S.10Produktion Wie die Bauern im Piemont gegendie Kastaniengallwespe vorgehen und wiesich das in Südtirol umsetzen lässt. S.62bauernbundlebenraiffeisen4 Interview Markus Ritter zur Rolle derBauern in der Politik6 Vinschgau Auftakt zu bäuerlichenStammtischen in Prad7 Burggrafenamt Wichtige Themenbeim Stammtisch in Forst besprochen8 <strong>Bauernbund</strong> vor Ort Bäuerliche Weltenim Ultental9 Marketing DelikatESSEN-Broschüremit Produktgruppe Frischfleisch10 Bauernjugend Rückblick auf dieHandmäher-EM in Toblach12 Bäuerinnen Bäuerliche Anliegen anMaria Hochgruber Kuenzer übergebenpolitik & wirtschaft14 Milchwirtschaft Gespräche über dieZeit nach der Milchquote laufen17 Alpenkonvention Berglandwirtschaftsprotokollist genehmigt19 Umfrage EU-Kommission befragt bäuerlicheFamilienbetriebe20 Bärenmanagement Interview mitAndreas Agreiter21 Abwanderung Jugend entwickeltStrategien22 Laurin-Stiftung Wertvolle Unterstützungfür Bergbauern23 Familie Zusammenleben am Hof25 Zöliakie Leben mit Unverträglichkeitspezial27 Wellness Angebote im eigenen Land29 Abano Fangokuren immer im Trend30 Vorbeugung Schmerzen abwenden31 Haut Wie man sie richtig schützt34 Umstellung Die Wechseljahre36 Hören Gehör schützen37 Bäuerinnen Gesunde Brotzeit38 Lebensberatung Anlaufstelle in Zeitender Krise39 Ernährung Gesunde Beeren40 Pomosano Apfelsäfte unter der Lupe41 Stiftung Vital Was uns gut tut42 Kräuter Gesundes aus dem Gartenservice43 Energie Nachweis der Energieeffizienzist Pflicht45 Katastereintragung Frist läuft ab46 Soziales Spesenbeiträge für Invaliden48 Veranstaltungen53 VOG Products Vollversammlung mitWahlen54 Wirtschaftsbarometer Landwirtschafttrotzt der Krise55 Prämiert Weinkosttage im Unterland56 Bilanz Kellereien als Wirtschaftskraftproduktion & markt57 Innovation Gärtnereien züchten neuePflanzen59 Beregnung Erneuerte Anlage in Mals60 Auszeichnung „Drei Gläser“ für <strong>Südtiroler</strong>Weine61 Weinlese Start erfolgt verzögert62 Kastanien Bekämpfung der Gallwespeim Piemont64 Kovieh Aktuelle Preisspiegel65 Milchlieferung Vorsicht beim Zukaufvon Milchkühen66 SRV Aktueller Preisspiegel66 Braunvieh Zwei neue Teststiere67 Fleckvieh Neue Stiere im Angebot68 kleinanzeiger71 die letzte seiteFoto oben links: Frieder Blickle / MGM2


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT meinungeditorialJugend steht zu ihrerVerantwortungTOPWein: PrämierteWeitsichtFLOPGebäude: MehrZettel und KostenEs sind vor allem die Jungen,die ein Dorf langfristig amLeben erhalten. Darum liegtes auch in ihrer besonderenVerantwortung, sich Gedankendarüber zu machen,wie ländliche Gemeindenlebenswert bleiben. Deshalbist es begrüßenswert, wenndie <strong>Südtiroler</strong> Bauernjugendund der Jugendring gemeinsammit ihren Partnerorganisationenin Bayern überMöglichkeiten nachdenken,wie abwanderungsgefährdeteGemeinden gerettet werdenkönnen.Die Vorschläge sind entsprechendkonkret und reichenvon der Ausweisung von verbilligtenWohnbauzonen bishin zu einer verstärkten Mitbeteiligungvon Unternehmenin wirtschaftliche Entscheidungender Gemeinden.Auch bei der Umsetzung ihrerVorschläge vor Ort werdensich die Jugendlichen miteinbringen.Denn sie können zupackenum gemeinsam etwas weiterbringen. Das haben sie auchbei der Handmäh-Europameisterschaftwieder einmalunter Beweis gestellt: Dahaben junge Menschen einEvent organisiert, das zumländerübergreifenden undvölkerverbindenden Volksfestwurde.An drei Tagen wurde nicht nureiner landwirtschaftlich-sportlichenDisziplin gehuldigt.Es wurde darüber hinaus einRahmen geschaffen, in demsich Menschen verschiedenerNationen, verschiedenenAlters und verschiedener Herkunftkennenlernen konntenund Kontakte knüpften.Die EM war also mehr als eingesellschaftliches Großereignis:Sie war wieder einmalein Beleg dafür, dass wir derJugend getrost ihren Teilunserer gemeinsamen Verantwortungin die Hände legenkönnen.Leo Tiefenthaler,<strong>Bauernbund</strong>-LandesobmannWährend die heurigeWeinlese ger<strong>ade</strong> erst beginnt,erntet die <strong>Südtiroler</strong>Weinwirtschaft im GamberoRosso reiches Lob: 27<strong>Südtiroler</strong> Weine erhaltendie begehrten Drei Gläser.Es ist schon ein gewohntesBild. Ein Lob auf dieWeinwirtschaft scheintdaher abgedroschen. Abervergessen wir nicht: Hinterdem Erfolg steckt harteArbeit und Disziplin. Vormehr als 30 Jahren sprachin Italien niemand von<strong>Südtiroler</strong> Weinen, heutesind vor allem „unsere“Weißweine in aller Munde– dank der Weitsicht derKellereien und Bauern,ausschließlich auf Top-Qualität zu setzen. Allerdings:Qualität will auchverkauft sein. Am Marktliegt daher die Herausforderungder Zukunft. rarUmweltschutz ist wichtig.Transparenz bei Verträgenmit Immobilien auch.Aber damit hat diese neuePflicht nichts zu tun: Beijeder Hofübergabe, jedemVerkauf und jeder Vermietungvon Immobilien istdem Vertrag künftig auchder Energieeffizienz-Nachweisbeizulegen. Die Kostendafür liegen zwischen150 Euro plus MwSt. undeinem Vielfachen davon.Durchaus möglich, dassdie Vermieter diese Kostenauf die Mieter umwälzen.Mehr Kosten also, mehrBürokratie und mehr Zeitaufwand… Dass man dieseEU-Vorgabe einfacher umsetzenkann, zeigt derBlick nach Österreich undDeutschland: Dort reichenSelbsterklärungen und einfacheBestätigungen vonTechnikern.gstFoto Top: EOS3


auernbund SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013Sie halten eine wirksame Interessenvertretungfür immens wichtig, weil die Landwirtbauernbund13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRTMarkus Ritter: „Wir brauchen verlässliche, bäuerliche Politiker, weil den anderen der Bezug zur Landwirtschaft immer mehr fehlt.Vom heiligen Feuer des BauernstandesWenn die Landwirtschaft in der Politik etwas erreichen will, braucht sie dort eigene Leute. Das gilt in derSchweiz wie in Südtirol, sagt Markus Ritter, Präsident des Schweizer Bauernverbandes, im „<strong>Südtiroler</strong>-Landwirt“-Gespräch. von guido steinegger<strong>Südtiroler</strong> Landwirt: Bereits öfter haben Sieden Bauern in unserem Land vor WahlenMut gemacht. Ende September werden siedas wieder tun. Wieso liegt Ihnen persönlichdas Wohl der <strong>Südtiroler</strong> Bauern so sehr amHerzen?4Markus Ritter: Südtirol und die Schweizhaben sehr viel gemeinsam. Mir liegt dasWohl der Bauernfamilien im ganzen Alpenraumam Herzen. Zudem pflegen wir seitJahren einen ausgesprochen wertvollen Kontaktzwischen den Verbänden. Ich bin überzeugt,dass beide Seiten voneinander profitierenkönnen. Ich freue mich, wenn ichaufgrund unserer Erfahrungen in der Schweizdie <strong>Südtiroler</strong> Bauern unterstützen kann.Dem Schweizer Bauernverband gelingt esimmer wieder, sich in den Parlamenten –sowohl auf lokaler wie staatlicher Ebene –hervorragend zu positionieren. Was ist dasGeheimrezept?Das Geheimrezept ist einfach: Wir brauchenmöglichst viele Bäuerinnen und Bauern, diesich engagieren und bereit sind, Verantwortungzu übernehmen: angefangen im Kleinen,auf lokaler Ebene und in den landwirtschaftlichenOrganisationen selber. Gute Wahlchancenhaben jene, die bereits von einer gewissenBekanntheit in ihrem Umfeld profitieren unddie Übung haben in öffentlichen Auftritten.Für eine erfolgreiche Wahl braucht es amSchluss die Geschlossenheit und die hundertprozentigeMobilisierung der Landwirtschaft.


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT bauernbundschaft viele Berührungspunkte zur Politikhat. Was sind die wichtigsten?Sämtliche politischen Themen, die mit derNutzung des Bodens zu tun haben, habenpraktisch immer einen Zusammenhang mitder Landwirtschaft: Raumplanung, Gewässerschutz,Umweltschutz und Ökologie, Landschaftsschutz,Tourismus, Energiegewinnung,um nur einige Beispiele zu nennen. Zudemist die Landwirtschaft ein Wirtschaftsfaktorund Arbeitgeber. Auch wenn es um die Planungder Ausgaben des Landes geht, lohnt essich, wenn man mitreden kann!Neiddiskussion, Pflanzenschutz usw.: DieLandwirtschaft sieht sich europaweit immermehr in einem Verteidigungskampf, auchauf politischer Ebene. Sind verlässliche,bäuerliche Politiker mit guten Argumentenumso wichtiger?Aus meiner Sicht sind verlässliche, bäuerlichePolitiker vor allem deshalb wichtig, weilallen übrigen der Bezug zur Landwirtschaftimmer mehr fehlt. Früher hatten fast allezumindest Verwandte oder Bekannte, dieBäuerinnen und Bauern waren. Heute lebtein Grossteil der Bevölkerung in Städten undAgglomerationen. Diese Leute wissen nichtmehr, wann die Erdbeeren reif sind, welchegemeinwirtschaftlichen Leistungen an derLandwirtschaft hängen und auch nicht, warumsie durch ihre Standortgebundenheit nichteinfach in den gleichen Topf wie andere Branchengeworfen werden kann.Sie fordern eine hohe Wahlbeteiligung derbäuerlichen Bevölkerung. Wie motivieren Sieunentschlossene Bäuerinnen und Bauern?Es gilt, die große Bedeutung dieser Wahlin Bezug auf die Zukunft der Landwirtschaftins Bewusstsein zu bringen. Starke Kräfte der<strong>Südtiroler</strong> Landwirtschaft treten bei dieserWahl nicht mehr an. Dieser Generationenwechselin der politischen Interessenvertretungist sehr anspruchsvoll. Nur mit vollemEinsatz aller können die frei werdenden Sitzeerfolgreich durch bäuerliche Vertretungenbesetzt werden.Sie nehmen jeden Einzelnen in die Pflicht?Erste Priorität bei der Wahl hat klar, dassalle Bäuerinnen und Bauern mit ihren ganzenFamilien wählen gehen. Dieser Verantwortungsollten sich alle bewusst sein, und sonst mussman sie wirksam darauf hinweisen: „Willstdu die Landwirtschaft stärken und mitgestalten?– Geh wählen!“ Was wir brauchen, istGeschlossen- und Entschlossenheit – das „feusacre“, das „heilige Feuer“, für unseren Berufsstand.Unser Land ist UN-VorbildDie Vereinten Nationen haben 2014 zum Jahr des „Bäuerlichen Familienbetriebes“ausgerufen. Die <strong>Südtiroler</strong> Landwirtschaftsbetriebe haben internationalModellfunktion.Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisationder Vereinten Nationen, kurz FAOgenannt, hat eine Studie zum Thema „BäuerlicheFamilienbetriebe“ erarbeitet. Internationalgut funktionierende Landwirtschaftsmodellewurden dazu untersucht. Dabei istman auf Südtirol gestoßen, weil hier trotzkleinstrukturierter Betriebe eine lebendigeund wirtschaftlich bedeutende Landwirtschaftbetrieben wird.Da sich die zwei Spitzenbeamten der FAO,Julien De Meyer und Ana Pizarro, selbst einBild von Südtirols bäuerlichen Familienbetriebenmachen wollten, nahmen sie mitverschiedenen Organisationen und Instanzendes Landes Kontakt auf. Um das vernetzteSystem der <strong>Südtiroler</strong> Landwirtschaft besserüberblicken und verstehen zu können, suchtensie im Rahmen eines Südtirol-Besuchesauch das direkte Gespräch. Quer durch Südtirolbegleitet wurden die beiden FAO-Vertretervom Obstbau-Spezialisten Kurt Werth.Diskussionen vor OrtDass sich die Landwirtschaft in Südtirolstark von anderen Regionen unterscheidet,erfuhren die Vertreter der FAO auch bei einemSBB-Direktor Siegfried Rinner (v. r.) mit JulienDe Meyer, Kurt Werth und Ana PizarroGespräch mit dem Direktor des <strong>Südtiroler</strong><strong>Bauernbund</strong>es, Siegfried Rinner. Bei diesemTreffen wurden sowohl die Stärken der <strong>Südtiroler</strong>Landwirtschaft als auch die Bedeutungder geschlossenen Höfe erklärt. Die genossenschaftlicheVermarktung, die gute Aus- undWeiterbildung und die Beratung der Landwirtestießen auf großes Interesse. Als Erfolgsfaktorwurde außerdem die Interessenvertretungdurch den <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernbund</strong>erkannt.Im Spätherbst wird der Bericht zu „SmallholderFarmers in North Italy’s Apple Production“in Kiew veröffentlicht.sr5


auernbund SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013sommerpraktikumHinter den Landwirt-Kulissen„Ihr müsst es so wollen!“Sechs bäuerliche Stammtische organisiert der SBB, damit die Funktionäre der bäuerlichenOrganisationen in allen Bezirken die vier vom SBB unterstützten Landtagskandidatenkennen lernen können. Den Auftakt machte der Vinschgau in Prad.Stefanie Gruber im Gespräch mitRedakteur Bernhard ChristanellWertvolle Redaktionserfahrungkonnte Stefanie Gruber im Sommerwährend ihres zweimonatigenPraktikums beim „<strong>Südtiroler</strong> Landwirt“sammeln. Für die junge Naturnserinlag es auf der Hand, dasssie sich ger<strong>ade</strong> für dieses Praktikumentschieden hat: „Ich absolvierein Wien ein Bachelor-Doppelstudiummit der eher seltenenKombination von Germanistikund Agrarwissenschaften. Da stellteine Zeitung wie der ‚<strong>Südtiroler</strong>Landwirt’ die perfekte Kombinationdar“, erklärt Stefanie. DieWiener Studentin durfte in derRedaktion verschiedene Aufgabenübernehmen: vom Redigieren vonTexten über das Recherchieren imNetz bis zum eigenständigen Verfassenvon Artikeln.„Höhepunkt meines Praktikumswar ein Feature über den<strong>Bauernbund</strong>-Innovationsschalteranhand von zwei führenden Gärtnereibetrieben.Glücklicherweisebekam ich die Möglichkeit, dasgesamte Konzept alleine zu erstellen– vom ersten Interview bis hinzum letzten Foto.“ Auch an denBesuch einer Pressekonferenz mitLandeshauptmann Luis Durnwalderzur Präsentation des neuenErbhofbuches erinnert sich Stefaniegerne.„Dank des tollen Arbeitsklimasund der freundlichen Unterstützungdes Redaktionsteams wardas Praktikum eine super Erfahrungfür mich,“ berichtet sie.Mit den Landtagswahlen am 27. Oktober befindetsich die bäuerliche Politik im Umbruch. Darauf wiesGastredner Senator Hans Berger bei der Veranstaltungim Aquaprad hin: „Viele fragen sich, wo dieLandwirtschaft nach dem 27. Oktober stehen wird.“Immerhin hatte sie bisher gewichtige Ansprechpartnerin Bozen. Dies ist nur gelungen, weil diegesamte bäuerliche Bevölkerung es so gewollt undso gewählt hat.“ Ger<strong>ade</strong> das stimmt Berger zuversichtlich:„Wenn ihr wollt, erreicht ihr diese Stärkeauch diesmal wieder!“ Auch Obmann Leo Tiefenthalerappellierte an die Vinschgauer Vertreter, heuerbesonderen Einsatz zu zeigen: „Wir müssen wollen,dass Christian Gruber, Maria Hochgruber Kuenzer,Josef Noggler und Albert Wurzer in den kommendenfünf Jahren unsere Anliegen vertreten.“Fragen aus dem BezirkAnschließend stellten sich die Kandidaten denFragen von Leo Tiefenthaler und BezirksobmannAndreas Tappeiner.Eine brennende Frage im Vinschgau ist der respektvolleUmgang mit Grund und Boden durch diezunehmende Freizeitnutzung. Hier ist laut AlbertWurzer vor allem die Haftungsfrage zu klären. „KeinBauer darf Angst haben, seinen eigenen Forst- oderKonsortialweg zu benutzen.“ Aber auch ein Entgeltfür die Grundbesitzer müsse denkbar sein, z.B. beiVerschmutzung des Grundes und bei Einschränkungder bäuerlichen Tätigkeit.Tappeiner sprach auch die zunehmende Angstvor Haftungsfragen im Ehrenamt an. Maria HochgruberKuenzer bestätigte: „Früher war es eineEhre, im Vorstand von Konsortien, Vereinen usw.zu sein. Heute ist es eine Bürde.“ Laut Kuenzermüsse man alles unternehmen, damit die ehrenamtlichTätigen ihre Sicherheit und somit auchihre Freude wiedergewinnen.“Landtagswahlen ’13Auf Tappeiners Frage zum zuletzt belastetenNebeneinander landwirtschaftlicher Kulturen imoberen Vinschgau sagte Gruber: „Auf keinen Falldarf passieren, dass andere über uns entscheiden.Es gibt keine Ideallösung, aber wir müssen dieEntscheidungen gemeinsam treffen.“ Wichtig seiauch, die Öffentlichkeit viel mehr aufzuklären.Josef Noggler schließlich wurde gefragt, wie realistischeine stärkere lokale Energieversorgung sei.Noggler sieht die Lösung in der genossenschaftlichenVerteilung auf lokaler Ebene. Bei genossenschaftlichenSystemen sinke der Verbraucherpreis ummindestens 30 Prozent. Davon könne auch dieLandwirtschaft mit teilweise sehr hohem Stromverbrauchund entsprechend höheren Preisen überdurchschnittlichviel profitieren.srBäuerlicher Stammtisch im Vinschgau: „Lokalmatador“ Josef Noggler und Maria Hochgruber Kuenzer (beidestehend) in Diskussion mit bäuerlichen Funktionären aus dem Bezirk6


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT bauernbund„Es geht um euch selbst“Bei den Wahlen geht es nicht um die Kandidaten, sondern um die Bauern selbst,sagte SBB-Direktor Siegfried Rinner beim bäuerlichen Stammtisch in Algund. DieThemen des Bezirks: Bergbauernhöfe, Großraubwild, Besenwuchs und Wasser.Sie wollen auch die nächsten fünf Jahre politisch mitentscheiden: Die Spitzenvertreter der bäuerlichen Organisationenim Burggrafenamt mit den Kandidaten (stehend v.l.) Christian Gruber und Albert Wurzer.<strong>Bauernbund</strong>-Direktor Siegfried Rinner nahm sichbeim bäuerlichen Stammtisch im St.-Sixtus-Kellerder Spezialbierbrauerei Forst kein Blatt vor denMund: „Ja, das ist eine Wahlveranstaltung. Wirsagen das ganz offen. Denn wir wollen auch hierim Burggrafenamt um jede einzelne Stimme auswerben.“ Dies geschehe nicht aus Eigennutz: „Beiden Landtagwahlen geht es nicht um diese vierKandidaten, die heute vor euch stehen; auch nichtum den <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernbund</strong>. Es geht um dieZukunft des Bauernstandes: Es geht um euch selbst!“Niemand könne den Bauernstand so gut vertreten,wie Maria Hochgruber Kuenzer, Josef Noggler, AlbertWurzer und Christian Gruber. „Mit ihnen habenwir das Arbeitsprogramm aller bäuerlichen Organisationenfür weitere fünf Jahre unterschrieben.“Es nütze aber kein Programm, wenn es nicht gelinge,diese vier Kandidaten in den Landtag zu wählen.Am Rande des bäuerlichen Stammtisches erklärteBezirksobmann Bernhard Burger dem „<strong>Südtiroler</strong>Landwirt“ auch die vorrangigen Anliegen ausdem Bezirk: In der Berglandwirtschaft hat dasBurggrafenamt besonders steile Höfe. Sie blickenoft mit Existenzängsten in die Zukunft. Die Politikmüsse alles tun, damit diese Menschen auch künftigauf diesen Höfen leben und arbeiten können.Beim Großraubwild ist deutlicher Druck auf Romund Brüssel auszuüben, um gemeinsam mit demTrentino mehr Handlungsspielraum zu bekommen,vor allem gegenüber den Problemtieren.Landtagswahlen ’13kommentarGut gemeint,aber schlechtgetroffenManchmal meint man es gut undtrifft es schlecht. Eigentlich ist eseine gute Nachricht, wenn zweiVerbände gemeinsame Wegebeschreiten. Es ist also eine positiveMeldung, wenn es vermehrtverbandsübergreifende Zuchtwartegibt.So hat dies auch die Redaktion des„<strong>Südtiroler</strong> Landwirt“ verstanden.Das „TOP“ in ihrer vergangenenAusgabe auf Seite drei sollte dieAnerkennung dafür sein, dass dieViehzuchtverbände einen weiterenSchritt in Richtung Zusammenarbeitgetan haben.In diesem Fall aber haben sichVertreter der Viehzuchtverbändedurch die Wortwahl angegriffengefühlt. Das tut uns leid. Eswar weder im Sinne des <strong>Südtiroler</strong><strong>Bauernbund</strong>es noch derRedaktion. Wir versichern denVerbänden, dass wir ihre Arbeitwertschätzen und sind froh, wennsie den eingeschlagenen Weg derkleinen Schritte weiter beschreiten.Siegfried Rinner,Direktor <strong>Südtiroler</strong><strong>Bauernbund</strong>Lob aus ÖsterreichDass Südtirols Landwirtschaft bisher vieles richtiggemacht hat, bestätigte Gastredner JohannesAbentung, Direktor des Österreichischen <strong>Bauernbund</strong>es:„Euer Genossenschaftssystem, eure Interessensvertretung,eure Landschaft und eure Auszahlungspreise:Darum beneiden euch viele bei uns.Ihr habt euch das durch Fleiß verdient, aber auchdurch gute politische Rahmenbedingungen. Diesegilt es bei jeder Wahl zu verteidigen, und dazumöchte ich euch auch bei dieser Wahl ermuntern.“Ein akutes Problem, ja für einige Betriebe richtigbedrohlich ist der Besenwuchs. Die Erforschungund Bekämpfung ist nicht einfach. Umso mehrmuss die Politik der Forschung einen Schwerpunktmit entsprechenden Geldmitteln zugestehen. InExtremfällen sollte man auch an finanzielle Hilfenfür einzelne Betriebe denken.Ein weiterer Punkt ist das Wasser: Im Gewässernutzungsplanist die Landwirtschaft nach demTrinkwasser an zweiter Stelle gereiht. Die Realitätsieht laut Burger anders aus, und das sei in dennächsten fünf Jahre zu ändern.gst7


auernbund SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013betriebsausflugSBB-Mitarbeiterwanderten imSarntalWer zusammen wandert, der arbeitetauch am Arbeitsplatz besserzusammen. Getreu diesem Mottounternehmen die Mitarbeiter desgesamten <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernbund</strong>eseinmal im Jahr einen Betriebsausflug.Er findet jedes Jahr ineinem anderen Bezirk statt. Heuerging es – organisiert vom<strong>Bauernbund</strong>-Bezirk Bozen, nachReinswald im Sarntal. Vom Parkplatzdes Skigebietes ging es überdie Getrum- zur Pfnatschalm, diefleißigeren Geher machten denUmweg über die Getrumspitze.Der Betriebsausflug ist nebender Mitarbeitertagung im Novembereine von zwei Gelegenheiten,bei der sich alle <strong>Bauernbund</strong>-Mitarbeiter – aus den Bezirksbüroswie der Zentrale – begegnenund besser kennenlernen können.Dies betonte auch LandesobmannLeo Tiefenthaler: „Das ganze Jahrarbeiten die Mitarbeiter des <strong>Südtiroler</strong><strong>Bauernbund</strong>es daran, diebäuerlichen Familien und Betriebemöglichst gut zu beraten undihre Interessen zu vertreten.“ Wergemeinsam wandere, arbeite danachauch im Büro besser zusammen.Der Sarner Bürgermeister und<strong>Bauernbund</strong>-Ortsobmann FranzLocher stellte das bäuerlich geprägteSarntal mit seinen Eigenheitenvor. Sarntal ist die flächenmäßiggrößte Gemeinde Südtirols.U. a. muss es mit seinem weitläufigenStraßen- und Wegenetzgroße Herausforderungen imländlichen Raum meistern.bauernbund vor ortBäuerliches UltentalÜber 700 Interessierte besuchten im Frühjahr die Fotoausstellungen und Veranstaltungenzum Thema „Bäuerliche Welten: gestern, heute, morgen“ in den Ortschaftendes Ultentals.Veranstalter waren neben dem HeimatpflegevereinSt. Pankraz die bäuerlichen Organisationen und dieBildungsausschüsse des Tales. Die Veranstaltungsreihewar damit ein gutes Beispiel für die gelebteZusammenarbeit der bäuerlichen Organisationenmit anderen Vereinen und Verbänden vor Ort.Besonders stimmig und gut besucht war dieEröffnungsveranstaltung am 1. Mai im Kulturst<strong>ade</strong>lGruebhof in St. Pankraz. Im rustikalen Ambientedes ehemaligen St<strong>ade</strong>ls kamen die großformatigenFotos des legendären Trentiner Fotografen FabioFaganello über eine großteils untergegangene archaischeBergbauernwelt in Südtirol und dem Trentino,die Ulten-Klassiker des Burgstaller FotografenGeorg Mayr sowie neuere Aufnahmen der FotogruppeUlten besonders gut zur Geltung.Wanderausstellung und aktuelle Bildererfolgreich ergänztDie Kombination der vom <strong>Bauernbund</strong> bereitgestelltenAusstellung „Immer nach Hause“ mit Fotosvom besonders stark bäuerlich geprägten Ultentalerwies sich als Erfolgsrezept. Am 3. Mai fand imSt<strong>ade</strong>l des Gruebhofes dann ein nostalgischer Erzählabendüber das Leben auf den Höfen um 1950statt. Sieben ältere Ultnerinnen und Ultner erzähltendabei unter dem Titel „Stóll órbátn, Muas essn,Spinnen, Rousnkrónz betn,…“ von ihren Erinnerungenan die Arbeit in Haus, Stall, Feld und Wald voretwa 60 Jahren. Ein Blick in die Zukunft wurdesodann am 15. Mai in der Bibliothek St. WalburgBei der Eröffnung der Ausstellung las Florian Kronbichlerseine Texte zur Wanderausstellung „Immernach Hause“ vor.gerichtet, und zwar beim Dorfgespräch „Ulten 2043:Leben auf den Höfen und in den Dörfern in 30Jahren“. Dabei wurde deutlich, dass sich die Jugendgut gerüstet sieht, die Herausforderungen der Zukunftzu meistern und dass das Ultental das Potentialhätte, „das Bio-Tal Südtirols“ zu werden. ÜberPfingsten war die Fotoausstellung dann im VereinssaalSt. Nikolaus zu sehen. Dort besichtigten gut350 vorwiegend einheimische Besucher die ausgestelltenBilder über die „gute alte Zeit“ auf denHöfen. Bei der Eröffnung der Ausstellung inSt. Nikolaus am 17. Mai wurde das Leben der Bäuerinnenins Blickfeld gerückt.Ausruhen am Gipfel: SBB-Mitarbeiterauf der Getrumspitze8


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT bauernbundImmer mehr DirektvermarkterIn den nächsten Tagen erscheint die neue Broschüre „DelikatESSEN vom Bauern“ der Marke „Roter Hahn“. Aufdie Konsumenten warten nicht nur neue Betriebe, sondern auch die neue Produktgruppe „Frischfleisch“.Mit 56 Betrieben ist eine stattliche Zahl vonbäuerlichen Direktvermarktern der Qualitätsmarke„Roter Hahn“ mit ihren Qualitätsproduktenim neuen Führer „DelikatESSEN vomBauern“ aufgelistet. Elf Produktgruppen werdendarin vorgestellt: Fruchtsäfte, -sirupe und-aufstriche, Kräuter, Trockenobst, Destillate,Essig, Freilandeier, Brot und Milchprodukte.Erstmals gibt es auch ein Frischfleisch-Angebot.Hans J. Kienzl, Leiter der Abteilung Marketingim <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernbund</strong>, erklärt:„Viele Konsumenten fragen immer öfter nachheimischem Frischfleisch. Diese Nische wollenwir nutzen. Interessierte können dasFleisch, das fertig portioniert und vakuumverpacktangeboten wird, bestellen und amHof oder im Hofl<strong>ade</strong>n abholen, oder es wirddirekt nach Hause geliefert. Das Frischfleischstammt von den Höfen Lüch da Ciampidel inSt. Kassian im G<strong>ade</strong>rtal, Unterratschill-Hofin St. Martin bei Latsch, Wieserhof in Vöranund Hof am Schloss in Prad am Stilfser Joch“.Es werden Premiumpreise gezahltVier Betriebe bieten heuer erstmals Frischfleisch unter der Qualitätsmarke „Roter Hahn“ an.Erfreulich sei nicht nur, dass mit dem Frischfleischnun die elfte Produktgruppe unter derMarke „Roter Hahn“ auf den Markt gebrachtwerden könne, sondern auch die steigendeZahl an Betrieben, die sich der Direktvermarktungwidmen und sich der bäuerlichen Dachmarkeverpflichten. „Immer mehr Betriebesehen in der Direktvermarktung eine Chancefür ihren Hof. Dank hervorragender Qualitätund der Bekanntheit der Marke ist es gelungen,für heimische Qualitätsprodukte der Marke„Roter Hahn“ Premiumpreise zu erzielen, diedie hohen Investitionen und die Bemühungender Bauernfamilien rechtfertigen“, so Kienzlzufrieden. Neben einigen fleischverarbeitendenBetrieben sind die Hofkäsereien Gatscher-Hof in Kiens und Moserhof in Steinhaus imAhrntal sowie die Hofbrennerei Pschnickerhofin Villanders erstmals in der Broschüre „DelikatESSENvom Bauern“ angeführt.Erfreulich sei auch, dass immer wiederneue Produkte ins Angebot aufgenommenwerden können, erklärt Margareth Elsler, dieim <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernbund</strong> die Direktvermarkterbetreut. „Heuer bietet beispielsweise MichaelOberhollenzer vom Moserhof Schafbutterund -joghurt an. Solche Neuheiten zeigen,wie innovativ unsere Direktvermarkter sind.Gleichzeitig wird ger<strong>ade</strong> mit solchen Innovationendas Interesse der Konsumenten geweckt.“Betriebe, die in die Direktvermarktungeinsteigen möchten, bietet die Abteilung Marketingein umfassendes Dienstleistungsangebotan, das von der Beratung über die Weiterbildungbis hin zum Marketing und denQualitätskontrollen reicht.Rezepte mit den Qualitätsproduktenvom BauernNeben den bäuerlichen Lebensmitteln werdenin der Broschüre alle 56 Bauernhöfe mitDirektvermarktung beschrieben. Interessiertefinden dort auch Rezepte mit den bäuerlichenQualitätsprodukten, die von HeinrichGasteiger, Gerhard Wieser und Helmut Bachmannausgearbeitet wurden und zum Nachkocheneinl<strong>ade</strong>n.Die Produkte der Direktvermarkter könnenvielfach ab Hof, auf Bauernmärkten, in zahlreichenLebensmittel-Fachgeschäften und inFeinkostläden gekauft werden. „Die größteAuswahl an „Roter Hahn“-Produkten gibt esaber in den Pur-Südtirol-Genussmärkten inMeran und Bruneck“, erklärt Margareth Elsler.Großflächige Verteilung„DelikatESSEN vom Bauern“ wurde in einerAuflage von 130.000 Stück gedruckt und kannbeim <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernbund</strong> kostenlos angefordertwerden. Sie wird auf Messen undVeranstaltungen im In- und Ausland verteiltund Mitte September den Zeitungen Dolomitenund Alto Adige beigelegt.delDie neu erschienene Broschüre „DelikatESSENvom Bauern“ 20149


auernjugend SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013Großer Sportsgeist, große EmotionenÜber 90 Athleten kämpften in Toblach um den EM-Titel im Handmähen. Innerhalb von nur drei Stunden habendie besten Handmäher Europas über 7000 Quadratmeter saftiges Gras weggefegt. Bei den Damen ging derSieg nach Österreich, bei den Herren in die Schweiz. Die <strong>Südtiroler</strong> glänzten mit Top-Platzierungen.Bereits bei ihrer Ankunft in Toblach, machtensich die Schweizer mit großem Glockengeläutbemerkbar und signalisierten damit, dass mitihnen auch bei dieser Europameisterschaftim Handmähen zu rechnen ist. Und die Titelverteidigerund klaren Favoriten solltenRecht behalten.In einem harten Wettkampf mussten sichdie Schweizer mit den anderen Teilnehmernaus Österreich, Südtirol, Bayern-Deutschland,Schweiz, Slowenien und dem Baskenlandmessen. Erstmals mit dabei waren auch einigeHandmäher aus der Slowakei, die ihr Könnenim Umgang mit der Sense unter Beweisstellten.<strong>Südtiroler</strong> Mäher in den Top zehnDie <strong>Südtiroler</strong> Mäher glänzten mit Top-Ergebnissen. Beste Mäherin aus dem <strong>Südtiroler</strong>Team war Christine Innerhofer ausVöran. Sie mähte sich auf den sechsten Platz.Auf den guten siebten Platz landete die derzeitigeLandesmeisterin im Handmähen BrigitteGoller aus Kastelruth.Bei den Herren erzielte Christian Irsaraaus Abtei das beste Ergebnis für Südtirol. Ersicherte sich den neunten Platz.Europameister im Handmähenkommt aus der SchweizBesonders gespannt waren die Zuschauer,als der Schweizer Armin Betschart zum Sensenschwungansetzte. Der 32jährige durchtrainierteTitelverteidiger behielt die Nervenund mähte das 100 Quadratmeter große Feldin einer sensationellen Zeit von zwei Minuten,26 Sekunden und 43 Hundertstel nieder. Unddas nicht nur schnell, sondern auch sauber.Kaum ein Grashalm ragte noch empor, wasBetschart schlussendlich den Sieg und damitden Europameistertitel im Handmähen einbrachte.Auf den zweiten Rang mähte sichStefan Lüönd, ebenfalls aus der Schweiz undauch der dritte Platz ging mit Martin Frischknechtan die Schweiz.Siegerehrung der Handmäherinnen: (v. l.) SBJ-Landesleiterin Christine Tschurtschenthaler, Vize-Europameisterin Marie-Luise Löcker (Österreich), die strahlende Gewinnerin Margit Steinmann(Österreich), Drittplatzierte Regula Frehner (Schweiz) und SBJ-Landesobmann Hannes DosserÖsterreich holt sich EM-Titel beiden DamenBei den Damen hingegen war die jungeÖsterreicherin Margit Steinmann eine Klassefür sich. Steinmann, die mit der Startnummer18 ins Rennen ging, legte das 35 Quadratmetergroße Wettbewerbsfeld in einer sensationellenGesamtzeit von einer Minute, sechsSekunden und 20 Hundertstel flach. Zweitewurde Marie-Luise Löcker, ebenfalls aus Österreich.Auf den dritten Rang mähte sichRegula Frehner aus der Schweiz.Nicht überraschend entschied dann auchÖsterreich die Mannschaftswertung Damenund die Schweiz die MannschaftswertungHerren für sich.Die <strong>Südtiroler</strong> Mäher-Mannschaft beim festlichen Einzug10


äuerinnen SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013kommentarWir sinddie Basis desErfolgs!Ein schmackhaftes Essen ausregionalen Zutaten, eine herzhafteMarende, ein selbstgemachtesBrot – dies alles ist für viele Gästeder Begriff von „unserer <strong>Südtiroler</strong>Gastlichkeit“. Damit wird demGast weit mehr als nur eine Mahlzeitserviert – nämlich ein Stückunserer Heimat.Ger<strong>ade</strong> in Zeiten, in denen sichdie Globalisierungsspirale immerschneller dreht, steigen Bedürfnisund Bewusstsein für regionaleProdukte mit Herkunfts- und Qualitätsgarantie.Wer könnte den Gästen das Landauthentischer vermitteln als jene,die die heimische Lebensmittelproduzieren und veredeln?Unsere einzigartige Natur, diegrandiose Bergwelt, hochwertigeDienstleistungen und Gastfreundschaftsind für unsere Gäste dieTop-Urlaubsgründe. Zu diesemunverwechselbarem Ambientegehören auch die Kulturlandschaftund Lebenstradition, die vonunseren Bauern und Bäuerinnenüber Jahrhunderte geschaffenwurde und Ausdruck einer funktionierendenBeziehung zwischenMensch und Natur ist. Das heißt,der touristische Erfolg Südtirolsbasiert maßgeblich auf einer (Kultur)Landschaft,die von unsererLandwirtschaft auch zukünftig mitLiebe und Stolz gepflegt wird!Bäuerinnen gestalten ZukunftKürzlich übergab Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer die gesammelten Anliegender Bäuerinnen an die Landtagsabgeordnete Maria Kuenzer.Frauen am Land sind die tragenden Säulen in derLandwirtschaft und im ländlichen Raum. Um siebei ihren unzähligen Aufgaben im wirtschaftlichenund sozialen Bereich zu unterstützen, arbeitete derLandesbäurerinnenrat ein Wahlprogramm aus,welches im Gesamtwahlprogramm des <strong>Südtiroler</strong><strong>Bauernbund</strong>es verankert ist.Bei der Übergabe der Anliegen an Maria Kuenzerbetonte Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer: „Wirwissen, dass die Anliegen bei dir in guten Händensind. Die letzten fünf Jahre haben gezeigt, dass wirmit dir eine kompetente und verlässliche Ansprechpersonim Landtag haben. Wir hoffen, dass wir auchin Zukunft auf dich zählen können.“WahlprogrammDie zentralen Punkte des Wahlprogrammes sind :1. Familiengerechte Politik: Die Förderung von Familien– insbesondere der Familien am Land –muss weiter vorangetrieben werden. Die Familienvorteilskartemuss Familien auch am Landklare finanzielle Vorteile bringen. Die Anerkennungder Pflege und Erziehungszeiten für dasRentenalter sowie die soziale Absicherung imAlter durch die Auszahlung einer Mindestrentemuss eingefordert werden. Die Gleichberechtigungbei den verschiedenen Formen der Kinderbetreuungist ein absolut notwendiger Schritt.Hiltraud Erschbamer übergibt die SBO-Anliegen.2. Der Ländliche Raum muss besonders für jungeFrauen attraktiv sein und bleiben. Es müssenRahmenbedingungen geschaffen werden, um dieNahversorgung am Land auf gesundheitlicherund sozialer Ebene zu gewährleisten.3. Hauptkriterium bei Wettbewerben oder in Ausschreibungenmuss die Regionalität, nicht der Preissein. Kleine Kreisläufe müssen gefördert werdensowie bei öffentlichen Ausschreibungen muss dasKriterium „0-km Produkte“ unterstützt werden.4. Dezentrale Aus- und Weiterbildungen müssenauch in Zukunft als wertvolle Investition in dasKapital Mensch erhalten und ausgebaut werden.5. Frauen schenken ihre wenige Freizeit oft demEhrenamt: Dieses Engagement muss belohnt undwertgeschätzt werden und darf nicht von bürokratischenAuflagen erstickt werden.Selbstgemachte Marmel<strong>ade</strong> –ein süßes VergnügenMarmel<strong>ade</strong> selber einkochen – das geht ganz einfach: Dies zeigten in diesemSommer die Bäuerinnen-Dienstleisterinnen bei diversen Veranstaltungen.Helga FischnallerLandesbäuerin-StellvertreterinMo. bis Fr. 9-12 und 14-16 UhrTel. 0471 999 400lebensberatung@baeuerinnen.itMit Marmel<strong>ade</strong>n kann man sich auch im Herbstund Winter an den heimischen Früchten erfreuen.Immer wieder sind dabei die wertvollen Kochtippsder Bäuerinnen-Dienstleisterinnen gefragt. Und sonützten im Laufe des Sommers zahlreiche Interessiertedie Gelegenheit bei den Informationsveranstaltungenim Gartenmarkt der LandwirtschaftlichenHauptgenossenschaft in Brixen und Meran sowiebeim Marmor & Marillen Fest in Laas, direkt denBäuerinnen-Dienstleisterinnen beim Marmel<strong>ade</strong>einkochenzuzusehen und sich Tipps und Trickszum Einkochen von Marmel<strong>ade</strong> zu holen.Wie man Marmel<strong>ade</strong> selber macht, zeigten die Bäuerinnenden Interessierten im Gartenmarkt.12


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT bäuerinnenJausetüten und KinderbetreuungAuf der internationalen Deutschlehrertagung, die dieses Jahr in Bozen stattfand,trafen sich Deutschlehrer aus aller Welt. Auch Bäuerinnen trugen zum Gelingender Veranstaltung bei.In der Freien Universität Bozen wurde eine Wochelang die internationale Deutschlehrertagung (IDT)ausgetragen. Den Teilnehmern der IDT, darunterauch die wichtigsten „Deutsch als Fremdsprache“-Verlage, wurde neben der Fortbildung auch einbreites Rahmenangebot angeboten. Die Marketingmanagerindes Klett-Langenscheidt Verlages, TonaVassiliki, überraschte ihre Mitarbeiter mit einerJausetüte der Bäuerinnen-Dienstleisterin BrigitteHofer. Die Jausetüten waren mit belegten hausgemachtenVollkornbroten mit hausgemachtem Käse,selbstgemachten Müsliriegeln, Dinkelvollkornstangenund Obst gefüllt.Stadtkinder auf dem BauernhofDie Sozialgenossenschaft „Mit Bäuerinnen lernenwachsen-leben“hat für die Teilnehmer der IDT Kinderbetreuungam Bauernhof angeboten. Währenddie Eltern sich bei der Tagung mit der deutschenSprache beschäftigten, konnten deren Kinder unvergesslicheTage am Bauernhof verbringen. Einen <strong>Südtiroler</strong>Bauernhof hautnah erleben, war für dieseKinder ein einmaliges Erlebnis. Auf dem BauernhofBäuerinnen zeigen ihr KönnenLandesbäuerin Hiltraud Erschbamer stellte vergangene Woche drei Vertretern der<strong>Südtiroler</strong> Marketinggesellschaft (SMG) die Bäuerinnen-Dienstleistungen der <strong>Südtiroler</strong>Bäuerinnenorganisation vor.Drei Vertreter der SMG fuhren gemeinsam mitHiltraud Erschbamer, Verena Niederkofler und ChristineEisenstecken am 23. August vormittags insSarntal. Dort zeigte die Bäuerinnen-DienstleisterinMaria Stofner Gross der Gruppe, wie man Ofner,Buchweizenbrote und Osterbrote backt, was dasGeheimnis eines gelungenen Sauerteiges ist und wieman einfach und schnell einen Germteig herstellt.Am Nachmittag fuhr die Gruppe nach Altrei, wosie bereits von Rita Amort erwartet wurden. Nacheiner Führung durch das Lupinenfeld, wurdenLupinenkaffee und Lupinenschokol<strong>ade</strong> verkostetund am Ende führte Rita Amort die Gruppe in dieKunst des Filzens ein. Mit einer selbstgemachtenFilzblume und herrlich duftendem Brot samt Brotanleitungtrat die Gruppe die Heimreise an. DieLandesbäuerin Hiltraud Erschbamer resümiert: „DieDie Mitarbeiter des Klett-Langenscheidt Verlags freutensich über die Jausetüten mit den hausgemachtenKöstlichkeiten.lernten die Kinder den bäuerlichen Alltag kennen,vom Kühe füttern bis hin zum Brotbacken und Käsemachen. Die Natur zu schätzen und zu lieben wurdeihnen so auf ganz natürliche Weise beigebracht.Die SMG-Vertreter und die SBO-Delegation warensich einig: Es war ein schöner, abwechslungsreicherund vor allem lehrreicher Tag.Bäuerinnen haben den SMG-Vertretern einen gutenEinblick in ihre Dienstleistungen gewährt und sohoffen wir auf eine gute Zusammenarbeit.“landtagswahl 2013Tragende Säulenam LandFrauen am Land sind die tragendenund gestaltenden Säulen inder Landwirtschaft und im ländlichenRaum. Neben unzähligenAufgaben im wirtschaftlichen undsozialen Bereich tragen Frauenwesentlich zur Identität von Dörfernund Gemeinden bei. Dahermuss der ländliche Raum besondersfür junge Frauen attraktivsein und bleiben. Frauen müssenRahmenbedingungen im ländlichenRaum vorfinden, die einegute Nahversorgung im gesundheitlichenund sozialen Bereichgewährleisten und eine Aus- undWeiterbildung vor Ort für sichund ihre Familie bieten. Frauensollen den ländlichen Raum alseinen attraktiven Arbeitsplatzvorfinden und auch als innovativenStandort für unternehmerischeTätigkeiten nutzen können.Damit die Bedürfnisse der Frauenam Lande stärker in der Landesgesetzgebungberücksichtigtwerden, braucht es dort eine starkeVertretung.Wir wissen, dass unsere Kandidatin,die ehemalige Landesbäuerinund L.-Abg. Maria Kuenzergenau die richtige Frau ist, diesich im Landtag für die speziellen,auf die Bedürfnisse der Frauenund Bäuerinnen zugeschnittenenBildungs-, Förderungs- und Entwicklungsprogrammeeinsetzenkann. Um Mehrheiten zu erreichen,braucht sie gleichzeitigPartner, und die findet sie in denweiteren drei bäuerlichen Kandidaten,die das gemeinsame SBB-Arbeitsprogramm unterschriebenhaben. Schenken wir ihnen unserVertrauen bei den Landtagswahlenam 27. Oktober!Maria Haller,Ingeborg Rechenmacher;Bezirksbäuerinnen Meran undVinschgau13


politik & wirtschaft SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013politik & wirtschaft 13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRTDas Leben nach derMilchquoteNachdem die gemeinsame EU-Agrarpolitik so gut wie in trockenen Tüchern ist, geht es jetzt inSachen Milch ans Eingemachte. Der „<strong>Südtiroler</strong> Landwirt“ hat sich umgehört, wie sich die EU undSüdtirol auf das Ende der Milchquotenregelung im Jahr 2015 vorbereiten. von bernhard christanellWenn sich Termine auf verschiedenenEbenen zu einem Thema häufen, dannist das ein untrügliches Zeichen dafür, dassein Thema an Bedeutung gewinnt. Bis zumendgültigen Aus für die Milchquotenregelungauf EU-Ebene dauert es zwar noch fast eineinhalbJahre, die Diskussion über die Zeitdanach nimmt aber in diesen Wochen Fahrtauf: Im Agrarausschuss des EU-Parlamentswird zurzeit über einen Initiativbericht des<strong>Südtiroler</strong> Abgeordneten Herbert Dorfmanndiskutiert, in dem es um Maßnahmen zurAufrechterhaltung der Milchproduktion inBergregionen und anderen benachteiligtenGebieten geht.In der kommenden Woche treffen sich inBrixen Fachleute aus ganz Österreich zu einerinternationalen Milchwirtschaftstagung mitdem Schwerpunkt „Milchwirtschaft im Alpenraum“.Am 24. September stellt die EU-Kommissionin Brüssel die Ergebnisse einer Studievor, in der die Zukunftschancen der Milchwirtschaftin Europa unter die Lupe genommenwerden. Zu den Inhalten dieser Studieist zwar noch nichts durchgesickert, dass dieMilchwirtschaft in den Berggebieten dortDie <strong>Südtiroler</strong> Milchhöfe wünschen sich von der EU einen Ausgleich für die verhältnismäßig hohen Sammelkosten im Berggebiet.14


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT politik & wirtschafteine zentrale Rolle spielen wird, ist jedochnicht zu erwarten: „Dabei wird die Liberalisierungdes Milchmarktes vor allem die Bergregionensowie andere benachteiligte undentlegene Gebiete besonders hart treffen“, istsich Herbert Dorfmann sicher.Konkrete Ideen für Ausgleich vonNachteilenIn seinem Bericht für den Agrarausschussführt der <strong>Südtiroler</strong> EU-Abgeordnete einigekonkrete Vorschläge an, mit denen die Milchwirtschaftim Berggebiet unterstützt werdenkönnte. Dorfmann prangert vor allem dieungleiche Verteilung der Flächenprämien an,wie sie beispielsweise in Italien immer nochvorhanden ist. „Hier ist es höchste Zeit füreinen Ausgleich zwischen Gunstlagen undBerggebieten. In der Zwischenzeit könnteman für benachteiligte Gebiete eine an Raufutterfressergekoppelte Prämie im Rahmender Ersten Säule einführen“, schlägt Dorfmannvor. Auch sollte – nach dem Vorbild der ObstundGemüsemarktordnung – für Erzeugerorganisationendie Möglichkeit geschaffenwerden, aus dem Gemeinschaftshaushaltmitfinanzierte, operationelle Programme umzusetzen.„In der <strong>Südtiroler</strong> Obstwirtschafthaben diese operationellen Programme vielbewirkt und die Zusammenarbeit wesentlichbeschleunigt. Das wäre auch für die Milchwirtschaftsinnvoll“, betont Dorfmann.Konkrete Möglichkeiten würden solcheProgramme in Bereichen wie Markterschließung,Qualitätssicherung, Produktinnovationund Werbung – insbesondere hinsichtlich derneu geschaffenen Bezeichnung „Produkt vomBerg“– bieten. Auch bei Schulmilchprogrammensollte die Möglichkeit geboten werden,gezielt auf Produkte aus Bergregionen zurückgreifenzu können.Machen sich intensiv Gedanken über die Zukunft der <strong>Südtiroler</strong> Milchwirtschaft: (v.l.) HerbertDorfmann, Joachim Reinalter und Albert Wurzer.Joachim Reinalter, der in seiner Funktionals Obmann des Sennereiverbandes Südtiroldie Milchwirtschaftstagung in Brixen in derkommenden Woche organisiert, würde solcheoperationellen Programme mit finanziellerUnterstützung der EU sehr begrüßen. „Wirhaben gesehen, was diese Programme in der<strong>Südtiroler</strong> Obstwirtschaft bewirkt haben. Siekönnten auch der Milchwirtschaft einen positivenSchub verleihen“, betont Reinalter.Spezialisierung in der Produktion,Kooperation im VerkaufAlbert Wurzer, der als engster Vertrauter desehemaligen Landwirtschafts-Landesrats HansBerger die <strong>Südtiroler</strong> Milchwirtschaft bestenskennt, sieht auf die einzelnen Milchhöfe zweiwichtige Aufgaben zukommen: „Die genossenschaftlichorganisierte <strong>Südtiroler</strong> Milchwirtschaftist ein unabhängiger Wirtschaftszweigund soll das auch bleiben. Damit sie auch weiterhinerfolgreich sein kann, brauchen wir aufder Produktionsseite eine verstärkte Spezialisierung.Es muss und kann nicht jeder allesmachen“, ist Wurzer überzeugt. Das sicherezum einen die Auslastung von teuren Produk-tionsanlagen, zum anderen trage sie dazu bei,heute schon etablierte und erfolgreiche Markenzukunftssicher zu machen.„Auf der Verkaufsseite steht die Milchwirtschaftin Südtirol vor der Herausforderung, dieKräfte zu bündeln – ohne auf den Wert etablierterMarken wie beispielsweise dem SterzingerJoghurt, der Brimi-Mozzarella oder demStilfser Käse verzichten zu müssen“, betontWurzer.Hohe Sammelkosten ausgleichenIn der Zweiten Säule sollte vor allem dieKonkurrenzfähigkeit der Bergregionen imVergleich mit anderen milchproduzierendenGebieten gesichert werden. Ein Problem derBergregionen seien vor allem die hohen Sammelkosten,die durch lange Transportwegeund verhältnismäßig geringe Mengen angesammelter Milch entstehen. Diese Kostensollten durch gezielte Zuschüsse an die Verarbeitungsbetriebewettgemacht werden.Mit einem solchen Ausgleich für die höherenTransportkosten würde die EU auch inSüdtirol einen lang gehegten Wunsch derVerarbeitungsbetriebe erfüllen. „Wenn wir» Operationelle Programmenach dem Vorbild derObstwirtschaft könntendie Zusammenarbeit unterden Milchhöfen wesentlichbeschleunigen. «15


politik & wirtschaft SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013konkurrenzfähig sein wollen, dann brauchenwir dringend einen solchen Ausgleich für diestrukturellen Nachteile, die wir im Berggebiethaben“, unterstreicht Reinalter.Milchwirtschaft muss sich lohnenRund 60 Prozent der landwirtschaftlichenFläche im Berggebiet wird EU-weit für dieMilchwirtschaft genutzt, etwa zehn Prozent dergesamten Milch in der EU wird im Berggebietproduziert. „Im Berggebiet gibt es kaum Alternativenzur Milchproduktion. Daher ist es besonderswichtig, dass sich die Milchproduktionfür die Bauern im Berggebiet auch weiterhinlohnt und sie weiterhin motiviert sind, Milchzu liefern“, unterstreicht Dorfmann.Diese Motivation dürfe auch nicht durchunverhältnismäßig hohe bürokratische Hürdenzunichte gemacht werden. Bei Anforderungenim Bereich Hygiene oder Etikettierungund bei der Informationspflicht sollen dieRegelungen deshalb so gestaltet werden, dasssie auch von kleinen Betrieben bewältigtwerden können. Dass die <strong>Südtiroler</strong> Bauerndurchaus motiviert sind, weiterhin Milch zuliefern, wenn die Rahmenbedingungen stimmen,zeigt eine Entwicklung der vergangenenMonate. „In den vergangenen Jahren sind dieFutterkosten enorm gestiegen, die Milchproduktionwar kaum noch rentabel. In denvergangenen Monaten sind die Preise für dieFuttermittel etwas zurückgegangen, die Produktionhat wieder angezogen“, berichtetReinalter. Das zeige, dass der Futterpreis sichunmittelbar auf die Milchmenge auswirke.Indirekt mit dem Thema Futtermittel hängtauch ein weiterer wesentlicher Faktor in der<strong>Südtiroler</strong> Milchwirtschaft zusammen: dieGentechnikfreiheit. Albert Wurzer siehtdarin vor allem in der Vermarktung der Milchprodukteeinen unverzichtbaren Pluspunkt.„Mit der Gentechnikfreiheit rechtfertigen wiram Markt einen höheren Preis für unsereProdukte und machen sie von jenen der Mitbewerberim Verkaufsregal unterscheidbar“,betont Wurzer. Abgesehen davon sichert dieGentechnikfreiheit unsere naturnahe Lebensmittelproduktionim Berggebiet.Wenn es hingegen um die Forschung inanderen Bereichen wie dem Pflanzenschutzoder der Schädlingsbekämpfung geht, wäre eslängerfristig fahrlässig, auf die Möglichkeitender Gentechnik zu verzichten, erklärt Wurzer.In Italien kommt kein MilchboomZu den gefürchtetsten Szenarien im Zusammenhangmit dem Auslaufen der Milchquotenregelunggehört ein Ausufern derProduktionsmengen und damit verbundenein Preisverfall. Zumindest auf dem italienischenMarkt sieht Dorfmann hier keine großenProbleme auf die <strong>Südtiroler</strong> Milchwirtschaftzukommen: „In Italien – auch inSüdtirol – ist kein Boom bei der Milchproduktionzu erwarten. Den wird es eher inRegionen geben, die jetzt schon starke Milchproduzentensind – etwa Nord- und Ostdeutschland“,vermutet der EU-Abgeordnete.Laut Reinalter wird die größte Konkurrenzfür Südtirol auf dem Milchmarkt aus Österreichkommen. „Auch andere milchproduzierendeLänder wie Holland geben offen zu,die Produktion um 20 bis 30 Prozent steigernzu wollen. Das könnte uns vor allem im H-Milch- und Joghurtbereich Kopfzerbrechenbereiten“, prophezeiht Reinalter.16


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT politik & wirtschaftAntworten für BerglandwirtschaftDie Berglandwirtschaft wird mit unterschiedlichsten Spannungsfeldern konfrontiert. Das Protokoll Berglandwirtschaftder Alpenkonvention kann dabei helfen, Antworten auf die verschiedenen offenen Fragen zu finden.Die alpine Biodiversität und der Naturschutz,der Tourismus, das Naturgefahrenmanagementoder die Fragen der Trinkwasserversorgungstellen die Berglandwirtschaft vor immer neueHerausforderungen. Diese Themen führennämlich, ausgehend von jahrelangen, strukturellenUmbrüchen in der alpinen Landwirtschaft,zu großen Umwälzungen und einemstärkeren Druck von außen.Das Berglandwirtschaftsprotokoll der Alpenkonventionversucht, Hilfestellung zuleisten bei der Suche nach Antworten: etwaauf die Frage nach der Aufrechterhaltung derAlmnutzung, auf die Frage des Umgangs undder Bewertung ökosystemarer Leistungen undauf die mittlerweile sichtbaren klimatischen,gesellschaftlichen und unbestreitbar auchökonomischen Veränderungen.Das Protokoll Berglandwirtschaft wurdeunter der Federführung Italiens Anfang der1990er Jahre ausgearbeitet und ist nicht nurseit 2002 in Kraft, es ist auch seit 2006 durchdie Ratifikation der EU europäisches Rechtund seit August auch für Italien Gesetz.Die EU-Agrarpolitik ging aber schon bisherweitgehend mit den Zielen und Inhalten derAlpenkonvention zur Berglandwirtschaftkonform. So sind sowohl die in der Rahmenkonventionals auch im Protokoll enthaltenenForderungen zur Berücksichtigung der speziellenSituation von Bergregionen größtenteilserfüllt. Im Folgenden ein paar beispielhafteBestimmungen des Protokolls.Antworten zu Fragen der Berglandwirtschaft bietet das Protokoll Berglandwirtschaft der Alpenkonvention,das mit August auch in Italien gesetzlich verankert ist.„Gunstlagen“ bzw. Nicht-Bergbauernbetriebenbisher ausreichend Rechnung getragen wordenist.Raumplanung und KulturlandschaftEin weiterer Umsetzungsbedarf kann auchaus Art. 8 (Raumplanung und Kulturlandschaft)abgeleitet werden, wo die Erhaltungtraditioneller Hofanlagen, landwirtschaftlicherBauelemente und die Anwendung charakteristischerBauweisen und -materialien eingefordertwird. Dabei wird er Raumplanungeine besondere Bedeutung zugemessen.Ineine ähnliche Richtung geht Art. 10 (StandortgemäßeViehhaltung und genetische Vielfalt),der die Aufrechterhaltung früher gehal-Förderung der BerglandwirtschaftDas Protokoll stellt in Art. 7 (Förderungder Berglandwirtschaft) klar, dass der Beitrag,den die Berglandwirtschaft zu Erhalt undPflege der Kulturlandschaft sowie zur Sicherungvon Naturgefahren im Interesse derAllgemeinheit leistet und über den allgemeinenVerpflichtungsrahmen hinausgeht, angemessenabgegolten werden soll. Und zwarauf der Grundlage vertraglicher, projekt- undleistungsbezogener Vereinbarungen. Damitwird der Tendenz nach vermehrten privatwirtschaftlichenInstrumenten gefolgt.Es ist also denkbar, dass das Protokoll zumAnlass genommen wird, um die Fördertraditiondahingehend zu überdenken, inwieweitden besonderen Erfordernissen der Berglandwirtschaftim Vergleich zu so genannten17


politik & wirtschaft SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013tener Nutztierrassen, die zurückgedrängtwurden bzw. ausgestorben sind, festschreibt.VermarktungArt. 11 (Vermarktung) lanciert den Ansatz,für Bergbauernbetriebe, die in der Regel fernabvon großen Märkten liegen, günstige Vermarktungsbedingungenfür ihre Produkte zuschaffen. Und das sowohl für einen stärkerenAbsatz vor Ort als auch für eine höhere Wettbewerbsfähigkeitauf nationalen und internationalenMärkten. Die Förderung erfolgtdabei unter anderem zur Absatzsicherungdurch Ursprungsmarken mit kontrollierterHerkunftsbezeichnung und Qualitätsgarantien,die dem Schutz von Produzenten undKonsumenten gleichermaßen dienen.Dies setzt die Umsetzung der Verpflichtunggemäß Art. 9 (Naturgemäße Bewirtschaftungsmethodenund typische Produkte) voraus,extensive, naturgemäße und gebietscharakteristischeBewirtschaftungsmethoden zubegünstigen und typische, durch entsprechendeProduktionsweisen herausragende Agrarprodukteauszuzeichnen, zu schützen undaufzuwerten.Diese Überlegungen führten dazu, dasssich die seit März 2011 unter österreichischemVorsitz arbeitende Plattform (PF) „Berglandwirtschaft“im Rahmen der Alpenkonventionals erstes dem Themenfeld Vermarktung/Qualität/Kennzeichnung zuwandte. Dabeikonnte ein Empfehlungstext in allen Alpensprachenverabschiedet werden, in dem jeneVoraussetzungen festgelegt sind, unter denenProdukte aus der Berglandwirtschaft die Bezeichnung„Berg“ führen dürfen.Land- und ForstwirtschaftArt. 13 (Land- und Forstwirtschaft als Einheit)betont besonders das notwendige Zusammenspielvon Land- und Forstwirtschaftmit der Konsequenz, dass eine ganzheitlicheKonzeption von Land- und Forstwirtschaftauf Grund ihrer sich ergänzenden und zumTeil von einander abhängigen Funktionen inden Berggebieten erforderlich ist.ewald galle,ministerialrat abteilung v/9,internationale umweltangelegenheitenDer Autor ist Mitarbeiter im Bundesministeriumfür Land- und Forstwirtschaft,Umwelt und Wasserwirtschaft,Abt. V/9 – Internationale Umweltangelegenheiten.Die in diesem Beitragwiedergegebenen Ansichten sind diedes Autors und müssen sich nicht mitdenen der Institution decken.Neuer WTO-GeneraldirektorDer Brasilianer Roberto Azevedo steht seit 1. September an der Spitzeder Welthandelsorganisation (WTO) in Genf.Auf den neuen WTO-Generaldirektor RobertoAzevedo warten große Herausforderungen:In den kommenden Monaten muss der Brasilianervor allem die für Dezember angesetzteWTO-Ministerkonferenz in Bali vorbereiten.Azevedo (55) ist seit 2008 ständiger VertreterBrasiliens bei der WTO, die 1995 gegründetwurde, um internationale Handelsregeln zuerarbeiten und zu überwachen. Aktuell gehörender Organisation 159 Länder an. AzevedosStellvertreter wird der Deutsche Karl-ErnstBrauner, der bisher Abteilungsleiter für Außenwirtschaftspolitikim Bundeswirtschaftsministeriumin Deutschland war.Der bisherige Generaldirektor, Pascal Lamy,stand seit 2005 an der Spitze der WTO. Der66-jährige Franzose verabschiedete sich EndeAugust in den Ruhestand.Der Brasilianer Roberto Azevedo ist neuerWTO-Generaldirektor.18


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT politik & wirtschaftUmfrage zu FamilienbetriebenZur Teilnahme an einer Umfrage über die landwirtschaftlichen Familienbetrieberuft die Europäische Kommission auf.indienMehr Rechte fürBauernDas Jahr 2014 wurde von den Vereinten Nationenzum Internationalen Jahr der landwirtschaftlichenFamilienbetriebe erklärt. Als Auftakt zu diesembesonderen Jahr findet am 29. November 2013 inBrüssel die Konferenz „Landwirtschaftliche Familienbetriebe:Für eine nachhaltigere und zukunftsfähigereLandwirtschaft in Europa und weltweit“statt, in der die Herausforderungen für die landwirtschaftlichenFamilienbetriebe in der EU diskutiertwerden.Im Vorfeld hat die EU-Kommission einen öffentlichenBeteiligungsprozess gestartet und bittet dieBürger der EU um ihre Meinung via Online-Fragebogenoder E-Mail. Die Beiträge werden in dieKonferenz Ende November einfließen. Der <strong>Südtiroler</strong><strong>Bauernbund</strong> ruft alle Interessierten, in ersterLinie aber alle Mitglieder, dazu auf, sich an derUmfrage zu beteiligen. Die Umfrage läuft bis zum11. Oktober.Die Meinung der EU-Bürger zu bäuerlichen Familienbetriebenist gefragt.Fragebogen onlineDen Online-Fragebogen und weitere Informationengibt es unter ec.europa.eu/agriculture/consultations/family-farming/2013_de.htmDas Unterhaus des indischen Parlamentshat die Rechte der Bauernmit Landbesitz deutlich gestärkt.Wenn die Regierung Land erwerbenwill, muss sie den Grundbesitzernkünftig bis zum Vierfachendes Marktwertes des Bodens zahlen,außerdem müssen 80 Prozentder betroffenen Eigentümer zustimmen.Bisher konnte die RegierungGrundstücke für Straßen,Fabriken oder Minen gegen einegeringe Ausgleichszahlung relativleicht erwerben. Das führte zuAuseinandersetzungen von Regierungund Unternehmern mitFarmern, Fischern und Ureinwohner-Stämmen.Das neue Gesetzsoll eine Regelung aus der Kolonialzeitvon 1894 ersetzen. aiz19


politik & wirtschaft SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013„Bärenmanagement bleibt schwierig“Die Erwartungshaltung vieler Kleinviehzüchter zielt auf eine Lösung des Bärenproblems durch Entnahme. Dashat jüngst auch eine Großraubtiertagung in Ulten gezeigt. Andreas Agreiter vom Landesamt für Jagd und Fischereiwarnt vor allzu großen Hoffnungen auf die Problembär-Entnahme.<strong>Südtiroler</strong> Landwirt: Herr Agreiter, das Amtfür Jagd und Fischerei ist für das Großwildmanagementverantwortlich. Nach der Tagungin Ulten (s. „Südt. Landwirt“ Nr. 14, S.10) warnen Sie vor zu hohen Erwartungen …Andreas Agreiter: Ich hatte den Eindruck,viele Bauern glauben, Entnahmen von Problemtierenlösen das gesamte Problem. Manmuss aber realistisch bleiben: Auch wenn dasMinisterium irgendwann Entnahmen ermöglichensollte, löst das das Problem nur teilweise:Bei einer größeren Zahl von Bären bzw.Wölfen bleiben genügend Nicht-Problemtiere,die in Summe auch beträchtlichen Sch<strong>ade</strong>nanrichten können.Das zuständige Umweltministerium in Romhat bisher keinen Spielraum für Entscheidungenauf regionaler Ebene zugelassen.Gibt es nun eine Öffnung?Leider gibt es noch keine grundsätzlicheÖffnung zu mehr Autonomie in der Handhabungproblematischer Bären. In Italien ist derSchutzgedanke für Großraubtiere einfach zuhoch. Entsprechend groß ist der Druck vonSeiten des Naturschutzes. Immerhin befürwortetdas Ministeriums inzwischen die Einstufungstark sch<strong>ade</strong>nder Bären in Problembären.Eine überregionale Arbeitsgruppe sollnun ein Prozedere ausarbeiten, unter welchenVoraussetzungen eine Entnahme von Bärenvorzusehen ist. Damit gäbe es für Schadbäreneine klare Vorgehensweise. Aber derzeit istalles noch offen. Wir dürfen nicht auf großzügigeEntnahmefreigaben hoffen! Das Ministeriumwird Entnahmen problematischerSchadbären nur zulassen, wenn zuvor präventiveMaßnahmen versucht wurden. Auchvon der EU wird grundsätzlich nur eine solcheVorgehensweise unterstützt. Und: WerdenBären ohne unmittelbare Gefahr für den Menschenentfernt, stößt das gesellschaftlich aufAblehnung. Ein Bärenabschuss wird, wennüberhaupt, höchstens als Ausnahme toleriert.Großraubtiere werden in Südtirol weiter zunehmen.Droht nicht ein massives Problem,vor allem für die Kleinviehzucht?Ja, wenn die Verluste eine Schmerzgrenzeerreichen, könnte das zu einer teilweisenAufgabe der Alpung führen, zu einem Rückgangder Schafzucht. Besonders die zu erwartendeZuwanderung von Wölfen verschärftdiese Problematik enorm.Eine Begehung der Kuppelwieseralm dienteder Frage, ob der Einsatz von Herdenschutzhundenhier sinnvoll wäre …Andreas Agreiter: „Dürfen nicht auf großzügigeEntnahmefreigaben hoffen.“Das Ergebnis war ernüchternd: Aus Sichtdes Schweizer Experten ist Herdenschutz dortnicht sinnvoll. Denn die kleinflächigen kargenWeiden sind durch Felsen und Geröllflächenso voneinander getrennt, dass man Schafeoder Ziegen nicht zu größeren Herden zusammenführenkann. Die Tiere hätten zuwenig Weidefläche. Der zusätzliche Stresserhöht zudem das Absturzrisiko für die Tiere.Viele getrennte Herden mit Hirten-Schutzhundenzu betreuen, würde hingegen einenunverhältnismäßig hohen Aufwand bedeuten.Kann man diese Kuppelwieser Erkenntnisauf ganz Südtirol übertragen?Man kann das sicher nicht auf alle <strong>Südtiroler</strong>Almen übertragen. Aber viele unsererAlmen haben sicher ähnlich ungünstige Voraussetzungen.Eine Bewertung der <strong>Südtiroler</strong>Kleinviehalmen bezüglich ihrer Eignungfür Herdenschutzmaßnahmen ist ein notwendigerSchritt in der Vorbereitung auf eineweitere Zuwanderung von Bär und Wolf.interview: guido steinegger» Die Prüfung der<strong>Südtiroler</strong> Kleinviehalmenauf Möglichkeitendes Herdenschutzes istein notwendigerSchritt. «20


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT politik & wirtschaftStrategien gegen AbwanderungJugendliche aus Südtirol und Bayern haben gemeinsam Strategien gegen die Abwanderungentwickelt. Was gegen Abwanderung im ländlichen Raum getan werdenkann, haben sie Ende August im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.Organisiert haben das entsprechende Projekt <strong>Südtiroler</strong>Jugendring (SJR) und <strong>Südtiroler</strong> Bauernjugend(SBJ) gemeinsam mit ihren Partnerorganisationenin Bayern und in Kooperation mit dem <strong>Südtiroler</strong>Gemeindenverband.Ger<strong>ade</strong> abwanderungsgefährdete Gemeindensollten die Ausweisung von Wohnbauzonen attraktivgestalten und verbilligt zur Verfügung stellen.Außerdem brauche es für Südtirol eine einkommensabhängigeBerechnung der ImmobiliensteuerIMU. Zudem wünschen sich die Jugendlichen, dassUnternehmen verstärkt in Bezug auf die wirtschaftlicheEntwicklung der Gemeinde einbezogen undmehr familienfreundliche Arbeitsplätze geschaffenwerden. Auch soll die Bürgerbeteiligung ausgebautwerden, insbesondere das Mitspracherecht der Jugendbei (politischen) Entscheidungen vor Ort.„Es sind ger<strong>ade</strong> die jungen Menschen, die sagenkönnen, was es braucht, um das Leben vor Ort attraktivzu gestalten, damit sie nicht abwandernsondern bleiben. Daher haben wir mit Jugendlichenerarbeitet, was gegen Abwanderung getan werdenkann“, berichtete die SJR-Vorsitzende Martina DeZordo.Da das Thema Südtirol wie auch Bayern betrifft,haben die beteiligten Organisatoren das Projekt fürjunge Menschen aus Südtirol und Bayern ins Lebengerufen. „Schließlich trägt ein Blick über die Grenzedazu bei, von anderen Realitäten lernen zu können“,betonte De Zordo.Vielfalt an Ideen und VorschlägenDie entsprechenden Grundsteine wurden vonder ehrenamtlich arbeitenden Projektgruppe desSJR und der SBJ gelegt, die von Tobias Karbon geleitetwurde. Karbon stellte im Rahmen der Pressekonferenzdas Projekt im Detail vor und dankte denStellten die Strategiengegen die Abwanderungvor: (v. l.) TobiasKarbon, AndreasMair, TeilnehmerinMaddalena Prinoth,Martina de Zordo,Arno Kompatscherund SJR-GeschäftsführerMichi Peer.SJR-Moderatoren, welche die Teilnehmer durch dengesamten Prozess begleiteten. Andreas Mair, SBJ-Landessekretär und Mitglied der Projektgruppe,zeigte sich sehr erfreut über das Ergebnis: „Wennwir in Zukunft in einigen Teilen unseres Landesnicht vor verlassenen Gegenden stehen, sondernder Abwanderung vorbeugen wollen, so müssenwir jetzt entsprechende Maßnahmen setzen. DieJugendlichen haben mit ihrer aktiven Mitarbeit undVielfalt an Ideen und Vorschlägen gezeigt, dassihnen ihre Gemeinde wichtig ist und sie bereit sindselbst Verantwortung zu übernehmen und auch zuhandeln“, lobte Mair.Erfreut über diese partizipative Initiative ist auchArno Kompatscher, Präsident des <strong>Südtiroler</strong> Gemeindenverbandes:„Das Ergebnis ist eine tatsächlicheHilfe und soll nun von Gemeinden, die vonAbwanderung betroffen sind, herangezogen werden,um so schnell als möglich gegenzusteuern. Fürdiesen Beitrag möchte ich den fleißigen Jugendlichenwie auch dem <strong>Südtiroler</strong> Jugendring und der <strong>Südtiroler</strong>Bauernjugend herzlich danken.“SJR und SBJ werden nun den betroffenen Gemeindenanbieten, sie näher hierzu zu informieren.Hierbei sollen die Jugendlichen der jeweiligenGemeinde, die an dem Projekt teilgenommen haben,federführend miteinbezogen werden.Mehr InfosMehr Informationen zum Projekt (insbesonderezu den erarbeiteten Maßnahmen) erteilt der<strong>Südtiroler</strong> Jugendring auch gerne auf Anfrage(Tel. 0471 060430 oder E-Mail info@jugendring.it).Die entsprechende Broschüre ist unterwww.sbj.it online.fachschulenKnapp an der1000-Marke983 Schülerinnen und Schülersind mit dem neuen Schuljahr2013/14 in die Fachschulen fürLand- und Hauswirtschaft eingeschrieben.Das entspricht einemZuwachs von über 6,5 Prozentgegenüber dem Vorjahr und einerVerdoppelung der Schülerzahleninnerhalb von zehn Jahren. „Dersteigende Zuspruch zu den Berufender Land- und Hauswirtschaftzeigt, dass junge Menschen wiedermehr Perspektiven in der Landundhauswirtschaftlichen Ausbildungund auch ihren Beitrag zurEntwicklung des ländlichenRaums sehen“, freut sich LandeshauptmannDurnwalder. Die Ausbildungsei modern, auf der Höheder Zeit und zukunftsweisend:Ab dem Jahr 2015 könne auchüber die Ausbildung in den Fachschulendie Berufsmatura erreichtwerden, und damit sei der Wegzu einer weiterführenden universitärenAusbildung eröffnet.Im Zuge der Oberstufenreformsetzen die Fachschulen mit demnun beginnenden Schuljahr denkompetenzorientierten Unterrichtum. „Das bedeutet, dass das Handeln-Könnenund das Bewähren-Können als Ziele des Unterrichtsbetont werden“, erklärt LandesabteilungsdirektorStefan Walder.Kompetenz bedeute mehr als nurWissen in einem Fach, sondernumfasse vielmehr auch das Bewusstseinfür das eigene Lernen,für die Kommunikation und Kooperationmit anderen, verantwortungsvollesHandeln und dieMotivation und Bereitschaft, daseigene Können und Wissen konkreteinzusetzen und anzuwenden.lpa21


politik & wirtschaft SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013wettbewerbFast 100 ProjekteeingereichtDie Kooperation zweier großerWirtschaftssektoren, des Tourismusund der Landwirtschaft, gezieltanzukurbeln, ist bereits seitJahren eine Priorität der Landesregierung.Deshalb hat sie den Wettbewerb„Tourismus trifft Landwirtschaft“ins Leben gerufen, der indiesem Jahr zum dritten Mal ausgetragenwird – zum zweiten Malauf Ebene der gesamten Euregio.Bis 2. August konnten Kooperationsideen,-projekte und -initiativenaus allen drei Euregio-Länderneingereicht werden, 98 sindes letztendlich geworden. „Das isteine Zahl, die sich sehen lassenkann, und ich bin ganz sicher,dass unter den Projekten einigedabei sind, die einen messbarenFortschritt bringen können“, soLandeshauptmann und Landesratfür Landwirtschaft Luis Durnwalderzufrieden.Teilnahmeberechtigt warenPrivate ebenso wie Unternehmen,Gemeinden, Vereine, Institutionenoder Schulen. Die Teilnehmer ausSüdtirol überwiegen in diesemJahr aber: So stammen 48 der 98eingereichten Projekte aus Südtirol,der Rest aus dem Trentinound dem Bundesland Tirol.Eine Fachjury wird nun alleProjekte unter die Lupe nehmenund die Wettbewerbsgewinnerermitteln, die sich Preise im Gesamtwertvon 6000 Euro teilenkönnen.Die Vorstellung der Siegerprojekteerfolgt voraussichtlich EndeOktober im Rahmen der Hotel-Fachmesse in Bozen.Laurin-Stiftung hilft SchwächstenDa die Landesgesetzgebung nur wenige Möglichkeiten zur Hilfe für die Schwächstenermögliche, hat sich SVP-Senator Hans Berger schon als Landesrat immer nachAlternativen umgesehen. Und stieß dabei auf die Laurin-Stiftung.In seiner Zeit als Landesrat für Landwirtschaft warHans Berger immer wieder Ansprechpartner für inNot geratene Familien. Auf der Suche nach Möglichkeiten,wie man solchen Familien unbürokratischund schnell unter die Arme greifen könnte, stieß erauf die Laurin-Stiftung. Sie konnte in mehrerenFällen die erhoffte Hilfe leisten.Erst kürzlich kam Senator Berger gemeinsammit Karl Lobis und Walter Stirner von der Laurin-Stiftung bei Familie Delueg vorbei, um sich von denbisher erreichten Ergebnissen zu überzeugen. DenFall der Familie Delueg hatte Berger über mehrereJahre verfolgt. Deshalb kennt er ihre schwierigefinanzielle Situation. Dank der Laurin-Stiftungscheint nun endlich eine tragfähige Lösung gefundenund die Familie kann, mit dem nötigen Zusammenhalt,optimistisch in die Zukunft blicken.Hans Berger ist sich sicher: „Die Laurin-Stiftungleistet viel Positives in unserem Land. Ich war ineinigen Fällen dabei und habe miterlebt, wie ratloseFamilien wieder Hoffnung geschöpft haben.Schon lange will ich den Vertretern der Laurin-Stiftung deshalb öffentlich ‚Danke‘ sagen. Danke,für die positive Zusammenarbeit und die steteHilfsbereitschaft. Eure unkomplizierte und lösungsorientierteHilfe ist keine Selbstverständlichkeit.“Hans Berger (dritter v.l.) mit Vertretern der Laurin-Stiftung beim Lokalaugenschein bei Familie Delueg.Immer wieder während seiner Zeit als Landesratseien ratlose Familien in schwierigen Situationenan ihn herangetreten, in der Hoffnung er könneihnen den rettenden Strohhalm hinhalten oderzeigen. Oft sei dieser Strohhalm die Laurin-Stiftunggewesen. Und einige hätten dieses Hilfsangebotauch gerne angenommen. Hans Berger erklärt: „Ichhabe die Ermittlungen der Bozner Staatsanwaltschaftdurchaus auch mit Sorge verfolgt. Ich habe nieZweifel an der Rechtmäßigkeit der Laurin-Stiftunggehegt, sondern befürchtet, dass sie sich zurückziehenkönnte. Das hätte die Schwächsten getroffenund hätte genau sie einer Chance beraubt.“Foto: SVP22


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT lebenleben 13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRTDer Landwirt von heute ist Bauer und Manager zugleich: Er arbeitet, organisiert und delegiert.Mit Riesenschrittenin die bäuerliche ZukunftDer Familienbetrieb war jahrzehntelang Leitbild in der Landwirtschaft. Seit einiger Zeit aber verändern sich dielandwirtschaftlichen Unternehmen. Bei einer Tagung in Stuttgart wurde nun diskutiert, wie sich bäuerliche Familienden neuen Herausforderungen stellen können. von verena niederkoflerFoto: www.agrarfoto.comThomas Fisel, Referent und Coaching-Ausbilderin der Landwirtschaft, erklärt: „Traditionenkönnen heute nicht mehr einfach weitergegebenwerden, sondern müssen neu verhandeltwerden.“ Die Klärung der betriebsindividuellenRollen- und Aufgabenverteilung seieine absolute Notwendigkeit, wenn ein Betriebgut übergeben und weitergeführt werden soll,so der Referent bei der Tagung „Vom Familienbetriebzum familiengeführten Unternehmen:Gestaltungsaufgabe für die professionelleBegleitung von landwirtschaftlichenUnternehmen“. Sie wurde von der Bundesarbeitsgemeinschaftder LandwirtschaftlichenFamilienberatungen und Sorgentelefone inStuttgart veranstaltet. Die <strong>Südtiroler</strong> Bäuerinnenorganisationwar bei der dreitägigen Veranstaltungmit dabei, um über den Strukturwandelund die damit zusammenhängendenHerausforderungen für die Zukunft zu diskutieren.Einige Schwerpunkte wurden zurvertiefenden Bearbeitung ausgewählt undeingehender durchleuchtet.Der Bauer als ManagerBauer sein bedeutete früher, „Schaffer“ zusein, meist als Einzelkämpfer. Der Bauernhofwar Lebensmittelpunkt der ganzen bäuerlichenFamilie und stand für Beständigkeit und23


leben SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013Bodenständigkeit. Mittlerweile ist ein Bauermehr, nämlich Manager eines Betriebes, derin Konkurrenz zu anderen Betrieben steht.Dass Familienmitglieder mitarbeiten, ist längstnicht mehr selbstverständlich. Deshalb musssich ein Bauer ein gutes Netzwerk aufbauen,denn nur so kann er das Überleben seinesBetriebes sichern. Die Veränderungen habenoft auch Generationenkonflikte innerhalbeines Betriebes zur Folge, weil zwei völligunterschiedliche Welten aufeinanderprallen.Neues Selbstbewusstsein derFrauenWar es früher selbstverständlich, dass diePartnerin ihre ganze Zeit dem Betrieb widmete,dort mitarbeitete und mitlebte, ist diesheutzutage eher die Ausnahme: Oft kommtsie aus einem anderen Umfeld und bleibtdiesem Umfeld so lange wie möglich treu.Das neu gewonnene Selbstbewusstsein derFrauen bringt es mit sich, dass diese ihreFreiheit und Individualität leben wollen unddas zu Konflikten zwischen den Partnernführen kann.Bei der Tagung mit dabei: Fritz Kroder, Landwirtschaftliche Familienberatung Bayern, LandesbäuerinHiltraud Erschbamer, Thomas Dietrich, Bundesarbeitsgemeinschaft Familie und Betrieb(BAG), Landessekretärin Verena Niederkofler und der BAG-Geschäftsführer Rainer Wilczek (v. l.)Auch delegieren muss mankönnenWeil der Bauer früher mit seiner Familiein einem geschlossenen System lebte, konnteer das meiste alleine machen und selber entscheiden.Heute ist Kooperationsarbeit mitanderen Bauern und Dienstleistern gefragt.Der Landwirt muss Aufgaben auch delegierenund darauf vertrauen, dass diese auch gutgemacht werden.Spielte früher die Tradition eine großeRolle, so steht mittlerweile immer mehr dieInnovation im Mittelpunkt. Auch spezialisierensich viele Betriebe in einem bestimmtenBereich. Deshalb muss man sich oft Hilfe vonaußen holen. Der Bedarf an zwischenmenschlicher,aber auch fachlicher Kommunikationsteigt deshalb. Je besser ein Bauer vernetztist, desto eher wird er auch Erfolg haben.Die „neue“ HofübernahmeDass der älteste Sohn den Hof ohne Wennund Aber übernimmt, war früher auch selbstverständlich.Genauso wie es üblich war, dassmehrere Generationen auf einem Hof zusammenlebten.Die Hofübernehmer der neuen Generationhaben oft andere Vorstellungen davon, wieder Betrieb weitergeführt werden soll odermuss. Sie haben oft eine bessere Ausbildunggenossen als ihre Eltern und zeigen mehrMut, neue Wege zu gehen. Das kann aberauch bedeuten, den Hof eben nicht zu übernehmen,ihn zu verpachten, zu verkaufenoder aufzulösen. Das kann zu großen Problemenzwischen den Generationen führen. Einmöglicher Lösungsvorschlag wären offeneGespräche, um die verschiedenen Sichtweisenoffenzulegen.Lebensberater können diese Entwicklungenim Regelfall nicht beeinflussen. Sie sind eherals Unterstützer bei der Bewältigung schwierigerSituationen und von Konflikten gefragt.Dabei gilt, dass der Ratsuchende zunächsteinen ersten Schritt machen muss, um Bereitschaftzum Handeln zu zeigen.Während Angst, mangelndes Selbstwertgefühl,das Nichterkennen oder Nichteinsehenwollenvon Gewohnheiten und Musternsowie Misstrauen oder mangelnde Kommunikationsbereitschaftden Veränderungsprozessbehindern, unterstützen Vertrauen, Respektund die Bereitschaft, die Situation füralle Angehörigen zum Besseren zu verändern,den Weg zur Lösung.Mehr InfosDie landwirtschaftlichen Lebensberaterkönnen diesen Prozesse begleiten.Informationen zur landwirtschaftlichenLebensberatung gibt es unter derTelefonnummer 0471 999400 oder unterwww.baeuerinnen.it.24


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT lebenGlutenfrei besser lebenZöliakie ist eine weltweit stark verbreitete Lebensmittelunverträglichkeit. Siemacht es den Betroffenen oft schwer, geeignete Lebensmittel einzukaufen und zuverarbeiten. Im Folgenden einige Ernährungs-Tipps.Zöliakie meint eine dauerhafte Unverträglichkeitgegen das Klebereiweiß Gluten. Erwachsene undKinder aller Altersstufen können gleichermaßendavonbetroffen sein. Bei Menschen, die unter einerGlutenunverträglichkeit leiden, kommt es bei derAufnahme von glutenhaltigen Lebensmitteln, oderauch nur bei Spuren derselben, zu einer Immunreaktionim Darm. Daraus können chronische Entzündungenentstehen, und die Darmzotten bildensich zurück. Die Folge ist, dass weniger oder garkeine Nährstoffe, also Kohlenhydrate, Eiweiße,Fette, Mineralstoffe und Vitamine, aufgenommenwerden. Mangelerscheinungen und Unterernährungsind die Folge.Was ist Gluten?Gluten ist ein Eiweiß (Klebereiweiß), das imMehlkörper verschiedener Getreidesorten wie Weizen,Roggen, Hafer, Gerste, Dinkel, Kamut undTritikale enthalten ist. Gluten ermöglicht die Backfähigkeitund dient vorwiegend als Kleber.Die Symptome der UnverträglichkeitZu den typischen Symptomen von Zöliakie zählenDurchfall, Energie- und Gewichtsverlust, einaufgeblähter Bauch und Übelkeit. Bei Kindernkommen Wachstumsstörungen dazu.Bei Verdacht auf eine Gluten-Unverträglichkeitist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Eine glutenfreieDiät trägt wesentlich zur Verbesserung derLebensqualität bei. Sie muss allerdings lebenslangeingehalten werden.Wichtige Tipps für Betroffene• Achten Sie beim Lebensmitteleinkauf auf dasSymbol oder auf die Aufschrift „glutenfrei“.• Seien Sie vorsichtig beim Einkauf und schauenSie genauer auf das Etikett und die Zutatenliste.• Achtung bei der Verwendung von Hefe, Staubzucker,Buchweizen (an sich glutenfrei), PommesFrites und Backpulver - auch darin kann Glutenenthalten sein.• Verzehren Sie nur Lebensmittel, von denen Siesicher sein können, dass sie wirklich glutenfreisind.• Achten Sie bei der Vor- und Zubereitung vonglutenfreien Speisen darauf, dass Sie sicher nichtmit glutenhaltigen Lebensmitteln und Arbeitsgerätenkontaminiert werden.• Sowohl Arbeitsfläche als auch Geräte müssenimmer gut gereinigt werden, um Verunreinigungenmit Gluten zu vermeiden.• Als Bindemittel eignen sich glutenfreie Variantenwie Johannisbrotkernmehl, Guarkermehl undPfeilwurzelmehl.• Wie glutenhaltige lassen sich auch glutenfreieFertig- oder Halbfertiggerichte gut einfrieren.• Wichtige Informationen erhalten Sie bei der<strong>Südtiroler</strong> Zöliakiegesellschaft (AssociazioneItaliana Geliachia Alto Adige/AIC).• Als gutes Nachschlagewerk dient das jährlich neuüberarbeitete Handbuch der erlaubten Lebensmittel(„Prontuario“), das Sie als Mitglied überdie <strong>Südtiroler</strong> Zöliakiegesellschaft beziehen können.rosa kuen rainer,fachschule dietenheimrezeptDas internationale Symbol der durchgestrichenenWeizenähre ist das Gütesiegelfür glutenfreie Lebensmittel.KichererbsensalatZutaten:250 g getrockneteKichererbsen4 EL Balsamico-Essig3 EL Olivenöl1 KnoblauchzeheSalz, Pfeffer und viel frische PetersilieZubereitung:Die getrockneten Kichererbsen über Nachtgut bedeckt in kaltem Wasser quellen lassen.Einweichwasser abschütten und die Kichererbsenmit frischem Wasser auffüllen. EineStunde kochen und dann abkühlen lassen.Aus Essig, Öl, Salz und Pfeffer ein Dressinganrühren. Den klein gehackten Knoblauchund die fein geschnittene Petersilie unterheben.Das Dressing mit den gekochten Kichererbsenvermischen und gut durchziehenlassen. Eventuell noch einmal abschmecken.gedanken zum alltagAuf den Hundgekommen„Wenn jemand, den du liebst,nach Hause kommt, dann laufihm freudig entgegen.“ Mit diesemSatz beginnen Lebensregeln, dieKristina Reftel in ihrem kleinenWeisheitsgeschichtenbüchleingesammelt hat. Das Besondere andem Text: Er trägt den Titel: „Wennein Hund dein Lehrer wäre ...“. DieÜberschrift macht neugierig. Was,bitte, um alles in der Welt, sollteich von meinem Hund lernen können?Es ist eine ganze Menge, wieich im Weiterlesen draufkomme.„Mach immer wieder ein Nickerchen– und streck dich immergenüsslich, bevor du aufstehst;genieße die einfachen Freuden beieinem Spaziergang“ und „Wenn esdraußen warm ist, dann mach gelegentlichmal Pause und leg dichauf den Rücken ins Gras. Genießees, wenn jemand dir Aufmerksamkeitschenkt und habe keine Angstvor der Berührung durch andereMenschen.“ Da ist doch was dran!Oder? „Gib nie vor, etwas andereszu sein, als du bist“, heißt es weiter.Und: „Lass es andere wissen,wenn sie in dein Revier eingedrungensind; beiß nicht, wenn es ausreichtzu knurren und egal, wie oftdu ausgeschimpft wirst – schmollenicht. Renne lieber zurück und versöhnedich stattdessen. Und wennjemand einen schlechten Taghat – sei still, setz dich in seineNähe und tröste dadurch, dass dueinfach da bist!“Ruhe, Besinnung, Zufriedenheit,Begegnung, Versöhnung undNächstenliebe ... Darüber schreibengroße Gelehrte, davon erzählendie Religionen, davon handeltunser Glaube. Vielleicht kann unsunser Hund hin und wieder daranerinnern ...Herbert Irsara,Religionslehrer25


leben SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013Der Notstandsfonds sagt DankeInsgesamt wurden 8.975 Euro gespendet.Im Gedenken: an Olga Gschnell von JosefineEnderle, Adolf Andergassen und Erika Enderle,Kaltern; an Markus Dissertori von FamilieAndreas Wohlgemuth, Tramin; an SebastianEbner über die Pfarrei Montan; an Ignaz Briglvon SBO Eppan; vom BodenverbesserungskonsortiumMareit-Lavason; von Trude Knoll,Bozen; an Luis Alber von Hans Österreicher,Partschins; von Familie Thomas Alber, Unterinn;an Anna Renner von SBO Kaltern; an MarkusDissertori von Ilse und Karl Rella, Tramin; anunseren lieben Tata und Opa Johann Reifer,Egarter, Hans in Gereuth, von Sohn ChristianReifer mit Familie; an Lotti Furlan von SiegfriedFurlan, Brixen; an Anna Spögler geb. Burgervon Interconsult GmbH, Bozen; an Ignaz Brigl,an Patin Anna Coser von Theresia Widmann,Tramin; an Anna Zingerle von Johann JosefFlöss, St. Martin in Thurn; Gertrud Mair geb.Peterlin von SBO Kaltern; an Erich Weithalerüber die Pfarrei zum hl. Zeno, Naturns; anTheresia Kristler über die Pfarrei zum hl. Johannesdem Täufer, Toblach;Von: SBO-Bezirk Vinschgau; SBJ Naturns; JohannPardeller, Welschnofen; Konrad Lang, Bozen;Angelo Maneschg, Enneberg; Helene Eberhöfer,Latsch; Johann Zelger, Deutschnofen; Karl Heinzund Elisabeth Tscholl, Kastelbell-Tschars; Johannund Hedwig Hölzl, Algund; Hans Peter Seeligund Claudia Bottner, Meran; Maria Luise SchmiderHölzl, Algund; Maria Walder Spechtenhauser,Martell; Sieglinde Walder, Martell; ThomasGötsch, Martell; Monika Stricker, Martell; BergfriedenKG, Martell; Heidi, Edeltraud, HeleneTappeiner, Partschins; Michaela Laxander, Martell;Elisabeth Prünster, Schenna; Anja Schulze,Martell; Waltraud Braunhofer, Franzensfeste;Bezirksfeuerwehrverband Meran anlässlich desGeburtstages von LandesfeuerwehrpräsidentWolfram Gapp; Magdalena Lamprecht, Latsch;Maria Ladurner, Latsch; Walter Pallweber, Nals;Emma Mantinger, Latsch; Monika Telfser, Kastelbell-Tschars;Judith Knoll, Kastelbell-Tschars;Annemarie Telfser, Kastelbell-Tschars; RosaStricker, Martell; Josef Seebacher, Klobenstein;Elfriede Pircher, Meran; Marianna Thaler, St.Andrä; Reinhold Matzneller, Aldein; AndreasTscholl, Martell; Luzia Holzknecht, Martell;Andreas Kuppelwieser, Latsch; Maria Kobald,Martell; Antonia Regina Perkmann, Martell;Barbara Preiss, Martell; Dr. Alois Oberhöller,Laas; Marianna Oberhofer, Latsch; Erika Sulzer,Nals; Hubert Horrer, Sulden; Josef Alois Gietl,Mölten; Johann Pius Pircher, Kuens; PatrikPircher, Algund; Johann Schwienbacher, Martell;Elektroteam OHG, Schlanders; Wein-Kultur-Wochen St. Pauls in Eppan; Kurt Komiss –anlässlich Geburtstag – Spenden statt Geburtstagsgeschenke.26


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT spezialspezial 13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRTWenn Bäuerin und Bauer nach der Ernte Ruhe, Entspannung und Erholung suchen, bieten Südtirols Wellness-Oasen das richtige Ambiente dafür.Von der Wiese in die HeuwanneNoch ist die Obsternte zwar nicht abgeschlossen, der Wein nicht eingekellert und das Grummet noch nichteingefahren. Aber bald. Und nach der Ernte beginnt für viele Bauernfamilien eine wohlverdiente Verschnaufpause.Da bietet sich ein Erholungsurlaub im eigenen Land an.Foto: Frieder Blickle / Marketinggesellschaft MeranDie körperliche Anstrengung der intensivenlandwirtschaftlichen Monate ist vielen Bäuerinnenund Bauern Anlass, in der ruhigerenZeit etwas für den eigenen Körper zu tun unddas zu planen, was man früher „Kuraufenthalt“nannte. Denn, so verstaubt der Begriff auchklingen mag, die Idee, sich aktiv zu regenerieren,hat bis heute nichts von ihrer Sinnhaftigkeitverloren. Im modernen Sprachgebrauchspricht man lieber von Wellness, meintdamit aber nichts anderes als eine zeitgemäßeVariante der traditionellen Kur.Man muss heute nicht mehr unbedingtweite Reisen für einen Wellness- oder Kururlaubin Kauf nehmen, denn es finden sichauch hierzulande viele attraktive Angebote.Lange Traditionin der NaturheilkundeDenn Südtirol hat ger<strong>ade</strong> im Bereich derNaturheilkunde eine lange Tradition, die engmit der Landwirtschaft verbunden ist. In derVergangenheit war die Arbeit des Bauernmangels maschineller Unterstützung körperlichnoch anstrengender als heute. Deshalbgab es in jedem Tal und fast jedem Dorf eine„Kräuterhexe“, die lindernde Rezepte gegenRheuma, Arthrose, Rückenschmerzen undvieles andere mehr wusste.Seit einigen Jahren greifen zunehmendmehr Hotels, aber auch Urlaub auf dem Bauernhof-Betriebedas Thema Naturheilkundeauf: Altes Wissen wird mit neuen Methodenbereichert und es entstehen effektive, naturnaheAnwendungen, die meistens als spannendesRundumprogramm angeboten werden.Die vielfältige <strong>Südtiroler</strong> Naturlandschaft tutihr Übriges für einen gelungenen Erholungsurlaubim eigenen Land.Das Angebot ist groß. Aber wie plant mannun den eigenen Idealurlaub, bei dem die27


spezial SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013Mischung aus therapeutischen Anwendungenund klassischem Urlaub den eigenen Erwartungenentspricht? Und wie lässt sich insbesonderedie Qualität der Anwendungen bereitsin der Urlaubsplanung feststellen? Die folgendenHinweise sollen Ihnen dabei behilflichsein, Ihren Erholungsurlaub in Südtirol gutzu planen, damit Sie ihn rundum genießenkönnen und neue Kraft tanken können fürIhren Berufsalltag.Wellness auf höchstem Niveau:das Belvita Konzeptmit Unterstützung des TIS innovation parkzusammengeschlossen und sich zum Zielgesetzt, das Potential natürlicher Ressourcen,wie Heu und Mineralwasser gezielt zu nutzen.Die <strong>Südtiroler</strong> „Badlkultur“ blickt auf einelange Tradition zurück, die um 1900 ihrenHöhepunkt hatte. In dieser Zeit lockten eineganze Reihe von Bauern- und Kurbäder zahlreiche,auch prominente Gäste aus dem In- undAusland nach Südtirol. Heute bieten zwölfBetriebe von Urlaub auf dem Bauernhof biszum Viersternehotel traditionelle „Badlkultur“in zeitgemäßer Form an. (www.badlkultur.it)Wer sich ein paar besondere Tage in einemerlesenen Viersterne-Hotel gönnen möchte,für den sind die Belvita Hotels ein guter Tipp.Die Gruppe besteht aus 30 über ganz Südtirolverteilte Wellnesshotels, die sich strengstenQualitätskriterien unterziehen.Selbst beschreibt sich die Gruppe in ihremInternetauftritt wie folgt: „Die 30 BelvitaLeading Wellnesshotels Südtirol stehen fürSchönheit, körperliche und geistige Betätigungsowie ganzheitliches Wohlergehen. UnserePhilosophie besteht aus den vier Säulen Wellfeeling,Beauty, Fitness und Vitale Cuisine.Primäres Ziel ist es, dem Gast die Selbstverantwortungfür seine eigene Gesundheit zuvermitteln, um dadurch seine Lebensqualitätzu erhöhen.“ Ebenfalls auf der Internetseiteder Gruppe findet man auch interessante LastMinute Angebote und Belvita Specials, mitdenen sich das Urlaubsbudget schonen lässt.(www.belvita.it)Tradition und Innovation: die <strong>Südtiroler</strong>BadlbetriebeAuf die Kraft der <strong>Südtiroler</strong> Natur bauendie zwölf <strong>Südtiroler</strong> Heubäder und Mineralwasserbäder.Die Gruppe hat sich im Jahr 2010Natürlich gesund: Vitalurlaub aufdem BauernhofDas Bad im Heu: alte Tradition neu entdecktAuch unter den Urlaub auf dem Bauernhof-Betrieben haben sich drei auf den BereichVitalurlaub spezialisiert. Selbst beschreibtsich die Gruppe im Internetauftritt der Marke„Roter Hahn“ wie folgt: „Man nehme einePrise Lebensfreude, einen Schluck Vitalitätund eine Dosis Natur pur. Dieses Rezept verabreichenIhnen Südtirols Vitalhöfe. Hiervermitteln ihnen Bäuerin und Bauer althergebrachtesWissen von der Heilkraft derPflanzen, gepaart mit neuesten Erkenntnissenüber gesundes Leben. Lassen Sie sich miteinem Heu- oder Milchbad, Massagen, Schönheitsmasken,Entschlackungskuren, Fastenwochen,Trauben- oder Kneippkuren sowieEntspannungsübungen verwöhnen. ÜberWirkungen oder Nebenwirkungen informierenSie sich am besten direkt am Wellnessbauernhofoder fragen den Bauern oder dieBäuerin.“Wer also bei einem Berufskollegen, möglicherweisein einem Landesteil Südtirols,seinen Urlaub verbringt, hat zudem Gelegenheit,sich persönlich mit diesem auszutauschenund neue Realitäten und Aspekte der <strong>Südtiroler</strong>Landwirtschaft kennenzulernen. (www.roterhahn.it)Kurtradition neu interpretiert: DieTherme Meran und MartinsbrunnWenn man in Südtirol von Kur spricht,kommt einem umgehend die Kurstadt Meranin den Sinn. Die Eröffnung der neuen Thermeim Jahr 2005 hat mit dazu beigetragen, dassMeran wieder an seine historische Kurkompetenzanknüpfen konnte. Nur eben in zeitgemäßerForm und angereichert mit modernenDiagnostik- und Behandlungsmethoden.Wenn es um Vorsorgeuntersuchungen bzw.Diagnosen geht, ist man in Martinsbrunn inbesten Händen. Die von den BarmherzigenSchwestern geführte Privatklinik am StadtrandMerans hat sich auf ambulante Angebotespezialisiert und bietet vom Basis-Check biszur Physiotherapie ein umfangreiches Programman. Die Therme dagegen ist auf Inhalationenspezialisiert, die vor allem bei AtemwegserkrankungenLinderung versprechen.Dazu kommt das umfassende Wohlfühlprogrammder Spa-Abteilung, die großzügigeSaunalandschaft und natürlich die zahlreichenPools im Innen- und Außenbereich. www.martinsbrunn.it und www.thermemeran.itSo breit und vielseitig ist Südtirols Angebotfür Wohlfühl- und Gesundheitsurlauber. Nochattraktiver wird der Urlaub im eigenen Landdurch die kurzen Anfahrtswege, die Vorzügeder alpin-mediterranen Küche sowie die hoheQualität der touristischen Betriebe. LassenSie sich von der breiten Angebotspalletteinspirieren! Vielleicht verbringen Sie Ihrennächsten Erholungsurlaub ja auch im eigenenLand ...?thomas aichnermarketinggesellschaft meranFoto: Frieder Blickle / Marketinggesellschaft Meran28


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT spezialFangokuren in Abano TermeWer früher zur Kur ging, fuhr nach Abano Terme. Heute buhlen viele andereKurorte mit um die Gunst der Gäste. Abano ist aber nach wie vor einesder Zentren für die Therapie von Rheuma, Arthrose und Gicht.Die heilsame Wirkung von Fango macht man sich bei verschiedensten Beschwerden zunutze.Foto: www.flickr.comAbano Terme, bis 1930 Abano Bagni, ist eineGemeinde mit knapp 20.000 Einwohnern undein Heilbad in den Euganeischen Hügeln inder Provinz Padua. Die Euganeischen Hügelsind berühmt wegen ihrer Thermalwasserquellen,einem hyperthermalen Brom-Jod-Sole-Wasser, das leicht radioaktiv ist. Sieentspringen mit einer Temperatur von bis zu87 Grad Celsius aus dem Euganeischen Thermalbeckenund werden seit Jahrhundertenzu therapeutischen Zwecken, vor allem gegenNervenleiden und Rheumatismus, genutzt.Bereits den Römern alsThermalquellen bekanntBereits im 9. Jahrhundert v. Chr. siedeltenim Gebiet des heutigen Abano die Euganeer,die später von den Venetern in die nahenHügel abgedrängt wurden. Schon diese Völkernutzten das warme Wasser und den Fango,wie aus Funden hervorgeht. Den Römernwaren die Thermalquellen als Fons Aponi(Quelle des Gottes Aponus, der den Schmerznimmt) oder Aquae Patavinae bekannt. DieQuellen wurden intensiv genutzt und mitB<strong>ade</strong>einrichtungen versehen, zu denen Patientenaus ganz Italien strömten.Im 6. Jahrhundert zerstörten die Langobardendie römischen Thermen. Der Ort konntesich erst im 12. Jahrhundert davon erholen.Seit 1405 stand Abano unter der Herrschaftder Republik Venedig. 1866 kam der Ort zumKönigreich Italien. Im gleichen Jahr wurdedie Bahnstrecke Padua–Bologna eröffnet, dieAbano für die zahlreichen Gäste aus Europabesser erreichbar machte. Damals gab es insieben Hotels 228 Zimmer.Wahrer Gästeboomnach dem Zweiten WeltkriegAb 1947 wurden zahlreiche neue Hotelsgebaut, um den steigenden Bedarf der vielenGäste, die sich hier einer Thermal- und Fangokurunterziehen wollten, decken zu können.Seit den 1990er Jahren besuchen etwa zweiMillionen Gäste jährlich die Kurstadt. Heutegibt es in Abano über 80 Hotels unterschiedlicherKategorien, die meisten mit Kureinrichtungenzur B<strong>ade</strong>- und Fangotherapie.Behandelt werden vorwiegend Rheuma,Osteoporose, Osteoarthrose und Gicht. DieKuren werden aber auch nach Brüchen, Prellungen,Operationen und bei Hautkrankheitenverordnet.29


spezial SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013Prävention schützt vor SchmerzenMuskel-Skelett-Erkrankungen gehören zu den verbreitetsten arbeitsbedingten Gesundheitsproblemen:Millionen von Menschen sind davon betroffen. Der „<strong>Südtiroler</strong> Landwirt“ gibt Tipps, wie man sie verhindernkann.Zu den Muskel-Skelett-Erkrankungen zählenviele verschiedene Symptome und Erkrankungen.Die Hauptgruppen sind Rückenschmerzenund -verletzungen sowie arbeitsbedingteErkrankungen der oberenGliedmaßen, die auch als Schädigungen durchwiederholte Belastung bekannt sind. Aberauch die unteren Gliedmaßen können davonbetroffensein.Die gesundheitlichen Probleme reichenvon allgemeinem Unwohlsein und leichtenSchmerzen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen,die neben dem Arbeitsausfall auch einenKrankenhausaufenthalt und medizinischeVersorgung erforderlich machen. Besondersbei chronischen Erkrankungen bringt dieBehandlung der Schäden oft nur eine unzureichendeBesserung des Gesundheitszustandsmit sich.Prävention vonMuskel-Skelett-ErkrankungenDeshalb sind einfache Präventionsmaßnahmenwichtig, um gegen Rückenschmerzenund Co. vorzubeugen:• Beseitigung der Risiken, die zu Muskel-Skelett-Erkrankungen führen (z. B. durcheine Automatisierung oder Mechanisierungder Arbeitsabläufe).• Bewertung aller möglichen Risiken, die zuMuskel-Skelett-Erkrankungen führen können,die jedoch nicht beseitigt werden können.• Bekämpfung der Risiken, die zu Muskel-Skelett-Erkrankungen führen können, amEntstehungsort.• Berücksichtigung des Einzelnen bei derArbeit, insbesondere bei der Gestaltung desArbeitsplatzes, der Auswahl der Arbeitsmittelsowie bei der Auswahl von ArbeitsundFertigungsverfahren.• Anpassung an den technischen Fortschritt.• Verringerung des Risikos, indem mit hohemRisiko behaftete Aufgaben durch Aufgabenmit geringem oder keinem Risiko ersetztwerden.• Priorisierung kollektiver Schutzmaßnahmengegenüber einzelnen Schutzmaßnahmen.• Angemessene Unterweisung der Arbeitnehmer.Heben und Tragen von LastenFalsches Heben von Lasten belastet dieBandscheiben einseitig. Wie man Lasten richtigvom Boden aufhebt, wie man Lasten richtigaufnimmt und trägt, finden sich in denKarteikarten, welche der <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernbund</strong>ausgearbeitet hat.Wiederholte Bewegungen deroberen GliedmaßenHauptsächlich während der Erntezeit kannes zu Beschwerden der oberen Gliedmaßenkommen, die werden durch die ständigengleichen Bewegungen hervorgerufen. AuchDie einseitige Beanspruchung der Arme kannzu Beschwerden führen.hier finden Sie in den Karteikarten einfacheMaßnahmen, wie sich solche Beschwerdenvermeiden lassen.Richtiges SitzenOb auf dem Schlepper, im Auto oder imBüro: Überall, wo man viel sitzt, ist unteranderem die richtige Einstellung des Sitzeswichtig, um Schäden an der Wirbelsäule zuvermeiden. Beim Schleppersitz ist die Reduzierungder Schwingungsbelastung und derVibrationen besonders wichtig. Achten Siebereits beim Kauf darauf! Und vergessen Sieauch eine regelmäßige Wartung des Schleppersitzesnicht!Mehr InfosDie Karteikarten zum Thema Tragenvon Lasten, Wiederholte Bewegungender oberen Extremitäten sowie zu denverschiedensten Gefahren und Maschinenfinden Sie unter www.sbb.it – OnlineDienste – Arbeitssicherheit.30


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT spezialLiebe Sonne, arme Haut?Wir hatten einen sehr sonnigen, heißen Sommer. Viele sind braun gebrannt. Wir empfinden das als attraktivund beneiden sie um diese Bräune. Wie gut meint es aber die Sonne mit uns? Wie gefährlich ist sie?Landwirte halten sich arbeitsbedingt viel imFreien auf. Deshalb ist es ger<strong>ade</strong> für sie wichtig,den richtigen Umgang mit der Sonne zulernen. Denn Hautkrebs gehört zu den häufigstenKrebserkrankungen und nimmt ständigzu. Das hängt einerseits mit einer Zunahmeder Sonnenbestrahlung zusammen,andererseits werden die Menschen immerälter und müssen ihren Hauttumor noch erleben.Laut Forderungen der EuropäischenHautkrebsstiftung (ESCF) sollte Hautkrebsbei Landarbeitern als Berufskrankheit anerkanntwerden und der Sonnenschutz so selbstverständlichwerden wie das tägliche Zähneputzen.Die Sonne: gut wie schlechtDie Sonne schickt auf unsere Haut zu 75Prozent sichtbares Licht, zu 20 Prozent Infrarot-und nur zu 5 Prozent UV-Strahlen. Fürdiese sowohl nützlichen als auch schädlichenUV-Strahlen haben wir kein Sinnesorgan. Wirschätzen die UV-Strahlung, die wir abbekommen,subjektiv nach der Helligkeit des Lichtesund der Wärme der Luft ein, die unsumgibt. Bei Wind, Kälte und reflektierenderStrahlung wie im Schnee oder am Wasserkann uns diese Einschätzung sehr täuschen.Das kann schlimme Folgen haben.UV-Strahlen sind aber nicht nur negativ:Sie sind sehr wichtig für die Vitamin-D-Bildungin der Haut und damit für die Stabilität derKnochen. In der Dermatologie werden siewohldosiert sogar zur Behandlung verschiedenerHautkrankheiten (z.B. Psoriasis) eingesetzt.Auf unsere Haut gelangen sowohl langwelligeUVA-Strahlen als auch kurzwellige UVB-Strahlen. UVA-Strahlen führen zu einer raschenBräunung, die aber nicht lange anhältund auch nur einen geringen Sonnenschutzbewirkt. Diese Strahlen werden in Sonnenstudiosoft nicht sachgemäß angewendet. DaUVA-Strahlen tiefer in die Haut eindringen,wird das Bindegewebe lädiert, was zu einerfrühzeitigen Alterung der Haut führt. Eskommt dabei zur Abnahme der Elastizität derHaut und entweder zu einer Verdickung derHaut mit tiefen Furchen am Nacken oder zueiner Zigarettenpapier-dünnen Haut an denHandrücken und Unterarmen. Neuerdingswird den UVA-Strahlen die Entstehung vonEin starker Sonnenbrand: Die Haut vergisst das nie!Hauttumoren angelastet. Die kurzwelligenUVB-Strahlen führen erst nach mehrerenStunden zu einer mehr oder weniger ausgeprägtenRötung und nach ein bis zwei Tagen,je nach Hauttyp zu einer Pigmentierung, diebesser vor Sonne schützt und länger anhält.Bei starker Rötung oder gar Blasenbildungsprechen wir von einem Sonnenbrand. Beieinem Sonnenbrand kommt es oft zu einerSchädigung von Chromosomen in der Zelle.Mehrere solcher Schäden können nach Jahrenoder auch Jahrzehnten zu Hauttumoren führen.Viele Sonnenbrände in der Kindheit undJugend, also in einer Zeit, in der die Haut nochdünn und sehr durchlässig ist, führt zudemzu einer Vielzahl von Muttermalen und zumerhöhten Risiko, später ein Melanom zu bekommen.Die HauttumoreAus welchen Zellen entstehen Hauttumore?Stratum spinosum:Spinocelluläres Ca.Basalzell-Schicht:BasaliomMan unterscheidet den weißen und denschwarzen Hautkrebs. Der weiße Hautkrebswächst langsam und besonders an Hautstellen,die stets oder häufig der Sonne ausgesetztsind. Daher tritt er besonders bei Seniorenauf. Aber er kann auch schon bei jüngerenMenschen, wie Bauern, Bergsteigern oderSkilehrern vorkommen.Melanocyt: Melanom31


spezial SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013Der häufigste Hautkrebs entsteht in derBasalzellschicht der Oberhaut und heißt daherBasaliom. Basaliome sind rosafarbene, glänzendeKnötchen, meist im Gesicht, aber aucham übrigen Körper. Sie neigen dazu, immerwieder aufzubrechen und wieder scheinbarabzuheilen. Sie führen nie zu Tochtergeschwülsten(Metastasen), wachsen aber infiltrierendin die Tiefe, wie mit Wurzeln versehen. Daherist die beste Therapie, sie durch einen kleinenambulanten Eingriff zu entfernen. Je früherder Eingriff erfolgt, umso kleiner ist er.Der zweithäufigste weiße Hautkrebs entstehtknapp über der Basalzellschicht undheißt Stachelzellkrebs. Er ist hautfarben undverhornt, ähnlich einer alten Warze und führtnur in sehr fortgeschrittenen Formen zu Tochtergeschwülsten.Die Vorstufen sind oft alskleine Verhornungen zu tasten, die sich wieSchmirgelpapier anfühlen. Diese Verhornungenkommen besonders im Gesicht, an derGlatze und am Handrücken vor. Beim Versuch,sie wegzukratzen oder daran zu reiben,schmerzt oder blutet es meist. Typisch fürdiese Art der Hautveränderungen ist daswechselhafte Verhalten dieser Verhornungen.Sie können plötzlich auftreten, wieder scheinbarabheilen und immer wieder an derselbenStelle auftreten. Über Jahre führt das aberzum Tumor, also zu einem Knötchen oderKnoten, zum Stachelzellkrebs. Die Vorstufenkönnen mit flüssigem Stickstoff vereist odermit speziellen Salben oder Bestrahlungenbehandelt werden. Fortgeschrittene Veränderungenmüssen operativ entfernt werden.Das bösartige Melanom entsteht aus dendie Hautfarbe erzeugenden Melanozyten. DasMelanom gehört zu den bösartigsten Tumorenüberhaupt, da es im fortgeschrittenen Stadiumzu Tochtergeschwülsten (Metastasen)neigt und zum Tode führen kann. Im Kampfgegen diese Tumore stehen aber zwei positiveFaktoren auf der Seite der Patienten: DieTumore zeigen sich auf der Haut und könnendadurch frühzeitig erkannt werden. Frühzeitigerkannt und frühzeitig behandelt könnensie völlig geheilt werden und zwar durch einenkleinen ambulanten Eingriff. Erfolgt die Behandlungzu spät, wird die Überlebenschancehalbiert. Laut Statistik kommen ger<strong>ade</strong>Männer über 50 oft zu spät zum Arzt.Wichtig ist daher die Vorsorge, also die Selbstuntersuchungoder die Untersuchung durchein Familienmitglied, durch den Hausarzt undbei Verdacht durch den Hautarzt.Wie erkennt man ein Melanom?Beim Erkennen von Melanomen kann diesogenannte ABCDE-Regel helfen: A steht für32Asymmetrie. Eine unregelmäßige Form oderFarbe. Normales langsames Wachstum zeigtstets eine Regelmäßigkeit in Form und Farbe.B steht für Begrenzung: Bögen und Zackensind auffällig. C steht für Color: unregelmäßigverteilte und verschiedene Farben sind verdächtig.Besonders schwarze, graue, rosafarbeneTöne sind atypisch. Helles Braun istdagegen normal. D steht für Durchmesser:Größere Flecken mit über sechs bis siebenMillimeter Durchmesser sind zu beobachten.E bedeutet Entwicklung oder Erhabenheit:Wenn ein bisher gleichaussehender Fleckplötzlich oder allmählich anders wird, alsogrößer, zackiger oder sich aufwölbt, die Farbeändert, juckt oder schmerzt, dann sollte manihn begutachten lassen. Melanome könnenneu auf unveränderter Haut oder in sichverändernden Muttermalen entstehen.Der richtige SonnenschutzWer sich viel im Freien aufhalten muss,sollte die Sonne der Mittagszeit möglichstmeiden. Entsprechende Kleidung und Kopfbedeckungist sinnvoll. Haut, die nicht bedecktwerden kann, sollte durch Sonnencremesgeschützt werden.Besonders Kinder und Jugendliche solltenauf das Vermeiden von Sonnenbränden oderlängere Aufenthalte in der Sonne hingewiesenwerden. Ihre Haut ist noch dünn und strahlendurchlässig.Dadurch kann es zu DNA-Schäden kommen. Ihre Reparaturmechanismensind auch noch nicht ausgereift.Sonnenbrände in der Kindheit sind deshalbdas größte Risiko für spätere Hauttumoren.Wer die Sonne gut verträgt, kann sie gernemit Maß genießen. Vorsicht ist aber geboten,wenn man Medikamente einnehmen muss,z.B. wegen Diabetes oder Bluthochdruck.Medikamente können nämlich dazu führen,dass man empfindlicher oder gar allergischauf UV-Strahlen reagiert.Um auch der sonnengezeichneten Altershautvorzubeugen, also sonnenbedingte Fleckenund Falten in Grenzen zu halten, sollte manweiterhin Sonnenschutzcremes verwenden.Zu Beginn reicht meist ein UVB-Schutzfaktorvon 30. Nach guter Bräunung kann man auf15 und weniger zurückgehen. Wichtig ist, dassbei den Cremes auch der Schutzfaktor imUVA-Bereich angegeben wird. Dieser sollteein Drittel des UVB-Faktors ausmachen.Die Cremes sollten bereits eine halbe Stundevor der Sonnenexposition aufgetragenwerden. Je nach Wasser- oder Schweißkontaktsollte das Eincremen auch öfter wiederholtwerden.eduard vigl,hautarzt, meransonnenschädenSymptomeChronischer Sonnensch<strong>ade</strong>n: HautverdünnungChronischer Sonnensch<strong>ade</strong>n: Hautverdickungund FaltenEin Basaliom: es entsteht in den oberstenHautschichten.Ein Melanom: zu erkennen mit dersogenannten ABCDE-Regel.


spezial SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013Jahre im WechselDie Wechseljahre sind eine ganz natürliche Phase im Leben einer Frau: Die Eierstöcke hören auf, Hormone undbefruchtungsfähige Eizellen zu bilden. Damit kommt es zu körperlichen Veränderungen, die manchen FrauenBeschwerden bereiten.Was sind die Wechseljahre, die alle Frauenab einem Alter von 40 bis 45 Jahren durchleben?Eine Lebensphase, in der es zu einemÜbergang kommt: Der von Verhütung undSchwangerschaft gekennzeichnete Lebensabschnittgeht zu Ende, die Menopause kommtund damit eine durch verminderte Bildungvon Sexualhormonen geprägte Zeit.Die Bezeichnung Menopause beschreibtden Moment, der letzten Blutung, also denMoment ab dem die Monatsblutung für einganzes Jahr nicht mehr eintreten wird. InEuropa sind Frauen zu diesem Zeitpunkt imSchnitt 50 bis 52 Jahre alt. Einige deutlichjünger, andere deutlich älter. Von einer zufrüh einsetzenden Menopause spricht man,wenn Frauen dabei jünger als 40 Jahre sind.Foto: Julien Christ / www.pixelio.deKomplexer biologischer VorgangDer biologische Vorgang, der zur Menopauseführt, ist komplex. Hier ein einfacherErklärungsversuch: Die Sexualhormone werdenzum allergrößten Teil in den Eierstöckengebildet. Deshalb hängt ihre Produktion engmit der Reifung der Eizellen zusammen, stehtaber unter der Kontrolle einer übergeordnetenSchaltstelle im Gehirn. Wenn die Eierstöckelangsam ihre Arbeit einstellen, so verläuft dasschleichend und hängt von der Zahl der Eizellenab. Die sind schon bei der Geburt angelegtund werden Monat für Monat verbraucht.Daher ist auch die Zeitspannezwischen 40 und 56 Jahren, die für den Eintrittin die Menopause normal ist, sehr groß.Die Auswirkungen der Hormonreduzierungsind vielfältig und sehr unterschiedlich: Etwaein Drittel der Frauen durchlebt die Wechseljahrewirklich problemlos, ein weiteres Drittelfühlt sich etwas beeinträchtigt. Nur dasletzte Drittel der Frauen klagt über starkeBeschwerden, allerdings mit unterschiedlichstarkem Leidensdruck.Unregelmäßige MonatsblutungenBlutungsstörungen sind das auffälligsteerste körperliche Zeichen der Wechseljahre:Bevor nämlich die Menstruation ausbleibt,durchleben Frauen eine Zeit, in der Eisprungund Hormonbildung noch funktionieren,allerdings mit Schwankungen. In dieser FaseFrauen sollten die Wechseljahre mit Gelassenheit angehen und sie als Aufbruch in einen neuenLebensabschnitt verstehen lernen.wird die Menstruation einmal regelmäßigund dann wieder unregelmäßig eintreten,zeitweise kann sie sehr stark und dann wiederschwach ausfallen. Es kann aber auch sein,dass sie für einige Monate ganz ausbleibt, derZyklus dann aber wieder wie gewohnt abläuft.Nichts ist mehr vorhersehbar. Das kann sichüber längere Zeit, auch über einige Jahrehinziehen. Von manchen Frauen kann esproblematisch erlebt werden, von anderenauch nicht. Seltener ist, dass Frauen direktvon einem regelmäßigen Monatszyklus in dieMenopause übertreten.Hitze und andere SymptomeAls weitere Hauptsymptome der Wechseljahresind Hitzewallungen und Schweißausbrüchezu nennen. Zudem kann es zur Erhöhungdes Cholesterins, des Blutdrucks unddes Blutzuckerspiegels kommen. Relativ häufigtreten auch Schlafstörungen, eine verminderteBelastbarkeit, depressive Stimmungsveränderungenund eine allgemeineReizbarkeit auf. Einige der hier genanntenSymptome können aber auch ihren Ursprungin allgemeinen Erkrankungen haben oderdurch Belastungen aus dem sozialen Umfeldentstehen. Deshalb ist eine eindeutige Zuordnungmanchmal schwierig.Veränderte FettverteilungDurch die verminderte Hormonproduktionsinkt der Grundumsatz des weiblichen Körpersund die Fettverteilung ändert sich: Es kommtzu einer Umverteilung des Fettgewebes miteiner Ablagerung hauptsächlich im Bauchraum.Ein Großteil der Frauen nimmt deshalban Bauchumfang zu, die Brüste werden größer.Eine Frau mit 50 Jahren verbraucht pro Tag400 Kalorien weniger als eine 30-jährige Frau.Spätestens mit Beginn des Wechsels solltenFrauen, die ihr Gewicht halten wollen, deshalbihre Ernährung anpassen, oder sich mehrBewegung zur Gewohnheit machen. Und zwarnicht nur zur Gewichtskontrolle, sondern auchum der Osteoporose vorzubeugen. Diese gefürchteteErkrankung der Knochen, die vorallem im Bereich der Wirbelkörper und desOberschenkelhalses zu Brüchen führen kann,betrifft besonders ältere Menschen. Sie trifftFrauen häufiger als Männer, da die schützendeWirkung des Hormons Östrogen nach derMenopause abnimmt. Um abzuschätzen, wiehoch das Risiko für Osteoporose im einzelnenFall ist, kann die Knochendichte gemessenund das Vitamin D kontrolliert werden. Diebeste Vorbeugung ist auf jeden Fall eine sportlicheLebensweise, eine gesunde, vielseitigeund calciumreiche Ernährung und eine regelmäßigeSonnenexposition.34


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT spezialHormonersatztherapieDie Frage um die passende Therapie fürdie Wechseljahre wird viel diskutiert. Dennes gibt verschiedenste Methoden, um dieBeschwerden der Wechseljahre zu therapieren.Wir beschränken uns hier aber auf die Hormonersatztherapie,die heute sehr individuelleingesetzt wird. Wenn Frauen keine Beschwerdenhaben, die für sie Leidensdruck bedeutenund ihre Lebensqualität verschlechtern, istkeine Therapie angezeigt. Besteht jedochHandlungsbedarf, weil die Frau unter denWechseljahren und ihren Beschwerden leidet,so ist eine Therapie mit den fehlenden Hormonendie wirkungsvollste Form. Frauen, beidenen keine Gegenanzeigen vorliegen, solltedie Hormonersatztherapie deshalb nicht vorenthaltenwerden.Für die Hormonersatztherapie stehen heuteunterschiedliche Verabreichungsformenzur Verfügung: Tabletten, Pflaster, Gels. DieBefindlichkeit der Frau bestimmt die Dosis,die Dauer und die Art der Anwendung.Unter Wechseljahrs-Beschwerden zu leiden,bedeutet kein Versagen. Und es ist kein Verdienst,wenn man keine Beschwerden hat.Aber wenn es zu Beeinträchtigungen kommt,unter denen die Frau leidet, wie häufige Hitzewallungennachts und damit ein ständiggestörter Schlaf und eine fehlende Regenerationoder depressive, anders nicht erklärbareStimmungsveränderungen, so wäre es sch<strong>ade</strong>,wenn diese Beschwerden nicht therapiertwürden.Der nachlassende Östrogenspiegel kannTrockenheit der Scheidenschleimhaut zurFolge haben. Bei entsprechenden Symptomen,wie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr,Juckreiz, Brennen oder Beschwerden der Harnblase,kann sie aber mit Fettsalben und Hormontherapien,lokal appliziert, erfolgreichbehandelt werden.Veränderte SexualitätIn den Wechseljahren kommt es möglicherweiseauch zu Veränderungen der weiblichenSexualität: Durch den absinkendenHormonspiegel verändert sich nicht nur dasKörperbild, auch das sexuelle Lustempfinden,Erregbarkeit und Orgasmus können gestörtwerden. Das hängt aber oft auch von psychosozial-partnerschaftlichenFaktoren ab, sodasshier eine ganzheitliche, sowohl psychischeals auch medikamentöse Möglichkeiten ausschöpfendeTherapie empfehlenswert wäre.Häufig setzen Frauen die Wechseljahreund den Eintritt in die Menopause mit „Alterund verminderter Attraktivität“ gleich. Zunehmendaber wird dem ein neues Frauenbildentgegengehalten: Immer öfter bewertenFrauen diese Zeit des Wechsels, trotz derbeschriebenen Beschwerden und Veränderungen,auch als positive Lebensfase: Als eineZeit neuer Chancen, mit mehr Freiheit ohneEmpfängnisverhütung, ohne Blutungen, ohneprämenstruelle Beschwerden. Neue Zielebekommen Raum, es bleibt wieder mehr Zeitfür sich selbst, für die eigenen Interessen,aber auch für die Partnerschaft.Das heißt, dass den Wechseljahren durchausauch mit einer positiven Erwartung begegnetwerden. Auf jeden Fall aber mit Gelassenheit...dr. sabine kiem,fachärztin für frauenheilkundeund geburtshilfe, meran» Blutungsstörungen sinddas auffälligste erste körperlicheZeichen derWechseljahre. «» Durch die verminderteHormonproduktion sinktder Grundumsatz desKörpers und die Fettverteilungändert sich. «» Immer öfter bewertenFrauen die Zeit desWechsels auch alspositive Lebensfase. «35


spezial SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013Gehörschäden vorbeugenAnhaltender Lärm, wie bei lauter Musik oder bei der Holzarbeit, kann Beeinträchtigungen oder bleibendeSchäden am Gehör hervorrufen. Sie sind nicht heilbar. Deshalb ist Vorbeugen auch hier besser als heilen.Das Hörvermögen kann durch anhaltendenLärm bis zur Schwerhörigkeit geschädigtwerden. Es können aber auch zeitlich begrenzteoder dauerhafte Ohrgeräusche (Tinnitus)auftreten. In Diskotheken werden mit einemMusikschallpegel zwischen 90 und 110 Dezibel-A(dB(A)) ähnliche Lautstärken gemessenwie an Lärmarbeitsplätzen, an denen betrieblicheSchutzmaßnahmen für die Betroffenengesetzlich vorgeschrieben sind.Dauerhafte Lärmbelastung über80 DezibelAls Landwirt stellt man sich meist nichtdie Frage, wie laut der Arbeitsplatz ist. Erstbei sehr lärmigen Arbeiten, wie zum Beispielbei der Holzarbeit, wird in der Regel einLärmschutz getragen. Neueste Untersuchun-gen haben jedoch ergeben, dass bereits einigeStunden pro Tag in einem Lärmpegel um 80Dezibel ausreichen, um auf lange Sicht dasGehör zu verlieren. Aufgrund dieser Ergebnissewird klar, dass auch Traktorlärm, demder Bauer einige Stunden am Tag ausgesetztist, eine so genannten Lärmschwerhörigkeitverursachen kann. Und zwar nicht nur beider Ernte, wo man mehrere Stunden pro Tagauf dem Traktor sitzt, sondern auch bei derrestlichen Feldarbeit. Deshalb sollte man auchda einen Lärmschutz tragen. Dieser solltevorrangig die Eigenschaft haben, den Lärmzu dämmen. Ein Kopfhörer kann hier bereitsvon großem Nutzen sein. Ein auf Maß gefertigterLärmschutz, wie es ihn beim Hörgeräteakustikergibt, ist aber noch besser: Der sitztwie angegossen, und man schwitzt darunterauch bei hohen Temperaturen nicht.Wer zeitig vorsorgt, kann länger besser hören.36


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT spezialLärmschäden sind nicht heilbarAuch „Lärmspielzeug“ (Pistolen, Trillerpfeifenusw.), MP3-Player sowie Feuerwerkskörperkönnen das Gehör beeinträchtigen.Tragbare MP3-Player mit Ohrstöpseln erreichenbeispielsweise Musikschallpegel bis zu110 dB(A). Das entspricht der Lärmbelastungdurch einen Presslufthammer. Bei Spielzeugpistolenwurden kurzzeitige Spitzenpegel von160 dB(A) und mehr gemessen, wenn sieunmittelbar am Ohr abgefeuert wurden.Durch anhaltend hohe Schallpegelspitzenkönnen die Haarzellen im Innenohr mit ihrenfeinen Härchen dauerhaft geschädigt werden.Sie dienen der Umwandlung von Schallschwingungenin elektrische Signale, die über dasNervensystem weitergeleitet werden. Einlärmbedingter Hörverlust beeinträchtigt dasVerstehen von Sprache und damit die Kommunikationin Umgebung mit Hintergrundgeräuschen(z.B. im Restaurant). Bei fortdauernderLärmbelastung nimmt auch dieHörfähigkeit für tiefere Töne ab. ZerstörteHaarzellen wachsen nicht nach, ein lärmbedingterHörsch<strong>ade</strong>n ist also nicht heilbar!Das Gehör schonenWer nach hoher Geräuschbelastung, etwanach dem Hören von lauter Musik, ungewohnteGeräusche im Ohr wahrnimmt, solltedas in jedem Fall als Warnsignal des Körpersverstehen. Sicherlich können die Ohrenin Einzelfällen auch höhere Lautstärkenverkraften, wichtig sind dann aber ausreichendeRuhezeiten mit Schallpegeln unter79 dB(A), in denen sie sich wieder erholenkönnen.Um das eigene Gehör zu schonen, kannman bei lauten Konzerten oder in der DiskoGehörschutzstöpsel verwenden.Beim Musikhören mit Kopfhörer sollteman eine gemäßigte Lautstärke wählen undnur Geräte mit eingebauter Schallbegrenzungkaufen. Eltern sollten beim Kauf von Spielzeugauch darauf achten, leisere Produkte zuwählen.Gesunde bäuerliche BrotzeitTraditionelle Bauernküche ist herzhaft und deftig. Deshalb scheint es ein Gegensatz zu sein, bäuerliche Gerichtezu essen und sich trotzdem gesund zu ernähren. Zugegeben: Es ist nicht ganz einfach. Die Bäuerinnenbrotzeit„gsund und guat“ beweist aber, dass es geht.Wer frische, heimische und saisonale Produkteverzehrt, reduziert sein Risiko, an Krankheitenwie Herz-Kreislauf-Beschwerden, Bluthochdruck,Diabetes oder erhöhtesCholesterin zu erkranken.Die Bäuerinnen waren sich über diese gesundheitlichenAspekte auch bewusst, als sie2006 das Dienstleistungsportal gründeten, indem sich Südtirols Bäuerinnen zusammenfanden,um den Buffetservice „Brotzeit – gsundund guat“, oder Kurse zu den Themen Kochen,Garten, Handarbeiten und Kinderbetreuunganbieten wollten.Strenge QualitätsrichtlinienUm den Buffetservice „Brotzeit – gsundund guat“ anbieten zu können, müssen Bäuerinnenstrenge Kriterien einhalten, was dieQualität der dargebotenen Produkte angeht.So genügt es nicht, die Produkte wie Brot,Milchprodukte, Früchte und Aufstriche selberherzustellen. Die Bäuerinnen verpflichtensich vielmehr dazu, auch eine hochwertigeQualität anzubieten, regionale und saisonaleProdukte zu verwenden und diese auf traditionelleArt zu verarbeiten. Außerdem bietendie Bäuerinnen keine ungesunden Produktewie Speck oder Gebackenes an.Die strengen Qualitätskriterien lohnen sich:Immer mehr Unternehmen und Festveranstalterentdecken dieses Nischenangebot fürsich und bieten es bei verschiedensten Anlässenan. Denn sie wissen: Die Gesundheit derMitarbeiter ist eine Grundvoraussetzung fürein erfolgreiches Unternehmen.Gute AusbildungUm den Bäuerinnen das nötige Know-howmitzugeben, entschloss sich die <strong>Südtiroler</strong>Bäuerinnenorganisation gemeinsam mit derSBB-Weiterbildungsgenossenschaft und derHauswirtschaftsschule Haslach, eine entsprechendeAusbildung anzubieten. Darin konntendie Bäuerinnen einen umfassenden Einblickin Themen wie Ernährungswissenschaft,Hygiene, Verarbeitungs-, Zubereitungs- undProdukttechniken gewinnen. Die nächsteAusbildung findet im Herbst 2014 statt. InteressierteBäuerinnen können sich jetzt schondafür anmelden.Ernährungsbewusste BäuerinnenNur gesundes Essen kommt bei den „Brotzeitlerinnen“auf den Tisch.Derzeit bieten neun Bäuerinnen „Brotzeit– Gsund und guat“ an. Elisabeth Pichler Schroffenegger,eine dieser „Brotzeitlerinnen“, erklärt:„Ich bin überzeugt, dass die Brotzeiteinen großen Mehrwert für die Gesundheitdarstellt. Dass sie für mich eine Herzensangelegenheitist, steht außer Frage, schließlicharbeite ich für die angebotenen Produkte dasganze Jahr auf dem Feld. Ich hoffe, manschmeckt auch, dass die Brotzeit mit vielArbeit, großem Idealismus und einer ExtraportionLiebe zubereitet wird.“ Sie freue sichauf viele ernährungsbewusste Mitmenschen,die die Brotzeit probieren möchten, fügt dieBäuerin mit einem Augenzwinkern hinzu.Mehr InfosFür weitere Informationen zur „Brotzeit– Gsund und guat“ steht das Büroder <strong>Südtiroler</strong> Bäuerinnenorganisationgerne zur Verfügung. Melden Sie sichunter der Telefonnummer 0471 999 460,per E-Mail info@baeuerinnen.it oderbesuchen Sie unsere Internetseite www.baeuerinnen.it37


spezial SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013Wenn’s auf die Seele drückt!Eine wahre Geschichte soll verdeutlichen, wie die Landwirtschaftliche Lebensberatung bäuerlichen FamilienBegleitung anbietet, wenn es darum geht, bei Problemen Beistand zu leisten.Jakob* lebt mit seiner Frau Lisa und dengemeinsamen Kindern am Brunnerhof. Siekönnen von der Landwirtschaft allein nichtleben, Jakob geht deshalb einem Zuerwerbnach. In den letzten Jahren mussten Investitionengemacht werden. Deshalb hat dieFamilie Schulden. Auch wenn die Bauersleuteviel und hart arbeiten, der Schuldenbergwird nicht kleiner. Die Probleme nehmenihren Lauf ...Jakobs Schwester Hanni kommt eines Tageszu Besuch. Als sie ihren Bruder sieht, machtsie sich Sorgen: „Was ist denn mit Jakob los?Er schaut nicht gut aus! Ist er krank?“, fragtsie ihre Schwägerin. Bäuerin Lisa bricht inTränen aus und erzählt, dass Jakob schon seitlängerer Zeit depressiv sei und angefangenhabe zu trinken, obwohl er ohnehin schongroße gesundheitliche Probleme habe. „Dieviele Arbeit am Hof und die Arbeit in derFirma – für Jakob wird das einfach zu viel,“klagt Lisa. „Er rackert sich ab und die Schuldenwerden trotzdem nicht weniger! Wirbrauchen das Geld, aber für uns und dieKinder bleibt überhaupt keine Zeit mehr!“Lisa ist verzweifelt: Jakob hat sich in letzterZeit immer mehr zurückgezogen und redetnicht mehr. Weder mit ihr, noch mit denKindern. Die Arbeit am Hof bleibt liegen, erist nicht imstande etwas weiter zu bringen.„Ich habe schon versucht, ihn zu einer Therapiezu überreden, aber er hört mir gar nichtzu. Auch unser Hausarzt kann ihn nicht dazuüberreden“, erzählt Lisa.Hanni erzählt Lisa von der LandwirtschaftlichenLebensberatung und schlägt ihr vor,dort anzurufen. „Vielleicht kann eine externePerson Jakob davon überzeugen, dass ihmeine Therapie helfen kann. Ihr könntet sicherauch einen Finanzberater brauchen und eineEheberatung wäre auch nicht schlecht, wasmeinst du?“ Lisa überlegt sich Hannis Vorschlag,dann ruft sie bei der LandwirtschaftlichenLebensberatung an. Wenig später trifftsie sich das erste Mal mit der Lebensberaterinund erzählt ihr die ganze Geschichte.Die Lebensberaterin besucht die Familieauf dem Hof und nimmt ersten Kontakt mitdem Bauern auf. Nach einigen Treffen gelingtes ihr sogar, einen Zugang zu Jakob aufzubauen.Der wiederum hat das Gefühl, dass ihn dieLebensberaterin versteht. Das Gespräch mitihr tut ihm gut. Er willigt einer Therapie zu.Ein Finanzberater, den ihm die Lebensberaterinvermittelt, hilft ihm einen Weg aus denSchulden zu finden.In langen Gesprächen mit Lisa lösen diebeiden ein weiteres Problem: Jakob gibt seinenZuerwerb auf. Dafür nimmt Lisa eine Teilzeitstellean. So wird die Belastung für Jakobweniger und Lisa trägt einen Teil zum gemeinsamenLebensunterhalt bei. Langsamgeht es bergauf. Die beiden lernen wieder,sich Zeit füreinander zu nehmen. Die gemeinsamenGespräche und die Zeit mit den Kindernstärken das Familienleben. Die Basis für einenNeuanfang ist geschaffen ...* Alle Namen von der Redaktion geändert3 fragen annicole irsaraNicole Irsara ist dieKoordinatorin derLandwirtschaftlichenLebensberatung.Was ist das Wichtigste, wenn manmerkt, dass es einem nicht gut geht?Ich möchte sehr dazu ermuntern, mitjemandem offen über Schwierigkeiten,Sorgen, Ängste zu reden. Man muss nichtalles aushalten und alleine „derpacken“,wie manche vielleicht oft fälschlicherweisemeinen. Wenn es alleine zu schwergeworden ist, sollte man sich rasch Hilfeholen, um danach wieder aus eigener Kraftweitergehen zu können. Man braucht keineScheu davor zu haben und sollte damitauch nicht zulange zuwarten. Eine kleineFlamme ist schneller gelöscht als ein Feuer.Und je früher man sich jemandem mitteilt,desto früher kann es auch zu einer Lösungkommen oder zumindest zu einer Besserungder Situation. Und ich sehe immerwieder, dass sogar schier auswegloseSituationen zu einem guten Ende findenkönnen. Probieren Sie es einfach aus!Welche Möglichkeiten gibt es?Es gibt unter anderem die Möglichkeit, sichan die Landwirtschaftliche LebensberatungDie landwirtschaftliche Lebensberatung hilft,damit der Himmel wieder heiter werden kann.der Bäuerinnenorganisation zu wenden.47 Lebensberaterinnen und Lebensberaterhelfen dort wo der Schuh drückt. Die habenein offenes Ohr für alle kleinen und großenSorgen. Dort hat man die Möglichkeit, sichalles von der Seele zu reden. Sie kennendie bäuerliche Welt sehr gut, da sie meistselbst aus der Landwirtschaft stammen.Sie beraten, unterstützen und begleitendie Ratsuchenden bei ihren Entscheidungen.Und was ich besonders toll finde, ist,dass die Lebensberaterinnen auf den Hofkommen, wenn es gewünscht wird. Ineinem oder auch mehreren Treffen kannvor Ort über alles geredet werden, worüberman bis dahin vielleicht geschwiegen hat.Es gibt aber auch noch andere Beratungsstellen,an die man sich wenden kann. DieLebensberaterinnen haben die Adressenund geben gern auch darüber Auskunft.Wer kann sich an die LandwirtschaftlicheLebensberatung wenden?Eigentlich alle: Männer, Frauen, Betroffene,Angehörige, Freunde und Bekannte,Einzelpersonen, Eheleute und Familien miteinem bäuerlichen Hintergrund. Immer vonMontag bis Freitag von 9.00 bis 12.00 undvon 14.00 bis 16.00 unter der Telefonnummer0471 999400.38


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT spezialDie Beeren sind losEgal, für welche Diät Sie sich entscheiden, Beeren sind immer erlaubt! Aber auch wenn Sie Diätempfehlungenkalt lassen, auf den Genuss von Beeren sollten Sie trotzdem nicht verzichten. Dafür sind ihre Inhaltsstoffe undderen Wirkung einfach zu vielfältig!Foto: Thomas MachowinaWer Südtirols Lebensmittel- oder Bauernmärkteaufsucht, dem begegnen in ersterLinie Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren(Blaubeeren), Johannisbeeren (rote, schwarzeund weiße), Stachelbeeren, Jostabeeren oderBrombeeren. Neben Preiselbeeren für Marmel<strong>ade</strong>,Holunderbeeren für Sirup und Traubenfür edlere Tropfen schaffen es vermehrtauch in Südtirol angebaute Exoten und Wildbeerenins Sortiment der heimischen Geschäfteund Märkte: Denken wir nur an Goji-Beeren,die ursprünglich aus China stammen, langsamaber ganz Europa erobern. Aber auch Sanddorn,Schlehe, Acerola oder Berberitze sindin der Gesundheitsszene schon länger Thema.Botaniker und Beeren-Freaks könnten nocheine ganze Reihe anderer, mehr oder wenigerbekannter Beeren aufzählen. Doch was ist es,was Beeren so interessant macht?Es sind besonders ihre Inhaltsstoffe, dieneben den verschiedenen Formen, den leuchtendenFarben und dem unterschiedlich ausgeprägtensüß-sauren Geschmack bestechen.Allen Beeren gemeinsam ist ihr relativ hoherwasserlöslicher Vitamin-C-Gehalt. Dabei kanndem Sanddorn mit Werten von 0,5 bis 1Gramm pro 100 Gramm nur die Hagebuttedas Wasser reichen. Die wird aber selten alsBeere verzehrt. Auch die schwarze Johannisbeerebesticht durch hohe Vitamin-C-Werte.Die fettlöslichen Vitamine A oder E kann manauch in Beeren finden, allerdings nur in kleinerenMengen.Bei den Mineralstoffen sind besondersKalium (Erdbeere, Himbeere, Heidelbeeren)und Magnesium (Erdbeere, Himbeere, Brombeere)enthalten, im Vergleich zu anderenObstsorten auch höhere Mengen Eisen (Himbeere,Johannisbeere, Brombeere). Noch spannenderwird es, wenn besondere Inhaltsstoffeund Wirkungen untersucht werden:Sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe mit antioxidativen,entzündungshemmenden oderantiviralen Eigenschaften. Das sind hauptsächlichPflanzen- und Blütenfarbstoffe, sogenannte Anthocyane und Flavonoide, diezur chemischen Gruppe der Polyphenolezählen. Fruchtsäuren wie Oxal-, Zitronen- oderApfelsäure, welche den Geschmack beeinflussen,die Haltbarkeit verbessern oder den Appetitanregen und die Verdauung ankurbeln.Ballaststoffe, z. B. Pektine, die KonfitürenSo bunt und vielgestaltig wie vielseitig im Wirkungsspektrum: Beerenobst.streichfähiger machen, aber auch im Verdauungstraktmit Wohlwollen aufgenommenwerden. Organische Säuren, wie Benzoe- oderSorbinsäure, die die Haltbarkeit verbessern,oder Salicylsäure, die als Ausgangsstoff fürAspirin bekannt ist. Und nicht zuletzt diePolysaccharide, also Mehrfachzucker.Inhaltsstoffe und ihre WirkungDas diesen Inhaltsstoffen zugeordneteWirkspektrum ist ebenso mannigfaltig undreicht von „gegen Durchfall“, über „gegenRheuma und andere Autoimmunerkrankungen“und „für Haut, Haare und Wohlbefinden“bis hin zu „gegen Krebserkrankungen“ (Stichwort:„Krebszellen mögen keine Himbeeren“von Dr. med. Richard Bèliveau).Inzwischen gibt es auch eine ganze Reihevon Untersuchungen, die das Wirkspektrumauch wissenschaftlich belegen. So streitetheute kaum noch jemand die krebshemmendeWirkung von Ellagsäure ab, die wir vorallem in Erdbeeren und Himbeeren (dortleider hauptsächlich in den Nüsschen), aberauch in Nüssen finden können.Beeren enthaltenen Polyphenole, denenunter anderem krebs-, entzündungs- undkeimhemmende Wirkung zugesprochen wird.Heute wird vor allem ihre Schutzwirkung aufTelomere untersucht. Das sind die Schutzkappender Chromosomen in den Zellen, derStrukturen mit unseren Erbinformationenalso. Sie stehen in direktem Zusammenhangmit der Alterung und deren Begleiterscheinungen.Mehrfachzucker gegen dieAlterungNach chinesischem Verständnis ist besondersder Gehalt an Polysacchariden (Mehrfachzucker)für die Wirksamkeit von Beeren,speziell von Gojibeeren, ausschlaggebend. Sokonnte man eine starke Wechselwirkungzwischen Polysacchariden und Lebewesenfeststellen. Somit kann ein hoher Anteil anPolysacchariden als Gradmesser für den Arzneimittelstatuseines natürlichen Produktsangesehen werden und sogar Anti-Aging-Effekte (gegen die Alterung) aufweisen.Beeren: Ein Risiko?Ger<strong>ade</strong> wild wachsende Beeren werdenimmer wieder mit dem gefährlichen Fuchsbandwurmin Verbindung gebracht. Der kannin seltenen Fällen seinen Weg zum Menschenfinden und diesen in arge gesundheitlicheSchwierigkeiten bringen. Übertragung undErkrankung sind aber bis heute nicht eindeutiggeklärt. Letzthin wurden auch Meldungenlaut, nach denen Hepatitis-A-Infektionen inZusammenhang mit tiefgekühltem Beerengebracht wurden. Ein gutes Argument dafür,auf frische lokale Beeren zurückzugreifen,solange sie erhältlich sind. gerd locher,tis innovation parc39


spezial SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013Gesunder Saft vom gesunden ApfelDas Projekt Pomosano des Versuchszentrums Laimburg will nicht nur den Apfel als Tafelobst erforschen, sondernauch die verschiedenen Verarbeitungsprodukte.Der Apfel ist ein sehr vielseitig einsetzbaresProdukt. Je nach Sorte eignet er sich eher alsTafelobst direkt zum Verzehr oder zur Weiterverarbeitung.Das Versuchszentrum Laimburgerforscht im Projekt Pomosano nun nichtnur den Apfel als Frischobst, sondern auchin prozessierter Form und prüft die ernährungsphysiologischenWerte im Detail. Umden Ergebnissen einen praktischen Nutzenzu verleihen, wurde die Herstellung an dieRealität der <strong>Südtiroler</strong> Klein- und Mittelbetriebeangepasst.Zunächst wird die aktuelle Situation derApfelsaftverarbeitung erhoben. Bisher wurdenfast 20 Produktionsbetriebe in Südtirol besuchtund durchleuchtet: Vor etwa 20 Jahren habendie ersten landwirtschaftlichen Betriebe inSüdtirol begonnen, Apfelsaft für kommerzielleZwecke zu produzieren. Inzwischen gibtes um die 40 Erzeuger von naturtrübem Apfelsaft.Davon sind neun Mitglied der Qualitätsmarke„ Qualität Südtirol“, elf tragen dasMarkenzeichen „Roter Hahn“. Die anderenProduzenten arbeiten autonom. Einige bietenLohnverarbeitung an.Sortengemische oder reinsortigUm ein ausgewogenes Zucker-Säure-Verhältniszu erhalten, werden Direktsäfte auseiner Mischung verschiedener Sorten hergestellt.Zu den am häufigsten verwendetenzählen Golden Delicious, Granny Smith, Jonagoldund Red Delicious. Zudem werdenreinsortige Säfte aus Gravensteiner, Jonagold,Pinova, Rafzubin Rubinette®, Weirouge undElstar produziert. Die Äpfel stammen entwederaus dem eigenen Betrieb oder werden vonGenossenschaften zugekauft. Verarbeitet wirdsowohl Frischobst als auch gelagerte Ware.Verarbeitung und AbfüllungJe nach Größe des Betriebes können 10.000bis 300.000 Liter Saft pro Jahr erzeugt werden.Durchschnittlich sind das pro Tag 5000 Liter.Der Ablauf der Apfelsaftproduktion isteinheitlich: Die sauberen und einwandfreienÄpfel werden in einer Rätzmühle vermahlen.Die entstandene Maische wird dann entsaftet.Dabei werden hauptsächlich Einbandpresseneingesetzt, in einigen Fällen auch Zweibandpressen,pneumatische Weinpressen oderOb rot, sonnen- oder strohgelb: Südtirols Apfelsaft-Produzenten erzeugen gute Qualitäten.hydraulische Korbpressen. Der Saft wird für12 bis 24 Stunden „ruhen“ gelassen und danndekantiert, um den unerwünschten Bodensatzzu minimieren. Zentrifugen oder Filtersystemewerden aus ideologischen und aufgrunddes erhöhten finanziellen und arbeitstechnischenAufwandes selten eingesetzt.Um den Saft für ein bis zwei Jahre haltbarzu machen, wird er bei 80 bis 83 Grad Celsiusin Rohrwärmetauschern pasteurisiert. Abgefülltwerden die Säfte in grünen oder seltenerweißen Flaschen (0,25 bis 1 Liter) oder inBag-in-Box-Behältnissen zu drei, fünf oderzehn Litern Inhalt.Die Ausbeuten liegen je nach Sorte, Jahrund Verarbeitungszeitpunkt zwischen 55 und70 Prozent. Der Trester, das bei der Erzeugungvon Apfelsaft anfallende Nebenprodukt, wirdentweder als Futtermittel (Ausnahme Milchkühe)verwendet oder kompostiert und alsDünger verwertet oder zur energetischenNutzung an Biogasanlagen geliefert.Gute QualitätenIn der Regel werden die Säfte ab Hof verkauft,an die umliegende Gastronomie geliefertoder in regionalen Lebensmittelgeschäftenund Kellereien angeboten. <strong>Südtiroler</strong>Apfelsäfte sind nicht nur lokal beliebt, einigeProduzenten verkaufen ihre Säfte über dieGrenzen Südtirols hinaus, und erzielen damitbei internationalen Vergleichsverkostungenimmer wieder Prämierungen. Obwohl alsobereits gute Qualität produziert wird, wurdedie Initiative des Versuchszentrums Laimburg,sich mit der Verarbeitung von Äpfeln zu beschäftigen,positiv aufgenommen. Die Herstellerhaben zwar bereits ein umfangreichesWissen, aber es tauchen immer wieder Fragenauf, die im Detail bearbeitet werden sollten.Das Projekt PomosanoDas Versuchszentrum Laimburg hat sichbis dato wenig mit der Thematik der Verarbeitungvon Äpfeln beschäftigt. Hier sollPomosano eine Lücke füllen: Aus 50 ausgewähltenalten, gängigen, neuen, resistentenund rotfleischigen Sorten werden im Laufedes Projekts in drei Erntejahren nach standardisiertenMethoden Fruchtsäfte hergestellt,verkostet und nach ihren Inhaltsstoffen wieZucker und organische Säuren, Vitaminen,Polyphenolen, Ballaststoffen und Aromenuntersucht.Zudem liefert es erstmals die Möglichkeit,eine Großzahl an Apfelsorten gezielt zu durchleuchtenund eine Datenbank aufzubauen,welche es in Zukunft erleichtern soll, geeigneteSorten für die gewünschte Anwendungzu finden.karin brunner, walter guerra,versuchszentrum laimburg40


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT spezialAlles was <strong>Südtiroler</strong>n gut tut„Was tut Ihnen gut?“ - Diese Frage steht im Mittelpunkt einer Kampagne der Stiftung Vital. 120 Tipps sind bereitseingegangen. Die Top-Themen sind Familie, ein schönes Zuhause, die Arbeit, Entspannung, Freunde und Hobbies.„Egal ob Montag, Dienstag … Sonntag – wenn’szu viel wird … der Berg ruft und ist immerda; dafür reicht ein einziger Urlaubstag!“, isteiner der Tut-gut-Tipps, der bei der StiftungVital abgegeben wurde. Auch Lob und Anerkennungbei der Arbeit scheint vielen <strong>Südtiroler</strong>nwichtig zu sein: „Ab und zu ein Lobfür die Arbeit, die man macht, in Entscheidungenmiteinbezogen zu werden und sienicht von oben herab aufgebrummt zu bekommen,Mitarbeiter mit einem lachendenGesicht, die das alles nicht so ernst nehmen!“,das ist eine weitere Empfehlung. Wichtig istvielen <strong>Südtiroler</strong>n auch, in ein soziales Netzeingebunden zu sein. So schreibt Frau IdaThaler: „Mir tut ein kurzes Kaffeekränzchenmit meinen Nachbarinnen gut – nach Möglichkeitpflegen wir diese Tradition einmal inder Woche.“Franz Plörer, Direktor der Stiftung Vital,bestätigt: „Sich wohl und gesund zu fühlen,hat viel mit körperlicher Gesundheit zu tun,aber nicht nur! Sie schließt inneres Gleichge-wicht und das Wohlbefinden in den Beziehungenzu anderen Menschen mit ein.“ Daswar einer der Gründe, die die Stiftung Vitaldazu bewogen hat, die „Tut-gut-Kampagne“zu starten. Ziel der Kampagne ist es, die<strong>Südtiroler</strong> anzuregen, darüber nachzudenken,was ihnen gut tut. Denn gesund zu sein bedeutetsehr viel mehr als nicht krank sein:„Sich mit Freunden treffen, einen Job haben,der einen befriedigt, sich Ziele setzen, Anerkennungfür die geleistete Arbeit oder eingelegentliches Dankeschön – das alles sindAspekte, die dazu beitragen, dass wir uns wohlfühlen und mit denen die Gesundheit gestärktwird“, weiß Plörer. Laut der WeltgesundheitsorganisationWHO hängen 40 bis 50 Prozentder Gesundheit vom Lebensstil ab, maximal10 bis 20 Prozent vom Krankenversorgungsystemund der Rest von den Erbanlagen sowievon der sozialen und physischen Umwelt. „Esgibt Vieles, für das man selber verantwortlichist und das man selber verändern muss. Danngibt es aber auch Bereiche, die man nur ge-Tut gut-Stempel der Stiftung Vital.meinsam mit anderen verändern kann: imDorf, am Arbeitsplatz, in der Beziehung. Undda ist es wichtig, dass man sich aufmacht, nachPartnern und Gleichgesinnten sucht, um daszu tun, was einem gut tut“, so Plörer.Palabirne statt DoktorEinige Bauern im oberen Vinschgau setzen noch auf den Anbau einer alten Vinschgauer Kulturpflanze: derPalabirne. Sie verweisen dabei auch auf deren gesundheitliche Vorzüge.Seit Jahrhunderten prägen die Palabirnenbäumedas Landschaftsbild des Vinschgaus. Vorallem im oberen Teil des Tales stehen nocheinige dieser einzigartigen, über hundertJahre alten, brüchigen Bäume und trotzen derwirtschaftlichen Entwicklung. Mit neuemDie Palabirne eignet sich zum frischen Verzehr,zum Backen oder als Trockenobst.Bewusstsein setzen sich Liebhaber für denSchutz, den Erhalt, die Pflege und Neuaufwertungdieses Kulturgutes ein.Viele Ballaststoffe, tolles AromaSie setzen dabei auch auf den gesundheitlichenAspekt: Seit jeher gilt vor allem imVinschgau das Sprichwort: „Sein die Palabirnreif, hot dr Dokter koan Orbet“. Tatsächlichhaben Ärzte und Apotheker die Sommerapothekerbirnelange Zeit wegen ihrer Heilkraftverschrieben. Ihr hoher Gehalt an Ballaststoffenund Fruchtzucker wirkt positiv auf denVerdauungsvorgang. Die Palabirne zeichnetsich durch ein sehr aromatisches, sämigesFruchtfleisch aus. Sie eignet sich vor allemzum frischen Verzehr, aber auch hervorragendals Trockenobst. Dank ihres intensives Aromaswird sie gerne auch beim Backen verwendet,zum Beispiel als schmackhafte Zutat zum„Palabirnbrot“.41


spezial SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013fachschulenHeilendeBienen-KräfteEine der ältesten Heilmethodenist die Behandlung mit Bienenprodukten,bekannt auch als Apitherapie.Die Produkte aus dem Bienenvolkgelten als Apotheke der Natur. Zuden Bienenprodukten zählen nebenHonig und Propolis auchreines Bienenwachs, Bienenpollenund Bienengift. Die positivenWirkungen der Produkte aus demBienenvolk werden seit Jahrtausendenin allen Kulturen geschätzt.Die Indianer haben vor6000 Jahren schon Honig undPropolis zur Heilung von Wundengenutzt. Zeugnisse aus der ägyptischenZeit belegen, dass sie inihrer Medizin im großen Maßedie Bienenprodukte zu Heilzweckeneingesetzt haben.Weltweit gibt es ein großes Bemühen,die Bedeutung und dieWirksamkeit der Bienenproduktenach neuen wissenschaftlichenErkenntnissen den Menschenwieder zugänglich zu machen. Invielen medizinischen Disziplinenkommen Bienenprodukte komplementärzur Vorbeugung oderals Heilmittel zum Einsatz.In Zeiten der Kostenexplosionim Gesundheitswesen werdenvorausschauende und vorsorgendeHaltungen im Sinne der Naturheilkundeund der komplementärmedizinischeVorsorgeimmer wichtiger. Die alte Hausapotheke,aber auch vorbeugendeErnährung und Gesundheitspflegegehören zum Selbstverständnisder heimischen Erziehungs- undLehreinrichtungen.So hat im November 2012 dieFachschule Fürstenburg in Burgeisden bekannten Arzt ChristianThuile zu einem Apitherapieseminareingel<strong>ade</strong>n.fachschule fürstenburgKräuter können heilenDie Apothekerin Tanja Nart setzt sich seit langem mit dem alten Wissen um Kräuterauseinander. Der „<strong>Südtiroler</strong> Landwirt“ hat sich mit ihr über die wirksame Heilkraftvon Kräutern unterhalten.<strong>Südtiroler</strong> Landwirt: Heilkräuter und Heilpflanzenwaren lange Zeit die einzigen Mittel, die derMensch bei Krankheiten und Verletzungen anzuwendenhatte. Warum ist so viel an wertvollemaltem Wissen im Laufe der Jahrhunderte verlorengegangen?Tanja Nart: Pflanzen wurden schon immer fürHeilzwecke eingesetzt. Das Wissen wurde traditionellmündlich überliefert und dabei ist im Laufeder Zeit viel Erfahrungsschatz verloren gegangen.Schuld waren aber auch die Hexenverbrennungen,die im Mittelalter in Europa viel Wissen vernichtethaben.Die Vielafalt an heilenden Kräutern ist bekanntlichsehr groß. Welche Kräuter und Essenzen sollten injedem Haushalt vorhanden sein?Die Kamillenblüten sollten in keinem Haushaltfehlen. Als Tee eingenommen, sind sie bei krampfartigenMagen-Darm-Beschwerden, Gastritis, Erkrankungendes Mund- und Rachenraums sehrhilfreich.Äußerlich kann man den Kamillentee bei Neurodermitisoder anderen Hautekzemen verwenden.Der Pfefferminztee hilft bei Übelkeit und Erbrechen,aber auch bei Verdauungsproblemen.Das ätherische Pfefferminzöl kann bei Spannungskopfschmerzenzum Einreiben der Schläfenverwendet werden, aber auch zum Inhalieren beiproduktivem Husten.Eine Arnikatinktur zum Einreiben bei verschiedenenGelenksbeschwerden kennt wahrscheinlichjeder.Welche Kenntnisse sollte jeder haben?Auch wenn die Phytotherapie eine lange Traditionaufweist und im Vergleich zu chemisch-synthetischenMedikamenten meist nebenwirkungsärmerist, sollte man einige Grundkenntnisse haben.Wie wird der Tee zubereitet? Ist die Pflanze fürKinder oder Schwangere geeignet? Kann es zuWechselwirkungen mit Medikamenten kommen?Sind Kräuter Ihrer Meinung nach wieder im Kommen?Welche Nachfragen von Kundinnen und Kundenhaben Sie?Tanja Nart ist seit 2001 Apothekerin und seit 2004Inhaberin der Apotheke Burgstall.Die erste Frage kann ich definitiv mit Ja beantworten!Das Interesse an natürlichen Behandlungsmethodennimmt stetig zu. Gefragt sind – auch beibei uns in der Apotheke – neben den verschiedenenTeemischungen auch immer mehr so genanntePhytopharmaka, das heißt Arzneimittel (Kapseln,Tabletten oder auch Tinkturen), die als wirksameBestandteile ausschließlich pflanzliche Zubereitungenenthalten.Eine Frage für all jene, die sich für diese Heilkräftevon Kräutern interessieren: Wie und wo kannman sich Wissen rund um die Heilkraft der Naturaneignen?Es gibt viel gute Lektüre zu diesem spannendenThema, auch eine Reihe von Vorträgen und Seminarenwerden angeboten.interview: maria lobisThema beim KräuterfestivalDie medizinische Wirkung von Kräutern istauch eines der vielen Themen des dritten Kräuterfestivals,das die Fachschulen für Land- undHauswirtschaft am kommenden 26. Oktoberim Meraner Kurhaus organisieren. 16 Kräuteranbaueraus dem ganzen Land stellen auf demKräuterfestival sich und ihre Produkte vor undbieten sie zum Verkauf an. Kräutermärchen vonKräuterpädagogen, Referate über Pflanzengötterund Pflanzenmythen runden das Festival ab.42


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT serviceservice 13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRTAll jene, bei denen in Zukunft die Hofübergabe ansteht, benötigen nun für jedes einzelne Wohngebäude den Nachweis über die Energieeffizienz.Nie ohne Energieeffizienz-NachweisSeit kurzem ist es Pflicht: Bei Verkäufen, Schenkungen oder Vermietungen von Wohngebäuden oder einzelnenWohnungen muss dem Vertrag immer auch der Nachweis über die Energieeffizienz der betroffenen Immobiliebeigefügt werden. von alexander golser und andreas mayrFoto: www.wikimapia.comDie Verpflichtung mit wurde mittels Staatsgesetzvom 3. August eingeführt. Demnachmuss der Nachweis über die Energieeffizienzbei jeder Eigentumsübertragung oder Vermietungvon Wohnhäusern oder einzelnen Wohnungendem Vertrag zwingendermaßen beigefügtwerden. Ansonsten ist der gesamteVertrag ungültig!Hintergrund dieser neuen Gesetzgebungist die Umsetzung einer EU-Richtlinie ausdem Jahr 2010. Ihr Zweck ist es, dem zukünftigenEigentümer sofort alle notwendigenInformationen über den Energieverbrauchdes Gebäudes zu liefern. Der Nachweis überdie Gesamtenergieeffizienz soll dieser Informationspflichtgerecht werden.Besondere Auswirkung auf dieHofübergabeObwohl diese neue Gesetzgebung alle Bürgerbetrifft, hat sie in der Landwirtschaftbesondere Auswirkungen bei der Hofübergabe:All jene, bei denen in Zukunft die Hofübergabeansteht, benötigen nun für jedeseinzelne Wohngebäude den Nachweis überdie Energieeffizienz. Andernfalls ist die Übergabenicht möglich.Aber auch jeder, der nur ein Wohngebäudeoder eine Wohnung verkaufen, verschenkenoder vermieten möchte, muss nun vorabkontrollieren, ob diese Immobilie bereits einenNachweis der Energieffizienz besitzt.Wohngebäude, die nach dem 12. Jänner2005 errichtet worden sind, besitzen in derRegel ein sogenanntes „Klimahaus Zertifikat“,das die Energieeffizienzklasse des gesamtenGebäudes zertifiziert. Dieses Zertifikat istauch ausreichend, falls nur einzelne Wohneinheitendes sogenannten „Klimahauses“vermietet werden oder Gegenstand einerEigentumsübertragung sind.43


service SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013Hat das Wohngebäude hingegen keinenNachweis über die Energieeffizienz, so mussvor Vertragsabschluss ein entsprechendesZertifikat ausgestellt werden. Je nach Vertragsgegenstandkann dieses Zertifikat entwederdas gesamte Gebäude oder nur dieeinzelne Wohneinheit betreffen.Auch eine weitere Verpflichtung geht mitdem erforderlichen Nachweis der Energieeffizienzeinher: Dem aufmerksamen Leser vonImmobilienanzeigen wird aufgefallen sein,dass dort seit kurzem immer die Energieeffizienzklassedes Gebäudes oder der Immobileangeführt ist. Fehlt diese Information,sind hohe Verwaltungsstrafen vorgesehen.So erhält man den Nachweis» Die Kosten für Technikerhonorarund Zertifizierungkönnen je nach Gebäudebis zu 2000 Euround mehr betragen. «Den KlimaHaus-Ausweis für Gebäude kannin Südtirol ausschließlich die KlimaHaus-Agentur ausstellen. Zunächst muss ein freiberuflicherTechniker eine energetische Berechnungerstellen. Anschließend erfolgt dieZertifizierung durch die KlimaHaus-Agentur.Die Kosten für die Erstellung des Klima-Haus-Ausweises setzen sich aus dem Technikerhonorarund den Zertifizierungskostendurch die KlimaHaus-Agentur zusammen. Jeje nach Gebäudegröße können sie auch biszu 2000 Euro und mehr betragen.Fehlt ein KlimaHaus-Ausweis, kann derNachweis der Gesamtenergieeffizienz einzelnerWohneinheiten auch ohne KlimaHaus-Zertifizierung erfolgen. Die entsprechendeBerechnung kann in diesem Fall ein im Berufsalbumeingetragener Techniker anhandeines zertifizierten Berechnungsprogrammesvornehmen. Eine zusätzliche Zertifizierungdurch die KlimaHaus-Agentur ist in diesemFall nicht erforderlich, eine Kopie der Berechnungist jedoch der KlimaHaus-Agentur zuübermitteln.Vereinfachtes Verfahren beiEnergieeffizienz-Klasse „G“Für Gebäude der geringsten Energieeffizienz(Klasse „G“) wurde ein vereinfachtesZertifizierungsverfahren eingeführt. Dabeiübermittelt der Antragsteller anhand einesFormblattes und mittels Fotonachweis dieerforderlichen Daten an die Klima-Haus Agentur.Die Ausstellung des Nachweises erfolgtin der Regel innerhalb eines Zeitraums vonzwei bis drei Wochen und die Kosten belaufensich auf 150 Euro plus Mehrwertsteuer.überblickHier brauchen Sie denEnergieeffizienz-NachweisIn folgenden Fällen muss der Nachweisüber die Energieeffizienz beigefügtwerden:• Bei Kauf-, Tausch- oder Schenkungsverträgen,die Wohngebäude oderWohnungen betreffen. Die Verpflichtunggilt nicht für landwirtschaftlicheWirtschaftsgebäude.• Bei neuen Mietverträgen, die Wohngebäudeoder Wohnungen betreffen.Die Verpflichtung gilt nicht für dieVerlängerung oder Fortsetzung vonbereits bestehenden Mietverträgen.Die Landesregierung hat inzwischen weitereVereinfachungen des Verfahrens auchfür die Energiestandards der Klassen D, E undF angekündigt.Nachweis ist zehn Jahre lang gültigDer Energieeffizienznachweis ist für zehnJahre ab Ausstellung gültig, sofern sich in derZwischenzeit keine Änderungen am Gebäudeergeben.förderungWiederbepflanzungvon RebflächenWer die EU-Beihilfen für die Wiederbepflanzungvon Rebflächen (Umstrukturierung imWeinbau) für das Pflanzjahr 2014 in Anspruchnehmen will, kann dies seit Anfang Jännerund bis 31. Oktober dieses Jahres tun.Weitere Kriterien werden voraussichtlichin der kommenden Ausgabe des „<strong>Südtiroler</strong>Landwirt“ bekannt gegeben. Voraussetzungist eine Zustimmung zur Neufassung durchdas zuständige Ministerium in Rom. Inzwischensind die Gesuchsvorlagen auf der Internetseiteder Abteilung Landwirtschaftabrufbar: www.provinz.bz.it/landwirtschaft/service/formulare.asp44


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT servicegebäudekatastereintragung 1Ab Ende November wird`s teuerGebäudeeigentümer, die der Verpflichtung zur Katastereintragung noch nicht nachgekommen sind, solltendiese baldmöglichst veranlassen. Für verspätete Meldungen kommen ab 30. November 2013 deutlich erhöhteStrafen zur Anwendung.Die gesetzliche Frist zur Gebäudekatastereintragungder landwirtschaftlichen Gebäude istbekanntlich bereits am 30. November 2012ausgelaufen. Entgegen ersten Erwartungenist es bis heute zu keiner Fristverlängerunggekommen.Derzeit noch reduzierte StrafenFür Katastermeldungen von eintragungspflichtigenGebäuden, die nach dem 30. November2012 vorgenommen wurden bzw.noch vorgenommen werden, muss das Katasteramteine Strafe für die verspätete Meldungausstellen. Sofern die Eintragung noch bis30. November dieses Jahres erfolgt, also maximalein Jahr verspätet, werden noch reduzierteStrafen verrechnet. Sie unterscheidensich je nach Zahlungsform:• 130 Euro pro Baueinheit, sofern die Strafeunmittelbar bei der Katastermeldung direktüber den Techniker verrechnet wird;• 344 Euro pro Baueinheit, wenn die Strafedem Eigentümer zugestellt werden muss.Ab 30. November Strafen über1000 Euro pro BaueinheitSofern der Verpflichtung zur Katastereintragungerst nach mehr als einem Jahr abFristverfall nachgekommen wird – also erstnach dem 30. November 2013 – steigen dieStrafen nochmals deutlich an. In diesem Fallsind Strafen von mehr als 1000 Euro proBaueinheit vorgesehen.Wer die Katastermeldungfür eintragungspflichtigeGebäudenoch nicht gemachthat, sollte dies bis30. November tun.Danach dürften dieStrafen deutlichsteigen.Nicht auf Verlängerung hoffenNachdem man derzeit nicht mehr von einerVerlängerung der Eintragungsfrist ausgehenkann, empfiehlt der <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernbund</strong>,noch ausständige Katastermeldungen voneintragungspflichtigen Gebäuden baldmöglichstzu veranlassen. Auf alle Fälle sollte mansie noch vor dem 30. November 2013 vornehmen.sbb-betriebsberatunggebäudekatastereintragung 2Alte IMU-Forderungenbleiben aufrechtEigentümer von bisher IMU-pflichtigen Gebäuden,deren Immobilien noch nicht imGebäudekataster erfasst sind, haben in derRegel auch keine Zustellung von IMU-Zahlungenerhalten.Das bedeutet aber nicht, dass die bisherfällige Gemeindeimmobiliensteuer nicht trotzdemgeschuldet wäre. Die Gemeinde ist nämlichverpflichtet, die ausständige IMU samtZinsen nachzuverlangen. Dies wird geschehen,sobald die Katastermeldung (s. oben) erfolgtist und damit auch ein aktueller Katasterwertvorliegt.Die Redewendung „aufgeschoben ist nichtaufgehoben“ trifft demnach wohl auch indiesem Zusammenhang zu.sbb-betriebsberatung45


service SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013frage/antwortArbeitssicherheit:VereinfachteAusbildungSpesenbeiträge für InvalidenBis 30. September können Privatbetriebe und landwirtschaftliche Betriebe um einenBeitrag für die Kosten der Sozialversicherung ansuchen, wenn sie einen Arbeiteroder ein mitarbeitendes Familienmitglied mit einer Invalidität beschäftigen.Für welche Personengruppensind Vereinfachungen bei derAusbildung im Bereich Arbeitssicherheitvorgesehen?Arbeitnehmer müssen eineArbeitssicherheitsausbildung absolvieren.Der Gesetzgeber siehtdabei Vereinfachungen für folgendezwei Personengruppen vor:• saisonale Beschäftigte in derLandwirtschaft mit nicht mehrals 50 Tagschichten pro Betriebund Jahr, beschränkt auf einfachelandwirtschaftliche Tätigkeiten,die keiner spezifischenberuflichen Qualifikation bedürfen;• mit Wertgutscheinen Beschäftigte(Voucher), die saisonaleTätigkeiten in Landwirtschaftsbetriebenverrichten.Landwirtschaftliche Arbeitnehmer,die beim einzelnen Arbeitgebernicht mehr als 50 Tagschichtenpro Jahr arbeiten, brauchendie zwölfstündige Arbeitssicherheitsausbildungnicht zu absolvieren.Sie müssen aber eine verkürzteAusbildung machen. Dieseverkürzte Ausbildung bestehtdarin, dass sie mit den SBB-Karteikartenin die Tätigkeiten eingewiesenwerden, für die sie angestelltsind. Dasselbe gilt fürBeschäftigte, die mit Wertgutscheinenbezahlt werden.Mehr InfosInfoblatt VereinfachteAusbildung Arbeitnehmerunter www.sbb.it – OnlineDienste – Arbeitssicherheit.Infoblätter liegen auchin den AbteilungenArbeitsberatung/Löhneder <strong>Bauernbund</strong>-Bezirksbüros auf.Den Beitrag gewährt die Landesabteilung Arbeit.Hier ein Überblick über die unterschiedlichen Voraussetzungenfür Landwirtschafts- und Privatbetriebesind unterschiedlich. Hier ein Überblick überdie beiden Bereiche.LandwirtschaftsbetriebeVoraussetzungen: Das mitarbeitende Familienmitgliedmuss in den Namensverzeichnissender Bauern beim NISF/INPS eingetragen sein (ausgeschlossensind Betriebsinhaber) und mindestens46 Prozent als Zivilinvalide oder 34 Prozent anArbeitsinvalidität (INAIL) aufweisen können.Die Prämie wird nur für jene Personen und fürjene Zeiträume gewährt, in denen die Personenausschließlich im landwirtschaftlichen Betriebmitarbeiten und keiner anderen Tätigkeit nachgehen.Als solche zählt auch der Besuch von Behindertenwerkstättenund Anvertrauungsabkommen.Hiervon sind aber jene Personen ausgenommen,die in einem Betrieb mit Berggesetz arbeiten. DerBeitrag wird höchstens acht Jahre lang vergebenund maximal bis zur Erreichung der Voraussetzungenfür den Bezug einer Alters- oder Dienstaltersrente.Höhe: Pro Familienmitglied mit obiger Voraussetzungwird die Hälfte der eingezahlten NISF/INPS Sozialabgaben für Bauern rückvergütet. FürBetriebe der 1. Einkommensklasse bedeutet dies1.132,79 Euro pro Person für das Jahr 2013. DerGeldbetrag kann auf das jeweilige Bankkonto desBetriebsinhabers überwiesen werden.PrivatbetriebeVoraussetzungen: Der Arbeitnehmer muss einordnungsgemäßes Arbeitsverhältnis haben (ausgeschlossensind Arbeitsverhältnisse mit Ausbildungsvertragoder Lehrverhältnisse) und mindestens 46Prozent als Zivilinvalide oder 34 Prozent an Arbeitsinvalidität(INAIL) aufweisen können.Höhe: Der Beitrag wird auf die Sozialbeiträgeberechnet und wird nur vergeben, wenn das Arbeitsvermittlungszentrumfür den Angestellteneine geringere Einsatzfähigkeit und einen Leistungsausfallaufgrund einer Behinderung bescheinigt. Inbesonders schwierigen Fällen kann die Prämie imAusmaß von höchstens 150 Prozent der Sozialabgabenbei Pflichteinstellungen und 180 Prozent derSozialabgaben bei freiwilligen Einstellungen gewährtwerden.Wer Invaliden beschäftigt, bekommt Beiträge – allerdingsmaximal acht Jahre lang.Beitragsdauer und AntragsstellungDie Höchstdauer variiert nach Art und Grad derInvalidität und beträgt maximal acht Jahre.Die Ansuchen sind auf einem Gesuchsformular,versehen mit der neuen Stempelmarke, der so genanntenelektronischen Erkennungsmarke, zu 16,00Euro abzufassen und innerhalb 30. September imArbeitsamt in Bozen einzureichen (LandesabteilungArbeit, K.-M.-Gamperstr. 1, 39100 Bozen). mtansuchen spesenbeiträgeBenötigte Unterlagen• Eine Kopie der entrichteten NIFS/INPS Sozialversicherungsbeiträgebetreffend das Jahr2013. Fälligkeiten: 16.07.2013 und eventuell16.09.2013 lautend auf den Inhaber desLandwirtschaftsbetriebes;• Eine Kopie der Invaliditätserklärung odereine fachärztliche Bescheinigung einesöffentlichen Dienstes (z.B. Sanitätsbetrieb,INAIL),• Handelskammerauszug (wenn vorhanden),• IBAN der Vertrauensbank,• Elektronische Erkennungsmarke (ex Stempelmarke)zu 16 Euro,• Kopie der Identitätskarte des Betriebsinhabers.Hilfestellung beim Abfassen der Gesuche undweitere Informationen bieten die Mitarbeiterdes Patronates ENAPA in den <strong>Bauernbund</strong>-Bezirksbüros.Foto: Albrecht E. Arnold / www.pixelio.de46


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT servicetermine16. SeptemberSteuereinbehalteDer 16. September ist der letzteEinzahlungstermin für die imVormonat von landwirtschaftlichenArbeitgebern getätigtenSteuereinbehalte auf Löhne undAbfertigungen sowie für Landwirtschaftsbetriebe,die im VormonatSteuereinbehalte auf Vergütungenan Freiberufler getätigthaben.Mehrwertsteuer-MonatsabschlussBetriebe mit monatlicher MwSt.-Abrechnung haben bis zum 17.September Zeit, um eine eventuelleMwSt.-Schuld für den MonatAugust zu berechnen und einzuzahlen.25. Septemberbund-Bezirksbüro, Vormerkungunter Tel. 0473 730149 (8.30–12Uhr)ENAPAAhrntal: Mi., 18.9., 8.30–10 Uhr,GemeindeEppan: Mi., 18. und 25.9., 8.30–10Uhr, GemeindeGraun i.V.: Di, 17.9., 14–16 Uhr,GemeindeInnichen: Fr., 27.9., 8.30–9.30Uhr, GemeindeKaltern: Fr., 20. und 27.9., 8.30–9.30 Uhr, im Alten Spital/JugendtreffKastelruth: Do., 26.9., 8.30–10.30Uhr, GemeindeLana, Tisens, St. Pankraz: Mi.,18. und 25.9., 8–12 Uhr, SBB-BüroLanaMals: Di., 17. und 24.9., 8.30–11.30Uhr, Dr. H.-Flora-HausRitten: Fr., 20.9., 8.30–11 Uhr,GemeindeSarntal: Fr., 27.9., 8.30–11 Uhr,SprengelstützpunktSt. Leonhard, St. Martin, Moosin Passeier: Mo., 16.9., 8.30–10Uhr, SozialsprengelSt. Martin in Thurn: Do., 19. und26.9., 8.30–12 Uhr, <strong>Bauernbund</strong>-BezirkskanzleiToblach: Fr., 27.9., 10.30–11.30Uhr, in der Schaukäserei DreiZinnenVöls: Do., 26.9., 11–12 Uhr, GemeindeWelsberg: Mo., 16.9., 8.30–10 Uhr,GemeindeVersicherungBozen: Fr., 20.9., 8.30–12 Uhr,<strong>Bauernbund</strong>-Bezirksbüro; Mo.,16., 23. und 30.9., 8.30–12 Uhr,Büro Maschinenring, KampillcenterNeumarkt: Mo., 16. und 30.9.,8.30–12 Uhr, <strong>Bauernbund</strong>-BezirksbüroBrixen: Di., 17.9., 8.30–12 Uhr,<strong>Bauernbund</strong>-BezirksbüroBruneck: Mi., 18. und 25.9., 8.30–12 Uhr, <strong>Bauernbund</strong>-BezirksbüroMeran: Do., 19.9., 8.30–12 Uhr,<strong>Bauernbund</strong>-BezirksbüroSchlanders: Do., 19.9., 14.30–16Uhr, <strong>Bauernbund</strong>-BezirksbüroSterzing: Fr., 20.9., 8.30–12 Uhr,<strong>Bauernbund</strong>-BezirksbüroFinanzierungsberatungBruneck: Fr., 20.9., 8.30 –10.30Uhr, im <strong>Bauernbund</strong>-Bezirksbüro,Vormerkung bis spätestens 12Uhr des Vortages unter Tel. 0474411240Brixen: Di., 24.9., 8.30–10.30 Uhr,<strong>Bauernbund</strong>-Bezirksbüro, Vormerkungbis spätestens 12 Uhr desVortages unter Tel. 0472 831222Meran: Do., 26.9., 8.30 –10.30 Uhr,SBB-Bezirksbüro, Vormerkung bisspätestens 12 Uhr des Vortagesunter Tel. 0473 231616Monatliche Intra-ListenDie monatlichen Intra-Listen fürden Monat August müssen biszum 25. September telematischan das zuständige Zollamt geschicktwerden.sprechstundenL.-Abg. Maria HochgruberKuenzerBozen: Mo., 16.9., 17–18 Uhr, <strong>Südtiroler</strong>Landtag, 4. Stock (Vormerkungunter Tel. 0471-946310)Schlanders: Mo., 16.9., 10–11 Uhr,SVP-Bezirkskanzlei (Vormerkungunter Tel. 0471-946310)Meran: Mo., 16.9., 12–13 Uhr, SVP-Bezirkskanzlei (Vormerkung unterTel. 0471-946310)RechtsberatungBruneck: Fr., 20.9., ab 9 Uhr (mitRoland Unterhofer), <strong>Bauernbund</strong>-Bezirksbüro, Vormerkung unterTel. 0474 411240 (8.30–12 Uhr)Schlanders: Fr., 13.9., ab 8.30 Uhr(mit Roland Unterhofer), Bauern-47


veranstaltungen SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013eggentalPremiere fürWirtschaftsschauTechnologien für morgenDer <strong>Bauernbund</strong> ist am 27. September beim „Innovation Festival“ mit einer Veranstaltungzum Thema Landwirtschaft und innovative Technologien vertreten.Vom Freitag, 20. bis Sonntag, 22.September findet auf der Hälslwiese,bei km 8 im Eggental, dieerste Eggentaler Wirtschaftsschaustatt. Von 10 bis 19 Uhr stellen anden drei Veranstaltungstagen über70 Betriebe aus allen Wirtschaftssektorendes Eggentals Ihre Dienstleistungenund Produkte demPublikum vor. Begleitet wird dieProduktschau von einem interessantenRahmenprogramm mitDiskussionen, Präsentationen undMusik, sowie einem eigenen Kinderprogramm.Mit dabei sind auchdie bäuerlichen Organisationender Eggentaler Gemeinden. Sogibt es am Sonntagvormittag von10 bis 12 Uhr eine Vorführung imButtern mit Verkostung von Butterund Buttermilch am Stand des<strong>Bauernbund</strong>s Eggental. Der Eintrittist kostenlos. Weitere Informationenzur Veranstaltung gibtes auf der Internetseite www.wirtschaftsschau-eggental.lvh.itApfel-„Tattoos“, vertikal wachsende Erdbeeren, laktosefreierMozzarellakäse oder Traktoren für extremeBedingungen: Neue, moderne Technologien sindin der heimischen Landwirtschaft längst selbstverständlich.Landwirtschaftliche Unternehmer und Vertreter vonForschungseinrichtungen zeigen bei der Veranstaltungdes <strong>Bauernbund</strong>es mit dem Titel „Technologienfür die Landwirtschaft von morgen (Landwirtschaft+ Technologie = Zukunft)“ auf, wie die <strong>Südtiroler</strong>Landwirtschaft auch im Bereich der Agrartechnologienin die Zukunft startet.Landwirtschaft undInnovation stehenam 27. Septemberabends im Museionim Fokus.Neben einem Blick in die Zukunft der Welt derLandtechnik weckt eine Auswahl an aktuellen technologischenInnovationen in der landwirtschaftlichenProduktion sowie in der Verarbeitung und Veredelungvon Rohstoffen Lust auf Neues.Beim Ideen-Markt mit Buffet können Interessiertein direkten Kontakt mit den einzelnen innovativenUnternehmen treten.Die Innovationsveranstaltung des <strong>Bauernbund</strong>esfindet am Freitag, 27. September mit Beginn um 20Uhr im Museion in Bozen, Dantestraße 6, statt.Weitere Informationen unter www.sbb.it.Strom und Wärme aus BiomasseHolzvergasung und Biomasse-Mikronetze sind einige der Zukunftsthemen, die aufder Energie-Fachmesse „Klimaenergy“ in Bozen von Donnerstag, 19. bis Samstag,21. September behandelt werden.Die Fachmesse „Klimaenergy“ bietet auch heuerwieder neben rund 200 Ausstellern einen interessantenMix aus Konferenzen und Seminaren.Dazu zählt die vom <strong>Bauernbund</strong> gemeinsam mitdem Landesverband der Handwerker organisierteVeranstaltung „Biomasse-Mikronetze und intelligenteEnergiedienstleistungen“. Diese bietet denTeilnehmern Informationen zum Marktpotential,zur Vorgehensweise bei der Realisierung und zuden Betreibermodellen für Biomasse-Mikronetze,mit denen beispielsweise kleinere Wohnsiedlungenoder öffentliche Gebäude mit Wärme versorgt werden.Vorgestellt wird auch der Leitf<strong>ade</strong>n für Biomasse-Mikronetze,den der <strong>Bauernbund</strong> gemeinsammit dem Landesverband der Handwerker im Rahmeneines vom Europäischen Sozialfonds mitfinanziertenProjektes erarbeitet hat. Die kostenlose Veran-staltung findet am Samstag, 21. September von10.30 Uhr bis ca. 12 Uhr im Saal Latemar der MesseBozen statt.Im Rahmen des internationalen Fachkongresses„Holzvergasung – Chancen und Risiken“ erhaltenInteressierte Informationen zum aktuellen Standder Holzvergasertechnologie und Einblick in verschiedeneBeispiele guter Praxis. Der kostenloseFachkongress geht am Freitag, 20. September von9.30 Uhr bis 12 Uhr im Saal Vajolet der Messe Bozenüber die Bühne.Wer an einer Freikarte für den Besuch des Messegeländesinteressiert ist, kann sich unter derE-Mail-Adresse lukas.unterhofer@sbb.it melden.Das gesamte Messeprogramm ist im Internetunter www.fierabolzano.it/klimaenergy/de/kongressevents.htmzu finden.48


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT veranstaltungensbb-weiterbildungQualitätsfleisch direkt vom HofAnfang Oktober startet der dritte Lehrgang „Innovationen in der Fleischvermarktung“.Anmeldungen sind ab sofort möglich.In der Direktvermarktung von Fleisch liegt eingroßes Potential für Südtirols Bauern. Im Lehrgang„Innovationen in der Fleischvermarktung“ geht esum die Rolle von Fleisch für die menschliche Ernährung,die verschiedenen Einflussfaktoren aufdie Fleischqualität, Fütterung und Haltung derTiere, die Wirtschaftlichkeit sowie rechtliche undhygienische Bestimmungen.Viel Bezug zur PraxisDie weiteren Module sind sehr praxisorientiert:Der Metzgermeister Alexander Holzner aus Lanawird den Teilnehmern des Lehrgangs zeigen, wiesie die verschiedenen Fleischteile richtig zerlegenund verarbeiten.Außerdem wird er gemeinsam mit den Teilnehmerninnovative Fleischprodukte wie Lardo, Coppaoder Lammschinken herstellen. Abgerundet wirdder Lehrgang mit der Besichtigung eines bäuerlichenFleischbetriebes.Treffen mit GleichgesinntenIm Oktober treffen sich in Südtirol Maschinenring-Mitglieder und Landwirte ausganz Europa, um Erfahrungen auszutauschen und das Land kennenzulernen.Wer mit dabei sein will, muss sich jetzt rasch anmelden.Jede Menge Erfahrungsaustausch, Diskussionsrundenund Workshops, Ausflüge in Südtirols Berglandwirtschaftund Betriebsbesichtigungen – all dasbietet „EMRnext“, ein europaweites Treffen unterLandwirten, Mitarbeitern der Maschinenringe undStudenten zwischen 18 und 30 Jahren. Dieses Jahrfindet der Austausch vom 13. bis 18. Oktober inBrixen statt. Am 14. Oktober erfahren die Teilnehmer,wie die Landwirtschaft in den anderen europäischenLändern funktioniert.Am 15. Oktober heißt es die Wanderschuhe anziehen.Bei einer Wanderung lernen die Teilnehmerdie kleinstrukturierte <strong>Südtiroler</strong> Berglandwirtschaftbesser kennen. Am 16. Oktober stehen mehrereWorkshops aus den Bereichen Politik, Landtechniksowie Maschinenring auf dem Plan. In kleinenGruppen diskutieren die Teilnehmer darüber, wasein landwirtschaftlicher Betrieb für die Zukunftbraucht, welche Rolle der Maschinenring künftigUnter anderem geht es beim Fleischvermarktungs-Lehrgang um das richtige Zerlegen von Fleischteilen.Die Teilnahmegebühr für den insgesamt 27 Stundenumfassenden Lehrgang beträgt 100 Euro. WeitereInformationen und Anmeldung bei der <strong>Bauernbund</strong>-Weiterbildungunter Tel. 0471 999368.spielt oder wie die Politik die Rahmenbedingungenfür landwirtschaftliche Betriebe zukünftig verbessernkann. Am Nachmittag stehen dann Betriebsbesichtigungenauf dem Programm. Am 17. Oktober stehteine Exkursion in Bozen auf dem Programm. Dorterfahren die Junglandwirte dann mehr über denObst- und Weinbau. Am letzten Tag lassen dieTeilnehmer dann die Ergebnisse der Workshopsund die Woche Revue passieren. Die Ergebnissewerden zusammengetragen und präsentiert.Insgesamt stehen 30 Plätze zur Verfügung. DieTeilnehmer sind im Hotel „Grüner Baum“ in Brixenuntergebracht. Der Teilnehmerbeitrag beläuft sichauf 350 Euro inkl. Unterkunft und allen Exkursionen.Interessierte können sich auf der Internetseitewww.emr-next.com anmelden.Weitere Auskünfte erteilt auch der MaschinenringSüdtirol unter Tel. 0474 531136 oder E-Mail harald@maschinenring.it.noch plätze freiUaB-SpezialisierungslehrgangVeranstalter: SBB-WeiterbildungZielgruppe: UaB-Betreiber, dieeine der folgenden Voraussetzungenerfüllen: 85-stündiger UaB-Grundlehrgang der Land- undHauswirtschaftsschulen; Abschlussder Fachschule für LandoderHauswirtschaft, Hochschuleoder fünfjährige Oberschule inden Bereichen Landwirtschaft,Tourismus oder Wirtschaft oderdreijährige Ausbildung an derLehranstalt für Wirtschaft undTourismus; UaB-Betreiber, die seitfünf Jahren in das Landes- oderGemeindenverzeichnis für UaBeingetragen sind und UaB anbietenInhalt: Selbstführung und Persönlichkeitsbildung,Frühstückim UaB-Betrieb, Rhetorik, Kostenrechnung,Haftung und Versicherung,Marketing und Qualitätsmanagement,deutscher unditalienischer Schriftverkehr, Dekorationsideen,Bildersprache,Umgang mit Reklamationen undAbsagen, Tourismus und Landwirtschaftin Südtirol, Büromanagement,Gästemanagement,Betriebsbesichtigungen, Wahlmodule:Italienisch und Englischin Wort und Schrift, EDVFakultativ: dreitägige Lehrfahrtzu Agritur-Betrieben in die Toskana,einwöchiger Englisch-Sprachaufenthalt in LondonOrt: Bozen, SBB-Seminarraum,Leegtorweg 8Starttermin: Do., 14.11.Referenten: verschiedene FachreferentenGebühr: 150 € (ausgenommenLehrfahrt und Sprachaufenthalt)Anmeldung: bis Mo., 14.10. beiSBB-Weiterbildung, Tel. 047199936549


veranstaltungen SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013bäuerinnenErholungswochen stehen anDie Bäuerinnenorganisation bietet in den kommenden Monaten mehrere Möglichkeiten für Bäuerinnen undBauern, dem Alltag zu entfliehen: die traditionellen Erholungswochen und ein dreitägiges Wellness- und Shopping-Erlebnis.Den Herbst auf sich wirken lassen und dieHerbstsonne in Tirol genießen. Wandern,ausruhen und traumhafte Landschaften genießen.Dazu bieten die Erholungswochender <strong>Südtiroler</strong> Bäuerinnenorganisation Gelegenheit.Reith im Alpbachtal, Hotel „PirchnerHof“Termin 1: So, 13.–Sa., 19.10.: 394 € im DZoder im EZ/PersonTermin 2: So., 13.– Mi., 23.10.: 650 € im DZoder im EZ/PersonLeistung: Unterbringung 3/4-Pension, AnsprechpersonObertilliach in Osttirol, GasthofUnterwögerTermin 1: So., 13.–Sa., 19.10.; 305 € im DZ/Person, 320 € im EZ/PersonTermin 2: So., 13.–Mi., 23.10.; 508 € im DZ/Person, 533 € im EZ/PersonLeistung: Unterbringung mit Vollpension,Benützung der Wellnessanlage, AnsprechpersonWellness-und Shopping-Erlebnis inErdingWer es lieber aufregender angehen möchte,für den gibt es ein Wellness-und Shopping-Erlebnis in der München-Therme Erding.Termin: Fr., 15.–17.11.Programm: 1. Tag: Morgens Hinfahrt mitAnkunft gegen Mittag in der Münchner Innenstadt,Freizeit für Shopping, Abends Fahrtzum Hotel, Abendessen, Übernachtung; 2.Tag: Ganztags-Thermenbesuch (Eintritt nichtenthalten); 3. Tag: Vormittags Thermenbesuch,Heimreise nach dem Mittagessen (Änderungenvorbehalten)Preis pro Person: 200 € im DZ, EZ-Zuschlag50 €Leistungen: Busfahrt ab Reschen und Zubringerab Innichen, zwei Mal Übernachtung/Buffetfrühstück im Best Western-Hotel inDie Seele baumeln lassen: Die Erholungsangeboteder SBO machen es möglich.Erding, einmal Abendbuffet im Hotel amAnreisetagNicht im Preis enthalten: Eintritt ThermeErding (Tageseintrittspreis zwischen 35 und41 Euro, weitere Informationen unter www.therme-erding.de), sonstige Eintritte/LeistungenTeilnehmer: mind. 30 PersonenAnmeldung und InfosFür alle Angebote kann man sich imSBO-Landessekretariat (Tel. 0471 999460oder E-Mail: info@baeuerinnen.it)anmelden. Für die Erholungswochen giltals Anmeldeschluss der 20. September,für das Wellness-und Shopping-Erlebnisder 4. Oktober.50


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT veranstaltungenuabGrundlehrgangfür BerufstätigeUrlaub auf dem Bauernhofist für viele bäuerliche BetriebeSüdtirols ein wichtigesStandbein. Um Bäuerinnenund Bauernentgegenzukommen, dieaus Arbeitsgründen denLehrgang werktags nichtbesuchen können, bietetdie Fachschule Haslachden Grundlehrgang „Urlaubauf dem Bauernhof“ab November als Wochenendlehrgangan. Voraussetzungist, dass sich mindestens18 Kursteilnehmerdafür anmelden. Interessiertekönnen sich bisFreitag, 18. Oktober bei derFachschule Haslach unterTel. 0471 440990 (Mo.–Fr.,8–12 Uhr) anmelden.bäuerinnenNeue Ausbildung„Schule am Bauernhof“In diesem Jahr startet wieder derLehrgang „Schule am Bauernhof“.Für bäuerliche Betriebe ist „Schuleam Bauernhof“ eine sehr guteMöglichkeit des Zuerwerbs amHof. Die Teilnehmer des Lehrgangeslernen, wie sie den Bauernhofvor Schülern bestmöglich präsentierenkönnen und mit Schülerngut arbeiten können. Die angehenden„Schule am Bauernhof“-Anbieter/Innen gestalten Unterrichtseinheitenzur Produktiongesunder Nahrungsmittel und zubäuerlicher Kultur am Bauernhof.Der Lehrgang umfasst 104 StundenUnterricht, findet voraussichtlichmontags jeweils von 8.30 bis12.30 Uhr und von 13.30 bis 17.30Uhr statt und wird im Spätherbst2013 starten. Interessierte könnensich direkt bei der FachschuleSalern unter Tel. 0472 833711melden.Tagesmutter und SeniorenbetreuungDie Sozialgenossenschaft „MitBäuerinnen lernen - wachsen –leben“ bietet auch heuer wiederzwei Lehrgänge an. Die Ausbildungzur Tagesmutter startet imNovember an der Fachschule Salernund umfasst 450 Stunden,davon 100 Stunden Praktikum.Die Fachschule veranstaltet einenInformationsabend, bei welchemder Beruf der Tagesmutter unddie Ausbildung näher vorgestelltwerden. Dieser findet am Mittwoch,25. September um 18 Uhrin der Fachschule statt.Die Ausbildung im Bereich Seniorenbetreuungwird hingegen ander Fachschule Frankenberg angebotenund erstreckt sich über120 Stunden Unterricht und 50Stunden Praktikum. Der Infoabendfür die Ausbildung im BereichSeniorenbetreuung findetam Freitag, 18. Oktober um 19.30Uhr in der Fachschule in Tisensstatt. Interessierte melden sichdirekt bei der Sozialgenossenschaftunter Tel. 0471 999 366 oderE-Mail info@kinderbetreuung.it.bezirk bozenBluthochdruckVeranstalter/Ort: FachschuleHaslachInhalt: Tipps, wie man selbst gegenBluthochdruck aktiv werdenkannTermin: Di., 1.10., 19–20.30 UhrGebühr: kostenlosReferentin: Gisela GreinöckerAnmeldung: bis 26.9. unter Tel0471 440990 (8–12 Uhr), E-Mail:fs.haslach@schule.suedtirol.itGefilzte LichtobjekteVeranstalter/Ort: FachschuleHaslachInhalt: Grundtechniken des Filzens,Filzen eines persönlichenLichtobjektesTermin: Mo., 4.11., 19–23 UhrGebühr: 25 € inkl. MaterialspesenReferentin: Margarethe PfattnerTeilnehmerzahl: max. achtAnmeldung: bis 1.10. unter Tel0471 440990 (8–12 Uhr), E-Mail:fs.haslach@schule.suedtirol.itGenuss-Schule: Graukäseaus dem AhrntalVeranstalter/Ort: FachschuleHaslachInhalt: Präsentation und Verkostungtypischer regionaler Produkte,geschmackliche Besonderheitenvon GraukäseTermin: Di., 5.11., 19–21.30 UhrGebühr: 30 € inkl. MaterialspesenReferent: Martin PircherTeilnehmerzahl: max. 20Anmeldung: bis 1.10. unter Tel0471 440990 (8–12 Uhr), E-Mail:fs.haslach@schule.suedtirol.itNäh dir dein SommerkleidVeranstalter/Ort: FachschuleHaslachInhalt: Nähen eines Kleides, Erlernenvon einfachen Grundtechniken,wie Reißverschluss einnähenusw.Termine: Di., 12., 19., 26.11., 3., 10.und 17.12., 19–22.15 UhrGebühr: 87 €, Materialien werdenvon den Teilnehmenden selbstbesorgtReferentin: Petra DorigoniTeilnehmerzahl: max. achtAnmeldung: bis 1.10. unter Tel0471 440990 (8–12 Uhr), E-Mail:fs.haslach@schule.suedtirol.itAlles sauber wie durchZauberVeranstalter/Ort: FachschuleHaslachInhalt: Aufräumen und saubermachen des eigenen Zimmerskann auch zum Spiel werden.Vom Kleiderschrank bis zumSchreibtisch findet alles seinenPlatz und der Boden strahlt imneuen Glanz.Termine: Fr., 25.10. und 15.11.,16–18.15 UhrGebühr: 17 € inkl. MaterialspesenReferentin: Ulrike Hermine ButtazoniTeilnehmerzahl: max. achtAnmeldung: bis 24.9. unter Tel0471 440990 (8–12 Uhr), E-Mail:fs.haslach@schule.suedtirol.itWein&Kochen:Schwamml-GerichteVeranstalter: <strong>Südtiroler</strong> Weinak<strong>ade</strong>mieInhalt: Tipps für die Küche, passendeWeine zu den GerichtenkennenlernenOrt: Condito, BozenTermin: Do., 19.9., 19 UhrReferent: Luis Agostini und einSommelierAnmeldung: www.suedtirolerweinak<strong>ade</strong>mie.itWhisky-VerkostungVeranstalter: <strong>Südtiroler</strong> Weinak<strong>ade</strong>mieInhalt: Vielfalt der Whisky-Stile,VerkostungOrt: <strong>Südtiroler</strong> Weinak<strong>ade</strong>mie,KalternTermin: Di., 24.9., 19 UhrReferent: Jonas EbenspergerAnmeldung: www.suedtirolerweinak<strong>ade</strong>mie.it51


veranstaltungen SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013bezirk unterlandNähen 1Veranstalter/Ort: FachschuleNeumarktTermin: Mo., 7., 14., 21.10. und4.11.Referentin: Marialuise AndergassenGebühr: 81 € inkl. MaterialspesenAnmeldung: bis 20.9. unter Tel.0471 812600Gestalten mit Naturmaterialien:HerbstVeranstalter/Ort: FachschuleNeumarktTermin: Do., 10.10.Referentin: Monika BraunhoferGebühr: 35 € inkl. MaterialspesenAnmeldung: bis 20.9. unter Tel.0471 812600ZauberkissenVeranstalter/Ort: FachschuleNeumarktTermin: Mi., 23.10., 6.11., 4. und 18.12.Referentin: Elisabeth HintnerGebühr: 20 € inkl. MaterialspesenAnmeldung: bis 20.9. unter Tel.0471 812600Kräuterkulinarik imHerbstVeranstalter/Ort: FachschuleNeumarktTermin: Do., 17.10.Referentin: Elisabeth LantschnerGebühr: 30 € inkl. MaterialspesenAnmeldung: bis 20.9. unter Tel.0471 812600Das vertiefende Wein-ABCVeranstalter: <strong>Südtiroler</strong> Weinak<strong>ade</strong>mieInhalt: Grundkenntnisse zumThema Wein vertiefenOrt: Franz Haas, MontanTermin: Mi., 25.9., 19 UhrAnmeldung: www.suedtirolerweinak<strong>ade</strong>mie.itbezirk vinschgauNähen für AnfängerVeranstalter/Ort: FachschuleKortschInhalt: Werkzeuge und Nähmaschinekennenlernen, gemeinsamein kleines Werkstück anfertigen,einfache Flickarbeiten und kleineÄnderungen selbst vornehmenTermin: Do., 10., 17., 24.10., 7., 14.und 21.11., jeweils 9–12 UhrReferentin: Birgit MairhoferGebühr: 82 €Teilnehmer: achtAnmeldung: bis 18.9.,Tel. 0473 730181KräutertrocknungVeranstalter: Dienststelle BergbauernberatungInhalt: Besichtigung der neuenKräutertrocknungsanlage derMEG Metall, anschließend Besuchdes Betriebes Kräuterschlössl inGoldrainZielgruppe: KräuteranbauerOrt: Martell und GoldrainTermin: Mo., 23.9., 9–16 Uhr,Treffpunkt um 9 Uhr am Sitz derMEG Martell in EnnewasserReferenten: Peter Gamper undMarkus SeppiGebühr: Wird bei AnmeldungmitgeteiltAnmeldung: Tel. 0471 415013(9–12 Uhr)bezirk eisacktalGrundseminar fürHauswirtschaftVeranstalter/Ort: FachschuleSalernInhalt: Grundkenntnisse in denBereichen Ernährung, Küche,Hauswirtschaft, Hauspflege, Textilverarbeitung,Textilpflege, kreativesGestalten und GartenbauKursleitung: Angelika Weichsel-Mitterrutzner, Fachlehrerin SalernTermin: Di., 1.10. bis Mitte Mai2014, jeweils Di. und Do., 18–21.30Uhr; Infoveranstaltung am Do.,26.9. um 18 UhrAnmeldung: Tel. 0472 833711,E-Mail: karin.wieser@ime.schule.suedtirol.itPraxistag: Naturbraucht MenschenhandVeranstalter: Fachschule SalernInhalt: NaturschutzorientierteKulturlandnutzung, erhaltendeMaßnahmen und Nutzungszusammenhängein Bezug auf Trockenrasen,Feuchtwiesen, Almentweiden,Lärchweiden, Naturschutz-Management und -pflege, Fördermaßnahmen,FlurbegehungenKursleitung: Wolfgang Klammer,Fachlehrer SalernOrt: Wird noch bekanntgegebenTermin: Fr., 18.10., 9–17 UhrAnmeldung: Tel. 0472 833711,E-Mail: karin.wieser@ime.schule.suedtirol.itItalien und seine WeineVeranstalter: <strong>Südtiroler</strong> Weinak<strong>ade</strong>mieInhalt: Mittel- und Süditalien(Toskana, Umbrien, Basilikata,Apulien, Kampanien, Latium,Abruzzen, Molise, Kalabrien, Sardinien,Sizilien)Ort: Bildungshaus Kloster Neustift,VahrnTermin: Di., 17.9., 19 UhrAnmeldung: www.suedtirolerweinak<strong>ade</strong>mie.it52


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT raiffeisen13. SEPTEMBER 2013 NR.13/56.JG. SÜDTIROLER LANDWIRTRaiffeisen Mitteilungendes Raiffeisenverbandes Südtirol GenossenschaftDer Trend in der Obstwirtschaft geht in Richtung Veredelung. So finden die Apfelschnitten, die VOG Products herstellt, einen immer größeren Absatz.Apfelschnitten liegen im TrendNeue Märkte mit innovativen Produkten erobern: Das ist das deklarierte Ziel der Genossenschaft VOG Products,die inzwischen zu einem der größten Obstverarbeiter in Europa zählt. Auf der Vollversammlung standenauch Wahlen auf der Tagesordnung, die Führungsspitze wurde im Amt bestätigt.Wie in der Milchwirtschaft so genügt es auchin der Obstwirtschaft nicht mehr, nur dasRohprodukt Apfel zu verkaufen. „Der europaweiteTrend geht in Richtung Veredelung“,sagt Klaus Gasser, Geschäftsführer des Unternehmensmit Sitz in Leifers. Dies wird vonden Erzeugerorganisationen auch als Auswegaus dem Absatzrückgang erkannt. Denn dieeuropäische Wirtschaftskrise macht auch vordem Konsum von Frischprodukten nicht Halt.Dieser ist seit dem vergangenen Jahr um knappzwei Prozent rückläufig. Eine italienischeFamilie auf zehn hat im ersten Halbjahr 2013auf Frischobst verzichtet. Der Konsum gingum 3,8 Prozent zurück. In Deutschland istder Pro-Kopf-Verbrauch von Fruchtsäften um1,8 Liter gesunken. „Umso wichtiger wirdeine gute Strategie“, sagt Gasser. VOG Productssetzt auf neue Produkte wie Apfelschnitten.Hier ist der Markt erst im Aufbau begriffen.Das Unternehmen in Leifers will den amerikanischenMarkt neben Fruchtsaftkonzentratenauch damit erobern, aus diesem Grundhat das Management einen Fruchtschnittenherstellerin den USA besucht.Kleinere AnlieferungAuf der Jahresvollversammlung der Genossenschaft,zu der alle Mandatare der ObstgenossenschaftenSüdtirols vollzählig im Hausdes Apfels in Terlan erschienen waren, präsentierteObmann Franz Varesco den Lageberichtdes Geschäftsjahres zum Bilanzabschluss30. Juni 2013. Nach derRekordanlieferungsmenge im Jahr zuvor kames erwartungsgemäß zu einer geringerenAnlieferungsmenge. „Dennoch wurde imBerichtsjahr eine zufriedenstellende Mengean Obst verarbeitet“, sagte Varesco. Die Mengenan Direktsäfte und Pürees konnten gesteigertwerden, dasselbe gilt für den Dunstapfel-und Tiefkühlbereich, dabei wurdeneine Reihe neue Produkte auf den Marktgeworfen und 3,4 Mio. Euro in den Betrieb53


aiffeisen SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013sponsoringRaiffeisenunterstützt weiterhindie VHSDie <strong>Südtiroler</strong> Raiffeisenkassenunterstützen den Verband derVolkshochschulen Südtirols(VHS) schon seit zehn Jahren alsHauptsponsor. Kürzlich wurdeder Sponsoring-Vertrag erneuert,wofür sich VHS-Präsident OswaldRogger bei Raiffeisenverbands-Obmann Heiner Nicolussi-Leckbedankte. Der VHS stellt wie derRaiffeisenverband, bei welchemer Mitglied ist, den Menschen inden Mittelpunkt. Beide Verbändekönnen in Südtirol auf eine weitausgedehnte Präsenz verweisen,betonten Rogger und Nicolussi-Leck. Der VHS mit seinen 20 Außenstellen,18.000 Weiterbildungsstundenund 16.000 Teilnehmernist eine der bedeutendsten Bildungseinrichtungendes Landes.Seit Jahren arbeiten die Volkshochschuleund die Raiffeisenkasseneng zusammen und bietensüdtirolweit ein spezielles Kursprogramman.investiert. Der Gesamtumsatz im Geschäftsjahr2011/2012 betrug 85 Mio. Euro; das sind elf Prozentweniger als im Jahr zuvor, trotzdem bleibt es daszweitbeste Ergebnis der Firmengeschichte. GeschäftsführerKlaus Gasser zog eine positive Bilanz für daslaufende Kalenderjahr. Insgesamt wird der Betriebheuer 290.000 Tonnen an Früchten verarbeiten.Alter neuer ObmannBei den Wahlen wurden Obmann Klaus Varescound Obmannstellvertreter Alois Alber in ihren Funktionenbestätigt. Dem Verwaltungsrat, der von bisherelf auf zwölf Mitglieder aufgestockt wurde, gehörenan: Karl Dietl, Rudolf Holler, Georg Kössler, EnnioMagnani, Marco Menegoni, Michele Odorizzi, GottfriedRaffeiner, Johannes Runggaldier, Karl Ungerer. DerKontrollausschuss besteht aus Walter Klotzner (Vorsitzender),Helmuth Graffer und Renato Riddo.Goldene Ehrenn<strong>ade</strong>lnAm Ende überreichten Geschäftsführer KlausGasser und Obmann Franz Varesco den scheidendenMandataren die goldene Ehrenn<strong>ade</strong>l des VOG, dieerstmals verliehen wurde. Willi Leitgeb saß neunJahre im Kontrollausschuss, Karl Josef Karnutschwar seit 1996 im Aufsichtsrat bzw. Vorsitzender desKontrollausschusses, Stefan Klotzner 21 Jahre langim Verwaltungsrat.Ehrung scheidender Mandatare: Geschäftsführer Klaus Gasser und Obmann Franz Varesco überreichten diegoldene Ehrenn<strong>ade</strong>l der VOG Products an Willi Leitgeb, Karl Josef Karnutsch und Stefan Klotzner.VHS- Präsident Oswald Roggerund Raiffeisenverbands-ObmannHeiner Nicolussi-Leck mit derneuen Kursbroschüre.Landwirtschaft kennt keine KriseDie Handelskammer zog in der vergangenen Woche eine Zwischenbilanz der Wirtschaftsentwicklungin Südtirol. Die Wirtschaft schrumpft erstmals um 0,5 Prozent.Allein die Landwirtschaft schreibt positive Zahlen.Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg wirdin Südtirol für das laufende eine negative Wirtschaftsentwicklungerwartet. Dies prognostiziertenvergangene Woche Handelskammerpräsident MichlEbner und Georg Lun, Direktor des WIFO, bei derPräsentation des Wirtschaftsbarometers. Grundlagehierfür bilden die Rückmeldungen von rund 1000Unternehmen. Die Hälfte der Betriebe behauptenzufriedenstellende, nur 11 Prozent gute Erträge erwirtschaftenzu können. Am stärksten unter derKrise zu leiden haben Großhandel und Bauwirtschaft.Die Lage der Landwirtschaft ist hingegen nach wievor sehr gut: 96 Prozent der Genossenschaftenstufen die Auszahlungspreise an die Produzentenals positiv ein.Ertragserwartungen der <strong>Südtiroler</strong>Wirtschaft für das 2. Semester 2013positive einschätzungen in %Landwirtschaft 96KFZ-Handel 70Dienstleistungen 74Baugewerbe 49Großhandel 46Transportwesen 58Gastbewerbe 59(Quelle: WIFO-Wirtschaftsbarometer)54


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT raiffeisenVerwalter haften strafrechtlichNicht nur physische Personen, auch Genossenschaften können bei einem Verbrechen zur Haftung herangezogenwerden.Mitte August fand am Sitz des Vi.P in Latscheine Informationsveranstaltung statt, zu derObmänner, Geschäftsführer sowie Führungskräfteder Obstgenossenschaften des Vinschgausgel<strong>ade</strong>n waren. Roberto Masciullo, Rechtsexperteim Raiffeisenverband, erläuterte diekomplexe Materie des Gesetzesdekretes 231,das bereits 2001 erlassen wurde und nun nacheiner mehrjährigen Anlaufphase schlagendwird. Das Gesetz führt eine bisher unbekanntestrafrechtliche Haftung von Kapitalgesellschaftenein, zu denen Genossenschaften auchzu zählen sind. Wenn zum Beispiel der Geschäftsführerder Genossenschaft ein Deliktzum Vorteil der Genossenschaft absegnet, sowird diese gemeinsam mit ihrer Führung indie strafrechtliche Verantwortung gezogen.Eine Vielzahl einzelner Straftatbeständefällt unter das neue Gesetz – von der Dokumentenfälschung,über Umwelt- und Einwanderungsdeliktebis zum Marktmissbrauch.Robert Masciullo, Rechtsexperte imRaiffeisenverband, erläuterte die komplexeRechtslage.Eine Verletzung der gesetzlichen Vorgabenkann empfindliche Geldstrafen und Zusatzstrafenbis zur Betriebsschließung mit sichbringen. Um dem Gesetz Genüge zu tun, müssendie Gesellschaften OrganisationsmodelleAufmerksame Zuhörer beim Verband derVinschgauer Obst- und Gemüseproduzenten inLatsch.einführen und unabhängige Kontrollorganeaufbauen.Dies hat der Vi.P bereits getan. Nun werdendie Obstgenossenschaften bis Ende des Jahresseinem Beispiel folgen.Sortensieger und Wein des JahresBei den 46. Unterlandler Weinkosttage wurden kürzlich in Auer die einzelnen Sortensieger und der Weindes Jahres ausgezeichnet.Die Fachverkostung wurde vom Verband derÖnologen und Weintechniker sowie vomVerband der Kellermeister und den Sommeliersvorgenommen. Dreißig Fachverkosterbeurteilten die Weine nach dem internationalen100-Punkte-System.Als Sortensieger wurden ausgezeichnet: Chardonnay„Baron Salvadori“, Pinot Grigio „Punggl“,Merlot „Levad“, Anticus Melot Cabernet Ris.„Baron Salvadori“ und Baronesse Passito „BaronSalvadori“ der Kellerei Nals-Margreid; PinotBianco „Punggl“ des Weingute s Peter Zemmer;Riesling, Lagrein Riserva „Barbagol“ und Cabernet„Sass Roà“ des Landesweingutes Laimburg;Müller Thurgau und Weiß „Sandbichler“ derH.Lun; Sauvignon „Kofl“ der Kellerei Kurtatsch,Gewürztraminer „Nussbaumer“, KaltererseeAuslese, Vernatsch „Hexenbichler“ der KellereiTramin; Pinot Noir Riserva „Trattmann“ derKellerei Girlan; Zum Wein des Jahres der Weinkosttagewurde der Baronesse Passito „BaronSalvadori“ der Kellerei Nals Margreid gekürt.Im Bild von links: Helmuth Zingerle - Präsident Wein & Kultur, Josef Stocker, Roland Pichler (Bürgermeister),Walter Schwarz (Obmann KG Nals Margreid), Harald Schraffl (Kellermeister), OswaldSchiefer (Bezirkspräsident), Hans Terzer (Obmann der Kellermeister)55


aiffeisen SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013Kellereien als WirtschaftskraftNeben den Obstgenossenschaften können auch die Kellereigenossenschaften in den letzten Jahrzehnten aufeine positive wirtschaftliche Entwicklung zurückblicken. Die Qualität stieg, die Erntemengen wurden gleichzeitigimmer kleiner. Dies wird aus der Sozialbilanz des Raiffeisenverbandes ersichtlich.In den vergangenen zwanzig Jahren konntendie Kellereigenossenschaften ihren Marktanteilsignifikant steigern. Ausgehend vomWeinskandal 1986 entwickelte sich ein langfristigerTrend hin zu professionellen Strukturenmit moderner Technik in ganz Europa,und somit auch in Südtirol. Im Jahr 1986wurden an die <strong>Südtiroler</strong> Kellereigenossenschafteninsgesamt 54,4 Prozent angeliefert,wobei die Gesamtproduktion damals 633.000Hektoliter betrug. Aus den Traubenanlieferungendes Erntejahres 2011 an die Kellereigenossenschaftenwurden rund 242.000 HektoliterWein produziert. Dies entspricht einemAnteil von 71,4 Prozent an der <strong>Südtiroler</strong>Gesamtproduktion. Die Zahl der Kellereigenossenschaftenreduzierte sich von 20 auf 15,was dem allgemeinen Trend zu größerenEinheiten entspricht. Die vielen Auszeichnungender <strong>Südtiroler</strong> Weine in den letzten Jahrenbelegen die Entwicklung von der Quantitäthin zur Qualität. Gleichzeitig blieb die Anbauflächeder Mitglieder in den letzten zehnJahren nahezu unverändert.KellereigenossenschaftenEntwicklung der Weinproduktion und der Marktanteile1.000 Tsd.t hl750 Tsd.t hl500 Tsd.t hl250 Tsd.t hl0 Tsd.t hl6332.72734454,4%Weinproduktion Südtirol452Weinproduktion Raiffeisen samt Anteil (in %)3.172 3.263 3.25528963,9%1986 1992 2001* 2011*Anbaufläche Raiffeisen-Mitglieder (ha)* Die Produktion Raiffeisen 2001 und 2011 umfasst jene Weinmenge, die aus den Anlieferungen an die Kellereien Salurn und Brixen-Neustifthergestellt wurde.38928172,2%33924271,4%4.000 ha3.000 ha2.000 ha1.000 ha0 haRaiffeisen Weiterbildungskursekursangebot termin ortVollgas – auf meine Stärken kommt es an! 18.-19.09.2013 Hotel Eberle/BozenJährliche Weiterbildung B+Modul 19.09.2013 Bidungshaus Lichtenburg/NalsLehrgang Höhere Ausbildung im Gesellschaftsrecht - Modul 1für Verwaltungsräte und Aufsichtsräte, Direktoren der Raiffeisenkassen, Geschäftsstellenleiter, Leiterund Mitarbeiter der Kreditabteilung, Firmenkundenbetreuer20.09.-21.09.2013 Raiffeisenverband Südtirol/BozenMännersprache- Frauensprache 24.- 25.09.2013 Hotel Eberle/BozenTag der Personalentwicklungfür Direktoren, Vizedirektoren, Ausbildungsverantwortliche26.09.2013 Hotel Eberle/BozenKeine Angst vor Reklamationfür Mitarbeiter mit Kundenkontakt, Verkaufsleiter, FührungskräfteCorso per il mantenimento della certificazione €FA - Investmenttrainingfür Absolventen der Master-Lehrgänge "EFA - European Financial Advisor", die bereits in Besitz des€FA-Zertifikates sindImpressum:01.-02.10.2013 Ansitz Castel Kandelburg/Mühlbach01.-03.10.2013 Hotel Eberle/BozenHerausgeber: <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernbund</strong>genossenschaft, Druck: Athesiadruck – Ermächtigung vom Landesgericht Bozen, 13.4.1984, Nr.13/84Presserechtlich verantwortlich: Guido Steinegger, Redaktion: Stefan Nicolini, Thomas Hanni (Raiffeisenverband Südtirol, 0471 945453, rvs-presse@raiffeisen.it, www.raiffeisenverband.it)(Quelle: Unternehmensberatung, RVS)56


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT produktion & marktInnovation ist einer der Schlüsselfaktorenfür die Landwirtschaft von morgen. Das wisproduktion& markt 13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRTDie Blumenexpertin Barbara Raffeiner kontrolliert die Fortschritte ihrer Orchideenzüchtung im betriebseigenen Labor.Blumige AussichtenEnergie sparen, Pflanzenschutzmittel reduzieren: Um das zu erreichen, forschen zwei führende <strong>Südtiroler</strong> Gärtnereibetriebean neuen Zierpflanzenzüchtungen. Begleitet hat das gemeinsame Forschungsprojekt der Innovationsschalterdes <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernbund</strong>es. von stefanie gruberMit einem Ruck öffnet sich die schwere Stahltürund gibt den Blick frei auf Tausende undAbertausende Orchideenpflänzchen, die sichin gekühlten Probenbehältern aneinanderdrängen.Laborleiterin Barbara Raffeiner untersuchtdie Jungpflanzen mit prüfendem Blickund notiert ihre Beobachtungen, um den Mitarbeiterndes Partnerbetriebes noch heute dieneuesten Informationen über die Fortschritteder Forschung mitteilen zu können.Kreative Köpfe, innovative Ideen und professionelleBeratung – das sind die Zutatenfür erfolgreiche einzelbetriebliche oder betriebsübergreifendeInitiativen wie jene derbeiden <strong>Südtiroler</strong> Gartenbaubetriebe „AndreasPsenner“ und „Valtl Raffeiner“. Die zweiBetriebe arbeiten seit 2012 an einem gemeinsamenwissenschaftlichen Projekt über neueZüchtungsmethoden bei Zierpflanzen. MitHilfe des SBB-Innovationsschalters wurdebeim Amt für Innovation, Forschung undEntwicklung erfolgreich um Mitfinanzierungdieses Projektes über das Landesgesetz 14/2006angesucht.Die Gärtnerei Psenner erforscht die interspezifischeKreuzung von zwei verschiedenenZierpflanzenarten. Die Neuzüchtungen sollenim Vergleich zu den derzeit am Markt verfügbarenSorten kälte- und schädlingstolerantersein. Die Gärtnerei Raffeiner beschäftigt sichmit neuen Kreuzungen von Paphiopedilum-Hybriden, einer Pflanzengattung der Orchideen.Ziel der Zusammenarbeit ist es, in Zukunftumweltfreundlicher züchten undproduzieren zu können, indem der Energiebedarfund der Einsatz von Pflanzenschutzmittelnreduziert werden.Unterstützung für kluge Köpfe57


produktion & markt SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013sen nicht nur die beiden genannten Gärtnereibetriebe.Immer mehr landwirtschaftlicheBetriebe erkennen, dass Fortschritt auch Vorsprungund somit einen Vorteil in Produktion,Verarbeitung und Vermarktung bedeutet. Ausdiesem Grund hat es sich der <strong>Bauernbund</strong>zur Aufgabe gemacht, innovative Projekte inder Landwirtschaft zu beratend zu unterstützen.Er will die geeignete Basis für die Entwicklungund Umsetzung neuer, erfolgreicherIdeen schaffen.Von der Idee bis hin zum ErfolgThomas Psenner forscht in seinem Labor mitdem ELISA-Test.Die Innovationsbereiche sind vielfältig: Siereichen beispielsweise von der neuartigenVeredelung landwirtschaftlicher Rohstoffeüber die Entwicklung innovativer Dienstleistungenam Hof bis hin zur Erschließung neuerVertriebs- und Vermarktungsmöglichkeiten.Der Weg von der Geburt einer neuen Ideebis hin zum wirtschaftlichen Erfolg ist aberlang und risikobehaftet.Aktuell betreut der Innovationsschalterüber 30 innovative Ideen von landwirtschaftlichenBetrieben. Dabei handelt es sich derzeitvorwiegend um Innovationsbestrebungen inden Bereichen Obst- und Gemüsebau, einigeinteressante Ideen sind aber auch im Bereichder Viehwirtschaft an den Innovationsschalterherangetragen worden.„Ein betreutes innovatives Kooperationsprojektliefert zahlreiche Vorteile für einenBetrieb. In unserem Fall kann durch die Zusammenarbeitmit dem Partnerbetrieb dieForschungsarbeit aufgeteilt werden. Somitkann das nötige Know-how durch die Spezialisierungin einem bestimmen Bereich perfektioniertw erden“, betont Thomas Psenner.Aufwand nicht unterschätzenAuch Barbara Raffeiner zieht zum jetzigenZeitpunkt eine positive Bilanz. „Die Zusammenarbeitmit dem SBB-Innovationsschalterfunktioniert bisher sehr gut. Allerdings solltebei einem derartigen Großprojekt der bürokratischeAufwand nicht unterschätzt werden.Ich habe meine Mitarbeiterin, die eigens fürdieses Projekt eingestellt wurde, noch nieohne Zettel und Stift gesehen“, meint FrauRaffeiner augenzwinkernd.Das gemeinsame Projekt wird noch bisDezember 2014 weiterlaufen. Die beiden Betriebeforschen weiterhin daran, kälteresistentereSorten zu entwickeln. Denn eine Senkungvon einem Grad Celsius in derProduktion führt bereits zu einer Energieeinsparungvon bis zu sechs Prozent. Jeder eingesparteGrad ist daher von großem Vorteil.Das in diesem Projekt erworbene Knowhowwird den beiden Betrieben auch in Zukunftauf dem internationalen Blumenmarktvon Nutzen sein.Fachliche Beratung und Betreuungwird großgeschriebenSeit einigen Jahren bemüht sich der <strong>Südtiroler</strong><strong>Bauernbund</strong> darum, den innovativenKöpfen in diesem Land die nötige Unterstützungzu geben, die es ihnen ermöglicht, ihreIdeen umsetzen zu können.Seit Januar 2013 ist der SBB-Innovationsschalteroffizieller Vertrauenspartner undSchnittstelle für das Thema Innovation in der<strong>Südtiroler</strong> Landwirtschaft. Hauptaufgabe istes, den Interessierten betriebsspezifischeInnovationsberatungen zu bieten. Dabei prüfendie Mitarbeiter des Schalters zuerst denInnovationsgehalt der Idee und zeigen eventuelleFördermöglichkeiten auf. Anschließendwerden Interessierte gemeinsam mit Fachexpertendabei betreut, wie sie ihre Idee erfolgreichweiterentwickeln und umsetzen können.Darüber hinaus unterstützt der Innovationsschalterlandwirtschaftliche Betriebe beider Einreichung und Abwicklung von Innovations-Förderansuchen.„Unsere bisherigen Erkenntnisse lassenauf große Resultate am Ende des Innovationsprojekteshoffen“, meint Barbara Raffeiner.Und damit schließt sie die weiße Stahltür unddie Mitarbeiterin im weißen Labormantelverschwindet mit Block und Stift zwischenden meterlangen Eisenregalen des Forschungslabors.sbb-innovationsschalterHilfe fürinnovationsfreudigeBetriebeThemen: Beratung und Hilfestellungauf dem Weg von der Geburt einerneuen Idee bis hin zur erfolgreichenEinführung auf dem Markt.Art der Beratung: Erstgespräch: Analyse,ob die neue Idee entwicklungsfähigist und ob sie gefördert werden kann.Weiterführende Beratung: Begleitungbei der Weiterentwicklung und Umsetzungder Idee in ein marktfähigesProdukt / Verfahren / Dienstleistung,in Zusammenarbeit mit internen undexternen Fachpersonen.Förderberatung: Suche nach den geeignetestenFördermöglichkeiten, Unterstützungbei der Vervollständigung desInnovations-Förderansuchens und derAbrechnungsunterlagen.Zeit, Ort, Anmeldung: Das Erstgesprächfindet nach Voranmeldung(0471 999 363 oder lukas.unterhofer@sbb.it) in der SBB-Zentrale in Bozenstatt.Kosten: Das Erstgespräch beimSBB-Innovationsschalter sowie daserste Fachgespräch bei internen undexternen Fachexperten sind kostenlos,vertiefende Begleitungen sind kostenpflichtig.Kosten auf Anfrage.Ausführliche Informationen: Auf derInternet-Seite des <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernbund</strong>esunter www.sbb.it.Foto: Innovaplant / Psenner58


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT produktion & marktBeregnungsanlage wird saniertBis 2015 werden in Mals-Tartsch alle Hauptleitungen der Beregnungsanlage mit einem innovativen Sanierungsverfahrendirekt im Boden erneuert.Die Beregnungsanlage Mals-Tartsch wurde inden 80er Jahren errichtet und bewässert derzeiteine Fläche von etwa 220 Hektar. DieAnlage erstreckt sich über die KatastralgemeindenMals, Tartsch und Glurns. Die Versorgungder Anlage erfolgt über eine oberhalbvon Mals gelegene Wasserentnahme an derPuni. Betreiber der Anlage ist das BonifizierungskonsortiumVinschgau. Der Großteil derberegneten Fläche ist Grünland, in den letztenJahren sind auch einige Obstanlagen dazugekommen,Tendenz steigend.Sicherheit für Mals und TartschMehrere Gründe haben die Betreiber dazubewogen, die Anlage zu sanieren: So sind dieLeitungen an einigen Stellen stark korrodiert.Die Sanierung dient also dazu, den unterhalbder Hauptleitung liegenden Ortschaften Malsund Tartsch die notwendige Sicherheit zugarantieren. Ein weiteres Problem der Anlagesind die unterschiedlichen Druckverhältnisse.Mit der Sanierung der Anlage sollen zudemWasserverluste reduziert werden.Ein weiteres Ziel der Sanierungsarbeit istdie Optimierung des Beregnungsbetriebes.Zur Zeit wird die Anlage in 32 Turnussenbetrieben. Durch die Optimierung der Anlagekann trotz weniger Turnussen eine volle Beregnungsgabevon 30 mm pro Woche gewährleistetbleiben. Der maximale statische Druckin der Anlage beträgt derzeit 35 bar. Auch dassoll sich ändern: Durch den Einbau entsprechenderArmaturen soll er in Zukunft aufmaximal 16 bar eingeschränkt werden.Bisherige SanierungenZwischen 2002 und 2006 wurden mehrereSanierungsmaßnahmen durchgeführt: Soerneuerte man die Wasserfassung in der Puni,Leitungsabschnitte und Armaturen undinstallierte eine Rohrbruchsicherung. Im Jahr2011 wurde eine Studie ausgearbeitet. Darinwurden weitere Verbesserungsmaßnahmenfür die Druckverhältnisse und zusätzlicheOptmierungen vorgeschlagen.Hohe SanierungskostenAlle Maßnahmen und deren Durchführungsreihenfolgewurden mit dem Beregnungskomiteeder Anlage besprochen undvon den Mitgliedern des Beregnungskonsortiumsin der Vollversammlung genehmigt:Die Gesamtkosten der Sanierung betragendemnach 2,75 Mio. Euro. Nach Abzug derFörderungen durch das Land hat jeder Bauereine Restfinanzierung von ca. 5.000 Euro proHektar zu bestreiten.Erste ProjektschritteIm Herbst 2012 und im Frühjahr 2013wurden die ersten zwei Baulose umgesetzt.Dabei wurde die Eisenleitung DN 200 unterhalbdes Tartscher Bühels durch eine GussleitungDN 300 ersetzt. Unter dem Eisenbahn-Viadukt bei Tartsch wurde ein Druckreduzierschachterrichtet. Auch wurden Netzschieberzusammengelegt, um den Arbeitsaufwandfür den Betrieb der Anlage zu mindern.Oberhalb der Ortschaft Tartsch wurdedie Beregnungsleitung hin zur Landesstraßenach Matsch auf einer Länge von 1.200 Meterausgetauscht und durch eine neue Gussleitungmit gleichem Durchmesser ersetzt. Außerdemwurden mehrere Netzschieber ausgetauscht.Innovatives SanierungsverfahrenIm Zuge des Projektes kommt in Teilbereichender Anlage das neue, innovative „Inliner-Verfahren“ zum Einsatz: Die Leitungen bleibenin der Erde und werden von innen mit einemglasfaserverstärkten Gewebeschlauch mit Epoxidharzausgeklebt. So erhält man ein „Rohrim Rohr“. Das neue Rohr verfügt über dievolle statische Tragfähigkeit, sodass sich dasalte Rohr mit der Zeit zersetzen kann. DasVerfahren erfolgt im Rahmen des EU-Förderprojektes„Eco-Innovation“. Den so saniertenRohren wird eine Lebensdauer von 50 Jahrenzugeschrieben. Im Bereich der Beregnungssanierungwird dieses Verfahren in der BeregnungsanlageMals-Tartsch als Testlauf ausprobiert.susanne beyrich, walter gostner,ingenieure patscheider & partner gmbhWasserentnahmeSpezialarmaturMalsHotel MargunDruckreduziererTarlscherBühelTartschGlurns59


produktion & markt SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013„Drei Gläser“ für <strong>Südtiroler</strong> Weine„I Vini d’Italia 2014“ von Gambero Rosso zeichnet gleich 27 <strong>Südtiroler</strong> Weine mit den begehrten „Drei Gläsern“aus. Der Weißburgunder Sirmian 2012 der Kellerei Nals Margreid erhielt sogar die Auszeichnung „Bester WeißweinItaliens 2014“.Insgesamt 27 <strong>Südtiroler</strong> Weine zeichnet deritalienische Weinführer „I Vini d’Italia 2014“von Gambero Rosso mit den begehrten „DreiGläsern“ aus. 2013 waren es 26 und im Jahrdavor 25 Weine. Das ist ein großer Erfolg fürden <strong>Südtiroler</strong> Wein und bestätigt die hoheQualität unserer Gewächse.Dabei geben Südtirols Weißweine den Tonan: 18 der 27 neuen Drei-Gläser-Weine 2014sind Weißweine. Dabei schafft es der <strong>Südtiroler</strong>Weißburgunder mit acht Vertreternunangefochten auf Platz eins. Auf Platz zweiGewürztraminer und Riesling mit jeweils dreiWeinen. Es folgen Sauvignon Blanc, PinotGrigio, Sylvaner und Müller Thurgau mit jeeiner Drei-Gläser-Prämierung.Die Kellerei Nals Margreid darf sich übereine ganz besondere Auszeichnung freuen:Ihr Weißburgunder Sirmian 2012 wurde vonGambero Rosso zum besten italienischenWeißwein 2014 gekürt.Bei Südtirols Rotweinen mischen, wie bereitsin den vergangenen Jahren, in ersterLinie die autochthonen Sorten ganz vornemit: Erneut schaffen es zwei Vernatsch in denOlymp der italienischen Weinwelt: zum zweitenMal in Folge der St. Magdalener Antheos2012 vom Weingut Waldgries in Bozen understmals der Kalterersee Leuchtenburg 2012der Kellerei Erste + Neue in Kaltern.Es folgen zwei Lagrein, seit langem erstmalswieder zwei Blauburgunder sowie ein CabernetSauvignon. Bei den Süßweinen gehörender Goldmuskateller Passito Seren<strong>ade</strong> 2010der Kellerei Kaltern und der Rosenmuskateller2011 von Franz Haas zu den prämiertenWeinen.Zwölf der insgesamt 27 „Drei-Gläser-Weine2014“ gehen an Südtirols Kellereigenossenschaften,acht an Südtirols Freie Weinbauernund sieben an Südtirols Weingüter.Die Vorstellung des neuen Gambero Rosso-Weinführers „I Vini d’Italia 2014“ und dieVerleihung der „Drei Gläser“ an die Produzentenerfolgt im Rahmen einer Feier am 19.Oktober 2013 in Rom.Die „Drei-Gläser-Weine“ des Gambero Rossound alle anderen prämierten Weine derrenommiertesten Weinführer Italiens könnenbei der Veranstaltung „Top of Südtirol Wein“am 22. November im Parkhotel Laurin inBozen verkostet werden.Die Weißweine nehmen den Großteil der <strong>Südtiroler</strong> „Drei-Gläser-Weine“ von Gambero Rosso ein.Südtirols Drei-Gläser-WeineWeißburgunder St. Valentin 2011Kellerei St. Michael-EppanWeißburgunder Sirmian 2012Kellerei Nals MargreidWeißburgunder Passion 2012Kellerei St. PaulsTerlaner Weißburgunder Riserva Vorberg 2010 Kellerei TerlanTerlaner Weißburgunder 2012Ignaz Niedrist, GirlanTerlaner Weißburgunder Eichhorn 2012ManincorVinschgau Weißburgunder 2012Castel Juval, Martin Aurich, KastelbellVinschgau Weißburgunder Sonnenberg 2012 Meraner KellereiGewürztraminer Nussbaumer 2012Kellerei TraminGewürztraminer Kastelaz 2012Elena Walch, TraminGewürztraminer Crescendo Aureus 2012Weingut Ritterhof, KalternEisacktaler Riesling Kaiton 2012Kuenhof, Peter und Brigitte Pliger, BrixenEisacktaler Riesling 2012Strasserhof, Hannes Baumgartner, VahrnVinschgau Riesling 2012Falkenstein, Franz Pratzner, NaturnsSauvignon Andrius 2011Kellerei Terlan/AndrianEisacktaler Pinot Grigio 2012Köfererhof, Günther Kerschbaumer, NeustiftEisacktaler Sylvaner Praepositus 2012Stiftskellerei NeustiftMüller Thurgau Feldmarschall 2011Tiefenbrunner, KurtatschSt. Magdalener Antheos 2012Waldgries, Christian Plattner, BozenKalterersee Leuchtenburg 2012Erste + Neue, KalternBlauburgunder Riserva Trattmann 2010Kellerei GirlanBlauburgunder Mazzon 2011Weingut Gottardi, MazzonLagrein Riserva Taber 2011Kellerei BozenLagrein Riserva Abtei 2010Klosterkellerei Muri Gries, BozenCabernet Sauvignon Lafoa 2010Kellerei SchreckbichlGoldmuskateller Passito Seren<strong>ade</strong> 2010Kellerei KalternRosenmuskateller 2011Franz HaasFoto: Florian Andrergassen / EOS60


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT produktion & marktSpätere Ernte – gute QualitätDie diesjährige Weinlese beginnt heuer im Vergleich zum Vorjahr mit knapp zweiWochen Verspätung. Das bisher ideale Herbstwetter verspricht gute Traubenqualitätenund einen sehr guten Jahrgang.In ausgewählten und frühreifen Lagen begann dieWeinernte 2013 schon Anfang September. Im großenStil und flächendeckend startet die <strong>Südtiroler</strong>Lese je nach Lage und Witterung dieser Tage.Das derzeitige Herbstwetter fördert die Entwicklungder Traubenreife auf ideale Art und Weise.Hans Terzer, Präsident der <strong>Südtiroler</strong> Kellermeisterund Kellermeister der Kellerei St. Michael-Eppan,berichtet von „durchwegs sehr gesunden, kompaktenTrauben mit guten Zuckerwerten und unerwartetguter Säure“. Er erwartet sich einen interessantenJahrgang 2013.Kühles Frühjahr, heißer SommerEine lang anhaltende Regenperiode und tiefeTemperaturen im Frühjahr ließen in diesem Jahrdie Vegetation verzögert anfangen. Die Blüte begannerst Anfang bis Mitte Juni, startete dann aber volldurch und ging in ein rasches Wachstum über. Trotzspätem Austrieb und schlechten Blühbedingungenwurde der Vegetationsrückstand durch die guteVersorgung der Böden mit Winterfeuchte und durchdie hohen Temperaturen rasch aufgeholt. Junganlagenund Weingärten mit sehr durchlässigen Bödenallerdings litten durch die lang anhaltende Hitzeund Trockenheit während des Sommers zum Teil.Außer einigen wenigen Fällen von Pilzkrankheitenim regenreichen Mai gab es 2013 in den <strong>Südtiroler</strong>Weinbergen keine nennenswerten Probleme.Einzig die starken Hagelfälle am 22. Juli zerstörtenin den betroffenen Gebieten, aber vor allem imUnterland, einen beachtlichen Teil (teilweise bis zu80 Prozent) der Ernte. Hansjörg Hafner vom Süd-Die Lese der <strong>Südtiroler</strong> Trauben beginnt: Man erwarteteinen interessanten Jahrgang 2013.tiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau spricht„von einem durchwachsenen Vegetationsjahr in denWeinbergen, das keine extremen Probleme mit sichgebracht hat“. Er fügt hinzu: „Belohnt wurden vorallem jene Bauern, die fleißig waren und die Witterungaufmerksam verfolgt haben.“Mengenmäßig liegt die Ernte 2013 schätzungsweisefünf bis zehn Prozent über jener des Vorjahresund pendelt sich damit wieder auf langjährigeDurchschnittswerte ein. Für 2013 erwartet SüdtirolsWeinwirtschaft eine Weinernte um die 350.000Hektoliter. Im Vergleich: 2012 wurden in Südtirol330.000 Hektoliter Wein produziert, 57 Prozentdavon entfielen auf Weiß- und 43 Prozent auf Rotweine.Wenn das Wetter in den nächsten Tagen undWochen mitspielt, können sich Weinliebhaber jedenfallsauf einen spannenden, sehr guten Jahrgang2013 freuen .weinbau-schädlingZik<strong>ade</strong> MetcalfapruinosaDer Weinbauschädling Metcalfapruinosa ist eine Zik<strong>ade</strong>nart,die aus Nordamerika stammt undheute in ganz Norditalien verbreitetist. Der <strong>Südtiroler</strong> Beratungsringfür Obst- und Weinbau berichtetin einem Rundschreiben,dass sich Metcalfa im <strong>Südtiroler</strong>Weinbaugebiet heuer wieder stärkerbemerkbar macht. Das Insekttritt bevorzugt in Waldrandnähe,vor allem in der Nähe von Robinien(Akazien) auf.Metcalfa pruinosa ernährt sichvom Pflanzensaft. Durch das Saugenan grünen Pflanzenteilen wirdbei starkem Befall die Entwicklungder Rebe beeinträchtigt.Bedeutender ist aber der indirekteSch<strong>ade</strong>n, der durch weiße,wachsartige Ausscheidungen derLarven entsteht. Diese sind denAusscheidungen der Blutlaus imObstbau ähnlich. Die Sekrete verunreinigenTrauben und Blätter,auf welchen sich in der FolgeRußtau-Pilze ansiedeln. Durch dieklebrigen Ausscheidungen werdenauch Wespen angelockt.Aufgrund ihres breiten Wirtspflanzenspektrums(z.B. Robinie,Ulme, Feige, Weinrebe, Obstgehölze,Kiwi, Brennnessel, Kleearten,Hahnenfußgewächse, Wermut)tritt diese Zik<strong>ade</strong> auch invielen Privatgärten und in öffentlichenGrünanlagen auf.Als Sch<strong>ade</strong>nsschwelle geltendurchschnittlich zwei Larven proTraube. Nach bisherigen Beobachtungenist davon auszugehen, dassin Südtirol keine Bekämpfungnotwendig ist. Wird Befall in Rebanlagenfestgestellt, kann derzuständige Weinbauberater kontaktiertwerden.61


produktion & markt SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013Mit Nützling gegen die GallwespeSeit einigen Jahren klagen die Landwirte im Piemont über die Schäden der Kastaniengallwespe. Die natürlicheBekämpfung durch die Schlupfwespe Torymus sinensis erwies sich jetzt aber als erfolgreich und kann auch inSüdtirol angewendet werden.Der Kastanienverein „Keschtnriggl“ besuchteim Rahmen einer Lehrfahrt einige Kastanienbetriebein der Provinz Cuneo in Piemont,um sich vor Ort über die Ergebnisse der biologischenBekämpfung der Kastaniengallwespezu informieren.Die erste Station der Lehrfahrt führte nachMarene, wo zwei ehemalige wissenschaftlicheMitarbeiter der Universität Turin das Projektder biologischen Bekämpfung der Esskastanien-Gallwespevorstellten. Von Marene ginges weiter in das hügelige Gebiet im Hinterlandder Provinzhauptstadt Cuneo. In mehrerenKastanienhainen wurde eindrucksvoll vorAugen geführt, wie es innerhalb wenigerJahre gelungen ist, die Kastaniengallwespenicht nur einzudämmen, sondern den Befallin einem Ausmaß zu verringern, dass erstnach einer gründlicher Suche neue Gallengefunden werden konnten. Diese waren sehrklein und fast durchwegs von Schlupfwespen-Larven parasitiert.Sehr gespannt waren die Teilnehmer derdiesjährigen Lehrfahrt, wie sich die Befallsituationin einem Kastanienhain in Boves inden letzten vier Jahren, also seit dem letztenBesuch des Pflanzenschutzdienstes, entwickelthat. Damals war ein sehr starker Befall zuverzeichnen, kaum ein Blatt war ohne Gallen.In Südtirol wurden damals ger<strong>ade</strong> dieersten Fälle gefunden, und man hoffte wohlnoch, mit dem Abschneiden befallener Ästedem Befall Herr werden zu können. Mit derBekämpfung der Kastaniengallwespe durchDiese Schlupfwespen-Nützlinge parasitieren die schädliche K astaniengallwespe.gezielte Freilassung von Torymus sinensiswurde damals im Piemont zwar schon begonnen,Erfolge waren aber noch nicht sichtbar.Anfängliche Skepsis unbegründetEine gewisse Skepsis über den Erfolg dieserBekämpfungsmethode war also verständlich,wenn auch seitens der Experten derUniversität Turin versichert wurde, dass innerhalbvon rund acht Jahren nach Freilassungdes spezifischen Gegenspielers nachhaltigeErfolge eintreten werden. In Boves wurdenbereits im Jahr 2005 zahlreiche Exemplareder Schlupfwespe freigesetzt. Mittlerweilehaben sich die Kastanienbäume prächtig erholt,die Bäume zeigen Wachstum und sindwieder in Produktion. Neue Gallen findet mankaum noch. Den starken Befall der vergangenenJahre kann man nur noch aufgrund deran den Bäumen verbliebenen, alten, vertrocknetenGallen erahnen. Die biologische Bekämpfunghat sich demnach als voller Erfolgerwiesen.» Bereits innerhalbweniger Jahre habensich die Kastanienbäumeprächtig erholt und sindwieder in Produktion. «62


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT produktion & marktNur weibliche Gallwespen bekanntIn den vergangenen Jahren wurden indiesem Kastanienhain Wintergallen gesammelt,um daraus die Schlupfwespe schlüpfenzu lassen. Gezüchtet werden kann dieseSchlupfwespenart nicht, vielmehr ist es erforderlich,im Winter eine große Menge vonGallen der Kastaniengallwespe an Standorten,wo der Nützling freigelassen worden war, zusammeln und sie dann in speziellen Behälternbei kontrollierten Temperaturen aufzubewahren,bis aus den parasitierten Gallen die Nützlingeschlüpfen. Die Temperaturen müssenso gesteuert werden, dass die Nützlinge kurzvor dem geplanten Termin ihrer Freisetzungschlüpfen. Dies ist sehr wichtig, weil die adultenInsekten mit 25 bis 30 Tagen nur einerelativ kurze Lebensdauer haben. Zu beachtenist auch der Umstand, dass es bei der Schlupfwespe,im Gegensatz zur Kastaniengallwespe,Männchen und Weibchen gibt.Daher werden die Nützlinge nach demSchlüpfen genau gezählt bzw. nach Geschlechtsortiert. Geliefert werden die Nützlinge inProbengläsern mit jeweils fünf männlichenund zehn weiblichen Exemplaren. DiesesZahlenverhältnis hat sich als ideal herausgestellt,um nach der Freilassung eine natürlicheVermehrung und somit die Weiterentwicklungder Population zu gewährleisten. Kommt eszu keiner Begattung der Weibchen, legendiese zwar trotzdem Eier ab, aus diesen schlüpfenallerdings nur mehr Männchen und inder Folge bricht die Population zusammen.Für die Freilassung an einem Standort sindüblicherweise zehn Probengläser ausreichend,d.h. insgesamt 150 Exemplare. Im Laufe derfolgenden Jahre stellt sich dann ein Gleichgewichtzwischen dem Nützling und dem Schädlingein. Das bedeutet, dass ein gewisser Befallimmer bleiben wird. Da sich die SchlupfwespeTorymus sinensis ausschließlich von derKastaniengallwespe ernährt, folgt auf einenBefallsrückgang auch eine Verringerung derPopulation des Nützlings; ein wellenartigerBefallsverlauf ist die Folge.Kastanienrindenkrebs nimmt zuDer zweite Zwischenstopp führte die Teilnehmerder Lehrfahrt in die Forstbaumschule„Gambarello“ in Chiusa Pesio. Diese ist diegrößte der drei Forstbaumschulen in der RegionPiemont. Dort berichtete der Direktor,dass in den letzten Jahren eine starke Zunahmedes Kastanienrindenkrebses zu beobachtensei, was nicht zuletzt auf die Schwächungder Bäume durch die Kastaniengallwespezurückzuführen ist.Letzte Etappe der Lehrfahrt war die nördlichvon Cuneo gelegene Gemeinde Busca mitder Besichtigung eines relativ jungen Kastanienhaines.Auf einer Fläche von rund 4,5Hektar wurden vor 15 Jahren Kastanienbäumeder Sorten Bouche de Bétizac, Marsol, PrecoceMigoul und Marrone Castel del Rio gepflanzt.Die größten Ausfälle sind auch indiesem Betrieb auf den Rindenkrebs zurückzuführen.Trotz zahlreicher Sanierungsversuchemüssen immer wieder Bäume nachgepflanztwerden.In der vergangenen Saison konnte auf den4,5 Hektar ein Gesamtertrag von rund 18.000kg/ha, also 4.000 kg/ha, bei einem Kilopreisvon 3,70 Euro erzielt werden.konrad mair,amt für obst- und weinbau63


produktion & markt SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013koviehAusflug mit Kundenund MitarbeiternKovieh-Versteigerungen – Kälberversteigerung vom 2. september 2013 in bozenohne MwSt. in €/kg mit MwSt. in €rasse Gl stück ø-kilo ø-preis h-preis ø-ges.-preis h-ges.-preisBraun > 60 kg M 56 70 1,79 2,70 137,81 256,52Braun < 60 kg M 28 55 1,28 2,60 78,65 168,74Braun W 4 54 1,23 1,40 72,77 90,86Fleckvieh M 88 73 4,88 5,90 389,84 544,17Fleckvieh W 11 69 3,57 4,50 271,17 415,80Schwarzbunt M 2 58 1,87 2,80 120,86 205,92Schwarzbunt W 1 50 1,20 1,20 66,00 66,00Nach Aldein und Deutschnofen führte derdiesjährige Kovieh-Ausflug für Mitarbeiter undKunden.Jedes Jahr lädt das Kovieh Kunden und Mitarbeiterzu einem Ausflug ein, bei dem sieInteressantes über die Landschaft und KulturSüdtirols entdecken können. Daran nehmenmeistens fünfzig bis sechzig Personen teil.Heuer fand der Ausflug am Freitag, den 30.August statt und führte nach Aldein undDeutschnofen. Zuerst konnten die Teilnehmerden Geoparc Bletterbach in Aldein besichtigen.Weiter ging es dann zur Schönrastalm, wodie Gruppe zu Mittag aß. Nach dem köstlichenEssen folgte ein Spaziergang zum WallfahrtsortMaria Weißenstein. Auf dem Heimwegkehrte die Gruppe noch beim Gasthof Weberin Petersberg ein. Kovieh-Obmann LorenzGasser und Geschäftsführer Martin Trögerfreuten sich über die zahlreiche Teilnahmean der Fahrt und über das gute Gelingen desAusflugs.Grau M 13 72 3,86 4,70 305,86 411,40Grau W 2 57 2,90 3,60 186,89 245,52Kreuzung Blau Belgier M 88 72 6,70 8,30 529,89 744,04Kreuzung Blau Belgier W 68 69 5,27 7,30 402,94 623,70Limousine M 4 74 5,68 6,10 458,51 503,00Limousine W 2 72 4,65 4,80 364,98 376,20Versch. Kreuzung M 39 64 3,19 5,30 229,30 449,35Versch. Kreuzung W 27 62 3,49 4,80 240,04 380,38Pinzgauer M 1 58 2,10 2,10 133,98 133,98Jersey M 1 55 0,60 0,60 36,30 36,30486 67 4,04 309,69preisentwicklung im vergleich zur vorwocherasse Gl aktuell ø-€ /kg +/- € %Braunvieh m 1,62 0,01 0,62 "Fleckvieh m 4,88 0,01 0,21 "Schwarzbunt m 1,87 -0,21 -10,1 (Grau m 3,86 -0,18 -4,46 (Kreuzung Blau Belgier m 6,70 -0,21 -3,04 (Kreuzung Blau Belgier w 5,27 -0,34 -6,06 (Pinzgauer m 2,10 -0,18 -7,89 (Kovieh-Versteigerungen – Schlachtviehversteigerung vom 3. september 2013 in st. lorenzenohne MwSt. in €/kg mit MwSt. in €rasse klasse stück ø-kilo ø-preis h-preis m-preis ø-ges.-preisKühe I 68 707 1,39 1,84 1,20 1091,09Kühe II 75 604 1,05 1,18 0,86 703,12Gesamt 143 655 1,22 1,84 0,86 893,54Kalbinnen 2 621 1,60 1,76 1,44 1108,80Jungrinder 7 274 1,93 2,10 1,60 578,50Stiere 1 788 1,62 1,62 1,62 1404,22qualitätstiereohne MwSt. in €/kg mit MwSt. in €rasse stück ø-kilo ø-preis h-preis m-preis ø-ges.-preisStiere 1 789 1,96 1,96 1,96 1701,08Anzahl: 1Gesamte Anzahl an Tieren: 154Ø-kg = durchschnittl. Gewicht, M-Preis = Mindestpreis, Ø-Preis = Durchschnittspreis, Ø-Gesamtpreis = durchschnittlicher Gesamtpreis, H-Preis = Höchstpreis64


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT produktion & marktAchtung beim Milchkuh-ZukaufDie Änderung des Gentechnik-Gesetzes des Landes (siehe dazu „<strong>Südtiroler</strong> Landwirt“Nr. 15 vom 30. August, S. 19) bringt auch für die Milchbauern einige Neuerungenmit sich. Der Sennereiverband fasst sie zusammen.koviehQualitätsfleischbei SchupfenfestMilchproduzierende Tiere müssen mindestens zweiWochen, bevor die Milch an den Milchhof abgeliefertwird, mit den entsprechenden, nicht genetischveränderten Futtermitteln gefüttert werden. Diesist beim Zukauf von Tieren zu beachten.Stammen die zugekauften Tiere aus Betriebenmit gentechnikfreier Fütterung, dann kann die Milchjederzeit abgeliefert werden. Falls die Tiere von einemBetrieb außerhalb Südtirols zugekauft werden,braucht es eine entsprechende Erklärung des Verkaufsbetriebesüber die erfolgte gentechnikfreieFütterung.Falls die zugekauften Tiere aus Betrieben stammen,wo die Tiere nicht mit gentechnikfreien Futtermittelngefüttert wurden, sind einige Punkte zubeachten: Bei Kalbinnen muss man einen Abkalbezeitpunktauswählen, der eine zweiwöchige Fütterungmit gentechnikfreien Futtermitteln im eigenenBetrieb möglich macht. Bei vorzeitiger Abkalbungdarf die Milch so lange nicht an den Milchhof geschicktwerden, bis der Zeitraum der zwei Wochenverstrichen ist. Bei Milchkühen in Laktation darfdie Milch für zwei Wochen nicht an den Milchhofgeschickt werden.Die Futtermittel sind in Zukunft folgendermaßengekennzeichnet: „Geeignet zur Herstellung vonLebensmitteln ohne GVO / idoneo per la produzionedi alimenti non OGM“Mehr InfosFür Fragen steht der Sennereiverband Südtiroljederzeit gerne zur Verfügung: Tel. 0471063900, E-Mail: beratung@sennereiverband.itBeim Schupfenfest gibt es heuerwieder <strong>Südtiroler</strong> Qualitätsfleisch.Beim diesjährigen Schupfenfest,welches am 15. September 2013auf dem Salten stattfindet, ist das<strong>Südtiroler</strong> ViehvermarktungskonsortiumKovieh mit seinem Qualitätsfleischvertreten. Auf demHolzmannsoltn kann das einheimischeFleisch verkostet werden.Angeboten wird Gegrilltes vomheimischen Ochsen und Bratl vomMilchkalb. Geliefert wird dasFleisch von der Metzgerei KaufmannAlbert & Co aus Girlan/Bozen. Am Nachmittag findet vorOrt eine Viehbesprechung statt,bei der die Rinder, die derzeit aufdem Salten weiden, zusammengetriebenund begutachtet werden.65


produktion & markt SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013Preisspiegel Rinderzuchtverband vom 5. September 2013rasse/ verkaufte durchschnitts- höchst- mindestkategoriestück preis preis preisGRAUVIEHErstlingskühe 8 1.898,00 1.650,00 2.112,00Mehrmelkkühe 13 1.892,00 2.420,00 1.584,00Nutzkühe 9 1.442,00 1.980,00 1.166,00tr. Kalbinnen 34 1.910,00 2.464,00 1.584,00Jungrinder 24 928,00 1.254,00 594,00Betriebsaufl. 2 1.419,00 1.870,00 968,00Kälber 29 442,00 660,00 264,00HOLSTEINErstlingskühe 17 2.409,00 2.860,00 1.298,00Mehrmelkkühe 1 1.760,00 1.760,00 1.760,00Nutzkühe 1 1.144,00 1.144,00 1.144,00tr. Kalbinnen 17 2.290,00 2.750,00 1.672,00Jungrinder 13 953,00 1.188,00 572,00Kälber 21 625,00 858,00 374,00braunvieh-teststiereMilhouse ET *TM *TAIT014990090830geb. 31.05.2012 KC BBZüchter: Kibafarm Soc. Agr. Dei F.lli Barri, Dubino (SO)V. Mike *TM IT021001490006VV. Moiado *TW *TM BZ 582001M. Delicata ET IT014990034856p. 90/90H. L. 2-305-12069-3,90-3,80Ø 11236-4,00-3,70MV. Agenda ET *TM US 194882MMV. Playboy ET SO 121470Genomischer Zuchtwert:Rank 97, ITE 852, + 908 kg 0,05% -0,02%Gesamtnote: 118, Euter: 123 Fundament: 112Langlebigkeit: 129, MBK: 109, Zellzahl: 103Stiere 1 1.694,00 1.694,00 1.694,00PINZGAUERtr. Kalbinnen 3 1.767,00 1.870,00 1.628,00Die Agenda-Tochter Delicata im Bild ist dieMutter des Teststieres Milhouse. Bes. KibafarmSoc. Agr. Dei F.lli Barri, Dubino (SO)Zombie *TM *TAIT014990090815geb. 18.04.2012 KC ABZüchter: Kibafarm Soc. Agr. Dei F.lli Barri, Dubino (SO)V. Zaster ET *TM IT021000782330VV. Zoldo *TW *TM VI 121852M. Fragola ET IT014990057195p. 87/88H. L. 2-305-13641-3,40-3,40Ø 11857-3,39-3,47MV. Huray *TM DE 935830301MMV. Playboy ET SO 121470Genomischer Zuchtwert:Rank 98, ITE 936, + 1545 kg -0,24% -0,11%Gesamtnote: 127, Euter: 127 Fundament: 119Langlebigkeit: 118, MBK: 102, Zellzahl: 12466


13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT produktion & marktAuf- und Absteiger in August-ZuchtwertschätzungDie Fleckvieh-Zuchtwertschätzung im August bringt den Newcomerbullen Rotglutmit ersten Töchtern und überzeugenden Werten. Neben den Winnipeg- Söhnensind auch einige interessante Stiere mit teils breiter Blutlinienvielfalt zu finden.Rotglut: Der neue Überflieger heißt Rotglut (RoundUp x Winnipeg). Er startet mit seinen ersten Töchternin Milch mit einem Gesamtzuchtwert von 138in der Liga der geprüften Bullen. Rotglut war bereitsauf der Liste der genomischen Bullen gut platziertund hat sich nun mit seinen Töchtern weiter steigernkönnen. Bei einem Fleischwert von 122, +502 kgMilch und guten Inhaltsstoffen zeigt er sich auchim Exterieur mit 117 / 115 / 109 / 115 überragend.Auch in den Fitnesswerten präsentiert er sich durchwegpositiv, lediglich beim Kalbeverlauf ist er mit89 nicht für Rinder geeignet. Rotglut kommt inSüdtirol zum Einsatz.Zaspin: Der Gewinner der Zuchtwertschätzungzeigt sich weiterhin mit sehr guter Milchleistung(+664 kg) und guten Inhaltsstoffen. Auch in denFitnessmerkmalen (113) kann er weiterhin überzeugen,vor allem mit einer Nutzungsdauer von 115und einer Melkbarkeit von 115. Im Exterieur zeigensich seine Töchter mittelrahmig (98) mit sehr gutemFundament (112) und Eutern (118). Bei den langenund gut aufgehängten Eutern ist lediglich etwas aufdas Zentralband zu achten.Winnipeg-Söhne weiterhin gut vertretenWie bei den vergangenen Zuchtwertschätzungensind auch weiterhin die Winnipeg-Söhne vorne gutvertreten. Wio, Wingolf, Winsler und Wibond habenalle leicht im Gesamtzuchtwert verloren, konnten sichaber in punkto Milchleistung in etwa auf ihrem Niveauhalten und teilweise sogar steigern. Da in SüdtirolDie Malhaxl-Tochter Rommi vonAnton Oberleiter, Angerer in Sandin Taufers. Ihr Vater Malhaxl kamab 2009 mit rund 2500 Dosen zumEinsatz.mit Wille und Waldbrand die zwei besten Winnipeg-Söhne zum Einsatz gelangen, werden keine weiterenvon ähnlicher Abstammung eingesetzt. Einige Mandela-Söhnewie Mammut, Mandano und Maurowären momentan recht interessant und hätten alsgeprüfte Vererber keine schlechten Daten vorzuweisen.Mammut hätte es fast zum Einsatz in Südtirolgeschafft, die stark negativen Fettprozentevermasseln ihm jedoch die ansonst guten Zuchtwerte.Die Manitoba-Söhne bekamen keinen nennenswertenZuwachs.Manton konnte seine Daten halten und mussaktuell als der beste Manitoba-Sohn eingestuftwerden. Masseur hat deutlich abgebaut und verlorinsgesamt sechs Punkte im Gesamtzuchtwert. Daherwird er nicht mehr weiter im Einsatz bleiben. Derin Südtirol vor einem Jahr so hoch geprieseneManitoba-Sohn MG verliert von Schätzung zu Schätzungweiter an Boden. Indiskretionen zufolge sollenseine Töchterleistungen deutlich unter jenen seinerStallgefährtinnen liegen. Für die Zukunft könnteein Ilion-Sohn (Intel) und ein Imposium-Sohn (Ivan)für den Einsatz interessant werden. Bereits bei derletzten Sitzung unter die Lupe genommen, wird ihrWerdegang genau beobachtet. Ein übereilter Einsatzführt nicht immer zum gewünschten Erfolg.Der Fleckviehzuchtverband würde gern einengeprüften Rau-Sohn einsetzen, doch der einzige,der sich momentan einigermaßen halten kann, istRaul, der bereits im Einsatz war. Alle anderen sohoch gepriesenen Rau-Söhne verlieren konstantund sind daher nicht für den Einsatz bestimmt.rindermarktStabileVerhältnisseDer Rindermarkt zeigt sich derzeitEU-weit stabil. Bei männlichenSchlachttieren präsentieren sichAngebot und Nachfrage meistausgeglichen – regional übersteigtder Bedarf die verfügbare Menge– und die Preise sind stabil bisleicht steigend. Von einem knappenAngebot wird bei weiblichenSchlachtrindern berichtet. DieNotierungen sind regional uneinheitlich– die Bandbreite reichtvon etwas rückläufig bis leichtzunehmend.In Österreich ist laut Rinderbörsedas Angebot bei Jungstierenstabil und die Nachfrage lebhafter.Die Notierungen für Stiere undOchsen können diese Woche zulegen.Bei weiblichen Schlachtrindernist die verfügbare Mengestark rückläufig. Einer von denErzeugergemeinschaften gefordertenPreiserhöhung hat dieSchlachthofwirtschaft bis Redaktionsschlussnoch nicht zugestimmt.Sehr knapp ist derzeitdas Angebot an Schlachtkälbern;aufgrund der gleichzeitig gestiegenenNachfrage ziehen die Notierungenleicht an. aiz67


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13. 9. 2013 NR.16 SÜDTIROLER LANDWIRT die letzte seiteDie „<strong>Südtiroler</strong> Landwirt“ KinderseitetippsUmgang mit TierenTiere sind kein Spielzeug und man sollsie respektvoll behandeln, damit keineGefahrensituationen entstehen können.Denn auch gutmütig scheinende Tierekönnen sich plötzlich unberechenbarverhalten. Hier einige Tipps:Fremden Tieren soll man sich nur nähern,wenn der Besitzer dabei ist und eserlaubt. Tiere soll man nie beim Essenstören oder ihnen ein Spielzeug nehmen.Nach dem Kontakt mit Tieren sollman sich immer die Hände waschen.Greta D’Amico (7 Jahre)aus St. Jakob/Leifers hat uns dasschöne Bild mitStrand, Sonne undMeer gezeichnet.Vielen Dank!Was darf man nicht tun?Suche in diesem Bild drei Verhalten, die im Umgang mit Tieren gefährlich werdenkönnen.In Kooperation mitAuflösung: Junge will dem Hund die Wurst nehmen, Junge zieht Katze am Schwanz, Mädchen stellt sich hinter das Pferd71

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